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Nr. 4005 Einzelpreis 2 Mark 50 Pfg. Original from ,54 - Band
Digitized by V eine NnnHter.iiicnaljlihrlich^1|^pli0|_j|Q UNIVER5ITY
AUS WISSENSCHAFT UND TECH N I F
Von unterirdifch fließenden Gewäffern. Weltverbreitet ift die
Erfchei nun« unterirdifch fließender Hüffe und Bache. Im Karftgebiet Krains und der Steicr»
mark, im belgifchen Kohlenkalk, in den franzöfifchen Ardennen, in Schwaben, in der
Fränkifchen Schweiz, in den Kalkalpen, auf der Infel Kuba, in Tongking, in Griechen«
land weiß man von folchen unterirdifchen Flüflen und Büchen. Nach Lindner foll die
Sage vom Styx auf die Beobachtung eines unterirdifch fließenden Fluflcs zurückzuführen
fein. Im Altertum hat man fchon Betrachtungen über folche unterirdifchen FlüfTe an«
geltellt. Man glaubte fogar an eine unterm eerifche Fortfctzung folchcr GcwäflTer. Den
Mäander meinte man in Griechenland als Afopus wiedererkennen zu können. Der Nil
folltc als Inopus wiedercrfcheinen. Dem Timavo, der nordweftlich in die Adria mündet,
fehenkte man feit alters Beachtung, weil er erft kurz vorher bei Monfalcone im Karlt*
gebiet in einer Breite entfpringt, daß er fchon Schiffe tragen kann. Die Poik belitzt
einen oberflächlichen Lauf von 25 km, dann verfchwindet fie in der Adelsberger Grotte,
ln 7 km Luftlinie bemerkt man bei Planina in der Klcinhäusler Grotte einen Fluß hervor*
treten, der Unz genannt wird, aber nach weiteren 10 km bei Planina lieh wieder in zahl*
reichen Sauglöchem verliert, um bei Oberlaibach als Laibachfluß von neuem zu erfcheinen.
Im Jahre 1907 warf man bei St. Canzian fpektralanalytifch leicht nachweisbares Lithium»
chlorür in die Reka. Bei Timavo tritt das Rekawaffer wieder zutage. Die Walfermengen
find aber fünfundzwan zigmal fo viel beim Austritt bei Timavo, als oberhalb der Reka«
höhlen verfchwinden. Bekannt ift die veriiekemde Donau bei Immendingen, die wieder*
holt fchon unterfucht wurde. Hier verfchwindet die Donau in den Spalten ihres Flußbettes.
Nach fechzig Stunden kommt das WalTer als Aach wieder hervor, die nach dem Rhein*
tale fließt. Die Aachquclle ilt die Itärkfte Quelle Deutfchlands. Das Walfer der Quelle
bildet einen Strudel, wenn der Wafferliand der Donau hoch »ft. Die Stelle des Ver*
fehwindens der Donau liegt 160 m höher als die Austrittftellc der DonauwalTer ah Aach“.
Seit vierzig Jahren nimmt die Wafferverlickerung der Donau bei Immendingen ftändig
zu, fo daß jetzt faft fechs Monate lang unterhalt) Immendingen der Fluß trocken liegt.
Genau fo verfchwindet die Pegnitz bei der gleichnamigen Stadt in einem Arm am Nord*
fuße desfogenannten WafTcrberges, um am Süaabhange Qicfes Berges wiederauszutreten. Im
Fränkifchen Jura ift der Höhlenbach des Laubentales als unterirdifch er Fluß zu bezeichnen.
Im Jahre 1908 fand man in einer Tiefe von 8 bis 9 m unter der Bachfohle trotz der
der Trockenheit einen unterirdifchen Bach. Die bekannten Stempfermühlqucllen bei
Gößweinftein lind Ausflüße unterirdifch fließender Bäche, wie es Lindner vermutet. Ein
altes unterirdifches Flußbett war die 500 m lange Binghöhle bei Streitberg im Fränkifchen
Jura. Oft findet man hier in frei flehenden Dolomiifdfen, z. B. nördlich von Tüchers»
feld. in noch erhaltenen Löchern Refte ehemaliger Höhlenbachbetten. In den Alpen
zeigen lieh an vcrfchiedenen Stellen unterirdifch fließende GewälTcr. Der Funtenfee in
den Berchtesgadener Alpen belitzt einen Abfluß nach dem 125 m tiefer liegenden Grünfee.
Diefer wieder foll einen Abfluß nach dem Oberfee bei Königsfee haben. Da die Höhen*
unterfchiede bedeutend find, fo ftüret das WalTer unterirdifch in Spalten von dem einen
zum anderen See. Das unheimliche Getöfe ilt oberirdifeh zu vernehmen, ln den AI*
gäuer Alpen liegt bei Obermaifelltein im Sturmannsloch ein unterirdilcher Walfertümpel.
der durch ein Bächlein nach der Tiefe hin entwälfcrt. Ehemals flolTcn die WalTer aus
dem Sturmannsloch heraus, das jetzt trocken liegt, weil die Wader unterirdifch abtließen.
Im Hochbachtale liegt die „Wifdcnmühlc" am Großen Wilden, die ihren Namen nach
dem klappernden Geräufch des unterirdifch fließenden Gewälfers trägt. Am Ausgang
des Mahdcrtales tritt das Wärter aus. Der Toferbach bei Lupnach im Lcchtalc hört in
der kalten Jahreszeit zu fließen auf. Er hängt mit einem höher gelegenen See zufammen.
der während feiner Gefrierzeit kein WalTer abgibt. Bei Thalkirchdorf entfpringt der
Hungerbach, der oftmals gerade in der Trockenzeit zu fließen anfängt. Es muß mit
einem unterirdifchen Sammelbehälter zufammenhängen, der öfters übcrflicßt. Im dina*
rifchen Karftgebiet fällt der Preikwabach, der bei Sija in Mittelbosnien entfpringt, auf.
Gleich nach der Quelle verfickert er, um nach einigen Stunden wjederzuerfeneinen.
In der Vralquclle bei Buna kommen mit dem Quell walfer Buchenblätter zutage, die aus
entfernter Gegend flammen muffen. Das gefchieht auch in den Quellen bei Parenzo.
Mehrmals vcrlchwindet der Musica, dcT fchlicßlich als fubmarinc Quelle im Mcerbufcn
von Slano wiedeTerfchcint. Zur Regenzeit erzeugt diefe fubmarinc Quelle gefürchtete
Wellen. Bekannt ift der Zirknitzer See. Durch ungefähr vierzig Abflußkanäle fließt beim
hohen WalTerftande das WalTer des Sees unterirdifch nach der Unz und Laibach ab. Am
Cepiifcc ift das gleiche zu beobachten. Unter Schutt fließt bei Oberfldorf der Oybach
nach Einmündung des Laufbaches hin. Neuerdings hat Heß v. Wichdorff auf alte Höhlen«
fliilTc im Thüringer Wald am Hörfclbcrge aufmerkfam gemacht. Rudolf Hundt.
Das Polarlicht, Die Frage nach der Entftehung des Polarlichtes, um deren
Löfung man lieh feit fünfzig Jahren vergeblich bemüht hatte, ift nun endlich durch die
Feltitellung von Johannes Stark dahin gclöft worden, daß das Polarlicht das Licht
leuchtenden Stickltoffes in hohen Luftfchichten ift. der dort durch von der Sonne aus*
gehende pofitive elcktrifche Strahlen zum Leuchten gebracht wird. Als erfter hat der
lchwedifche Phyfiker Angftröm im Jahre 1868 das Spektrum des Nordlichtes unterfucht
und dabei die ftarkc Linie im Grün, die fogenannte Nordlichtlinie, entdeckt, die bis
1917 aber allen Erklären gsverfuchen getrotzt hat. Dem unermüdlichen Nordlichtforfcher
Birkeland, der leider die Löfung des Nordlichträtfcls nicht mehr erleben Tollte, und
Störmer war 191 1 der Nachwejs gelungen, daß von der Sonne elektrifche Strahlen aus*
gefandt werden, die, fobald fie in den Bereich des Erdmagnetismus gelangen, durch
diefen um den Nord* und Südpol der Erde zufammengedrängt werden und hier gewiffe
Beftandteilc der Frdatmofphäre zu dem Leuchten bringen, das uns als Polarlicht er*
fcheint. Zur Feftftellung der Natur jenes zum Leuchten gebrachten Beltandteiles der
Atroofphäre verfuchtc dann Vcgard Stickftoff teils durch negative, teils durch pofitive
elektrifche Strahlen zum Leuchten zu bringen und ihm dadurch ein Spektrum ab 2 u«
gewinnen, das vielleicht dem des Polarlichtes gliche. Aber erfl 1918 gelang cs Johannes
Stark, dem Stickftoff unter der Einwirkung von politiven elektrifchen Strahlen ein Spek*
trum abzugewinnen, delTen Itärkfte Linie die gTÜne Nordlichtlinie ift. Damit war das
Kätfel des Polarlichtes gelölt und es als das Licht leuchtenden Stickltoffes erkannt worden.
Die von der Sonne ausgehenden, das Leuchten des Stickftoffes hervorrufenden pofitiven
elektrifchen Strahlen beltehen aus Atomen oder Molekülen irgendeines Stoffes, die mit
Elektrizität geladen find, und es ift fehr wahrfcheinlich, daß cs in crltcr Linie WalTer*
Itoff ift. den die Sonne mit Elektrizität beladen ausfendet, denn eine blaue Linie im
Nordlichtfpektrum fcheint mit der irdifchen Waffe ritofflinie übereinzuftimmen. Es ift
jedoch möglich, daß auch andere Stoffe von der Sonne als Träger der Elektrizität aus*
gefandt werden und dann bei der Erzeugung des Nordlichtes eine Rolle fpielen, indem
lie dabei gleich dem Wafferftoff felbft leuchten. Auf diefen VcTfchiedenhciten fowie
auf der verfchiedenen Gefrivwindiekeit der elektrifchen Strahlen und auf Verfchieden*
heiten in der überaus feinen Verteilung des Stickltoffes in den höchften Schichten unferer
Atmofphäre beruhen aller Wahrfcheinlichkeit nach die verfchiedenen Farben des Nord*
lichtes. Durch diefe Löfung des Nordlichträtfels findet auch der bisher unerklärliche
urlach liehe Zufammenhang, der fich in dem gleichzeitigen Auftreten häufiger Nordlichter
und ausgedehnter Sonnenflecken zeigt, feine Erklärung. Ausgedehnte Sonncnflcckcn
find die ficheren Anzeichen einer intenüveren. Eruptionstätigkeit der Sonne, und die
Folge einer ftarken Eruptionstätigkeit der Sonne ift eine verftärkte Ausfcndun£ von mit
Elektrizität geladenen Stoffen, die wiederum ein ftärkeres Aufleuchten des Stickftoffes
zur Folge hat. Dr, Fitzau.
Haben H austiere einen inftinkftiven Abfcheu gegen Raubtiere?
Der verdorbene Afrikaner Bronfart von Schellendorf bringt im dritten Bande feiner
„Afrikanifchen Tierwelt" eine Photographie, auf der feine Hausefel mit Seelenruhe
einen toten Löwen beriechen. Die Unterfchrift lautet: ..Meine Efel befchnuppern ge*
mütlich und neugierig einen frifch erlegten Löwen. Ein Beweis, daß die zahmen Tiere
(Efel und Vieh) durchaus nicht immer »inftinktiv« die Witterung des Löwen fürchten.“
Bronfart von Schellendorf hat 22 Jahre in Afrika geweilt und über 60 Löwen gefcholTen.
Er ilt alfo gewiß fachverftändig. Was ihn aber vor den meiften afrikanifchen Jägern
auszeichnet, ift der Umftand, daß ihm die Beobachtung der Tiere weit wichtiger als das
Erlegen war. Ich geltehe daher mit Vergnügen, daß ich aus der Unterhaltung mit ihm
fehr viel gelernt habe, obwohl wir naturgemäß nur folche Sachen erörtert haben, wo
wir verfchiedener Anficht waren. Und das waren nicht wenige. Zur Befprechung des
Bildes lind wir leider nicht gelangt. Durch feinen Tod ift eine mündliche Erörterung
unmöglich gemacht worden. Wenn irgend etwas feftzultchen fcheint, fo ift es die Beobac
tung, daß ein gefundes, normales Haustier gegen Raubtiergeruch fehr empfindlich ilt. Vc
den zahllofcn Beifpielcn, die das beitätigen, feien hier folgende angeführt. Ein Bekannt
von mir verunglückte um ein Haar, weil fein Pferd bei der Rückkehr auf das väterlid
Gut urplötzlich hochftieg. Der Grund war. wie fpäter ermittelt wurde, daß cs an «i
Stelle gelangt war, wo vor kurzem ein Bärenführer mit (einem Bären geltanden harr
Ebenfalls durch einen Baren, der über eine Fähre der Oder gefetzt war. wurden c
Infalfcn der Wagen, die fpäter die Fähre benutzten, in die größte Gefahr gebracht. I
Pferde witterten den Bärengcruch und wollten mit den Wagen in die hochgehendc Oc
f Dringen. Bei Pferden, die im Berliner Zöologifchen Garten arbeiten, kann man hau-
ihre furchtbare Aufregung feltltellen. fobald lie in die Nähe der großen Katzen gelang-.
Alte Raubtierwärter haben mir oft erzählt, daß lie auf der Straße von Hunden angebe
werden. Betreten fie ein Lokal, fo dauert cs nur kurze Zeit, daß fämtlichc Hunde wutc
werden. Junge Löwen und Tiger kann man nur dadurch von Hündinnen fäugen lalle
daß man lie verwittert. Man reibt lic daher mit den Ausfcheidungcn eines Hundes t
um die feine Nafe der Pflegemutter zu täufchen. Der Bildhauer Urs»Eggenfchwylcr hi
(ich einen zahmen Löwen. Als er mit dem jungen Tiere die Straße cntlangging, wol
ein großer Köter mit diefem anbinden. Kaum aber hatte er den Schwanz des Low
berochen, fo (loh er in Windeseile. Wenn die Hausefel einen toten Löwen gcmütL
befchnuppern. fo gibt es alfo nur drei Möglichkeiten. Erltens können lie krank f«.
und ihre Nafcn infolgcdclfcn nichts leiften. Das ift bei mehreren Tieren höchlt u
wahrfcheinlich. Sodann kann der Löwe von dritter Hand - ohne Kenntnis von BronU
von Schellendorf — verwittert fein, z. B. vom Präparator zum Schutze gegen Infekten rr
Karbol walfer oder dergleichen begoflen fein. Drittens aber — und das fcheint mir dasWaf
fcheinlichfte zu fein — lind die Fiel durch die Löwenfelle, die Bronfart von Schellend«
(tändig in feinem Lager hängen hatte, gegen den Raubtiergeruch abgeltumpft. En
Hündin, die Pflegemutter von Raubtieren ilt, kümmert lieh ebenfalls um den Raubtu
geruch nicht mehr. Jedenfalls kann diefes Bild nicht unzählige Beobachtungen, c
das Gegenteil beweifen, aus der Welt fchaffen , da das abweichende Benehmen dur
befonderc Umftände veranlaßt worden fein kann. Dr. Th. Zc
Der Kältetod der Pflanzen. Die Frage, warum und wie Kälte das Pflanze
leben fchädigt, hat fchon aus praktifchen Gründen die Forlcher oft befchäftigt und vi
fehiedene Deutungen gefunden. Man hat gemeint, beim Kriltalliliercn des ZcllwalTe
fänden Zerreißungen der ebenfo empfindlichen wie lebenswichtigen. Plasmahaut (Sitz 6
Rcizcmpfänglichkeit) ltatt. doch ilt das Plasma als zähe Fälligkeit wohl dehnbar genu
um dem auszuweichen. Nach anderer Aufladung folltc nicht das Gefrieren, fonde-
das Auftaucn, namentlich rafchcs Auftauen, durch die dabei „frei werdende Kälte" (belle
infolge Wärmeentzieh unß) die Zellen töten. Daran ift wohl nur fo viel richtig, daß Ich«
gefchädigtc Zellen, die lieh vielleicht noch erholt hätten, durch rafchcs Auftauen vollen-
getötet werden können (denn der natürliche Tod der Zelle ift kein plötzlicher, fondet
ein fchrittweife verlaufender Vorgang). Erfchwcrt wird die Frage dadurch, daß mancl
Pflanzen, wie das gewöhnliche Kreuzkraut, die Vogelmiere und andere, (teif gefrieren un
nach dem Auftaucn unbcfchädigt fein können, während empfindliche Pflanzen tropifch«
Urwälder fchon über null Grad den Kältetod (terben können. Zu erklären ilt das AI
(tCTbcn Itark gekühlter Zellen wohl fo, daß ein nicht rückgängig zu machender Kri
mifchungsvorgang ltattfindet, indem die kolloide lebende Subltanz beim Gefrieren Wall«
abgibt, das beim Auftauen nicht wieder aufgenommen werden kann; gleiches ilt ja auc
an toten Kolloiden, wie Stärkeklei fter, Gelatine, zu beobachten. Andererleits muß <
die lebende Subltanz fehädigen, wenn die Zellflüfügkeit, die Salze, Zucker und ändert
gelöft enthält, durch Ausfrieren (wobei nur reines WalTer ausfriert) immer gefätti£t<
wird. — Mittelbar fchädigt Frolt die Pflanzen, wenn der Boden hart gefroren ilt, währen
die Sonne fie befcheint; die Wurzeln, in Kälteltarre, können dann kein WalTer nach obe
abgeben, und die Pflanzen beginnen zu welken. Wieder anderer Art ilt das „Auswintern
des Getreides, das oft großen Schaden anrichtet. Es entlieht dadurch, daß der fcha
offene Boden durch Spätfröfle wieder gefriert, wobei eine dünne Obcrichicht fich in di
Höhe hebt und die Wurzeln der PManzen abreißt; die nach Froltnächten gewöhn! ic
hell fcheinende Morgenfonne bringt dann di« Pflanzen zum Vertrocknen. — Starke Kalt
kann auch im Innern der Pflanze Gewebszerreißungen herbeiführen, die nicht unmitte
bar, fondern infolge von Vertrocknung das allmähliche Abfterben. veranlaßen. Bekam)
lind die Froltriffe an Bäumen, die aber, mit den Leitungsbahnen gleichlaufend, das Lebe
der Bäume nicht fonderlich gefährden. Dr. Hugo Fifchct
Vom Schlangenbiß. Erlt gegen End« des neunzehnten Jahrhunderts gelang
es der Vtllfcnfchaft, die Wirkung des Giftfchlangcnbifles zu erklären. Schien cs dod
unmöglich, daß die Schlange in ihrer fogenannten Giftdrüfe ein Gift im landläufiger
Sinne des Wortes abfonderte, denn man meinte, ein Gift, das den Mcnfchcn fchädigtt
müffe auch das Tier fehädigen. Unfere Ahnen folgerten ganz richtig, nur wußten U
noch nicht, daß cs auch Gifte gibt, die nach Anwendung bei den verfchiedenen Tier
klaffen auch eine befondere Wirkung ausüben. Das Gift war — wie man durch Unter
fuch ungen feltltellen konnte — nichts anderes als organifchcs Eiweiß, wie cs unfer Kör|x:
in den Zellen aufweilt. Die Beweife, daß organisches Eiweiß eines Lebewefens einer
anderen unzuträglich ift, lieferte uns eine Anzahl von Forfchem. fiefonders hervor
zuheben find die Verfuche von Belfanti und Carbone. AB lie die roten Blutkörpcrc her
eines Kaninchens in die Blutbahn eines Pferdes cingcfpritzt hatten, bemerkten lic, daf
das Serum des fo behandelten Pferdes die Fähigkeit hatte, im Blute des Kaninchens nrgi
Schädigungen hervorzurufen. Bei mikrofkopi leben Unterteilungen fanden lie, daß* in
Kaninchenblut nur lehr wenige rote Blutkörperchen vorhanden waren, dagegen hatt.
das Blut eine durchfichtig rote Farbe erhalten. Man mußte alfo annehmen, daß durcl
das Pferdeferem die roten Blutkörperchen des Kaninchens zerltört worden feien. Di«
Annahme wurde beftätigt durch die Symptome, unter denen das Kaninchen erkrankte
Da nämlich dem Blute die roten Blutkörperchen fehlten, fo fehlte es auch dem Körper
an Sauerltoff, der für alle Lebewefen unumgänglich notwendig ilt; die Folge davon war
der Erltickungstod. Noch deutlicher tritt die giftige Wirkung des organifchen Eiweiße*
an der Behandlungsmethode von Blutarmen im neunzehnten Jahrhundert zutage. L-V
nämlich Mcnfchcn, die Itarke Blutverlufte erlitten hatten, zu kräftigen, fpritzte man Lamm-
blut in die Blutkahn der Gefchwächten ein, um den Blutverlult wiederauszugieichen
Bald fah man jedoch, daß die Kranken anftatt ge kräftigt, arg gefchädigt wurden, wenn
nicht diefe Transfufion von Lammblut gar zum Tode führte. Aus diefen und ähnlichen
Verfuchen konnte man fchließen, daß das Blut bzw. organifche Eiweiß eines Lebewefen?
für ein anderes um fo giftiger ilt, je fremder fich diefe gegenüberftehen. So muß auch
die giftige Wirkung des Schlangen bifles erklärt werden. In der Drüfe der Schlange
befindet lieh ein Eiwcißfekret, das durch den Biß in die Blutbahn des Menfchen gebracht
wird und dort feine todbringende Wirkung ausübt Schon ein Tropfen diefer Abfon*
derung genügt, um einen Menfchen fchwer zu fehädigen. Entweder nat der Schlangen«
biß eine Jahrelange Lähmung des Nerven fyltems oder den Tod zur Folge. H. H
Entdeckung unfientbarer Gegenltände durch Wärmewellen.
Einer zukünftigen zufammenf affen den Darftellung der im Kriege für alle möglichen Zwecke
verwendeten phyfikalifcben Methoden wird cs Vorbehalten lein, zu zeigen, daß alle Ge-
biete der Phylik in weiteftgehender und oft überrafchendfter Weife verwendet worden
lind. Dazu gehört unzweifelhaft eine Methode, die vor kurzem von S. O. Hoffman n.
einem Amerikaner, in der Zeitfchrift "Physical Review" befchrieben worden ift. Hoffmann
ging von der Tatfache aus, daß die Erkundungstätigkeit an der Weltfront zwiflhen den
feindlichen Linien nur in der Nacht erfolgte, und verfuchte, lie in der Weife zu ent-
decken, daß er die von den Patrouillen ausgehende WaTmeltrahlung des mcnfchlichen
Körpers mit empfindlichen, auf Wärmeftrahlung anfprcchenden Empfangsapparaten mall
Mit einer empfindlichen Thcrmofaulc, die im Brennpunkt eines 36*cm*Parabclfpicgcts
angeordnet war, gelang es ihm. nächtlich vorgehende Mannfchaften auf 180 m Entfernung
zu entdecken und ferner auf eine Entfernung von 40 m einen in einer Bodenvertiefung
gefchützt liegenden Mann ausfindig zu machen, wenn diefer fein Geficht über den Boden
erhob. Die fertig dur chge bildeten Apparate wurden im Auguft 1918 an die Weftfront
gefchickt. Die gleichen Apparate dienten ihm dazu, die von einem nächtlich fliegenden
Flugzeug durch den Motor veranlaßte Wärmeftrahlung nachzuweifen und fo die Stellung
des Flugzeuges feftzuftellen. Verfuche mit einem 14 m Ipannenden Curtis*Flugzeug ergaben,
daß bei 1100 m Höhe des Flugzeuges der Nachweis möglich war. Ludwig Thor.
Die Illultrirtr Zeitung darf nur in der Geßalt in dm Verkehr erbracht werden, in der fie nir Ausgjbe gclanet ifi. Jede Veränderung, juch dar Beilegen von Druckfarben Irgendwelcher Art, ift unterlagt und wird gcnchtlich verfolgt
Alle Zufendungen redaktioneller Art Gnd an die Redaktion de? llluftrirten Zeitung in Leipzig. Reudnitser Straße l~7, alle andern Zufendungen an die GeichaftilteLle der Illultnrten Zeitung, ebenfalli in Leipzig, zu richten. — Genehmigen
tur Reproduktion unterer Bildet kann nur nach jedesmaliger vorheriger Verständigung mit dem Stammhaus (]. J. Weher. Leipzig) erfolgen. — Für unverlangte Einfendungen an die Redaktion wird keinerlei Verantwortung überaoinmrr
Copyright April l*t 1920 by Illuftrirte Zeitung, J.J. Weber, Leipzig. Nummer 4005. 154. Band.
Verlag von J.J. Weber in Leipzig, Reudnitzer Straße 1—7.
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'iw® “*b gewordenen Beruf aufgeben und steht damit vor einer fa>< qn-
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I. Siauaeo. «tarn.« erbaut r tnoherur «UPo i« freier Wage. Neutral-
beuung, fltehenbe* Blaffer fn Den Sd)lof 3 immem t Sdber, Tum- u. Tätig*
faal, elemtJiqraCU&t, Tennlspiafle, großer (Barten. I*rtjr1är1|rr : ^pradjen,
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iör »iflcnfcbafllicfc-fiilturclle fttreefe cimufefien. Diele €umm<
|oll im btfonbein baju bienen, ben ©rjug auslanbifcfccr geit*
jebriften au ermöglichen, bamit minbeftens in einem iSrcmplar
jebe namhafte, »ifienfcbaftlicbe auslänbifcbc ä^itf«l>Tift (aud>
Sammlungen »pn tjnlfcbtcbungen unb begleichen) in Dcuticb*
lanb »u finben fei; ferner ba*u, ben beutfdjen Wdbdftl bie
©ctoffenlliebung roiflenldbaftlicb toiebtiger 2Ronograpbien burd)
Drudunterftii^ung ,}u ermöglichen, i^oeb bring lieber als btefe
Aufgaben unb baber, folange bie 3Rittel nicht für alle Stuf-
gaben reichen, in erfter Cinie ui bcrüdficbligen fei bie ^ort>
fübrung bei großen »iffenfcbaftlicben Unternehmungen, bie ohne
Unterftü&ung faUengelaflen »erben müfete: bes beutfcbenSBörter-
buchs ber ©rüber ©rimm, bes Thesaurus linguae latinac unb
bes giofecn ©eptuaginta* Unternehmens.
Gin politifdjcs 3lad)fd)lügeu>erf. J^um 6 ritten SDlal toirb
bas befannte öanbbucb ber 'Potitif neu aufgelegt. Die Der*
änberie SBeltorbnung bat eine, nöllige Umgeftaltung biefes
5Bcrfes erforberlich gemacht. Die ^üllc ber politijchen fragen
unb »iitfcbattlichen Probleme bat feinen Umfang fo geftrafft,
bafe bet Stoff auf »ier ©änbe angewacblen ift. SDlebr als
170 SJlitarbeilci haben bie ©auftfine ju bem großen ©r|«ar
rcerf beifletragen , bie erften unb betten Slöpfe bes 5Uit±
Dolitifcr aller Parteien unb Diplomaten, ©elebrtc unbi>t-
tifer, ©eamte unb Militärs, tfinc gülle oon SBiflen u*
HTbeit ift hier Dereinigt, um einen Querlchnitt unleres politif <±
unb fulturetlen fßirfeus unb ©heben» ju geben. ©0 bi i -
bas fßerf bas Urteil böcbftcr dnftan* über tic <$f unbla g
Aufgaben unb Siele unleres ©emein|chaftslebens. ©o i|r
rin gübrer allen benen, bie in fragen ber ©olitif reblt<±- ■
unb unbeeinflußten ^luffcblufs forbern, um ibr ©erftänbnes f.
»Staat unb ©efellfcbaft au oertiefen. Unb Deutfcfclanb far
ficb nur bann aus ber Änechtfchaft biefer 8«»* befreien, ic*<-
jeber Deutfc&e politilch benfen lernt. 5Bir machen unlere te
auf bie ‘änjeige über bie|es fßerf auf ©eite 406 bet dc
lirgenben Kummer aufmerffam, berjufolge bie Slnfcbaffur
gegen bequeme TeiUablungen bureb bie ©uchbanblung Rc~
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nad) ftacdels fehlem ©un|d> ju einem „Onftitut für (fnl»idr
lungslebre" ausgeflallel »erben feil, tornbrt fih an bir greunbe
unb Verebter bes groben gorfebers mit bei Vitle, miUubelfen.
bie nötigen materiellen 'JJliitel, b. b. einen gonbs ,(u febaffen.
ber nicht nur bie Siiftrn.a, fonbem bie bauernbe gruebtbarmaebung
bes lfrnft-$>ae<fel-*IRufeuins gewäbrleiftet. Veitrage für biefen
^toed »erben erbeten an bir Vanf für -Ibütingcn in gena mit
bei Veveicbnung „gür bas Srnft* t>ar<fe[>3Rufrum~. Nähere 'iluo-
funft erteilt 'Prof. Heinrich 6djmibt, (Srnft-^aecffl-^lnbip. gena
Sin» (Ehrengabe für goftf ^opper •ttyntins, brn geift-
rollen aecbn ler, 6oaialelbit»r unb Ticbter, ber vor furtem
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denen die Kopfhaut und Haare trocken und flanilo« «ind.
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iit da« denkbar beste aur Beaütifun; von Haarausfall. Kopf,
jucken. Schuppen, /npaltenen Haaren und das geeienetUe Mittel
«ur Verhütunir von Krsrauen und Kahlheil . . Preia M. 5.W
Na« dritter „Orll.ödor" D. k. P. Nr. 2b*)56I. Schweizer, öater-
rrächiwh« und ungarisches Patent, bcseiltft jede Missbildung
der Nase. Stumpf-. Sattel-, Adler-, Haken- oder Hödcrrnase,
gleichviel ob angeboren oder später erworben. Kein lästiges,
alrnibrhindemde« Klemmen, bequem nachts tragbar. Ebenso
vorzüglich für Damen wie für Herren und Kinder. Be« letzteren
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gerufen» ala »ärtn gute Liföre in unbefifrränften Klengen txrtitd
lieferbar. Demgegenüber teile id> mil» baü Uh ti meinem Flamen
unb meiner ÜRarfc fcbulblg bin» nur »Ciföre berau erbringen, bie
einigermaßen ben hohen Mnforberungen entfpreihen, treldje bie
Terbraufber an meine (trieugniffe Don griefcenejeiten her vu flcllcn
gemoljnt flnb. Da Meä bei bem Tfangcl an erffflaffigen Hoff,
ftoffen nur in befdjrdnftem 'JDlaße iff» bilben aRampc*
»Ciföre mit 5 ct berühmten «lefanten- Warfe
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9taoul UufTiibeimrr. Tanu-im VabT. ilnit.*^re(. I>r. Ulbert
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SRaorrbcc, Unlo.-^Jrpf. Dr. ^Utbaib 2Ri|rs, Siccbtfonwolt Dr.
Julius Ofner, 9trcbt*an»alt Dr. (Xarl Ornf'cin, Unih.-^rof.
I>r '3B Ibclm Oft molb, Vrof. $>dcnr Waud berp. Simon 9Rilb-
gans, fctofiat Qafcb SBintumfo urb anberr Dalcnlirbfi ilen
au» beutlcbrn unb öficrrcid>ü<bc n ©elcbnen- unb €cfcriftftfller-
freiltn angchckcn.
Sine profte beut(4ie (Fiprfffioniftcnidjnu ocranflaltet bie
Tarmfläbtti Grjcflion jifanimn mit fein 91at für Kunflpflcge
unb brm Vfibanb brr bilffiitcn flürfilcr Redens in Taimjiafct
auf ber 2llot hüben bebe. Tie lönftknldc Teilung liegt cus-
ftbliefclicb in ben |>änt*fn ber Tarmftäbtcr €ejeifion. 3Inge-
fuebt loirb eine matflebenbe über Hebt über bas mobern ge-
Ticbtete Äi nftiebaffen 6<s SupenblKf«, vertieft bureb Ginblid
in ftrrfunft unb Slnfangc ber Vcwcpunp. Tir trciflen rabifa'cn
ftünftlerpruppfnTfuifcblarbs rorrbrn forporatio babei aufirrtrn.
9teben ben namhaften 3räöerti eiprefPieniftifiber gorm »erben
namentlich auch bie jungen nachbTängrrben Krallt ftarf kur
©rltung fommen. 8um 'Jlnfouf ftebrn SDlittel bereit. Ta 5
Dnterefic in fünfilcrtTcbrn R’reilen ift lebhaft. Tie Eröffnung
finbet rcrousficbtlicb am 19. 9Jtai 11)20 ftait.
3ur ftttegr ber beutfdyen V<uslnnb»br 3 itl)tiiigrn. SRacbbcm
jtftt bie SDtöpIicbfeit, trit bem 5iuslonbc, cor allem mit über-
jettfeben i'änbern in nähere Verbinburp au treten, triebrrbtr-
gefüllt ift, baber fieb bie an ber 2Iu|Tc<btirbaliung unb Vu»-
bebt ung ber beu’fchen Vcjicburpcn jum 2tus>anbe beteiligten
Hamburger Streife au einer Tcuifcben SJuslanbsaibtilffletncin-
febafl Hamburg .juiatrnicnpefcbloffer. Tic Vticinipung umfafjt
alle poliiifcfcrn. fulturcllen unb irirtlcbaltlichrn rlntereflenten
unb foll bem 8®tef bienen, bas 33cn>ufuletn für bte ^ebeutung
$ambutgs als. brs prefoten $afrns Teutfcblanbs unb baupt-
fdcMicbfien ‘öerbinbungspunftes mit bem tlustanbe toiebei au
ermeden. 8»»® VrTfifccnbtn »urb« 6enalor bon ‘Bertnberg-
©ofjtci getrdblt , wäbrtnb bem »eiteren Vcrftonb bie Ver-
treter fämtlidirr fübrenben Jtirife foirobl ber Äaufmannfchaft
als auch ber Uniberfität ufto. argebörrn.
&ollänbifd)e Valutaforgcn. 6(fcc»n dc rf ebir ben l lieb
in ber bollänbifcbtn Vrefl«; barüber geflagi, bafj ber f«
ßtanb teienbers ber bcutiiben Valuta bie VusfubT ftarf
Icbiänfe braro. Döllig nerbinbcrc. Satfäcblict) Ift berel
€in!en ber Vebensmitlelpreile in öollanb ju fonftotierei
„9ti*u»f <£puraitt* bringt eine lebhafte Klag« über bie
Echmierigtcitcn ber bollänbifcben üanbmirtichaft, bie info
£tillrpens ber ^lusfubr rntftanben finb. (Ss banbeit fieb
fadlich um grobe Mengen Jtäfe, ber befonbers in f
probuaiert trirb. Ter Überläufe an Rä|e, ber jur
f>ollanb oorbanbrn ift, beträgt nad? bem „9liru»c (
el»a 27 SRiU. Äg. im ?Brrtf oon 45 9RiÜ. ©ulben.
habe anltbeinenb bte31bfi<bt. für ben Rail bcs .Suftanbefi
bes bcllänbitd* • beut! eben Krcbitabfomment 25 3ER »II.
für bie Ausfuhr oon SDlilcbprobuften *u oerroerten. unter
15 9RiU. für Räfc. »obureb iebadb erft ein Trittei b
banbenen Überfäuffes unteipebracbt »äre. Ter Ürtifel
mit bem energifcben JC'tnroeis barauf, bab nur eine
»erleihung oröbrren 6nls bie Caoe beilern fönne.
liphagol Zahnsleinlösende überfettete Zahnpasta
enthalt d. natflrL Kartibader Quellsalze, die wie wissen'
sdiaftlidi festgeitellt ist, tldter rahnstelnlflscnd wirken.
Um eine Überreizung des Zahnflelsdies u. des Zahn'
beinei durch die In allen Zahnreinigungsmitteln ent'
hallenen Alkalien xu vennctden, ist die l»ph*gol-Z«hn-
EüJl flberfette«. wodurch die Empfindltchkelt der Nerven
gcsdiflLtzt u. gehellt wird. Geschmack höchst angenehm.
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Olluftrirte 3 c * turt 9
?lr. 4005
„Offen*, Oflrrn, ftmblinflsnxkwn, Su* bet litftn CPidbttnoAl ‘ i*r#rn foUrn bintmli|<b flliiben,
Cflftn, Cflcin, auMltbtn 'Warnen Irtlm frtbli«b Nübm, t>fitn bex pcikuib i[f mratM."
6 o bat bei ?>elb unb Dichter bei Vefreiungsfriegc SKaj o. ©chenfenborf gelungen, unb
[o flingt cs immer wieber burch cbriftlii-beutlcbc ^erjen, looft bas geftgeläut ber
Oftergloden anbebt. Sem brängen nicht mächtig unb gelinbe bie|e löne an bie faufchenbe
©eele. Oftem rebet feine ganz befonbere ©pTacbe, eine ©pracbe, bic jebes Kinb oerftebt,
bie Sprache bes fnofpenben, aufbreefeenben frühlings, brs
neuen Gebens, bas madjlooll ftch losringt aus ben gefleln t>es
winterlichen lobes unb ber drftacrung. Unb bies Frühling»«
neben, bies ^luf erfteben rings um un9 ber, roir fönnen nicht
anbers, wir muffen es weiter übertragen auf alles, was grau
unb grämlich ift, toas 9t ot unb Sorge macht. 9Ich._ auch
ba muh fieb nun alles, alles toenben, es muh boch grübling
werben !
6o batte es ber eble ©chenfenborf erfahren: äuf ben lag
oon pena mar wirtlich ber oon Geipzig gefolgt, ber 9tb'in
War überfchritten, bie Heere ftanben fiegbaft bor 'Paris, ba, nach
Stacht unb Slot ber ftrembberrfchal! grüht er lein Vaterlanb:
„'Palttlflne in taufend CUibten
«am eit (eltb ein SruMinn taum.
Was bit bobrn 'Palft iraten.
Dfiferi nimmrnnrbr ein Iraum'"
©ir haben oor zwei 3 Q bien ähnliches erlebt. ©cbon Pier*
unbuierjig SDlonate ftanb Deulfdjlanb gegen fiebenunbjwan jig
Völfer in ungleichem, oerjroeiffltcm Kampfe, oerroeint, Der*
hungert unb oerärgert — ba plößlich bie grüblingsfchlacht am
21. SDtärj 1918. 3Rit oemichlenber ©noalt traf bie ©chroertfauft
bes großen fjinbenburg unfere geinbe, bis oor bie lore oon
ümiens fluteten fle zurücf. ©rieh ein6icg bes beutiChcn ©ciftes
unb bes beulten Gifens, welch fcuferfteben beulfcher Hoffnung!
©ie anbers beute! Der ©eilt doh 1813 unb 1914 ift babin.
Die beutfehe Kaiferfrone, nach her Deutfchlanbs ©anger (o
IcbnfucbtsDoll gefeufjt unb gelungen, um bit unfere diäter Hab
unb ©ut. Geib unb Geben willig einft geopfert baben, fie ift jäh
in ben 6taub gefunfen — Königsfronen, bit mit ihren Golfern
burch eine bnlbjahrtaufenblange fficfdjicbte aufs innigfte Der*
bunben waren, fine* fchnöbc jerbroeben — bic Krone beulfcher
Arbeit, burch Diebftabl unb ©treit wirb täglich fie entwertet —
bie Gbrenfrone beulfcher Ireue oollenbs ift fcfceuhlich bejubelt,
Unler (chönes, re ich<*s_ Vaterlanb liegt wie ein Geicbnam in ber
©üfte, unb febe fcpane unb jeher ©eier fann nach ©efallen
©tüde an fich reihen; bas flolje, faiferliche Deutfchlanb muh
wie ein ungezogener ©Chulbube täglich neue ©chläge oon feinen
ftrengen Herren hinnebmen. 6tatt fiegbafter Selben unehrliche
Hartblei — wieoiel ©<hunb oon SRenfchen — Slutzerfefoung
aller Wirten, Verrocfungsgeruch fittlicher Serlefoung — Barba*
roffa ift toieber binabgeftiegen, bie alten 9laben fliegen (räch*
jenb um ben Koffbäulerberg — 9labrungsnot. Beflcibungsitot,
Roblfnnot. Stttlmt unb utwAäblt» an>m915le. «int «njiat.
cs beute, bas uns, nicht febenb, bennoch an rin neues Deutfchlanb glauben Iaht? 2lllein
bie Hoffnung, bie göttliche, alles belcbenbe ©onnenfraft ber Hoffnung ift es!
greifich muffen wir untrrfebeiben, cs gibt jroci Wirten Don Hoffnung, eine falfcfcc unb
eine rechte. Viele Kinbei finb nun wieber fonfirmiert unb sieben ins Geben hinaus; fo
befonbers oiele Paare legen lag für lag bie Hänbe jum Vunbe fürs Geben ineinander —
Tie alle hoffen, bah alles |d)on jo fommen wirb, wie fie es planen unb fleh wünfeben. Bber
wie, wenn nun ber erwünfehte Zufall nicht eintrilt, trenn
bas Geben fich hart, roobl gar brutal gegen fie geffaltet?
3l«h, wie oft padt bann Srühfinn unb Pcrjagtbrit, ja, Ver-
zweiflung bas arme SDlenfchenberz. unb böbnenb fchrcibl bie
©eil ihren SJers barüber: „^offen unb fcatren macht manchen
zum 9larren!" fDlit einem Volte ift ’s nicht anbers. Oh,
welche Hoffnungen erfüllten an jenem 9. SRooember bie wei-
teftrn Krcife unftres Vaterlanbes! ills wir bas ©rohe Haupt-
quartier in 6pa oerliehen, ba ging fmz oor ber 21bfahrt noch
bie 3Helbung ein: ^uf ben 6<hühengTäbcn ber grangofen
weht bie rote gähne." — Der ©unfeh, ber beifje ©unfeb, er
war ber Vater bes ©ebanfens. Die 3bealiften bes Umfturaes
hofften, auch bie ßeinbe würben bte glinten oon ficb toerfen
unb uns brübtrlich in bie offenen 2lrme [chliehen, bie Vernunft
batte berilich flefiegt, in greunbfebaft gingen bie Völfer all-
zumal nach ^aufe, Völfcrbunb, ewiger griebe, Sufunftsftaat
unb eine neue herrliche Seit frönten bas ©erf ber 9lePo*
lution! ©tatt folcher DUuponen fchrieb ber griebe oon Ver-
failles unter alle biefe beulfchen Hoffnungen boebft rcaliftifcb:
„Hoffen unb Honen macht manchen zum Darren."
Paulus fügt barum. wenn er oon Hoffnung fpricht, noch
ein ©ort b>nzu — ©laube! *9lun aber bfeioet ©laube, Hoff-
nung, Giebe", r ber ©ott aber ber Hoffnung erfülle euch mit
greube unb griebe im ©lauben, bafe ihr bie oöilige Hoffnung
babet." *2IIfo bit rechte, bie „oölligc" Hoffnung, fie geht mit
bem ©lauben zufammen, mit bem rücfbaltlofen Vrrbunbenfein
mit ©ott, fie führt ben hinter im ©appen unb grünbet ihn
nicht wie bie irbifche Hoffnung in ben Xrieblanb biefer *2Belt,
in ein fchwantenbes Vielleicht, Kann (ein, fonbern He tut im
©lauben ben föhnen ©urf ins Überweltliche — in ©ottes
Vaterherz. SOlag bie ganze ©eit bas Sbriftcntum ob biefes
©laubens höhnen, wie gofepbs Vritber taten: „€ebt. ba fommt
her Iräumer ber!", Paulus weih: „Hoffnung läfjt nicht zu
©chanben werben." ®r bat ©tepbanus mit bem 9lufe fterben
feh«n: „Dch l«b* ben Himmel offen unb bes SOlenfchen ^obn
Zur Rechten ©ottes fteben!" ?luf wie Dielen blutigen Kampfes*
felbcrn, in wie oielen fchmerzburcbfluteten Gazaretten ift biefer
©trpbanushlid oölliger Hoffnung getan unb hot ihnen allen
bie lichte griebensbrüefe gefdhlagen, bafe He freubig aus 6faub
unb ©tüdwerf eingingen zu ©chauen unb (eliger Vollenbung.
Unb nun bie Vcgrünbung folcher Hoffnung, bie Berechtigung
zu folch fübnem 9lnferwurf? Das Ofterfeft bietet fie bem ebrift-
r li<h*.«Jbl.aubr
I
r*
Äreujigung. 91 a d) einem ©emdlbe oon 9B i 1 1 p Oäctel.
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420
311uftrirte 3 e * tlm 9
«nr, 4005
£Dte 0 cf)lojÄfircf)e ;$u ! 5 Becfjfeif>urg.
'8 o n Sari "Ji ni in u n t> 21 n b c t 9 , Seipjig.
nter ben ^cutfd>•miltc(al!c^ lieber«
Baurocrfenromani|cben6tils nimmt
b 1 1 © r ä f l i d) 6 4 o n b u r 0 f 4> « €■ <t> I o fr
firebe au BccblelbuTg in ©jeben
einen cbrenoollen Dlaß in bei Stunfige-
tJ>i<btr rin. ©ie ift eine mittlere Dfeiler-
bafiltfj. bie einen meftlidbcn O icrbau
(ftrcujfufc) be|l|t 3m Aabre 1 174 „jur
(Ehre bet ©oltcsmultcr" ©an bem fcom*
men 'Setliner C&rafen Debo IV., ber
©on feinem Batet Slonrdb b. ©r.
(„Trieben") bei ber Cänberleifung Dom
Ä«ibre 1156 bie ©rdficbaft Racbliö unb
bie b- Ibe fcmlcfcait ©roißld) «rbicit,
gegrünbet, fiellt fie eine gilialfirebe bes
ftiofters auf bem bei Dal le
bar. Regularfanonifcr, bie nach ber
Siegel bes heiligen Ruguflin* bem all-
mächtigen ©ottc Tag unb Rächt eifrig
unb bemütig bienten, roabrfchr inli<h
Ruqufiiner- Tborbmcn. nicht Ydicn*
brüber. finb bie (Erbauer bet ©ebds-
Italic, bie aus bem ‘porpbor bes naben
Rocblifier Berges in etwa fccbiebn
flabren bis auf ben Rusbju ber Türme
fertiggeftellt rourbe. Die Planung ift
genau nach Often prieniicit. wenn man
non einer leichten Redjtsneigung ber
Die übrigblcibenbcn tfroidcl finb buTch
bie (Ecangeliftenfombole in ber üblichen
Reihenfolge bes up elften öabrbun-
berts — 2Renfd>, Rbler, ’Cönoe, Rinb
— febr naturtoabr ausgefüUt. Bis Br-
gleit figuren juni öeilanb erfebeinen
SDlacia, in ben bieiteren formen einer
antifen Blatrone. auf einer Schlange,
unb rechts A^bannes bet Täufer, auf
einer männliihen giguT ftebenb. Diefes
©leben unb Treten auf 'Jlcnfch unb
Tier ift für bie Becbfelburper ©fulp-
turen ebarafterifti <h. Stuf ber rechten
Rmbofetle (Selten ) begegnen mir ber
mciiterbaften Darftellunq ber (Eher-
nen (Schlange, auf bie tiefes — gut*
mimg-palriarcbalifeb gegeben — bin -
roeift. 3ubcn — ein älterer unb
ein jüngerer — fenntlid) an bem frgel*
förmigen [Jube nbütchen bes 'Dfitiel alters
— finb bie 'Jlrpräfentanlen bes Joffes.
(Ein (Sebiffener — eine ^iilffigur —
liegt am BoDen. Ruf ber Oft feite jeigt
lub ha* topologilche ©egetibilb birrju,
bie „Opferung 3|aafs", bie ungleich-
artig burchgebilbet ift. 31m Ceitner
(£cflorium), b. i. bie unburebbro ebene,
atchiieftonilch funftDoll ausgeflallele
SRtftlidws portal ber Borballc. Rad) einet Original-
Acicfcnung bes ‘Serfaflers.
Bierung unb bes Ihesbptfriums |amt Rpfibe
abfifbL Blan fann an ibr ben gebeimnisDoUen
©r ift ber mit telaltei liehen Baubenfmäler, bie
Harmonie brr 3Rüf}e unb i>roponionen. bie
einfach eblen formen bes romamfehen Stils,
bie fich mit ©tilelementen bes Orients fftrcuj«
jüge) mifeben, febr gut ftubieren, ba bie Stunft-
ftäite in ben ©türmen bes Blittclaltcrs ©rr-
baltnismäfjig roentg gelitten, bas baufällige
aber — (Eborapfis, ©eroölbe — bureb bie
SDlitglieber bes ©räflicb ©ebönburgfeben
Kaufes. bic feit cla>a pirrbunbeit fuhren
bie Befitjer brr ©tblofjfirche finb. in ©orbilb-
lieber Rrt unb Bciie abgetragen unb neu er*
frttt rourbe. (Einen befonbertn ©enufc gemährt
bie 31r<hite ftuT ber ©ienebnfäuligen Vorhalle
an ber Rorbfront brs l'angbaulcs. bic jroei
D©rtale enthält, ©on benen bas roeftlicbe oben-
flcbenb abgebilbet ift. 3n ben Jompana.
bie auf eigenartigen Äonfalrn ruben, geroabrl
man bemrrfcnstpertrn bibnenfeben ßdjmucf:
f?ö.ce (dächiet) unb Drache. Uamm mit fttrui
famt ben €ombolen ber Trinität unb ber ©irr
(Elemente ber 3Ilten (3)täarber mit^ 5ilien).
5ebe (Säule unb jebes ftapiicll trägt einen an*
beren D.for. Die (Ed, äulen finb au jroeien, bie
27lilt elfäulen au je breieit ©erbunben.
31ber nicht bie ^lTcbiieftur ber ßtblpfjfiuhe
— bes ehemaligen JUofters g|<hillen — hat
ben Flamen 3ßed)felburg in brr fl nflgelchicbie
berühmt gemacht, fontera hie l 0i Ibrocrfe im
3nnern berfrlben. (Es finb Pier grobe plaflifchr
3Berfe Dorbanben: Das ©rabmal Dcbos IV.
unb Icinrr ©emablin fülclchtbilbis, bie ftanjel,
ber Seltner mit feinem Aiflurenlcbmud unb
bas hcbcutungetollfte Wert brr Stl.ftcifircfee,
bie grobe, neunfigurige ftreujigungsgruppe,
bas fogenannte Triumpb^reui über bem &pcb-
altar. 'IBährenb bie brei erfien 'Berfe aus
Dorphpr gehauen finb, ift bie ffrcu.jigungs*
gruppe rine $olAf(hnit)erci probten Stils.
Deutlid) fann man oier ober fünf Schulen
bAto. ^)änbe an ben genannten Berten feft-
(teilen. Das frübefte Bert ift roobl ficber
bas ©rabmal Dcbos. bas oieileicht (fbn ©Der
f iin f Aebn j}abre nach bem Tobe bes (Stifters her
Stircht (gcltorbcn 1190) erftanben ift. (Es jeigt
ben „feiften ©Tafen“ in liegcnber 6iellung.
Die flritgsfabne liegt unter feinem &<>iipte,
ben Bappenlchilb hält er an ber 6eite. 3n
ber strebten trägt er bas ^l>beU ber ftirebe.
6eine ©/mablin, etioas grober bargefiellt. rubt
ihm aut (Seite, b>e ftrone auf bem fbaupte. 6<e hält
ein ©ebetbuch- (Ein flalternbes 'I'anö — bas 3)anb
ber (Ehe — onbinbet beide ©eftalten, in benen mir
Dort rate erbüden bürlen. 8“ 8üüfn ber (Sräfin
lugen aus bp)antini|cb-roman<j(h geformten 331011«-
ranfen jn>ei Rinbertöpfcben beroor — roobl ihre im
Tobe rorangegangenen J^inber ©osroirt unb
rieb. Die ©eroanbfallcn finb gehäuft unb natura-
liftifch-bcroegt gegeben. Die Sfantel — urfprünglidj
am Cennerbau, jepl im fJungbaufc — fleht tunft-
lerifcb auf böberer f£tufe. 6ic roar urfprünglicb ein
einfacher 'ilmbo-'Xecbirdsbuu mit abgcfcbTagtcn (Eden
auf jroei frei ftebenben 6äulen. tln brei ©eilen
trägt fie Reliefs. 3ln ber Dorberfeite thront (Ebriftus
als Befteniichtcr. (Er bält bas 'Buch bes Cebens
unb erbebt mit bebeulungsooller ©ebärbe bie
'Ärd)te. bie le ber eine Berfiümmelung aufroerft.
Das 3Intiifo jeigt einen geTmanijdjen Topus, roäb-
renb bie reiche, flilifliieb fein barchgefübrte ©ftoan-
bunq auf itdfienifche Batbilbcr jurüdaebt. SJlan
barf roobl fichtr fein, bah bie Slaguftircr Tbor-
berren oitmals funfibiftorifche Banberungen e ner-
feits über Den 6t. ©otibuO nach Obcritafien unb
anbererfeits na6 8ranf«eicb unternahmen. ^Kittels
bcs6fmcnbuctes rourben bie ilalKni|6-franjöniih<n
Themen unb6tilbebanb[ungen übeilraaen. Die^igur
bes $>eilanbes ift oon einer 2Kanborla umfcblofl™-
Raiurl: Opferung Dluafs.
3tbfcblubmauer am Beginn bes Dresbpte-
riums. jeigen fich oicr 6tanbbilber ber
Dropbeten f d i a s unb Daniel, Dabth«
unb 6aicmos (piellcicbt auch Arremias
unb Öefef.el), ju benen. ben Cetlner red)ts
unb lints flanfierenb, bie umftriltrnrn 6fulp-
turen Dlclcbifebers unb Kbrabams iBorbilber
(ibrifti, Dorträifiguren ober 9lepräffntantcn
bes Dricfier- unb bes Rittertums), bie auf
rorn unb Drachen flcbcn. bin^ugejäblt loerben
mülfen. ftroei herrliche ttalbfiguren. Rain unb
3lbel — bie in ber heutigen Rnorbnung über
einen mit reichem Rfambusblait brforierten
Runbbrgen gefeöt finb. orbnen fich bem ganzen
©ebanfenfteife ber übrigen Bilbmrrle ein. Denn
es ift fein gioeiiel, bafe aud> bier ein tbeologi-
fehes Programm brr ganjen Rnfagc jugrunbe
gelegt rourbe, bas in bem (Erlofungsgebanfen
(ftreujigungsgruppe) gipfelt. (Bgf. bie D^r-
talprogramme beT ©olbenen Dfoite ju 8rei«
berg unb bie ber Ratbcbralen au (ibaTtrcs,
Elmicns. Daris.) Die Rreujigungsgrappr —
ba* fpätefte Ber(. etioa 5 m hoch unb ungefähr
12.50 bis 1240 cnlftanben (f Rbbilbung), ift aus
(Eichenbol.A geiebniht. (sie frönt macbtooll unb
cinbrudsreich ben giofjaitigen Cettncr unb reicht
bis ans (Eboigrroölbe hinauf. (Ebnftus am
ftrruj ift nicht in 6-chmach unb (Ernirbrigung
bargefiellt. lonbern bie Dältung ift eher bie
eines ilbenpinber», eine» Triunipbators. 3n
ben ebel geballenen Süaen feines Rntlißes bat
ber ftmfinnige Rün|ilcr bie l'iebe fpiechcn
laffen, bie ihren Tiiumpb feien. Die Rrmr
finb faft roagerccbt ausgrbreilet, roic um alle
au umfangen nach bem ©chriftroort: „Benn
ich erhöht fein roerbe. roetbe ich alles an mich
Sieben." Die ftübe finb übrrrinanbergrfchlagrn
un> burch einen Ragel geheftet. Dur* btefe
8u|piftung bes Körpers nach untrn unb bie
machtoolle 'Ausbreitung brs Oberförpers wirb
eine neue fünfiferifche ©cftafiungsroeife — ein
Rufroärisftrcben — erreicht, bie einen mir-
fungsoollcn ©rgrnfag ju brr altertümlichen
Ruffaflung bes Stehens auf einem frolAblotf
barftellt. cibriituo blidt aud) bcifpiclsrocife im
©egrnfat} ju ber Darftellung bes halber ftäbter
Damfrru)<9 mit offenen Rügen auf bie unter
ibm ftrhrnbe SXuitrr. bie fein jroeiics Streujes*
roort: „Beib, fiebe, bas ift bein G»bn“, hört
unb oeriieht, roäbrrnb im Rusbrucf brs auf
ber rechten ©eüe brs Streujes ftebenben Can-
nes fich fein Btrftänbnis über bes EDlniirrs
Borte malt. Rllein ber ecbmerj jiebt über fein
fugen Schone» Rngeficht. Die ©ottesmutter ftebt
auf einer pefrön en roeiblichen giaur, hie bas
üheirounbene £>ribentum Derföipcrt; Aöbannes Hilf
auf eine ebenfalls gefrönte männliche ftigur, bie
bas fid) fträubrnbe Aubentum fpnibolifieren (oll.
31m 8u&c bes Jlrcujes erfchtint ein hagerer ©itis
in halb liegenber ©tcllung, 31bam, ber 6tamm*
©ater ber 'JDlenfchbcit, ber in einem golbrnen
Reiche bas heilige Blut auifängt. 3ln ben (Enben
brr Ourrarme bes Slreujes, bie in Drripäffrn,
ben ©ombolen ber Tiinität, fich fchliehcn. etblidt
man jcoci (Engel, bie in eiliger ^aft beranf*reben
unb bie ©cbmerjen bes (Erlöfers lieherfüllt linbern
roollrn. ©ic finb fo grfd)icft grlchni^t, bah man
bie ©teile, too He aus ber fläche berportreien,
foum brmrrft über bem Rreuje jeigt ficb (Sott-
Batet, brr bie heilige Taube hält. Da* ©onje
ift eine cinjigartije, auf ber Dreiedsgrunblage auf-
gebaute ©rupprnfompofition, meifMbaft in brr
3bee unb Rusfubiung, grohjugig- teforatio unb
rrnamcntal in ber Linienführung, licbeooll im
Detail unb in brr farbigen BebanMung. Die
BecblflburgfT Bilbmerrc ftellen msaefamt einen
Docbgipfel in ber Blütejeit Der fäcefi d) • romani-
feben Dlaflif bar. übernatürliche Babrbciten finb
hier in ©fufpturen ©on hoher, originaler cdjön-
beit ©orgefübrt.
RrunfiauricK Strcuiiflunnsirurpc
ftaitcd: Utwrnc ©cblangc, (£bciflus als 38ellenrid>l«T.
■Stlbtoerlc btt SdjtofefirdK su 'JRecbielburfl.
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9h. 4005
jlluftrirtc 3eitunß
421
llrfprvmg unö 53et)cutun$ be£ OfterfeffeÄ / £on prof. Dr. 3. }?oocr, Ptömv
QTJad) ber VorfteUung unferer Vorfahren galten im 'JDinter grimmige ftroft* unb CEi®-
^e^riefen die HJlutter (Erbe roie mit ereilten Banden gefeffclt: t^r« fonft fo rafd) unb
lebenbig pu liieren ben Bbem, Quellen unb Väche, ftoefen erftarrt; if)r frifebes, grünes $>aar
ift in lpätltd)o, roeiftgraiie fiftddjien verwandelt; fahl unb 5be liegt fie ba, eingebaut in
ein fchncetpei&es ficlchentuch, unb Jd)läft ben iobesfdjlaf. Uber unter ber ©rabesbüUc
Wummern nod) nid)t gan$ bie Öebensfeime, [toden nach nidjt alle Säfte unb Gebens*
abem. 3nnerli<h roebt unb fdjafft Bhitter 9tatur wie mit taufenb unfidhtbaren CRcifter-
Iiänben. Blöhlich fpreng! fie bie Allein unb fteigt verjüngt aus ber ©ruft. Die mitten ben
i'feinbe, bie |i< in Banden
i«i>lugen, mehren fid) jroar
uod) oergroeifelt, werfen ihre
©efdjoffc, roie Scfjlohen unb
oagelMtner, auf fie, aber
endlich muffen lie ohnmächtig
weichen. ftnurrcnb unb heu
lenb jiehen fie fid) in ben
hoben korben in ihre feften
Schlöffet unb fieberen §öh-
len jurütf. Sin mächtigerer
©ott hält triumphieren b lei-
nen Sin 3 ug; um feinen Blu-
nemoagen flattern Scharen
non jautldjcrnben Vögeln,
idjtoärmen Daufenbe von
fummenben Sfäfem, gauleln
id>illembe Schmetterlinge
unb Gibellcn. Jröhlid) tan-
zen bie CEIfen auf ben Blüten«
feieren, melobifd) murmeln
bie aus ihren freffeln losge*
taffen en Quellen, unb Wixen
fchroebenim Vollmondfcheine
über ben flaren SCeUjem.
So fenbet der ©ötterjüngltng
feine luftige ffieifterfd)ar all
überall t)in unb „fdjleubert
jeinc Singrateten, bie Ger-
ctjen, in bie fiuft*. Slber
noch einmal fäljrt ber grim-
mige Wlte Tos mit feiner
f>orbe oon JJroft- unb (Eis-
riefen, nach einmal fenben
lie il>ren pfeilregen, einen
Schauer oon fragelfcblofoen
unb S<hneet’locfen, auf bie
irfjon grünenbe fflur unb
drohen mit ihrem erftarreu
ben öaud) bas junge Geben
ju ertöten; hoch „dräut ber
hinter noch lo fehr, es muh
bach <Jröt)lin0 werden!“
„Frühling!" fo nennen
mir heutzutage ben lieblichen ^cr Olboum im (harten
©ötterjüngling unb verglei-
chen ihn mit einem jarten,
blumenbeCränpcn ftnaben. Unferen Vorfahren aber u>ar es ber jugendliche ©eroitter-
(lott Donar, ber mit bem erften ©rollen des Donners auf feinem oon jroei gecoaltigen
Böden gezogenen BJagen burch Sßetterro ölten feinen ©injug hielt — ein rieiiger Jüng-
ling mtt fprühenben Äugen unb feuerfarbenem Barte. 3n feiner £anb fdjroang er
ben furchtbaren Kammer 9J2i ö Inir , oon helfen JBurf bie frroft- unb ©isrtefen löblich
getroffen daljintaum eiten.
3 hm ju ©hren loberten voreinft auf allen bügeln unb Bergen große fcolzftöfce von
(Sichen. (Ellern, Boaeibeeren unb Bocfsborn; ihm ju 5h*en rourben getaeihte 3tefl*nböde,
mit ßaub unb Blumen befränat, herumgeführt unb unter ©ebeten auf ben glatten
Opferfteinen aefchlachtet. Der Vriefter tauchte feine ginget in bas Blut unb befprengte
xuerft bie mit Blumengewinden umfchlungene ©id)c Donars unb bas ehrfurchtsvoll
harrende Bolf. Das in großen ftefleln gefottene $leifef) roarb unter Öie SRenge oerteilt.
unb aus einer mächtigen Äufe BieTes bes ©otles „Btinne“, b. h- ©ebächtnis, geturnten.
Tabei rourben bie freuet gefchürt, höl 3 <tne ^Ämmer unb rothaarige (Eichhörnchen hinein-
gerootfen unb glimmenbe Scheite herausgesogen, um fie aufiubeioahren unb bie £>üufer oor
©eroitterichäben ju fchüt^en. SWan hob auch fogenaunte Tonncrf eile, merfroürötg gefpi^te
Steine, forgfflltijj in Ställen auf unb glaubte fo bas Bich oor Seuchen au beuxshren.
Bon biejen «tetnen aber meinte man, lie feien beim ©eroitter auf bie (Erbe gefahren.
Dod) batte bie ftrübüngsgottbeit aut Ö f i nf roeiblich« Seite in Donars Schroetter
Oftara, ber im Often aufgehenben fiieht- unb ftrübllngsgöttfn. SDie bei ben ©riechen
bie ©flttin ©os (Aurors)
mit ihren rofigen Ringern
bie ftrahlenben Bforten ber
S>immcl6burg öffnet, fo »er*
golbete am frühen Blorgen
bie germanifdjeffiöttin Oftara
bie B3öltd)en bes öftlichen
Rimmels unb erroedte mit
ihrem bclebenbcn Ätuffe bie
oon ben grimmigen jroft-
unb ©isnefen in Dobes*
fchlummer oeTfenfte datier.
Jroar ift bie Erinnerung an
biefe ©öttin ziemlich ver-
blaut, hoch nennt fich unfer
nauptfrütjlingsfcft bis auf
ben heutigen Dag noch —
Ottern, freilich benfen roir
babei nicht mehr an bie
liebliche © öttin — es ift ja
befannt, mit toelcf) heiligem
fteueTcifer bie erften Senb»
boten bes (Evangeliums be-
müht tvaren, bie Barnen unb
(Erinnerungen unferet alt-
hetbnifchen ©ott heften aus-
3 umer 3 en, boef) gelang es
nicht immer völlig, febe
Spur ju ocrroifchen. Unb
fo blieb auch ber Warne
Oftern beftrijen, bod) be-
brütet er nicht mehr aus
l<falief)(i<h basBuferftehungs-
feft ber Watur, an bem bie
Sonne nad) bem Bolfsaber-
glauben brei Jreubenfprilngc
tat — eine heiligere ©mp-
finbung ift in ben Vorher»
grunb getreten — man feiert
je^t bas hohe Uufer ft e»
hungsfeft bes ^»errn.
Uber nicht min ber roarm
empfunden, roenn auch «i^*
gottesbienftiieh gefeiert ift
(5ctf)femanc bei 3 cn W em - bas ©efühl ber frreube beute
noch in eines jeben Wlentchen
^et 3 über basBuferftehungs-
feft ber Watur. ©in Strahl ber öoffnung oerfiärt unfer Buge, roenn Sdjroalbc un 5
Lerche als bie erften Jtühlinflftboten nahen, »venn bie erften Veilchen au« noch blätter-
lofem ©ebüfd) uns entgegentDinfen; bes Äranfen Bruft burch 3 ieht ein £>mich ber ©e-
nefung, bem Befümmerten leuchtet ein Ctdjt bes Iroftes, und allen geht ein tffrnen auf
oon einer fdjöneren, belferen B3elt.
So auch piigerten fdjon vor mehreren taufenb Jah«« unfere Borfahmt am Ofterfeft
hinaus — ju ihren hriliütn Rainen, ihrer ©öttin Oftara ein Opfer 3 U bringen.
roiffen roir roenig mehr von bet holbfeligen ©öttin bes fjrühlingslichtes — um 738 er*
roähnt ber Schnftltelier Beba bie Oftara, unb bei ben Bngelfachfen hi^b ber ÜJIonat
Wpril „Softurmönobh" nach ber ©öttin, deren fcauptfc ft in bemfelben gefeiert rourbe
— doch findet fi<h in ber Ortsd)toniC bes Stäbtdjens .f>orn im Deutoburger ®5albc eine
höchft int ereff ante Wotij, bah bet ben merfroürbigen tt rternfteinen in ber Wähe
(Erfte Begegnung (Xf)ri fti mit Vctiria 9Kagbal«na.
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'Jfiui) einem tftemftl&e oon 3r. iöionletiarb.
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422
SIluftrirte 3 eitung
5Rr. 4005
Balmbufehtragen am Balmfonntag
Cbcrlanb.
früher „ein l)<i6ntjd)er Unfug* — fe> nennt ihn bot d>rtft*
lief)« Schreiber — „$u Gljrcn ber grühlingsgöttin Cjtara
ftattgefunben habe". ©s tfl befannt, bafe fid) jur 3«it bet
©inführung bes Ghriftentums troß ftrengen Berbots tjeim
lief) bie Anhänger bes alten ©laubens jur Badjtjeit mitunter
in Bermummungen, um Spione abjufdjreden, 311 ihren
heibnifdjen Opferaltären fd>lid)en, um bort ungeftort it>rem
Ruit frönen 3U rönnen. Daher mag öenn ber „Unfug"
ftammen, von bem ber lUjrouift melbet. Dod) mögen autf)
anbere Orte ob unfere ©iternftcinc bei £)om in biefem
©erruf getoefen fein, Ben ionrtigen Crtsnamen erinnert
nod) ber Ceftcrbcrg bei Tübingen an ben Kultus ber
^xüblinflfiflöttin Oftara. Aud) erinnert ber Barne eines Orte«
„Cfiem" bei Beidjelsheim im Obemoatbe an unfer Cfterfeft.
Unter ben ©oben, bie auf ben Altar ber ©öttin gelegt würben,
finb vor allem bie Cftereicr hecvocßuhcben, wohl als Symbol
bes auffeimenben SBefens. Bon Zieren mar ber .v>afe it)r
geheiligt, o^ne 3&’cifel feiner ftrud)tbarleit wegen. SHict>t
unbenfbar ift es, bafe er ben 9 Bagen ber ©öttin 30a, wie
bie Rafeen ben ber J^reia unb bie Böde ben bes Donar.
Durch eine feltfame Jufammenftdlung fommt bann fpäter
aud) ber £>afe 3« ber Gljre, bie ©er gelegt 3U haben, Bon
Bögeln war ber Oftara befonbevs bet Storch geheiligt,
bem man Dtelfacf) jur ©oft« feine« Beftes ein ©ab fjtnlegt;
nun bebeutet aber bas ©ab nachweislich bie Sonne, Bid)t
ohne Blal)rfd)emlid)feit be^iet^t mau aud) bie ©eftalt ber
fogenaimten Ofterbrejeln, Die noch in mandjen ©egen ben,
wie in Schwaben, üblich finb, auf bas Sonnenrab. Aud)
ein noch heute gebräuchliches Spiel mit bem „Oft er ball"
wirb auf ben Sonnenball gebeutet.
Betrachten wir nun bie Art unferer heutigen Ofterfeier,
unb feljen wir gu, ob fid) babei noch Spuren bes ehe bem
heiöntfehen ^rühlingsfeftes entbeden laffen.
Die cf)riftlid)e Cfterjeit umfafet eine ganje 3 üocf)c, bie
fogenannte Karwoche, bie mit bem ©almfonntag beginnt.
Gd)on in biefer Anfangsfeier, wenn auch ihr ^barafter
burch unb burd) chriftlich ift, begegnen mir hin unb mieber
ffiebrfiud)ett, bie auf ein höfeews Alter fd)liefeen laffen. SDit
ben len hierbei nicht an bie Sitte ber fatholifchen Rircfje, in
Iftimterung an ben feftlid)en ©in$ug ©htifti in 3mifalem ©alm^toeige tu reichen,
was einige ©eiehrte mit bem in ©erfien üblichen ^Salmefelritt gut freier be« Frühlings-
anfangs 3u(ammengebrad)t haben. ISs finb vielmehr mancherlei anbere ©ebräudje unb
SJleinungcn, bie mit biefer Sitte nerbunben finb. 3 n ben ©rgenben, in benen es reine
©atmen gibt, erfefet man |ic burch .fähige von Budjsbaum, Olicen, 'JBciben, Silber-
pappeln ober &afelnuf}fträuchcm. 3c nach ben vergebenen tfanöftridjen u>ed)felt bic
Sitte, btefe 3U fammeln unb aufju-
pufccit. So fud)t man in ber ©egenb von
'■Bafel mit Borliebe Stechpalmßroeige,
womöglich famt ben roten Beeren, unb
befeftigt fie mit farbigen Sänbern in ber
Rrvne eines bis obenhin glattgefdjälten
lannenftämmehens. Wan trägt fie jum
©infegneu in bie Kirche, pflogt fie bann
im ©arten auf, oon roo fie am erften
Cftertag ins $au* getragen werben. 'Bei
©ewittem oerbrennt man einen ig
baoon, unb ln bie Blefeftälle legen fic
heute nod) bie iianbwlrte, um bas Biel)
oor ©ea>itterfd)äben 3U fd)uktn, Dies toeift
ohne Zweifel auf eine htibnifchc Bejahung
gum gcrmanifchen ©ewittergott Donar
hin, bem 3U ©hren 3>ocige pewiffer oträu
d)er unb Bäume, namentlich bex Bog eis
f irfebe, verbrannt 3U werben pflegten. Aud)
ftano ja biefer ©ott, wie wtx bereits er^
wähnt, als 3rri>hl«ngsfonnengott in ber
innig ften Beziehung 3U feiner Sd)iDeft«r
Oftara. Befonbere öctllraft roirb auch ben
f ogenannten ©almfähd)en, 6en ausgefd)offc
nen Blüten bei ©almen, jugefchrieben; ver>
id)ludt, follen fie vor f>alswef) unb ^'^ber
f<hü^en.
9 lm © r ü n b o n n e r « t a g , bei bem
©»ebädjtnis ber Sinfefcung bes heiligen
Bbenbmahl* geweiht ift, pflegt befonber«
bie Sitte ber öiipwafchung unb Speifung
oon gwölf Slrmen üblich 3^ fein, in Wom
betanntlich com ©apfte felbft an 3ioölf ©reifen oorgenommen. 31 ber auch in SBien ift
biefe Zeremonie ber ffufewafchung immer (et)r feierlich 9<®efcn- äh n l*<hc T ®*<ife
würben einer Stiftung gemäft im St. ^uliansbofpig in Antwerpen am ©rünbonnerstag
jmölf arme ©ilger gefpeift, bie in 9 Rom, iloretto ober ©aläftina gewefen waten. Bel
biefen Speifen geigte man eine befonbere Borliebc für ba« ©rünc. 9 tod) fc^t ift es
Sitte, fogenannte grüne ©fann!ud)en, b. h. ©fannfueben mit eingebadenem Schntttlaud),
unb grüne fterbelfuppe am SRittag bes ©riinbonnerstage* 3U rffen. itrüuterfuppen ober
©emüfe, wo^u neunerlei ©rüne« genommen würbe, finb heute nod) in manchen ©egenben
ichwäbiicben
.Ureu^projeffion in üJJenbeu ^BMtfulen).
üblid). Mluch bas ©eniefjen von ^onig an biefem Xage ift
bebcutungsnoll, es fd)üht gegen ben Bih eines tollen f)un
bes u. bgl. Center haben bte am ©riinbonnerstag gelegten
©irr eine befonbere t>eiltraft i fie fchütjen oor Oreuer unb Blin,
wieberum eine B«3tehung ,)um germanifdjen ©>eroittergon
Donar. f>öd)ftwahif^einlich bebeuten bie grünen fträuta
urfprüngltd} bie bem ^rühlingsfonnengott geweihten ©rft
lingsopfer unferer Borfahren, unb bahex wtrb wohl <*ud
bie Benennung „grüner Donnerstag" ftammen. lins fommt
wenigftens bte lird)li(hc Auslegung oon „grünen", b. h- Je-
gefprochener Sünber fein,** fehr getünftclt vor. 'Jln biefem
Zage pflegten nämlich bie Büfcer wieber in bie ftirche awf
genommen 3U werben. 3 m firchlichen Sinne helfet ber ®rün
Oonnerstag aud) ber Bcrgebungstag, di<-> viridiuro, b. h- bcT
Dag ber „(Fntfünbigten*.
Der hebeutungsoollfte Dag ber ganzen ilarwodje ift ber
.Rarfreitag als Dobcstag 3 du t£öTiftl, woher es ujoh'-
lommen mag, bafe ber Freitag überhaupt im Bolfsglauben
3um llnglüdstage umgeftempelt warb. So fcheuen fid) j. B.
heute nod) abergläubische &eutc, iVrettage eine Weife angti
lietcn. llxfprünglid) war betanntlich ber Freitag ber Srvcia.
ber © 5 ttin ber Oicbe unb ©he» geheiligt. Der Rarfreitaa
ober ber „gute ftreitag", oote ihn bie (inglänber unb btr
Bieberlänber benennen, war fd)on im oierteit 3al)rhunbert ber
grßfetc Bufe-, Bet> unb Safttag bes 3 ®hrcs- bem Wugen
blide an, wo man annahm, bafe ber f>eilanb oerfchiebcrt fcc,
bis xum Anbruch feines Buferftehung«tages pflegte man
vier3tg Stunben lang gu faften unb unaufhörlich ju beten.
Ullmählid) ocrlor jebod) biefer JJefttag feinen ftrengen ®ha
ralter, aber bei ben Broteftanten gilt er immer nod) dl« ber
höchfte öeiertag. 3^>cs ©eräufch, iebe Cuftbarteit, wie
Btufif unb 2anj, ift unterfagt, weshalb er aud) mit 9 ted)t
ber Jtille ftrettag“ genannt wiTb. ©benfo ftreng wirb
in Ihtßlanb ber „tlood Friday“ begangen, an bem alle
öffentlichen ©ebfiuöo, aufeer ben Rirchen unb ber Doft, ge
fthloffen finb. frrüh morgens wirb ein ©ebäd, auf bas
ein Mreu3 cingebrütft ift, baher ber Bame hot -cross -bu n#
(heifee Rreu^brötdjen), feilgeboten. Anberwärts, wie in Art
werpen, oerfpeift man ähnliches ©ebäcf mit geringen unö
Bohnen; in Schwaben ißt man faltige Brejeln, womofllid) nüchtern, um lieh not lieber
ju Schüßen, oermeibet aber alle Ciülfenfrüchte, um oon ©efehwüren frei «u bleiben. Dtcf:
unb anbere ©ebräuche geben ficherlid) auf altbeibntfd)e jurüd. 3 m Üllittelalter pflegte
man aud) bie Baffionsgefd)id)te unteres iocilanbs fjenifch barjuftellen unb fogenannte
Rarfreitagspro.jeffionen 311 oeranftalten. Bach bt« in unfere hinein reichen
bic lebten Ausläufer biefer frommen Sitte, allmählich aber ocrfchwanb fic gan&. ©in
fKeft baoon finb bie nod) h«üf alle jet)n
3ahr« gefeierten B affionsfpiele in
Oberammergau.
Der Rarfamstag fd)lie&t bie Qroften
jeit, unb bas erfle ©lodenläuten wirb mtt
3 ubcl bcgTüfet. Auf bem fianbe öffnet man
bann Düren unb 3 -enfter, unb Rnedjte mtb
ÜRfigbc machen unter bem SRufc: „Oftem
ein, haften aus!** mit ihren Befen einen
furchtbaren t'ärm. Die aus Born 3urucT
fehrenben ©loden bringen aber auch hie
Cftereier mit. Deshalb fturjen bie Rinbcr
beim erften ffilodenton hinaus in ^of unb
©arten, um bie erfetjnten Oftecgabeu gu
fud)en. SRutmafelich war ba» Suchen ber
Cftereicr fd)on in ber ^eibenßeit üblid). Uv
f prünglid) waren wohl bie ©ter Opfergaben
ber h^ihnifchen Briefter auf ben Altären
ihrer ftriihlingsgöttcr; man nimmt an, bafe
bie rotgefärbten bem Donar, biegel
ben bagegen ber Oftara beftimmt waren.
Die öftcrlichc 3 e»t in flrd)licf)cm Stnnc
enbigt erft mit bem „weifeen Sonn-
tage", auch Cuafimobogeniti nad) bem
Blcfecingang genannt, ©hemals legten bie
jenigen, welche am Rarfamstag getauft
worben waren, an biefem Dage bte weifeen
©cwänber ab, bie fie 3um 3 e ' < h en her
Unf<hulb_ bie Ofterroochc hi «burch hatten
tragen bürfen, baher ber Barne Dominica
in albis, b. h- meifeer Sonntag. Befannt-
lid) pflegen bei ben Ratholilen bie Rinber
an biefem Dage ,311m elften Btale 311m heiligen Abcnbmahl 311 gehen.
So hat uns nufer ©ang buTch bie heilige Oftergeit gezeigt, wie jwifchen ben d)rifb
liehen ©ebräud)en nod) h*ibnifd)e ©rinncrungcn gleich ehnoürbigen, efeuumfponneneu
Drummern einer altersgrauen Befangenheit l)iuburd)fd)immem, bie uns, toennaleid)
uns bas üicht einer erhabenen Beligion aufgegangen ift, nicht nur an unb für fiep als
AnbenCen unferer Borfahren lieb unb wert finb, fonbem aud) wegen ihrer finnigen
Bebeutung unb poetifchrn Auffafiung 3 *ugnis oblegen eines Rulturlebcns, bejfen wir
uns als ©nfel wahrlid) nicht tu ichämen brauchen.
RarfreitagsfchnacTen in einem Dorfe bei Rönigsbofen ini ««»rabfelb (Unterfranfen, Bapern).
Dcutjchc Ojtcrbrüuc^«.
Rinber beim Oftereierbetteln im Spreeioalb.
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rtorfrc itafi- :'ind) einem (Jicmeilt’e ptm Steins lti(bhpr(l.
0 Ö e r n f D ff e r m U ( t f. / &on profeffor Don^ £of
mann.
(C* ifl öfterlonntagsmorgen bes Jahres 1100 im Dome ju Rtaina. ©olben fluten bie
v£.6tro^len bei Ofterfonnc t>urcfc bic bunten genftcr bes hoben <£bors auf bic taufenb*
föpfige anbäebtige SJlengc. bie jum Oftergottesbienft perfammelt ift. Der ©etftliihe am
Rltar bat eben in ber Ofterliturgie bas froiiceleifon intoniert. Unb nun antwortet bie
©emeinbe. Über ftatt bes oorgefebr icbenen jchlichtcn 5X priccleifons fdjiebt He baoor einen
furzen beutfeben Bicrjeiler ein, ber bie Oftertatfaehe jubelnb oerfünbet:
* d - _d ?
1U * d- * . .J
<£bnft ift er - (tan - ben oon ber ÜRar-ter al • Ic; bcs (oll’n wir al - Ic
froh [ein, S^rift will u n • (ct Troft
fein. ftpr • i
leis.
Diefe furjen beutfeben ©trophen — in ber Citurgie ber römifeben Kirdhe eigentlich nicht
erlaubt, aber bureb bas Berftänbnis manches beutfeben Driefters bem langes lufliflen beutfeben
Bolfe bitr unb ba gern naebgefeben — finb bie Anfänge bts beutfeben ftirdjcnliebcs. Unb
obige alte Ofterleife ift bas erfte beutfdjc Ofterlieb.
t SBie febr (olcbe funftlofe Ichlichte ßieber in ber berben Seife bes alten Ärrtbentones
gewillt haben muffen unb noch beute Hirten, erleben mir icbes Jahr in ben Oftcrgottes-
bienften ber ßeipjiger Unioerjitätsfirche, in ber ber ©ottesbienft mit folcbcr alten Öfter*
leife beginnt, bie feebs bis acht Meine (Ebonnäbcben als „OfteTengel" oon bei Dftempore über
bem Sitar aus, umftrablt pan ber Ofterfonnc, ber ©emeinec als Oftergrub mit ihren lieb*
lieben Kinberft immer» ins $er$ fingen, gonj |<blicbt einflimmig, ohne jebe Begleitung, unb
boch, wie fchafft bie alte öfterliehe Seife aus bem Jabre 1100 Ofterftimmung unb
Ofterfreube !
(Es ift fünf Jahrhunberte fpäter am Oftcrfonntag bes Jahre* 1600 im fernften Offen
unferes beutfeben Baterlanbes, in Königsberg. BoU Ofterjubel braufen bie Klänge ber
Orgel bureb bie weiten Pflaume bes Domes. Sbec bie oielbunberilöpftge Oftergemrinbe
achtet heute Weniger auf bas funftoolle Orgelfpiel bes SReifters Johann (Eccarb. ©cfpannt
märtet fle auf bas Kommenbe. Sr bat ein neues ©tüd für ben ©ottesbienft gefchrieben,
hat bic alte Ofterleife „(Ebrift ift erftanben" in feftlichcr Bollftimmigfeit für fcchsfiimmigen
(Ehor gefegt, unb bie ©emeinbe — fo lautet feine BJeifung — fall gleid} mit in ben Cntu
firm uh bes ©oprans einftimmen. Unb nun biauft bas alte fd)li<bte Ofterlieb in taufenb-
ftimmiger Berftärfung burch ben Dom, aber funftooll ranfen ficb um bie SRclobic, He finnig
fontrapunftierenb, ein jmeiter Sopran, ein Bit, jroei Tenöre unb als gunbament bes Baffes
©runbgewalt. v Iöas für ein funftoolles, flangreicbes Ofterfeftfieb ift ba aus ber alten fcblicbten
Ofterleife oon 1100 unter ben $>änben bes prcufeifcben ftapcUmeiftcis (Sccarh geworben!
Unb wie trefflich) hatte SDleifter (Eccarbs gut gef <h ulter Domchor ben ©emeinbegefang auch
bei ben anberen Öfter cboiälen in brrfelben RJeife geführt, getragen unb oerjiert!
5a, Eccarbs neues 'Prinzip, ben ©emeinbegefang mit brm ftunftgefang ju ocifcbniclftcn,
ben (Efcor mit feiner funftDoUen, reichen UmTanfung ber fdjltcbtcn (Eboralmrlobie habet aber
bodj jum gübrer unb Träger bes ©emeinbegefanges gu machen, bas war gl änjenb gelungen.
(Einen erbehenberen Oftergottrsbienft batte man im Dome lange nicht erlebt als am erften
Ofttrfeierlag bes Jahres 1600. Darin warm fich alle Königsberger einig.
Unb abermals ift es einbunbertunbfünfjig Jabre fpäter. (Es ift elfter Ofterfeiertag bes
Sabres 1750. ßcuchtenb ftrablt bie Ofterfonne burch bie bohtn Kirchrnfenfter ber altebrwürbucn
Dhomasfirche a« 0 cip$ ig. Die grobe Tbomaspemeinbe, Büigermeifter unb RatebeTren
an ihrer ©pifee, finb aum feierlichen Oftergotte?bienft oerlammelt. ©cbon toäbrcnb bes macht-
oollen ‘prälubiums bes Rltmeifters Johann ©ebaftian Bach bort man bas Stimmen ber Dn-
fttumente. Racbbem nun bie ßiturgie bis jur Berufung bes Ofter-lEpangeliums bcenbet, |oli
bte Oftermufit beginnen. Rber beute ift es nicht bie glaubensftarfe Kantate „Ocb weife, bafe
mein (Erlöler lebt", auch nicht bie lenaesfrobe „Der tummel (acht, bie (Erbe jubiliert", nein,
heute wtrb bie gewaltige (EbötaHantate mufijiert, bie ber junge Tbomasfantor einft jum
erften Ofterfeft nacb feinem üinaug in Ceipjig 1724 lomponiert batte.
©ic ift eine ber tiefften unb beutlchcftcn Kirchen mu fiten Bachs. (Er geht barin gana
auf im alten Ofterchoral, ben er burch feine grofee Kunft immer wieber neu geftaltet unb
auslegt. Bach fchilbert unb malt hier ben glanjoollen Ofterfteg bes ßcbensfürfien 3e|us,
bei ben grimmen Tob au Boten geworfen unb ihm allen ©ebreden genommen, halb burch
jubelnbe (Sinaelftimtnen. halb burch funftreicb figurierten (Eborgefang, balb butd) ben
jehmrtternben Klang ber 3nftrumente, balb burch ben triumpbierrnben ©lana ber oollen
Orgel, perbunben mit bem Ofterjubel ber ganarn fingenben ©emeinbe.
Unb bas alles entmidclt Bachs Kunft ausgefprochen oltbeutfd) unb proleftantifcb gana
allein aus ber CEboralmelobie bes alten Ofterliebes „(Ebrift lag in Tobcsbanben" — bie
nichts anberrs ift als eine leicht ertennbare Umgeftaltung ber alten Ofterleife „Sbrift »ft
erftartbert" — unb aus ben fernigm OfttTgebanfen ber ßutherlchen 9öeiterbi<htung oer alten
Ofterleife, bie Bach burch bie 3Kacbt (einer Töne anfchaulich macht.
Ja, bas war eine Kurft, bie weit über SWeifter (Eccarbs Kunft ftanb, ein ©ipfelpunft
proteftantifcher Kirchenmufif! 'Tftas war burch ßutbers ©cbantrr.ürfr unbBids Kunft aus
ber flüchten Ofterleife Pon 1100 geroerben! (Eine gewaltige, gebanfentief: Oflcrprebifit!
Tief erbaut unb Poller 6tol) unb Bctounberung über biefe Cflcimuftf oerlicfeen bie Seip-
jiger 17f)0 bie Tbomastircbe.
Boll 6tola unb Bewunberung flehen auch wir noch beute 1920 oor biefer SDluftf Johann
©ebaftian Bachs, oor biefem ©tpfelpuntte beutfeber Kunft. Smmer mehr bürgert fich im
cpangelifchcn ©ottesbienft biefe &öbcnfunft Bachs wieber ein, benn moberne Oftermufif hat
nichts ©röfeeres gefChaffen. ©ewife finb in ber nacbbachifchen unb befonbers in neuerer §eit eint
ganae Slnaabl ®erfe lomponiert worben, bie Oflergebanfen in feböner unb erhabener Bleife bar*
(teilen, ©ewife ift grli; 3W en be i sf obns graucncbor mit Orgel „(Er ift ein guter (>irte M ein
ftrablenbes Ofterftüd für ben aweiten geiertag, unb wenn auch jDauptmann, (J. gr. Stichtn
unb bie gröfeeren Brahms, p. f)eraogenberg u. a. feine fpejiclle OftermuHl fomponuv
haben, To Hnb boeb in ben legten breifeig bis Picraig Jabren manche fchwungpolle Oftc.
bomnen, Oftermotetten, manch fraftoolles Ofterlieb. bie in B5ort unb ?Beife einen Öfter
gtbanfen machtooll aum Stusbrud bringen, gefchaffen worben. 3cb lann oon ben pielen
bunbert mobernrn Oftemufifen, unter benen Diel ©Utes, aber auch rcct)t Diel Blitlelmäfeiges
ift, nur einige wenige beroorbeben. wie j. B. bie A-cappoIla-Tböre Pon 5llb. Bcder „Der
Tob ift Derfchlungen", „f)alleluja, (Ebrift eiftanb", „$luf, mein t>erae, febide bicb", oon Bart •
mufe op. 37 Tob ift oetfchlungen“, p;n ©rcll op. 33 „CitenT, oon ©roher t
op. 42 „ßaffet uns frohlbden", bon ffiulbius „fteut triumphieret ©ottes 6ohn", oon
3lagler bie OHerfantate „Ofterfonne, Ofterlicht", pon 9leufpmm Kantate „Oftermorgen".
oon Rheinberger op. 134 „Ofterbon-.u", oon Bierling „Jauchact, ihr öimmer, oon
B^oprfch „(Es gingen brei ^eil ige grauen“ mit bem au munberOoder Rdptftiinmigfeit am
©d>lufe oerarbeilelen Cantus lirmus „(Erfcbienen ift bei herrlich Tag“ u. a.
Die bcbeutcnbftc gottrsbicnftliche Oftermufif aus neuefter Jcit ift wohl ber 0ftcrbomnu9
„^»alleluja, jauchat ihr Tböre" für (Ehor, OrchefleT unb Orgel ober für (Ehor, Orgel unb
©ololrompete bes ßeipjiger Tonfefeers öermann Kogler. Diejer ttpmnus, bem als
Tcrt bie erfte ©trophe bes Bencbift gunffchen fraftoolien Ofterliebes augrunbe liegt, ift
awar furj, enthält aber bo<h alle wichtigftcn Oftergebanfen, wenn es ba b*>f}t:
„Pallduja, iiiudui ibr tibccc.
feinfll 3r|u Sbnflo Vcb unb Übet’
€«in bcnlid) profcn Jaq ifl ba.
Ui jttrifi lab« ^anben,
T« felb ift au» brm ffirob rrflanben.
Trt n mairt Sie 9rt»c|uii|) lab
CSrin ifl QWtaall unb 3TCod)t.
Ut bai Inn PWrf aollbradii
ftaUeluja' Trs aRrnlcbrn eobn
Jröfli nun bor>»n
betbe* nowpfr» cri^cn tebn."
Diefes Ofterlieb gunls, bas auf bie SDlelobie „3Ba<het auf, ruft uns bie 6timme M ge*
biebtrt ift, münbet in ber Köglerfchen Bertonung am ©cbluffe machtooll ein in bie mit fieg-
haftem Trompetenflang bafpinfeh reitenbe DUlobic „Machet auf“, bie mit Recht bie „Königin
ber Tborälc“ genannt worben ifL 6o ift biefe Oftermufif Koglers mit ihrer feinen (antra-
pui lti|ch<n Arbeit, mit ihrer melobifchen ©rfinhung, mit ihrem machtoollen Rufbau unb
mit ihxem Reichtum an Oftergebanfen, befonbers, wenn bie ©emeinbe am (Enbe ber
SDluftf fortfährt, bie weiteren ©tiopbin bes gunffeben Ofterliebes als $auptlieb fofort an-
luldblirfeen, eine faft ibeale moberne Oftermufif. gaft ibtal — benn bie aftioe 2)lit-
wirfung her ©emeinbe im ©horal, wie fit in her Oftermufif (Eccarbs, in ben Kantaten
Bachs beteiligt ift, fehlt ja in bem Ofterbomnus Köglers. Rbcr gcrabe aus biefem eoan-
gelildben Kircbrnlich unb Choral entwidcln Bldnner roieRbau, (Ealoifius, (Eccarb u. a. ibrr
proteftantiiebe Kirchenmufif, cntwidclt im gröfeten SWafeftabe Bach feine bis jefet als 6tiU
gattung unübertroffen« n Kantaten.
Ditfe Bachfcben Kantaten besbalb für ben eoangelifchm ©ottesbienft, für ben fie gc-
febneben unb in brm fte jabracbntclang aufgefübrt worben finb, wieber aurüdaugewinnen.
ift ein wertoolles unb lebhaft au erftrebenbes 9Wittel aut SBiebeTbelebung bet proteftantifchen
Silurgie.
©oll aber oon unteren mobernen Tonmciftcrn neue eoangelifebe Kirchenmufif
gefchaffen werben, bann beifet auch ha her 5Beg immer wieber: liebreiche 'Pflege unb liebeoolle
Berarheitung, „frifebe Durchblutung“ bes ©emetnbedjorals, natürlich unter Berwenbung
all ba reichen Rusbrudsmittel moberner Kunft, aber unter ftetcr Beachtung bes firchlich
©ürbigen.
RJcr bähen proteflantifihe Tonfeßer oon Ruf, bie ©tnn unb Begabung für bie Kirchenmufif
haben, in iRenge, wie Böbme, gride, ©übler, ©läfer, &eufc, t»il bebrunM, filier, Kaug-lflert,
Kögler, ßubrid), iWaöler, ‘preife, ^BoQifcb u. a. SDlöchten fie ftatt fleinerer SERotetten balb
einmal unter Benufeung bes proteftantifchen Sborals unb unter SPtitroirfung ber ©emeinbe
nach bem Borbilbe Bachs eine moberne pr oteftantifche (Eboralfantate fehaffen.
Dann würbe 192."> ein Überblid über „moberne" Oftermufif gewife etwas ergiebiger aus-
fallen als heute.
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1© ©ii
(4. 3for(kt)unfl.)
fi SBinb hielt bcu »tcm cm, unb bie 9lacßt
tauchte U>r Gtemgefchmeibe in bas eisige 'IRcer.
Uttb GcßrittC tarnen burd) bie 93acßt, 6 d)ritlc
oon leichten Jüßeit unb fchroere, fdjleppenbe Dritte.
Die alte Sarah unb 3ngeline Gricßfen waren gefonwmi,
um beijufteljen.
fjelga f>attc 3 u>ar bem Gebensretter ftrebs, ah fic
il)m bcibc £>änbc reifte unb meßr mit' ber Seligfeit
ihrer Dlugen als mit SB orten banfte, oerficßert, ber
pflege allein gewacßfen 3 U lein. 9lls aber 3ngeline
aus bem Dunfel $u ißr trat, mar alles an bem 31 er*
ließen ÜJJäbchen fo lidjtfcheinenb, baß £>elgas Seele fic
als ©efdjcnf empfing.
Der Seeigel rumorte am fjerbe «ab fprad) mit fid)
felber. Vermeil ftecften in ber Stammet ber bunfle
unb ber Ijelle föiäbcßenfopf beieinanber. Das Scßwarjc
unb bas9Beiße! ©raune 9lrme teilten fid) ben weißen
ber ft rief in mit, bie feine Sonnenglut bunfeln Tonnte,
»oeß meßr als bei 9liels, fanb fid) SBicb mit 3ng«Hnc
blinbltngs jureeßt, fo ungewöhnlich bie Umftänbe ißrer
erften (Beranntfcßaft waren.
ftür einen »ugenbiief erwog bie ehemalige ©roß»
ftäbterin, wie felbftoerftän blich fid) BRenfchen hier nalje
Tamm. Das waren freie ftriefen, nicht gepanzert mit
3urücfhaltung unb »ermauert burd) SDlißtrauen oon
ÜJienjd) 311 9JlenJdj. 9Bic auf »nruf bereit, war 3n-
gcline jur ftilfe gefommen. Gs toäre taftlos geroefen,
ibr förmlich ju banfen.
Die ftacßshellc ftriefiu batte beim (Eintreten nur
gefügt: „3<b bin Dngcline Cridjfen.“ S3on ißr ging
eine folcße Alarßeit bes £>er 3 eits au», baß alles, was
fie tat, jur »otroen big feit geftempelt würbe.
So fanb $elga am Gager ftrebs eine ftreunbin,
bie ibr 3 unidte: 3Bns bu empfinbeft, füßle i(i) aud).
Ob für ben ©erciteten feine fcßlimmen folgen 311
befürchten waren? Gr ftößnte febroer Im Schlafe.
9lber Sngeline fdjüttcltc ben Aopf. üßie fie lÄefjettc
3 U Helgas Seforgniffen, fd)ienen Gtra^len ißre fflhmb»
winfel 31 t umErflnjen. „Die Gee f)<*t ißn losgeben
muffen!“ bas war für bie Sjellfid)tigc entfeßeibenö wie
ein Schidfalsfprud). »adjbem bie 91111) errfeße rin ibr
Opfer nidjt batte fcftbalten formen, fürd)tetc fie nichts
mcl)r für ftrebs Geben.
Sie tranfen Siaffec unb aßen fleitte runbe ftriefen»
fuefjen. Dann übernahm Sarab ben fteuerwärterbienft
unb jog fid) mit ber gefüllten ftaffecfnnne unb bem
Vfcifenftummel auf ben Durm ßurüd.
(Es war bie 3 *it ber bellen »ächte. Geuchtfäfercßeii
flogen unb fugten fid). 9Jad) bem erregten ©efcßcbcii
bes Dage« mar §elgas Seele entfcßloffen, fid) rüdßalt»
los ju uertrauen.
Sie mußte fid) ausfprecbcn. „Du fenuft fic erft feit
toenigen Stunbcn. 2Bas bat fie folcßen Ginfluß auf
bid)?“ Der ©ebenfe fam ibr faum. SBenn es fo
war, war 3ngcline eine 3 0u ^ cr * n - ^iber fdjon oon
ibtet ©rofomutter cr^ä^ltc bie alte SBute, bafj fi<b bie
lüreii im fiaufe oor ibr oon felber auftäten.
„Scienprinieffin!* nannte öelga fpäter 3ngeline.
Sie mufetc oon ibrrm tBevbältiiis 3 U 3rrcb fpredjcn,
was er ibr fd)on immer war, unb was er ibr jet}t ge»
worben. Sie fonnte nicht meljv fort oon bfrr, frei»
willig nidjt. Das wufete fie genau. 91 ber weiterhin
tappte unb taftete fie im Duntcl.
3ngeline E>atte bie |)änbe in ben Sdjofj gelegt.
Srrübreife mütterlid)« ®ütc breitete fid) über bic gingen
3ü0t.
„Du wirft f<bon weiter finben!" jagte fid unb
lächelte basfelbe wijfeube Cäd^rln wie ibr ftarfer 9?ru»
ber bem J^reunbe gegenüber. Dabei öffneten fid) bie
fdjmalen Cippen über ben weiten 3 äbnen*
Öclga fab es nicht. Sic butte ben Stopf geftütjt
unb fdjaute in bas Stersenlicbt, bas fid) oor ibr auf*
richtete im roten IRöcflein unb täfelte. Die Jungfrau
feuf 3 te unb 30 g bie Stirne fraus . . .
„Gr ift ftol 3 unb fein. 3d) bube tbm eine 95c*
bingung grftetlt. 9Bir mfiffen an unfercr Jreunbfdjdft
feftbalten. Üftebr barf es nidjt aKrben. (Es ift wr*
boten!"
Gin Gin fall lieb auf flauen unb eine f}rage
Itellen, bi« ibr in ben früheren fiebensumftflnben un-
möglich geroefen wäre. !Bielleld)t batte mehr als
allgemein menfd)lirf)c Deilnabnic 3ugelinc bierberge»
führt?
„Aon nte ft bu 8 rteb nicht mögen?"
Das toäre ein 9lusro«g. Dann fönnte fie bleiben
uub würbe nicht wieber heimatlos.
Die Jriefin gab feine oernebmbarc Antwort. 9lbci
bas flarr Schweigen ihres unbewegten ®efid)tes rebele
beutlicher als alte SBorte, bah bie febier finb liebe Sfragc
feinen 9Bi ber ball in ihrem fjerjen fanb. 9lls «ntroort
nahm fie bie Dunfelbaarige an bie »ruft unb ftrid)
ihr linb über bi« SBauge.
9lad) einet IBeile fchlang ^jetga bic Sinne um bie
ftreunbin, flammrrte fid) an fir unb fd)tud) 3 te auf.
ÜMötjtid) fam ihr ©ewifebfit über ficb felbft. 9Bas
fie uorl)in gejagt batie, war fd)on »ergangen beit. Sie
war über bie ©re^c ber Q*eunb|cbaft unoernterft in
ein neues fianb gewanbert. 3n ihrem 3nneni erfd)Iof{
fich etwas wie eine bunrelrotc »lüte.
fcelga {prang auf. Das »ru« will fibergeuxiltig
werben unb über fie mit felbftherTlid)er©etoalt oerfügen!
Danim f>ot il>r ^er 3 fo gepoefjt, als fi« ben Jireunb
heimlich füftte. Gs ift nidjt nur Witleib gewefen?
Diefe neue GTfenntnis, auf bie fie nidjt oorbereitet
war, «rfchredte fie auerft. 9Da& würbe aus ihr, wenn
fie bcu ftrttunb liebte? Aaum war fie babei, fid) felber
fefl in bie f>anb ju hefommen unb ihre eigene Vetfön»
lidjfcii 3 U fpüren. 9?un folltc ibr bie ®crfügung über
fid) wieber genommen werben? Gin anberer folltc fie
befigen?
?lls fie bic herbe Strenge ihres neuen 3uftanbes
erfuhr, oeränberte fich alles, was awifdjcn ihr unb
bem J^reunbe oerabrebet toar. ®un wanbte fich bas
©erbot, bas fie eigenmächtig als G<f)ranl« aufgerichtet
batte, gegen fie felber unb wies fie oon bannen. Denn
wenn fie blieb, würbe fie lünftig hungern unb bc*
gehren 00 t uer|d)loffener lür, barauf fic felbft ge*
febrieben batte: „Du Jollft nicht!"
Aünftig toäre »br erlaubt, überall l)iu 3 ugcbeu in
ber £><rrlicl)leit unb 3 U nehmen, was iljr ßer^ wünlcf)te.
»lies ftanb ihr 3 U Dienften. »ber oon bem einen,
ttiebften war fie ausgcfd)loffen, bas nun überall {pürbar
fein mufetc in allem unb ooin 2Binbe wie feinftcr Same
in jeben ©ebanfen gefät würbe.
Das war aber oerboteu! f^urdjtbar würbe bas
©erbot, ba es einmal aufgerichtet war. Gs war gegen
bieSiaturunb eine Sünbe an ber £«rrltd)leit. Damm
ginge fie ärmer als am läge ihrer Hnfunft.
3ngrline aber nahm bie Sclbftquälereien bes Stabt»
finbes gelaffen b* n - ^ ie f° 9 te fd)Iid)t unb aus im«
abänbcrlichem 9Biffen heraus:
„9Benn bu fortgingft, würbeft bu bid) boef) hier
laffen. Du mufjt abwarten, was wirb." »ad) einer
SBeite fe^te fie hinju:
„Dcnfe nicht an bid). 2Bas wirb aus ihm? . . Du
fnnnft gar nicht fort!"
Gie butte bie SBabrbeit gefugt. 9lid)t fortjugeben,
bas mar bas ftärfere ©erbot. Dagegen wog bic erftc
»bmachuug wie eine 3feber im 9Binbe.
Drinnen in ber Kammer famen unb gingen bie
Htemjüge bes ©«retteten. Unb braufeeu fam unb ging
bas gleichmäßige »tmen bes Slfeeres, nahm bic beißen
Wäbcbentöünfcbe unb tmg fi« bin- —
Der Tag graute, als bic beiöen j^reun binnen cm
ben Staub bes großen SBaffers traten. llnerid)öpflid)
fam bic enblofe SBcwcgung herauf unb würbe, einer
Offenbarung gteid), aon bem jungen Sage überlichtet.
Der Gtranbhafer neigte fid) unb grüßte bas ÜJiecr unb
bas Cidjt unb bie Jungfrauen, bie fid) ber raufd)«nbcn
Jlut übergaben mit weißen ©liebem.
SIlömcii unb Gcclchwalben fehnitten bie filbemcn
Aämme ber SBogen.
Der golbene Dhronfaal für bic ^immel&föuigin wov
bereitet, ©lißenbe öanjen redten fid) jur Siechten unb
ßinfen.
3ngcllne Ttrecfte bic blinfenben »rme aus, als iic
bem Echaume ber ©ranbung entflieg.
„Gtaal! Der Dag nimmt feinen »nfang. Cuälft
bu bi<h noch?“
„»ein! fJPreb ift gerettet!"
Gtftiger ÜBeftwinb weßte, bie ,>lut fam unb ging,
unb bie weiten fernen faßen au. Da» »orbeftimmte,
wie JJrrb bie Dagtäglidjfcit einmal genannt batte,
übernahm bie Jührung.
Die Dage bes »lleinfelus mit bem heim lief) ©e>
liebten würben ber OuitöfaM uitbefümmerter, als fie
gefürchtet batte. SBie Stimme mit Stimme fich be*
fprad), fiel es ißr Celd)ter, unbefangener 3 U fein als in
ber »aeßt, ba fic ißr J>er 3 reben hörte. Die Äörper*
lichteit erwies fid) als felbfttätigc Gcßranfe unb feßien
bas »bftanbhalten ,311 beförbem ftatt 311 erfd)roeren.
So fanb SDieb ihr ©leiebgewiebt wieber.
Der (Einjiebel genoß feine ©enefung in rounjcblofrv
j^reube, Die tiefe Grfcböpfung wid) nur langfam.
3mmer wieber fatifen ißm bie Öiber. 9lls er junt
erften *D?ale wieber, auf ffliebs 9lrm geftüßt, »ar bie
Älaufe fam, befiel ihn bas grelle Sonnenlicht, baß es
ihn balb ermübetr. Gr bettete am Stranb fein fraupt
in Söiebs Schoß unb entfd)lief wie ein tfnabe, ber
feinen TOutterplaß gefunben b«t.
SBäßrenb alle männerhaftc ®egef)Tlid)feit 001t ihm
gewidjen war, fonnte er feine Seele ungehinbert uor
2Bieb offenbaren unb fie alles miffert laffen.
9Bieb meinte, fdjon juaor oon ihm fo oicl gewußt
ju ha^en wie oon feinem \ weiten SKenfchen. 9hm
ftaunte fie, als fange ihre ©efanntfehaft erft an, wie
erhaben unb ebel feine Seele war. J-aft )u unirbifd)
unb uerflärt fam er ihr juweilen oor in btefer fte»
nefungsjeit. Gr fchien feiner Ätörperlichfeit enthoben
3 U fein unb fprach am liebftcn oon jenfeitigen Dingen,
bie er auf blütenweißen 9Bolfen hevauffomiuen fat)
am blauen fjimmet Gt fprad) fo befreit unb nabe
00 m llbertrbifcheu, baß er es überall gegenwärtig fanb
uub fid) baoon umgeben fühlte.
3n feinen leifen, frohen SBorten war nid)t im bet*
fömmlicben Sinne oon ©laubensanfd)auungen bie fRebe.
»Ile 3*wiffl ^es Grfenneu» waren gclöft, als bat* er
einen neuen ©lief im 9luge befommen. Gr meinte, erft
jeßt ben richtigen neuen Scbcnsanfang gefunben ju
haben, fagte aud) gerabeju, er habe feine 3 U>eite ©e»
burt erlebt.
Gr ließ bie S an bTömer burd) bic fcßlanten Jingcv
riefeln unb flüfterte begeiftert: „Sieh* t>u ift bod) Gwig»
feit? Die »rbeit oon uujäljligcH 3 e 'tlöuften, baoov
unfer Geben ein »ugenblicf ijt, hat ff« mir ausgelefen.
So fäuberlid)! Sieh!“
9Bieb bebte unb fdjautc ihn befolgt an. Der ffreuub
fdjien ihr wie bie Säume bes ftcftlanbcs in ber ßnft*
fpiegetung über bem Grbbobcn 3*1 fdjweben.
©anj aufgeregt oor Jreube, beutete et auf ben
Gtranbhafer, mit bem ber SBinb fpielte. Diefes gleich»
förmige »ideii ber biegfamen ©rftfer bebrütete ihm
wieber bie 9lnwcfenl>eit oon etwas 3«iflofem. Gr fat)
bas immer ©eiocjciic unb immer 3 ufünftigc fid) oor
feinen 9lugen fichtbat bewegen.
hoch, 9Bieb!" 9lud) bas ©efd)rei ber 9Jt5wen
fchien eine übcr 3 eitlid)e ©ebeutung ju hoben. „9Bie
alt ift ber Don? UDcr ßut ißn 3 ucrft gehört? Wir ift
beim 3 »ihöwn ( als tue fid) eine ferne Dür auf, unb
id) fpürc einen fühlen Winb."
©enn er fieß nur »ließt überfreute an ben un»
3 ät)l« 0 «n 9Bunb«m! 9lm Straube fonnte er nicht lange
liegen. Das Bfeer war ißin ju mächtig. Gs rief ihn
immcr 3 u an.
„SBicb, bu mußt mich bineiuführen in bas fjous. Gs
fteßt ein Wufer am Gnbc ber 4Belt unb ruft iinmerju:
»9Tm 9lnjang war bas 9Bort«!"
»Is fie ihn aber antraf, wie er feinen $uls fühlte
unb fie gcheimnisooll anblidtc, meinte fie, ihn warnen
3 U müffen.
„Söemlmmft bu cs nidjt, Scßiucfterlein? 3n jebem
»ugenblicfdjen fleinftev Bewegung ift Gwigfeit. Sie geht
burd) bieß ßinbnrd) unb podjt aus jebem ^ 3 uls|d)lag. ,u
5Bieb mußte 3itgcline fragen: „Was (oll baraus
werben?“
3ngeline« »ngefießt oeränberte fid) unb würbe ftarr,
als falle ißr etwas ein, herüber fic alles oergeffe. 9lad)
einer 9Beile belebte fid) ißt ©efid)t wieber unb juoer»
fießttid) antwortete fie:
„Gaß ißn! Das lammt über alle einmal. Stand)«
haben es Ejier 3 eitlebens. ftrembe fagten, es fäme oon
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9 farbigen 3eid>nung oon gclir ©cfnoormftäbt.
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unfern* hellen Öuft . . . Du muht did) gedulden unb
iljm taffen. Gs g«f)t oorüber."
Go g*|d)ah fo, wie fie gefegt 9 lad) oierjelpi
Dogen nahm &er ftcuenrörter feinen Dirnft wieder auf.
3 n etlichen Stuviimädjteii fd)ott hatte Der ttcuctjt*
türm mit wehrenden Uid)tl)iebcu das Dunfel bnrchteilt,
als werbe er hart bedrängt. Der britte Dag frod) Aber*
uäcl)tig bleid) ans blutroten ©lorgcnwolfcn unö mühte
jid) ab mit fdjuperen {Regenböen. Das ©oefjmerf bes
Vlceres ftampfte dröhnend unb wandelte bk ©rfttlfrtltig
in quirlenden ©ifcht.
Da fam ber Dürmcr doii feinem hohen l'icfjt. Die
Ditr feiner .{(laufe warf fid) f)intcr ifjm in bas G<hloft unb
fdjleubertc ben Wann in bie Stube, bah er ftolperte.
Die Jungfrau griff unwillfTtrlidj nad) Dem fielen.
Sic tjatt« um des buntlen Dagcs willen ben Difct) feft*
lidjer nod) als fonft ^ubereitet. 3 n einer bunt ge*
blfimten flachen Sdjüffel prangte ein Ätranj blauer
Stranbbifteln.
Sind) in ben Wienen bes Ginfiedels ftritt fid) eine
©cwalt aus, bk er niebcrju^ioingen fid) müljte. Aber
feine Stimme oerriet ifjn. Wehr nod) fein ©lief, ben
er fcftulbbcronht nieberfd)lug.
Wieb fal) es fofort. Gr Pttfttintlidjtc iftr etwas, bas
fie betraf. Warum gab er tl>r halb abgeroanbt ben
Worgctigruft unb oermicb cs, iljrent fragenden Auge
ju begegnen? —
Jn ber Vad)t hatten rate Vafctenftgnnle ein Sdjiff
in Seenot gemeldet. Vorduordoft freujte es oor bet
Gi bunter liefe unb rief nach einem Öotfcn. Der ftetier*
Wärter f)atte nad) 8orJ<t)rift geantwortet unb ber Vct*
timgsftationUMbuug gemacht. SJlefjr formte er nidjt tun.
Als aber bet Ginfame allein bei [einem fiidjte faft,
bas ftetig um fid) felber nxm beite, war oon ungefähr
ber im Woorlocft au&geftanbene Sd)rrden wie rin ©c*
fpenft oufgeftiegeii. Der leichte oerflarenbc Sd)leicr,
ber fid) feither über fein graujiges Grlebnis gebreitet
Ijattc, 3errift wie bic Wolfen, bie unter bem ©liftfeiici
in bie brüllende Vorbfee ftürjten.
Den Ginfiedel padtc jäljes Gntfcfteu. Was er bamals
nid)t oermod)te, als bie unterirbifdjo ©ewalt feine Süß«
bannte, tat er jetjt, unwibcrftel)licl) getriebeii, als Schuft*
fud)cnbec, Gfte er fid) deffen berouftt würbe, hatte er
in ber Vadjt bie ttlaufe betreten.
Die ftammertür ftanb offen. Die brenn enbe ft er, je
neben bem Cager bettete bie Sdjläferin in ein Uicht*
gärtleiu üb«rirdi[d)en Jricbene. mitten in ber oom
wilden Aufruhr erfüllten Welt.
Der Dftnner 3ögertc auf ber Schwelle. Wie rin träum*
fdjönes Wärctjenbilb erfeftien iljm bie fd)Iummcmbe
Jungfrau, unb war bod) l)oCb|eltge Wirf Itcftf eit, bic
fid) oor feinen trunrenen ©liefen entfd)l eierte. Das
weifte Vad) tgcuxmö oerftfillte ben fricblict) atmenbeit
©ufen nur uuvolllommen. Der Jünglingmann, ben
eben uod) milbc C&eifter geE}cftt Ratten, trat taumelnb
fterju unb fniete am ©ett nieber. Vad) einer Weile
hob er bie Stirn, ftreefte bie beben be fjanb aus, legte
fie bem 9 Räbd)cu aufs £>era unb 30g fie eilig jurüd,
als fid) Me Scftldferin regte.
Wie ein Dieb fdjlidj er auf ben 3 fh*n jurüd. Denn
er ging feiner (berooftnljcit nad) bnrfuft.
© Is er mietet auf bem Durme war, fdjfug feine
Stimmung um. Gr fam fid) wie ein Sdjnlbigcv oot,
ber bas ©erbot, bas ihm in letjter knie gerücTt
war, übertreten hatte. Wehr als bas, er hatte bic
Jungfrflulid)feit entweiht unb ihres Vertrauens fid)
t in würdig gemacht! Sott nun an mod)te er fich oor
ihr oevbergen unb wuftte nidjt, wo. Das tluge unb bie
Stimme ber Jungfrau, nad) bex er begehrend bie £>and
ausgeftredt ftattc, war überall bet il)m unb flagte iftn an.
Das bedrängte Sd)iff lag bei Worgengraucn int
ftöuigshafcn. Der Cotfe Uoe Jenfen hotte es buxd)
bic Gi&umcr Diefe gefteuert.
9 ((s aber Jreb vor Wiebs 9 lugcfid)t fam unb merfte,
baft er fich verriet, begann er wortreid) non beut nädjt*
lid)eu 3^utfcl)ciifall ju berid)teti. Gr lonnte jebodi bic
Jungfrau nid)t täufd)cn. So widjtig cs war, baft bic
^reiti teil in il)ter 9 lot ^ilfe gefunden hatten, bedeut*
fantcr bünfte fie noch bie Veränderung im Wcfen ihres
(Geführten. Sic wartete, baft er fich ausfprcdjc, aber
uergebens. 9 Hs er fie nicht mehr Srf)U>eftcrlcin, fonbent
Wieb nannte, hord)te fie auf.
Sic fal), wie er polier Unruhe war, und baft fie es
fei, bie ihm ju fd>affcti machte, ©ber er vertraute fid)
ihr uid)t an, fonbern quälte fid).
9 ltm fam die ffntfefteibung! Die Wartezeit war
uorüber.
Daft cs fo mit iljm ftrl)c r würbe $clga jur ©ewift*
l)eit, als fie über bem Wirtfd)afteu oor bas £>aus trat
unb Jrreb wie eine fremde ©eftait jwifdjen beit Dünen
auftaud)cn unb uerfchwinben fah. Gr war faum oov
einer Gtunbe in ben Verfchlag l)inaufgcgattgcu 31t r
9 tad)truf)e, hatte aber feinen Scftiaf finbeti fötineu,
fonbent fid) heimlich baoongentadjt, als feilte ©efährtiu
mit bcu Schafen und ihren luftig fpriugcnbcu Kammern
auf bic Weibe 30g.
Die ®lutter|d)afc blöftcn unb f (hauten Ihre $errin
mit ftarren Uugen oenminbert an. Sic hatten fie oer*
geblid) augeftoften mit ber Schnait,)? unb nad) bem
täglichen Stüd 3 u< * et *br*r f)anb gefueftt.
Die Jungfräuliche wandte fich ab- Ws fie in ein
Seitental fam unb bie Dünen iftr 3U öäupten fid) ab*
riegelten in aus|d)lieftli<her Ginfamfeit, lieft fie fid)
nieber. f>kr war ber rechte Aufenthalt für fie. Sie
fdjloft bie Augen, bift nad) ihrer ©ewohnheit auf bie
£ipprn unb Ipürte, wie fid) )ioifchen ihren Cibcni
Dränen beleidigten Stores Ijeroorbrättgten.
Der Wangel an Aufrichtig feit wurbe ihr doppelt
fpürbar nad) bem rücfljaltlofen Jutta ueu ber leftten
Jeit unb wedtc ben mäbd)ent)afteti Droft. Das hatte
fie nicht oerbient. 9 lun lohnte er ihr damit, baft er
©erfteden fpielte*, ftatt frei httaus3ufageii, was ihr
bod) fein ©eheimnis mehr war.
Sichcrlid) ging fie mit ihm fd)wereu Jeiten ent*
gegen. Was ihre größte ^reube gewefen, ihr ©ei*
fainmenfein 3U 3weit, follte nun 3tir ©ein werben?
9 lun tonnte fie ihm auch nit*)t in bie Augen fehen.
So weit Ijattc er es gebradjt.
Der grafte Dumntcricft! So töridjt war er und
luuftte um bic Jrauenfeele fo wenig ©efefteib. Sie
wäre iljm auf halbem Wege entgrgengefommen, wenn
er nur bas erfte Wort fagen wollte. Statt beffeu
machte er fie ftörrig unb lieft fie darauf beftehen, baft
er der Wann fei.
Sic ging am Straube hfiniwärts, aber mir eine
furje Strede. überall war feftt etwas ©efonberes, bas
ihr bie Unbefangenheit nahm. Als bie Wellen ihre
naeften Jrüfte liebfoften, fefjämte fie fich, ohne 311 wiffen
wantm, unb ging hinter bie Dünen, oon ben groften
Seeoögeln gefolgt, bie fid) im Spiel faft auf bas
9 Jlenfd)ertfitib aus ber fiuft niebeifallen lieften unb
fpöttifct) lachten.
Wirb muntC lieft beeilen, mit bem ©littageffen fertig
31t iwrben. Jreb brachte gewift groften junger mit.
Wiber Willen muftte fie immer an ihn benfen. —
Aber ber Grwartetf blieb aus. Gr war mit dem
©oote fort. So fcl)r bie Jungfrau ausfpähte, lonnte
fie teilt Segel entdeefen auf der wilbbewegten Waffer*
wüfte. ©or bem böigen Winbe lagen bie Wolfen fdjicr
auf bem hüpfenden buttflen Gjerooge. 3 n fchaxreu
Sagen fd)ob fid) ber ©egen oor bie Icljtc Sd)icht.
Der fieidjtfinn! Gr follte fich nur nidjt eiitbilben,
baft fid) jemand um ihn forge.
Wit taufend feinen ftämmerlein wettert« bie ©6
wiber die Sdjetben. Allein mochte Wieb nidjt effen.
©on ungefähr fdjnaufte drauften ein ©ferd. Der
Stranbuogt Jiiels Gridjfen überfd)iitt bie Sd)TDflle und
)og lachend fein ttaffes £(3*110 aus. Gr lieft fich
nötigen, ©la^ ju nehmen.
Die Jungfrau muftte umuillfürlid) ©ergleid)e an*
ftcllcn. Wie fid) biefe fefte, fidjere Wännlidjfeit in brr
gleichen ©erlcgenh*tt benommen Ijätte ? Sie wäre wofti
gar" nid)t hl^eingefommen. Jedenfalls war ©iels teiti
S 3 ?ann ber Umwege.
Die Unterhaltung bei Difcf) wurde lebhaft. Dev
worttarge J riefe Tonnte fogar gefpräeftig fein. Gr hielt
fid) nidjt damit auf, baft fein Jreutrd abwefenb war,
obwohl er die Stirn nui3elte: „Jreb hütte fid) ander
Wetter 3U feiner Segelpartie ausfueften dürfen.**
Jm übrigen jeftien es iljm gar ntd)t unlieb, einmal
mit ber rociblithen ©eroohuerin der Dümterei allein 31t
fein. Sein ©art war oom Winde oenoeht und glätte
wie feuchter Seetang. Die ©laue feiner Augen ftact)
aus bem gebräunten ©efidjt.
Gr Jagte gar uidjts ©efonberes, unb dort) war er
anders als fonft. Gr hatte ben Straub abgeritten und
nad) öen ©uftnen geflaut, foroeit fein Üleid) ging.
Jrgenbwo war ein Sd)iff gefdjeiteri, wie auo an*
treibenden Drummern 311 fdjliefteu war.
„Gin gefegneter Strand?“ neefte Wieb.
„Ja! Was bk See anfdjwemmt, ift Strandgut“,
ftral)tte Viels Grid)fen. w Die See beftimmt, was 9 ?ed)t
ift bei uns. Sic gibt und nimmt und lägt fid) nicht
beirren.“
So war cs, unb bie OTcnfdjen waren aud) fo! Sie
grübelten nicht unnötig unö waren fid) mit ihrer Sc»
beitllidjfeit nidjt felber int Wege.
„Wir fiubraulj gcwöi)ut und haben c^oasnon dem ©lut
bei alten Störtebecfer in uns“, fuhr Viels behnglid) fort.
„Störtebeder?“
„Schlimme Seeräuber find bie gcwrfrtt mit §av>
putten in den fänden. Jftr Häuptling war ftläs
Störtebed, den ihr fiamburger burd) fiift gefangen
unb hinfleridjtet habt. 3 l)r habt ihm h*ift*6 ©lei ins
©über feines Sd)iff<o gegoffen.“
„3hr?!* begehrte bic Jungfräuliche auf unb maft
bett feden Wann mit ben Angen.
„Vun ja! Gs war auf bem Hamburger Warft,
Anno oierjehnhunbert founbfooiel.“
„Strandgut!“ triumphierte fie.
„Ct)a! M lachte Viels lautlos in fid) hinein.
Wie gut oerftanden fie fich- Aud) Wieb lachte h*Ui
baft tftr bk wiberfpenftifdjc Code in bk Stirn hüpfte.
Sie hotte ihren Stummer ganj oergeffen, als die
Dür aufging. Der I firmer trat t>oiYiu und warf über
die beiden einen forfd)enden ©lief.
Die unoermutete Jröt)lid)fcit daheim überrafdjte ihn
und fd)icii ihn 31t oerftimmeiL Gr hatte es (ich anders
gedacht unb fid) uorgr nominell, wiebergutju machen,
was er ocrfehlt hatte* ©un hörte er Wirb mit einem
andern lad)*n unb fand fich nicht juredjt.
Die fturmbewegte Sec hatte beffer 3U bem Aufrahr
in feinem Jnncm gepaftt. G® hotte ihm wohl getan,
wie er TÜmpftn unb alle ©efd)idUd)teit auf bieten muftte,
um nicht mit bem ©oote 311 fentern. ©is 31er ©obbeu*
infel Gilanb hatte es iftn gejagt, als flöge er baftin.
Die Seehunde lagen bid)t jufammengedrängt und
lieften fid) nid)t ftören. Sie fd)antcu den 9 Kenfd)eu
treufterjig an, als oerftünbeu fie, was iftn hergetriebeu
habe. Gr fudjte Sdjuft wie fie alle, ©litten unter beu
Dieren Ijattc fid) ber Ginfiedel niebergelaffen. Der
©egen ftrid) ihm mit rauftec $and über bk Wangen.
Gine ganje Weile faft der Wenfth auf dem winjigeu
iJlecfcheii Canb, unibrüllt uoii den Stimmen ber Urwelt,
unb war )u ben ftillcn« buldjamen ©efd)öpfen gefeilt. Der
übermächtige Sang der Glemente unb die jd)weigfanic
Juljörerfdjar reihten in bieferStunbe denGinfiebeliti eine
©emeinfdjaft ein, die jenfeits aller Sd)ranfen war und
bas Wen(d)en(eid jut allgemeinen Angelegenheit machte.
Seine Gmpfänglichfett für bas Ginstoerden mit ber
»Jlatur h«lf »hm jeftt 00311, den Älopf )U fd)ütteln über
fiel) felber. Was er Viels gegenüber jefjon mit halbem
Jgr^en oertelbigte, gab er nun preis. Dorljeitüber Dor*
heit, baft er einen ©eöan f et tftrich jiehett wollte, wo bas
Ginsmerbeu oon Wann und Weib uorbeftimnit war als
ber fd)öpferifd)c Wille ! Dann nwr es nod) folgerichtiger,
wenn aud) einfeitiger, baft Wann und Weib, jebes für
fid) feinen gefonberten Weg ging und das Wamiesideal
im Wönrf) und bas Jraiirnibeal in ber Vonne fud)t«.
llnb was war cs anders geroefen als ein ftlofter*
bafein, baft er als Ginficdcl ein felbftgeroähltes Wönch*
tum feittjer lebte in bet Weltferne, bis die Jungfrau
fam, ihn 3U befreien, damit er oällig jur Slatut genefe?
(Jred liüdevs, Wann der ftemnuingen unb ber Um*
wege, rocr l)^i dir bas fanttge üinn in bas C&efficEjt
gefetjt wie eine gefchloffene war ein Wann
unb fpürte fein Vcd)t im ©lut* gegenüber bem bräut*
liehen Weibe! Jort mit ber SDionbfchrinfrcimdfchaft,
bie nur das h°ldc t?*ben war!
Vun durfte er nid)t länger fcftineigen. Vicht lange
Ausjpradjf galten mit warum und bartim. Gr fchul*
bete feiner fiebcnsgefäljrtiu den Vadjweis feiner Jung*
männerart. Aus feinem Wunde follte fie bas Wort
hören, fo urfprünglid) unö alt wie bie 3riKril>eit ber
Wenfd)en, bie 3ur Gin heit beftimmt war.
Wenn fid) bte beiden länger ausfd)io legen, uer*
loren fie bic Jühlung miteinanber. Das widernatür-
liche Schweigen rädjte fich und ftrafte fie, indem es
fich ^ ihrem ocTjdjloffenen f)*r3*n austobte.
Der Ginfamc richtete fich QU f- fi^ ^* ec ®ind
gegen ihn warf, war es ein Willfommengntft in dev
Freiheit. Vun würbe alles gut, und bic fierrlidjfeit
wurde ihr heimliches Mönigreid).
freudiger Grwarhing ooll fatn iljm eine ungewohnte
Würbe 3um ©emufttfeiti, er ftand an ber Schwelle ber
Wanuheit unb nahm Abfdjieb oon bem hnlbnnid)figen
Jünglitigsdatcin.
Was ec feit her oon Jrauenliebe erfahren Ijatt«, uxiv
eine cin3elnc Ausnahme geblieben. Die Grinnerung
daran war ihm rührend und befdjämend 3ugleid).
Denn cs war getaufte ßieb* gewefen. lind doch h^ric
das fremde Jreubemuflbcften, dem er in den Straften
von Äialfutta an einem unruhigen Dage begegnete und
in Das öaus mit öen buntfarbigen Catenten folgte, ihm
in natürlicher Eingabe wie eine Spenderin alles gef d)enCt,
uws fie in einer flüchtigen Stunde 3U |d)en(eu h^tte.
Oförtfcftuna fölfll )
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17&tQutu^ma3i|
tfMmS zrtfadjti
((SegerLÖ'vca&mß
fycrtft), j? j? je j?
ä^omufu^rcu4
^utimrür^
cwftdjt),
4-.)ß auec irrt toei»
ßenlMeUCBegeuS
vonEhSfyot ft), M
E ffiarftitckz JJ
&ri}ua(5^orJtei^
©^fOllu^um
^äckehurg)y ^
^JuiTÖßjSmXC^e*
ggnS vixiJ&xiö*
botft), JP j? je M
7 , Jfah 6 fyozß& {
Sracf)ten^ j?je
Ptwtoßzapfjifd^e ,ßufi
mbmexi tmffijS.Uxff
uxiyanaLL. »je je je
w/imvinionuuw
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43(J
3UuftTirtc 3cilung
9tr. 40Ü5
Uralte fticrmotioc. tauben, ^a^TesjaljIcn, Mamcnbutbftaben,
finb aus her g lache bes ©«hilftes bcrausgeiriebcn.
Bie foitft in Deutfdjlanb, ja aeigt ficf> auch in biefer Bolfslracbt
nocb mancher 'Mnflang an eine alte, längft Dergeffcne Kultur.
An bern öftcrlen ift aud> bic 2Jlanncrtrad)t nod) niebt gänz-
lich oerfebrounben. Die reich mit knöpfen befehle Riefte, bas
„Kaputt", jinbet man nodb überall, aud> ber langjcbbftigc, tuciftc
Veinenlittel ift nod) in jebem £>agcnt>orfe in mehreren Eremplaren
aorbanben. Der flad)c, Idjroarac gilabut mit breiter, febön gc-
febroungener Krempe, ber früher jum feierlichen tlnjug un*
crläftlicb war, ift bagegen beute faum nod) aufinben; and) bie
Tunbc „Bergmüftc" ber Knaben ift ganj ins Berfcbroinhcn ge*
raten. Die f<hnellfd)rcitenbf Borfricgsjett, bie bie 'Jftoblbabcn-
beit unb ben Heichtuni tiefes gefegneten l'anbftricbes noch
roefrntlid) erhöhte, bat aud> b>cx (eiber au fd>n<ll aufgeräumt
mit fo mancher Eigenart in Bolfstracht unb ©ilte.
©laöburgen. / 35 on iK i d> a r b guebs.
Y^at es »irflicb fol<bc gegeben? Burgen mit glatten, bunten,
■^^uneifteiglicb hoben ©ia&mauern. Don benen uns bie 3Rät-
<ben in ber Kinbbeit fo oft erzählten? Mein, folcbe (»las bürgen
bat es nicht gegeben, toobl aber fennt bie Kricgsgefcbicbie ber
ilr^eit eine befonbere ilrt oon rober gelbbefeftigung, bie man
mit biefer recht ungenauen Beacicbnung belegt bat rooburd) man
3ernbaibinc Srfjulje-ßmibl,
hrlirOlr JComflnld)n|öif flenn, t in 'Scann. ihirm lumjiobtiflfn
»obniiR. im 74. Vrhensja&ir
(Sine tHubinftcin,
bu Uidbnqc unuauld* cj'tiflrttB. Oie pon flnbui iKififd) in Berlin
«■dtfubrt ipurtt unb einrn jufwiprbnllufettt »irfaJfl maim (.-pbc-i
0iHätii|n £ fklf, IWtlin
'Die 23o[fstrad)ten in <Sd)aum=
burg=Wppe. / 35on ©. e. Urff,
il. Das öftlicb* ©ehiet.
• ’JlbbilOunacn |iroc »DtbrractKnOc ctur i
O ftlich non ©tahtbagen im oormafigen gürflen-
tum 6<haumburg*^ippc befinbet |id? bie als
„Offerten" beaeicbnetc 2lbart bei lippefcbcn Bolfs*
trad)t. 3h c auffälligstes Kennzeichen ift bie fegcl-
förmige, ziemlich höbe $>aube. 6ie ift aus gemufter-
tem Blasbanb gearbeitet unb mit 'Pappe abgefteift
T'angc unb breite ©eibenbänber mallen oon ber
f>aub* über ben bilden herab- Die umfangreichen
glatten, balbfugdigen filbcrncn Obrringe werben
an ben Ohrenffappcn her £>aube eingehängt, fo baft
fte mitten auf bie 'Bangen au liegen tommen.
Das SRicber ober „Kaputt" bat picl $bnli<bfcit
mit bem Barns in ber roeftlicben Büdeburger
Bolfstracbt, nur baft im öftlichen ©cbictc bie i'itbe
zur garbe iaft nod) Härter beroorlritt. Befenbers
zeigt fich bies an ben oielen Siertnöpfen, bic in
allen garben bes Megcnbogcns glitzern unb glän-
zen, Der rote, in niete galten gelegte Mod gleicht
bem ber roeftliiben Büdeburgerinnem nur Ift bie
garbe bes Stoffes etwas buntfer als im roeftlicben
Mitk. Dafür feuchtet bas banbbreite „Biolctt-
banb", bas ben unteren Modranb umfäumt, in um
fo lebhafterem Blau ober ©rün.
©ans befonbers pruntooU gcftallct fich bic
Öocbicitstleibung ber IRäbdben. Da pxunft ber
ganse geftanaug in freubigftem 'Mot. 21uf bem
Kopfe trägt bie Braut, toic auch fämtlicbc an ber
Öocbscit teilnehmenben jungen Räbchen, bie Braut-
frone, ben „Krana". Es ift bies ein etwa fuft-
bober, walzenförmiger Aufbau aus ©fasperlen,
(leinen Spiegeln, glitterplättcben u|n>. Die obere
gläebe ber Krone toirb burch eine fchöne 6tidrrei
gebilbet. 2Us befonbere Slusjeicbnung trägt bie
Braut eine 21naabl breiter, gelb unb rot ge-
mutterter ©eibenbänber, bie oon ber Krone über
©efiebt unb 'Maden bis über bie Slörpcrmittc ber-
nieberfallen. Born auf berBruft wirb am 'Illieber
noch ein mit ©olb unb perlen reich beftidter
Brüftling befeftigt. Buf ihm prangt ber grobe
Stlbexfchilb, bie Bruftfpange, bie auch bei ber
gewöhnlichen Sonntagsfleibung nicht fehlen hart.
her 'Pbantafic ein toeites gelb eröffnete. 5tid)ligcr
nennt man biefe uralten Befeftigungen „Sdtladen-
roälle", roas Diel profaildxr dingt, aber gutceffen*
ber ift. Die elften „Cölasburgcn" entbeefte man
oor einigen gabraebnten in eebottfanb; man janb
bafelbft auf ben ©ipfeln einiger fteiler Berge ober
am Gnbc febmafer Bedungen Steinwälle aus ber
Borjeit, beren 'Mubenfeite teils aus Schilden,
teils aus ©lasmaffen ober Steinen beftanb, unb
bic man bamals ,,Yitrifi«xl fort»- (©(asburgttl)
nannte, (fine her marfanteften ber erftentbedten
©lasburgen mar ..Knork torel Naphian“ ober
gingafs Bohnung in Moflfbire in €d>ottlanb.
König gingal ipar ein «rifd^rr gürft. ber im Dritten
gabrbunbert n. i£br lebte, unb ben bie febottifebe
Bolfsfage su einen Belteroberer machte. 3n Birf-
liebfeit hat gingal natürlich niemals hinter biefem
€d)ladrnToalI peioobnt. Diefer fotoie bie übrigen
„ütrified fintn“ laffen beutlich erfennen, bafe fie
au Bertcibigungssrotdcn angelegt toorOen finb.
21 Ile coeifen an ihrer Huhenfeitc, auf gröberen ober
fleinerrn teilen, eine Bcrglafung, bas beibt eine
Bcrfcbmelaung ber 6teine auf, bie alfo miteinanber
oerfittet, oerglaft finb- Die Bälle oon gingals
Bohnung haben eine $i)bt oon 12 gufi, an einer
6teUe oon 23 gufj. Die oberftr, jeßt mit <irbe
unb f)eibe(raut bebedte Dortie bes 2daUes ift faft
gar nicht ocifchladt; je mehr man fich beffen gufje
nähert, befto ftärfer teilt bie Berglafung auf.
«später fanb man ähnliche Befeftigungsanfagen
auch auf bem geftlanbe, fo bei Kirn-6ufabacb an
ber Mabc, auf bem D'lonrcal bei Kreuanach. auf
bem Donnersberg bei Bonns, auf ber Banbesfronc
bei ©örlife unb auf einigen anberen Erhebungen ber
l'auftb, in ©achten unb Böbmen. Da fich biefe Ber-
gfafung immer nur an brr dufteten, niemals an ber
inneren 6eile bes Balles leigte, unb ba jur (fr-
aielung einer folcften ©chmelatoirfung eine aufter-
getoöbnlicb ftarfe geuersglut nötig war, toie He ber
Zufall nicht gab, toar man (ich balb einig, bat}
biefe BeTglafung betouftt brrooTgcrufen morben
fei, um ben BäUen eine feflc, glatte, unaerftörbarc
iluftcnbaut ju geben, ber fein Bibber obeT Hamm -
bod ber bamaliftcn- ffriegstechnif etroas anbaben
fonnte. Das 2Jlär<ben oon ber ©lasbuTg febien alfo
hoch ©eftalt gewinnen au trollen. Bie aber nicht
an bers 911 erwarten, erhoben fich balb©egner biefer
Bon ber 'Muffüftiung bc& IraucrfpielfTagmcnts „Bo.vzcd" oon ©corg
Büchner im Berliner Wcffing- Theater: Dagnp ©eroaes als Dlaric unb
Berr ©ternberg als lambourmajor. ptx>i >*('<' * ivtim.
3tof, Dr. 15 »ante 3Url>emus,
C>fi«t>mCrt ftbipf tildKi 'pMitri, ra( | nilli<l)rT tHetcflei un kn
vfiodbplnwr ppditchulf, jiuiirr ^oMpifitfs für ctbrmic
Dom!TUibrf 11(03, ouibf Don bfi Hnipccfilat tfirriHnjalb jum
Ct&irntpfipi rrunnl. (Vbel. CS 3i*b«r, t'ambura)
3n»fe(toi ‘Philipp gtamJ,
Ur. Otto Stcibcl,
n.imbd|tct 'Jüdin unO Dtabüm. TircfiPt ftt €ldallicb(n ftunflfdbulr in tferlin. auf Orr Pit pitutnMwn Crctirn-
Irbrct dusfltbilbel ronben: Tyi JRalpr, t>« ant 9. 'Jlpnl Innm tio. 0)«butl9tdg brprbi, btt btt 'Jlttxit in
Icinnn iSttlirr.
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Original fronf " 1
THE OHIO STATE UNIVERSITY
rinn bti brrrcrraatnHirn ÄufiffdinftfldkT DnnMIaaSs, bc-
lonnltr Diunifl unb Mompontfi. lunaiabriiKT ■fKuftfftilifrr bn
,4telni|tbfn 3nn«tfl’*, Utrtafirf rin« ..Äuhrrrs butd» bit
+ <m tu. attafi m (£t*ln in« Sb. «rbfflijabrr
'iVransPorTÜ'btunfl mit fern üusl»ni|ciit'cn S\ ot»c I ‘Jluslcblrppcn 6« Habels.
-Öas neue i>eutf*.f*n>ei>if*e getn[precbtabet pon ber pommer(d)en Stil fl c na* <£*onen.
Tos Habet ifl mit bei auf her bcutlcbcn »Sette anftblicfecnben Rül'teitfabetftrecfe runt* 1 4»i km lanq unb hübet bic tut .Vit tändle »VmfprcA(aM®crbinbunfl bei Welt
r
$•*«
Verfllaluitgstbeoue. liefet ernft ju nehmen finb Me Verfrüht- bas Votbanbenfein brr
BAladcnrefte baburA cifldren ju wollen, botj bamals bereits 'i'ottalAebrcnncuien beftunben
batten, brnrn biefc überrefte entflammen foülen 2Jlit itiAbaltigetcm :Dtatcrial bcfdmpfrn
l et>Dcb onbere bie obige Theorie,
Bie roielen naA. ba& einmal
immer nur einzelne Seile ber
iDJauer oerglaft (eien, bah man
bann aber auch D«r(d)ladtf Wälle
aus einem Material gefunben
bat, bas burA Seuer jerftört
toirb unb jufammenfinft. Jo bafc
alfa nicht eine Verftärfung,
fonbem eine Vernichtung brr
‘Vefeftigung dntritt. <fin Sei-
fpiel hierfür bietet bie (Engelburg
gegenüber iRotbcnburg o. b. Sau-
ber. €>ier finbet fiA auf einer
'Verginge ein Wall aus quar-
kigem Äalfftein ober aus einem
ianbigen WufAclfalf - Dolomit
Dn ber ÜKilte finb bie deine
t,io ar etwas oerfAladl. aber
auch völlig gu Stalf gebrannt,
ber bureb Siegen PerfAlammt
unb geiroafAen touibe unb jefct
Zeiftreut umberliegt. VuA bafj
zablreiAe Wälle nicht rerlAlacft
finb, rrirb ab Setreis bafür
gebracht, bafj man bie Vcrgla-
jung nicht abfiAtliA jur Ver-
befferurg her Wälle hervor*
brachte, benn trenn man biefe
Verftärfung ber Sefefligung
fltlannt Jgttt. I® bäite man -^ 0 n bc r (irplofionsfataftropbe in SSanltciC bei
.£2 fWunitionsfabtif ©aebert, re*.,
tpanbl, folgern bie ©cgntr jener
Theorie. 6ie finb berStnfidjt, bafe bie Vcrglafung bureb ein vom Angreifer angefaAtes unbunter-
baltenes fiericr. bas bir tatfacblid) nachweisbaren — froljeinlagen ber Wälle jcrflören unb
bie(< baburch zum (Sinfltirjen bringen follte, peruriaebt mürbe; bie Verglafung lei eine un
be abficht ig te Siebentel r-
fung ber geuetsglut ge-
roden, $aft (ich eine
(eiche immer nur an ein-
zelnen B teilen voTfinbet,
fAcint Mcfe Xbeoric zu
unterftüöen. Slnbcicrfcits
erforhert eine felche Ver-
iAIadung roicbcr eine
Öifce, bie nur ein un-
gewöhnlich ftarfcs unb
anbaltenbes geuer geben
fann. Wer bat rech«?
Völlig gefldrt ift bic
6acbe noch nicht. 9to-
mantifA veranlagt e Stopfe
mögen ficb alfo immer-
hin noch fllasglatte
IRauerteile unb beren
abenteuerliche, phantafli-
(che (Srfteiflung unb «£r-
itürmung mit Wittein
oorftellen, »iefie»or mnb
zroritaulenb fahren mög-
lich mären
3Mc(£rfcbaffunfl
bes Leibes
«Sine inbifebe fiegenbe.
HRitgcteilt oon :X>la i
ftaoe f.
^\fls, am Anfänge.
-CliTroafbtri zurtfrfAaf-
fung bes Weibes fam.
fanb er, bafo er feine
Stoffe (Aon bei ber tfr-
ichaffiing bes Wcinnes
per brau At batte unb (eine
frften Elemente mehr
übriggeblieben waren.
SlaA tiefem Binnen baff
et fich cnbltA folgcnber-
wdäüf w*
1 9 t 3R«H»m
|
3um beutitben t£ icfl in ber atp«itcn 21bftimnumgsjonc
3n|el «2plt, auf ber 2715 1>euff*e flcrien 356
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mähen aus ber Verlegen beit: irr nahm bir ^Hunbung bes Wonbcs unb bie Winbungen
ber 6 Aling pflanzen, er nahm bie Bcbmicgfamfeit ber Vanfc unb bas Sittern hes ®ra|cs,
bie BAlanfljeit bes BAUfrobrs unb bie Vlütc ber Vlume, bas €<hn>anfen ber Vlätlcr unb
bie Veriönflung bes IJlefantcn-
rüffels, bie Vlide bes 'Jlebcs
unb bas BAioärmen her Vic-
I nen, bie freubige t>ci irr feit bei
(sonnenftrahlen unb bas fei-
nen ber V3olfen, bie Veränhcr-
licbfeit bcs©inbfs, bie gurch'-
famteit hes t*afen, bie tfitcl-
feit bes Pfauen, hie 'Weichheit
ber Dapagrienbruft, bir t>örtc
bes diamanten, bie Bü^e bes
ttonigs. hie (Sraufamfeit bes
ligers, bir ®lut bes geuers, bie
Kalte besBAnees. bic BAnwtt-
baftigfeit bes $äb*rs r has «an
liebe ©irren her -laubr. bie
^tuAelei hes AraniAs unb bic
Xreue bes fmnbes.
Unb als er alles bies ju-
fammengetan hatte, erlAuf er
bas Wib unh gab es hem
3Ranne.
■3lber naA einer VSoAe (Aon
(am ber 3Rann zu ihm unh
fagte: „$err, bas ©efAöpf, bas
bu mir gegeben baft, maAt mein
^ehen efenb. Bie fAtvaftt un-
aufbörlicb unb ennübet mich
mehr als iA ertragen fann. weil
fir mich nie allein labt; fie per*
'Berlin ont 25. fDtärg: i'infs bic cinflcftürste langt unausgefefite «ufmertfam-
r ersjsj^«. feit, nimmt mir alle Seit weg,
Raufer mit abflcocatcn T»a(hern. greint über lebe 9tiAtigfeil unb
ift immer müfjifl- Unb fo bin
iA gefommen, um fic bir toieber rurudzugeben, ba iA mit ihr niAt leben fann!**
«itrafbtri {agtr; „Bchr gut!" Unb nabm has fßeib zurüd. Vber naA einer VtoAc fam
ber ®lann toieber unb fagte : „$crr, iA finbe, bafe mein ifeben febr einjam ift, feit iA bir
jenes ©cfAöpf zurtidge-
gcbcit habe. DA erinnere
miA. wie fic mir zu tanzen
unb fingen pflegte, unb wie
fic miA aus einem Vugcn
toinfel anfab unb mit mir
fpicltr unb HA an miA
lAmiegte. Unb ibrt'aAcn
war SWufif unh fie war
(Aon anzufeben unb toci A
zu berübren. ^arum bitte
iA biA, fie mir roicbcr
guTÜdjugeben ! M
Jroafbtri fagte: .6ehr
gut! - Unh gab ihm bas
'Weib zurüd.
Vber naA brei Sagen
fam ber Vfcann roicbcr
unb fagte: w t»err, iAroeifl
niAi. roarum — aber
naA allem bin iA Z»
hem BAluffe gefommen.
bah fie miT mehr Bto-
rung bereitet als Ver-
gnügen. Vitte, nimm fie
hesbalb roicber zurüd!“
*31 ber Sroafbtri fagte
^rtort mit bir! $tinrocg’
dfiAts mehr baaon! 'Tu
mufet mit ihr ausfommru
n>ie bu fannft!"
T»arauf erflörtc ber
ÜRann: ber iA fann
niAt mit ihr leben!"
Unb 3toafbtri ant*
roorletr: „5loA fannftbu
ebne fie leben !“
Unb er roenbete HA
ab unb ging feinem
Werfe naA-
DerSRann aber fagte*
„Was ift ha zu maAcn ?
T'enn iA fann »eber mit
tecblestpifls: an Der buumreicbcn Keitum- Bucht ber ihr leben, noA fann iA
<0änpn dCääblt »utt>cn. *« 11 . ■*„»«. »omtan 1 c-bnc (i, kbtn!"
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432 3Uuftriite 3«itung fftr. 4005
o & e r n e $) ü t C . / i3on Margarete o. 6utln f r.
fDlit lieben ^Ibbilbunflen nad) ironberaufnabinen für bie ^cipjiflei „SUuftrirte S'itwur com Atelier iSbertb, Berlin.
/IJbfnfo roie bie Kleiber, bir ©efebmad unb Bebürfniflc
Steiner poche gebären, ganj befördere unb tppifebe 3 Jlerf-
male aufroeifen, bie es bem Roftümfor|che:r ermöglichen, fic
ohne »eitere» ju flaf fixieren, fo aa<fe bie £üte. Die Scbuten-
formen »erraten uns bie Biebermeiertage» bie „l£fitos",
echäferbüte unb "Pamelafsrmen bie fähiger gabre. bie
Düte, bie arabesfengleicb auf bem »eit nach oorn pefebobtnen
©slbfcbopf thronten, fpreeben oon ber 'löenbe bes lebten
^abrbunbexts, jene oon RSagenrabgröbe tourten biegrauen
um 1905 b«um ju entjüden, unb bie Düte ber SERobepbafe.
bie mir burcbleben, »erben meift in ber Dauptfacfre baran
erfenntiieh fein, bah fie auf ben Kopf baraufpaflen roie ein
Überreifen ber Dedel auf ben Baben einer Schachtel.
Die Do upt Überreichungen, bie bie SJtobiftin beute bietet,
liegen weniger auf bem ©ebiete ber gormrn als oielmebr in
ber Rrt ber aRateTiaioerarbeitung. (Sine fo cbaTafleriftifcbc
■.’leubeit roie oor gabiesfrift bie Direfloirefappe feblt. Die
Onteieflen teilen Heb a»ifeb<n barettartigen gormen, jroifrfeen
(leinen, ben Ropf fahr fnapp umfpannenben trempcnlofen
Rappen, jwifeben flöten mit ringsberum aufgefcblagenen
Rrcmprn, ben fogenannten Bretonformen, jroifeben folgen,
beten Krempen ein roenig maierilcb, unregeimähig geroelil
ober aufgebogen fmb ober glodenförtnig abf allen. Sie werben
faft immer einem melonenföTmigen Kopf Augefellt unb erinnern
febr beutlicb an ben Tropenhelm.
Ippifiber oielleicbt als alle anberen fmte finb bie frempen-
lofen Stoppen. Sie — roie übrigens alle Düte — a^inpen
niebt nur aum Tragen einer fcbmal gehaltenen giifur, fon-
bem überbies baau, bas $aar irpenbroie auf bie Schlafe
unb noch tiefer berabgufübren. Keineswegs notroenbig. um
ben mobernrn feut fleibfam ju tragen, aber eine graatofe,
amüfante 3 Jtobelaune ift es, bie grifur bureb ein inmitten
ber Stirn liepenbe», uemlicb umfangreiches, ein roenig
terjauftes t'odenbüldjei au oeroollftänbigen. bas unter
bem fSutranb — nie tief er auch b«rabrcicbc — b (r Dor*
(ftrober, triebt alrcfrnfrcntia abfailcnbcT tun mit tfbiffpnaonniui
läJtcMI: Ö Jlluflf.i
lugt, roie es aueb auf ber einen ftbbilbung erpchtlich ift
— Rappen unb Barette »erben mit groben Blumen, mit
geflehten geberngeftccfen, mit Dbantafiegefleden aus Straub-
febern, mit Banbtofetten ganj fla<b garniert unb mit bem
Soleier überbetft. biefem tfroeef einen (ehr langen
unb (ehr breiten Schleier au oerroenben, her ben Ropf Iofe
umflatterte, bas roar bic grobe Neuheit bes grüblings, bir
fi<b überlebt batte, noch ehe fie fo recht flügge geworben
roar. Rod> trägt bic elegante grau ben proben Schleier,
aber He geftottet ihm aroangfofe» glattem nur noch hinten,
über bas ©«ficht wirb er feft gefoannt, ober noch heller —
man greift *um ortboboren Sdjicier.
Der glatterfcbleicr aum groben Dut — auch bas fann
man [oben! — hat etwas Rarnepaiiftiiches an fleh, »on bem
Heb bie elegante grau ebenfo fernhält roie oon geroifien über-
bunten ober MumenüberfätenDüten. ©efchmadDolf, trog ihrer
Buntheit, finb hie Banbbtiicben. Das fteife Ripsbanb toirb
auch au ©amituraroeden Diel berangeiogen; es Ichmücft bie
Düte, oerarbeitet au flach liegenben Cfcn ober Coletten, a«
gebrabteten Bolen, in ©cftalt oon Bienben, hie ben f>ul-
ranh will für lieh umfoimen, mit gana fcbmalem Banb werben
Blumen auf Krempen unb Dultopfc geftidt.
Sehr charafteriftifcb ift cs, bab bas iMiffte. bas auf ben
Kleibern eine fo grobe Stolle Ipielt, ben iöeg aud> auf bie
Düte fanb: fein plilpexte SRalincstüUroolants, oft breifach
aufcinanbcrliegenb, bilben £uttrempen, piiffieTte Bänbcr
umgeben, bochflcbrnh, 5 >-utföpfc, fein pliffierter <Eh«f!on hc-
bedt ganae Düte, ’il n weiteren topifeben Saifonneuheiten
finb au nennen: Boft, in allen garhen bes Regenbogen» ein-
gefärbt. Ipiftenartigc Rofibaarborten, lädier te glüpel unb
Bänber, Sticfeieien, mit lieberftreifthen ausgefübrt, Blumen
aus 5 öad) 9 tucb. Die oerfdjiebenen Reiher- unb Barabies*
pogelfcbern Ttnb alte Befannte, neu ift nur ihre Berroen-
bungsart, |o gegenroärtig basBebeden ber Düte mil Stangen-
ober Rroncnreihcrn.
Uleiner Troneur mit drohen, flach aufliegrnben ^turnen ifNobdl:
B. 6 ch«xora>
(froher £hu aus 'Jto&baarbortcn mit Rroncti tciberbulhcln
( 9 bM: tsCbmarj )
j rolleurbul mit neuartigem gtüflelftefled.
(Siobtü: R. gricbUnbcr.)
cfleganirr £nii. mit Clfciffon ubcivogen unb mit Stcenemribem bcnäbi
CaRobctl: f). eebroarg
Irottcur aus .WUuloibbortcn mit tlrinen gliigctn.
laitoMI: «. Rlugc.)
£>ui aus Otphbaargeflcht, mit t langciucibfrn bei w bl. (2FtobcU
91. grieblänbn.)
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m
4» 1 *T-
Stiiblinfl in ben 3llpen. i'tacb einer pbntoflrapbijdjen 'Jlufnabmc Don Slugufl Otupp, ßaatbriiden.
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m
OHuftrirte 3titung
3tr. 4005
$ o n r o &
GjYVt her Spätgoiif beginnt bie gTpfoc G poche her Tafel-
<*vlma[f rci. gröber malte man an bie Banb ober in
bie Bücher. Dann würben plöglicb bie Elitäre burd) auf-
gelegte, innen unb äugen bemalte Stlappfcbrcine au unge-
heuren Bilbcrbücbcrn. bie man )u bcftimmlcn gefttagen aus*
1. '^crfiiinCnflunfl 'JDtariä. (©ermanilchcs cKuieum, 9tümbcrg.)
<•& t tj. / ^ 0 n * 5 ?iela <£ f dj e r i d).
Bir getrabten auf heiben 'Berten genau bie gleiche Bei •
teilung bet 6<fci ff e im $intcrgrunb !
Das näcbftc Bert, bas mbcilidjcnocifc auch nod) in häu-
ften. I ober febon in 'Bafel cniftanbcn ifl, ift ber Jpeils-
f picgelaltar, eines jener großen ÄllaibilOetbücher, bas
anfebeinenb aus einem Bliitelftüd unb feebitebn
für bie Jlatbrbrale ben Bctrusaltar (Äbbilb. 4 unb 5) mal!
Der 'Auftrag lautet auf bie Uetruslegcnbc mit Ginflecfctuiig
eines letalen Gicigniffcs. Der Difcbof oon ©enf ift näm-
lich auf bem Baller Slonjil Warbinal geworben, unb bos
will er rem Ültar berab ber ©emeinbe für alle Seiten vor
rSlügelbilbem, bielleicht aud) nach einer ^re-
belte beftanb. oon bem fid) aber Iciber nur
neun Tafeln erhalten haben, eine im Jtaifer*
firiebridfSRuleum au Berlin, bie anbcTcn im
3Jlufeum su Bafel.
Der tmlsfpicgclaltar ift (eben um feines
iTHotios willen eines ber £üupttpcrfc ber ebrift-
fiefcen ftunfl. (£r umfaßt bic Dorbeutungcn
ber i>a|fion im Sitten Teftamcnt. ein
©egenftanb, ber tni :Dlit1claltcr burd) bie
religiöfen Boftsbücher. ben „JDeilsfpicgcr unb
bic „Ärmenbibel". bem Balte oertraut war.
Biö löfte ben umfangreichen 6loff in eine
9teib« oati 8t»*ifi(turengruppen auf, beginnend
gleirhfam alsDrolog, mit .Gcdrfia“ (Äbbilb. 3)
unb „0onagoge", ber ftirche bes 9leuen unb
bes tllien Buntes.
Big fetit bie Ginjelfiguren in Umgebung.
Das tpar etwas fehl ifftertwürbige» ju einer
Seit, ba man um bie gigut fein anberes
Drumherum tannte als ©albgrunb obCT. bei
©rifaillen, eine 6teinnifd)c. Gr i|t ein SRrifter
bei gaibe, in bem an fid) (eben farbenfrohen
ffJtiltelajter ber ftärfften einer. Unb jugleicb
rin 9Jteifter ber weiblichen ‘•fUocbe.
Cidjcr febon bn Baflcr Seit gebärt bie jegt
in Nürnberg befinbliche „Bertünbigung SWariä“
(Äbbilb. 1) an. Big war jegt ein angelegener
SRetfler, bei bem bie groben Herren aus unb
ein gingen. Gr wirb bes Konzils wegen, bas
Diele Rünftler anlocfte. nach Bafel gezogen fein.
2Ils bas Baflcr ftcnji! (1431 14-48) nach bem
furchtbaren Beftjabr 1439 feinen ööbepunft
übcrfchritten batte, frhen wir Slonrab Big im
©«folge bes Bifchofs oon ©enf über ben 5ura
jieben, nach ©enf, »0 er im Äuf trage- bes Bifchofs
2. Tei heilige «Sbriftcpboius. (Aunfllamnilung, Bafel.)
einanberfcblug, bamit bie ©laubigen »äbrenb bes pielen
Cateins bes ©ottesbienftes an ben gemalten ©efehiebten
erbauliche Äugenluft hatten.
Diefer neuen ftunft, an her alles neu war — fbolj*
grunh, Ölfarbe, Berfpeftioc. SDlotioe — unb bie fomit
eine nicht geringere BepofllHon in her 3Dlalerci beheutete
als beute ber Grpreffionismus, erwuchs, mäbrenb in ben
Sftteberlanben bas Doppelgeftirn her ©ebrüber ran Gpd
bereite oerlobeite, in beulfchcn Canbcn eine ftrablcnbc
Bier^abl: 3Rull|cb«r, Dtafer, Cocbner, Big.
Der ©rögte oon ihnen ift SVonrab Big. 6cin
9tame bligt juerft inmitten eines Brennpunttes mittel-
alterliche t Kultur auf: in Äonftanj wöbienb bes
Ronjils (1414 — 1418). Bober mir es roiffen?
6ebr nüchtern, blofj, aus bem 6leuerbud>, wonach 141b
„cunrat Bicj in ber 9UugafTc~ für lüDfunb fabrenbe
$abe 6 geller oerfteuc-rte. Gr n>ai banacb nicht arm.
Öaite ficb toobl fein (SIterngut berausjahlen laffcn unb
häufte für ficb I (pater aber toiebrr in ber ^aulsgaffe
bei (ftifabetb Bigin, in ber rpiT wobt feine 3)luttrr
erfennen bürfen. Die €teuercinträpe oon Big unb
©igin laufen gemeinfam bis 1431. Dann ncrfchroinbel
Big in ftonftena, um balb banacb in Bafel aufjutaudten.
Slus biefer Stonftanacr Seit ^ie geroib febon frucht-
bar mar, ift uns mit 6icbrrbeit ein einziges Bilb er-
halten: „Der heilige $hriftopborus~ (Ubbilb. 2).
Das Bilb gebärt in biefe einmal, weil es feinem
<£haea(ler nach noch ftugenbarheit ift, jum anbern, weil
es eine 6eeianbfcbaft barftellt, wie fie nicht in Bafel,
toohl aber am Bobenfec gemalt werben tonnte unb jum
britten, weil es in engem Sufammenbang mit bem Tiefen-
bronner Elitär bes Cufas SDRofer fieht, einem Berte, bas
ebenfalls am Bobrnfcr(unb&maram Seiler 6er) entftanb.
3. Ccriefia. <€<blob ^ilfrnftein, BaldlanP >
'Äugen (teilen. Sllfo läfetficb ber Bifctof malen, wie er,
oon €anft 'peter geleitet, oon bei heiligen Jungfrau in
Äubienj empfangen wirb, fi<h für bas ftarbinalat j)U be-
banfen. Äber für Big war an biefem Berte nidjt bei
gute Äarbinal, beffen cfitelfeit er befriebigen mubte, bte
^auptfacbe, fonbern allerlei anberes. Der groge Qinbrucf,
ben er in ©enf empfing, war ber €ec! Dei 6ee mit
bem herrlichen $intergrunb ber ©aoopet Älpen. Unb er
wählt aus btr Detruslegrnbc r»or allem bas moftifebe
Sebluftrapitel bes 3 & bannesebangeliums, ben gifcbjug
'Dctri unb bie lfr(d>cinung bes Äufeiftanbcncn. Unb cs
würbe «in gan* rounberbares Bilb. Durch bie aus bem
tlberfchwäll eine» begeifterten fcerjens grfthaute unb ge-
Idjaffene ^anbftfcaft tnanbelt 3<fu»- Die gifefcer braufecn
im 6chiff fchen ibn. Unb einer flüftcTt: „<£s ift ber
öerr." Unb ba fprinct i>euus ins Baffer unb
febwimmt ju ihm hin-
Das tSihabcne, bas aJlpftifchc bes Borganges wirft
fo tief auf uns, weil cs fo unmittelbar mit bem ÄUtag-
liehen, mit bem Uebcn unb Treiben, wie es fid) bamals
oor ben Toren ©enfs ahfpiclte, jufammentrifft. Unb
bann fübrt uns Big in bas ©efängnis unb jeigt uns.
wie Belrus befreit wirb. Unb wo ift biefer grobe
Blrifter bingetommen ? 3m 3abre 1444 bat er bas
Bert PoUenbet; bas ^abr oorber batte er fid), mobl
in ber Äbfichl. wiebe r nach Dafel aurüefautehrrn, bort
in ber freien etrafee, ber t)auptftra6e ber 6tabt, ein
&au» mit t>of unb ©arten getauft. Jim 5. Äuguft 144?
wirb in einem Gintrag bes ^insbuefres ber 6tabt grau
Urfula Big als Bitwe bezeichnet. <5o ift er alfo
irgenbroo in ber grembc geftoiben ; benn wenn in Bafel,
wäre ein Ginlrag barühcr oorbanben. €cil 1444 ift
feine 6pur pertoren.
4. gifchjug. i4)etm&alio r J tuleum. ®cnf.)
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B^eiung
( 5 hrtrusallai
from
■Itiufrum, ©enf.)
jriginai
THE OHIO STATE UNIVERSITY
91t. 4005
3 Iluflrirte 3 eitunfl
435
©linlicbtdufndbme eines 6of< jum "Bau Iroafnbcn
■Ribera an brr (foalc bei Coalbom
Sumpfe ©eroitterlchmüle lagert über bet
_VRue,, alles Ceben erlcblaffen machenb;
nur fleißige 2JI mieten bänbe finb mit ber ge*
fabrbeten fteuernie befchäftigt. Oben im
©ebirg« führten Unwetter lehmige ?Baffer-
maffen bem Streme ju, bie ber Arbeit ein
oorseitige» «inbe ju machen broben. Sehen
it>äl.jen fid) bie febmufcigen gluten übet
©ubnen unb Dccfwerfe unb »erfcblingen ein
Stüd Uferlanb nach bem anbern. Pier im
©Seibengeffrüpp nehmen fie eine Rinne an,
umrilen bie flöhen unb bTängen alle nicht«
befchwingten fiebewefen auf Dnfeln unb
Hnfelchcn flammen. ©3as brr 6trom an
Steren mit ficb führt, fuebt hier Geltung.
Saufenbc oon Mareen unb Käfern el-
fteren bie fdjlanfen ©Jeibenruten bis jur
ßpifee, bie fich unter bei ungewöhnlichen
©ürbe neigen unb icbroanfenb ihre Caft
ber glut jurüdgeben, wo beutrluftige gifche
ihrer lebon barren. aber wie unler Scrrgott feinen ©aum in ben £>immcl roaebfen läfct,
ift es auch biet- Dort hinter bem angctriebeiun 'Staibenftamme lauert ber tüdifd>e £>e<ht, unb
mit jähem Sto&e fährt er unteT bie abnungslofen glolfentier«, bie rrfchrocfcn nach affen
©eiten auseinanberftieben unb burch Buftfprüngc ihre ^erfon por bem
argen Räuber in Sicherheit *u bringen fueben. 2fteifen unb afler- —
banb 3n|eftenfrefTer haben gleichfalls ben ge bedien Sifcb gefunben
unb finb fo gefefeäftig, bah fie felbft ihr ewiges ©efebwäü
t>erg<nen. Da ertönt plöBlid) bas roarnenbe Sad-tacf bes
©Bürgers. Rus bem ©ßeibiebt (triebt ficb ein rinbenfarbe-
ncs Jier unb fchwimmt gerabeswegs auf uns au.
"Draufeen, unterhalb ber ©ubne am (teilen Ufer, bar!
am ©taffer, liegt fein ©au, tin unfCbcinbarrr über*
mannshoher kaufen oon ^ulammengetragenen Stei-
gen, burch Schlamm gebiet) tet, mit Ausgang unter
SBaffer. Dem Schwimmer mar es bes ©ulen
Au cid geworben, benn fo febr auch t>er ©iber
als fchlecbter gufegänger auf legeres angewiefen
Beobachtungen au£ unferem BtkergeBtefe.
33 on SDlaj^cbr. / 9 Kit elf pbotographilcben 3 lu|nabmen bes ^erfofiers.
auch für uns (ein (halten mehT, wir mülfen
{eben, was bie ©iberiii mit ihren 6ptöb-
lingen macht, ob nicht ein Unberufener im
ftillen ©Binfel am Rusftieg ein (fifen gelegt
hat, um fich um febnöben Mammons willen
bes »ertoollen ©alges bes ausflerbenben
vieres ju bemächtigen. $1 m längft micber
eingeuferten gluffe angelangt, oerraten uns
gefebnittene, bisweilen mannsftarfe ©äumr,
Sträuchen aller Rrt, ausgetretene ©Becblel im
Ufrrranbe, Spuren im Sanb unb Schlief fo-
wie glätte mit entrinbetem £>oIjc am (eich-
ten ©taffer hie Rnwefenbeit bes grö&ten,
bis über 50 Kilogramm [chwer werbenben
altweltlicben Lagers. Der Uferbau, ber,
ben tBafferftänhen entfprechrnb, im Innern
mehrere Steffel birgt unb über jwei SReter
hoch ift, hat f<hon einen flokaitigen ©or-
öfte ‘ ‘
i'Iiplid'lüTi) nähme eines an einem WeiNen flamme
Icbneibenben Bibers an Oer 'Ilten (Sit* bei Saalbom
bau aus ffieibenAweigrn, bie öfter Rrmftärfe
erreichen, über ber unter ©taffer münben-
ben "Röhre, ein Seichen ber Rnwefenbeit einer ©ibrrmutter mit Rinbern, fülütterlich forgt
fie für ©ßinterfrafe, was bem ©iberpater nicht einfällt, ber jumeift in (Erbhöblen an Ufer-
hängen mit ebenfolchrn Rusgängen wohnt. Drüben im flachranbigen, fchilfhewachfenen
See freilich oerbieten ficb folche Rnlagen, unb gelhidt baut grau ©oefert
eine anberthalh SReter bohr meilerförmige Quitte aus gweigrn, pfählen,
©reltftücfen, Rohr unb Scbilfw urjeln, gebiebtet mit Schlamm,
ben fie um hie $uttc herum ober in ber Rübe gewinnt unb
mit ^Pfoten, ©ruft unbScbnauje hochlcbiebt, |o bafc ficb um
bie $»üttc eine mit ©taff** gefüllte ©ertiefung fee rumjicbt,
bas ©anje eine alte Ritterburg im (leinen, grafjbol*
für ben hinter ift hier nicht nötig; ©urjcln unb
©flanken finb im Uberfluh DorbanDen. unb rin mit
'Wölbung gegen hen Strom errichteter Damm aus
gleichem* Material wie hie ©urg forgt für ge-
nügenb hoben IBafferftanb. 'Ruch deine J\ anale,
\ bie hur^ t>in- unh ^erwecbfeln unb 31nfcbteppen
pon ©aumaterial entfteben unb ficb mit Gaffer
iPüfln angeltfltn
iRotbau einet ©tbeelamilie
mit jiwi Ausgängen nad) Set
ift, liebt er ein trodenes Säger,
unh ha» ift er fuchen bemüht-
Unweit unfeies ©erfteefes breitet
eine ©leibe ihr G&eäft über bas
febräg abfallenbe Ufer aus, unb
borthin rinnt ©odert, fteigt an
?anb, fchüttelt ficb, fehl ficb wie
ein Rffe auf bie fcinterbranten
unb benu^t bie (leinen, mit finger-
artigen S*ben perlebenen ©orher-
laufe Aur Toilette. ©Die ein
Ramm Durchfahren hie gingerchen
ben biebten 'Pelj, ftriemenartige
gureben hinterlaffcnh. Schnell
ift ber ©alg »iebrr troden unb
bfiBfauber. ,>tjt hält er Umlcbau
unb äugt febarf nach einer Stelle,
an ber ein ftunger, bem lehne 11
ein ^weiter folgt, fichtbar wirb.
Sie langen hei ber SRutter an,
werben oon ihr befebnuppert, fonft
aber nicht weiter beachtet. Der
Riten lebeint bie Rufbringlichfrit
ber Kleinen unter ben oeränber-
ten Umftänben nicht ju paiTen,
benn bebäebtig geht fie au ©lalfer
unb fchwimmt, gefolgt pon ben
jungen, einem mehr Dedung per-
h cifjcnben anheTcn Orte ju.
fjerbfllich ift es geworben,
fchon färben ficb hie erften ©lät-
ter, unb her Rönlg ber ©falber
läfat feinen ©runftf^rei burch ben
Sichlorft erfebaden, ba gibt es
UBalfer-
feile einfs Ncr
tWrlallet bes Euflat)»,
anhalti|d>CT Ümlmann 3J5ar fWbt
füllen, lowie ©änge unter hem
©Burjelrocrf bilben ben ftugang
jum tiefen ©laner. Oft fein 8ii*
fluy oorhanbeii unb infolgehefien
ein Dammbau nuölos, fo treten
bei niebriflem ©Safferftanbe bie
Röbun häufig Autagc unb finben
ficb an ben 'JDtünbungcn hie Refte
ber SRahljeit in gorm oon ge-
fchnittenem unb gefebältem öolje,
ha», jerfleinert, aud? al» Unter-
lage im Reffel, ber meift nur
30 bis 50 gentimeter unter hem
Dedgebirge liegt, oermenbe! wirb
©e finben ficb bei ftarfem grpfte
bie Rusgänge nur wenig unter
bem Seefpiegel, fo frieren biefe
ein, auch hie Dcde friert, unb
(omml bann iebneil (leige nbes
(hochwalfer, fo ertrinfen bie 0n-
} affen, wenn es ihnen nicht gelingt,
ich einen Ruswrg nach oben ^ti
babnen. So würben por i5abren
bei Saalborn hrei auf folche ©Seife
ums Ceben gefommene liere an
ber SERünbung eines je|l per-
weiften ©aurs gefunben unb eben-
bort im grübiabr 1919 wieberum
ein ftarfes (Sremplar, als lefttcs
bes ©aues.
Unter folchen Umftänben mühte
eine raptbe Rhnabmr angenom-
men werben; bem ift jeboefc por-
berhanb nicht fo. ©or tJirjucbt
’Bibnnxtpjci am klinbaivge bei «saair bei tr-adlbom in bei 9iab»
bn Rtünbuna brr €aalr iit Me «flbe
ülom Äbn angdcbnitirnr '])appfl <m Der ttlbe bei R luten. 'Am
©oben top-äbne botn €<fcritt».
i^bnlput Im <lfb!cblicf an ben ©ibalacben W €l«fbp
©ibtTbnifl am <5olbberfler €et Im Söbbrrltwt ^wIct bei beberem Rtofferfianbe
©ibrrlruc im (anbiflen Ultr btt »Slbe bei ApcUntsborl 3n bet
JRiiie btc ctMtrpc bei Welle (Schwan*)
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51'iibc auf bet ’lBeibe. ?iacb einem ©cmälbc non Paulus 'gellet (1625— 1(554).
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9tr. 4Uü. r )
rtlluftrirte ‘ieituno
todjirinimcnbcr -ftib«, aus bem -Sau oertricbc« butcb
&otbtr*a(ln an ber Clbc bei flo&lau.
|d>ü<jt fic bas »eite Xbwccfcfcln, bod) ift
bas (Snttleiben ber glufeufer »on ©eiben
beflern unb fonftigen holjungcn bei «er
mebrung nachteilig, ba bei «tbcr tiefe
Aut hcrftcllung bes «aurs unb bic
iRinbc jur ülfung bebarf. ©enn ibm
auch noch als ausgefprodxncm 'pflanzen-
ffcffer ©ros. Xobr. «Schilf, ecerolrn
R>ur|elit unb bcrgleicfcen jur 9labrung
bienen, |o gebraucht ei *ur Xbnufcung ber
immer nacbtodcbftnbtn SRagejäbne Schnitt
bo4. SrotJbem ift im {Jahre 1919 auf ber
«Sttede oon SJtagbeburg unb Coftau a. <i.
'üiebrnfc bis oberhalb Xofclau nach unferen
fttftftellungcn flegen 1013- eine 3unjbmc oon
42 6tüd au ocrjeichnen. Ceihei ift ber «eftanb
buicb bas{JanuarbechroafJcr 1920 ftatf Aurüdgrganaen.
©urben uns bodj allein bei ©Obs, 'Pre&ien. Xanbau
unb Dreftcr Dier bureb «ubenbänbe getötete licre gemelbet.
bie, butcb bie öluten aus ben Öaucn oertrieben, Zuflucht an
roafferfreien Orten gefucht batten, «ei folgern &oihtraf|er »erben
bawfig freiwillige, auch unfreiwillige, Diele 2Reilen weite ©an ber ungen in
^ IÜ Pm'- L Sad, * n unb au ^ öi, to° llen unternommen. 6o beobachteten »ir «om *it*r gef4Cogntc trien bet
Ä®** * ,ber ' bl * <»»*• bn 2Rulbc bei Dorten in (leinen ©räben bis an bie lörten (Inhalt) cm bei 2Wulbe.
(lolbnei giur, minbeftens 28 Kilometer »eit, getoedjfeft waren unb H<h
fchliefelidj in einem 3Rübltci<&c bei SKofigfau (Inhalt), weitab oon ihrer
heimat, nieberliefjen. Solefeer «cifpiele. fireb uns Diele befannt, unb [o nimmt es nicht ffiefabrten bas
munbeT - rc ’ ,nn Ho) bas «erbrcitungsgebict, banf auch &fn ßefeonungsgefetien, erweiterte. Seit (amen bie
«ibeibamm an einem alten ff [barme, pon Der 2lbfluU*
fette aus aelebeiv
Der ©e|amtbe(tanb betrug 1913 nach
unferen örtlichen {Jcftflellungcn 112 X 1 ( 0 ,
76 {Junge, 141 «aue. <>m {Jabre 1919
fonnte »egen »ihriger «erhol tnifle bie
Zählung nur oon fmagbebura, Vcftau
bis oberhalb Xofjlau burcbäHiibrt »er-
ben unh zeitigte bas obenerwähnte <ir-
flebnis. bas untere Snnabme ber ifrbaf-
tungsmöglichfeit bes in Dcutfcfelanb nur
f noch iwifd>en 9Xagbfburg, Ceftau unb
Kloben cor Dorgau, b. b. ber <Elbc mit
7 'Tiebenflöflen unb 6een ufto., lebenbni
Klagers ftüfct. 'Seiber »ar 1919 bie Sab*
ber {Jungen in bem bereiften ©ebiete auff allen b
gering, nämlidb nur 36 gegen 98 Xlte. Diejc
geringe 3ahl ber erfteren führen wir auf ben
niebeigen Stanb genannter ©eroäffer fturücf, ber bie
fonft unter ©afier münbenben Xobren freilegtc unb fic
fo bem Xaubjeuge jugänglicb machte, bas bie {Jungen, wie
alle Xager, gern nimmt. 6o erzählte uns ein $>eacmeiftcr aus
ftlcin Xofenburg folgenbes: „2Jlein Oberboljfeauct traf ,m 3 u ni 1919
am frühen SDlorgen in ber 6aale brei alle «ibet an, non benrn einer an
einem «ubnenfopfc lanbete, pefe fcfcütlelte» bie übliefee Toilette oornabm unb
fiefc bann niehertat. (Sin burcfewrcbfelnber guefes batte bies eräugt, fcfelid) (ich
hinter ber «uhne unteT ©inb heran, fprang bem abnungslofcn ins ©enii,
um fich feftÄubeifern. «eibe rollten ins ©aller, wobei ber ©epadte wie feine
befannte ©ewinfel ähnlich bem jungen $>unbe ausftirfeen. tRacb geraumer
brei «iber toieber jum ‘Corfcfccin, ber gutts hatte ben £ob in ben ©eilen
o
JBäbtcnb bas Obol-SJtunbroaifcr ben ßtüctf oerfolgt, bic 3Runbt)öble ju
besmfiaicten, haben tott mit ber C&oU3abnp«lta ein Präparat auf ben
SDlarft gebracht, bas für bie mechanifcfee tHeinigung ber 3äbne außer-
orbentlicb geeignet ift. Sieben ber überaus feinfürnigen Seicbaffenbcit ift
ber eigenartige u. aparte ©efebmad u. ®erud> befcmbers bemorjubeben.
TTCein unenhbehrltch.she$ Schank eifi m ihhe l
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438
3Uu(irine 3 c > tun 9
91t. 400ä
gefunben." SEBaqt fidj nun ein guch», nenn auch nur Der[rbentli(b, an einen älteren “Biber, fo
nimmt ex ficberlicb aud) jeben jungen, bei ja im rrften Alonat nur bie ©röfje eines ftarfen
ftamfters bat. Übrigens fd)eint bie Biberin ihre jungen nicht a u nrrteibigen, |onbem beiC&efabr
flets bie glucht )U ergreifen, fetbft cor bem tleinfien $>unbe, rote mir CSelegenbeit betten,
JU beobacbien.
Bod) ift bie ©chneefchnidje nicht eingetreten, noch liegen glufj unb 0ee im A3interbann, ba
feiert Bodert fcochaeit- Bor bem Bau auf bem Eife finben pch Xummeiplfibe, unb japfen-
jörmige, mit fcolaftüdchen burcbleßte £o|ung, bie fonft nur im 38affer abgelebt toirb, liegt ein-
gefroren umber.
Die fcochflut wie bei Eisgang finb gliidlich überftanben, ber BJonnemonat ju Enbe, ba wirt»
aut Einrichtung bes BVochenbetics grfchrilten, unb im Ke (lei auf weichem Caqer au» £ola-
fpänen unb ©ras erblicfen jmei bis oier unbeholfene, unförmige, blinbe Junge bas £id)t ber
AJelt, bie bie SRutter (djon nach etepa ach<a<Ön Sagen auf furaen Ausflügen begleiten unb im
Literatur
©er ‘'Pafftonsgebanfe im ©rama.
Bon Profeffor Aß>olf AJinh».
as Ibeater ift aus bem ©cbofee ber Kirche ben>orgegangen, wie bas antife hat auchbas
moberne Theater feine Söurael im Befigiöfcn. ©lanb 2f)efpis bem Ebor gegenüber,
fcbälte fid) aus IBcchielrtben unb Böechielgciängen nacb unb nach ein bramatifeber Kern, |o
mürben auch mittelalterliche formen bcs fatholifeben ©otiesbieni’tes aum Embrpo bramati|cber
Diebtungen. Erft mar es ein einaelneT Priefter, bei bem Bolfe bie Eoangelien las, bann
brat, roie in ©riechenfanb au bem protagoniften bei Deuteragonift, neben ben Bcrfünbcr
bes Eoangcliums ein jroeiter priefter, ber bie Bftortc bes £>cilanbs fpraefe. ©pater ertönte
Bebe unb Bßiberrebe, aus ben Liturgien entftanb bas moberne Drama. Es ift ein rociter
Bieg, ben es con feinen Anfängen ber aurüdgelegt, traft feiner Aufgabe u>ar ihm bic Bei-
toeltlicbung im roeiteften ©tnne jelbftoerftänbliches ffiebot; ein bebcutfames Reichen ber Seit
aber liegt baTin, bah es (ich gcrabe jeßt roieber (eines geiftlicbcn Urjprungs erinnert. Der
Paffion sgebanfe fd)läflt oiclfad) in ber £>anblung moberner Dramen buidj, fogar bie gigur
bes fbeilanbs erfchcint auf ben Brettern, greilid) gab baau erft eine freiere Auffaffung bie
©elegcnbeit; oorbem Perbot bas bie Senfur. 3n ben alten OfteTfpielen roar bas Auftreten
Ebrifti ftets ber bie $anblung beberrfebenbe Alittelpunft. Buch bamals mu&te bie Scheu, bie
heilige ©eftalt au perfonifiaieren, erft überwunben werben; batte boeb fogar bic bilbenbe Kunft
es nicht gewagt, fid) bes ©egenftanbes ju bemächtigen, erft ©regor con Jours gegen E nbe bes
fechften jjöbrbunbcrts gebenft eines Bilbwcrfcs, bas ben pefreuaiflten fceilanb barftellt,
3m Aabmen einer IbeatTalifchcn Aufführung erfchien bie Beifon (ihrifti roobl ju Beginn
bes elften Jabrbunberts, als bic bem Johanncseoangelium augrunbe liegenben Ercigniffe
bes Oftermorgens in bramatifdje gorm gefleibet tourben. riefte bie|er gormen haben ficb in
fatholifeben ©egenben noch hi» beute erhalten, fo bas Aufrichtern ber heiligen ©räber in
ben Kirchen, bas Klopfen an bie Derfd>(offene Kirchentür, Einiafe beifchcnb. Daau traten neue
©ebrau<he, roit ba» Berftummeu ber ©loden roäbrenb ber Karwoche.
Die bramatifchen Au&geftalt ungen ber alten Ofterfpiele inbes waren mehr unb mehr
umfangreicher geworben, gu ben heiligen giguren trat ber ©albenframcr, oon bem bie
brei Alarien bie 6alben entnabmen, um fie aur ©rabftätte bin tragen. Diefer Salben*
främer würbe im Saufe ber Seiten au einer fomifchen gigur, wie benn halb in ben Ernft
ber heiligen ©pieie bas befreienbe rachen brang, fo auch bei hem Cauf ber Jünger aum
©iahe, ber nach unb nach in einen {portiiehen SBettlauf ausartete. Die Ausfcbmüdung
ber alten Ofterfpiele erfubr je hoch auch gebaltoolle Erweiterungen, als — fo&ufagen als ©egen*
fpieler — Pilatus auftritt, Kriegsfntdjte bas fceilige ©rab bewachen, fie, cbenfo wie £>cibcn
unb Juben, au hnnbelnben Perfonen werben.
Berühmt (mb bas Öfterliche Bcnebifthcuemfpief unb bas bes iluguftin-Eborbcrrcnftifts
Kfofterneuburg. Beibe flammen aus bem bretaehnten Jahrhunbert, es liegen bie Eerte noch
Säger unb am Sanbe gefäugt werben. Verbieten bi; BlafferDerhältniffe bie Benufeung bn.
Baues, (o wirb (chnell eine meterlange unb tiefe &c>blung am (teilen Ufer unter Oßeböla aus*
gefdjarrt, roie wir folche am 2 1 /, SDl-ei er breiten £anbgrabcn bei pagr^ beobachteten, ©ebrd:
bunh bas bphe ©rabenufer, (rochen wir bis auf fcchs Vieler an bie Abnungslofen heran. Etnr
ftarfe Biberin mit oirr etwa oierjebn Jage alten Jungen, bie an >er Allen ber^mf pielten unb
tauebenbe löne ausftiefeen, lagen in einer folcben Beiliefung unter Bieibengeftrüpp, 5lobr unb
fchilfartigem ©ra|e. €<bii*b!><h würbe uns bie Bluiler gewahr, (roch langfam au iöa(ler, ur.
H cb auch nach awei ©tunben langem fBarten nicht wiebeT bliden au taffen. Bon ben Jungen
waTcn awei oerenbet, bie anberen beiben glitten munter in ben ©raben unb i»vv;n febon reit:
eldjidt im ©ebwimmen. — Als ausgelprrcbenes jnaebttier entgeht bei Biber aumeift ben Slacb-
ellungen, auch forgt eine ausgiebige ©cbonaeit für feine Erbaltung. SDlochie ficb auch bie
neue Äegierung bes feltfamen Xieres annehmen unb baau beitragen, bah aud) unferc 3lad>-
fornmen ihn noch ih 1 eigen nennen fönnen.
unb ^ u n ft.
in alten fcanbfchriften por. Cbenfo ift in ber >rjbifchöflichen Bibliotbef au Erlau ein Eeri
aus bem fünfaebnten Jahihunbert oorhanben, ber nod) ftärferen roeltlichen E.nfchfag a*'9'
ber Krämer ^tubin mit feinen Araneimitie'n hat ficb ba au einer führenben gigur aus
grmaebfen, oufjcrbcm umgibt ihn eine 9leibc fragwürbiger ©eftalten. Die Kirche bc
fcbrut i bann fpäter bas Arabesten wert ber gwifdienfpiele, ohne bah rs gelang, fie Döllio
ausaumerjen.
Als ein Überblcibfel biefer alten Ofterfpiele ragen bie ObeTammergauer ©pieie in unfen
geit noch h>n**n- Ebuarb Deorient roar cs, ber biefe in bäuerlicher AbgcfchlofTenheit fid>
polljiebenbcn ©pieie rntbeefte unb auf fie aufmertfam machte. 3bre fintftebung Derbanten
fie einem ©eiübbe, bas, wie in 3Rc() unb anberwärts, jur Äbroenbung brohenber peftgefaht
abgelegt rourbe. Das war Dielfach mittelalterlicher Brauch- Alle jehn Jahre erneuern (ich
bie Obcrammergauer ©pieie, unb obwohl fie fid) jefet in mobernen prunf unb puft
liegen bie urfprünglidten gormen ben Aufführungen reftlos augrunbe. Aud) im 3Witielaltei
febon Dtrlorrn bie Spiele ihre ehemalige Einfachheit gar balb, als fit aus bem Jnncrn bei
Kirchen, in benen fie oor fidj gegangen waren, hinaus auf bie fUlarftpläftc wanberten; bon
würben ©erüfte aufgefdjlagen, glugroerfe für bie Engel, wenn auch hie brciftodige 3Tlpftcrten
bübne, wie ein alter ©lieb fie fälfcblich aufwies, in biefer Qorm nie beftanben bat. Bieimehr
lagen bie ©chaupläbc nebeneinanber, publifum unb ©pteler fchritten felbanber Don einem
aum anbent. ffirofe war her Aufroanb, ber in biefen Spielen ipäterbin autage trat. Alan
glaubte, bamit ein gottgefällige» '©eif au tun, biente aber aueb ber ©iauluft. Die Auf-
führungen erftredten ficb oft auf mehrere läge, bie gabt ber Atitmirfenben wuchs, je mehr
neben ben priefiern ficb ßctien an ben Spielen beteiligten; auch grauen waren unter ben
Darftellenben. gu Atefe im Jahre 1468 bei ber Aufführung eines ©pieies oon ber b«iliflen
Katharina oon ©iena würbe bie Xitclrolle oon. einem achtzehnjährigen Räbchen fo ausbruds
Doll unb rührenb gefpielt, bafe ein anwe|enber Ebelmann fid) tn fie nerliebte unb fie heiratete
Das wot ber erfte gall, in ber fpäteren Büh n enprap» h«t ft4» bas bes öfteren ereignet.
Dir fernere Entroitflung bcs Dramas führt uns au bem lateinifchen ©chulbrama bes freb*
aehnten Jahrhunberi»; auch bort hilbel ber Pafrionsgebante vielfach ben Inhalt, »enngleid*
jefus febon feilen im AUttelpuntt ber {»anblung Hebt- Bur atoei Dramen finb au erwähnen
in benen bas ber gall ift; ber «Anabion'" oon 6apibus, 1539 in Strafeburg aufgeführt unb
ber „Bbilargprus" oon Pantaleon (1546). Anbere giguren, wie Caaarus ufw., traten in
ben Borbergrunb, ber rnergifehe Borfämpfer bes proteftantismus, Baogcorgus, fchricb einen
„Jubas Jslariotes“ (1552), ber im ©egenfaß au ber überlieferten gorm ber paffionsfpielr
ein perfönlicbcs Kampfbrama war. Er oerfuebte, bie gigur, wie bas auch bie fpätere Dra-
matif tat, plocbologifch au oertiefen. 3n ben Anfängen Des neujeitlichen Dramas oerfchwinbrl
jeboeb ber Paffionsgebanfr. ©ropbius btbanbeü wohl aud) biblifche Stoffe, wie bas geiben
Ehrifti, ben Bctblcbemifchen Kinbermorb, aber nur in ©dangen unb Ciebern in Iateinif6cn
&e;amctcm. Die tlalfifdhe Dichtung hot ficb mit bem ©egenftanb nicht befahl, wohl aba
bie epifebe. Klopftocf formte feine gewaltige Aleffiabe, bie bramatifchen Dichter ober
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KALODONT
BESTE
ZAHN-CREME
*611(1 in bas Ontr rnierunflslaflf r b«s b«utfcb*n 'IRilildrs in Cui*birn bei Retina mich bet ron bet (fntcntr
cmrunfltntn JtTUflwrfläiucifl V£binas an Tcutfdilunb im CUibrc MM 7.
$ie 'HJufitfapfUf ber beu lieben ^ntrtnirrtm in tj»ai-fci*n. bi* in b*tn mit i.Willons qcfAmücften qrofjm
Darf Stoiucrtr Pftonflollrlc. bic auij ron b« SMIbcodfUnum 't'cfmas fltm beFuebl Würben.
1
Tet im hinter 1918,1« nad> bem jularnrnrnbrutb TculKblanbs abflcbrcxbfiu Ätlilrtboflcn in Dftinß, Tie ’öelebunn bet Tfutlcb^Hnatiltbcn 'Pani in Definfl 6ur<b t»ie Iruppfit bei Alliierten am 14. ^lupufi 1917,
brt Icincrwit »on brr djiarfi|(f)fn 9tcgiratng als tSiibn* Kit bic efrmotbunfl bcs beutfeben (Äclanbten normittafls 10 Mb«. "älii b*t •ödcfeuiifl nabmen alle in 3>efinfl lifflcnben |cinbli<bcn I nippen teil, mit
ftTfibemt Di Stritt« errichtet »erben trat. Ausnahme b« öbiticlcn.
On Cbina roäbrtnb bes Sßellfrieges. 9tad> 'Jlufnabmcn. bes aus "lieting iurücfgefebrten '2trcf)£te tten Ci. öerolb.
uriginai rrom
THE OHIO STATE UN1VERSITY
Das Räuchern
der Gummimilch
ist ein nur in Brasilien übliches Gerinnung*«
verfahren.
Der in Milch getauchte Knüppel wird über
Feuerrauch drehend bewegt, bis jene gerinnt.
Dies wiederholt sich so oft — Häutchen über
Häutchen bildend — . daß schließlich ein Ballen
entsteht, der, vom Stab gelöst, versandfehiger
Rohgummi ist.
Aus ihm machen nun die Continental werke
ihre bewährten Erzeugnisse. Wer gute Reifen
fahren, wer einen billigen Kilomcterprcis er*
zielen will, verlange Continental,
440
3Huftrirte 3 e 'h*itg
92r. 4005
mosten erfennen, bafe, abgefehen Don xeligjofen Bebenfen, ber Stern burcbaus epif<b iff.
5Dobl fpieltc $ebbel mit Dem 6toff, bif ©rgenüberftcllung Don £eib<n- unb Gbriftfntum
taucht in ben „SRibelungtn" auf, in „fbtrobes unb SWariamne", auch in feinen Tagebüchern
befcbdftißt ibn ber ©egenftanb, ausgefübrt ift ober nur eine einzige ©jene aus bem „Gferiftus".
Der 'palfionsgebanle als folcber, ohne bafe bie gigui bes $eilanbs auf bie Bübrce fommr,
erwachte »nbes in ber neujeitlicben Dramatif; ■^tic^arO 'löagner weift in feinem „^Jarfifal"
nicht nur fpmbolifch auf bas BJeif ber Grlolung bin. “fflenn ftunbrp «parfifals giifee mit
ihren golbenen paaren Ȋfcht unb trodnet, ftcbt cor unteren geiftigtn Slugen bas Bilb
Thriftus unb SDlagbalena. 2Iud? ©erbart S*auptmann in feinem „$anneles £>immelfabrt"
labt ben Üebrer ©ottroalb fich in bie ‘pcrfon Des £>eilanbs nerroanbeln, freilich nur als
(Srfcfceinung in ber ^^anlafic bes [terbenben Rinbes; bfjeicfenenb ift aber boch, bafe, al»
frinerjeit bas 6tüd in bem fatboli|*bcn 2Bien am Burgtbeater jur Sluffübrung fam, bem
Darfteller ctisbrüdlicfe serboten mürbe, in ber ©cblufefoene bie Gbriftusmasfe auch nur an-
jubeuten. Korbern batte f<bon ""Paul £>rpfe feine „Sttaria oon SEHagbala" gcfcbrifben, wie btnn
unter allen Gpifoben bes heiligen Stoffes bie Begegnung mit SDtagbalena bie Dramatiter am
ebeften jur Darftellung retjt. fjepfe ftellt neben ber Titelfigur Qubas in ben SERiitelpunfl, bem
SKagbala juror ffieliebte gemefen. GifeTfucbt auf ben frerrn, Siebe für fein Bolf, bas öubas
oon Cbriftus im Stiebe gelaffen glaubt, ocranlaffen gubas jum Abfall unb Verrat. 2lud)
SRaurice SRaetevfind bat eine „Sftaria 2K«gbalena" gefebrieben, ein 6tüd, bas in Celpaig
unter ber Diretlion Bolfner feine beutfebe Grftauffübrung erlebte. £)ier fefereitet, ebenfo
wie bei fbepfe, bie «Perlon bes £eilanbs nicht fi d> tbar über bie Bühne, am Seeluft bes erften
Elftes aber ertönt feine Stimme. Der Bolfsbaufen, ber 3Jiagbalena oerfolgt, ftürmt in ben
ßorbeerbain, in bem fie fi<b Derbirgl; in ihrem Scbred fuebt fie bie Xerrage au erreichen,
über bie bie 3Dipfe£ ber ölböume ragtn. Da oemimmt man ton unten ben ftuf: *B5et
oon (Juch ohne Sünbe ift, werfe ben erften Stein auf fie", unb wie oom Blife getroffen, er-
ftarrt bie iobenbe SDlenge.
Dana biefelbe ©jene, fogar mit benfelben ^Borten, finbet ficb febon bei ^>CTjfc; fte bifbet
bort ben ameiten Slftfchlufe, bei SDlaeterfind ben erften, alfo offenbar eine fleine Anleihe bes
belgifcben Dichters.
3n gehobener Slusfübrlicbfeit hat Starl Reifer bes gefamten ‘pafponsltoffts (ich bemächtigt.
Seine bramalifche Dichtung „fjefus" ift Dierteilig; ex nennt fie bas £>elbengebi«ht oon
Bethlehem. „Aerobes ber ©rofee" beifet ber elfte Teil, „Der Taufet" ber »weite, „Der
fjeilanb" ber britte unb „gefu £eib" ber oierte. Schon aus biefen Bejeichnungen geht
henxor, bafe Reifer ben ©egenftanb PÖUig ausfehöpfte, Borgefcbicbte wie Stustlang. (£r felbft
bat fidb oergebens bemüht, bas 2öerf in wcibeoollen geftauffübrungen jur Darftellung ju
bringen. 21m (Erfcheinen bex Berfon bes Öeilanbs würbe Slnftof} genommen. 3Beifex berief
ficb auf Oberammergau ; eine OTtboboie Auslegung aber meinte, es fei rin Unterfchieb aroifeben
bem leyt ber alten SUlofterien unb ber lieber gäbe oom ©efiebtspunft eines neujeitlichen
Dichters aus. Reifer ho» ficb in feinen Dramen ftTeng an bic (Joangefien gehalten, er nermieb
jeben peifönlicben Ginfcblag, lieb in tauber geprägten tflantoerfen lebiglich ©efebichte unb Über-
lieferung loreeben; bennod? blieb es ber Aufführung gegenüber bei bem entfcbiebenen.Siein.
5Iucb fei ber ^erufsfehaufpiefer nicht ber geeignete Interpret ber htifigen ©eftaft, baju bcbüifc
es ber bäuerlichen ©ottergebenbeit oon Oberammergau.
Dfeibt bie Dichtung ©eifers bis auf ihre (Erlofung burch bie ^ühnenbarftellung im Dunftf
bes Suchbramas, Jo bat ber Umfcbroung ber Seiten ein anberes Daffionsbrama ohne Hemmnis
an bas Sicht ber £ampen gebracht: „tthriftus" oon ©eorg guebs. (5s würbe im 3Rärj oorigen
gahres in Berlin gegeben, unb atoaf mit einem Darfteller, ber ben 2lbel unb bie liefe bei
S>eilanösgef!alt in oollem HHafee erfeböpfte: Cubwig 3BüUncr. Such* ift im erften Iei( feines
^affionsfpteles ähnlich oorgegangen wie ber (Soangelift SDlatthäus in feiner Bergprebigt.
Durch ein Slneinanberfügen ber £ehrfpriiche Chrifti oerfuebte ei bie ©eftalt »u runben ; ex
gab im erften Xeif bes Stüdes GEinbringlicbes für ben ©eift, bot aber in ber eigentlichen
Daffion gleich ben Spielen in Oberammergau nur Bilbwert, bas allerbings in Berlin nach
©emälben erfter ■SDleifter geftellt war, aber boeb Schlichtheit unb 9laioität oermiffen liefe.
BJie ■?0eifer, bebient fich gueb» ber Sambenfprache; bie hefannten 3rfuworte erfahren natur-
gemäfe hier wie bert Äurjungen unb Umftellungen, bie bem Ohre oft fchmerjhaft f»nb. Sluib
wirb in beiben gälten ber gigur bes gubas ein au breiter 'Raum gegönnt. 3Bas fchon |)ebbei
im ^luge hatte unb f>epfe oerfuebte, ben (übarafter bes gubas toerftänblich ju machen, ibn
pfpcbologifch ju motioinen, ibn &u „retten", läfet ficb guchs befonbers angelegen fein; er erhebt
pubas aum genialen ganatifer, ber ftefe Cbriftus aus bem ©runbe anfchliefet, weil er oon
ihm bas politifche (frlöfungswerf erhofft, bie Befreiung oon ber ftnedjtfdhatt Stoms; audj
liegt ber 3Rärtprertob in Der 31bficbt Cbrifti, ber errennt, ba(j nur burd) ibn feine £ebrc
liegen »erbe. Beftimmtcr an bie Schrift bält ft<b ber „ge|us" bes «Pfarrers 9litbad-8tabn,
ber jeboch nicht aufgeführt, fonbern nur oon ftaofelcr öffentlich oorgelcfcn würbe. Din in
ber SRanier bes Sans 6a<bs gehaltenes, fcblichtes, poefiebunihbrungenes Ofterfpiel
erftehung" ®on Ottomar Snfing fam eben in Dresben jur Slufführung.
3m allgemeinen )irlt aber bie moberne Dramatif, fomeit fie fich mit ber ‘paffion befag:
barauf ab, bie ©efchebniffe pfocbologifcb ju beuten, »u fpmbolifieren, wohl in ber Crfenntnis.
bafe nur auf biefem ^Begc aus bem epifchen Stoff ein bramatifcher werben fann. 3Bie benn
ber „Äöntgsgebanfe" fortgefef}! einer bleibe oon Dramen augrunbe lag, fo ber „Crlöler-
gebanfe"; bort, wo ihn ein Dichter wie 6trinbberg aufgreift, in oerhüllier gorm: 9lö(b
Damasfus! ^lucb ßtrinbbergs „Oftem" faffen eine fleinbürgeiliihe ©efebichte in ben groben
Nahmen. 3lusftrahlungen bes gewaltigen Stoffes finben fidb aui in Xollers „BJanblung",
in Artur Drnft Julias w ©olgatha", wie benn überhaupt bas ©olb von poefie, bas bie
Daffionsgeftbichte birgt, immer neue 6cbafegräber reijt, ben ßebafe ju beben.
‘Sücberbefprecbunflen. ,
„Das Eeben tfbolpb SDlenjels." Bon ©uftao Äirftein. (C. 21. ©eemann, fieipjig ;
20 9Rarf.) 5Benn bie bisherigen ÜJlenjeloeröffentlichungen fritifcher unb funftgefchichtlich*f 1
'Jtatur waren, fo erhalten wir in bem Buche Äirfteins jum erften SDtale brn intimen 2Rtnv<
Cinen SCRenjel bes prioaten (Srlebens jeigt uns Rirftein, mit taufenb reiaoollen Sägen, mit
feinen Schrullen unb mit feiner ©röfje auch im kleinen, mit feiner echten tiefen äftenfcbücb
feit unb mit feinen Rumoren, bie ben gewaltigen Grnft biefes geben« fchalfhaft burchblißen. j
$!ber Airftein bleibt bei ber intimen Biographie nicht fteben, fonbern er oerfnüpft fie alJent
halben mit bem Schaffen SRen&els, mit ber ©efebichte feiner ©emalbe, mit ber Dragöbu
oieler 2öerfe; ganj naturnotmenbig wäcbft in biefet ©chilberung ber SRaler unb Seicbner
SWenaef aus ber ftrengen Cebensführung heroot. Äeine anbere Biographie STOenjeTs fann
fich an Grlebnisnähe mit biefer meffen; bie gröfete giebe »u feinem gelben bat Jlirftein bir
gebet geführt, fonnte er hoch auch aus eigenen Begegnungen mit SDten&el fo toiel 3nter. ,
effantes, befonbers Diele gewichtige Wertungen beibringen. Gine SDlenge bisher unDerrffent
lichter Briefe machen gleichfalls bas Buch für bie SERenjelforfcbung unentbehrlich. Die giebe ,
5 um ©egenftanb hat auch aber ben farbigen Safeln unb achtjig 2tbbi(bungen offenfichtlid)
gewaltet. Dr. 3 eitlcr. i
(täcilie 6efet-6atbs: „gtauenleben im 9leid»e bet 2Ijtefen." Gin I
Blatt aus ber Üulturgefihicbte Slt-SDtefifos. SRit Zeichnungen oon (Erich ©ecrmann. (Berlcp i
Dietrich Reimer [Grnft Bohlen], Berlin, 1919; ungebunben 6 3Rarf.) — Aus ber gebet ber l
©attin GbuaTb ©clers, bes beften Renners ber Rultur mittelamerifanifcher 3nbianerftämme.
ftammt biefes föftliche Büchlein, bas nicht aus gäbe! unb Dbantafie, fonbern aus ben Quellen t
heraus über bie oielen Zeremonien unb ©ebräuche bei 6chwangexj<haft, ©eburt, Äinbcropfem,
Rinberweihe, ailäbcheneraiehung, Werbung unb $ocbaeit berichtet. Die «Pflichten, Befcbäfti-
gungen unb Berufe ber aatefififeen grauen werben jo gut als möglich betrieben, auch auf
bie materielle Äultur in ftleibung unb Äü<h< fallen Streiflichter. StRchr fagten bie Queller |
nicht, unb bie Berfafferin neuichtete besbalb, nicht nachweisbare Schlüffe an lieben. Bbgcfrben
oon bem allgemeinen Snterefle, bem bas Buch begegnen wirb, werben BöKct- unb Bolfs
funblcr, Bölfcrpfpchologrn recht guten duften aus ber grttürc jithen, benn bie Berfafferin
bat Bergleicbsmatenal aus anberen Äulturen nicht heiangeaogen. gür weitere Streife ber
©elehrtenweU ift barum wieber eine neue gunbgrube aufgetan. t*. e<soB«So U tr
Gesundes Blut bringt Wohlbefinden
ungesundes Blut hat Krankheit zur Folge.
Zur Erhaltung guter Gesundheit ist es notwendig, daß gesundes Blut in den Adern fließt.
Lecif errin -Tabletten
bringen das Blut in normalen Zustand, um den Körper und die Nerven genügend zu speisen.
Hochgeschätzt von Erschöpften, Überarbeiteten, Blutarmen, Bleichsüchtigen.
Hervorragend begutachtet. Preis M. 4. — , Frs. 3.75, Pes. 4.— in Apotheken.
Galenus, Chem. Industrie, Frankfurt am Main.
Schweiz: Dötsch, Grether & Co., Basel, Spitalstr. 9. Argentinien: Buenos Aires, Hardtmann Y Ehrmann, Reconquista 476.
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91t. 4005
Muftrirte 3bttong
441
Äun ff a u $ ft ellungen
©alerie Grn|? 91rn o lb in ©reiben. Die grope ©c|amt.9fuspcllung oon
XBerfen oon Ditar SIoll unt> ber piofiifen unb 3«t<f)nungen Don Sarlad), ©aui unb Reibt
i|1 burdt bir floTieftion oon Silbern Don X. non ©ofmann unb eine ©ruppe bei „3ungen
Rfjeirlanbeo' abgelüp roorben. Son X. oon ©ofmann l|i eine ffolleftion oon tltrn 20
neueren üirbeilen in ©cmutben unb Stqunrellen auigeflcllf, bie tjodicrfrcutid) erlennen laptn,
bafi ber Rünfiler (ielt! Uteuci unb Xcbcnbigei ju geben bat- 3m Sergteidi 3u ben 9irbeifrn
aui ben leplen 3af)ten, bie ein feiner XinirnrhtPbmuS fennjeidfnetc, wirb jcpt eine Port
belebte Slaierei ber Irl-ifbe »nbrnefjmbar. - 3n ber ©ruppe bei „3ungen Sfjeinlunbei*
fallen befonberi auf bai grope .©orlenbitb' unb bie „Rartopeliefe* oon Jlauen, foeoie jtoei
farbig fefjr ficrfe unb fiarf perföntidje Silber oon ffipr. Soipfb, äufammen mit einer 9lui>
lefe oon aiguarelten. ©onft finb beteiligt Surcparp, ©leidjmann, ©tufer, Dpbep, ©(pulte-
tsöfele, XSiegener, Champion unb onbere. Stit plapiten finb ocrtrelen bie Sitbbnuer
3 o-fepfj ff n felin g, IBaller Snie6e unb ffiiilp Xammcrt. Oie Sluifieilung bfeibf bii eltoa 10. Sipril.
©ie Sunfftjanbfung <£. CS. Boerner ttt XfeiDjig oerfleigcrt in ber erffen
XBodie bei Stonati Stai bie grope flupftrpidjfammlung Paul Oaoibfcbn, beren elfter
Teil oom 25. Üiprit bii l. Stai im Ximburgcr ©aui in Xeipjig, Dieumarft 35 ffcfe «Sefjilter-
(trape, auigefiellt fein mlrb. Oer ©auptoert ber erften Sibteifung biefer Sammlung liegt
m bem Oaoibfopn'fepen öürer-TBerf, bai bie flupferpidje unb öoljfcpniHe biefei RünpierS
faP oollfltinbig in ailer6e(tCT Ouaiildl enlpdit. Stiud) bie unberen gropen Stelltet bei 16. unb
17. 3nbrf)unberte, (Sranacf), Salbung ®rien, Surgtmair, bie beulfctjcn ffleinmeiper uf».
Iinb mit »unberootlen ©füttern nertrefen. 3n ben Sagen oom 14. bii 17. Stpril toirb bie
öammlung in Seriin bei Sümiler 6 iftuifjarM auSgeptlH fein. Oer flafalog i'P foe6en ati
(iurfrt'nnl einem Jarbenbrud, 45 Xidjtbrudiafetn unb wf)lrcid)en XepiilluPralioncn aui-
geftaHeler Sanb erfcfpencn unb iP Oon ber Jirma ff. ®, Soerner, Xeipjig, UnioerptäfS-
itrape 26 >, jumpreife oon 30 Start mit Xafein, unb io Start offne Xafein ju bepthen.
uni) Äunjtaut’fi onen.
Oropc Sunfl-äluiitellung Sirfpur ©aplffeim, Berlin, pofibamer
©tr. 118 b., jeigt augenblidtidj eine SatblaP-SIuspellung oon ©ani oon Sarteti. ffi ip
biei eine gnnj fjeroorragenbe Siuopellung oon über 60 Silbern, baruntcr Diele ßaupb
rorrtr bei Steiperi. ferner pnb oon folgenbcn STünPlern ©emdlbe auigePelll: St. Xie6rr.
mann, ß. Sporne, ß. o. 3ügel, Xponiai ©erbp t, 91b. ©djreper t, 2B. Xeibi f, 91. Xßetjcrjid,
Ci», unb 9inbr. Sidjcnbadf tr ®. Xrübntr t. 3. ©perl, ff. Spipmegt, ff. ©aus-mann t.
J, o. ©eftegger, ff. Sradjl, j. ».©lud, 3- fforot, X. fforintp, S. S. ©inj, J, o. ienbadf,
SS. o. Sieb, ffl. Srfjönleber f, J. Sl. o. flaulbatf), 3- ©altegoi, fl. ©agemei|ter, ©. o. Btareci,
St. ©engeier, 3. 3irneii, St. ©leoogt, ß. o. ©Obermann, 91. Jeuerbadi t uf».
©ie ©tünbige Siuspefiung ber Xeipjiger „3tluff rirlen 3bit l t"9"/
Xeipjig, Seubniper ©trape 1-7 bietet Äunltfreunben unb ©ammiern Dorfreffiidje
fflclegenbeii sum Stnfauf oon ©emdlben, Üiguarellen, 3tid>nungen uf». Son ben oiclen
cuigcPcIlten Silbern pnb befonberi ju ermdfjnen : profrlTor Xutterotp, XanbfdjaPen, proftpor
©ünlfitr-Saumburg, Clgcmilibt unb Stguarellc, Proftpor Ifj. ©agen, ianbfdjaprn , 91tie
oon 0 . Rüpne unb ß. (fuebrid) ®. ©Pplig, ffrjgebitgilanbftbapeni ferner nod) niifei per-
öpentiidftc 9tguarel(e oon St. XOielanbt, Kopa unb Rranfei beigieidjen autbentifdfe Rriegi-
biiber oon Slpmann, profePor Sotjrbf, fforreggio, proftpor iöiemer, Jrop, ®artmann,
®aufe, ©roiemeper, proftpor ©ani oon ©apet, DIberp, profePor Sab es, Stfitoormpabl,
Profepor ©fordj, ProfePor ©fömer u. a. Ciefe Piricgibiiber hoben neben gropem fünP-
iertfdten ben hoben XBirt1id)feiti»ert, ba pc jum gröpien Xeil unter bem ffinbrude ftlbp-
erlebter ffreignilfe an ben ocrftfiitbcntn jronten entpanben pnb. - Sfudj bie farbigen
RunPbidfter ber Xeipjiger , 3l!up riete n 3e itung* nehmen bai tebfjafteffe 3ntcre|Te
ber Runppeunbe in 9tnfprudj. Oai Serjridinii »irb auf Verlangen foPcnloi petfanbi oon
ber ©efdhSRiPellt brr 3tlufirirten 3r»tung (3. 3. SSeber) in Xeipjig, Seubniper ©trape 1-7.
• »
^artige Kunftbläfter ber „<3(luftrtrfen 3 f * tun 9 ,/
©io Sammlung umfaßt etroa 250 ber fdjönften 'Silber aus ber „Olluftrirten Sfituna", ©ie in ber unübertroffenen f ebenen Slus-
ftattung bet „Olluftrirten 3eitung" meift tn ‘äSierfarbenbrud tjergefiellten ©lütter haben übcrafl lebhaften 2lnflang gefunben.
OXocbftcbenb nur eins oon ben Dielen beroorragenben Urteilen:
„Die Idibiflfit Äunllblatlci 6<t ütip^flcr „Ollui'irirtm Jrttuna“ erinnern an bie Runflleifttinjriibnuniim bei Tfeujeil, finb ober tn 21u3fubruna leböntr unb oornrbmet gtbolien
5* ifl exftaurltd), baff für b«u gerittflen iJiei* loldx üfiflunflrn mofllid> fmb, barum finb fic für Ijmus unb ecbulc befonbere etnpfrfclfntnietl." f lln tmcrffT^citunfl, Vcfec.)
©ie nad) bem toftenios erhältlichen 'lierjeicbnts ausjutodblenben ©lütter finb burdj jebe 'Sud)- unb Slunftbanblung ju bejieben,
»o feine am Orte, auch bureb bie
Öefc^äft^ftelle ber „3{(uffrtrfen (3. 3. ^Beber) in Xeipjig 26-
.... rAo origmaTfrom
442
31luftmte 3eitung
9tr. 4005
u.n^rnfterijcqe
"^rucRcin ein- ul
moffrfik rbidpm,
\ B ücfi -Tiefiuvdj i
' 2 ur ßugra-JYh?ssum Luüpdff
Messfxjus. LedjgJassage. ßkcsttr.X i
Leipziger lcben0t»crfid?crunge-
©efettföaft auf Öegenfeifigfeif
(SfUe teipiigcr)
fflegrtmrel 1S30 * teipji« » »ittri*rin« 21
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febmebifebe XeJegrapbenoerroaltung bat ber Regierung brn Glati
ber <$Tri<btung einer groben ftabioftation an ber T<bn?cbi[c^ca
■ffieflfüfle Dorgelegt. Tie Station icirb bem ielcgrjpbiitben
Gcrfebr mit Slmerifa bienen unb auch ab Turcfcgangsftatiort
für Slufelaitb oerroenbft werben. Die Station wirb ungefähr
ben gleiten Rabius erhalten, rpic bie beutfc&c Station in
9laucn. Die SDlaften werben 200 Sföeter hoch lein.
®ai Caubblatt als pbötofl*** W)* glatte. 3n leinen
populären biologilcben GoTträgen" (Jena 1920) berichtet ber
wiener Gflonjfnpbpfwlofle £>• SDlolifcb oon einer bübfeben
naturwiffenfcbafllicfccn Spielerei: Sie beruht auf ber befannten
Talfacbe, bafe ftc^ als erftes Ergebnis ber pflanzlichen Bebens-
tätigfeit in ben grünen Baubblättern aus bem ftoblenbioiob
ber Cuft unb bem mit ben Söurjeln aufgenommenen ©affer
©tärfeförper bilben, unb bafe bie(c Starte baburd) leiebt nach»
geroiefen werben fann, bah fie ficb burefc Soblöfung blaulcbwarj
3[luftmte 3eitung
färbt. Die Stärfebilbung gebt aber nur in ben grünen Gflanjen-
teilen, pornebmlicb a([o in ben grünen Baubblättern oor Heb
unb ferner nur bei Gegenwart oon Sonnenlicht, bas hie fkinen
Caboratorien in ben blättern, bie Glattgiünförncben, jur Gil-
bung oon Starte in geb ei mnis polier Seife anregt. Tiefe Tat-
fachen finb, wie gefagt. iebem Sefunbaner rooblbefannt. Ge-
fertigt man baber ein Glatt febwarjes Rapier auf einem Glatt
etwa ber ftapujinnf teile, naebbem man aus erfterm mit ber
Schere irgenbein Stücf, oicllcicbt oon ber gorm eines lateini-
|d>en S ausgelchnitten hat. unb läfet man bie Sonne längere
Seit auf biefc Schablone cinroiifcn, fo wirb bie Starte an
allen jugebedten Teilen bes Glattes abgrfübrt unb nur an ber
belichteten Stelle neu erzeugt, unb bei ber jwynk tritt bas 8
beutiieb beroor. Genügt man als Schablone ein bebrudtes
Seitungsblatt, (o wirb bei ber Scbprobe bie Trucficbrift weife
bejDortreten, ba unter ihr feine Stärfe gebilbrt werben tonnte.
Titlet enge Sufammcnbang jroifcfcrn Cicbt- unb Stärltbilbung
Deraniafete ÜRolifcb, bas Glatt als pboiograpbilcbc Glatte in
einer Ramera au benufern, unb jwar mit gutem Erfolg, Ge-
9tr. 4005
quemer ift es, ein fontraftreidjes ^egatio als Schablone ju
oerwenben, es auf awecfentfprecbenbe ®ei|e auf einem noch
am Stamm befinbli«hen Glatt ber ÄapuunerfTefje unoerrui
bar ju befeftigen unb es oom frühen Gtorgen bis jum ©onnen
Untergang bem grellen Sonnenlicht ausjufefeen. Dann wirf
bas Glatt abgefefenitten , in fiebenbem TBalfer ein bis jroci
SRinuten abgetötet, in roarmen Ülfobol zur (Entfernung bes
Glattgrüns gelegt unb bann in bie Qobtinftur getaucht
5D o unb wie Robgummi gewonnen wirb bat für bert
ffiummioerbraucfeeT, befonbers ben '3lab- unb Kraftfahrer, umb
gröfeercn 5teij. als wir lange Tobflummilos waren unb auch
beute infolge unlerer GJäbrung nod) fein ilberflufe an biefan
roertoollcn überfeeifeben Robftoff bei uns ift. Darum machen
wir unfere Befer auf eine in unferem Slnjcigrnleil in furjet
golge erfebeinenbe Serie oon Gilbcrn aus ben ©ummi liefern-
ben Tropenlänbcrn auftnerffam. Gon Äünfllerbanb natur-
getreu wie bergegeben unb mit fnappen,treffenbenGef(breibungen
oerfeben, oermittein JJe ein einbrudso olles ®e[amtbilb ber 910&-
gummiflrrotnnunfl. Diefe oon ber kontinental- (Eaoutcboue- unb
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©ut ta- Br rcha* Compagnie, S>annoorr betätigte Berbung wirb
wegen ihres bclebrcnbcn Berits ftdjcr Beachtung finben.
liegen eine €taats^od)|«bule für OTufif in Dresben wenbet
ficb eine oon bet Ortsgruppe Dresben be» BeTbanbs fäcbriftber
tDlufilfcbul-Dirtftoren bemusgegebenen Denffcbrift, bie oon ge-
nannter Ortsgruppe erhältlich tft.
<fremi|d)t « abelige Jamilien. 9lad) bec neuen 91eicbsDer-
FaRung ift bas abelige „non“ ein untrennbarer leil bes Samens
unb feine Bcrbürgcrlichung ift an bie ©cnebmigung ber Ber-
toaltungsbebörbe gebunben. Bot ber Steoolution mürben nun in
oerjebiebenen Staaten mit hoben Orben ber perfönlicbeSlbcl per-
lieben, ber ficb nicht auf bie Rinber oererbte. Bar bem dnfraft«
treten ber neuen Berfajjung geborene ftinber eines fo ©eabelten
finb alfo Bürger lieb, nach bem ll.tkiauft 1919 geborene abelig.
Das ©ebtimnis ber $erfönlirf)ttlt, brr uncrtlärlichc fteij,
t>en ein 2Renfch auf uns ausübt. beruht oft auf Dingen, bie
eigentlich aller Belt offen fttben. 2ßcr j. B. bie Boblflerücbe
füfe- lieblichen Blumenbuftcs ausftrablt, wirb uns — faft un-
bewußt — angenehm unb intereffant. Ödutal-Balcbroafler-
tabletten, $auta I* Blumenbäber unb a ut a ( > ^ic^tcnnekbe-f-
bäber geben Körper unb ©liebem jenen fräftfgenben. crfrilchenben
unb belebenben 21nreij, ber für uns im unfagbaren Bonne-
efübl. für anbere in bem übe rra leben ben ©enuß bcs Duftes
eftebt, beffen herrlich aromatifebe Steinbeil unfere Umgebung
entlüden muß. Saftige ftörprrausbünftungrn werben Derbrängt;
baber finb fie bei ^efiiger Jranfpiratipn unentbehrlich- 31u<h
als C>autpflegemittel bcrodbicn ficb Sautal* labletten pan»
beroorragenb, benn fie machen bas Gaffer weich unb infolge-
beffen geben £>autal* Ballungen unb «Bäber eine reine unb
aartc $aut. 3Rit belonbercr BoTliebe werben $autal-8i<4tcn-
nabel-Iabletten genommen, bie ebenfalls in Ladungen für bas
BafdbrpaffcT wie für bas Botlbab erhältlich finb. Tieft ft arten
(nt) unb 9ter»en infolge ibres anregenben tiinfluffes auf
ben bureb bie $aut ficb oolUicbcnbcn Stoffroecbfelproacfj. Ber
allen Dingen finb fie aber eine herrliche (jrfrifchung unb in-
folge ihres O&ongrbaltrs ibeale ^immerluftuerbeflerer. £>autal-
Bafchwaffci-Iabletten ufto. toerben oon ber Bboloebemifchen
Säbrif 5. Stlfreb gifcb«, Berlins 61.1. ©neifenauftraße 6t» in
ben £>ant»rl gebracht unb finb in Hpotbrfen, Parfümerien,
Drogerien ufto. erhältlich-
Sem 3|abri1anteit bes ßiegttlßer Mingtifches ging folgcnbes
£>anb|<hreiben ju: Sannooer, ben 21. 'Äuguft 1919. ©eebrtcr
§erT «Seiler! 5br |d)öner 9(mgttfcb hat meinen Pollen Beifall
gefunben. (fr bewährt Heb außerorbentlub, iiert bas gimmer
unb ift meine tägliche ßrcubr, 3Wit befiem ©rufe ^VbT ergebener
pon £>inbenburg. ©encralMelbmarfcball.
Sie tHnmcrdjjeit nabt heran. '2fus pieljäbriger Erfahrung
heraus muß gefügt werben, baß ba nicht alles roirflicb gut ift.
©trabe in Ronferoengläfern unb -Gingen beißt es. oorfichtig
AU fein. Ber 9teuan|chaffungen machen muß, laffe ficb bic
oon ber ßirma Bcd in Cflingcn ftammenben Bcd-Ccterilifier-
apparate, Bcd - ftonfeTPengläfer unb Be d-Renferoenglasringc
gehen. Unb wer nach »iTflicb guten unb vurcrlalfigen -Mn-
leitungen unb Rezepten lucht, ber laufe fich ba« neubearbeitete
Bed-€terilificrlebrbu(h „Stoche auf Borrat, Vebr- unb £>anb-
buch über bas ßrifcbbalten her 9labrunflsmitter, bas ebenfalls
bie fiirma 3!Bed in Oflingtn berausgegeben bat.
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^iijclprcis 2 :T>tar( 50 '1>i n ,
'WtKbf fine fluniim. pirrlHjdbilub 2.1
AUS WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Dct Wind und die Pflanzen, Seit langem iß bekannt daß iiarkc Winde
an Pflanzen aller Art Schaden machen können, rein mcchanifch durch Zerreißung oder
Zertrümmerung. Viel« BlättcT Ichützcn lieh dagegen durch Verffeifung des Randmafchcn*
netze* oder durch langgcffrccktc Bandform (Oraler). Nahe dem Boden ift die Macht
des Sturmes weniger groß, darum haben Baume mehr vom Winde zu leiden als niedere
Kräuter. An Oblt» und Allecbäumcn ilt die Y»Form zu vermeiden, da lie befonder* leicht
vom Winde gepackt und gcfpaltcn wird. Daß unfere NordCceinfcln des Baumwuchf«*
entbehren, liegt nur an den heftigen Winden, die mit ungebrochener Kraft darüber hin*
laufen; nur im Schatten der Häulcr können Bäume auf wachlcn, aber fobald iic die Höhe
des Daches erreicht haben, crfchcincn lie wie abgcfchoren. Auch die Eigenart der Hoch*
gcbirgsflora, das Pehlen von Bäumen in größeren Höhen, ift zum guten Teil Anpadung
an die Windvcrhältnillc. Von Nutzpflanzen lind cs befonders Krblcn und Bohnen, die
an ausgefetzten Stellen arg vom Winde zcrzault werden. So fagt auch der Platz im
Fcnltcr* und Balkonkaltcn, fclblt bei liebevollltcr Pflege, nicht allen Pflanzen zu: befonders
Euchficn und Begonien verlangen windgcfchützten Standort. — Nach neueren Fcftftcll ungen
feheint aber der Wind noch in anderer Weife als durch unmittelbare Zerftörung den
Pflanzen zu fehaden. Ihren wichtiglten Bauitoff, den Kohlcnltoff, gewinnt nämlich die
grüne Pflanze allein aus der Luft, aus der nur mit etwa 0,03 vom Hundert darin ent*
naltcncn Kohlcnfäure. Diefe muß durch die winzig-feinen „Spaltöffnungen" der Unter*
feite in die Blätter cindringcn, wo durch das Lieht und den Blattgrunfarbltoff der Vor*
gang der „Aflimilation" unterhalten wird. Jenes Hindringen der KohUnfäuretnoIcküle
gcfchicht auf dem Wege der „Diffulion"; d. i. der Ausgleich, der überall da cinfetzt. wo
zwei vermiedene Gale oder Gasgcmifche miteinander in Berührung kommen; es gcfchieht
dann etwa dasfelbc, wie wenn man eine Zuckcrlöfung und Walfcr mifcht, um eine ver*
dünntere Löfung zu erhalten. Da nun der Konzcntratiomunterfchicd zwilchen außen
und innen ziemlich gering ift. fo ilt auch die Diffulionsgefchwindigkcit nur mäßig, jeden*
falls wohl hundert* oder taufcndmal geringer als die eines Windes, der in der Sekunde
einen bis mehrere Meter zurücklcgt, der ailö die Kohlcnfäurcmolcküle ftatt in die Blatt*
Öffnungen hinein, an dicTen vorbeitreibt, zumal (ich bei Itarkem Wind ja bekanntlich die
Blatter zu diefem gleichlaufend cinftcltcn. Damit eröffnet lieh uns ein neuer Zweck für
die Umhegung des Gartens: nicht nur Diebe, londern auch den Wind abzuhalten. Hielt
man bisher den Wind darum für nützlich, weil er den Pflanzen Itcts frifchc kohlcnfäure*
haltige Luft zuführe, fo hat man jetzt vielmehr in jeder über ein gewiffcs Maß hinaus*
gehenden Luftbewegung eine fchädlichc Kraft zu erblicken. Auch wenn nach teilweifer
Abholzung die Itehen gebliebenen Waldltückc, ganz befonders die Randbäumc, lichtlich
Schaden leiden (eine altbekannte Frfchcinung ; vgl. den „Erbförftcr" von Ludwig) — lo
geht das wohl zu einem guten Teil auf die crlt in ncucltcr Zeit erkannte Art der Wind*
Wirkung zurück, wie lie hier gcfchildcrt wurde. Bei der l.uftcrncucrung (der, was Kohlen*
laurc betrifft, ein humusreicher Boden befonders forderlich ilt) dürften vielleicht ckktrilchc
Kräfte mitwirken. — Eine weitere Art des W'indfchadcns ilt die, daß bei Barken Frühjahrs*
fröltcn die fchon zu neuem Leben erwachten Pflanzen, zumal Bäume, da am hcftigltcn
leiden, wo lie am mciltcn dem Wind (Durchzug) ausgefetzt lind; dabei kommt, außer
der verfchärften Kältewirkung fclblt. noch der aus trocknende Einfluß des Windes hinzu,
weil durch niedere Temperatur die Walfcrzulcitung unterbunden wird. Dr. Hugo Fifchcr.
Zur Entwicklungsgefchichte. Eine befonders wichtige, an die L’rprimaten
anknüpfende primitive MenUhenaffenform glaubt neuerdings der bekannte Berliner Geologe
Emil Vierth in dem 1911 von Fraas im Fayumt Ägyptens entdeckten und von Schloffer
suerft bcfchriebcncn Parapithecus erkannt zu haben. Der in der Stuttgarter Naturalien*
lammlung bewahrte Fund entflammt dem unteren Oligozän und Bellt lieh als der fall
vollkommen erhaltene Unterkiefer eines auffallend kleinen Affen dar. Schloffer zählte
das Ioflil einer behinderen Familie zu und verwies ihn in die Nähe des Ücfpcnltmakis
(Tnrlius). Fr glaubte nämlich, in. der Gebißanordnung Iiarkc Anklängc an diefen gefunden
zu haben. Werth zeigt nun, daß fchon die Bcfchaffcnhcit der Mahlzähne den Parapithecus
unverkennbar als einen Mcnfchcnaffcn verrät, und daß SchlofTcr in der Deutung der
anderen Zähne ein erheblicher Irrtum unterlaufen ilt. Der U'nterkicfeT zeigt in jeder
Hälfte acht Zähne, deren zweiter — von der Mittellinie des Kiefers aus gerechnet — das
Niveau der anderen etwas überragt. Aus diefem Grunde vermeinte Schloffer, in ihm den
Eckzahn leben, zu (ollen; das Gebiß lolltc alfo in jeder Hälfte einen Schncidczahn. einen
Eckzahn, drei vordere und drei hintere Backenzähne bclitzcn. Gegen folche Auffalfung
hatten bereits Schwalbe. Stchlin u.a. Einfpruch erhoben; ihre Unhaltbarkcit vermag Werth
jetzt vollends darzutun. Der zweite, etwas überragende Zahn ilt nur als Schncidczabn
zu Jeuten. und daß der eigentliche E'ckzahn klein und nicht haucrartig ausgclt.il tet ift,
erkheint als ein Merkmal besonderer Primitivität. Primitiv lind ferner die Form der Mahl*
zahne, das Konvergieren der Backzahnreihcn — eine primitive Eigenfehaft, die der Para*
pithecus unter den heutigen hüchftcn Formen mit den Gibbons und Menfehen teilt —
die geringe Höhe des Kiefers fowic endlich die Gcltaltung des der Gelenkverbindung
mit dein, Oberkiefer dienenden Teils, des fogenannten „aufltcigcnden Untcrkicfcraltcs”.
Gemäß diefer Besonderheiten licht Pr ofeffor Werth im Parapithecus einen Mcnfchchäncn
im Anfangsltadium, ge wi Iler maßen im Lemur ( Halbaffen*) Durchgangsltadium. Die ganze
Form des Parapithccuskicfcrs erlaubt, das Foflil zwifchcn die eozänen Urprimaten (Anapto*
morphu*) und die miozanvn Urgibbons (liiopithecus) einzufügen, was ja auch mit dem
gcologilchcn Alter des Fundes durchaus übercinltimmt. Die befonderen Mcnfchcnaffcnmenk*
male (vor allem in der Form der .Mahlzähne) treten dabei fo auffällig in die Erlchcinung. daß
die Möglichkeit, das Eoflil in eine Zwifchcnfamilic einzureihen, fchr c rieh wert wird: im
übrigen würde das an (einer Ita mmcsgcfchichtlichen Stellung ja nichts ändern, Werth
betont Ichlicßlich, daß vetfchicdcnc Eigenfehaften des Parapithccuskicfcrs (fo die Kon«
vergvnz der ßaekzahnreihvn, der niedrige Kieferkörper u. a, m.) nähere Beziehungen zu
den Gibbons und auch den Menfehen als zu den großen Menfehenaffen (Orang, Schim*
panfe, Gorilla) verraten. So ergäbe lieh, wenn wir die Bcfondcrhcitcn unferes Foflils
als primitiven Urzuftand betrachten. wozu wir durchaus berechtigt lind, die bemerken**
werte Tatfachc, daß lieh Gibbon und Menfeh (als einander verhältnismäßig näher
IteJiende Gruppen) eine Keihe primitiver Merkmale bewahrt haben, die die Gro߻Mcnfchcn*
affen früh ablcgtcn. Ja, in einigen Merkmalen (z. ß. der geringen Größe des Kekzahns
und der relativen Gleichheit .der beiden vorderen Backenzähne) zeigt der Parapithecus
Beionderheiten, die er nur mit dem Menfehen teilt. Lind fo crwächlt aus dem Studium
des Parapithccuskicfcrs das für die Erkenntnis der Abltammung des Menfehen hoch*
wichtige Problem: Sind die genannten Ubcrcinltimm ungen zwilchen dem Gebiß des
Mcnlcncn und dem des Parapithecus urtümliche, oder lind lie als Rückbildungserfch ein ungen
aus einem den Ycrhältnülcn bei den heutigen Gibbons und Groß* Mcnlchenaffen ent*
I pushenden Xultande aufzufalfcn? Dr. A. Heilborn.
Leuchtgasvergiftung. Vergiftungen durch Leuchtgas lind jetzt eine regel*
mäßige Frfchcinung in oen Großltädten. Die Giftigkeit des Leuen teafes. beruht auf feinem
Gehalt an Kohlenoxyd, wovon das Gjs 5 bis 20 l’roz. enthält. Fine Beimengung von
3 l’roz. Leuchtgas zur Zimmerluft foll tödlich wirken können, aber fchon eine Beifügung
von 0,003 bis 0,001 Proz. gibt (ich dem Geruch erkennbar. Eine Vergiftung erfolgt des*
halb, abgcfchen von Sei bitmorden, meid während des Schlafes, wenn die Warnung des
Gcruchlinncs ausgcfcbaltet ilt. Im Winter kann es jedoch Vorkommen, daß bei einem
Mraßenrohrbruch das Gas durch die hartgefrorene Oberdecke der Straße nicht entweichen
kann, weite Strecken des Erdbodens durchffröm», hierbei feine riechenden Befund teile,
nicht aber fein Kohlenoxyd verliert und nun in geheizte Parterreräume angefaugt wird.
Das Kohlenoxyd wirkt als direktes Nervengift auf die Gehirnzellen, aber auch in Drüfen
und Muskeln laßen lieh mikroikopifch Zcnallsvcrändcrungcn erkennen, auch ein enormer
I iwcißzcrfall ilt chemilch nachweisbar; ferner geht das Kohlenoxyd eine fo feite chemifchc
Verbindung mit dem Blutfarbltoff ein. daß diefer keinen Sauerffoff mehr aufnehmen und
den Geweben übermitteln kann. Kennzeichen der Leuchtgasvergiftung lind: anfangs bei
allmählicher Einatmung Benommenheit, Ohrenfaufen, Magendruck, Brennen der Gerichts*
haut, Schwindel, Kopffchmcrz, Pochen in den Schläfen, fpätcr hellrote Gclichtsfärbung.
khnarchcndc Atmung, untcrnorniale Temperatur, tiefe Bcwußtlofigkcit. Al* Nnchkrank
heiten der übcrliandcncn Vergiftung lind zu fürchten: Kopffchmerzen. Neuralgien, kalt«
mungen, Ilautgcfchwurc. Lungenkrankheiten. Störungen des GcdächtnifTc*. der Sprache,
des Willens, des Vcrltandcs; noch fünf Wochen nach tibcrltandcncr akuter Vergiftung
kann der Tod cintrcten. Bei akuter Leuchtgasvergiftung belicht die erltc und wichligltc
Fürforge in der reichlichen Xufuhr frifcher Luft. Bei ungenügender Atmung muß div
kunltlichc Atmung durchgeführt werden; diefe wird von Ungeübten am cinfachltcn durch
Fallen der Zunge mit einem trockenen Tuche und cncrgifchcs V’orziehen fünfzehnmal
in der Minute ausgeführt. Zur Anregung des Bcwußtfc ins dient Reiben oder Durften
der Glieder, zumal der Fußfohlcn. Kalte Übergießungen lind nicht in größerer Aus
dchnung ratfam, höchltcns Anfpritzen des Gerichtes und der Brult, da der Krank,
mcilt Untertemperatur aufweiff. Der Kranke muß möglichlt bald in ein erwärmte*
Bett gebracht werden. Ift das Schluckvermögcn erhalten, fo ift fiarker fehwarzer
Kaffee das befte Reizmittel. Ärztliche Hilfe ilt eiliglt herbeiz uholen. Die fchon oft
erhobene Warnung, einen Raum, in dem Gasgeruch bemerkbar ilt, nicht mit offenem
Licht zu betreten wegen Fxplolionsgcfahr, möge als dringend hier nochmals angeführt
werden, Chefarzt Dr. Engden
Die Bedeutung der Schilddrüfc. Ein fei« interelUntes Gebiet der
Phyiiologic ilt das Gebiet der Drüfen mit innerer Sekretion, ganz befonders das der
Schilddrüfc (Glandula thyreoidea). Ihr Sitz ilt dicht unter dem Kehlkopf, gerade vor
der Luftröhre. Sie hat — wie der Name fagt — ungefähr die Form eines Schildes; ihr.
beiden Seiten crftreckcn (ich längs der Luftröhre nach oben. Ihr Gewicht beträgt etwa
zwanzig Gramm. Erft nach langem Forfchcn bat man ihr geheimnisvolles Wclc-n und
ihre Aufgabe kcnncngcicrnt. Wenn auch einige Fragen noch nicht völlig als gclolt
angcfchcn werden können, fo darf man annehmen, daß man in nicht zu ferner Zeit
darüber ganz im klaren fein wird. Die Schilddrüfc ift eine Drüfe mit innerer Sekretion,
d. h. lie ergießt ihren Inhalt in Unferen Körper, in diefem Falle in die Blutbahnen. Der
Schilddrüfcnfaft (Th vreoid« Kolloid) belicht au* einem phosphoThaltigcn Nudeoprotcid
und dem Jodthyreoglobulin. Die Wirkungsweise des crltgcnanntcn Stoffes ilt noch un
bekannt. Aber vom Jodthyreoglobulin weiß man, daß es den Stoffwcchfel fördert und
das Wachstum des Körpers und (einer Organe bedingt. Auch übt es eine fehr bedeutende
Wirkung auf die normale Entwicklung des Geilte* und des Nervenfyltem* aus. Den Wert
der Schilddrüfc für unfern Körper lernt man auch daraus verftehen, daß bei ihrer one»
rativen Entfernung der Operierte verblödet und infolge des unterbundenen StoffwcchlcL
unter vergiftungsartigen Symptomen erkrankt. Kinder, denen die Schilddrüfc von Geburt
an fehlte, waren blöde und Defaßen einen anormalen Körperbau, (ic litten an Kretin«'
mus. Die Knochen waren plump und dick, der Kopf im Verhältnis zum Leib unförmlich
roß. Außerdem erkrankte die Haut; (ic fchwoll an. hatte teigige Konliitenz und wurde
rüchip. Als folche Kinder mit Schilddrüfcnfaft behandelt wurden, entwickelten lie
normalen Körper und Geilt. H. II offmann.
Erdbrände. Frdbrände können durch natürliche oder kunltlichc Urfachcn her*
yorgerufen werden. Nicht nur Kohlen können diefe Frdbrände erzeugen, londern auch
Bark bituminölc Schiefer, alle Gelte ine mit zahlreichen Pflanzen* und Ticrrcltcn. lind
dazu geeignet. Solche bituminölc. äußerlt fchwefelkiesreichc Schiefer lind die Diktyo
nemafchictcr Eftlands, die durch Sclbltcntziindung im Jahre 1908 zwifchcn Baltifch'Port
und Paker*Ort brannten. Bei Dudweiler ilt ein brennender Berg bekannt, delfcn Erd*
brand durch Bergbau vcrurfacht wurde. Schon aus dem fünfzehnten Jahrhundert kennt
man den Frdbrand von Planitz bei Zwückau, den man heute in Treibgärtnereien aus*
nutzt. Uralt und wohl natürlicher Enlffehung lind die Erdbrandbildungcn am Burgberz
hei Zittau, bei Har-tau auf der roten Höhe. Ehe der Bergbau einfetzte, waren die Erd
brande von Hindenburg und Kattowjtz fchon im Gange. Den größten Frdbrand Mittel«
curopas kennen wir im nordwcltböhmifchen ßraunkuhlcngebiet. der (icher diluvialen
Alters ilt. Fr. Herrmann bclchreibt neuerdings zahlreiche Frdbrand (puren aus Kohlen
gruben Serbien*. Hier kann man beobachten, welche l’rlachen die Kohlen der Kreide
und des Tertiärs lieh fclblt entzünden ließen. Die Kohlen lind fehr fchwcfelkicsrcich
Durch die gehörte Lage kommen die Kohlenfchichtcn überall an die Erdoberfläche. Die
Regen fälle im Wcchfcl mit wicdcrcinlctzcndcr hoher Erwärmung, diele Merkmale i er
bilchcn Klima*, bcgünltigen im hohen Maße die Zerfetzuns der Schwefelkiescinlagcrungcn
und die Entltchung von Frdbranden. Schiefer und Kohlen von Alckfinac, die Kohlen
der Kreide von Yina bei Knjazcvac lind reich an Frdbrand fnuren. Das Gcltcin ilt in
vielen Fällen verändert. Ingar die unverbrannt gebliebene Kohle wurde verkokt. Gleiche
Erle Hein ungen konnten in charakteriftifchcr Weife an den jungtertiären Braunkohlen
des Koltolatzcr llohcnzugc* bei Semendna beobachtet werden. Alte Erdbrandfpuren
lind an den ..Zwerglöchern" bei Hildesheim und am Wcltfußc des Heinberges, weltlich von
Lutter am Barenberge, zu beobachten. Ein moderner Erdbrand findet lieb am Meißner,
wo im Jahre 1907 aus einem verfallenen Stollenmundloch an der Unterkante des Bafaltc*
Hauchlauten auflticgcn. Neben diefen Frdbränden und Erdbrandfpuren aus zum Teil vor
gcfchichllichcr Zeit in Mitteleuropa lind gleiche Erfchcinungcn aus Frankreich, England.
Rumänien, Grönland und Amerika bekanntge worden. Rudolf Hundt
K ü n ft 1 i c H e Düngung. Der Umlund, daß die deutfehe Landwirtfehaft durch
künltliche Düngung ihre Erträgniff« auf mindestens das Doppelte der bebauten Flache
Beigem konnte, ilt im Grunde genommen das Werk des genialen Chemikers Julius v.
Liebig. So haben die letzten 30 bi* 40 Jahre gezeigt, daß die natürliche oder Stalldüngung
nicht mehr ausreichend ilt, einem intenliven landwirtfchaftlichen Betrieb zu genügen,
inlondcrheit dem Boden den dazu erforderlichen Stickftoff und Phosphor zu vcrfchancn
Die kunltlichc Düngung be Ich rankt lieh in Anbetracht der Tatfachc. daß die mcilten von
der Pflanze benötigten Stoffe im Boden enthalten lind, auf Stickltoffphosphor und Kali*
düngcr. Die beiden größten Stickltoffoucllcn waren, vor dem Kriege das (alnetcrfaurc
Natron. HNO,, der logenannte Chilcfalpctcr, von dem wir noch im Jahre 19D&00000 t
im Werte von etwa 150 Millionen Mark einführten, und das fchwefclfaurc Ammonium
(NH.), SO,. Diefes Salz ilt ein Produkt unterer Steinkohlen. Dort findet lieh der
Stickltoff in gebundener Form feit Jahrmillioncn aufgcfpcichcrt, und bei der Vergafung
(Gasanltaltcn und Kokereien) wird ein Teil de* SticknoHcs als Ammoniak abgefchiedcn,
das aber im logenannten GaswafTcr geleit bleibt und als Ammoniumfulfat gewonnen wird.
Im Jahre 1913 verbrauchten wir in Dcutlchlnnd 300000 t diefe* Salzes, was bei der Reich»
haltigkeit desfclbcn an Stickltoff ungefähr 400000 t Chilcfalpctcr glcichkommt. An
elementarem Stickltoff. fofern die Rechnung thcorctilch gehaftet ift, verbrauchte Deutfeh»
land vor dem Kriege für rein landwirtfchaftlichc Zwecke 200000 t, im Werte von etwa
200000 Mark. Ein bekannter Stickltoffdüngcr ilt fodann der Kalkltickltoff CaCN,, zu
dellcn Herltcllung cs großer Energiemengen, wie lie in den Walferkräften Norwegen*
und der Schweiz vorhanden lind, bedarf. Chemifeh beruht der Prozeß auf einer Er»
hitzung von Kalk und Kohle im clcktrifchcn Ofen bei einer Temperatur von über 2000 ’ ( .
wobei zunachlt Kalziumkarbid gebildet wird, welches, bei hoher Temperatur unter Luft»
abfchluß mit Stickftoff behandelt, unter Abfpaltung von einem Atom Kohtenffoff in Kalk*
ffickffolf übergeht. Im Ackerboden verwandelt (ich Kalkltickltoff in kohlcnfaurcn Kalk
und Ammoniak. CaCN, -4- 3 11,0 - Ca CO, -L 2 NH.,. Heute vereinigen wir ohne
großen Energieaufwand Luftltickftoff mit Waffe rltoff zu Ammoniak (llabcrfcncs Verfahren),
das wir wiederum in Salpeterfäurc überführen. AI* Phosphatdüngcr kamen für uns vor
dem Kriege die großen natürlichen Phosphat) agcr von Florida, Tunis und Algier in Be*
tracht — im Kriege bearbeiteten wir die Abfaltknochcn der Schlachihäufer für Dünge»
zwecke — fodann die fogenannte Thomasfeh lacke, ein Kalziumphosphat, aus phosphor
haltigem Roheiten gewonnen. Erwähnenswert wären wohl noch jene ein ft ungeheuren
Anfammlungcn von Yogclcxkrcmentcn vor allem an der pcruanilchen Külte, di« man
als Guano bezeichnet, und die außer Stickltoff auch noen Phosphat enthalten. Doch
gehen diefe Lager bereits ihrer Erfchöpfung entgegen. Als letzter künlt lieber Düngclt -H
ilt der Kalidünger zu nennen. Es ilt eine merkwürdige Tatfachc, daß diefer der Pflanze
unentbehrliche Stoff in größeren Mengen nur in Dcutfchland, und zwar in der Provinz
Sachfcn hauptlächlich (zuletzt auch un Elfaß und in fudlichcn Baden aufgefunden >.
vorkommt. Beim Verbrennen der Pflanzen gewinnt man das Kali wieder als Pottafchc,
die gleich der Mclaffc (Abfall der Zuckerrüben Verarbeitung) ein Düngemittel ilt, wenn
lie auch keineswegs gegenüber den großen aus Staßfurt gewonnenen Mengen in
Betracht kommen kann. Eher noch lohnte lieh die Gewinnung de* Kali* aus der Schaf*
wolle. Merkwürdigerweife feheiden die Tiere das Kali rafch aus. und zwar in Form von
Schweiß. Bei Schafen geht diefer in die Wolle, und cs wurde fchon tatlächlich an Orten,
wo die Schafzucht im großen betrieben wird, das Kali durch Auswafchen der Schaf
wolle und Glühen des Kückltandcs mit Erfolg gewonnen. Dr. Schmid
r MW
All« .Allen. lunff n redaktioneller Art find »n die Kcdjknon d*r llluftrirten 7cihinR in Leipzig. Keudnitzer Stoße 1 —7. all« andern /ulen Junger
ir Keprodukiun unterer Bilder l.inn r.ur nach jedcsiralificr vorheriger Ve rftindipung mir item SUmir.lou» (|. J. VC’eher. Leipzig) erfolgen. •
pyright April $ü» 1920 by llluftrirlc Zeitung, J. J. Weber, Leipzig. Nummer 4006. 154. Band.
e Gcfchäft 'Helle der llluHrincn /eatuni;. chenfjlU in Leipzig, ru richten. — (^nchmigun.-
r unverlangte LinienJunxrn an die Redaktion wird keinerlei Verantwortung übernommen.
Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Keudnitzer Straße 1—7.
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ßcipjig, Berlin, 5Bicn, ‘Bubapeft.
<>Y> r /tfiOA 1 f\A ®* c OUvftwte itun fl erföfint ip£djcnili<fe. ^wi» oicrtcljäbrlicb 2 "j ^Rarf. t>i*|er Kummer 2 SWarf 50 1>fg. Q QftxriT i Q9H
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't'ic Bcrfaufsprrifc bcr^lluftrirtcn fleituna für bos'auslanbiin^lbpnncmciituiib Nreinjrfiif 9lummcnibei bireftcr Suffnbunflbabcn roir Aiinäcbft für bic Seif bis tum 31.jXoi 1920 wie folqt feftaefrtrt
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DAS BEWÄHRTE KLEIN-AUTO
WANDERER-WERKE A.-G. SCHÖNAU BEI CHEMNITZ
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454
3lluftrirte jeitung
31r. 4006
Allgemeine 9 totiäen.
In „$«nb für &eutfd)f ödjrlft" (Berlin- eteglifc, SJclforl-
itrafce 13) unb bet S3ön>noerrin ber Deulfcfeen 'öucbbänbler
in Vcipaifl erlaßen einen Aufruf jum ^ufomnicnfc^l ub gegen
bic 'Jtcuoibnung Der 3ted)lld>rcibunfl. ©egenuber ber brobenben
•Bergen urg bes 6<brifibilb«5 unjerei Cpracbe bimfc t»ir ge*
plante 9leuorbnung ber 73ccbtfcbrributxa forbern bic beiben Her-
rin« junt 3 u r<unntcnj<bluf) auf. 6ie ijaltcn bie gegenwärtige
ifit mit ibrtn poliiifcbrn unb wirtlc&afUidjcn •ßcunrubigungrn
J'es beulten "Solle* für bur^aus ungeeignet ju einem folgen
s ^cr[ucb. ©eine ©urdjfübrung mürbe alles 6d>rifl1um oon
‘Uüffifer bis $ur geilung bis *üt Unlesbatfetl seränbern, würbe
Jmtlicbr alpbabelifibe ritadifdilagcrocTfe ('2lbrc[}bücbcr, Kataloge,
’Hegifter ufw.) mit einem fOial unbrauf&bar machen — unb bas
ui einer ;’,cu bes Dapicrmangcls unb ber ungeheuer liefe «c*
ftieflenen ©rucffoflen. wirb (Sinlprucfe erhoben »erben
gegen ben '^erjuefe, an brm ©ebraueb« brr beutfffeen (cebrift
.-i mtieln. bie ein beuifcbrs fMiSfHt barliclll. ftuftimmungc-
crflärungcn, namrnilid) aud) von Terrinen unb tkibänbcn,
»erben an bie ©rf4>äflsftcllen ber beiben Vereine erbeten.
Xic Univcrfitöt ftöln *äblt im laufenden SBinterbalbjabr
2438 eingefcbricbene 6tubicrcnbe. Daoon geboren jur »in-
(djafto* unb fojia(n>iffciif<bafilicb«n gotultät 11*01, jur mebi*i*
nifeben gafultat 2 HU unb vir retfetsroiffenlebaftlicfecn galulta!
23" Stubierenb«, Slu&erbcm baben 356 ©aftfeorcr ‘Corlcfungcn
belegt unb nehmen 11902 '©ejueber an ben öffentlichen 'Bot«
((fünften teil, ©ic (Sefamtbejudjcrjabl ber klniocrfitäl ift bem-
nad) 6696. Bon ben eingcfcbricbcncri 2133 männlichen 6lu-
bicrenbcn entfallen auf ^rcufeen 1995 (barunter lfJHH 9lbcin-
länber cinfcblicbilicb (327 Slölner), auf bas übrige Dculfcfelanb 106,
auf bas 31uslanb 32; oon ben 305 6tubentinncn auf '■Preufeen
2 vs (baruntrr 239 ^Kbcinlänbcr cinicblicfjlicb 135 Stölnci). auf bas
ubrifle 'Deutldjlanb 15, auf bas 21uslanb 2. Bon ben ins*
flefamt 34 Buslänbern fommrn « aus Drutieböftcrreid), 4 aus
yuremburfl, je 3 aus $ollanb. eitauen, ber Ifcbc<feo-6lo»atei unb
ber SÜTtci, 2 aus eüb|la»icn. je 1 aus Belgien, granf reich,
Italien, 9lormegen, Bolen, ßchotilanb. 6cferoeü unb Ufrainc.
©efellfdjaft für Deutfcb« Solfsbilbung. Bor ^abresfrift
gegrünbet, beginnt biefe ©efellfchaft am 15. April mit Bor-
lefunflen unb Arbcitsflcmcinfcbaftcn ihre aemcinnüBige Arbeit
über ben politifehen Parteien ftebenb, »ill fie Bilbung im
böefeften 6inne, ber tiefem BJort gegeben »erben lann, oer
mittein; alfo nicht auf möglichft Dielen ©ebietrn ein fertiges
Siffen an möglichft uielc perbreiten, fonhern fuebenben 2Henfd>er
behilflich lein, ficb ju gangen, in ficb gefügten Berfönlichfciten
*u entroicfcln. Alle (Sin^elbeitcn brs Unterrufetaplane* , ber
für bas 6ommcrbaJbjabi 1920 Dorliegt, finb auf biefes Siel
gerichtet, ©er ©runbgebanfe ift: lebenbigr “öffeböftigung mit
ben eigentümlichen "Merten ber beuifcben Kultur fei ber rechte
jur Bilbung ber eigenen Berfön lieb feit. 6o aufgefafjte
Bilbungsaibeit greift über alle ©egentätje bei etänbe unb
Barteicn hinaus unb bebeutet einfach ben Berfuch. bem Sluf-
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CrsebeimratG un o. (fr führte aus, baß burd) basXriercr Abfommrn
bie $>anbe (»flotte ben Xobcsftofj erhalten habe. Die Bemühungen
ber bfutfcbrn ßtiebensaborbnung , ctroas an ben oernithtenben
■öebingungen ju änbetn, waren oergebli<b, baruntei ber Bor*
ichlag, bie beutfehen Skiffe in einen Söeltfcbiffabrtspool hinein
gu geben, qbrooßl Meter Borfehlag au<b im Hntercfle bc8©egner»
gelegen hotte. Denn burdp ihn märe bie auf hie Dauer un-
erträgliche unb gefährliche Sachlage oermieben roorben, bah.
bie eine Seite bei 3Be(t in ‘iRobftoffen unb Lebensmitteln er*
fticft, .'roäbrenb bic onbere Seite großen SRanpel baran leibet.
Die fßirtung bes griebcniDertrag» ergibt am anfebauliebften
bas heutige Bilb b«S Hafens: So gut wie ausfcßltfßlüb {rembe
jlaggen. fßo fidb eine beutfebe flagge geigt, gehört fie ent*
roeber ju einem gang (leinen S<hiff ober ju einem f»lcßen, bas
ber Ablieferung noch entgegengeht. Der Borlragenbf fenn-
geießnete bie Xributpflicßt, bic in ber Benußung auslänbifcher
Xonnagc liegt, namentlich mit 'Jlüdficbt auf ben Xiefftanb unfrre»
Selbes, (£s mürben auf biefe '3öetfe bie ftoftrn ber Lebens-
haltung gum Borteil bcs Auslanbe» für JVabre hinaus un-
erträglich gefteigert werben, ©er Bcrgicßt auf ben ‘fflieberauf-
bau einer eigenen $) anbei» flotte mürbe bie gegenwärtig be*
ftehenbe Abhängigfcit Dom Auslanb eerewigen. Deshalb fei es
unerläßliche Dftid)t bes 'Reiches, einbcitlicb {einen ABiUen auf
'23ie herauf nähme ber Betätigung jur See ju richten, ©ebeimrat
(£uno rennjeichnete mit Rüdfidjt auf bas Auslanb nur an*
beutungsweife bie SRittel unb *2Dege jum Aüieberaufbau. <£r gab
Icbliefelid) ber überjeugung Ausbiud, baß bie natürlichen Ber-
bältniffe ber internationalen Begebungen ftärfer (ein toürben
als bie fünftlicben Beftimmungen be» firiebent.
(hegen ben OTietswucher. Das Reichsarbeitsrninifterium
hat eine Berorbnung gegen ben AJutßer bei Bermittlung oon
2Rieträumen erlajlen, bie unter Anbrobung oon ©elbfirafe bi»
Hl 000 SRarf »erbietet, bureß öffentliche Befanntmadhung ober
fonftige 2Jtltlcil ungut, bie für einen großem ©erlonrnfrcis be*
ftimmt finb: 1. Belohnungen für ben Rahmet» oon SRiel-
räumen ober ben Abldjluß oon 'UlietDerträgen über SRieträume
ausgufeßen, 2. SRieträume unter einer Dedabreffe (Bucbftaben-
abrelfe unb brrgleicben) anjubieten, 3. 'JRicträumr anjubicien
unter Auffoiberung jur Abgabe Oon Preisangeboten, 4. SRict-
ropbnungcn unter ber Bebtngung bt» gleidjjcitigcn (f rioerbs oon
(Jinricßtungsgegenftänben angubicten. Die gleiche Strafe trifft
benjenigen, ber ficb für ben Racbnms ober bie Bermittlung oon
SRirträumen Don bem Steter Berat ögensoort eile oerfpreeben ober
gewähren läßt, bie einen oon ber ©tmcinbtbebörbr für Rctbts-
gefchäfte biefer Art feftgefcfjten Saß überfteigen. Die ©emtinbe
behörhen finb gur fteflleßung berartiger Säße berechtigt-
®«fad)«r ber Rorbfee wirb es interelficren, baß für bie
(ommrnbe 6ailon eine gang hebeutenb beffere Brrbinbung her
.Bern rin Xropfen flüifig ®oH>
füfftg burtfi bie Äeßle rollt,
Sagt her tpoßl: „Da* ßat gefeßmeeft,
$a, baß tft ber befte Saft*? —
Rein! benn für bie befte Sötte
hat bie Sprache (eine Sorte
Unb ich wette, baß — ßm — ßm
3ebcr fcßmungelnb brummt
Unb „ 4L Je § juguterleßt
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Sir. 4006
flcflflll wirb. Slufjct breimal täglicher ßdjnell^uflücrbinbunfl für unfcie gufunft »itfctig fd>e£nt, ba bei ber allgemeinen ?}fr- »erben muffen, wenn fic ber ©erecfctiflfcit ober bei firribci:
mil (Smben bejw. fHorbbcicb unb bebeutenb Derbcflcrten 8ug- befoung ber iSuropäcT aud) nidjt ein Ringer einer griebens- im ©ege fteben. N. Dafj Opfer unb Dirnft oen allen Siir arm
t>erbinbtingen mit OTittel-, €>üb- unb ©eftbcutfcfelanb bcab- bonb überfeben »erben batf. 'Der im ßabre 19111 gegriinbete »erlangt »erben muffen, aber bafj je ^Sl^er bie Stellung unh
fidjtigt bie fcombuTfl-SImeTifa^tnic eine büeftc ^Scrbinbung unb aud) in einflufjreiebtn Streifen bctrddjllicbc Erfolgt Acitigrnbc je gröber bas Vermögen, befto gröbere Opfer unb Dier
(Smben - ’öorfum - :RoTbeTiiei)-©angmofl-$olfloIänb-$ain- „SJcrbanb ber gugenb unb bes loyalen gortfAritts" (I/engiic leiftungen notaenbtg finb.
buTg unb »urüd einjnricbten. SlubcTbcm finb roitber Dampfer- of Youth nnd -Socinl Progreß) ftebt auf bem Stanbpuntt: 9Reue {Harten i* Die Sianbelsfammer au Berlin bat c..
führten ton “Sorfum nad> Delfjpl (öollanb) Dorgefeben. 1. Xafe Siebe unb nid>t £)aü bic ©nmbroabrbrit ift, oon ber 'iHeiAspoftminifterium ein SDlufter für eine neue 31 rt e*en i)ti:
ttiti Königtum ohne Wenig, (fine SJerorbnung bei un- bas allgemeine ©lücf bei ©eit abbangt. 2. Dafj ber 3Jlcnfd> forten unterbreitet unb beten ifinfübiung befürwortet- Dieii
narifefcen Regierung erficht, bafj im Sinne bes ©efefees oon 3fatur gut fei. 3. Dafj alle SRenicben baju ongeleilet »erben 'Poftfarte in bem neuerbings jugelaffenen üergröfeerten gom .
über bie ©ieberberftellung ber Ccrtaffung, wiewohl bie Slus- fönnen, ein felbftlefes Ceben *u führen. 4. Dafj Curus unb bält bic untere öälftc ber Ünjcbriftfeite für fcferiftlidje ■ann
ubung bet föniglidjen 2Rad)l feit bem 13. 31oocmber 191H auf- ’&erfdjwcnbuiig Sünben gegen bas ©emeinwefen finb, roelcfce tcilungcn frei, wäbrrnb bie obere Öälfte für bie 3InfSnfi. bir
gebärt babe.bicStaatsfermUngarnsaucbtDeiterlbinbaBRönifltum bie Behebungen &roi|d»en &en tDienfcben verbittern, ben ©eift greimarle. Stempel uf». beftimmt ift. 'Bei Sulaffung ba
fei. T>ctnentfpre<b«nb batten bie ftaatlidjen Scboiben, #mter unb bes paffes perftarfen unb Uneintgfeit im 3Mfe eerlcingern. artiger ^ofttarten würben bie beutcbereit»genebmigtcn c Pe’T-
31nfta[tenbie < 8ejeicbnuna w fönifllicbungari((i)''ju führen ;über bem 5. Dafc bie 3Raffen im ‘Bolfe bisher nod) feine ©elegenbeit farten mit anbängenbem, aufflebbaren 3lbrefjentfil ft* erübriac’i
L'anbeiWappen fei bas ©üb ber ungarifdjen ÄTone anjubringen. gehabt haben, am 'JRcicfctuin unb ber 9Hannigfaltigfeit bes Gebens toeil beim 'Jlusfertigen mit ber Sdjreibmafcbine bic ^oftfoür
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Allen Eisenpräparaten
weit überlegen
bei Blutarmut, TUriitisucht, Sthwdcht
Fabrikation und Vertrieb:
Dr. Ed. Blell, Magdeburg.
ErlutltUth in allen Apotheken,
die Schachtel 4.30 Mark
mir Souersfoff Wifhung
noch Hof rar Dt Zocker
& 6 rperpffcge
kurU) Wcfltr, tufl u. Oporl.
(fine «rirltnng für Lrhmrtontt een
Dr. 3ull<jn Jlorruft. UIH 12 t
■MUBaagHL (Arhunben 12 JJIarf.
Bentf een 3 . 3 . »«»er, Ceipfig X«.
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
;
t
3m gimgottswinfel. Siaefr einem. ©emälfre ooti 'l)rofef!or.3Dtalbio5 ecfemib.
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by KjU y IL THE OHIO STATE UNIVERSITY
460
Slluftrirte geitung
3 tr 4006
Otto *1011«, prrufjifcber 'JJlinififrpräfilfnt unb ftanbioirllcbalcs- 9 lci<b*f<m|Ier Hermann ÜRiiller, her au* has Mn ihm bisher bcflrihctc Umt bcs Sari terrrinu, preuftifcbcT SRiniftrt bes ^nnttn, bei als 6 loat*'
mini ft«. ^tuoroartigen bis auf »fiteres behält. tommifjor ins 'Mubicricr mtfanbt trurbc.
*rof. Dr. SBirtb, 'Jtei cbsfinan^mintftcr.
Dr. Otto Orftlrr, ^eid»rocbrniiniftti.
3 um Stegierungsroerttfel im 'Jleitf) unb in 'Pteufeen: Sie neuen Scanner.
I>r. ’S. Vluiuf, fltid»juftiimini[rrr.
lieber, ^»amburg.)
unb ift (o rounbcrlicb als n>ie am erften. lag!" nidjt
cinhern.
Tos lirtremc, Bibernatürlicbe, ailesjerftöienbe niu[i
Dcrfdjroinbcn, um bem Nufbauenbcn, Neuformenben Dia®
iu machen, Naum ju geben einer neuen Belt, in welcher
ber roiit|cbüftli6 Gcbroacbc. bureb politilcbe unb fojiale liin*
ridjtungen grftiifct, ein Dafein fuhrt, bos ihm bas Sieben
lebensrocrt geftaltet, in brm er Heb aber gleichzeitig feiner
Pflichten ber allgemein beit gegenüber mehr oJ» bisher be-
rnufet roirb. Der neue (Staat roirb aber aud) bem teilt*
fcbaftlicb 6tärfercn nicht mebr
geftattrn, ein (Eigenbafein ju
S führen, bas bem ©emeintpefen
unzuträglich ift; Drohnen follen
nicht mehr gebulbel »erben.
Vebcutenben ©elftem auf allen
©ebtelen muß her ©eg nach
toie not frei fein; ihnen barf
fein franfbaftes Niocllicrcn
binberlicb im ffiege flehen.
SDlöge Deut fehl anb, bas im
Saufe bei ^abrbunberle unge-
ahnte Stöben unb Siefen fennen
gelernt bat, ber Nähr hoben für
biefe neue Dafeinsform »erben,
tocldbc bie SDlenfdjbeit jtoar nicht
ju ibealen ^uflänben bringen
toirb — bie es nicht gibt — ben
Irrbenbcroohnern aber gefünherc
rfuftänhc fchaffen fann, bie ben
oft mifjbraucbtcu tarnen «Kul-
tur“ oerbienen.
3ufunftsgebanten
Von Sbrafobulos 21rgpr opoulos.
OfYJic bas «ibriftenlum in Europa bie größte rcligiofe
-CÜ®anblung beroorgerufen bat. fpäterbin ben Bcltfreis
in feinen ~33ann jiebcnb, jo fd>ei-
nen bie ßolgen hes Beltfricges
bic größte fojiale cf oolution ber-
beijufübren, bie je bie 2Jlcn|cbcn*
gefebiebte erlebt bat. Sir leben
in ben Anfängen biefer groben
Banblung, wißen nicht, toie He
fieb geftalten toirb, toiffen auch
nicht, wie lange fyit hierzu er*
forbcilicb fein roirb; benn her
jeöigc ©ärungsprojcb ftebt noch
oöllig im Reichen biefes blutig-
ften aller Kriege.
Der ©efcbidjtsfunbige finbet
'2fnflänge an bie oerjdjieben*
artigften ifpijoben hes Belt-
erleben«. Cf t heult an bie gebben
jrotfdjen ^atrijifTn unb Ple-
bejern bes alten Noms, an bic
alles jcTftörcnben ftriegsjabre
oon 1618 bis 1648, bie bas
'Biebererftehen beutfeber t'anbe
unmöglich erfdjeinen liefen; an
feinem gei fügen auge sieben bie
(Sreigniffe ber fran^öfifeben Ne*
oolution oorbei, beren tiaupt-
perfonen, im 'ZMufe roatenb, ©e-
reebtigfeit unb ©leiebbeit auf ben
Rippen führten, phantaftifebe
Diane pon oolfsroinfcbaf Hieben
unb fpjiakn Unmöglichfeiten ju
Dcrtpirf lieben luchten unb halb
barauf ber Defpotie eines Na-
poleon erlagen.
Die Seiten, in benen totr
leben, »erben ftcb aus bem ,3u-
fammenbang ber Vergangenheit
auch nicht trennen laßen, toic
[onberbare Cjchmcirmcr es glau*
ben, oielmehr tbi Ergebnis (ein.
Die fühnften Sbeologen werben
ben noig-iDübren 6aß ©oelbes:
„Der Heine ©ott ber Beit
bleibt ftets Dom gleichen 6cbiag.
Öans &. ‘Jteclam.
(^)fm :w. snär^ ift Cm faft ooll-
■Clcn beten «0. t'ebcnsiabre eine
ber bcrOorragenbften ^crfönlich-
feiten hes beutfeben ^uchbanbels.
ber ©cheime Äpmmerjicnrot
t>ans Heinrich ^teclam, ge*
ftorben. (Sr begründete im ^abre
1N67 mit feinem *ater Snton
Dbilipo „Neclams ilnioerfal-
Sibliotbcf“. Dicfc Bücherei ift
allem anfänglichen Bibcrftanb
bcs *ucbbanbels jutn Droh
unter ber naheju alleinigen Sei-
tung bes Verdorbenen ju ber
gxöhten unb inhaltlich reich ften
(Sammlung geworben, bie jemals
irgenbtoo in ber Belt hem
Billen unb ber (Einficbt eines
't'ic feierliche Ont bronifation bcs neuen ßräbififjcfs oon Köln: ßrjbi|d)of Dr. tScbuite unter
bem Jbronbiminei auf bem 'Ißeße äum ®om.
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I
9tr. 4006
Olluftrirtc 3cifung
461
'3km ben tpartatifti|d>cn Unruhen im rbeinifch-roefliäliithen Onbuftiiegebiel : Slugeitblidsbilber Don bet ,,'üolcn 2Irmee".
I i'xnwbMppell bti hm bewoffntim Stbeitem. 2. ^tfürtaung w>n Urbfiierlmprfn in Vaflautw jum 6vtc<bisflrbiet. 3. (BefAüfc brr „'ÄPtrn ^Irm«" in E'rbbetfl 4. ’iVriUfnr Strafernpatrputlle bet Strbfitfrtnjrren.
5. SRincmpcifcr t<r ,,‘JU-lcn 'ärm«" in IfrbtKTf).
3ut ßröffitung ber <Sportfai[on in Touttcblanb.
1. .Ha trennen auf tue 01nmpia*tV]bn in Berlin: Sus ttm 40* km- kennen ; rom 'i'auci, üb« ihm (catpall. 2. 2n«n«xl aus t-cm Swlcn-Fcit'ünte-tBctrlpicl urilAtn bem üWtlina €pc , iif!ut' unb bem Viubrdilifn ?urn*
NMin in Berlin. 3. 'ÜHabTctmcn auf ber Olptnpia • ’&ihn iu 'Setlin: (Sin bätet l£tur< in einem bet ftlitAtm-lUltfl. 4. jTabtrniuii in Srrlin-^Raiicnbprf «int 58. ’JPldn ’il'Tufftcin fwjt im tsdwcfllwfifrfn-'l'lfis.
5. 6lcrt m »temfohrt '8«lin-(£pttbu9-iVilm beim cirurrbuus am Xcmprlbofcr $clbf in Berlin.
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462
3lluftrirfc 3citung
JIt. 4006
'iVerbigunfl bei Opfer in Tcntttfirui. Tic cnigleific c£ctoncefCblrubci-i'ct|p<H»mnci|<!>mc.
$as Saroincminglüd im Bernmag ebiet am 16. iSlärj.
Tic ikrnlnabobn, bic ron fcst. üJlctiB bur* bic 'öerninanruppc nach lirano (Italien) fuhrt uitP babri bi» ju 2400 m fcbbe empoifleiflt. ift »abtenb bes Sinters birlfeuh ftddrci eebneepenpebunflen ausgrlegt. Jur
'Jlulrcdjtcrbaltiinfl Pr» Betriebes finb «tob« €<bntcl<blcubcrtnal4incn ftänbig im betrieb. <£ ine fplcbt 3Ra|<binc ift mil bem Pcnugcbciigcn Arbeitet ■'JDlotonvaflen rcäbtmP b« iUiePerflanffs ein« Lawine jroif<h«n ^«nin. -
SSäufrrn unb 'Bemina-Öolbij am 16. SRärj enlglrifl, wobei ad)l äHann b« '$*abnpeT|onals ben lab lanbcn. Tic Tdflaaiftc finb mil bem €*t«fcn banongefemmen.
einzelnen •öcrlegeTS ihre Önt-
ftebung unb Turchführung Der*
banfte. 'Ten meiflcn ^Dolfs-
genolfen n>irb erft burefc bie
Nachricht »on feinem Tobe be-
fannt geworben fein, bafc ber
ältefte Träger eines ber popu-
lärften beutft&en tarnen immer
noch berfeibe SDtann war, ber
dot einem halben [Jabrbunbert
auf ben bamals unerhört neuen
unb umf!ürjleii|ch eif<beinenben
©cbonfen fam, man muffe unb
fönnc bie Gdjäge ber National«
unb ber Weltliteratur allen,
auch ben unbemittelten ^3oIfs-
nenoilcn um geringen Treis ju-
flänfllicb machen. <3n biefem
SJtanne Bereinigte fiefe in gana
cinjigaxtigtr Weife bie Sinfi(bt in bie toufmänniftben ^otmenbigfeiten mit hohem Dbcalismus
unb 6inn für bie geiftigen unb feelifeben Bebürfniffe bes -Bolles. Tiefe (Sigenfcbaften
blieben bis in feine legten Tage hinein in ihm (cbenbig unb erhielten ihn empfänglich aud?
fUotgelb ber 0tabt ftlensburfl mit potriotifefcer Xen&ena, beffen weitere ^luspabe Don bei
rJnternationalen Siommilfion für (srfjIesroiQ oerbotett worben ift.
für bic Erforberniffe einer neuen
Seit, benen burdj geplante Er-
weiterungen unb liefgreifenbc
Erneuerungen ber „Unioerfül*
Bibliothef" gerecht ju »erben,
er entfcbloffen mar. Tie 5teibc
ber «Sucher für ftaatsbürger
licfcc Silbung", bie er in ben
Rahmen bet Unioerfal-Siblio-
ibet aufnabm, unb bie plan*
mäfcig ausflebaut werben füll,
ift nur ein, wenn aueb befonbers
wichtiges Zeugnis bafür, bah et
erfannte, was bem bculfchcn
Bolfe dot allem nol tut. Sein
lebhaftes 3ntercffc galt auch ber
neuen BolfsboÄlchuIbctDcgung.
bie er oor allem im legten ^afcrc
grünblicb oerfolgen lieg, unb bie
er bureb eine nad) ben Erfahrungen ber aut biefem ®cbicic führenben (£>:iftcr ju leitenhe Bolfs*
bilbung»j*itf«hrift unterflügen toollle. Tas beu tfdje Holt wirb ibn als einen in wahrhaft btmofra •
tifefeem 6innc um feine geiftige unb leelifdje Bilbung bemühten 3Rann nicht pergeffe n. I>r. W. I>.
Sauptmann Bertijolb,
ein« btt r*WflTtid>ftcn 6«u ltdhe-n JtampfllitjK« b«
ttdtfeicflcs, Nt 4T» fdnblidjt ftlufljtuflf abflcfdjollm
Pot, SUit« Pr» Orten» p<n»r |« wutPe a m
15. SRarj in initPuTfl a. P. Qlbt Dem cnimcnlcMen
Di-bfl in bcflialildjtr Stift rtmoiPti unP wt-
[iümnicli. ODbot. Diepctpofl i
(Eine SnalicjasciplDfion in Berlin; ®ie Unfllüdsftelle.
Tic JCatoilrppbc ifr eine bei Jolgen b« ©eneraltlreif9 in Unlin. 3n ben leeren ©ostobren banc f<<b Rnallqas
flebilbft, Pa» bunb «^elbftentjunPiinfl jut ifrploficn fam.
©rai c.'l>jcü unb S\lciti-(£üflutb,
Idifififibtt t^rncralniojpr ». T . tpöbrtnb bt? S<ii-
fnc^s uicrfl Obcrfi Pts VanPnxbiOnfanlent'Sicgi-
ment» ??t, 101 unb fpöln Rubrer Ptc nacb ibm
gcnarniitn ‘BrflaPt Pfeil, t am O.aRätj infplqc eint,
llnfllüdsfallt» auf CÄIofe Stiebetsbotl bei «uPon
Profefiot Dr. 31. 3unß,
dVeb. ^iegirtungsrut. Ptt ailmttfltt Per
'Pb-oft oI«sr<* unb feubtee INreftot Pts ^pbB-
fipltsn'tben 3n|tiluts Ptt VanPtrirtliMrli Atn
tn>cbl«iulf in Berlin, t am 22. ÜRay in
Cfbatlotlrabuifl im 72. &bm«jabet. ^<vbol.
spttmann Soll, Serien )
üllorij Benebitt,
Nlannttr liPtralet tWitifet TtutfcbBll«*
i(i d>», langja brioer bttau?a<Ptr Per SitntT
..fltutn grtten ptt-n«“, ‘Utitalirt Pt» eilet-
ituftilcfyn bercenbauft», + dm IS. JJlarj
in ®itn im 71. Ctbcnsjabte.
^Prof. D. Dr. 3Bilb.Bnu(fet,
■flertrrtet Ptt btutfdjen Sttliflicninjintnicbafl,
tiner Ptr iibertruattfttn äubrtr Nt rtlcaion»-
Ot(d>i<btlicb<n kebuit, Orbmariu» an Ptr
flnipeifiloi ©tefeen. t ror furjrm in (Sitten
im SS. Yebtnsjofer*.
Brofrfl ot granj ßepreter,
betperrofltnPfT Romponid bte mobttnen
i'tbule, btsPtt RomoPiifionslebttt an Per
®itntt iKulifafaPtmit. tourP# cum Tittfloe
Pcc 2Kabrmi|cbtn £>ocbldbul« fue 'JRufif in
'BttUn ernannt
Sans Seinritp Beclam,
t&fbtimer Rpmn«jienrai. PePeuienP« tiet-
lj»|5bu<*bonMtt. t£tmpr*t| Pt4 ppr |«ntm
■JCaite PcarumNitn toellNfaniiltn Sletla«».
baules 'vbilipp Slctlam j"n. in Yrirua.
f am 30. 3)iar| im SO. kebtnsjabre.
$ttfwt •petltbeib, Yeipaifl->
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TeutjAes l'aiib: Wegen b bei 'Wofferburg am rinn (Oberbanetn). iltacb einem Aquarell non Ülnno förabcin.
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31t. 4006
3 llu(trirte 3 eitung
465
cnltwbrlfifgueöen ©iebergefunben. <5x
ift jum befeftyenbcn Urquell feiner
eigenen fcböpf erifcbrn Dbantafie Aurütf-
gefehlt. liefet s weiter ift in tiefer fccim-
febr au crblicfcn, niebt etwa bie im
Wibecfprucb mit ben Jotfacfeca ange-
nommene Nbfebr öauptmann» Dom
Naturalismus. Der „Ränftler" wirb
nun oan& (ins mit brn ©eftalten feines
Kunfttoerfes, um beffentwillen er febon
„Aroanjig fdbroerc, Ictrc Fa bre" hoffnungs-
los gerungen bat- Seine unwiffenben
Xidume finb fdjppferifcbc Wirriicbfnt ge-
worben. F«Öt roirb er Fafob felbft unb
erlebt feine 6<bidfa(t. feine Begegnung
mit .Nabel am Brunnen" unb bie nabe
Erfüllung; feiner febnli<h|ten Wünjcbe
£aban DerfpTicbt ibm für brn näcbften
lag Nabel jum Weibe, obwohl er felbft
Heb fuTi junor für S?ca enlfcbieben bat. —
9Jllt biefer erften Beurteilung brtebt bas
Drama leiber febon ob, ©riebt ober
burebau« nicht »on ber bibliieben Über-
lieferung ab, ©ie manche vf rflärcr mei-
nen, fenbern bereitet ganj richtig nur
Cabans überliftung dot. I>r. P. P. O.
3 ur ilrauff übrung t>on
(Serljart £auptmanns
„£>irtenlieb".
/EL erbart Cjauptmanns bramaliicbc Dieb-
VA/tung „Das ftirtenlieb" ift ein Frag-
ment geblieben. Es ift bobn begreif*
lieb, bafe ber Dichter ben mehrfach an
ibn berangetretenen Nufforbnungen
gegenüber bisher ftets ftanbbaft blieb
unb bie Erlaubnis jur Aufführung biefes
Dramenbrucbftiides immer roicber Der»
©eiaerte. Um fo mebr ift es au be-
grüben, bafe ex ie®t enblitb anberen
Sinnes würbe unb bie Dichtung beni
Deutfcbrn Nationaltbealer au Weimar
cur Uraufführung übergab. SDiag es auch
Aweifelbaft lein, ob ein Fragment feiner
UnoMIftänbigfeit halber für bie Bühne
geeignet fei, fo ift boeb biefes Brudj-
ftüd berart in ficb abgerunbet unb Don
fo Diel (ebenbiger bramatifdjer Kraft er-
füllt, baft feine plaftifdje Darftellung
einen ©ewinn bebeutet, Aerobe bic
©erbeut ipauptmanns „jjirtenlieb" im 'Jeutlcbcn -4!<ilicnaltbcatcc
,iu 'iöciiiKiT am 27. 'fOtdr^: (SrftcT '21ft (nad) 6er 'Sermanbiunfl).
Is'i linf» nai) rechts : Oirtm tfatan» (Aufluft '.Mcbtcpt. 3c (cf ealten), Oer ifngcl <<£laus
^laufen», her ftünfller (fluhell flieth». (tfcot. bemann Iftfner, ■Wmuit.1
Weimarer Uraufführung, am 27. 9Jtä ja, lieferte ben beften Beroeis bafür.
Der ©eneralintenbant unb Dieter Ernft 2f>aibt batte felbft bie Einrichtung
unb Spielleitung übernommen. Es gelang ibm, all bic 6<bonbeiten unb ben
reichen Stimmungs^auber ber SA*nen au Dolifter Entfaltung au bringen, fotoeit
es mit ben einbeimifeben Kräften unb SRittcln überboupt möglich trar. Die
Biibnenbilber mit ibrer toobltuenben Schlichtheit bilbeten gerabe ben rechten
Nahmen für bie märchenhafte Sraumroelt bcs Dramas.
Die Dichtung felbft ift, »ie febon angebeutet, buxchaus feine gan* neue
mehr, wie etwa ber „Weihe $eilanb~, beffen Uraufführung tags baTouf im
Neinbarblfcbcn Drohen Sdjaulpielbaus erfolgte. Sie cntftanb oielmebx fdjon
im 3 a hre 1898, würbe Anfang 1904 jum elften fötale in ber „Neuen Nunb-
febau" oeröffentlicht unb erichien bann in ben Awei Fahre fpäter berausgegebenen
„©efammelten Werfen". Bon bem ebenfalls aus bem Fahre 1898 ftammenben
nrärebenbaften Dramenbrucbftücf „$)e[ios" unterfcheibet es ficb tjlütflicberroeife
baburdb, bah cs biel weiter ausgefübrt unb bis a u einem gewiffen Nbfihlub
gebieben ift. Der Sdjauplafc ber Dorbanbrnen urci Afte ift, mit Nusnabme
bes 'Beginns bes erften, bas ,,'l'arabies", bie Urbeimat bes SDlenfcbengefcblecbtes.
hierher, in jene „morgrnlänbijcben ffiegenben", in benen audj febon ber junge
(öoetbe nach feinem eigenen Befenntnis grieben fanb, wenn feine „ftets ge-
jchafligc stinbiibungslraft" ibn au orrwirien brobte, wirb auch ber anfangs,
in einer Nrt pon Prolog, um feine fünftlerifcbe Bollenbung ringenbe „Rünftler“
oon feinem guten „Engel" entrüdt. üludj er hat leine 6eimat unb ben lang
'Jttfranhcr üttrifli als Jtai|<r 3J}pnlc,uimo. > t'ttcl. .Aonhcr &
?abifd>. Berlin )
Cf mit FonninflS als Ätmanfco (forlc^ unb t>unna 3talpb
als ÜRrrifanfnn tRarina. ClMwI. 3anhcr & ?aNt<l>. Brrifn.)
vf^i'cnbilb aus bem III. tltl. ('pbot Fonbcr & Sabildi. Berlin. >
3u| bem itcppenaulbau: Der JUtefenfailri tKontrunaa (tlleranbcr fKoiflil. auf ber kreppe ber fpani|<bc (fraberrr grrnianbp Cfcrl« ((fmil Fanningsl, bet „rocifec teilanb", bei 04» im tVrlcut bet CanMunq all metbn
«rntdn entpuppt, unb bie JRqitanerir fPiarino tifxinnc 3talpb), (eine ©dichte.
'Bon btt Urauffiibrung ber biamattfc&eii 'lifeafltafic „T'et meifec Öeilanb" oon ©ttbatt öauptmami im ©fp^fg 6ft)putpielbflU5 ju Berlin am 28. tWärj.
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3iad) einem ©emätbe Don Sbuarb D. ©ebbarbt.
,J "“ in äRSnfen.)
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Selbstbildnis Raffaels. um 150(1. (Uffizfon-Galerie,
Floren«.)
Bildnis. Raffael* aus seiner späteren I>ebenBzeit.
Nach einem Stich von Marc Anton.
A m 6. April des Jahres 1820 wurde
überall, durch die ganze gebildete
^ Welt hin, da« Gedächtnis von
Kaffael« Todestag begangen, mit Veranstal-
tungen, in denen der empfindsame, pathetisch
gesteigerte Stil jener Zeit der Bedeutung
«liesee Tages und den hochgespannten Ge-
fühlen, die er erweckte, mit gewähltester
Feierlichkeit gerecht zu werden bemüht war.
Eine mir zuffillig in die Hand gekommene
kleine Gedenkschrift über die itaffaelfeier
der Berliner Akademie, die im Beisein des
Hofes und der besten Vertreter des Kunst-
und Geisteslebens nach einem höchst weihe-
vollen Zeremoniell vonstatten ging, gibt von
dem Raffaelkult von vor hundert Jahren
eine sehr anschauliche und charakteristische
Vorstellung. Man kann wohl sagen, »laü
damals die Begeisterung für Raffael — der
für die offizielle, akademisch klassizistische
Kunst, wie nicht minder, wenn auch in einem
anderen Sinn, für die romantische Sonder-
strömung der Nazarener um Overbeck und
Cornelius, wieder ein Ideal von unmittelbar*
ster Anregungskraft geworden war — eine
Höhe und Leidenschaftlichkeit erreicht hatte,
die selbst der fast einzigartigen Berühmtheit n
Raffael in seinen letzten Jahren genoß.
Diese Anschauungsweise aber, für die
Gipfelpunkt aller
Kunst bedeutet, hat
dann lange nachge-
wirkt; noch Jakob
Burckhardt und Her-
mann Grimm haben
sie wissenschaftlich
nou fundiert und mit
ei ndruc ksvollste r Be-
redsamkeit vorgetra-
gen, und erst gegen
Ausgang des 1 9. Jahr-
hunderts brachte die
siegreiche Ausbreitung
-treng realistischer
und koloristischer In-
teressen in der zeitge-
nössischen Kunst eine
völlige, fast in das
gegenseitige Extrem
umschlagende Wen-
dung. WölfflinB
„Klassische Kunst 14
mußte demgegenüber
fast eine Art Ehren-
rettung Raffaels un-
ternehmen, freilich
ohne schwärmerischen
Unterton, nur durch
den ganz sachlich küh-
len Hinweis auf die for-
male, kompositorische
Meisterschaft, die sich
namentlich in Raf-
faels römischen Wer-
ken offenbart, Quali-
täten, für die übrigen«
auch in der an Hans v. Mutes anschließen-
den Richtung der modernen Kunst ein un-
mittelbar begeisterte« Verständnis fortlebto.
Im weiteren Kreise der Kunstfreunde abeT
hat doch das intensivste künstlerische wie
menschliche Interesse sich viel mehr Raffaels
Widerpart, Michelangelo, zugewendet, dessen
völlig konträre Eigenart den Raffael Vereh-
rern des lfi. wio de« 19. Jahrhundert« (ein
Jakob Burckhardt war ehrlich und konae-
«|uent genug, das unumwunden zu erklären)
fast ungenießbar geblieben war.
Und wenn jetzt die jüngste, von der
expressionistischen Flutwelle getragene Ästhe-
tik zwar Michelangelos kühne Ausdrucks-
kraft als etwas irgendwie Geainnungsver-
wandtes anerkennt, in Raffael aber nur den
diametralen Gegensatz der eigenen Kunst-
anschauung ausgedrückt findet, so darf
doch, selbst bei solcher radikalsten Ein-
stellung, ein Interesse für Raffaels mensch-
liche Erscheinung und für die singuläre
geschichtliche Bedeutung, die in der Ent-
wicklung der Renaissancekunat «einem
Madonna von Foligno (1512), (Vatikanische Gemäldesammlung. Koni.) Ijebenswerk zukommt, auch heute noch vor-
ausgesetzt werden.
icht nachstand, wie sie der lebende Als Raffael am Karfreitag des Jahres 1520 starb, war er 37 Jahre alt,
und stand doch, seit bald einem Jahrzehnt, in der vordersten Linie, ja, an deT
der Name Raffael den absoluten Spitze des glanzvollen Kunstlebens, das der päpstliche Hof eines Julius II. und
Leo X. in Rom auf-
erweckt hatte. Nicht
die subjektivistisch
gewalttätige Kunst
eines Michelangelo,
sondern Raffael —
der freilich seiner-
seits auch von den
«Lxtinischen Decken-
gemälden en tschei •
dende Anregungen
aufgenommen hatte —
war die unbedingt«-
und höchste Erfüllung
de» allgemeinen künst-
lerischen Streben» in
jenem unvergleich-
lichen zweiten Jahr-
zehnt de» Cinque-
centos. Vollkommen
harmonische Entfal-
tung aller Kräfte zu
einer immer mehr
mächtigen, großförmig
volltönenden — und
doch zugleich durch
ebendieses Ideal des
reingestimmten Wohl-
klan ge« gebändigten
— Wirkung, dahin
zielte doch seit dem
großen Aufschwung
des neuen 16. Jahr-
hunderts die ganze
Entwicklung der
Kunst; und wenn ir-
lYudigt d«s Paulus in Athen. (Wandu-ppk-h im Vatikan.) gendein Künstler
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AU Hohn eines Müler;* von provinzialem, doch
nicht minderwertigem Schlagt.*, des Giovanni Santi von
Urbino, war Raffael von Kindheit an mit allem Hand-
werklichen .seiner Kunst vertraut, und die weitere Lehr-
zeit bei dem namhaftesten Meister der Gegend, bei
Perugino, bestärkte nur. auch int künstlerischen Aus-
druck, die besondere umbrische Wesensart, jene weiche,
stille Anmut und Empfindsamkeit, die, bei Perugino
selbst fast zur Manier geworden, in Raffaels .Jugend-
werken in frischer Lebendigkeit neu «rblühte. Nun
aller kam der Zwanzigjährige in die ganz andere Luft
von Florenz, und offenen Auges für alles Neue gewann
er «ich zum heimatlichen Idiom hinzu die florentinischc
Klarheit und Energie der Form, den Sinn für das (’hn-
rakteristische und für die Reize einer fein gefügten,
kunstvoll aufgebauten Bildkomposition. Das in dieser
Zeit besonders häufig behandelte Thema des Madonnen-
bilde» laßt seine vorwärtsdrängende Entwicklung von
.Jnhr zu Jahr deutlich verfolgen. Aber auch Florenz
war nur eine Etappe in «einer künstlerischen l^auf-
liahn, die dann erst, während der letzten zwölf Jahn-
in Rom, die völlige Entfaltung zum reifen Mcister-
-til, zur machtvollsten Steigerung des Ausdrucks er-
reichte.
Die Madonna aus dem Hause Alba — deren Werde-
gang die mitgeteilte Modellzeichnung und Komposition»-
skizze auf decken — resümiert das in Florenz Erworbene,
M«.d*dlfctudic zur Figur der .Madonna auf
dn Rückseite de* link* »bgebildeten
Entwurfs. (Museum, laue.)
Entwurf zur Madonna de» llau>e- Alba.
(Mn— nm, I .in.-.
dieser Generation, so war Kaffael,
kraft seiner eigensten Veranlagung
und glücklichster, nur ihm so be-
^chiedener Umstände, vor allen an-
dern dazu berufen, dieses Ziel zu er-
reichen. Es gibt in der ganzen
Kunstgeschichte wohl kein Künstler-
leben, das in seinem persönlichen,
äußeren wie inneren, Entwicklungs-
verlauf einen so hemmungslos steti-
gen Aufstieg und Kräftezuwnchs
i larstellt wie das Leben Raffaels.
Keiner hat so wie er, von der frü-
hesten Jugend bis in die Mannes-
jahre hinein, immer wieder Gelegen-
heit sowohl als auch Fähigkeit be-
sessen, die mannigfachsten und frucht-
barsten Anregungen nufzunehmen
uml diese völlig ins eigene Wesen
umzuschmelzen, so daß jenes allge-
meine Entwicklungsziel reinster Har-
monie und Au -geglichen heit bei
Kaffael gleichsam als Naturanlage und
durch den eigenen Lebensgang vor-
gezeichnet und vorgebildet erscheint.
tragen wurden; die langt* Reihe
der Wandgemälde in den vatikani-
schen »Stanzen, die Verzeichnungen
für die Wandteppiche der Sixtini-
schen Kapelle, die Fresken der Villa
Farnesina usw. Aber mit der höchst
intensiven Kräfteentfaltung von
innen heraus verband sich in den
Leuten Ijebenajahren eine fast über-
mäßige äußere Vervielfachung von
Aufträgen und Unternehmungen aller
Art — sei bat eine architektonische
Betätigung großen Stile trat hinzu
— so daß, trotz ausgiebigster Mit-
wirkung eines ganzen Stabes von
frehilfen, die über alles menschliche
Maß angespannten und in all der
äußersten Arbeitsfülle immer noch
schöpferisch aufwartsstrebenden Kräfte
de» Meisters allzusehr untergraben
wurden und er einem tückischen Fie-
beranfall in der Blüte der Manne-
j&hre fast widerstandslos zum Opfer
fallen mußte.
Mndumia dt» Hauses Alba (i:>08). (Ermitage, Petersburg.)
während das für den Dom von Foligno gemalte
Hochnltarbild die hochklassische Ausbildung des
Vorwurfs in formaler wie ausdrucksmäßiger Hin-
sicht — als überirdisch verklärte, statt der bis-
herigen schlicht mütterlichen Erscheinung die letzte
Vorstuf© vor der Sixtina — darstellt.
Dieser letzte Anstieg war nun ganz wesentlich
gefördert durch die Eindrück« aus der römischen
Denkmälerwelt und den anregenden Wettkampf
mit Michelangelo, vor allem aber durch die großen
Aufgaben monumentaler Kompositionskunst, die
Raffael vom Papst und anderen Mäzenen über-
Aktstudion für ein Waudgemäldo im Vatikan. Geschenk
Raffaels an Alb recht Dürer (1&15).
Die am 14. September 1HH3 aufgedeckten Gebeine
Raffaels.
Raffaels Grab im Pantheon zu Kom.
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470
3lluftride 3citung
9lr. 4000
©rtrtütö
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SOlbttlU ©Njltt,
C*np*^«md)«
0 onnenu|ren, / ^on'&rtfjurStentjfl, Hamburg.
'3 Itafloptilcbc tSonnmubr t HHWbißW M I
p. <£bc.) au» Sfdbnuuifn. tsic trujbc
pormiltüfl» oon Oft na* iBcfl. nach-
mittags w*n 'Wcfl nach Oft gerichtet.
fTScr primitipe Naturmenj* begnügte lieb ba-
aus 6er Vängc unb V^agc [eines Körper*
[djottrns bic laqc&Aeit au ermitteln. Bcfonbcrs
intelligente Köpfe werben aber toobl leben früh
auf ben ©ebanfen getommen fein, einen Stab
fenfred)! in eine ebene Fläche *u fteden unb
beffen Schatten länge unb Schal tcnrichtung, bc-
ionbers um bie -JRittagsAcit, au beobachten. 3Kit
biefem einfachen Hilfsmittel, 6em Scbattenftab
ober ©nomon (oon gric*ifcb yruifturr. „ttn-
, Teiger"), war bie CTfte Sonnenuhr ge|<haffcn.
Weit auseinanber freilich liegt bei ben t>erfcbtcbcncn Bollern bas Urrroacbcn
folcbcr ifrfenntnis. 'Bic bei fo Dielen Rulturfortfcbritten, treten auch hier toicber
bic (fbinefen ^uerft auf 6en i>lati: febon »t>r brei ^abTtaufcnben, um IHN» Der
unterer ^tra, (teilte
^loiuiioiial- j LilVbcnlomicnuhr „Äoinpab". mit rahtirinfliq »uni 'IVoles. atiflfprbnelfm .Aiffciblatt
angele rtigt oon 'flnbicas Bog Irr. 17. >brbunbni
J|tbou-Kung au l'on-
ang (34° 47' nörblichcr
'Breite) einen s Fuji
hoben ©nomon auf, mit
bem er nicht nur ben
'Jlittafl unb bie Xagcs-
Seiten, fonbern auch bic
.Viten ber Sonnen«
wenben unb bie Schiefe
6ct (ftliptif beftimmte,
bic Icfete foqar erftaun*
lieh genau au 23° 52* 0",
nur 14" gröber, als tbr
bamaliger wahrer Bert
betrug — ibr bärtiger
Bert ift 23° 28* »T.
Bie lange oorber f<bon
müffen bie l£bine|cn ben
©nomon benüfot haben,
um ein fo oorAüglicbcs
cirgebnis au cr*ielen !
2luch bie Tlnbcr ge-
brauchten ben ©nomon
biefe* Compafscs.
(ftebraudttdinpeijunii m her ron 'Jlnbteas fleglet <17. ^hr
bunbrrll anptfmigtcn jtaualprial-^afdienfpnnrnubr „ftompa(t"
■Sllffler JtampafT. au» perflplbetri Breme. anflefertiflt 14.il irabtiAeinli* in Nürnberg
•Kf «ht» : .AifffTblatt mit Rwnpafe. linfs: 3m ©(brauch
iDtil bem <inbc bcs römifeben Weltreiches
ging aber au* bie Gonncnubrlccbnif unb -litc-
Tatur ftarf Aurüd; aus ben folqcnbrn ^abr-
bunberten, bem Mittelalter, liegen nur rpcniqo
Zeugniff* barüber oor. Um |o fräftiger lebte
biefe Biffenlcbaft nachher toicber auf unb ent-
faltete, ungeachtet ber inAtoi|*cn erfunbenen
Näbcrubr, rom 115. bis Aum IS. ^abrbnnbcri
ibre gröfetc Blüte, Zunäcbft toanbten bic ftern*
tunbigen Araber im !). ^abrbunbert ihre B uf-
tnerffamfeit ber Sonncnubrtccbnif au unb f ebufen
als Scbattenlpcnbcr an Stelle bcs ©nomon ben
')>olos (*&Uv, b. b. eine ber (frbacbfe
parallele Stanqe, beren Scbatten in oollrr
Vanqe auf bie Stunbenlinien fiel, inbeffen ber
©nomon (chatten nur mit ber «epifoe bie flcii
anqab. I^ocb toabrenb man in neuerer ?icit im
2lbcnblanhc. oor allem in 'Hculfcblanb (dlürn-
brrg, tlugsbuig, SalAburg u. a.O.) immer mehr
auf Bcrfcinerung unb 'DiffetenAicrung ber ^Ippa
rate binftrebte, ocrfiel ber binboftanifebe ^Iftro-
nom .laoafinba auf bie ^bce, bureb gemalt ige
BcrgTÖ(j«rung ber Sonnenuhren bic ©enauiqfcit ber ^eitmcfluna
Au fteigern, unb erbaute in T»elbi, Benares unb anberen Stabten
Tlnbiens 9Uelen-^quatoriälubren, bie er „dürften ber Sonnen
ubren" nannte. <£tn im
Teutleben 2Ku|eum au
fWüncbcn aufberrabrte»
W :TRobcll Aeiqt bk Ston-
ftruftion eines (olehcn
fl Bautoerles in Tklbi
Heute, ba mir bet
Sonnenuhr nicht mchi
bebürfen, noärc ber hohe
yÄ&SVV cjntroicflunqsftanb ein
■/ (V / 1- 4 ftiger beutftbet 6^n neu
♦ 1 . m Ä ubnoiffcnlcbaft faft ocr
f aeffen, roenn nicht bi d
monica 'JRecbanica
Derlalis“ (174Ü). r*on
benen unter anberm
bic Hamburger Stabt-
bibliothef feböne Origi-
nale befifot. uns eines
lürofte inbilcbe «aualcnial-Spniwnubi ,cu Tclbi, erbaut im ^tnlanu bcs IH. ^oht*
btmbfrts. Sic bient no4 beute ben iAiabmanen Mit .Acitanflabe
feit alters; auf Scbattenbcobacbtungcn beruhte nach Drofeffor R. Oiin-
m| („Hanbbucb bei malhematifchcn unb lechnifdjcn Sbronologic") bic
Berechnung bes au ben tnbifeben ftalenberelementen gehörigen lapna.
TAm „8iddh4ntÄ“ namli6 toirb mit lutti bie geit be,Aei*net, au ber
ein gegebener i>untt ber Öfliplir, j. B. ein riini. „JiertreisAcicbcn",
im Öftborijont ift.
Sin langwieriger Streit entbrannte cinfl um bic ällcfte Snoabnung
ber Sonnenuhr in ber Bibel, ftirebers unb anberer Scfaolaftifer
Einnahme, febon 2tbam habe ben ©nomon gefannt, fönnen toir auf ficb
beruhen laffen. Tagegen (ehe inen bic Stellen im 2. Buch ber Könige 2t >
unb bei I^efaia 38, bic oon ber ©enclung bes tobfranFen Königs Hisfia
berichten, ficb tatfäcblicb auf eine Sonnenubr au bcAichcn.
Ber als tfrfinber ber Sonnenuhr au gelten bat, ftebt nicht feft. ?tebcn
vi bi ncfcn unb iinbern beiafeen auch bic Sgopter febon frübAcitifl folchc
'Infuumcnte, beren eines oon grünlicbcm Stein, ettoa aus ber Vit Don
1000 bis 600 d. l£br. (22. bis 26. Tnnaftk) aus '2I|d)munen, ber ehemaligen
©aubauptftabt Sdjmoun (Hermoj»olis nmgnii, jeßt im Befihe bes Teut-
leben 3Ru|eum$ in 2Rüncbcn, mir hift abbilben. ^Rach Bitrub, her oon 10 bis
13». (£br. cingchenb über .Scitmeffung unb Sonncnubren feforicb, fall 6er
babtjlonilchc Baalspricfter, ©elebichtfcbreiber unb üftronom Beroffos (um
.M Mt bis 270 p. l£br.l (frfinbeT ber Sonnenubr gemefen fein. Tas trifft
natürlich nur infofern au, als Beroffos allein für bic Srfinbung einer bc-
ftimmten Sonnenubr in J^rage fommen fann.
Hauptformen 6er Sonnenubr mären im Altertum bie HoriAonlalubr
mit magcredilem, bie Bertifalubr mit fenlrecbtem unb bie äquatorial* ober
»tguinoltialubr mit freisförmigem. parallel ber •Äquatorebene angeorbnetem
^ifferblattc. Bitrvo befebreibt bereits 13 oerfebicbene 2lus|übrungcn, an
erfter Stelle bas öcmiAOflium bcs Beroffos, eine üquinoltialubr. an Atoeiter
ben Diacus in planitia. eine HoriAontalubr, beren (frfinber ^Iriftardi oon
Samos getoefen (ein (oll, bann auch febon bic Viatorin priiHilia genannten
Meinen 'Jlcilc-Sonnenubren, »on benen 1755 ein (Sremplar in Sorm eines
Sdjinfcns in bem oom Bcfuoausbrucb 70 n. (Ibr. oerfebütteten i)oTtic» ge-
funben mürbe. Bei ben ©riechen bicb bic Sonnenubr utgoMyiov (oon
„.Seitabfcbnitt“, unb i.iyttr r „jablen"), rfluutor (oon ijluK, „Sonne") ober
"xm&rjoai (oon rntui, „Schatten", unb öijßär, „fangen"), bei ben fHömtrn
ii.' men ff p rechen b horoloigium nolariam. Sic erlAien in biefen t'änbern im
opTihriftlichen ^abrbunbert unb breitete ficb erft banacb allgemein aus.
Huuet-Spimenubi aus Cseepcntin mit oiee tfid>
rrnamcnticilcn ■iVctifal-Cscnncnubtcn au| oei-
ciolbetcn ÜReffinapIattcn. anqefertiat oon 3olroh
Cbriftopb »5Amibl 1728.
itquatorial-Sennrnuhr mit .AabmaC-
cinltelluna für bie Hnnmelstisfcturifl,
angefertiflt oon ©. Branb«.
»rmbinifitc tccnnrnubi mit HiHbfiunOcnlnluii«, prn unbrtanntri HanC um 1740
* Tie no<b bet ÄWIloAie pnenlierten Kanten toirlen als ^.(ballen wiger.
Befielen helebrten. Ter neue 2luficbroung nahm mit Beginn ber grolk«
Kultur periobe eines t£opp<rnicu9 unb eines Kolumbus im 15. ^abr
bunbert ein bcfebleunigtcs aempo an, namentlich baburd), bafj man ben
aufeerorbentlicbcn BeTt 6 ct Buflole für bie Sonnenuhr erfanntc. Tie
Bcnoenbung ber Magnet nabet, mit beren Hilfe bie vorher recht fcbiPtc -
rige (finftcllung auf ben fRcribian obne tociteres möglicb geworben roar.
ocrlirb 6 ct Sonnenuhr erft ihre pxaftifehe Bcbeulung. iölan nannte bie
Bereinigung beiber TAnftrumente bamals „Kompafj" unb bic Sonnenuhr*
oerfertiger „KompafemacbcT" noch bis in bas 18. ^abrbunber! hinein.
Tas ältefte (Sjcmplar biefer *31 rt aus bem ,"V»bre 14"»1, im Beff|C bcs Btufeum
rtcrbinanbcum au Annsbrud. ift bicr ocranfcbaulitbl. ebenfo ein fpätercs Stüd
nebft ©ebraucbsanrocifung aus 6cm fQtufcum für Kunft unb ©eroerbe au
H amburg. Hatte ficb febon im 'Altertum eine cTftaunliche iFuinnigfaltigFcit
ber Tinftrumcnte berausgebilbet, fo ging biefe nun faft ins Uferlofe. Bubcr
ben bereits genannten fcTtigte man 9Worgen- unb ■Jtbcnbubien (für Bot* unb
Nachmittag). Kombinierte ober linioe rfal*Sonncnubren, lag* unbNachtubrcn
(mit 3Ronb- unb Sterncnubr), Sonncnringe (jum ’äufbängen), Kugel- unb
SAreuAubren, Helio-l£bronometer (mit Blinutenablefung), Bolorbrifcbc Son-
nenuhren, allerlei Xafchcn-Sonnenubren (Korn paffe). Meine '2IUgcmeine Uhr
teifeithen, bann 'Änalcmmatifche Sonnenuhren (mit utpci Schattenseigern unb
elliptifcbcm Zifferblatt), fölonumenJale Obrubren (an Kirchen), ja fogar
:TJlittagsfanonen, bic oon ber Sonne in ihrem Höd>ftftan6e bureb ein Brenn
glas lelhft abgefeucTt rourben, unb anberc Birten, um beren Bclcbreibung
iieucrbinfls befonbers bie befannten Sonnenubrforfcbcr unb Sammler ihr»
ferfor Treder, Baffermann-J^orban u. a. neben ben älteren i’öfdjncr. Sonn
borfer unb D. i'ittrot» perbient gemacht haben.
Bor ber (tollen matbcmati(d>en unb ted>nifd>en (f ntroidlung wollte jchlicti
lieh au* bic Formgebung nicht Auriidlteben. Hcrporragenbe Künftler febufen
eine FüUf »cn Icböngcftaltigcn -Werten, aus beren Nethen wir einige im
Bilbc oorfübren: eine ilquatorial-Sonncnubr »on Branber bcs Tcutfcben
iTHufeums au Biünchcn, eine wunbcrpolle fünffa*e ftugel-Sonnenubr oon
Schmibt bes Bfufcums (£arolino*Nugu|tcum au Salzburg unb eine »ift
faebe Kombinierte Sonnenubr bcs SRufeum Ferbinanbcum au Annsbrud
Für immer babin ift bie Hcrrlicbfcit ber Sonnenubr; Blcribianinltrument
Nabcrubr unb Telegraph buben fic nahezu gänAli* »erbrängt. Ter alte
Nimbus aber ift ibr noch geblieben - mixbte bie Biftüt fic uns au* fernerhin
erhalten als ein Tcnfmal coiffcnfcboftHchrn Fortf*rittcs »ergangener Seiten.
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{frnttrralafi : Tic gtalcbcnroflet't auf Sfr 3nfc( im nötMicSfn VripslruS mit Sri SKarmotbrodc €ommcrpalafl : Tic flrofir, t*n Mittel bau TrSncnSr Taarbc.
<3 n *J3 e f t n g e r ^atfer^^aläffcn. / ä o n 3t. äöcbcr
ci an einem fdjönen £>erbftabcnb oon ber altcbTtoürbiflen Stabtmauer bcrabblidt, aus
beren bemooftem ©emäucr 'Säume unbSträueber emporflrünen, unb auf ber bequem biei
■©öflen einanber beflcflncn fönnen, beflen Blid rvbt auf einem grofecn ©arten — iJefinq. tf in
bid)tcs i'aubbad) oerbirqt faft bie qraucn Schi nbelbä eher ber Käufer, bie enqcn ©äfjtbcn unb
bas ©croitr bei §öfc. 'Sic Sonne gebt hinter ber |d)ön flefdjrounflcncn ifinie ber blauen Beft-
berge unter, ben öimmel in (übliche garbenpiacbt tauebenb, roäbrenb ibre Icftten Strablcn eine
Än.tahl hoher 'Palaftbädbcr ocrqolbcn, bie weithin fiebtbar aus ber fmittc bcs (Wartens auf-
rauen. Sie iValättc ber Verbotenen Stabt, um fräebAt oon Scharen oon -Jlabcn. hinter ben
gc|(hn>ciftcn braungolbcncn Dächern erbebt fid) ein $>ügcl, gefrönt oon fünf luftig (dnoebenben
"t'üDillons, ber foqrnanntc Sloblenbügel, an beflen Äbbang fid) ber lefote Steifer brr fülinfl-
Donaftic erbangte, als bas Xcich für fein £>aus oerlorcn mar. Äls Icfotcr ,,'Xlann" eines
befabenten iSefeblccbtcs batte er Auoor im iJalaftbofc feine grauen eigenbänbig erfdblafltn, bamit
fie nicht in bie £>änb« bd Xebellen fielen. 5lur trauere .Tage (pater pflanzten bie fremben
Eroberer, bie 'JXanblcbus, ibr gelbes Dracbcnbanncr auf bem i>alaft feiner Äbncn auf,
bie le^te Dcrrlicbfcit bei ‘TRings unb ben Xcbcllrn-Uiurpator gleicbAcitig binmcgfegertb.
3Ran barf fid) unter einem d)incfi(d)cn i^alaft niebt ein mächtiges ©ebäube mit prunf*
rollen ©cmäcbcrn rorftcUcr. Ser Sommcrpalaft „Ban Sbou Sban", ber „"Bern ber Acbn-
taufrnb ©lüdfeliglcitcn", bietet bas befte Bcitpiel für bie fiiclc ber chincfifcben Ärcbitcltur,
in feiner lünftlerifcber ’Xbmägung bie gfäebc ju qliebern. unmittelbarer iÄäbc ber'Iöeft-
berge liegt ein Heiner fünftlidjcr See au güfoen eines öügcls, unb auf biefem türmt fid) bei
Sommerpalaft auf; einzelne leid)! gebaute Käufer, bie ftets grö&er finb, als ibre gefälligen
formen erfd>eincn lallen, genial Aulammcngcftcllt unb oerbunben burch böfe, becfrnbrmaltc
Banbelgängc, ©alerien mit funftcollem fi*ol wittc rrnerf, ©rotten unb grllenpaTtien. -Treppen,
fDtarmorbiütfcn, nach 31 rt ber
Äamchrüden gelcbroeift, SRarmor-
baluftraben, fünft liebe £cid>c unb
ben See einfaffenb, Baoillons, oon
benen ber Äusblid neue 'XciAc bie-
tet, unb bas ©an je gefrönt oon
einer Daflobe unb einem lempel-
eben aus bunter 3Rajolifa auf ber
€pib< bes $ügels. Bronzene
Ära nid>-, Drachen- unb fiöroen-
figuren ft eben in ben ©aTtenan-
lagen; ja, ein flanier IVaoillon ift
fogar aus Bronze gearbeitet. Unb
auf all ben buntqlafierten Riegel-
bäcbcm, umfd)lof|en oon blutroten
Stauern, muh Sonne liegen unb
bas ©an^c in ftarfen 'Blumcnbuft
eingrbüllt fein, fonft roÜTbe cs nichts
fein, unb barum fann aud) fein
Bilb bie flanke Fracht toieberqcbcn.
Äbtr ’fkfings roolfenlos blauer
tiimmel forqt bafür. bah es hieran
nid)t fehlt. „'Jitan Sbou Sban"
roar ber 2ieblinasaufentbalt bcs
„■Ulten Subbbas", ber Äaiferin-
trilrrc «Tac öfi, jener grau Don un-
qcmöbnlichem ‘Billen, ^atfraft unb
SbiiteiA, bie ein halbes flubrbun-
bert lanq bie ©efchide eines günflel
btT 2Rcnfd)bcit len Ile unb auch uns
burch bie feiten ber 'Borertoirren
nabeqerüdt ift. ^luf bem See liebte fie 'Xusflüqc unternehmen in dftasten oon bi ftorif eben
3bcatcrftüdcn, in Bcqlcilunq ibrer iSunucbcn. Xn beren Spi^e jener burd) feine bunflc
:Wad)t an bem forrupten ofe bciübrntr (funud) Xn- Jc-Jpai, ^iflleich eine Schönheit unb
ein Scbaufpiclcr oon Bebeutunfl; unb nad) beflen Öinricbtuna fein ebenfo berii d>tiqt er iRad)«
folqer ^ilicn-oinq, ber bie iippiflften feoffefte mit ben für nationale $toedc beftimmten
©elbern au arrattflieren muhte.
Die in ber SDlittc ‘Pefinqs burch ein boppcltcs ‘fWauerrcchtcd cinqc fcbl offene, mit oier pilto-
rcslcn Bacbttürmen flanfierte Verbotene ober t'urpur-Stabt mar cur ÄaifctAcit bir Stabt
bes „tfinen fDlannes". Die übrigen Betoobner icarcn cinipe taufenb bienenbe üRanbfcbu-
roeiber, unter l'eitunfl ber ‘Palaftcunucbcn. unb bie faiferlicben grauen. 3lacb Bcenbiqunq
ber ^rauer^cit um ben jeweils perftorbenen SAaifcr batten fi<b bic im paffenben 'Älter
ftebenben -Töchter ber abliqen jPlanblcbufamilicn beim ttofmarlcballamt DorAuftellen, unb bic
Äaiierinmuttcr pflegte ihre Babl unter ihnen au treffen. Diefe CSbninq bebeutetc Icincstoeas
eine Teinc greubc für bic Betroffenen, benn fie burften bic Verbotene Stabt niemals toicbcT
ocrlaffcn, unb bte meiften blieben in ber Öauptfadje Dienerinnen, ber faiferficbcn Scbtoicqcr-
mutter. Zentrum ber Berbotcncn Stabt liegt bic Jbronballe, bie ben cinfl foflcbcimnis*
Pollen Dracbcntbron birgt. Sin i>obium aus reich Per«olbctcm Schnibtocrf, umacben Oon
flcfchnibtcn Schicbetoänbcn, BronAC-Äranicbcn unb -Scbilbfröten foroic ben gächein aus
‘t'faucnfebern, bie auch bas Äb&eiebcn ber tlHanbfcbubcaintcn finb. korben qelanflt man
burd) bas „Jor ber bimmlilcbcn 'Xeinbcit“ in ein ©croirr oon 'Pripatacmächern, in benen
noch beute ber junqe ab^efeftte ftaifer toobnt, iroft bes *Xeftaurationsoerfu6es oon 1917,
als ©all ber Xrpublif, ein Reichen cbinefifiher Xoleran.A. ifm Balaftbau ift burch bir
'Xepublif in ein 'Hlufcum umqemanbelt toorbrn, in bem man eine bcTrliebe Sammlunq
oon ^orAclIancn, BronAtn, Sbel-
fteinen. Bilbern, Stidereien ufto.
bemunbern fann.
?5ur Seite ber Berbotcncn Stabt
liegt ber Seen- ober Bintcrpalaft
ber brei Votostciebe, mit ber Ojcan-
teirafle, auf ber ber junqe Äaifcr
Äuanp öfüoon bem„ÄllenBubbba"
bis au feinem 3obcflcfann<nflcbaltcn
mürbe, als er fid) angefebieft batte,
bie altebinefifchc Äultur in ameri-
lanifche ,'Sioilifation au ocrmanbeln
Den Balaft bes fübiieben Seiches
beroobnt beute ber DTäfibent. (Ein
Doppelpoftcn ftebt oor feiner Jür.
über beim nörblicben l'otosteicb,
anflefiebts ber Pinfel mit ber male-
rifeben glafcbenpaflobe Idfet es fid)
noch träumen. Die TVnjc 1 f elbft ift gut
gepflegt unb qebört au ben (chönftru
ilunftcn Befinfl». Äber jenfeits bcs
^otostcicbes ift alles Verfall. lern*
pel liegen hier in Krümmern, burch
bie Dächer febeint bie Sonne, unb
kaufen abgelebter ©ötterfifluren
(ebnen als oerftaubtes ©eriimpel in
ber (£dc. Unfraut umtouebert eine
Dracbcnmaurr ausbuntcriPlajolifa,
unb Scharen oon ^Kaben erbeben
ruh fräcbAcnb in bie Vfuft, oon bem
einlamcn Banberer aufflefcheucht.
Blid aul bas gartmartigr i>cfinq mit bem ftoblrnbügel.
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Die Jbronballc in bei Verbotenen Stabt an einem irpublifanifebcn gricrtacK.
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•uro<nfc-& <)«$>!& uc« »flSttt»® uwuii q>t>)jS '}rt|j3® wß «$]ut>8un
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(5. Sortii’ljunü-)
tlcC) bies füllte bie Höuifliu mijjen, alles, alle»,
urtb fidj bancid) «ntfcfjeibcn. Tie Bugen waren
iTjm auf getan, Orttb war ihrem i'icbrciz gegen*
über fcfjeitb geworben. 3 n ber »origen B 3 cifc war
il)v 3ufainnicii[ob-cn unmöglid), weil es unwahr ge*
wefen wäre.
9 nies 3 aubevu war von i()in cibgcfallcn. 3nm festen
9 )talc trat er BJieb als Mamcrab gegenüber »mb fagte
il)v, was fief) bei ihm uerflnbert fjattc.
So ()idt er audj fein Berfprcdjen.
£»ci, wie legte fid) ber B>iub frnibchculenb in bas
Soge!! BJie fdjnitt [ein Boot [o fdjarf bic trotzigen
2 luileu! 3 Bic meiftertc bic ftauft bas Steuer! —
So uxir er angclommeu. llnb alles war beim erften
Sdjritt über feine GdjwcUc aitbcrs, als er gebadet Ijatte.
Tie Mönigiit grämte fid) nidjt, fie ladjtc mit einem
aiibeni! Tao war fein befter frrcunb imb JCebeiwrettcr,
unb cs uhu- il)r Bcdjt, froh 3« fein. 91 ber ftreb tiiiff
bie Unterlippe ein ttttb oft einen garten Biffeu mit,
beit rr fdjiuer l)crunteru>firgcu fonnte.
.Mam er fd)on 311 fpnt?
3 l>ic auf Berabrcbuug gcfdjalj es, bafj bas Giuficbel*
paar nur mittelbar burd) beit britten miteinander fprad).
,,'iöas fagen Sie, SNiels, 311 ber Jafjrt? Bcvbicnt
ec nid>t Sdjclte?"
91 ber fie fdjnlt if^u nidjt, obwol)l il)Y Biels jufttnimte,
bas Bergungen hätte bös ablanfen fönneit.
9 Bas wußten bie Jröhlidjeu 0011 ihm uitb feiner
,yafjrt! —
9 Us ber Befud) ging, folgte iljm ber nubero, tun
ihn ju begleiten. So empfand il)n bic jiirüdblcibenbe
Jungfrau, als ben aubevit. Das, u>as 3wifd)en [ic getreten
mar, machte iljn burd) ben nettenoadjteu Trotz fremb.
9 lun ging er, um nidjt mit if>r allein 31t fein?
Gr füllte co nur fo weiter treiben! 2 Bcnn iljr Stolz
geregt würbe, war fie mierbittlidj.
tVfniftes Kapitel.
Tic 9 Jlad)t ber 9 fcrl)eintlid)nug machte fid) and)
3wi|d)eii ben ftrcimbcu gelteitb. ftreilid), ber Sturm
lieg fdjiedjt eine Unterhaltung au ff omni eit. Gr nahm
bcu Stänneru bic Sporte vom Bliiubc, als feien fie
jür ben B 3 inb bestimmt. 9 lber was bas Cf)r bes
anöcrii erreichte, uermicö es, iljre uerborgencit Oie*
baufcit aus3ufpred)cu.
&r«b fragte nicht; BMUft btt um öelga werben?
Hub 'Jctelo erhmbigte fid) nid)t, ob fid) etwa» jwifdjcn
bau feit famen (ScfdjwifUupaar ucränüert Ijnbe. •
„Strandgut!" hatte er vieldeutig gejagt. SBcr es
inbnteit fonnte, hatte es. Uitb er ivar Stranbuogt!
Tenitod) lehrte ber Türmer nidjt um, fonberti ging
uufdjlüffig mit. einer fcf>ft^tc bem aubcrti 311, bafj er
vielleicht uod) etwas fage. Biel* teilte mit, bah der
eiitgclotftc Tampfer „ 9 Turorn" $rcb antwortete
ebenfo glcid)3eitig, nu einer „ 9 ltin.ua" f)crl>c er uor
oaljren einmal heimiid) mitgearbeitet auf ber ätierjt.
U111 bic vereinzelten ($cf)öfte oon (£ibum ftTitten fid)
9 Uoiren uitb 9 Dinb. Balb bedten bic SBolfon bas Torf
ein. Tann [prang ber 3 Binb auf, bie ÜBolfcu rafften
eilig ihre ©ewänber uitb liegen bas Torf fahren. 3 Dcuu
ber 9 l>inb aber nidjt ad)tgab, hafteten bicSBolfen wiebrv
herbei mit 3crfeljteit, l)dtigcnbeu HleiDerfäiimcn, uitb
bas .•nafdjeu begann uon neuem.
Tic Sdjule war auf ben Tetd) gebaut, ber harten
burd) 2 l*rtll Uitb £tecfc cingcljcgt. Seltfäklt nahmen fid)
bie hohen 5 Bambusf taugen aus, bic als ^efvönuug
bleid)c Sdjäbcl von SBilbfdjafcit trugen, bie in ben
Tftiteii ocrciibet waren. Tic hol)len Stäbe waren uou
2Giub unb SBettcr geriffelt uitb würben oon bem SUinbc
311111 ftlütenfpicl beuuht. t£o (lang unl)eimlid), als ob böfc
Reiftet fid) hören liefjen. 3 n ber gcfdjütjten Haustür
ftanb ber greife £c(>rcr bloßTöpfig mit rochcnbcin 'Gart.
Ter SBinb warf fid) immer wieber ftogweife gegen
fReiter unb ftuRgätigcr. Gr ftieg fie nad) bem ©ofgut
uitb lieg evft oon il)uen ab, ats fie tu 6ctt Sdpitj bev
hufeifeitf 3 einigen ©ebdube (amen.
2 Bieb nannte fpätcr Gridjfcns $>of nidjt aitbcrs als
bas Sercuhauo, in bem man nie cor Überrafd)imgcu
fid)cr fei. 3 min er u>erbc mau bort burd) ^ctmlidjfcitcu
gennsfüfjrt.
9 lt»f bem Gftrtd) fonnte ein Qrcember letd)t eine ber
oiclen Türen öffnen, in ber Meinung, eilt 311 treten —
uitb cs tat fid) ein bunflcr 2Baubfd)ranf coli h&tigcnbcr
SBettcnnäntcl oor Ihm auf. Tic JJcufter öffneten fid)
wie in Hamburg uadj mifjen. Ihmcrfctjcits aber fuhren
fic auf, unb ber immer gegen wärtige 'iBiitb burdjftöüalc
bas gaiijc 6<tu», baf) bic ficutc cifdjvafcit. iöer am
.{'»erbe ftanb mit bem itodjlöffel, fonnte erleben, bah
ihm bie weihe Halte auf bie Sdjultcr [prang. Cbcr
weihe Tauben famen 311m Jyenftev hrtrin unb girrten
unb taten fdjön auf ber 9 (nrid)te.
3 u gelt lies Vorgarten aber judjljeitc uor übermütiger
Buntheit. Bütten Darin ftanb ber riefige graue C-ber*
fd)enrcIfnocl)Cii eines 2 Balfifd)es. 9 iiels fugte, bas alte
föcbciu fei bas cinjige, was 3 ttgcliucs .'Vtnb nidjt 311111
Blühen brächte.
3 m Höf faljcn bie alten Clbilbcv uon ben 9 l»mibru
herab, ausbmdsuoHe ©efidjtcr ber Borfahrcn, bic bei
allem babcibliebctt.
Bor beit Gintretcnben erhob fid) ber ftnpitfin
3 afobfnt uou ber „?lurorn", ftrerfte bic breite Talje aus
unb lad)tc aus bem SJartfran,}, ber feilt umoittertes
C 5 efid)t umrahmte. Gr begrüßte beit Sah« feines SReebcv*.
Sein Sd)iff f)a tt c ein paar fdjweve 3 d)Ingfeitcn Do*
lommeit 1111b muhte leiugcpumpt werben. 3u3tvifd)en
numbctc ihm ber Äaffcepunfd) ber [d)öncn ^viefiu, bei
ber er feine Secmannslicbeiiswürbigteit auffrifdjte.
Gr hatte uorgchnbt, Huts 311 nehmen auf beit £cud)t*
türm, fo ungern er beit (Janb modjte. Gr fällte einen
Brief abgeben.
Gs war bas cvUc Wal feit 3 al)r unb Tag, baf;
jffreb einen Brief feines Batet s itt {nlnbcn hielt* Sie
hatten es bamols beibe als ausfid)tslos aufgegebeii,
fid> 311 überzeugen.
5teb erfrf)ra(. 2Uas war mit bem Bntcr ? 2Beitii
ber cifcnfcftc üJJiaitit fid) herbeUieft, bem migrateueu
Sohn wiebcv 311 fd)rcibctt, Ijatte cs ihn grofje Über*
tuinbung gefoitet. 3afobfcn bcftätigle uuaufgeforbert,
baff bent Gljef etwas zugeftuhen fei. Gr nannte es
fdjoitettb einen 9 «croenfd)lag. Gr fei aber wteber im
©ef(t)äft.
Ter Batev frijvieb feilt 3 !*ort uon feiner Grlraitfuitg.
2lber 3wifd)Ctt ben 3^ilcii war beutlid) 311 fptiren, bah
ber Sd> reibet burd) eine fdjwcrc Gvfdjüttermtg nad)«
bcnflid) geworben fei. Ter Ton bes Briefes war viel
gcliubcr uitb feige irgeiibwie umauo, bafj er bas Bc*
bürfnis hatte, beit €ohu uod) als »Vamilicuglieb 311
betradjteit.
9 iid)t getabe nioralifierenb, aber bod) in ber SUcife
allgemeiner Bctrad) lungeit [teilte er 3 rcb oor, baf) bie
jungen cs gut haben wollten, mul) reu b bic 9 llten (eine
3 cit hdttcii 311 oerfdjnaufen. Tie ^irntn bef<häftigte
jetzt allein tu Hamburg über taufcitb 2lrbeitsfräfte.
Bo ft unb Telegraph bradjtcu tagtaglid) einen Stoh
9 luj träge. Tie 9 l'u jt muhte erweitert werben, bet Ober*
feehaubcl breitete fid) aus. Ter ©anbclsherr fonnte
nidjt an fid) beulen. 3 t)m befahl bie g-irma. Tie
Jyirma war fein {>crr. 9 ftle anbereu hatten 3 cit für fid).
Gs (lang, als ob ber Batet über fein Oeben nadj-
gebadjt l)<ibc unb gcfunbcti, baß bic alte ©cueratioii,
für bie et fprad), jid) burd) 9 lrbeit rerfjtfcrtige. So
allgemein war auch ber Sdjluh gehalten, obwohl bie
Ber|önlid)!cit bes Beters überall burd)|d)ien. Gin grober
Bflidjtcnfreis u erlange tuoljl Cpfer unb Bcrjidit per
[ötilidjeii Behagens, aber er gebe bod) 3ulcl$t mehr Be-
friebigung als eiu ßeben, bas nur fid) fclber angcl)öveu
wolle. 9 Ber einmal jux ^ührerfdjaft berufen fei, müffe
bereit fein 311m 9 Jiarti)vigm ber Selbftucvleiignuiig.
3 ulcht fd)ricb ber Batet wörtlich : ,, 3 d) Ijabc fur.z*
lid) mit unfevem alten B n ftor gefprodjeit. Ter meinte,
cs fei wie oor hu^bert o^hveu, bamals bie 3 Bdl«
fchntcrjlcr , l)cntc bic SBcltfliuht ber 3ugenb. Tas
beutfd)c Bolf aber, bas oon feinem Tatcnbraug unb
Uöertc fd)nffenber?trbcit lebe, fönne fid) nidjt .ben fiimis
geftatten, bafi bic 3 ugen b feiner fühveuben Sdjidjt Den
ftutturftreif proflamicrc. 4 '
3 unt evfteu 9 J?alc fonnte 5 r<b feines Baters Gin*
weubungen nidjt mit bem Bebauern beifcitefdjiebcn,
bah fic beibe 6d)neU3ügen glichen, bic auf ucrfdjicbennt
Cbletfen ancinanbcr oorbcijul)rcn, ohne bafj Bcrftan«
bigung ntöglid) fei. Tiesmal war cs aitbcrs. Ober
war and) er aitbcrs geworben? Ter Batet nahm il>u
ernit. Tas alte 1111b bas neue «n’jdjkdjt ftanbeu jid) in
zwei adjtungsmcricu Bertieteru gegenüber unb wollten
abgewogen werben.
Wit ben 3 d)(agwöiiern „ 9 Udlflud)t“ tmb „Hultuv*
itreil" war bas ircilidj nidjt abgetan, was j^icb fort
getrieben hatte aus ber (hrcfjflabt. 9 (ber 3 d)lagiuörlcr
waren iimnci auf Blafatwirfung luTcdjiirt. Gs l)anbellc
|i(h banim, fein Heben nidjt 311 uerfel)len. 5 ie waren bod)
allefamt in ber alten (Generation, foferu fic tiidjtig
waren, 9 (rbcitstierc unb ucitüntiiiertcu au ber Seele.
Helgas Bat er, ber (Gelähmte, hatte fid) tägltd) ins
2luto tragen uitb in bas (Gcfdjäft fahren (offen, um
wenigfu-tis uod) babciitifein. 2 tn einem anbevn Crt
war er nidjt lebensfähig. Gr fonnte nid)t ansnihcit.
91 ber was JVrebs Batcr fagte, uou ber Bflidjt ber
JVühver, fid) 311 opfern, zeigte ihm bes Baters Hebens*
tampf in einem anbevn ßid)t unb madjte ftreb be-
troffen.
2lȊhrcnb tfreb abfetts [taub unb las unb zulclzt
auf bas Blatt ftnrvte, unterhielten fid) bic froljcu
-Stimmen ber anbercu in bcrfclbcu niebcrcu 3 titln-.
3 ic fdjobeu iljn, wie er meinte, uninerfbav üoii fid).
3a, wenn er Rührer wäre, 311m ftüljrcr geboren!
Gv war immer nur ein letztes £d)ü(crlcin, bas mit ben
91 n f gäbet! bes Heben» nidjt fertig würbe. Bin wcuigjtcn
mit fid) fei ber. Gr hatte es bod) heute wie ber bewiefeu.
21 'ic war er uon Gilanb gc tommen glcid) einem jungen
©ott! llub jetzt zweifelte er bei jebein «Sdjritt, als
müffe er erft gel)<?«t lernen.
Gr fonitlr nicht einmal 311 .zweit .zurcdjtlomiinu.
Gv war uor Sttirb wie auf ben 'JUi unb gcfdjlageu. Gr
würbe babei fteljeu »mb fein ÜHort fagen, loeiui Biels
fid) bic ©eliebte aus ber Tfinuerflniifc auf feinen 5>oj
holte.
Biels uku- ein ( yührcr, iijm gebührte ber Breis. Gs
jiub *Hienfd)en, bic finb 31ml Bci)mcrt geboren, unb
anöcrcit wirb alles genommen. Gr würbe Biels be*
glüdwüufdjcn unb Trauzeuge auf 'J&iebc Hochzeit fein.
Tein 3 frcurtbc 1111b ßcbcnsrcttcr fonnte er es nicht ab«
jdjlagcn.
3 rcb oertrat gar nidjt bie neue 3 fit. Blau tat ihm
Ziiuiel (El) ve an. Gv vertrat nur fid). 'Jüas blieb feines
gleichen, weilt! cs Iiod) einen nitbcm gab, als ^ufludjt
übrig? Sie mugten fid) bie ftänbe in bas Cljv fteefeu
unb ftd) in bie Ginfamteit uergraben, weil fie cs nidu
äitbcni töitueu, baf) fie geboren finb.
Tas wollte er zügelten, wo-, 11 ei* ber Bienfdjljeit nütze,
mu fite er fclber nicht. —
2öas ber Hapitdii jem ontobjen feinem Gljef aut
Worten bürfc ? Gv jollc einen (bin [3 bcftollen unb banleu.
Ter Sohn werbe luieber jdjreibcn.
t^reb [tarite bic alten (belichtet an ben Buiubcn au
unb fah bcnfclben BUd bei bcu Bad)toinnien, bic ilju
zum Bleiben aufforberteti. Sautet fertige BJeufdicu,
er gehörte nidjt hierher.
„Sdjabc um iljn !** (murrte ber graue Seemann hinter
il)iu brein. 51 i eis Gtidjfcn fdjwicg. 9 lbcr ongelim-
jdjiittclte bcu Hopf junt Jcidjen, bag fie ctuberer 'JDlei-
nung fei.
TerivciC hatte ber 9 ßinb braugeu uov ber .vtausede
gelauert imb ben Jräumev faft umgcraimt. {»«ut nuijjtc
inan ihm anlonuucit unb iljn zornig inadjcn. Tann
vedte jid) bas Mimt oor wie ein vunber Stein. Tie
{taarc flogen aus ber Stirn, unb ( >vcb ß übers evtämpile
iid) zäh unb grimmig, fdjritt weife bcu zlUeg 00m Gibumcr
Torf nad) bem 2 eiid)ttumu
Sold) eiu 2 lUber ftanb reizte ihn. 91 brr wenn er
bann uov ber .ftolbfeligeu ftnttb, nad) ber feine Seele
fieberte, fonnte er rein SBort fagen. 9 Benn fie ihn
fragte, würbe er ihr raten:
„Bimm Biels Gvidjfcn! Tann luft Mi geborgen."
9 lls bie onngfvau allein in ber iiinucr (laufe zurfnf'
blieb, erfuhr |i< wieberum, bafe fie ben abwefenbeu
3 -reunb beutlidjer fpürte als bcu amuejenbeu. Tas
.vtaus bebte unter ber Jyahrt ber SBoltcn. 3 hvc Seele
aber ging aus unb fattb Jyrcbs fdjwcifctibc Seele mfiljc*
los uub wußte gewiß, wie fein unb tief fie fei in ihrem
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
empfinden. Tamm wurden ihm bic lauten Morte fo
fcfjmer.
92 im uwr ihr dev Jyrcuud wieder nabe, und il)r herber
Gtol.t verlieft fie. Ter TOiiib diirdjhcultc mild bas Siaus
und rüttelte 011 ber Tür des Bcrfd)lafl$, in bau Ö*c6
nächtigte, beim Das Ta d) feil ft er ftonb offen. 91! 6 bic
Jungfrau heu Bodenraum betrat, blätterte Dev Mild«
fang in Des Türmet* Tagebud).
.\>clga nahm es auf, um cs 311 borgen. <£ic säuberte
mit bem Büchlein in if)rcn Aiäubeii. £ic muhte, Daft J-red
Diefen Blattern fein Vctjtcs anoertvaute. (£r l)attc es
«nsgcfpvocbcn ; „ 90 er Darin lefc, |e!)c feine Gcelc mutt."
(f-l)c fie f id) oerfnl), waren bic Mä&cftcuaugcu
hurtiger gewefen, als Jf>clga ihnen erlauben wollte. Auf
einem bev elften Vf Atter ftnnb flefd) rieben:
*od) bin entronnen! Meid) eine Gpcltalclwclt
ift Das Menfchcubcifein hinter mir! Mic ein 3 al)Tinnrft
von lauten Stimmen lärmt cs duvd)eiiianDcv. Sie
miffcit Dort immer nur, daft fic Million finb, uub wer
am (aiitcftrit feftreit, wirb ,)uerft gehört. fiter aber hat
bas «>db feine gellende Stimme mehr gleich einer Tampi
pfeife. *— brüllt, wie ihr wollt, daft bic (Oefchithte der
Böller in feinen GhoRftädteu finnnd)t wirb. 3 lir be-
täubt mid) nicht mehr.“
.'Sclga errötete über ihr Beginnen. Sic wollte das
9 *üd)lcin ber Seele Jyrebs fd)licftcu, ba Ijiiifl il)v 'Wirf
am lebten (Eintrag feit.
„Meine Vuiub l)«r heute nadit im fcmcr gelogen.
9 t itn ift mein panier Mörpcr cnlifiiidct, nub meine Seele
fd;rci t wie im ftcurrofeti. Sic weift nicht, ob fic vor
9 ttotnte fdiveit, ober ob meine >j»mib eine Tempel
jrfjänbcrin ift r bic abgehaueu werben niüfttc. Meine
fiaud hot ,iuv Aad)t bev tfouigiu, als fic in meinem
Janus unb auf meinem Vager fd>lief, wie ein CT leb an
Das JiSeri gerührt uub ihren ficrjfthlng bis in bic ftingcv«
Ipiticii gefühlt. Scitbcm ift bas leife fSod)cu ihres
Blute* in mid) tihcrgcgaiiflcii uub hämmert wie Meeres*
Iranduug in meiner Bvujt. C*d) bin binausgc fehlenden
aus mir felbev auf bas Meer uub rufe wie ein Sd)ifi'
brüchiger. 9 fl»ev, bic mir allein helfen Föuiitc, borf idi
nicht rufen. ;f firne uid)t, Monigiit, Daft mein Munb
iiumm iit. Meine Seele ift oor bir eine fingen De
JVIanimc."
Mit hoftipeu 2 divift ȟgeu hotte er es hiupewo vielt.
Tann war er fei tget rieben worben in das Milbwettei
hinaus.
Tic Jungfrau fühlte, wie ilm* Augen buiifel wurden.
3 l>rc Bruft hob unb feutte [id> in tiefen Atcm.tiigcM.
Aber fie lädioltc, uub il)vc roten Vippett flüfterten im
hörbare Morte, wiilirrnb felwlüditig aurlleubes ifv
bannen in ihr aufUirg.
Mo mar ihr Stell, baj; jic ihm nicht turnte? Tnvjic
er tim, was er lat, oftne als ft realer gefd) ölten ju werben ?
Sie untrbe pcliebt! Tiefe (üewiftbeit bfmfte fie über
olles föftlid) uub jubelte wie bev Sturm braunen:
Veben ift Sieben!
(fs war Tein Slaub mehr, baji fic in beit (üebciiu
ni||en bcs (beliebten weiter las. Sic fanb barin beit
A$Cfl 311 vh’H, bem fie helfen wollte.
SUicbcr las fie: „‘ihn id) wortbrüchig, Sdjweftor«
lein? 3 d) fann meinen Augen nid>t ocrbicten, bai?
fie dürftig finb nadi Heiner Schöne. 3 t ov Heiner JPierr*
Iidjfcit ocrblaffcii olle 3 thmiCH r bic btt mir täplid) oni
ben Tifd) ftellft. 3 luinmi tnft bu mir bas? Millit
bu mir fapen: 'Sille Blumen finb für bid). 9 lhev
bie fd)önfte b(fil)t für f id) allein uub ift niemnubem
beftimmt, ober ift eilte 9 lnpcuhift für alle! Cldi llfibe
bie Sonne unb ben Miitb, bie beine ftoave ftreidtelu
Dürfen. Tann fteln* id) ferne wie ein Bettler am Jaim.
9 Pamm ucibirgft bu bic Fracht Heiner tfvaave, bie in
Deinen ftlcd)ten bis über bie Mnic Iwrahrcidjen, unb
tväpft fic ols ikone auf bem Sdjeitel? C(d) möd)te
Deine ftlcdjicn löfeu, boft Deine Aaare wie ein wallen*
ber Mantel um bid) finb. 91 bev id) fault es uidjt tun,
uub mein Munb fann bid) nidit bitten. Tenn bie
Mönipiu will nur bie Sd) weiter ihres Ticnrr» fein.
Tu bift ftrcnpc mit mir.“
S^vrr vafd) ciitfd)(offeuen 91 rt ncl)ord)eub, loufttc
Die ftunpfräulidK, was fie tun wolle. Sic ftiep herab
tu ihre Mnmmcv, lüfte ihre .(\voue oor bem .Ciaubfpiepel
unb faup leife uov fid) (>iu. Sie fömmte Die wopenbe
ftülle uuD fri>aute aus ber feiDipcu ftlut mit leudjten*
Den 9 Iupen unb roten iMppeu. Sic nirftc ihrem
Spiepelbilb 311. >>cutc wollte fic fd)iiu fein 11m ihres
Jaubcrmamico willen.
Tie Tut fuhr auf, bic Wfttbshvaut ftürmtc in bas
JTtau*. Ter Sinficbcl «bev ftaub wie ein ^faljl unb
ftovrte bas Mördieuhilb au. Mitten aus rauher Milb*
uis lommcub, aus Snubpcftiebe uub ftübucttbeu tlBolfen,
tonnte er uid)t faffen, weld) iinbefd)reihlid) milDc (hüte
feiner warte. Cb er Die ilönigiu fiberraftbte in ihrem
orrfdjwiep etien Tun unb fid) eiitfd)ulDipeu uuifttc, ober
ob i!)m bic l)ö(hftc Grfülluup wie ein Muiibcv uitetl
würbe?
H ftreb!“ rief Das hräutltdje 9 Bcib uuD f«f;te il)reu
lebcuDtpeu Mantel, Der um fic flatterte.
Tev^fal)l würbe leben bip! Mit bebeuben .Cvhiben
warf ber Türmer bie Tür in bas Sdjloft uuD verriegelte
jic. Tann faftte ilju eine neue Cbeuxilt, bnf? er taumcluD
oor Der ftöitigiii nieberfant nub feine Stirn an ihre
iftiic pichte.
Aber H) H neigte fid) bie ^olbfelipc unb lieft über
Den ‘JPeltflüdjtlinp Das ('»ewopc il)rer 5 >aave riefeln,
Da» er pan 3 in Sdjönljeit pcfaupeit war.
Sirius fprad) ein Mort. 3 ?eibe uerharrteu in Dem
lautlofcii ('ilürf Der StunDc. Die ihnen ben Urgiuu eines
neuen Gebens offenbarte.
l£r ffiRte fic wicDcr unb wicDer, f dieu unb anDädjtip,
nub mit gcfdjloffcneu 9 (ngrn bot ilyut Die Slönigin Die
blühcuDen Vtppeu. Oil langem felbftoevftill feueii
Sdnveipcn lehnten fie aneinander. Tic wtlDe ftagb,
bie iK'denb über bas Tad) binftampfte uuD in bev
'ütauDung Dumpf DrölineuDeii 9 PiDevl)all fanb, hatte
mir ben Auftrag, ben ftriebcu bcs (finfiebelpaares um
fo beplndetibcr 311 madjeu. 011 Dem fd)lid)teu Acipeu
ihres .tyutptes giv Sdpiltev Des törlirbteii bezeigte Die
ftuiipfrau fold) bebinguupslofes Jutvauen, baft es ben
Mann evfd)üttevte. (is war bie plcidje uranfäuplidu*
tücbärbe, wie ber Straubhafcr im Minbc fid) tteipte.
Turd) JBortc fonntc fold)c fiinpabc nid)t uerftärl t
werben. Sic Tagte, bu tuft rein llnrcdit au mir, was
bu and) tuft. ?td) habe bir alles im oprous gcjd)cii|t.
9 lls fic wieder 311 Morte (luueii, wetteiferten fie,
wed)felfeitip ben andern tu cnlfdwldigcu und jid) 311
f diel teil, weil fie bem (beliebten umifnt fdiwere Slinibeu
bereitet ftottcn. Hub wieder faulen jic iidi in Die
?(vmc unb ftauuteii fid) au:
„Müiiigiii! Mt es wahr? od> fann es nidit plaubeii!“
Ter (fiiifieDel füid)tete )ü«t)i mehr, boft feine tfte
freiiiup oorübergcheiib fei. (fr war tu lebendiger Mit*
teilfamfeit erlöit. Taft 9 lUel» 3 Ueib bedeutete, hatte
einen ocvbeiftungsoolleu S iuu non Vlnfiiiip anpehaht.
Tie tHrautleutc lafeu nod) einmal ben Aviei Des
Vaters tu famrneu unb fpradieu barüber. Micdrr ergab
fid) pon fei her, baft Mich ihres ('“»dichten Sadje per*
trat, wührenb ftreb mitCifer des 9 »aters Anwalt würbe.
„ 9 l'icb, Darin hat er Dod) redit, Daft es 311111 Veben
gehört, ^.ft'lidjten 311 haben, (fr trägt bis 311111 Ju*
iamiueiibvedicn Verant worin 11g um Verautworlunp; es
ift iiiriit bas (üelb, bas ihn treibt. Mas fall ohne ihn
aus Den Angelleinen uub Arbeitern bei ftirm« wer*
ben? Mid) trieb lediglich Die 3 elbiterl)aUunp, iwil
id) üIkvoIC Verderben feil). C*d) muft evfl ein anderer
werden. Aber wenn id) einmal teiu anderer würde,
wäre id) uulüditig 311111 Veben. fta, idi bin fteuer
Wärter unb habe einen Tieuft, Den id) ttid)t geling
aditcu will. Aber rcidit Das auf bie Tauer ans für
midi?“
Actga uol)w ihm Den Vriet aus der vumb und
itvirf) i l)iu über Die 3 tirn, iitDou fie mit droUigem
(fnift feine fd)UH*i fen Den (bedauleu befprad):
„ftort mit Den ftlebennäufeu ! ftetg bift bu mein
Viebfter.“
3 l'av ihre Viebe nidit ftarf genug, Daft fie ihn uodi
nidft rollig «usinllte? Mar nodj ein letger MibriitanD
tu fitcnoiiideu? (!r follte wie fic uutcvtaudKU im
('»ewope iljvcr (scligfcit. Ton Mahn follte er 00m
■Strande abftoften unb mit ihr hinansfal)ren in Das
neue Veben.
Ter Ginfiebel fpftrte Das lodcuDc .liehen unD widi
ber ^loldfelipen uid)t non ber ceite, bic mit ihm Mid
und (ücbflrdcn taufdjte in felipem ('»eben und Achmcu.
9 k»lb l)afd)teu fic fid) um den $i|d) herum. Valb faul
die ftungfrmi fuicfd)wer unb l)inpelumpsooll iftni in
Die Arme und lieft Das .<Sanpt hinten üherfiufeu an
feilte Sdpilter. Als er imerfättlid) ihren Mund fiirhlc,
vift fic jid> los. < 3 ic muftte bod) wivtfdjaftcu, baft der
Manu etwas 311 cffeit belam. Gonft wurDc er ein
fdjlimmcr Mcvwolf unb traft fic womöglich auf!
feilte cutDedten fic beide eiuauDcr wie eine neue
titelt, wie Minder in die Meil)iiad)tsftube laufen, alles
in bie .(Säube neljmen und ftaunen, was ihnen gehört. -
Am Spätnachmittag Härte fiel) Das Mettev auf. Tie
Mollen fliegen im .fSimmclsfanl fteil unb gehärbeugroft
baftin und hatten ein lietico würbcoollcs (üehaben.
Mir bcrSBiitb pfiff als der Atlcrwcttsgaffcububc hinter*
l)ev und fümmevte fid) nid)t f Daft iftm Die £d)ctfc ftäuDig
den 9 ?fufeu ,3utel)vten.
Tic Schafe waren fiberhaupt wenig uerftäiidiiisiioll,
obwohl Die (fiDiimev 311 r (Shveiirettnnp ihrer 5 Huphcit
Das Spiidjwort „Dumm wie ein Sdxif" umtauften in
..fo Dumm wie ein Vabcgaft“. Aber fie luabbcrtcu
fid) gepciifeitig Die MrAnje ab, bic ihnen Die 'Braut
.tur fteier Dev Verlobung um ben hönpte.
<ha 113 anbevs war Das Vegriffsucrmögcu Des 3 ee*
hiinbes Bummel «usgcbilDct. Tie Mcufd)cn fällten fid)
uid)t allein für fd)lau halten. And) Bummel hatte fid)
eine Viebfto angefdjafft und wollte fie norfteilen. l£v fang
it)r Vob in brn hödjfteu Tönen. Aber fein MeiMjen
hielt fid) fdiamhaft turüd und wiegte fid) auf den Mögen.
Unb Die Bogcljdjiifttolonic rov Dev *iiDumcr Tiefe
hcglücfwüufd)te Braut uub Bräutigam uub führte ihren
Wl)lreid)C1t ftamilienfegen oor. Tic MiuDevIciu tont*
idjelten mit gefpreitten Beinen und biefeu MApftu wie
unförmliche graue lUoKfuäitcl, iiiiifchwebt unb he«
idnien uou ihren fdiöncn mcligeunuibtcn (fitem.
Uub bie uutergeheiibe 3 cmiie baute über bem
uni Heu Den Meer eine hohe MottcuUiirg unb ftellte auf
Die ^fitiuen den ftrieden mit gebreiteten Sd)wingeu.
fteftlidier tonnte eine Verlobung nidit gefeiert wer*
Den! Cs beluitigto bas weltentroiineue Menfdwnpaav,
fid) ausuimalru, wie fie jeftt als ehrbare Brautleute
Daheim groften (f mp fang Durd) die tftcfellfdjaft ans*
uilHiltcn lyAtten. Munter Dicfclbeu leblofen Siedens
arten austaufdieu und iljv bräutlidtes ('»lüd 311 v 2d>au
iicllcii! onnnev peiulid) auf bev .y>u t fein, Die ftev
gebradjten lopfigen ft 9 iiulid>feiteii nidjt 311 pevfehlcu!
A'ie an Den B langer geftellt wären fic fid» oorgetommeii !
Buh! 9 iienmnD non all ben fremden Menfdjen
lonntc iljv ('»lüd ftören. Sie füllten es nberlyaupt nidit
eviahrcit. Tn rin waren fie fid) lieide einig.
Ten vmlKpmilt des fteftes lmirt)te eine aiisemuihlte
Hbervafduilig. Au Dev Spifte Des Clleubogens ftauD
Das bräullidK Baav gleidjfam am ÜlaiiD Dev (fvDe, 1111D
Das uneuDlid)!' Meer lieft feine weiften 9 foffe oorbei
jagen in imabfcbbnrer Gdxw. Ta jubelte Der Munb
Der ftungfrau, fdiier cifd)iodeii oor ftveude.
„Meerteuducit!“ lief ftved enl jüdt.
Tas alles pcfd>at) um iftvet willen! olnetwegcu
loaiidclten fid) bie Diiullen 'Jl»ogeu und trugen V* id) t
trdine, pom tmiidjtbnveit Aänbeu emporgehobeit ans
Der Tiefe, uub trugen fie au Vaub. um fie nieDer
n lieg eil 311 ftüften eines glfidlid)cu Meufdxn paaies als
Brautgefdicul. onimer brüuftiger len d>te teil Die .dämme
und fpvühtcu non ricjcludeni Vid)t. HncvfdiÖpflidie
ftvcuDe wallte ans gueUcnbcii liefen und fdjicu fid)
au fid) felber 311 übevfvcuen. Ties Stürzen uub Monimeii
und Steigen in imevfd)öpilidi leud)ten der ftülle! Ber
fd)wcmVvifd)cs 'dienten war es bis 3111 ftveiibenraferei,
Die ben Tob als 3 b 011 ne erwählte! Alles war beiten
311 Vicbr geidieitfi, Die es euipiaugen 1 01111 tcu.
91 ' er ift bem Meere fo nahe oevwanbt wie ein hvänt-
iidjes Meil»? ^teilte ift Die hohe GliinDe, Die nidil
mailtet und leine (%c11.3e gelten läftt oor Dem bnvu.ien
lafeu. Mag Der Mann cvfifticden, weld) jähe (üewalt
einer 9 kicd)antin glcid) Die (üelirbte ergreift. Amis ifi
es, baft fie fid) uou ihm löfen muft 1111D hinter bic
Timeuwaub iliiditcn? 2 -ielK, fie loninit wieder unb
trägt teilten Ciujetuann'u mehr. 2io gleid)t einem
ti’l*euDigen MaumovbilD ooll göttlid)er 3 d)öul)eit nub
eilt 311111 ^reubenfeft bes ewigen Meeres.
Gielje, jic wirft fid) Den ?l>cllen entgegen mit gleifteu-
Den Armen, faftt bie lidjten .Uräiuc mit beibeu .viänöeu
und läftt fid) uon bem rimieuDen grüngoldenen Uber
flui; ühevfdiütteii.
2 d)icr weiten weil ftel)l der Manu als Jufdjauev
am 3 trau De. 9 l»as ^ändert er nod)? Manu er nid)t teil*
haben au der bcDingungslofeu Eingabe bis 31111» iluter*
gang? Muft er immer nod) 3urü(f halte 11 und Jägern?
Siel), bic Meerjungfrau locft unb formt bic ftfiube
3uv Sdialinci am roten Aiuub. Sie hebt fidi aus Der
viditflut mit fehimmerubem Veibe.
n Momm! u
Ta l)at cs and) den Alaun im (üenief gefaftt und
gerüttelt mit llbergcwalt. Molfeuhäuptev fommen eilig
bcr3ii über Den Tüncn. Aur der ftciuevnc {Riefe Des
Veit d)ttu n nes bleibt unbewcglid) flehen am GtraitDe.
Teilt Manne fliegt bie VcrtlciDimg vom Veibe, bis
er daftcht als ber narftc Golm der SdiÖpfung, Dev
Mcnfd)cum«uu uou 'Anfang.
9 «un gehört er fidi felber iiid)t uiel>r und I)iit fidi
aufgegebeu. (fr ift mitten in Dem hoben Jrcft ber An tur
unb finbet, was ihm jiibcftimmt ift. ^iubet feine Mild*
heit wie Damals im Cbcwitter, Die ftd) feiner cm»chrt,
foiiDcrn bie Alleiumütipfeit im 0 d)cufcu.
Tort, wo um die fdjimmcmde GauDbanf Die wogende
^■üllc leid) tc v .(i 101130 fid) Drängt, ift bas Braut bett bereitet.
Tes 'JDcibes M1111D f>t\t tvnufeu geftaiumelt: „Tu
bift mein Mann.“
(,"töVlji‘IUItl|) fi)|,U.l
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Slluftrirte 3cttung
? n & f l e f h u n h &nftt>fc?lung£g
d n Dr. s 33. S m n j ( ^rofctfor ber pbploflcnctifd)cii 3 o t> l d q i c an bcr U n i o c r f i t ä t 3ena
6i(berlöuMn ift \\t jogat auffallcnb bcutlieb, unb bas ftinberllcib brs Iigm ijl nod> nid>t je
ftarf querflrft reift u>ic bas bcs Eliten. Unleugbar folgt hieraus, bafe bic urtp rünqlicbftr fteieb*
nung tos rtaficnfells bi t ^ledung mar. Unb es ift bas ein ©runb mehr für bie beutigr
■Jtuffaffung, bafe Löwe unb liger im ($runbc nur PJüftenform unb Dfebuitgclform einer unb
berjclbrn Tierart finb; bas ©üftcnlier braucht nicht fcbilfartige Streifung,
aber — flur übroebr pon Hnfcften — iBtäbnc unb 6<bwanMuaftr. — Tech
rooju in bic fiernr fcbrocifcn ? UnffTr Droffefn. wie fDliftrlbroflrl, ©ingbroflel.
"Ißeinbroffcl unb -©acfeolberbroffel ober RrammetsDpqel , baben (amtlich ein
braun unb bell gejprenfcllcs ficbtrflrib. ?lur bic brfannte Slmfcl ober 6<bn>an-
broffel ift Mwar*. T'ajj es nun in berSRafur feine fprungartigen Beränberungcn,
fonbern nur Übergänge gibt, bcrocift uns bas öugcnbfkib ber 3linfri: es ift
gleichfalls gefprenfelt. übrigens flebt bem bie »eibliifee "ümfel auch int er-
n>acblcnen .Suftanbc noch näber; es ift bas eines oon ben jabl trieben Bcilpiclcn, in
weiften bas fßeib bem finblicben guftanbe näber ftebt als ber SRann. SIls
urfprünfllicbftes ^ibeftfen-, ja wobl überhaupt ^Uptilicnfleib barf eine ge-
ringelte Ouerftreilung gelten, Befonbers beut liefe bcrocift bas ber €<ferltp-
pufil, eine tropijftc, blinbfcblcicbcnüTtig fufclpfc (fibethfr; benn beutlid) ge-
ringelt ift er nodb als junges Xier.
“©äs für bie gärbung bcs Kubcrrn gilt, gilt aucb für brn Körperbau. Tic
'l>tottfifd)€ ober fccbollcn liegen befanntlid) am fWceresgrunbe auf ber einen
Rörperfeitc, unb auf ber anbfTen. bie allein gefärbt ift, tragen fie beibe klugen.
6ooirl man nun am €tranbr unter aufs Vanb gefpülten fiilcben audh junge
s-Ämgrltpunns Schollen ober $luitbern ouflefen mag. man wirb barunter feine finben, bie
bie Lebre betätigte, bafe bie jungen Cftollen
U nfere heutigen Xierbilber nehme man für bas, was fie finb: geiftnungen nacb tsftau-
ftüctrn aus bem oon €rnft £>aecfcl geftiflelen pbolctifcfecn 'Jtufcum in ftena. Damit uns
feine „gälfftung oon (Smbroonenbilbcm" eorgeroorjen werben fönne, fei bin*ugf|ügt, bafe bas
Bilb bcr «intwidlung bei 6ftp(le allerbings ffton früher gejeiftnet mürbe nach Präparaten
ber bamals Königlichen Biologifften Stnftalt auf fwlgolanb, boeb befifet bas
Jenaer 'Jtufeum gleichartige Präparate, bie in $<lgoIanb bergeftellt würben.
Unb bas Bilb ber 'Jtinge Iwurmlaroe beruht aufecr auf einem föaftsmobell im
:IRuftum audj auf bem (Einbnid oon mifiojfopij6cr 'Betrachtung brs lebenben
•Tieres. Die übrigen jebod) geben ©tücfe aus ben anfdjauficben Präparaten*
reiben bes Profeffors plale, bcs jefeigen Direfters bes Jenaer URufcums, wieber.
rkb wette laufenb ober mebr gegen eins, bafe bem naturfunbigen Leier,
mag ibn aueb Ifton oft bas muntere 6piel junger Bärenfinber im jiergarten
v nMüdt haben, bas neugeborene Barchen ber Spejics Braunbär etwas bleues N
unb überrafftenbes bieten wirb mit feinem weiften $alsbanb. (fin folcbes
fenntn wir boeb nur oom afiatifeben Kragenbären unb Lippenbaren, bie cs
ullerbings lebenslänglich tragen. Plan barf barin ein :fln*ei(bcn trblidcn, bah
biefes weihe £>alsbanb einft ein gemeinfamer Befifo aller Bären war, mögen fie
beute ganjv braun, jebwarj ober, wie bcr (f isbär, weife geworben fein. — Die
Raubtiere aus bem Raftenfle|cbleftt tragen febr pcrjcbicbcnc ftlcibeT: bie meiften
finb pantberaTtig gcfledt, ber Xiger aber ift quergeftieift, bcr Löwe unb ebenfo
ber Heinere, ftets mäbnenlofe amerifanifebe 6ifbcrlöme ober Puma bcfanntlicb
einfarbig bell. Bcrgleicben wir nun bie Rinberffeiber biefer lierarten, fo finben
ioir Diel gröbere flbereinftimmung: bas Rleib bes jungen Löwen läfet pantber- ^uflenbftobium
artige f^lcdung nicht permiffen; beim jungen
fc-chtpanürtlirl im ^ugwbflcib.
üiitiri eft uraa bft 6d>ollc.
t'nn,Mct|ii)lfid>t <l£d)ellopujif). juna unb alt.
BiOCiTiN
<rfärkt Körper u. Nerven
A n die Leistungrsfahi^iceit der Nerven jedes einzelnen werden
heute ungeheure Anforderungen gestellt. Soll der Organis-
mus sich seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit be-
wahren, so muß für eine Kräftigung der Nerven Sorge getragen
werden. Der lebenswichtigste Bestandteil von Nerven, Gehirn
und Rückenmark ist das Lecithin. Seitdem diese Tatsache wissen-
schaftlich festgestellt ist, verordnet der erfahrene Arzt zur Kräf-
tigung und Auffrischung geschwächter und abgespannter Nerven
das Biocitin mit vorzüglichem Erfolg, denn Biocitin ist das ein-
zige Präparat, das 10% physiologisch reines Lecithin, hergestellt
nach dem patentierten Verfahren von Professor Dr. Habermann,
enthält. Biocitin ist deshalb zum Ersatz der verbrauchten Nerven-
kraft und zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit unentbehrlich.
Aber auch bei jeder anderen Art von Korperschwäche, ganz be-
sonders für Kriegskranke, hei Blutarmut und bei Unterernährung
bildet Biocitin ein hervorragendes Kräftigungsmittel von unschätz-
barem Wert. Biocitin ist in der früheren bewährten Güte mit
10 % physiologisch reinem Lecithin nach Prof. Dr. Habermann
in beschränktem Maße wieder lieferbar. Erhältlich nur in Ori-
ginalpackungen in allen Apotheken und Drogerien. Eine Broschüre
über „Rationelle Nervenpflege“ und ein Geschmacksmuster sendet
auf Wunsch völlig kostenfrei die Biocitin-Fabrik, Berlin S61 J.
.ExqaisiC
Echter alben Oie Perle der
Weinbrand Liköre .
E.L.Kempe f*.G$. Aktlenge sellsGfcaft.OppaGfc i.S*
t St Afra t
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uriginai irom
THE OHIO STATE UNIVERSITY
476
atluftiirte Seitong
'
9tr. 4006
noch (ommetrijcb finb. Tenn
bie berühmte Ptanberung
bcs einen Puges oolhicbt
|id> bneits bei ben noch un-
gemein aarten unb faben-
btinnen, 1 cm langen, burch-
iidjtigen, übriflens auf hoher
'ett leben ben Xicrcn.
■alle biefe Xalfacben finb
Belege für bas ^locdelfcbc
biogenetifebe ©ninbgefctt,
welches bctanntlicb befagl:
Tie Augcnbcntwidlunq ifi in
piclem eine 'Bicbcrholunq
brr <2tammcsflcfcbid}tc, aber
bic Ontogenic ift eine 'Die-
fapitulätion bet pbDlogenie.
3 ung« «Tiger
©aus junget Braunbär
Turcb biefes ©efefc, beffer
gefügt, biefe Dlegcl, n>irb bic
l'cbre Don ber ^ugenbentroid-
Inng, bie ^mbroologie ober
ftcimcsgcfcbichtc, su bem
einen ber brei ©runbpfcilcr ber Stbftammungslcbrc, neben ber
oergleidbcnben ■Anatomie ober Plorpbologie im 6innc ©oelbcs
unb ber Paläontologie ober Pcrftcincrten Überlieferung.
fBcnn man manchmal fggen mill, jene tfntroidlungsrcgel
fei auch pot Tacdel febon betannt fletwfen, |o märe barauf
mit Plcpfeifto su antworten: „'©er fann roas Tummes, rocr
tras Kluges benfen, bas nicht bie PorroeJt febon gebucht ?"
•Jlllcrbiugs finbet fid) ein äbnliche r ©ebanfe mie ber S>aedelfcbe
febon in brr gefamtfn Xicrforfcbung feit SlTiftotelcs, unb er
nahm jeitroeilifl bie gorm an, ber iOlenfcb burcblaufe in feiner
^ntroidlung alle übrigen Xicrformcn. Tabei mar bie Pcibe
ber Xierformrn *mar als eine 'Jteibc .luncbmenber Poll*
fommenbeit. hoch feineswegs rntmicflungsgrfcbicbtlicb gebaebt.
3-ungct tilbcrlöroc i^unial
fonbern meift im «sinne ber 6d}öpfungslcbrc unb unoersweigt,
roäbrcnb fic in “ffiahrbeit Dielfad) oerjtoeigt ift. ©crabe als
bie mifroffopifd)' embroologifcbe .gorfebung in ©ang fam,
mürbe burd) ihren Pcgrünbcr, ben „Pater ber tfntroidlungs-
gefd>id>te" Karl (Srnft d. Pacr, jenes tSntroidlungsgefch bc-
ftritten: bie tfntmidlung bcs t£inselmefens fei nur roaebfenbe
/Inbioibualität burch Aunebmenbe 6onbrrung, meiter nichts.
Tainit mar aus ihm bas Unrichtige genommen, aber fein
Ptobrbcitsgebalt, ber in ber fftieberbolung oon Porfabren-
formen lieg!, n noch nicht gefunben. Tairoin bat aisbann Dielen
e cu t lieb gefühlt, £»aedel fd>älte ihn tlar heraus unb bewies
ihn burch neue geftftellungcn, mie namentlich bas Porbanben-
lein gleicher früher (iEntwicflungsftdDien — tüJlaulbee rftabiuni,
Pläscbenftabium, Urbarmftabium — bei allen Xie*
ren, was bie tfinhcitlidjfeit unb gemeinlame 'üb-
ftammung bcs ganzen Xierrcicbes ebenfo beutlid)
beweift, wie burch bas ^cllentum bic (finbeitlicbfeit
bes gefaulten Organismen reiches bemiefen wirb,
©ebenfen mir noch ber Kieme nf palten unb bes
gifebbersens beim mcnjcblichen Umbroo, ber über-
cinftimmung smifchcn grofcbfaulguappc unb gifch,
ber rocfenllichen ©leichbeit faft aller ftrebslarocn,
bic nämlich immer reicher ben ledjsbcinigen „9lau-
plius" barftcllen, ober ber PJurm-, Dlollusfcn-,
fcstacbelbäuter- unb Ifichelrourmlaroen im Plecre —
fiebc unfer Pilb — unb enblicb oiclleicbt noch ber
oon ber £>aut ausgebenben «fntwicflung unteres
iReroenfoftems, an Stelle helfen wir bei ben nie-
bcTftcn Xicren ein toirllid) in ber Taut liegenbes
finbrn, fo haben mir uns ben parallclismus jroifchfn
Pbologenic unb Ontogenic an wichtigen Pci*
fpielen oergegenmärtigt. Unb bas ift ein 6tüd
oon Öaedels i'ebrgebäuDe. Slus ber Ontogcnie
bes SWenftben fei noch ermähnt, bafo bas neu-
geborene Äinb bie güfet j B |
hält, als wollte es fie auf tu |
SÜetterbcrotgung bes mut-
mafelicben Pormenfibcn pd: I
bereiten, unb Dab cs mtt ber
3eb«n greift, dine bei ihm I
häufige, bic 31rmc nah Dorr
Aufammentlappenbe Perne
gung mürbe als überein
ftimmenb mit berjenigen gt
beutet, oermöge beren bas
3 ff en junge fid) an ber flettrm
ben Plulter f efthält, tat
men fehl idjc ©ebirn ma6
nacheinanber etwa bas Cta
bium bes Kaulquappen-, tfi
beebfen-, Peuteltier- unf
^ffengebirns burch. Sit
muffen jebodb iugeben, bo£
ooreisjcitlicbe Porfabrcn bes
3Renfcben, bie gemeinfami
Pot fahren Don 'JERenjcbcn unb
affen mären, uns noch nicht betannt finb. Ter „Sffenmenfdr
Pithecsnthropu« oon 3q®a ift eine SRittelform, bie neben
:9t citf eben unb 'flffen lebte. — Tie ifntmief lungslehre ift un
umftöblid), ihr €ieges,*ug war unaufbaltfam. Tie aus ibr ficb
unoermeiblicb erqcbenben Äonfcquenjen, befonbers ber natur
miffcnfcbüfilichc Pionismus, mögen Diel baju beigetragci:
haben, bes Plenfcben ?iufriebenbeit, ben 6inn für bas 3beale,
bic tfbrfurcbt oor bem !Dobcn ju jerftören. ilnbcrs bc
tracbtcl, war bie 9tatunoiffen|chafl jeboch nur bas ©erfKud
jener mit iKaturnotwcnbigfeit gelommenen Peroegunq. Dian
wirb bic 3bca(r mieberfinben, benn biefe liegen im Plcnjhc:
Perubte hoch bic fUlcnfchmeTbung gan.t, mefcntlicfo auf bc:
höheren (Jntwicflung bes Organs bes ©eiftrs.
junger Vtotpc.
CHOCDLADEN ALPURSA CACAD
€ in Segen für roerfcenbe mütter
r Srjitlung einer leutiten Ictinellrn, <
lOvmerjtlolen Tnihmfiund,.
tfl BOnfliafftc T)fOtnn>iTbuna Tüf bi« p»?rg«t>Mrtli<D« fntwut-Cung 0«r fSinOcr anö tr^allunq Orr
■ H ttü rt tOm esööntKtl
3a. Oi« dkburt gebt off bei Srobfinn und Gi<tolU<*(i4fftbl<n in tThnuUn oor [><J> t>a>D RuslorQmcn
oon IlUrftam io«C<tK Bab-Jo annoandlen. iff T>aö-jo «in Dbun6«rniiM«l 5 r< »a* n 3br«
ob*r Hn^eböng« n>el»t)« Dabjo beraifs acO«aud)(«n
©«prfttl unö b«outact)t*t oon brroorrafl«ni»«n flraten und f)ro|e|Ior«n. u a. mit aroptm irloig
anO*manOI an cin«r Oeutimm Unioorfität^ ■ ^raucnblimb
f\u tfuTgrl^c auftUarenbe yrati» Ourd)
RaO Jo Perfond <S<feUfctiaft, tfamburg,
ober 6urrf| alle Rpottietn. Trogmen. Reform- unb 0antiai*gcidKlft«
^aviItnO« tfllb ab«rtau|«nOc Ounbbarftcr Rncrti«nnurg«n oon IDatlcm, axk<t)4 ßaO-Jo anatauOten.
Lyra-Zigaretten
nur Qualität!
„Der Bund“
I Organisation des Sichfindens in allen
J gebildeter Kreisen im ganten deut-
| langt
CflinzendcAnerkennunicen: Verkanten
I Sie unverbindlich unsere Aufklärungs-
schrift R. 16b gegen Eimcndg.v. 30 P7ß.
„Der Bund“, u«» i r,. Kiel.
über 100 Zweig st«ll*n in In- und Ausland«.
s
. ÄuöhmH umfonfl bei
chwerhörigkeit
Dbrrnflirinf^cn, n«r». DOrfancn
übet unfett I dulttiMad) bm-dbriffi atf J A4
fwtreiniiuln fVauem u imfiAiSr
Roflt n. tiijJl nnpf. (JMö nj. Tonlf^tri 1«
Mitut Ongfftrecht.
IRüntben S. M, «opudnt rtratn «.
lah/Lcce/Tie
— Puden
Hautcreme
flofierl Macc/ieuMt
FübtUSc
Hasrilruf-cj 3$.
HjrdefJci v ^ u/ig Jiomaaer G m b.N.
BerJin S.W Chactottenst *: . 7~S.
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31 Iuftrirle 3 eitung
477
'Literatur unb Ä u n ft.
i
i
i
®tc plattbcut{d)e Sprache.
Bon töuftü» Stobne.
(T\urd> ben Erlaß bes preußi(<ben Äultusminirters öaenifcß, nach bcm btr plattbeutfchc
-^Sprache in Unterrichte iowobl bet Bolfs- als auch bet böberen Schulen Berwenbung
finben foll, ift bas 3ntcreffe weiter Streife unteres Golfes oon neuem auf biefc ©praefce gc-
ricblel warben. Über bie Swedmäßtgfeit jenes Erlaffcs werben bie Slnficblen ber €<bvl-
monner fichcrlicb auseinanbergeben. 3nbeffen foll an biefer Stelle barauf oergiebtet werben,
bie Kartelle unb Nachteile gegencinanbcr abguwägen, bie fid? aus bem Erlaffc für unfer
Bilbungswelen ergeben; es foll pietmeßr oerfucht werben, bas ©efen ber plaltbeutfcben
Sprache furg gu beftimmen, ißr« Eigenart gu fcnngcicbncn unb über ihren gegenwärtigen
©tanb ortentirrenb« Singeigeige au geben.
Urfpiünglich war bie plattbeulfcbe Sprache über gang 2'ie bcrbcutfchlanb verbreitet, barum
wirb fie auch nod) beute bie n iebeibcutf che Sprache genannt. 3ßr Gebiet reichte oon
ber flämifcßen Äüfte bis an bie ©rengc bes Baltenlanbcs unb mürbe im Süben burd> ben
Öarj unb ben ©preewalb begiengt. ©egenwärtig umfaßt fie jene Seile unteres Baterlanbes, bie
wir als iRorbroeftbeutfcblanb gu bejcidjnen pflegen. "Bis über bie ‘Dlcformat ionsjett hinaus
war fie in biefem ©ebiete bie alleinbenfcbenbe Sprache. 3Han bebienle fid> ibter foroobl
an beit gürftenböfen, in ben Kangleicn, auf ben ©eridjten unb in ben ftirefeen als auch in ben
Bauern- unb 6anbmerfer(tuben. Durch Luthers Bibe-lüberfcßung würbe fie aber in biefen
prateftantifeben Lanbestetlen als ©chriftfpracbc bureb bie baebbeutfehe ober oberbeutfehe
Sprache balb perbrängt. Unb auch als ilmgangsfpracbe ocrlor fie mehr unb mebr an Baben
Schon feit $Jabrgeb«ten bürfte cs in ben Stabten außer in einzelnen ßifeber- unb febr ein-
fachen ‘ärbeiterbäulcrn feine Familien mebr geben, in benen bie Eltern noch mit ihren Äinbern
plattbeutfch fpTecben. Selbft platlbeutfcbe tschnftftellc r, bie gelegentlich fefar begeiftert für
ibre Sprache eintTettn, oergiebten barauf. fie gur öamilienfprache gu erbeben. 211s Umgangs*
fprache bat fich bas iMattbeutfd) nur «o<h unter ben gifeßern unb Schiffern unb auf bcm
Laube erhalten. -Über auch hier wirb ihm eine gamilie nach ber anbem bureb bas £o<b-
beutfehe entriffen. 9lo<h aiel gefährlicher ift es aber für bie Erhaltung ber plaltbeutfcben
Sprache, bah fie aus ©rünbrn, auf bie fpäter noch oerwiefen werben foll, mebr unb mehr
auch ba ihre Eigenart einbüfet, wo man glaubt, fl« noch gu fprechen.
Es ift hei ben nach Duhcnben gahlenben Abarten unb Schattierungen her plattbcutfchen
Sprache — faft jebes Kitcbfpicl bat minbeflens in bei Klangfarbe unb Berwenbung ber
Bofalc feine Scnberheitcn — nicht leicht, ihr ©efen in wenigen Saßen gu erfchöpfen. cjs
muß genügen, bie t)aupt!cnngeid>en beroorgu beben. Die plattbeutfchc Sprache ftammt aus
lener 8^** *n bd ihre Präger in übergroßer SRcbwibl einfache Bderbauer, Wirten, 3äger
unb gifchcr waren. Diefe Leute bewegten ficb, ba ein miffenßbaftficbes Denfen für fie ja
nietet in Srage fam. in ben einfachsten 'Jlusbrücfcn, Rönnen unb ©enbungen. Bbftraltioncn
gebrauchten fie nicht; ißt« Sprache batte oielmehr etwas überaus Sinnfälliges, 'Xn frauliches.
Dicfen gewiß guten 3ug ber plattbcutfchen Sprache, ber fie allcrbings für eine wiffenfchafl-
liehe DarfteUung oon aomherein ungeeignet macht, möchte ich als ihren £)auplcbaraftersufl
unfeben. freilich bat fie biefen 8ug mit allen 2Kunbartcn, bie ja famt unb fonbers ein
polfstümlicbes ©epräge tragen, gemein. 3bre (Eigenart beftebt barin, baß fie einen gewiffen
S<h a b oon '©■örtern unb ©enbungen als ibr Sonbergut begeießnen barf unb fie ber Laut*
oerfchiebung, bie fich ber gefamten bochbeutfchen Sprache unb ihrer Dialefte bemächtigte,
Dor ihrem ©ebiete bie Sdjranfen fdjloß. Demgufolgc hrinft bic plattbeutfchc Mochtet fDlclt
un ©ater, bitt mit ben Jahnen be 91ote (SHüfTe) up, loggt bat Baut (Buch) in bat gaÄ un
ftanjt för BabeT un SDlub&er up ben löhnen (geben I bar bat Jett. De Bur itt nc ^unnc
DulICier, ftidt be^iepe twilchen be Idbne, fpannt bat Jterb oar ben Bloug (Dflug), plantet
Kartuffeln un belpt 'ne ganje Jib fdjippcn un ffipen (fchleifen). 3n ber ©obl ber Boföle
oer fährt bic plattbeutfche Sprach« gang wiflfürfich. So weift g. B. ber iMural oon Kub in
ein« mir befannten recht Meinen Umfreis oon Dörfern bie gormen Kobe, ftni»be, Sfeibe,
ilanbe auf, unb in ber gleichen ©egenb wirb aon ben Dörflern ihr eigenes ttreisftäbtdjen
'ienftübt, iWeiftabt. 3lleftabt, SKaflabt. tHaftabt genannt.
©ic aber erft brr Jon bie Btufif macht, fa gibt auch erft bic Klangfarbe ber platt -
beulfd>en Sprache ibr öauptgeprage. 211 b Sohn eines plaltbeutfcben Bauernbaufes ber
Lüneburger Siibbcibe, ber ^llcrmebcrung, fuchte ich furg oor bem Kriege eine gang einfache
SRaorhütt« in ber ?täbe ber burch grit? Bladenfen unb anbere ftünftler beiiibmt geworbenen
2Hafrrfolpnic ©orpswebe norböftlicb oan Bremen auf. Och begann mit ber anwefenben
Jagelöbnerfrau im unoerfälfchten Blatt meiner $eimat gu fpiecbeit, würbe ieboeb nicht oon
ihr oerftanben unb fonnte mich erft mit ihr unterhalten, als ich mich bet bochbeutfchen Sprache
brbientc. $mci roafchechte ‘Plattbeutfchc aus ber nörblicben $älfte ihrer C'cimütptootng mußten
alfo gu ihrer Berftänbigung auf bic hocbbcutfchc Sprache gurüdgTeifcn! ähnliche Erfahrungen
bat einer meiner Neffen in ?>olIanb gemacht, unb bennoeb fällt es uns Blattbeulfchen nicht
befonbers fchwer, eine hollänbifdbe geitung gu lefen. Der Jan, bie Klangfarbe, bilbet alfo
bei ber pfattbeulfchen Sprache «inen gang wefentlicben gaftor.
Damit ToU nun nicht gefügt Tein, baß in ben einzelnen plattbcutfchen ßanbesteilcn nicht
aueb eine Berfcbiebenbeit bei plaltbeutfcben ©Örter heftünbe. ©ir aus plattbeullchem Eltern*
häufe ftammenben Bewohner ÜRittelhannoocrs werben beim ßefen griß Reuters unb noch
mehr bei ber Leftürc Klaus ©roths nicht feiten gegwungen, nach ber bochbeutfchen Aber*
tragung in ber gußnote gu fchen. Dabei ift aber nicht außer acht gu taffen, baß bie ©ertc
biefer Scbriftfleller nun fchon oor etwa groei SWenlchenaltern entflanben finb. ©eitbem bot
bie pfaltbculfche Sprache eine gang ungeahnte ^tnberung erfahren. Sie ift oon gahr gu
3<>br mebr unb mebr De rbochbeulfcbt worben; b. b. Diele n u t plattbcutfchen ©Örter finb
oerfchwunben unb ßoehbeutfehe, oft mit pfattbeutfeher Ummobelung, an ihre Stelle getreten.
Das wirb mancher greunb bes Blattbeutfchen bebauen« ift aber bas Ergebnis eines gar nicht
gu umgebenben Zwanges. Die Bcrfchrsmittel, bic ilbeifiebelung i>ocbbrutf<bcr ins platt-
beutfehe ©ebiet, bic Zunahme bes Selens bochbeutfchet Bücher, bie forlfchreitenbe BfTbrritung
hodjbeutfchcr Leitungen, ber Bcfuch ftäbtifcher Schulen mancherlei 2lrt burch ßanbfinber, bie
aRilitäTbienftgeil in bochbeutfchen ©anttfonen, ber Bcfucb einer ftäbtifchen Btnfion buTd)
Bauerntöchter, bic '21ufTe<hterbaltung bes Berfebrs aom tanbe ftammenber BeamteT, Lehrer
unb 2Ifabcmif<r mit öeimat unb Ifltcrnbaus u. a. würben ber plattbcutfchen Sprache gu
einer unoermciblichen ©efahr. ©Örter, bie in ben Familien meiner nächften Angehörigen
noch oor breißig fahren gang unb gäbe waren, finb meinen plaltbeutfeb fpreebenben 2leÄen
unb dichten gang unaerftänblich. Sie fagrn etwa ftatt „Kaputt" 3ade- ftatt „Balger"
SJlälcns. ftatt „brüen" neefen, ftatt „täroen" Fimmel, ftatt „hiUc" ilig, ftatt „bölfcn" feßrien,
ftatt „begrteslufen“ taufetten. ftatt „putfehent" franf, ftatt „befweugen" ohnmächtig, ftatt
„Stuten" ©ittbrot. ftatt „Köpfen" Joffe, ftatt „griff lachen" luftig malen. So ift benn oon
ber plattbcutfchen Sprache nicht bicl mebr übriggeblieben als bie Beibehaltung ber urfprüng-
lichcn Laute b, p, t unb f ftatt b, f (pfi, g unb th; benn nach wie oor febeint fie fich gegen
bie boebbeutfebe Lautoerfchiebung energifcb webten gu wollen, ©ie lange biefe Eigenart ber
plattbcutlchen Sprache erhalten bleiben wirb, oermag nicmanb oorausgufagen. Die platt-
beutfehe Literatur trägt gu ihrer Erbaltung nicht bei. Denn bochbeutfdje Bücher erhalten bei
unferen Iänblicbcn iRomanlefern (ausgenommen Dielleicht bie ©erfe firiß Reuters) bei weitem
ben Borjug oor ben plattbcutfchen. Es ift baßer mit giemlidjer Sicherheit angunehmen, baß
fie in oielleicht wenigen aWenfätenaltern bcm bochbeutfchen Einfluffe ebenfo notgegwungen
unterliegen wirb, wie fie in ben nieberbeutlthen Stabten unb im Bian ben burgi|cb«n bureb
bas ?>ochbeulf(he bereits faft gang perbrängt worben ift Denn wenn Hermann Cön» in
feinem „Braunen Buche" bic echt nieberbcutfche Abrerbialbeftimmung „oan Doge" in „pan
Jage" (beule) ummabelt, fo gwingt er bamit ber plaltbeutfcben Sprache auch bereits bi«
£autoer|d>iebung auf.
Ein jeber, ber Sinn für Dolfstümlicbc Bit, ßarbc unb Unaüchf'gfeif ber Sprache ba*.
wirb ben ’Jlücfgang, bas allmähliche Au&fterben ber plattbcutfchen Sprache bebauern. Es
muß freilich auch jugeftanben werben, baß bie Eigenart ber plattbcutfchen Sprach« gegenüber
ihrer bochbeutfchen Scbrocfter nicht fo ausgeprägt ift, baß ein befonbercr Bol fsdja raffet barin
gum -Jlusbrud fämc. Ohre Sanbcrhciten beruhen mehr aber weniger auf ^lußrrlichfeiten
sticht wenige nieberbcutfdje BoflsfcbriftftellcT oergiebten barum auf ibTrn ©ebraueb ober be-
gnügen fleh bamit, ber Sprache ibrer Bauern einen plattbcutfchen Anlfang gu geben. £>aupt-
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l.hil*£IG, Petcnatnax t / I)RI;>Di;N , VTaixahaniiicranc 2i / WIEN Vt, Maria*
hilfer Strjssr J * AMSTERDAM. Stadhcude^K.ide 1920 / HAAG, Kneuterdiik 20.
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478
Olluftrirte 3ei1ung
9tr. 400 r.
fache ifl ihnen wie allen bencn, bic cs cbrlicb mit unfcrem Bolfe meinen, ba& bie bicberc,
warmherzige. gerabc, jähe, trcubculfdjc ©cfinnung bes plattbeulfcben Bolfsftammcs erhalten
bleibt, BSollte ein Wultusminiffcr in biclcm Cciniu füi bir Kultur wirfen, lo bürfte er fiel)
(einem Bolle n ü|)l icf>cr erwrifen, als wenn eT babin ftrebt, bie ßpiadje bes einfachen Cannes
auf bas Diebeftal ber ibm unterftclltcn (schulen 311 erbeben.
‘bibliophile 9tunbfd)au.
Bon gebor p. Sobeltib
ad? bem Bcifpiel bei großen (Öefellfcfcaft bet Bibliophilen finb im SJaufe ber
^abre mancherlei bibliophile Eofaloerbänbc entftanben, fo in Berlin, l'eipjig, iDlüncben,
Darmftabt, framburg, BSien, bie ihre SDtilglicber oon Seit ju fteit bur<h bejonbere Ber-
offen! lieb ungen erfreuen. An bd 6 pifcc öiejer Heineren Bereinigungen marfebiert ber nur
iteununbneunjig SCRitglieber jablenbc L'eipjiger B ib I i opb i I en -A benb infofern, als feine
Bublifationcn fid) meift burd) eine au &er gewöhnlich glücfliche 5 öabl wie bunfrgelcbmadrollc
Ausrottung ausjei<hnrn. tsdjon {eine erfte ^ublilalion ( 1905 ), ein wunbcrfchöner Steubrud
ber „ 6 ingenben 'IRufe an ber 'Pleiffe" bei 6 pcronles, erregte freubiges Auffeben in biblio-
philen Streifen, nicht minber bie beiben Sänbe ber Cuftfpiele ber ©ottfdjebin, bic 9 leu-
berausgabe oon dbriftian Reuters „(Sraf ifbrcnfiieb" mit ^labifrungen oon Artbur Braun-
id)toeig, bie Debmel|ch«n ©ebichte mit froljfchnitten oon Blar SUinger u. a. m. B.ud^ lefjl-
labrig baben bie Ceipjiger mit einer ganj reijenben Bkibnacbtsgabc für ihre JKitgliebcr fid)
eingefunben, nämlicb mit einem lorgfältig bergefteilten BSieberabbrud jener föftlicben frumoresfe
Don S&bann Hermann Detmolb. bie unter bem Titel „Die febwierige Aufgabe" juerlt 1 H 44
in bes BerföHers fatirifeben „Banbieicbnüngen" erfd)ien. Detmolb batte fid) bamals fd>on
als bannöDerifcher Aboofat poliiifch unbeliebt gemacht unb war wegen {eines paffinen ABiber-
Itanbes gegen bie neue Berfaffung fogar au einer ©efängnisftrafe oerutteilt worben. was
(eine gute i'aune inbtffcn nicht oerminberte, oon ber „Die (thwierige Aufgabe" nod) beute ein
lacbcnbes geugnis abiegt. DeT herbe Sehers wirb für bie Ceipjiger Bücberfreunbe oon frans
Alcranber Bl ü II er mit einer Bcibe föftlichcr Babicrungcn begleitet unb ift baburd) in eint
noeb höhere fünftkri|<be Sphäre erhoben worben, bie bem BHfr bes ©anjen inbeflen, gottlob!
feinen Abbruch lut, ibn im ©epenteil in (uftigfter SBcift unterftreiebt. Bocb eine anbere
greunbesgabe will ich bei bie|er ©elegenbeit erwähnen, bas büblcbe ©efd>enf, bas Brofeffor
Dr. Anton Stippenberg, ber uneimüblicbe Ausgräber, Leiter bes rlnlel-Berfags unb glüdlidjc
Btfifcer ber febenften ©oetbe-Sammlung in beutfdjer Bri&athanb, ben ÄRitgliebcrit bes
fripsiger Bibliophilen- Abenbs jum lebten ^abreseljen {penbete. (Is ift bies eine Srffing-
Reliquie, nämlid) ein Heines freft mit ber gaffimilierung oon elf fabeln Reifings in feiner
franbfebrift, bie er um 175 K feinem grrunbe ©leim Idjenftc. ©leim lelbft bcftängt birs auf
bem Borblatt mit einigen BSorten, bie er wenige Jage nach l'effings lobe nieberfchrieb. Das
Originalmanuffript liegt i:n ©leimbaufc ju fralbcrftabt unb ift nun in getreuer Ttitcbrrgabr
bureb bie eiebensmürbigfeit Stippenbergs boeb auch weiteren Streifen zugänglich gemacht
worben. Die BSiencr Biblippbilcn-®c|cllf<haft fünbigt als neue Bcröff ent Hebung an
eine Sammlung „BJieim Bolfslieber aus fünf gobrbunberten“. berausgegeben oon Bubolt
Btalfan. Der erfte Banb bringt bie Sicher bes feebsebnten bis acbiAcbnten gabrhunberts nebft
einer ©e|d)id)te besBiiener Bolfsliebes. bie einen Berfuch barftellt, auf ©runt» aller erreichbaren
Duellen ein ©efamtbilb bei biftoiifchen £ntwid(ung bes Wiener Siebes oon ben dürften feiten
ab iu geben . Der Awei'e Banb umfafet bie lieber bes neunjebnten unb bes jwanjiflften^cibrbunberts.
alfo ber unmittelbaren ©rgrnmarf, ber tlberftille halber natürlich nur in ihren heften unb charaftr-
riftilebften Stücfen. BlsScbmud finb beiben Bänben ja bfreiebe Beilagen angefcbloflen, genaue
f^achbilbungcn oon Siebern oerfebiebener pochen nebft söanbfchriftcnpToben befannterer Bolfs-
bichter. ?iu gleicher Seit erfefceint auch bas oon bem ^weiten Borfiftenbcn ber BMener Biblio-
pbiltn-©efellf(haft, (bans geigl, berausgegebene oortrcfflicbc „Jahrbuch bcutlchcr Bibliophilen"
iäH. 'Perles, BJien) in feinem fiebenten Jahrgang. Die ©efcllfchaft beffifcher Bücher-
fTeunbe enblicb erwarb fid) ein Berbienft bued) bie öerausgabc bes criten grunblegcnber.
oon Äuno gerb, ©rafen o. ^arbenberg bcarbeilctcn BJerfcs über ben ehemaligen Reffen -
DarmftÖblifcben Hofmaler gobann Sbriftian giebler, ben inan bisher eigentlich nur burch
eine oerbicnftoolle, aber lüdenbafte Cofalforfchung fannte. Das Buch (mit pieTunbjwanvg
p bot ograpbif eben -jleprobuftionfn gicblerlcber ©cmälbe als Beiblättern) ift bcsbalb fo t»c
fonbers intereffont, weil ber Berfaffer bei aller ©ewiffenhaftigfeit bod) auch immer unter-
baltenb bleibt, (umal in ben Kapiteln her £eipjiger Uniocrfitäts- unb Darijer CcbTiabrc in
ber erften fcälftc bes adjtjchnien gabrhunberls. 6 chHeBli(b fei auch bi< Stammflefcllfcbaft bet
beutichen Bibliophilen noch furj erwähnt, bie ihren Blitgliebern gleichfalls jwei neue rocrtoojit
Darbietungen oortegt: au^er bem jweiten gortfehungsbanbe ber a*agebüd)cr oon teifeiriiA
ein prachtDolles gaffimile bes berübmten (Sbrcnbriefes oon Dutericb oon ^teiiherjhaulcn, ben
bie Bücbcrfammler gewiffermahen als ihren Bhnherren betrachten. Dicfer fogenannte C£hf f; -
brief bes gatob Dütrricb, ber um 141)2 abgefabt würbe, ift ein in her liturelftropbc qc-
fchricbercs längeres ©ebi<bt, gewibmet ber (Erjherjogin iülechtbilbe oon Cfterreidj, origire I
in (einer äuberrn Aufmachung mit bem farbigen Titelblatt unb wertooll bureb feine gefchiebt-
liebe Bebeulung. Sieben ßiebesbulbigungcn für SDlechtbilbc finben fid) in brr felt|amcn Scbri’t
ÜJlitleilungen über Diele in feinem eigenen unb ber Grjbenogin Befitj bcfinbiid>cn Witter
gebid)te fowic über alle tumierfäbigen bapri|d>en Bbel$geid)>echtez; er erwähnt auch mancherlei
oer|d)ollenc mittdbod)beut|cbe BJerfc, bic uns nur bureb ihn betannt würben. Drofeffor gr:®
Bebicnö bat bem gaffimile eine biographifche Sfijjc unb 'Profcffor 'Jlubolf BMfan einen
fritilchen Tertabbrud mit Anmerfungen beigeftcuert. Als 6 onberoeiöffent Hebung läfet bie
©efrllfchaft ber Bibliophilen eine „bibliophile 9 looelle" (beffer einen luftigen Scbwanf aus
her IDelt ber Bücberfreunbe) ihres (Srften Borfiftcnbcn. bes Schreibers biefer «icifen. er-
Icheinen urtb bereitet für bie näcbftrn gabre bie Verausgabe bes grofeen bio-bibliograpbifdbcn
■fflerfes über ©rimmelshaufen aus her gebet bes i>rofef|ors ©uftao Könnecfc dot.
(Sine allcrliebfte bibliophile Schnurre liegt aud) bem lebten Dreiangelbrucf bes immer
rührigen frans o. ffieber in 3 Jlünchen jugrunbe: ..Mnculsturalin*. ein 2 Rärd)*n für Büebe:
freunbe oon gulius iR. V aar haus, bem Berfaffer bes fürjlicb bei ©runoro in ^ripjig er-
febienenen ausgejeiebneten Berlegerromans „Die ba jmeen frerren bienen". An ben ..Ma -
laturali:i >a fann man feine brrjHcbe greube haben, Hbee unb Ausführung finb gleich retjen>
Vf in Blüncfaner Stiinftler, 'Iftilbelm fr eile, bat ju her brolligen ©efchicble eine Anjabl floücr
unb pbantafieoollet gebetjeichnungen geliefert. Die Borjugsausgabe in 25 (ircmplaren rourbr
auf altbollänbifcbcni Bütten-, bie allgemeine Ausgabe auf ftarfem frabempapier abgejoger.
Bücherbefprechungen.
Albert o. frofmann: „Das beutfebe fanb unb bie beutfebe ©e(cbicfeic'
Blit 54 Maitrn{fij)en. (DeuHchc Berlagsanftalt, Stuttgart unb Berlin, 1920 ; gebunben
24 3 Jlarf.) Seit Basels antbropogeograpbi|d)en BJcrfen ift bie beutfehe B 5 iffen|^ajt fowob
auf bem ©ebiete ber ©cfchicbtc als auch auf bem ber ©eographie bem Ausbau ber rin
fcblägigen ©ebanlen gefolgt. Auf biefer ©runblage ift bas AJerf frofmanns entftanben, inbem
cs bie natürlichen Bobcngcbietc Deulfchlanbs in Brjiehung \u ben (Ereigniflcn Oer ©efebidno
leöt- _' 1 ni mefenilicbfn wirb bjbei an bie politifcben (freigniffe gebaebt, bie aber nicht, wie
cs früher fchon gefebehen war, auf polilifchc ©arbeiten, alfo Staaten, ausgemünjt, fonberr
bis in feinfte Beräftelungcn ber topographifchen cSinbeiten oerfolg! werben. Der Berfuch bf*
Berfaffer» fteht im Babmen einer gröberen metbobiiehen gorberung, bie bas ASerf befonbe:
für bie breite Offen Hieb reit unb für bic Schule bebeutungsooll macht: Aus ber Berbinbuiv
oon ©eographie unb ©elchichtc foll ber frei mal sgebante neue Babrung erhalten, ©twas
unorganifch finb ben cinjelnen Kapiteln bie funfihiftorifchen Betradblungen angefügt. (fs
wäre aber angebraebt, auf bem Afcge, ben o. frofmann bamit befebreitet, weitersugehen unb
bie rfufarnmenbängc ber ßanbfchaft mit ber ©efamibeit ber ibT entfproffenen Kultur ju oc-
folgen, eint überaus (obnenbe Aufgabe, bie an bie lebten Probleme biftorilchen ©efebeber.i
TÜbrt. Pr. »r Aeneh aur
Cfnte te» rrtohiPftrllrn jnl».
—
Rheii
uer
RCidesheimenj.
Natxirweine
INI CO LAUS SAHI_,Wein6u)3be»i*zer
RÜDES HEIMa.RM.
Si<- Mli.tn <)
Fatma F
^WoIJenSi^v ^9uIcshabm ge^enJiheumähwu^^so^^ /enSj'e
Detektiv
II «hart K*!. Krimi nalw&ehtmeicter t. D.
RdllClL B*nin *J, Potsdamer »traft« 141
(PoliduicT PU«»;. — Trlrpbor Aal NollcaftoH In
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Irrt iimcr in der Auffaltung der Mimikry. Einfeitigcr Ausbau und
Auswüchfc der Darwinrehen Lehre haben im Laufe der Zeit auf vielen Gebieten der
naturwiflcnfchaftlichen Forfchung fraglos zu fchweren Irrtümem und Täufchungcn ge*
fuhrt- Erlt in jüngltcrZcit wagen cs kritilch befähigte Forlchcr, der modehaft herrkhen«
den Tagesmeinung entgegenzutreten und das Stcckenbleiben in einer zweckvoll ausgc«
hafteten SackgaJTe zu zeigen. Es fei nur kurz in diefem Zulammen hang an die über*
ralchcndc Ergebniffe zeitigenden Untersuchungen von Heß über die Bedeutung der
Farben in der N'atur hineewielen. Neuerdings weift der Wiener Biologe Heikertinger
an Hand eines Einzelproblcms nach, daß die Aufwallung von der ablicntlicben Umge*
Italtung der Tiere zum Zweck des befTcren Schutzes und ihTcr Anähnclung an andere
Tiere in Geltalt und Farbe der exakten wiffenfchaftlichen Unterlagen zum Teil ermangelt
und auf Irrtum beruht. Ls war vielfach die Behauptung aufgcltellt und „bewiefen"
worden, wehrlofe Infekten (Arthropoden) würden die bclfer gefchützten Ameilen in Ge*
halt und Farbe nachahmcn, um infektenfreftende Tiere, die Ameifen nicht frelfen, auf
diefe Weile zu täukhen und von dem Angriff auf iic abzuhalten. Heikertinger zeigt
nun an einem reichen Tatfachenmaterial, daß die Ameifen keiner infcktenfrellenden Tier*
gruppe gegenüber tatfächlich gefchützt lind, und daß mithin auch amcifcnähnlichc Tiere,
leien es wehrlofe Arthropoden oder andere, keinen Schutz genießen können. Gegenüber
anderen, räuberiiehen Inlektenarten lind lie nicht gefchützt, da diefe erltens bei ihren
eigenartigen feinen Sinnesorganen lieh durch eine plump>primitivc, oberflächliche Gcftalt*
Ähnlichkeit niemals täufchcn lafl'cn winden, und da Iic zweitens die Waffen der Ameu
fen Io wenig (cheucn wie die gefährlicheren der Bienen und Wefpen. Die Amphibien
frelfen zum Teil auch Ameifen, desgleichen und in befonderem Maße falt alle infekten«
frellenden Vögel der ganzen Erde. Auch Säugetiere verzehren Ameifen. und fogar der
Menfeh benutzt Iic als Nahrung, wie von verfchicdcnen Naturvölkern (Indianer Süd*
amerikas, Bufchmanner Südafrikas ufw.) berichtet wird. Die fogenannte Amcifcnnach»
ätfung von Arthropoden (Myrmekoidie) im Sinne einer durch Selektion herausgcbildeten
Anpallung (teilt (ich demnach als ein Irrtum der Forfebung dar, der in vollem Umfang
aufgegeben werden muß. Die Amcifcngeltalt ift eine der typifchcn Arthropodengeftaltcn
mit allen gewöhnlichen Eigenfehaften einer folchen. Angelichts der Tatfache, dal*- in
der ungeheuren Fülle von möglichen Gcftaltungscinzclhcitcn, die die Grundzüge des
Arthropodcnkörpers zulafTen, in zahlreichen, einander fernftehenden Gruppen Ahn»
lichkcitcn auftreten, die als „zufällig" zu bezeichnen lind, kann es nichts Ver»
wunderliches an lieh haben, daß unter Hunderttaufenden von Kombinationen und Ahr
Itufungen der wenigen Merkmale eine kleine Anzahl zufällig jenem Kombinationsbilde
ähnelt, das uns von den Ameifen her fo gut bekannt ift. verwunderlich und den Rc«
geln mathcmatifcher Wahrfchcinlichkeit zuwidcrlaufend wäre nur das Gegenteil, wenn
gerade die einfache Kombination von fünf, fechs Merkmalen, die den Ameilentyp charak<
teriliert, unter den vielen Hunderttaufenden von Kombinationen nicht mehr wiecferkchren
folltc. Das Wort ..Zufall" wird in der Biologie nach Möglichkeit vermieden, zuweilen
mit Unrecht. Im vorliegenden Fall ift, wie Heikertinger ausführt, der Einwand von der
gesetzmäßigen Bedingtheit alles Naturgefchchcns nicht angebracht. Es fehlt offen licht*
lieh der kaufale Zufammenhang zwifchen den Ähnlichkeiten: in bezug auf die fogenannte
Mimikry liegt daher Beziehungsloiigkeit. d. h. Zufall, vor. Entwicklungsmechanifch und
morphologilch hingegen ift jede einzelne Ähnlichkeit das Ergebnis gefetzmäßiger Bc>
dingtheiten. alfo kein „Zufall". Die Stellungnahme der exakten Biologie gegenüber dem
Ahnlichkeitenproblcm kann nur experimentell forfchend, im übrigen hypotnefenlos und
dem bisher Gebotenen gegenüber fkeptifch fein. Bei jeder ..amcifcnähnlichcn" Infekten*
form müßten zunächft die Werde Bedingungen ftudiert und das Ergebnis einer kritifchen
Vergleichung unterzogen werden; im Anfchluß daran wäre feftzuftellcn, ob Ähnlichkeit
der Gcltalt mit Ähnlichkeit der Werdebedingungen in nachweislich urfächlichem Zu«
lammenhang fleht, oder ob es lieh um Wachstu mserfcheinungcn handelt, die, unbekannten
Anltößcn entlprungen, unabhängig von den Umweltfaktorcn auftreten, und die Kombi*
nationen von Merkmalen darltellen, welche einander zufällig ähnlich fein können und.
nach mathematifcher Wahrfcheinlichkcitsbercchnung , in einer beitimmten Anzahl auch
als wirkliche Ähnlichkeiten in der Natur verkörpert fein werden. Nur auf diefem kri«
lilch unbeirrten Weg kann eine wahrhaftige Löfung des Mimikryproblems gefunden
werden. Dr. W. Sch wei snei mer, München.
Das Hören von Tönen und Geräufchen unter Waffer. Die
Akultik war vor dem Kriege in ein ftagnierendes Stadium getreten, im Kriege ift fic
plötzlich zu neuem Leben erwacht. Die Beftimmung der Lage von Gcfchützcn mit Hilfe
der Schallmeßtrupps ift ein fchon in weiteflen Kreifen bekanntes Anwendungsgebiet der
technifchcn Akultik geworden. Daneben hat die Akultik auch im Seekriege eine fchr
wichtige Rolle gefpielt und in dem U*Bootskrieg entfeheidend einbegriffen. Die Fort«
Pflanzung von Tönen im WalTer kann man zu verfchiedenen Zwecken verwenden. Im
.Signalvcrkchr hat iic den Zweck, bei uniiehtigem Wetter durch das WalTer hindurch
einen Nachrichtendienfl zu ermöglichen. Ein Sender gibt in das WalTer in Morfefchrift
Töne, ein Empfänger nimmt die Morfczeichen auf. Diefe Methode erreicht bei gewöhn«
liehen Schiften auf geringe Entfernungen das gleiche wie die drahtlofe Telegraphie. Der
Vorteil liegt darin, daß diefe Verkehrsform den Äther, der fchon durch den jetzt herrfchen«
den Funkcntclegraphicvcrkchr fo bclaltet ift, daß gcgeni'citigc Störungen fehwer vermeid«
bar lind, entlaflet. Befondere Bedeutung hat die akuftifche Signalmethode für die
U'Boote. Im untergetauchten Zuftand kann ein L'«Boot von der Funkentclegraphie keinen
Gebrauch machen. Da bleibt nur die akuftifche Methode übrig. So kann ein getauchtes
U«Boot mit einem Schiff oder einer Landflation, ebenfo können auch zwei getauchte
U«Bootc untereinander Nachrichten austaufchcn. Allerdings kann in feindlichen Gc*
wäffem das Ausfcndcn von Tönen im WafTer zum Verräter werden. Neben dem Signal*
verkehr Iteht die Navigation. Gehen von einer feften Station an einer Hafeneinfahrt
dauernd akuftifche Wellen in das Wader, und belitzt ein Schiff an Backbord« und
Stcuerbordfeite je einen Empfänger, fo kann cs die Küftenltation bei Nebel in der Weife
anlteuem, daß esden Kurs fo hält, daß der Ton auf beiden Empfängern gleich laut zu
hören ift Das ift nur der Fall, wenn der Schall direkt von vom kommt. Als Sender
werden Glocken, Klopfbojen oder elektromagnetifche Signalfender benutzt. — Von be*
londerer Bedeutung im Kriege war der fogenannte Geräufchempfang. Gerade fo, wie ein
Wagen auf der Straße beim Fahren ein Geräufch macht, gehen auch von einem Schiff
in das Walfer Geräufche, die mit geeigneten Empfängern abgehört werden können. Ein
Schiff mit Kolbenmafchine gibt ein anderes Geraufen als ein Schiff mit Turbinen. Das
Geräufch geht zumcift von den Schrauben aus, und die Zahl der Schrauben fpiclt daher
auch eine Rolle. Diefe Geräufche laßen lieh dazu benutzen, die Anwefenheit von ge.
tauchten U*Bootcn feftzuftellcn, und von diefer Art des U*Bootskampfc$ haben die Eng»
länder weitgehend Gebrauch gemacht. Das getauchte Boot konnte andererfeits mit feinen
Gcräufchetnpfängcrn die Fahrt der Verfolger abhorchen und feine Schrauben möglich!!
langlam laufen lalTcn, um möglich!! wenig Geräufch zu machen, oder lieh für einige
Zeit auf den Grund legen. Immerhin hat diefe Verfolgungsmethode im Verein mit der
Verwendung von Waflerbomben zu der Vernichtung von vielen Booten geführt. Der
einfache Gcräufchcmpfänger erlaubte es nur, die Gegenwart eines Geraufen machenden
Bootes feftzuftellcn. Anordnungen zum Richtungsempfang haben fpäter die Bekämpfung
der U»Boote noch wirkfamer gemacht. Ludwig Thor.
FT UND TECHNIK
Dur ft krankheilen. Es gibt Krankheitsbilder, deren wefentlichc Kennzeich*
nung in einer dauernden Nötigung zur Aufnahme außerordentlich großer Flullig
keitsmengen (fünf bis zehn Liter und mehr) befleht und in der Auslcheidung ent*
fprechend gegen die Norm gefteigerter Urinmengen von niedrigem fpcziflfchcn Ge»
wicht. Über vierzig Liter an einem Tage lind fcflgeltcllt worden, ia einmal wurde fogar
eine größere Flüfligkcitsmcngc durch den Körper hindurchgctricben. als dem Körper*
gewicht cntfprach. Auffallend ilt die erhöhte Bckömmlichkcitsgrcnzc für Alkohol: bis
zu zwanzig rlafchen Wein follen befchwerdefrei vertragen worden fein. — Die nähere
Erforfchung des Wefens der Erkrankung gewährt lehrreiche Einblicke in die Regulierung
unferer Körpervorgänge . Es gibt eine falfchc, zuckcTfrcic Harnuhr bei Hyltcric. Hier
ilt das Vorbei lungsleben krank, die Duritvorltellung treibt zu maßlofem Waßertrinken.
demzufolge wird ein heller dünner Urin ausgefchieacn ; bei cntfprechendcn Ernährungs*
vcrfuchcn zeigt lieh, daß die Nieren doch befähigt lind, die harnfähigen Stoffe in kon
zentrierter Löfung auszufchciden. Aber manchmal gewöhnt der Körper lieh allmählich
daran, daß er die löslichen Hambcltandtcilc nur in ganz verdünnter Löfung ausfeheidet;
ein Verfuch forcierter Elüfligkeitsentziehung führt dann zu fchweren Gefundneitsltörungen
durch WaßerveTarmung genau wie bei echtem Diabetes insipidus. Hylterifche Durlt-
krankc mülfen durch allmähliche l'mitcliung der Sucht des Waßcrtrinkens geheilt werden
Diefe Beobachtungen zeigen den tiefgreifenden Einfluß der Gewöhnung und Anpaflung
auf die Stoffwc ch lei Vorgänge. Andererfeits beobachtet man, daß plötzliche ftarke Ein«
Wirkungen den Wallcrhausnalt des Körpers nachhaltig umitellcn können. Einmaliges
(tarkes Trinken zum Bcifpiel nach Märfchen oder bei ungewöhnlicher Sommerhitze hat
fchon den Anlaß zu Diabetes insipidus (zuckerfreie Harnruhr) gegeben. Sic entricht
zuweilen plötzlich nach Kopfverletzungen; man muß hier Schädigung einer Himltcllc in
der Nachoarfchaft des verlängerten Markes annchtnen. durch deren Verletzung man
auch im Tierexperiment die Polyurie auslöfcn kann; anatomifchc Veränderungen dictcr
Gegend, zumal llimfyphilis, lind oft nachgewiefen worden, ln anderen Eitlen handelt
cs lieh um funktionelle Störungen diefer Gegend z. B. durch heftige Gemütsbewegungen.
Von hier aus wird entweder das Durflgefühl falfch eingeftcllt, oder die örtliche Blut«
verforgung der Nieren oder deren Abfonderungstätigkeit wird von diefer Hirnitelle aus
falfch reguliert. Auch bei Gefchwülflen in der Bauenhöhle kann Diabetes insipidus lieh
ausbilden, ein Beweis, daß auch örtliche Reizung der Niere bedeutungsvoll fein kann
für die Störung des Waflcrhaushalte*. Chefarzt Dr. En ge len.
Die BläfttrollkrankHeit der Kartoffelpflanze. Angelichts der
ganz ungeheuren Bedeutung der Kartoffel für unfere Ernährung verdient eine Erlchcinung
weitere Beachtung, die die Erträge diefer „Frucht" oft auf einen geringen Bruchteil herab«
fetzt. Das Umrollen der Blätter, mit der Unterfeite nach oben, fällt fchr deutlich auf;
beim Nachgraben findet man mcilt einen ftark verminderten, ja zuweilen ganz kümmer
liehen Rnollcnbchang. Uriache und Bekämpfung diefer Krankheit halten feit mehr als
einem Jahrzehnt zahlreiche Forfcher in Atem. Die fchimmc (artigen Pilze, die oft in den
Gefäßen auftreten, hielt man wohl für die Erreger, hat iie aber länglt als Begleit« oder
Folgccrfchcinung erkannt. Durch die Knollen als Saatgut wird die Krankheit unmittelbar
übertragen. Die beobachteten Tatfachen weifen darauf hin, daß cs lieh um eine fehwere
Stoftwechfelltörung handelt, die man vielleicht der menfchlichcn Zuckerkrankheit ver*
lcichen könnte. Die gefunde Kartoffclltaude afümilicrt bei Tag und bildet Kohlen«
ydrate, die Itändig fauch bei Nacht) als Zucker nach unten abgeleitet und in den
Knollen zu Stärkemehl verdichtet, nur teilweifc und vorübergehend auch in den Blättern,
in denen lic cntltanden Lind, als Stärke nicdcrgclcgt werden. Diefe Ableitung nun ilt
bei den blattrollkranken Pflanzen fehwer gehört; deshalb erfcheinen die Blätter abnorm
vollgepfropft mit Stärke, während doch in die Knollen wenig abwandert; die Blätter
lind dadurch aber in weiterer Aflimilationstätigkcit, die regelmäßige Abwanderung ver«
langt, behindert — daher der geringe Ertrag. Verfuche haben gezeigt, daß einleitige
Düngung, Mangel an Stickfloff, Schwefel, Chlor ebenfalls den Abtransport verzögert,
aber aucn Stickltoff im Übermaß, und vom Chlor weiß man lange, daß ein Zuviel davon
den Ertrag an Knollen und deren Stärkegehalt herabfetzt. Die Abwanderung der Aßimilate
ift aber auch fehr von der Temperatur abhängig; bei kühlem Wetter ilt lie weit langfamer
als bei normaler Sommcrwärmc. Aus zahlreichen Erfahrungen geht hervor, daß die Krank«
heit im Seeklima Wcftdeutfchlands viel verheerender au ft ritt als im kontinentalen Oft*
deutfchland (in Holland ift lic befonder* häufig), fo daß man lieh länglt hat gewöhnen
müden, fein Saatgut von Offen zu beziehen. Man darf die Krankheit jetzt wohl als
eine Folge von \ erweich lichung auffalfen, namentlich von zu warmer Lagerung in den
Wintermonaten; die aus folchcn Knollen erwachfencn Pflanzen verlangen dann zu hohe
Temperaturgrade für normale Abwanderung der Aflimilate. Aufbewahrung der Saat
knolien nahe dem Nullpunkt hat lieh zur Bekämpfung bewahrt. Sodann (teht die Krank*
heit aber auch in lichtbarer Beziehung zum Boden. Lcichtcltcr Sand, der nur die nötigen
Mincralftoffmengen enthalten muß. wirkt günjtig. fchwercr, nalfer Boden ungünffig ein.
in von Jahr zu Jahr fteigendem Maße; es ilt gelungen, aus Knollen ftark rollkranker
Pflanzen durch Kultur in ftcrilcm Sand ein falt ganz gefundes Saatgut heranzuzüchten.
So ift denn jetzt einigermaßen das Ziel erreicht, durch Erforfchung des Wcfcns der Krank«
heit fehwerem Schaden für die Volkse mäh rung zu begegnen; dazu hat das „Suchen nach
dem Bazillus" nicht geführt, londern das Studium der nhyliologifchen Erfcheinungen und
Bedingungen, und aas macht den Fall auch theoretifen allgemein intereffant. Den zahl«
reichen echten Infektionskrankheiten unferer Nutzpflanzen fleht das Blattrollen als innere
Stoffwech felkrank heit gegenüber. Dr. Hugo Fifcher.
Über die Temperaturverhältniffe der höheren Luftfchichten
liegen zwei neue Arbeiten von Reger und Schmauß vor. die fchr beachtenswert lind.
Erffcrer berechnete vieljährigc Mittelwerte aus den Aufffiegen am Lindenberger Aero*
nautifchen Obfervatorium, letzterer aus den Münchner Beobachtungen, fo daß für Nord*
und Süddcutfchland jetzt Normalwcrtc vorhanden lind. Man untcrfchcidet, wie in
Nr. 4004 der Leipziger „Illuftrirteti Zeitung" gezeigt war, die Tropofphäre mit auf* und
ablteigcndcn Luftftrömcn, die unfer Wetter verursachen, und darüber die Stratofphärc.
Als Merkmal beider Schichten dient die Lufttemperatur. Solange iie nach oben hin
abnimmt, befinden wir uns in der Tropofphäre; nimmt lie dann ein wenig zu oder doch
nicht ab, fo haben wir die Stratofphärc erreicht. Aus Beobachtungen vom Äquator bis
zu hohen nördlichen Breiten weiß man fchon, daß die Grenzfchicht je weiter nordwärts.,
um fo niedriger liegt, nämlich am Äquator in etwa 16 km, bei uns in 10 bis 12 km und
am Pol in etwa 6 bis 7 km Höhe. Die Jetzt abgeleiteten genauen Werte ergaben ganz
entfprechend für Süddcutfchland 11 bis 12 km und für N'orddeutfchland 10 bis 11 km.
Das lind Jahreswerte; aber auch in den Jahreszeiten zeigt (Ich, befonders im Sommer,
ein ähnlicher Unterfchicd von bis zu 1 km. Während diele Zahlen vieljährigc Mittel«
werte vorftellen, zeigen die Ein 2 clbeobachtungen fchr viel größere Schwankungen, nament«
lieh in den Übergangszeiten vom Winter zum Sommer und vom Sommer zum Winter,
wo die Tropofphäre. je nach der Wetterlage, bis faft 14 km hinaufreichen, aber auch
fchon in 5 km Höhe enden kann. Inder durchfchnittlichen Grenzhöhe der Tropofphäre
beträgt die Lufttemperatur im Sommer —49“ bis —50° und im Winter -61*. fo daß die
Jahresfchwankung rund 11° beträgt. Sie ift in diefer Höhe um mehrere Grade kleiner
als darunter und darüber. Prof. Dr. C. Kaßncr.
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eltung darf nur in der Gcftalt in den Verkehr erbracht werden, in drr fit zur Ausgabe gelangt ift- Jede Veränderung, auch das Beilegen von Drucksachen irgendwelcher Art, ift unterfagt und wird gerichtlich verfolgt.
■ redaktioneller Art find an dir Redaktion der llluftrirten Zeitung in Leipzig. Keudnmer Straße 1 — 7 , alle andern Zulrndungrn an die Gcuhafttftcllr drr llluftnrtrn Zeitung, ebenfalls in Leipzig, zu nchtm. - tirnchnuguni*
» unfern Bilder kann nur nach je d «maliger vorheriger Yrrftandigung mit dem Stammhaus (J. ]. VCeher. Leipzig) rr folgen, — Für unverlangte Finfrndungra an dit Redaktion wird keinerlei Verantwortung übernommen.
J>ril 15 ü* 1920 by Illuftrirte Zeitungr-Jp J- Weber, Leipzig. Nummer 4007. 154. Band Weber in Leipzig, keudnitzer Straße 1—7,
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roall* unb ftqmrnßarne.bic uor bem Sprieße ausfcbliefelicb au» (£ng- lieferungen gemadri. of Ooerfea» «Trabe im [Jabre 1915 als jeil ber auslcnbifibcn
Innb unb bem (flfafj bezogen mürben, injwifdjcn burebgefübrt 3m ©ewadj&ljausbau bie gegenwärtig gTÖhie unb be- üJtufterabtcilung angelegt worben ift. bat na* bem „Boarb
worben irt. <i» liegen bereits gröbere 21uftiäge für bas 3n» beutungsoollfte epeaialfirma öontfcb u. (£ o. (©rünber unb of Irabc ftwrnar — ben britifdjen fiabrifanten grob« Limite
i:nb ilu&lanb cor. $>ierburd) wirb bie Baummoll- unb ftatnm- Inhaber ©eorg ööntjcb) in 91ieberfeblif} • Drcsbrn beging am gelriftet. ^labeju 2000 firmen baben ren ben Katalogen ©e-
garnfpinnerci in be^ug auf ibre 3Jlafcbinenbejüge oom 2Ius- l.SIpril b. 3- ibr fünfunbjipanaigiäbTifles ©efibäfts-JJubiläuin. brauch gemacht unb begrüben in ber SPtebrjabl bie Üintidv
lanb unabhängig. (£» ift bas bei ber 'TBeltfnappbeit an bief en ?Ius befebeibenen Anfängen bat ficb bas Unternehmen ju feinem tung auf» mdrmfte. (sie haben nicht allein aus ber ©elegenbeil.
:Tftafd}inen jur ^cit befonbers wertDoll. je^igen. Umfange cmpo;gefd)isungen. Die weiteren öaupt- bie ma&flcbcnben auslänbifeben greife \u ft ubie ren . duften
Sie kontinental = ttrjeugntffe bleiben im 3nlanbe. Ber- probuftianen bie(es Unternehmens finb Baraden unb Ööljbaus- gezogen, (onbern haben ebenlo gute Anregungen oon ben SRuftcm
lebiebene beutfdje iagesjeitungen baben einen Bericht gebracht, bauten foroie cbemilcb* tecbnildje Arfifel für bie gefamte 3n* oon €pejialartifeln, roie j. B. ÜRetalluiusmaren erhalten. 3ns*
wonacb angeblich bie Dtm bei kontinental berßeftcllJcn 3Baren buftiie unb für ben Haushalt. Die Ablaögebietc bei flirma befonbere gilt bas oon neuen Sinnen. Die Äataloge finb nach
lämtlieh ober jum großen keil nach bem Auslanb gehen. Die(e liegen ni<ht nur in Deüt(dhlanb,(onbern in faft allen Cänbem ber fRarengattungen unb SRamen ber ßabrifanten regiftriert unb
Annahme ift eine oöllig irrige, ba kontinental - kijeugniffe (Erb* fonnten infolge ihres 5lufes unb ihrer Ceiftungsfäbiflfeit werben ben ©cfucbsfteliern für rerfebirbenr feiten geliehen,
nur infoweit nach bem Auslanbc geliefert werben, als bie Öontfdb u. ko. gufe {affen. Aus fleinftem örtlichen Betriebe ent- Die Bibliotbef enthält ietjt über 13000 Kataloge aus allen
Bolfsmiitfchaft, b. h- in bie(em galle bie (Einfuhr ber midelte fich burd? bte unermüblidje 6d>afifrsfraft bts 3nhabeis Teilen ber ®elt, in ber Hauptfach« aus Deutfcblanb unb
notmenbigen Aobftoffe, es erbei|d>t. Tßeitaus jum grö&len ber heutige ©ro&betrieb, ber mit 9led)t in ben Aeiben ber Ofteriricb, aber aud) aus Amerifa, granfreicb, €panien, Dor*
-Teil gelangt! bic Crjeußung bei kontinental in bie £>änbc Leitfirmen geführt wirb. Auch in Srantfurt a. 3W.,kIbe- tugal, öollanb unb ben biitifcbcn Dominions. (Eine Abteilung
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Stefullat ergaben. Sroei nruerfdjlofienc 'Mineralquellen erbeben
fub als mäd)tigc Springquellen s»olf Söteter bodb über bie 6rb*
Oberfläche unb bilben eine benlicbe 91atumf<beinung. ©rei
anbere jeigen einen höheren ©lauberfalagebalt als bie bereits
beftrbenben alten; bic jangfte bat einen ©laubexfalaflebalt.
roelcber ben aller bisher bcHanntcn äbnlizben fDtineralqueUen
um mebt als bas breifacbe uberfteigt, ift alfo in ihr« 'Stt
einjig unb unerreicht. Die rührige fturoerroalninfl febeut roeber
SDlüben noch Stoftcn, ben 91 uf granjensbabs öl* fBeltfurorl
ju erbalten unb immer fefter su begrünben.
Liebhaber eines guten Parfüms brauchen trog ber hoben
3lltobolpreife unb ber fnappen anitlicbcn Zuteilung nicht auf
ben getpobnicn ©uft ju oerji6ten, »enn fie für ben täglichen I
©ebrauch bas ausgezeichnete A era s • ^rocfcnpaifüm , bas in
allen bclannten IeTas*©üften geliefert roirb. oerroenben. ©ie
oerhältnismäbige ©illigfeit, bas geringe 'Columen unb bas be-
queme 2Rilfübrtn in ber laftbe fttbern bem Icras- Irodcn-
parfüm allfciiigc Beporjugung. Anncrbalb ber ©üftegtuppen
für Blonbinrn, Brünette unb £>ericn liefert es ©erücbe für
febes Temperament unb jebt (figenart. über bie oielfeitige
-ZVerroenbbarfeit gibt bas Kapitel „Tinbisfretionen" in bei fünft-
lerififcen gubiläumsfebrift ’Üuffcblub. ©iefe oort reff liebe 6d>rift
roirb auf ^unfeb oon bei gitroa Xcras-$aus 2Rar tdbroarsloje,
Berlin NW 40. foflenfret »ugeftellt.
Holländerin. 5t ad) eine» 'Jtabierunfl Den liricb )>cermann.
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490
Slluftrixte 3eitung
9tr. 4007
® te internationale jA. B r ü )t u n g 0 f r a g e. / Son tftubolf ©erbl, "Klängen.
(Tsurdj b«n Bcrfaillcr Bertrag ift bas Problem bei internationalen Abrüftung roicbcr afut
-■C/gcroorbcn. War bie Abrüftungsfragc ebebem ein Sauptteil in ber Borftellungsreelt nur
ber Ccute, bie fchon mit beiben güfjen in ber •‘Vaaif'vf<< n t > cnKflunfl ftanben, fo if* heute
bic Abrüftungsfiage in ben Dorbcrgrunb bes 'Tntcreffcs aller jiDilifiertcn Dlcnfcbcn gelangt.
Die Um Wägung oon 3atfacbcn unb
oon Begriffen bat in faft allen ifänbern
bei groben Bolfs|*id>ten bießAran-
fen nicbergcriffen, bic bem ©ebanfen
bes bauernben gricbens bisher im
Wege ftanben. Die ßebren bes Krieges
waren au furchtbar, um obne Cf in-
bruef auf bie Golfer bleiben au Jön-
nen. Cf 5 ift nur fraglich, wie lange
biefer ßinbruef anbält, ob fi-cb bar-
aus ein feftcr Wille formen fann.
um bie ßebrednifle unb Barbareien
eines Krieges für immer au rcr-
binbern. $u biefer grage finb roir
um fo mehr beredjtigt, ab bie Well
beute noch in Waffen ftanl. DeulfA«
lanb ift ja auf lange Seit hinaus
aus ber Reibe ber ffirpfjmäAtc ge-
ftxiAen, bie traft ihrer militärifAen
Gtärfe beftimmte Cfreipniffc beein-
flurfen tonnten. Dcfto mehr aber
finb bic Deutfcbcn baran intcicffiert,
roie bie internationale Abiüftunq
oor fi* geben foll. Uns tonn cs
niebt glciAgültig fein, roie ficb an-
bere DlaAte Dcrbalten, unb roclAe
Boipänge ficb auf ber Weltbübne
abfpielen. Wir haben oorläufig auf-
gehört, tonanpebenb in ber inter-
nationalen ^tolitif au lein, unb muffen
vielleicht auf lange ßtreefen einen
Aroangsweifen Kurs fegcln. Das ©e-
bot ber Klugbeit gebietet baber, aueb
bie Abrüftungsfragc nicht narb fubjef-
tioen (Smpfinbungcn au beurteilen.
Wenn man f*on bic Abrüftungs-
frage bebanbelt, fo barf nicht oon
^ageserfAeinungen, brm guten ober
bem böfen Willen biefer ober jener
Mächte ausgegangen werben, fon-
bern von ber grage, ob ber Sliiep
: Bol'
im Ceben ber Bölfcr immer nod) als
..ultima ratio“, als has lebte C£nt-
{(heibungsmittel gilt. Die Antwort
bar auf tann auch oon bem ü bene ugteften gricbens*
freunbe nur einbeutip gegeben toerben. (fr muh
bic gragc kiber bejahen, benn bas ^rin^ip bes
Striepes als ultima ratio fleht immer nod) feft.
Damit gewinnt bic Abrüftungsfragc ein eigen-
artiges ©epräge, ein ©epräge. bas au* im
gTicbensoertrag feinen Ausbrud jinbet. Rt<bt
bic Abtüftung ftebt Aur Debatte, bic bie Garan-
ten Aloifdien ben Böllern befeitipt, fonbern jene,
bic bas ginanAbubgct ber Staaten bis au einem
gereiften ©rabc erkiAte rt. Die ausfAlaggcbcnbcn
-Xfiäcbte finb nun praftif* auf bem ßlanbpunftc
angelanpt, ben Bctbmannöollroeg fchon 191 1 oer-
trat. Dieter ReiAstanAlcr tonnte fid> teinc anberc
RlögliAfcit benfen, bas griebcnsproblcm au löfcn,
als bafe eine Art Ranporbnung aufgcftcllt wer-
ben muffe, in bic jebe Ration nummeimäbig mit
ihrer jugebörigen iSinflufjfpbaTc eingetragen wer-
ben lollte. Dafa man mit einer folAen Dlrtbobc
bem Kern ber €a*e nicht näberfommt, ift gani
tlar, ebenfo finwanbfrei fleht aber feft, bafo fi* bic
Bertreter ber 'Alliierten auf ber gTiebcnsfonfercni
ben unmöglichen ©ebanfengang bes Diclgefcbmäb-
ten RciAsfanAlcrs völlig au eigen machten. Die
(frroagung, ob ben Alliierten unter ben gegebenen
Slmftänben überhaupt eine anbeir Stellungnahme
möglich war, mag uncrörtcrt bleiben, gür uns
Dcutfcbc ftebt nur feft, bafj bei bem fcanbcl für
ben Weltfrieben niAts getan würbe, fonbern bah
burd) bic Umgruppierung ber ßtärfcoerbältniffe
neue Berwidlungcn nicht ausgefd)loffen bleiben.
^ismoTcfflebäebtnisfcicr am 1. ^Ipril, bem ©cburt&taflc t>cs ’SlltreidjsfanAlcrs, t»or tem
:Wciuf oleum in gTtebri^srub. >bn .
T'i« oben iriebrtfleaeb^Bf (jnb im *äln|(ft»tub o* W* oc»n b« ?-«u ltdxn ^Wlfspartn. t'anbtswbünb tvimbur j. omanfialUK /tau. Ün ib«
n.ibtnen teil Oit T'turttb« :>!ation<ilr -OeKspaitri. 0«t ?IU*rutfAc -Oeiboiib b« 4Wtein fuc So* 1'rut|(Stuin im Jluslant«. btr Trutlcb-
bunb, (5Wmrinbc tömbuTfl-^Utpna, bft 9Ja|jpn-aIH«b 1919, ^amhutfl, (Kt ftofltoulfl-T'ttt'cnt 1 (xf Trurfifccr «fiubfntm, *int fkr-
»ftunfl Nft -?IUOtwrt<t>en Cflmo<M unt -.IbeWnunutn wOltndxt tluOtnlrnpuhnfunarn. Cer «IbetustcT. Sn Crr -Oehiwn' * “
0« Cimbtia, Vfir.ua unC tn ©ingod. fwnthurp
Vcr ^plfdjcwiömus in grantreid): ftunbflcbuna bei bplfcbctpiftifcben
„Section bes Üilas" Don ^aris, an ber 30000 ^erfonen teilnabmen,.
in SKontreuil, beim Umjufl ein 3)leffcr im :Tllunbc tracienb.
Der Bölterbunb ift nicht in her ¥agc, Garantien öafür abAugcbcn, bafe in ?Julunft
Kriege oermicben werben. Der Bölferbunb in feiner Berfailler ©eftalt gibt nur bie
©arantie, baQ es nid)t moplid) ift, fricgerifchc ßtreitigfeiten auf A«*i Cänber ju bc-
febränfen. Die gorm ber Sloalitionsfricgc ift bureb bie Bölfcrbunbsafte förmlich befretiert
roorben. Diefer A»eifclbaften (Sr-
— . rungenfebaft ift au* bas Ab-
rüftungsprogramm ber Alliierten
porjügli* anpepafet. Der Artilel >
ber Böllerbunbsafte ift oiellei*i
bas Unoerbinblicbftc, toas je auj
bem Öebiete internationaler Ber-
cinbarung gefchaffen worben ift. (Sr
lautet: ^Die 'Dinglicher besBunbcs
rrtennen an, bah bie A üfre*t erböl-
tung bes gricbens cs nötig macht,
bie nationalen Lüftungen auf bas
Dlinbcftmah berabAufcßcn, bas mii
ber nationalen £i*crbeil unb mit
ber Durchführung ber burd) ein ge-
meinjamrs Danbcln aufeilepten in-
ternationalen Berpflicbtungcn per
einbar ift. Der Dat bereitet unter
Berüdfidbtigung ber qcoprapbifcben
2agt unb ber befonbrren Umftänbc
jebes Gtaates bie iMänc für biefe
Abrüftung Aum gwed einer ^ru
fung unb 6ntf*cibunp bur* bic
ocrj*icbencn Regierungen oor. Die
'Plane muffen oon neuem geprüft
unb (foweit crforberli*) minbefteno
alle Aebn gahre reoibiert werben
Die berart feftge(ehte ©renne für
bic Aüftungcn barf na* ihrer An-
nahme burd> bie pcrfebicbenen Re-
gierungen niebt ohne guftimmung
bes Rates übcrf*ritten reerben."
Kein ßtaat, her bem Böllcrbunö
angebört, ift oerpfli*tet, fi* an
bic RüftungsprenAe au halten, bc-
lonbcrs bic ©Tohmäcbtc niebt, roenn
fie biefe ni*t vorher ausbrüdli*
anerlannt haben. Hft nun bur*
biefe geftftellung ber Wert bes Ab
rüftungsprogranimcs allein fchon
imaginär geworben, [o ift cs bo*
nicht unintereffant, bie Bcrpfli*
tungen ber Bölfcrbunbsmitglieber
nod) Weiterhin au prüfen. Die An-
rrfennung, bah bie nationale6i*erbeit überhaupt
Rüftungen bebingt, läuft auf ben €tanbpunft bet
alten bcutf*cn Regierung binaus, bafs Aur grirb
fertigfeil unhebinpt Gtärfe gehöre. Der Rat
bes Bolle rbunbes mu& lonlcquentcrweifc au*
anciknnen, bah fi* bic Gtärlc ber militärif*ct’
Bcreitfcbaft oor allem nad) hen „befonheren'
Umftänbrn eines Glaatcs au richten habe unb
nicht lulcftt auch na* brr geograpbif*en t'ago
bes betreffenben Vfanbes. Wie f*on oben erwähnt,
ibentifüicrt fi* ba ber „Stöbe Rat" in feinem ©e
bantengang oöllig mit Bctbmann tioliwrg. Doau
hätte man aber wahr li* nicht CTft bie CSrlabrunper
bes Wcltfricgcs au ma*cn brauchen. Die brfen
beren Umftänbe. bie ben einzelnen Vänbern Augr
billigt werben, (önnen fi* bo* nur in her wir:
f*aftli*enunbpoIitif*cnBebcutunpcincs6laatcs
ausbrüden. ^iebt man no* bie gcograpbi|*c Vfage
in Bctra*t, |o finb reir aul bem Gtanbpunft an
gelangt, ben bie imperialiftif*en Regierungen
fchon vor bem Kriege einnabmen, um ni*t ab-
rüften au muffen, (inglanb wirb niemals auf feine
ßeebrrxf*aft ocrAi*tcn, unb ebenforeenig werben
alle an beren ficgnri*cn tänber bic „bcfonbcTen"
ilmftänbr fallen laffcn. (Solange ber Böller-
bunb ni*l auskbliefjt, bah eines feiner gegen-
wärtigen Dinglicher bas Objcft einer fnegeri-
fehen Koalition {einer heutigen Bcrbünbetcn wirb,
fo lange müflen au* bie Dlitglieber bes Böller-
tun bes mit allen Gocntualitätcn rechnen, unb
fo lange wirb au* bie Welt in Waffen ftarren
i, 3Rüii(t>»n,
ftarl Siitbing,
'tirof. Dr. t£tn(t ßtbroalbc.
9?ictot iMiitbflcn,
Wirft. ©*b Stal Viof. Dr. jur. rt phil , c« bttiibmU lana -
idbript etJJtirrdHä- unb vrttalrtowji'.btcr Ott tlniocifitat
Vripjifl, f in Stfibutfl i. ^t im 'II Itt ppn 7^ Tja Ort n
eibrnllidtK* "Ptolellor.brr polboloatfcben .Inatrmif an ber Uniwrfilat flofttHf unb Dutfloi bti bMtiptn -paibp-
loflild)tn ?n(titut%. ijffallen um 17 Start alt 3nflftipnaex b« 3eitfrritrilli(KR-'^ataiUon>> brim 3ul«ntncnfioS
mit bemoftnrtpn .'Itbfitnn. -t'bnl 'JKarjatttt 'Äpfpft. 3(pfiP«l •
bflunnltt Titbirt (fitbc bit ©utbiaun« aul tfcilt 503), t in
■?etlin am 2. Sprit inlrtfle <r (Maoanfallr» tm ft!«rr ron
7t* ^dbrrn :’iach rinetn <s*mj!b» oon 3<tüll«"3R^to
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9tr. 4007
Olluftrirte 3citung
491
e-olbaten bet
von ber ^3eftaitunfl bes ftliegerbelben $>auptnu>nn s 8ertyolb (ftc^e ^ilb in 9Jr. 4006), bet am 15. 3Rärj
in Marburg a, b. (SIbc oon ber entmcnfcbten 9TCenfle ermprbet würbe: Ter lefcte ©rub über bas ©tab.
Xu mSmm
©eneral o. Gatter,
C^r DbcibtfcWsbabfr ber 'ftrittttnwbr j m JUibticbin.
» • ^
W
r y
ÄL*
OKv 7, ß w PC?
/tote • inan ■ fc<t> reeller brr 7lott9 nrmrt oerWabet einen
eolbaten b*r Tleten Slmw.
tnele- Kr«*}-e*nwftertt ber Ttoten arm« in ber ©<|f<bt& 1 |ent Dor '»«lei.
Hl i || MMIIK ilMl t
tteten am« reetben an 6« &cfc0>t4 front belorbcrt. iHten bet Tuten Sm« in T'm*lafen. Tas Tute Rteuj 6er waten arm« beleihen TSenmmbe* au» ber Kamafian« *»t tBekl
Sion ben [partafiftifdjen Unruhen im rbeinifd)-n>cftfä[i[d)cn 3nbu|ltic0cbiet: Slugenblidsbilbei Don bet Stolen Shmce.
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SUuftrirte 3 c * tun 8
9lr. 4007
•ne
Tic 'iVktiunfl t>on grantfurt am 3Jiain bunt) bie granjolen am (i Slpril
t fmmorf4)iermbfn ftanjöfiJ^en Truppen w»r tyrem 'iHfßimtnts.fommanbeur. 5le<bt»: (finnwr(d). Unten linfs: ®rrnal TrmeJj, ber Dbetfommanbont bet €tabt, nimmt rot betn £otel Clmpeiial ^>arabe
unb €mefloItruppen ab. 3Rittc: Üor bem 6 d)iUfTbenfnia! an brr Cwuptroatbe. reo ts ju einem 3u|antnvcn(to6 ber franiofildtrn 'Pclonuna mit ber Slcnac fam, bei bem wn ben ftranAolcn tin
IVrlenrn ortitrt unb 18 wrreunM mürben 9ifd>fc- T>ie Wetuino bei fwuntpoft
Sftnerifonifd*
€xbtoari Un b
über ben
5njtiobrimo^„: ’Äeicblid) mit
liiert« €ribenblu|t unb
ntn ocboul^tcr lohred
T>ic (tioffnunfl bei zKrnniauon in Äailsbcril bei iWiim am Oftecmontaa, bem 5. 3Lpril: iibefjitbt übet bie
’Sabn tnäbienb bes bei ftromenbem ^Itflcn per ftd> 9 eben ben tSröffnunasrennens
'ämetifanildbe geiibjobrsmoben : 9Heue grub-
tabrejpertfleibung. »eifeer glanrtlrcxf mit reid>
flamifTtrt ^Vtdc.
e uibubunflrn bei Tumrrinnrn.
.<?ciborb .©Taebcr, Sülümben)
t. Apcrearb (pjflcbcr, yT.undhen )
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STATE UNIVERSITY
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StMfeibunb. }la<b einem töcindlbc een (£mil 'JlV £>era.
$ultummt>fd)au her fietpjtger „(Slluftrirten Bettung”
Unfere joolpgifthen ©arten. Stir haben ihrer meljr in 23eutfcJjlotit> atö
alle unfett Jeinbe jufaramengenommen. 3ndbefonbere Jranfreid) fjat außer feiner
allen unb tüngfl Deraltelcn Menagerie im Parifer Pflanjengarien, bie nod) aud ber 3ei(
Euoicrd unb Bußocid flammt, ba Jrantreidj mit mehr ZRecftl aid beule (leb „©piße
ber Sibilifalion' nennen fonnte, nur nod) ben Slfttimafifaliondgarten Im Boulogncr ®e-
belj, ber niefji (eben unb ri<f)t flerben fann. Bei unb bängt bie grafe 3 <>bl ber joota’
gifdjen ©ärien ohne 3 ®eifei mit ber hoben ©djul- unb Sol(d 6 ilbung jufammen, bie
notBenbige Vorbedingung ifl, um ben (Seift für ben 3nbalf eined joologifhen ©artend
überbau?) aufnabmefüblg ju maeben. SJad bat ein älnalpfjabri Dom Befuebe eint»
joologifhen ©artend? Oem enffprehenb bade 3 . B. 3fatien bid in bie allerneuciTe 3eit
nitfjt einen ein 3 igen. Sann n «biete ßogenbed einige 3abre Dar bem Kriege in Jtom
einen in feinem panoramenflile ein; ber feil aber aliermeifl nur aon ben beutfiben
Jremben befiehl Borben fein unb mar - t»of)l bedBegen - fofort Bieber erlebigl, aid
ber Krieg audbrad). Jtalürlid) bat biefer Krieg aueb allen unferen joo(ogifd)en Warten
furhlbar gefebabet. Oie Ginnahmen Derringerten fd) ober hielten Bentgflend troß Sr«
bäbung beä GinlriMdgelbed, in ber man aber bei einer gemeinnüfigen Sinflalt nietf ju
Beil geben tann, iiictjt entfernt ©cf) ritt mit ber ©leigenmg ber Sludgaben, inebefonbere
ber gerabeju ungeheuerlichen Verteuerung bed Jutferd unb ber iafne. Siuef in unferen
joologifhen ©ärien i(T, Bie bei unftrer ganjen grafen ©taatdummäljung, bie fob»
frage iängfl bie enffeijeibenfce geworben, ©ie tüft fd) in ben joologifhen ©ärien nur
natb mit grafen Snterflüßungen ber fläblifhen unb ffaatlitben Bebärben lüfen, unb ed
muß aufd banfbarlte anertannt »erben, baf biefe Bebärben fidj biefer pfiidjt nirgenbd
entsagen haben. Sie (mb fid) febr fiar barüber, taae! efn laotogifdjer ©arten für bie
VoITdbitbung unb bamit für bie geizige Vottdwobffabrt bedeutet, gerabe in ber mn>
bernen ©roffiabt, taa (leid bie ©efabr brobt, baf ber Menfd), fei er jung aber alt,
arm aber rei«b, ber Statur unb ibrem iebenben 3nbait enlfirembct Birb unb bamit an
Oeifi unb ©emfif nerfömmerf unb Dertrüppeit. Sebmen mir aid Beifpiel unferen Ber.
iiner „3oo“, wie er in jabrsebntelanger fpflematifher Slrbeii jeßt buretj geführt ifl feit
fjinjufügung bed Siquariumd, bad in SJirflicbteit nicht nur älquarium, fonbern auch
Xerrarium unb 3nfetfarfum iftf Oa erb SU man fatfädjtidf einen ball(fänbigcn Ober-
blief über bad ganje Sierrelcb Dam menfhenäßnlihen Slfftn bid sum feftgemaebfenen
Pflanjenfiere bed Sleered. Gdugetitre unb Böget ftefyi man im eigentlichen joologifhen
©arten, alted übrige im Siquarium, bad mit feinen brel ©fodmerten (SIguarium, len
rarium, 3nfetiarium) ganj nach biefem umfaffenben plane eingerichtet if. Jür Xaufenbe
non Iebenben Pfleglingen nicht nur ber Sopfjaßt nach, fanbern trerfrfjiebener Xierarten
ifl paffenbe Unlerfunfl unb ber ganje Drganifaliondapbaral ju ihrer fachgemäßen Star,
lung unb pfegt gefdjeffen, unb jugleid) ifl alled fo überficbflicb unb btießrenb angeorbnet,
VerBanbted unb tSfjntiched immer beifammen unb benachbart, baf jeber i ebrer mii
feinen ©cbülern für ben Unterricht jeber Xiebbaber unb Jadjmann für feine ©tubien
fofori überall bie nötigen ülntnüpfimgdpuntte finbel. Xatfädilicb (jat unfer Berliner
,3oo' im taufe ber 3abrsebnie nicht nur für Bolfdbitbung unb Unterricht, fonbern
auefj für bie h°he SJißenflhaf fchon fetjr erhebiidje Oienfle geieifei burd) Erfleinfütj,
rungen fellener unb mertmürbiger Xierarten, burch Grfljühtungcn, Beobachtungen unb
Erfahrungen aller Sri. Oie ©ißungdberfehle taijfenfchaflicher ©efellfchafen legen baPon
ebrenoolled 3 eugnld ab, ebenfo mir bie ©palten ber Xeipjiger „ 3 lluflrirten 3 eilung' unb
anberer Stütfer. 3mmer mehr if bem Berliner ,3 °a “ bie Siufgabe jugefalten, bie
©adje ber joaiogifiheii ©arten nach aufen bin für bad ganje Ocutfcbr Seid; ju oer-
treten: fein internationaler Kongref fanb jur beffertn 3ai)rcäjeit in Berlin fafl, bejfen
Xeilnehmer ftdp nicht auch im „3ooiogif<hen ©arten“ Dereinigl hätten, unb für ben 3nteo
nationalen 3oologenfongref im 3abre iQOi tDar er ber gegebene Btiitetpunft, ber feine
Stuben unb Sofien fdjeute, bie audidnbifdjen ©dfe möglicbfi glanäooll aufjunebmen.
Oad erfannle ber franjönfdje Berirefer penier bamaid rücfbaldod an mii bem ganjen
rebnerifeben ©cpmung feiner Baffe, unb er befonle auch bie jroeite für Ku1lur> unb
Boifdbifbung fotoohl aid auch für internationale Beprdfeniaiion ebenfatld bochmichtige ©eile
bed ©anjen, bie tünfllerifcbe, bie fdj in ben einjig in ihrer 3trt bajfehenben Pracht’
bauten in frembIJnbifcben ©tüen, in ben großartigen 5elfen’ unb anberen Baiuraniagen,
überhaupt in bem grof 3 Ügigen 3 ufcbniti bed ©anjen audfpricbt. öd mdre ganj geBif
auch für bad Ocutfche Brich foiched ein Bertuf, wenn bem 3 Dp !°9 , 'f c b nl ©arten
feiner haupifabt bie ungeheuer erfcbBerten BetriebdoerbdltnifTe, in bie er jefl geraten
if, in 3 ii(unti nicht mehr gefaffelen, feine nationalen unb internationaten Siufgaben in
bemfetben grofjügigen Seife 3 U erfüllen Bie oor bem Kriege. Prof. Dr. £. ßeit.
Bbildfümliiped SüdjertDefen. 3m neuen Deutfcflanb Birb Diel non Sot'
berung ber allgemeinen Kultur cerheifen unb gefordert. Sd if unflar, ob bie Kultur
mehr oerbreitert aid gehoben Berben fall, unb ed rodre ju bebenten, baf eine äiudbeb-
nung bed Kuliurfpiegeid iogifb eine ©entung bedfelben jur ffolgc haben müfie. Ed ifl
auch auffällig, Bie (ich bie laulefien stlpofel in Borfcbldgen, Plänen, ünotbnungen er>
fchöpfen, burcf; bie bad beuifebe Botf tuitioiert »erben foll. Bielteichi befommen »ir 5 U
ben Kullurrdlen noch eigene Rullurbeamle, bie ben 6 reilefen Bolfdfcblchten bie Kultur
beibrlngen folien. Oa if ed benn an ber 3«f, an ein Ißort Uidpted ju erinnern: „Sie
manb Birb tuliioteri; jeber bat fid) feibf su tultiDieren. Siiled blof (efbenbe Btrfjalten
if bad gerabe ©egenleil!“ ©0 febr gerabe bie (thit 3<it am btulfchm Bolfe bie Bich'
tigfeff bed jBeilen ©afed biefed 3üa(ed befätigl bal, fo febr bürfen Bir ben erflen aid
roabr einfäjdben, unb bie Erfahrung befagi badfelbe, 2ßer bie Tulturelle ßebung, ober
befer unD notmenbiger gefagt, bie fuiiuretle SrBeEtung bed beutfeben Boited Biii, muf
biefem aldSanjem unb ftbem einjelnen jurufen; „Sange an!“ Oie ©unf unb Pflicht
ber Jübrer unb Xebrer trirb ed bann fein, ben auffltebenben ßlemenlen bie PichtBege
ju Belfen unb ju erfchliefen, ihnen bie Mittet }u jeigen, ju permiliein, bie aufmdrid
fragen unb Dortodrld führen. Bur Benn bad Bott unb ber einjeine aud fid) heraud
Kultur tooflen unb fudjen, Berben fl« bie Sührer befommen unb ihnen folgen unb auf
bie Siege achten, bie fie fbreiien. Oie Bercbiung unb 6 ittigung ber Stenfcben muf
Don inntn heraud farfrn iltntrieb unb fiuftieb erfahren, bie Stiefel, bie bann oon aufen
ben KuHurBiilen nähren, förbern unb leiten Tünnen, Berben im allgemeinen unb namenb
lieb in ben Snfangdflufeci um fo beffer, reiner, nacbbalienber »irTfam fein, je filier unb
fanffer fle bem inneren Bebürfnid bed 3nbioibuumd angepaft fnb. Oarin liegt nun
ber Beicblum unb ber Söerl ber Literatur eined Bolfed, fofem fc aud beffer ©eefe
unb ©eif gejeugf if, baf fe mit ihren gufen Sicrten ber eigentliche Sührer unb 0p
feher jur Suliur (f. Oenn burch bad gute, polfdtümlicbe Buch erfährt ber Boltdgenojfe
in einfamem, bebdebiigem 3Btegefpräcb oon feinen eigenen höheren Sielen unb 3Bedeni
er lernt fleh in bie Bergangenbeit oerfenten, um aud itjr fleh in bie ©egen»art ein'
jufügen, unb er oerBächf mii feinem eigenen ©ein unb ©cbiifal in eine gröfere unb
lebendoottere ©emeinfcbafi, jundebf in bie feined ©tammed unb Bolfed. Ünd aber if
bad SSidfigfc für einen Rulfurmüien, unb ed if bad SIcrfmal bed echien SulfurBerted,
baf bie Kultur lebenbig Burjetl in bem Sieter ber ©efdjicbtc, aud bem ja Bir feibf
mit unferen ©djidfaien reifen. Oad beutfhe Bolt muf für feine Kultur bie nationale
Piferafur jur ©runblage nehmen; in feinem ©chrifiume fließen ihm lautere unb gefegnetc
Quellen fifflidjer Urtedfe unb bilbenben ©eifed. Oie großen unb farTen Säjöpfungen
ber beutfeben Literatur alter unb neuer 3eit Berben bie mäebfigfen ©ebtomgen fein jur
tulfurcllen Erneuerung unb Erhebung bed Bolled. Oad gute, ooltdtiimiiebe Buch wirb
riffle uitb Birtjamfe Blaffe fein für ben ftulfurmülen bed neuen Oeulfdfanbd. S)ir
Bollen und aud einer anberen Seibendjeit unfered Baierlonbed (18-10) oon Sriebrieh
£ubmig 3abn ratenb unb tröfenb jurufen laßen: „Qin BoIT, bad ein tnabred, DotTd-
KSmliched SüchrrBefen beffi, if fterr Don einem unermeftichen ©ebafe ... Ed tann
aud ber Slßbe bed Baferianbed Bieber aufeben, Benn feine heiligen Bücher gerettet
Berben...“ Oeorg Elbfchig.
Öinheitdfrfjuie ober Ödjufelnfjelf? 3Bti ©efchfdpuntte Berben bei ber
Fünfigen Beugrfaliung unfered beutfeben Bilbungdtoefend mafgebenb fein müflen : Ein*
mal bie 3bte einer beutfeben Bationaierjiehung, burch bie mäglichf ber ganje 3nf)a!t
bed beutfeben ©eifedtebend unfertr 3ugenb nabe gebracht Birb, bamit fe bie Sreubigteii
gemimt, ihre ganje Hrafl in ben Olenf bed beutßhen ©eifed ju feilen, alfo Srjiebung
buräs ben beutfeben ©eif für ben beuifhen ©eif; 3 Beitend bie BoiBenbtgfeil, bem Xaiente
freie Bahn su fchajfen, bamit alle Birflich Begabten ben ©rab ber Biibung erreichen,
ber ihren Sähigteiten Doll enifpricht. Oie Erreichung biefer 3 lf ri Derfprichl nä: bie eine
Partei Don ber Ourdjfübrurg ber Einhelidßhule, bie auf ben beiben prinjipien brr ®ri’
heit unb ber Oiferenjierung grünbei. Oiefe Einheitdfchule if aid ein ©chuiorganidmud
gebucht, ber mit einer grmeinfamen ©runbfhute beginnt. Bad) ber Begabung Berben
bie Kinber fpdler Klaffen mit höheren ober befdjeibeneren 3i«I«n jugeteilt. Oie Slb.
jmeigung ber ©pmnafatnafen Bolten bie einen nach bem nierien ©chuljahr, bie anberen
erfl nach bem fechfen ©chuljahr einbreten taffen. 3ä? h ( fl c gegen biefe Drganifarion
ber Einbeifdfthule ernft Bebenten. Oie Borbilbung unferer fdjulpflichtig merbenben
Kinber if teinedmegd eine fo einheinieije, bad häudlidje Milieu unlerfühi burchaud nidjt
in fo gleicher SSeift bie Strbeit ber ßdjuie, baß fid) bie Kinber Derfcfjtebenrr fojialer
©chichlen nidjt gegcnfeltig hemmten. Oaju (ommt, baß bie 3iele ber Boirdfcfjulbilbung
unb ber höheren ©djulblibung in ihrem Siefen fo oerfebieben fnb, baß jebe ber beiben
Schulgalfungen barauf bebaäjt fein muß, bie ihr eigentümlichen Biibungdaufgarien unb
Bilbungdjiele fo früh aid möglich ind Siugt ju fajfen. 3 d> möchte bedbalb fatf ber
äußeren OrganijaHon ber Einhetidfchule eine innere ©djuieinheit forbern, bie bie ©eib-
fänbigteit jeber ©chulgattung bid in ihre unferfe Klafe, beim ©pmnafum alfo bid in
bie erfe BorfdjuIUafe, befeßen Idßt, bie aber jmifchen ben Derfhieben en ©ehulgaüungen
Brüden fdjlägi, fo baß feber Birflich Befähigte über biefe Brüden bie für ihn geeignete
©dju!e erreichen fann. ©trenge Berfeßungen müjfen ben für bie höhere ©chute un-
geeigneten ©ehülern biefe ßdjuie oerfdjließen, mährenb umgeftbrt ©onberturfe für bie
begabten Botfd. unb Süttelfhüter biefen reichlich ©fiegenheil geben müfen, Don ber
Bolföfhule auf bie STitielfihufr unb oon ber SJitleifchuie auf bie höhere ©cpult über-
Jüpchen Such märe ed meined Erachtend brmgenb .ju »ünfehen, baß begabten Botfd<
fd)ü!em nad) erfolgreichem Befucb ber Bofdfchule in einem fünfjährigen lebrgange bie
STögiidjteii gegeben Birb, bad 3 lf ! einer höheren Schule ju erreichen. Sille ©«hub
gatiungen hätten ohne SJudnabme in umfafenbem Stafe beutfehe ©pradje, beutfihe
liferahir unb beutfehe ©efchidjle ju pfegen. Oer Unterricht in biefen (ßdcljem foilte
nicht fo fetjr um Aneignung non Stifendfoff aid um bad Erleben unb Erfaßen
bed beutfdjen ©eifed bemühl fein. Oann Berben Bir eine beutfehe Bafonaterjiebung
haben, bie jebem beutfeben ©taatdriürgrr humane Biibung in nationaler Prägung Den
miiielf. Dt. Kurt tteffeier.
perfötlllcfifeifdglaube. Sür taumeln. UnBitberbringliih if hinter und bie
alte 3elt Derfunfen. Eine neue Bill feb aud bem Ebaod gebären. Bodj aber feben
Bir nichld anbcTed aid Krämpfe unb aufjudenbe Btitje. Biele oeriieren ben Mul. Oa
fe nicht umfebren tonnen, bleiben fe iattod am Siege fßen. Stöbere, bie nicht aud
unb ein Biflen, benten: Oer breitefe S3eg if ber fldjerfle ; fdjließen Bir und ber Menge
an. Keiner Bill ind UnburdjfDrfchle brechen. Oie Bequemen unb bie 3cird)tfamen
Irüfen fleh mii morgenfänbifchcr Ergebenbeil: „Sllied fließt.“ ©0 Birb aud) biefe tim
beiidffut oerfdern . . . Bielleid)!. Ood) Bad jurüdbleibt, Birb ©cblamm fein, ©ollen
Bir ober bie (ommenben ©efdflecbier imßcbtamme Bohnen unb atmen? Oad ©cblimmfe
mürbe fein, wenn mir und, Biberfanbdiod, fo febr an Berfall unb 3erfetjung gemöfjnten,
baß mir bie Sfcbetluf nicht mehr fpüren. iidjlfröme, ßöbenBinb müfen nieben
braufen, unfere Siugen blenben, unfere lungen meiten, bamit und Enffc ' en überfällt
oor bem ©raubunf ber Ocrmefung, in bem mir treiben. Mo if ber ßeilanb, ber
einen neuen ßimmel aufreißt über und, auf baß mir Bieber glauben? SJo ber Pro-
melbeud, ber feibf mii 3cud ben Kampf aufnimmt: ,ßat nicht mich öum Manne ge-
fchmiebel / Oie allmächtige 3eit / Unb bad emige ©hidfal, y Meine ßerren unb beine?“
Einen neuen ©lauben brauchen mir - an Stcnfchen ober an ©öfter - an perföntich'
Teilen, bie fid) ber Stell, fo Bie fe beute if, enigegenfemmen! Oen ©lauben an bad
SJunberbart, auf bad Sora harrte, ©laube ocrfeßl noch immer Berge, ©icube fadjl
aud Junten Jener an. ©taube ruf Xräumenbe ju iatmenfihen auf. Oer SJilte
Xaufcnber muß in Jnbrunf fleh oereinen, bid ed einen bunbfdjauert, baß er feine ©ott
gefanblbeil ertenni unb auffebl, ben aud ber Bahn grfeblcuberten Erbball in bie ßan
monie ber ©Phären jurüdjuienten. ©oidje Menfcpen ßnb über bie Erbe gegangen,
ünoermeb! fnb ihre ©puren. Xeucpler fnb fe mit funtelnbcn Sergen, in bie Oämmerung
ber breiten Maßen bellen ©djein ju »erfen, ober furmumbranbete ragende ©ipfel, oon
benen Klarheit unb Jrifcbe niebertauen unb ©tidtufl unb Xrägbeii oerfagen. Menfcfen,
bie bad Kleinmenfcblicbe übertounben haben, innerlich ober äußerlich - ©otimenfdjen
ober SJeltmenßhen, jebenfalld SSillendmenfcher. Sbrifud unb ©oetpe, Michelangelo,
©iorbano Bruno, Sießfche . . . Heuchler unb ©ipfel. Oarauf tommt ed an. Oer
©taube an überlebendgroße Maße muf aud ber Kleinheit biefer 3elt erbeben. Oabei
gefdjiebt bad Stunber, baß in bem ©laubenben felber eine Stefendfpannung fleh Dotb
jieht, bie ihn beflügelt, ihr Badjfen unb reifen mahl unb eine S5oge non Beinbeil
um ihn Derbreitel, bie anbere anrübri, erquidt, erneuert, ©taube if Macbl. Xaufenb
Startcnbe Berben feibf jum Jeuer unb jum ©iurmBinb, jutn Bolioerf gegen bie
Jdulnid. Oie eigene Perfönllchteit, Kein ober groß, empfängt neuen Stert, ertennt ihre
©loßfraf, Birb jur Bewegung, entjiinbet ©lut, reift gtübenbe Seelen empor ju fernem
licht noch Derbüilten 3lried, 31 n na Kappfein.
Born tafegorifefjen jum fojialen Jmperatip. ©eil Kant gilt aid bad
hödjfe ©efeß aller Pfiicbteniebre ber talegorifdje 3mperatiP; „ßanbte fo, baß bic
Majime beined Stillend jeberjeit 3 ugtei<h atd prinjip einer allgemeinen ©efeßgebung
gelten Tonne.“ ©amit Birb bie perfönliebe Jreibeii bed Einjetnen nur fomeii einge,
ßhräntf, aid ed jebeb allgemeine ©efeß, bad hoch ber Sludbrud ber Stöglid)Teil bed 3»
fammeniebend aller if, erforbert. Xeßlen Enbed if alfo ber tategorifchc Jmperalip ein
Sludbrud bed Jnbioibualidmud, ein ©runbfaß, nad) bem ber Egoidmud, b. i. bad Slud.
leben unb bie Studbiibung bed 3h, nur barin feine Befhränfung ßnbet, baß alle anberen
3eb nah bemfelben ©efeß mit bem gleichen Seihte audgefaiiet fnb. Kantd Pflicht
bed Einjeincn gilt »eitcr, Birb tmig gellen müßen, folange Menfhen gcfcllig jufammen'
leben, aber beute müßen Bir barüber biuaud jur fojialen BeranitDorlung, jum fojialen
3mperatib: „ßanble fo, baß bie ßöchfleifhing beider Kräfe im Oienfle ber ©efanil’
heil arbeitet. “ Sur baburtb fommen mir jur OberBinbung bed Maierialidmud, beßen
3mperatio ed ifl: „©eBinne für hieß fo trief, atd bic ©hBcShe beinet Milmenfhen cd
ertaubt.“ Sfud ber rüdfd)td!ofen Sludnußung alter gegebenen ober tünflid) gefhaßenen
Mögticßfeifcn bic ber Staleriaiif ja aud) allen Mcnfißen ju 6 illigt, nicht nur fd) feibf -
aud biefem Kampfe aller gegen alle um bed lebend äußerliche ©ülcr tann nur bad
floate BeranlBoriungdgefüßl reiten. Dr. 3oßanncd Mißlad.
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THE OHIO STATE UNIVERSITT
9tr. 4007
3llu|'trirte 3citung
495
3nfeftcnfreffent)e "Pflanzen. /
ern^ari* 0 fange, Reifer ö f s
3fnfralf(^ulgarfen^ in £?ippg.
SOi i t 10 2tbbilinin()en n a d> SriflinaljeiAnunflcn pen ft. Ctbmibt-Äabrinii.
^Y%ur bic grünen ^flanjen rermbgen bic ftrab-lcnbc (incrgic brr (sonne ausjunußen. Aßr
•J VBlattgrünapparal jerfpaltrt bas ftoblcnfäuremolclül her Uuft, unb bas Protoplasma
baut baraus Sudcr, Stärfe, Sellftof! auf. Durchliefe autolrepbe (Ernährung finb fic oon
ber ifufnabmr oorgebilbetcr organifd)cr Subftanj oöllig unabhängig. Dagegen buben cbloro-
rboliolc pflanjen: SchmaroßcT unb gäulnisbcroobncr. organifebr Subftanj unbebingt nbtin
ju ihrem Slufbau unb jur (Erhaltung ihrer Cebensöfonomie. ßbenfo
bebärfen einige dUarophplIbaltigt parafiten; Giftet unb anbere,
DorgebifbeteT ornanifcbcr Subftanj. ßs gibt jeboeb aueb blatt-
grüne pflanzen, bie nur fafultatib otganifdw 91abrung aufnebmen,
ohne biefe aber ebenfalls ibre Ccbcnsprojcflc Durchführen tonnen,
©ie bas ßiperiment gelehrt. Das finb bie fogenanntcn infeften-
freffenben ober eitDcißoeTbauenben pflanzen, 3brc Blatter, bie
biefe Aufnahme berotrf-
ftclligen, bebürfen bierju
befonbercr ßinriebtun-
gen. Solche finb Pannen*,
trug- ober fcblaucbartigc
Umbtlbungen ber Blätter
unb belottbcrc Borftcn-
unb brüfige ©ebilbe auf
ben Platt Organen.
Ohne bie Streitfrage
ber fpftematifd^en Stel-
lung biefer Dflanjen*
familien ju berübren.
rootlen wir aus biologi-
feben ©rünben nachcin-
anber besprechen: 1. bie
SaTragcnicn, 2. bie Xe-
pentßesgewädjfe, 3. bir
ßepbaloten, 4. bic Son-
nenlaugrioäcbfe: Drofc-
rajeen, 5. bie BJaffer*
belmgetoäcbfe: Uentibu-
lariagcen.
Die Sarrajcnicn, ge-
nannt nach bem SJrjtc
Sarragin in Ranaba.
finb, roie alle infeften-
freffenben Pflanjen, Pc- ^
©obner ber 3Roorc. Die
®aTlun fl tn i 1 K.“ a™ceni»
mit [i.hrti arten 2 Dar- ‘f <"> •«**. Cnb eben: etmt
Sonia 3. Helfen, - 1 '" >" <*' HaMiünHan«
B bes (sdtlauCbe* ipcmtcßett)
‘litl*
marmorierten Rannen enben in einem jwcifpaltigcn, fif<bf<hwangartigcn gipfel. Die ©attung
Heliampborm, oertreten bureb Heliamphora nutana firn/h., trägt traubige Blütcnftänbc.
eine einfache, blaßrotc Blütenbülle. feinen febirmartigen ©nffel. Die Blattf<hläud>e oon
buntfebedigee Barbe enben in einem furjen gertfaß. Sämtliche Sarrajenien führen in
ihren Blatlfdjläucben fein peptonificrenbes germent. gleilcbvcrbauenbcs Sefret befißen
aber bie RannentTägergerodcblc, bie Tlepcntbajeen. (Ne — nicht.
l*uthos = Irauer, toeil bic ..Rannen*’, um in beriStubcntcn-
fpracbe gu reben. nie bes „Stoffes* entbehren.) Sie enthalten
bas germent in toafferiger Cöjung. Das Verbreitungsgebiet
biefer etroa lecbjig Wirten umfafjenbrn gamilic ift Borneo.
Sumatra, Vtalabar; nach heften ftrablt fie über (Eeplon.
noch SXabagasfaT unb bie Sepcbellcn, nach Often über 3Rela-
nrfien, Queenslanb bis
bin nach 9teufalebonien.
BSalbtänber unb liebte
Stellen bes ‘Xegenwalbes
Hnb ihre Viebiingspläßc.
Die SlepcntbespflanAen
finb AR>eibäufifle ©e
rodebfe, b. b- eine ‘Pflanjc
trägt nur männliche, eine
anbere nur toeibliebe
Staubgefäße. Die ftrab-
Kg gebauten Blüten ftr-
ben in Iraubigcr ober
trugbolbiger '2lnorbnung
:IRann liehe Vlüten feöcn
fub aus oier bis feeb jcbT»
oollftänbig oerroachfenen
Staubblättern jufammen.
bie ein Sdulchen bitten,
roäbrenb bic pcrtoacb-
fenen Staubbeutel &u
einer ^albtugel geftaltet
finb. ‘ffiriblicbe Vlütcn
tragen au&erben Blüten-
blättern einen oierfan-
tigen mit jablreicben
Samenanlaacn oerfebe*
nen gruehtfnoten.
Selbft bem ^aien
fallen fofort an biefrn
Rlctterpflanjcn. bie oft
auf Baumäften ange-
fiebelt finb, bie eigen-
c^ <t>Lau<t>rflaitrc (barlingtoni* californiea) mit im Itin-
fdilüpfrn begriffenem 3nfcfl.
e chlo uduragrt (Ophalotiis (ulliculuü).
•Meeht» oben: 0cbtaudj (tänas0u»d>f<bnitt1
mit ertrunfmen Inletten.
Aldrortuiiiia vesiculotui. a. öiatt ; b. Durchlcbnitt eines uiiamnungeflapricn
Blattes mit gefangenem tbüpferlinfl (ocrflrbheri).
phora mit je einer 21ri.
Sanacuniu beroobnt
bas atlantifcbc SHorb-
amerita, D&rlinglonia
bie Sümpfe ber Sierra
fHcoabd, Heliamphora
bas tropifchc Britifcb-
©uaoana.
l>arlingtoni« führt
ihren tarnen ^ußbren
eines amerifaniieben
Botanifcrs, Hefitm-
pborm bebrütet Sumpf •
ftug (helos — Sumpf.
amphora = Rrug).Die
Blüten ber Sarra-
jenien finb ^roitterig,
ftrablifl gebaut, ftrben
einzeln (u Trauben
angeorbnet. Die gab!
ber Reich« unbBlüten»
blättcr ift fünf. Sabl-
rricf)c Stauhgefafjc
unb ein ©riffcl, brr
artigen Blätter auf. 3ht unterer
leil unterfebeibet ftcb in nichts oon
gcwöbnlicben grünen Blättern. 9lach
her 6pi|je ju aber perfebmälert ftcb
bas Blatt ju einem langen, gegen
Berühr ungsrr ije empfinblichen, ran-
fenben, oft forf&icberartig geroun-
benen Stiel, ßr befeftigt. ©egen*
ftänbe umflammcrnb, bie gan^r
"Dflanje. ?lach bem ßnbe ju oer-
breite rt fid> ber Stiel \u einem
fannenf örmigen, mit einem Derfe I per-
(ebenen Blaltgebilbc. Die Ranncn-
münbung ift bureb einen 9ling ab-
flcfcbfoffen, ber, wie ber Dedel unb
ber ftannenranb, Sudei abfonbernbe
Drüfen trägt. Dann folgt nach
unten in ber Ranne bie brüfenfreie,
mit 'Ibachs geglättete unb mit abwärts
gerichteten paaren befe^te ©Icit-
jone. Die lebte Sone ift mit Ber-
bauungsbrüfen belebt, bie in bas
umgebenbe 5Baffcr ein fleifcboer-
bauenbes grrment ausfpnbern.
^Viffcrlcblaucl) (l iriculnria vulgsrio). fleebts Pben: Ban
■ VänasfcbnittJ mit pefo n^cnem pupfctlira unb einem im (Sin-
Prinaen beflrifjmcn 'ö'aflcTftfb (Pfifltphen;.
amjEnbe in gorm eines groben, Idjroach lappigen, meift gelb
gefärbten Schirmes fi<t> |cR>üf}cnb über bie Staubgefäße aus-
breitet, cbaraflerifieren ben morpbolpgifcbcn Blütenhau biefer
Meinen Äräuter. Die Befruchtung befolgen 3nfeften, bie
bte unter ben Sappenenbcn bes fd?irmartigcn ©riffeis fteßen-
ben3äpfchrn beim Befucb ber Blüte berühren unb fo ben
Staub einer anbern Blüte freujbefruchtenb auf ben emp-
fängnisfähigen Laiben ahlaben.
'Purpurrot blühenbe Sarra jenien finb; Sarracrnia pur.
pure« L., Rannen rot gerippt; S. Drummondi Crioui,
Rannen marmoriert; rubm Molf.Dcdcl aufrecht ;S pritta-
cina Michx., Dedel jurüdgcflappt. ©clb ober grünlicb
blühen: Sarrac'enia flava/,.. Rannen fchmalröbrig; 8. vario-
lari« Mich*., Rannen bauchig. Unfei 3ntere|fe fclfcln bic
grunbftänbigen, fchlaudb- bjro. trichterartig geformten Blätter.
3br oberer 5lanb ift jum Schule gegen gerreißung toulftig
oerbidt. 31n ihm fißt ber Dedel in gorm eines gehaltenen
Sipfels. Die Snnenfeiie ber Blattfchläuche ift oben mit
einer Drüfcnjone befefct, mit abwärts gerichteten
unb £onig abfonbernben Drüfen. Sie loden infeften an.
Slun^ folgt bie fogenannte ©leitjone, bie aus Drüfen unb
abwärts gerichteten Sclloorfprüngen aufgebaut ift. Die näcbftc
Dartie führt ben 9lamtn _9leufenjone. ©eil lange, abwärts
gerichtete Breite has Surüdfriecbcn ber 3nfeften oerbinbern.
Bm Bobcn bes Schlauches fehlen Drüfen unb £aare. Die
Sanajenienbrüfrn fonbern feine oerbauenben bjw. fäulnis*
bemmenben ^eimente 1 *) ab. Durch gäulnts^erfeßung ber
Bierleichen im Rannenwaffer aufnahmefähig geroorbene
organifeße Rörpei ©erben oon ben Drüfen abforbiert unb
fo in ben Stoffroecbfel ber B^nje einbcjogen.
Die jroeile ©attung: Darlington in calrfornica Torr., bat
ebenfalls_ einjefftehenbe, purpurrote Blüten mit hoppelt«
Blutenbälle. Der ffiriffclfcbirm ift fünfftrablifi. Die am
oberen ßnbe belmartig geftafteten. weißgrünen, oft purpur-
•) Srtmrnt» finP <fe«mti<bt i(«t»in6una.<n. eie anPett <bemi|<b« Retp« Kt-
Irqra. ri>ne fi<fc bobei 1«lbfl mit ihnen ju wrbmben
Rannenltdfl« (Nepaathe« «lentillntoria). Jnxifl mit Rannen; ein
3n|rft, im Begriff, rinjufcbliipfcn. Vinfs unten: ^ängsfehnitt rin«
Ranne mit ertruntenen infeften.
Die ganje (ttnritbtung wirb als füi ben 3nfrttcnfang
bienenb angefeben. Bcrbinbcrt man ben 3nfeftenfang, fo
oerbungern bie Dffunjen nicht, fonbern fic begicben sroeifellco
bie organifebe iRabrung regulatorifth burd> bie "ffiursel ober
bilben bie bctTeffenbcn cb emi fct?c n Bcrbinbungcn in ihren
fteU-ftaboiatorien fclbft. 3n unferen ©ewäthsbäufern finb
3le pen t besä rten leicht ju fultioieren.
(Ebenfalls mit Rannen bewaffnet finb bie <£e pbatolcn ; bie ei ne
ein jige '2Irt: Cophalotn« follicularis, aufroeilcn. Die Dflaitjc
gebeibt nur in ben Sümpfen bes Ring-©eorge-Sunbes in
ißcftauftralien. Die jwittrigen Blüten ftrben in 'Xilpcn.
feßen fid> aus feebs Blumenblättern unb jweimal jeebs
Staubblättern gufammen. Um bte wollige Spiße her Blüten-
aebfe flehen bie jeebs gruebtbl älter. Die ganje Blüte bat
eine fopfige ©eftalt, baber bie Bcjeichnung: Kephalolu«
mit Ropf oerfchcn. 31m ©runbe her Bflanje fißen jweierlei.
rofettig geftellte Blätter. Die einen, breit lanaettlid). bienen
b« jlffunilation; bie langgeftielten, tiefer fißenben. tragen
mit Dedel oerfehene Rannen. 31uch hier ift bic S\anncn-
münbung mit einem 5ling oerfteilt unb ebenfo ©ie ber Dedel
unb bie beiben feitltchen ^Iügelan hänge ber Ranne mit paaren
befeftt. Slbgefdbicben ©Trb (ein petbauenbeo germent, aber
bic in her Rannenflüfftgfcü in ^crfeöung übergebenben
tierifeben Sleftc werben burd) Drüfen aufgrfaugt. ßin $aar-
franj über ber ßlüf figfeit fann als Xcufc gebeutet werben.
3u ber gamilie ber Droferajeen: 6onnentauge©äcb|f.
jaßlen bie ©attungen: 1. Drosera, 2. DroaöphyUum, 3.
Diouaea, 4. Aldmvandia, Drotnra leitet fid} ab Don
drosoroB — betaut, ©eil bie Blattbrüfen im 6onncn|d>ein
wie ^autröpfchen funfcln. I>n*ophjrlluiu fommt oon drowi-.
lau, phyllon = Blatt. Diouaea bebculel Dionaia. ^oebter
ber Diana! Aldrovandia ift genannt nach 3MbroDanbi.
einem italienifchtn Botanif«.
Die ©attung Dmscra ift hei uns in brei Wirten oer-
treten: D. rotundifoha /.. unb D. angliea //«/«. beihe mit
ungefurchten Samenfapfeln, unb D. intermedia Ihvjm mit
gefurchten. D. rotundifolia bat fafl Ireisrunbe. D. anL r iica
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$nung bes ©onberjeicbners ber 2eipjiger „Olluftrirten 3«tung" gelij ©d)tüormftäbt.
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498
ailuftrirte 3citung
9tr. 4Ü07
lineal (eilförmigc, D. intcr-
media oerfebrt eiförmige
'Blatter. XU« brei finb 3Jtoor-
pflarien bes norbifcttn Floren-
bejirts, bod) reicht IX inter-
raedia bi» ©Übbiafilicil, an-
Klica bis £>aroai. Gleich ift be-
ionbers auftralien an Sonnen-
touflcroäcblen, aber auch rin-
bien. (£ßina, *21frifa tragen
prächtige Wirten. Bis jeßt
finb neunjig geaäblt.
Um bic äcbfe bielcr (leinen
Kräuter (leben rofettia ge-
häuft ober quirlig bie Blätter,
berenSpTcitcnrunblicb, (eilig,
lineal (l>. gratninifolia) ober
gabelig (tX binnt*) geftoltet
finb. aus (leinen, biebtge-
brangten Blattanlagen ent-
(lebt im £erbft eine Biintcr-
(nofpe, bie im 9Roor ober
iüloos überwintert. 3m Sieb-
ten, fcbnell roachfenben 3Jloos-
pofftev (ann man eine ganje
Äeibe oon Broferageneratio-
ncr oerfolgen. (£s gibt aber
au<b unterirbifd) .(»iebeltra*
genbe BroferaaTten (D. auri-
culnt*).
auf ben BUttfprcitcn fißen
furje unb nach bem iHanbc
iu lange Xentafeln mit runben ober ruberftbaufelförmigen (D. ro-
tundifolia) Köpfeben, bie ein fiebriges, en^pmatifebes Sefret abfon-
bern. Bei Berührung, beffer bei ebemifeben s JUijen (0lei|ch, (fiweife.
2Immonpbospbat, ammonfarbonal), (Tümmen fleh bie Xentafeln fibnell
nach bei inneren Blattfpreite ju; felbft bie Blattfpreiten legen [ich
mit ihren Hälften jufammen. Bie feftgeflebten änfeften oerenben,
roerben bureß bas ausgefebiebene Ferment jerfcßl; bie 3 eT i*t3 un fl*'
probutte Don ben Drüfen aufgefaugt. Heizleitung unb jroeifellos Der*
midelte cbcmi|<b-pbt)fifalifcbc Brojcfle finb bis jeßt nur ungenügenb
aufgeflärt. Bie weißen, ftrablig gebauten Blüten [leben in Hifpcn unb
hefigen fünf Blütenblätter, fünf Staubgefäße unb einen Frucbtfnotcn.
Bie jroeite ©attung: Drosophyllum. ift nur bureß bie 31rt Dro-
üophylluin lusitanicum in Portugal, Sübjpanien unb 'Dlaroffo oer-
treten. $ier toirb ber Strauch oielfacb »egen feines fiebrigen
6e(rets als Fliegenfänger in ben Zimmern aufgebängt. Hofettig
(tebenbe, grasartige ©runbblätter, mit funfelnben Brüfen befeßt, unb
ein ein halbe» Bieter bobtT, ebenfalls brüfiger Blütenfcßaft machen
bie Bflonje febon oon her gerne (cnntlitß.
Bie britte ©attung: Dionaen, jäßlt ebenfalls nuT eine ^rt:
Dionaea mnscipula L., hie Benusflirgenfalle, auf ben fanbigen
'.Dloorcn Sarolinas (9'iorbamenfa) roaebfenb. auch ihre Blätter
lieben in Hofctten unb bauen Heb aus einem geflügelten Stiel mit
j»ei (lappiger Spreite auf. am Blattranbc figen fteife, lange Borften,
auf ber Blattfpreite fechs lange ^eijborftfn unb Diele (leine Brüfen.
(Sin Berührung sreij bei Borften oeranlaßt bie beiben Blattfpreiten
jum gufammenflappen, bie Wanbborften bilben getoi ff ermaßen ein
©itter. Gin abgefonbertes Sefret ber Brüfen oerbaut bie Reichen.
auch bie oierte ©attung: Aldrov&ndia, ift nur bureb bie art
Aldrovandia vesicuLoaa e^aratteriflert. Biefe Heine, wurzellos im
®affer febroimmenbe, 3 bis 5 cm lange Bflanje mit weißen, oft am
Boben liegenben, ungeteilten Blättern, langgeftielten, über bas ^Raffer ragenben Blüten,
ift oon auftralien, Sübafien, afrifa bis nach bem 6übcn unb Often Beutjchlanbs oerbreitet.
äm (fnbe bes oeibreiterten Blattftieles ftehen fünf fange Borften. Bit runbließen Blatt-
fpreiten gleichen jioei iu-
jammendappbarcn Schalen,
bie im 3nnern einige lange
flcijborftcn unb Diele Heine
Brüfen erfennen laffen. (Sin
BerübrungsreiA ber Borften
fcblicßt bie Öffnung ber Sprei-
ten. Bie gefangenen BJaffer*
tiere toerben bureb ben Brillen •
faft ausgeraugt.
'^BaflerbrlmgciDädbfe; Ccn-
tibulartajeen (Limb bie Cinfe,
tubulus bas ftöbrtben»,
Piiiguiculn unb I tricularia
finb ißTc beiben ©atlungen.
Bie Sftlfräuter ober Bin-
guiculaseen (pinguis = fett)
umfaffen gegen oicriig arten,
in Europa, 9lorbafien. iUorb-
ameiifa, SPtejrifo unb (£hile
rpaebfen b. Sie finb ausbauernbe
^anbpflarjcn mit rofettigen,
am Beben liegenben, unge-
teilten Blättern unb blattlofem
Blütenftiel. her eine purpurne,
Diolette, gelbe bito. roeifec,
Ctpcilippigc, mit einem Sporn
oerfebenc Blüte trägt, gabl
ber Staubgefäße ift #oei.
Für ben gang unb bic
BerDauung ((einer Dnfcften
finb bie flachen Blätter nur
mangelhaft ausgerüflct. Bic
Blattfpreite ift mit geftielten unb fißenben Brüfen — ungefähr
2ÖÜU0 auf bas £uabrat)cntimctcr — ausgerüflct. Bie geftielten mit
ihrem fiebrigen Sefret [mb bie gangorgane. Bie fißenben mit
ihrem pepflnartigen F erlncn l f‘ n ^ ^i* abforptionstoertjeuge, bie aus
ben Bierleichen bie ftiifftoflhalttgen Körper frrimacbtn unb auffaugen.
©enn bem Berübrungsreij ein ebemif^er folgt, »irb bas Blatt am
'Xanbc eingerollt. Bas Brüfcnfermcnt bringt ÜTlilcb jum ©erinnen.
Bic Sapplänber bereiten burch bieles eine beliebte 9lenntiertnilch'
fpcife; lätmiölf genannt. Pinguicula (ommt bei uns in oicr arten
oor: P. alpina. blübt roeife mit gelben Streifen. I*. norica, ]*. lepto-
ceras, P. grandiflora blühen oiolett ohne gelbe Streifen.
Bie jtoeite ©attung ift t'tricularia, /SafferfcblaucbgerDächfe (utri-
cuIub ber Schlauch). Sie (ommt bei uns. im BJaffer febenb, mit
in feinocrteille gipfeln. ftCTfpaltenen Caubblättern ohne ?Burjcln oor.
Xropifcße Sanbformen haben ungeteilte Blätter, an ben feinen Blatt-
Zipfeln bangen blafenartige ©ebilbe. Biefe Blafcn, ju mehreren ober
einzeln ftebcab. finb umgeioanbelte Blätter. Sie finb balbfugclig ober
halbeiförmig oon ©eftalt, an ber 9lü<fenfcite ftarf gcmölbt, an ber
Bauchfeite abgeflacht, am Stielen be mit einer fleinen Öffnung oei-
(eben, bie außen oon langen, teifmeife Dcr.urcifltcn Borften befeßt ift.
?la(h innen wirb bie Öffnung oon einer Dcntilartigen Klappe ab-
gelchloffen. Biefe Borricbtung macht ben tfinbrud einer galle für
(leine ätolftrinftften. Biefe »erben tatfächlich in großer gapl in hen
Blafen angetroffen. Bie 3nnenfeiten ber Blafcn finb mit oietcrlei
Brüfen befeßt, bie ein Ferment ablonbcrn, bas bie (£i»eißftoffe brr
getöteten Xiere jerfeßt unb in ben 6toffn>ecbfe[ ber Dflange finbcjiebt.
2Rit ?Qinter(nofpen, (leinen (ugeligen ober eiförmigen ©ebilben, über-
wintern bie heimifeben arten auf bem ©runbe ber moorig* fdblicfrigcn,
tierreicben ©«paffer. Ber lange Blütenftiel erhebt ftch im f>ocb-
fommer über bie B5af|erflä(hc unb trägt große gelbe, gefpornte 2ippenblüten, bie oon
Scbroebfltegen befruchtet »erben. — Bie infeftenfreffenben 'pflanjen bieten nod) eine 5terbc
pbDfiologifiher Bfoblemc, bie $u löfen bei 3 u * un f t oorbeßalten fein muß.
#1
tewinentau (Dn>soia n>tundir»Lia). Vinfs
oben: Btatt. bei bem Ne (Mlftt ber ffiim-
rem über ein aefangenes 3nfcn gebeugt
finb (PCTflTpßcrti.
KM
©cmcincs galtfraut (Piaguii'iiU vulgai i-i.
*.!Iuf bem linten Blatt etn infeft, burdt Rieb-
brüfen feftgebalten. T^tuiUct: a. Guerfihniii
eines Blattes; b. Rlcbbrujc Cocigroßcit».
iWiuisf liegen falle (Dionaea niusdpula).
CVi einem ailammrnflctlarplfn Blatt ift ein
3«|efl gef diwit. Oben linls : L'atvg&|<hnitt
bureb ein Blatt, um bic bin flcnbcifun
.W wifltn.
Xaublatt ( Dros«»|*tiy lLiim lusiianic-uiu). '\ungr
aflaiur. Hn ben grfticllcn Xrulcn Heben önfeftrn.
BrCbts unten ein Stüd Blatt mit gefangenem
C'nfcfl (ocxgiößcrt'.
Sei ber Ülrbeit. 3lad) einem £>olj1d)mtt Don Jjütins 3elbnicner.
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Haus Hi'. Brenfyet in Obenoertb bei Geblnu- 'I'iOa be Clo am iclambetpei €<r: fceeleile.
Or r tl ff ip <t t 9 X X. / J3on Älcfoniier d. 6lf i^en^ufttDurm.
n her Baufunft fpridüt ficb (in neuer Stil am flarften unb ficberftcn aus. Borbereitet
in :Ulaleifi unb frunftgerocrbc, tritt er hoch erfl im Hausbau nollcnbct an bie C*|fent-
liebfei t unb nimmt if in.fi ub burdt feine ftrenge, ich möchte faßen, unabänbcrlicbe Linienführung
auf jebes ©erät, bas ficb bem baulichen ©runbgebanfen cinorbncn mu[j.
£0 roirb bei Artbiteft zum 5CReifter bes Stils, unb
{eine (Schöpfungen legen SKccfecn feba ft ab Dom ©efebmad unb
können feiner ^eit. Srnft Haiger ftebt als burtbaus
moberner ftünftler ben farberungen ber ©egenroart mit
einem tluq beberrfebten 6d) opfern? illen gegenüber, ber ibn
ebenfo oor allzu fübnen Hlobclaunen bereabrt roie oor einem
glatten Hacbabmen abgcfcbloflcner Stilartcn. tfin Lieb-
haber ber Antife unb oerftänbnisooller faeunb bes ftunft*
qefebmads im achtzehnten fabrbunbert, Dennag er burefe
Anf längt an beiartipe flaffifcbe 'JWotioe reijDolle Wirfungen
tu erliefen. Born Ufer bes Starnberger Sees grüfet bie
Billa bc C>fa, eine liebliche (Erinnerung an bie Zeit bes
Xrianon unb bod> ber Ausbrud unferes ©efebmads unb
unferer KultUT, eingeftimrot in bie Lanbfibaft unb »obige-
eignet, bem Leben oon beute fein Hecht 411 bringen. Dem
Leben oon heute? — 9d? bin ju oplimiftifcb geworben:
Dem Leben non ßeftern, non ber Zeit nor bem Kriege, als
feine (Sitte aalt unb bie Stultur bes (Eigenheims (d)önr
•Triumphe feierte.
•Ausbrud biefer Zeit, bie aus bem nolien fdjöpfte. mos
fDUlcrial, Arbeit unb leitroeife auch 'Raum betraf, finb jene
Lanbbäufer unb Umbauten oon älteren Käufern, bie (irnft
Haiger in Oberbapern unb am 'Rhein, bei Tübingen unb
in Sdjlcfien ausgefübrt bat, cbe ber 6turmroinb bes öffent-
lieben Lebens mit berbem Weben in alle Heimlicbfciten bes
(Tiqcnbafcins fuhr.
©ebiegen in jeber Beziehung unb babei boih anmuts-
roll unter bas geräumige, ßcfcbroeiftc Dach ßelagcrt, ftebt
]>r. Brenfeels Haus in Oberroertb bei (£oblcnz unb erzählt,
«rie ade $ier liebte iten bes achtzehnten fabrbunbcrls, zum Bei-
fpiel ein Xurmbäubihen unb bie Butten auf bem Baiton, mit
unferem Stilempfinben ocrcinbar finb. Das ftrenge portal,
bie arebiteftonifd) gefefeten Bäume, bie ©licbtrunß bes ©e-
(«umtbaues geben ein febönes Bilb jener (Sntroicflunq, bie mir
genommen, unb an bie anßctnüpft merben mufj, fnbalb wie*
ber Xätißfeit auf ben Baupläfecn cingieben fann.
Wir finb aus bem Stabium ber Wobnungsfüllc in bas
bcT Wohnungsnot getreten, unb bie Bauluft ift gröber als
bie Baumöglicbfeit. SDtan mufj jebod? bie heutigen 3Hife-
iianbe als ooriibcrgebenb anfeben unb bie 'Werte unferer
jubrenben Arcbitcftcn auch baraufbin betrachten, tote fie ber
reränberten faitlagc Rechnung tragen unb ibrr Wefensart
barauf einftellen. Ad? fenne bie oerfebiebenften, aus Haißfrs
Atelier bernorflcgangenfn Bauten unb habe immer gefun-
ben, &afe er bas Scböne mit bem ©cmütlidjen, bas Elegante mit bem ^raftifeben zu nereinen
oerflanb. Darin liegt aber meiner Meinung nach eine Hauptaufgabe ber ^ufunft.
'21 lies, tnas licbeooll zufammengeftellt bas Heim einer Familie bilbetc, ift beute bureb
bie Eingriffe felbftbcTrlicber Bebörben Beriefet ober bebrobt, unb mir fönnen uns bie in
narbe unb farm gieitbzarlcn 6cböpfungcn Haigcrs niebt recht benftn, nollgeftopft mit
Leuten, bie ber $ufaU bineingebraebt, abeT mir burebwanbern fie gerne mit ber Hoffnung,
bab bie 8dl tommen roirb, in ber folcbc Bauten roieber ihren Brfibern geboren unb
eine iHeibe oon neuen ficb ben alten anfcbliefjt.
©ebaube wie bas ed)lofe Ober-Lubie bei ©Icimift, bas aus einem älteren, einfacheren
Haus beroorrouebs, bilben roobl bie banfbarfte itufflabe
fiir einen benfenben ^Ircbilcften. 6ie beberr|6en bie
©fgenb. ein roeitcr Bart gibt ihnen ben 'Äabmen, Irabi*
tion fpielt bie SWelobie, unb alles 'Jleue, mobern BfattifAe
ift nur Begleitung. (£in grobes Bartal, eine gut angelegte
'2tuffabrt, ein gegliebertcs Dach geben ben oornebmen
(ibarafter; ftilooll gemütlidjc fanenräume, teils nacb ^trt
bes austlingenben achtzehnten fabrbunberts eingerichtet,
Zeugen oon Sorgfalt unb ©efebmad, zwei (Sigenfcbaficu,
bie man bei ben Haigerfcben Bauten unb ^nnenausftat*
tungen niemals oermifet.
Dies tourbe mir befonbers tlar beim Befucbc ber Billa
'Helfe, bie, lieblid) an eine Höbe um .Tübingen geUbmiegl,
tDcitrn üusbtid auf ^al unb Hügel gemährt. Hier «oaren
Heinere üusmafec norgefebrieben, um oorbanbene iDlöbel zu
benufeen. Damit mufe man in her fatunft rnobl auf jeben
galt rechnen, unb ber fiebere (öefebmad. mit bem folcbe Lötung
bem 'ilrdbitcften gelingt, ift befte (f mpfeblung. Dazu geboren
oor allem jene Bcberr[d)ung bcT £tilformcn, bie bas 8u-
fammcnpaflenbe lieber aneinanberfügt, unb ein feines ffiejuM
fiir bie farbe, roic cs Haiger oor allem bei ‘äusftaltung oon
dnnenräumen zugute tarn.
©cmülliibc, mit Sorgfalt unb licbeDollem Berftänbnis
für bie Beroobncr erbaute unb eingerichtete ifiqenbeime
toarrn feit alters ein beionberer Borzug beutlcbcT Kultur.
üHan mufe einem Jlünftler mic (frnft Haiger Danf roiflen,
bab er bie Jrabition biefer Ifrrungenfdjaft aufrecbterbäll
unb mutig rocitcrfdbrcitet auf ber Bahn, bie er ficb oor-
gezeichnet bat. 3e ficberer ©efebmad unb Können, befto
beffer gelingt au<b bas (finfüblen in neue Berbältniffc.
Wenn mir non jener Organifation, bie ficb £taat nennt,
unb bie eigentlich nur bas Allgemeine oerroalten unb
beffen Bcbürlniffc mit benen bes einzelnen ausgleicbcn
lollte, nicht zu ftarf geftört merben, fann ficb ber beutfebe
„Aufbau" — hier im roörtliibftcn Sinne zu oerfteben — fo
halb unb fo flattlicb enlroideln, bafe ein bemäbrter 'ünhitefl
oollauf befebärtigt fein roirb. Da lohnt ficb ein Blid auf
bie Schöpfungen ber jüngften Bergangenbeit, unb mancher
roirb in ein griffiges Binnen unb träumen fommen, oon
bem hoffentlich, im ©egenfa^ zu ber alten fDlärcbcnformel
„(£s mar einmal", bas cnergilcbe Wort gilt: „(£s toirb
einmal." Dies Wort möchte ich überhaupt unlerer faü
unb unlerer Runft zum 'Ulotto geben.
(fs roar mir gcftatlet, in bie Zeichnungen oon fünftigen
Werfen Haigers einen Blid zu roeTfen. Bon bem 6ompboniebaus, bas ebelfter Btufil einen mür*
bigen Baum geben (oll, habe id> oor fahren an biefeT €trll< gefproeben. Heu roar mir aber ber
Blan eines grofezüßigtn Xbermtnbaues, ber clroas oon antifer tebönbeit unb Heinbeit in un|crr
Zeit bringen möchte. Bielleicht gibt es eine Stabt, bie ihren Bern ebnem bies ©efchenf mit (einen
Säulenhallen unb Scbroimmbajfins macht — einen Abglanz antifer Lrbensfreube zu errordrn.
Siblofe C'ber-Lubie bei (Slcitoitz: BorbaUe.
6cblofe Cbet-Subie: Barlleitc
Billa Dr, Acife in Tübingen.
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v $pfltlänt>i[d)C Cont>fct)oft im grü&linfl. 3!«ct) einem Oemäl&c ooit Sllbin t2d?lchabn.
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(6. ftorttctjung.)
Secßfteo ftapitel.
er SBinb, der burdj die Bütten läuft und jedem
Öafen über bas $ell fährt, weiß überall Be*
fcßeiö. Sr finbet lag für lag nur 3roci
Wcnfcßen, unb immer find es biefelben, bie ftet» bei’
fommen find». 3 n all ben Sonnentagen ßat er cs nid)»
anders angetr offen.
Sine Husnaßinc ifl nur ein einziges EJlal der Stranb-
uogt Hicls (Eridjfen gewefen. Der ift oom Strande auf
die Dünen herauf gefprengt auf feiner Qrucßsftute und
l)at fid) als Späßct im Bügel aufgerießtet, um nad)
der Dürmerllaufe ausjufdjauen. Wie eine Grfdjeinung
ift es gewefeu. Die Stute hat in den Wind gefeßnaubt
und mit ben Oßtcn gefpiclt. Dann fjat fic eine raube
£i>anb ptößließ ßerumgeriffen, und der Leiter Ift von
danrten gejagt, baß der Sand oon den $ufen flog.
Das Ginfiebelpaar ift eng umfdjlungen aus ber Dür
getreten und ßat 3 *it gehabt, 311 Derweilen wie die
Sonne, unb gleich ißr nichts gefeßen als fid} felber.
hindere Öeute, die mehr feljen, find da feine will-
fomtnene ©efcllfdjaft. Sie tun gut, ihren ©flidjten
nacb3ugeben und 3U beadjten, welchen Scßaben an beit
Bußnen bie lebte Sturmflut angerießtet ßat, unb ob
nicht Borfeßrungcn getroffen werben fönnen oon toiiu
jigen HlenfcßentTäften, roenn beim näcßften Enpndroecßjef
bie Qflut fpringen will.
Sritoerfcßwenöung ift es dann ju nennen, wenn
fold) ein oemünftiget Wann, naeßdem er Dünenberg
unb Dal jwifeßen fid} und das felbftgenügfame ©aar
gelegt bah nußlos ocrweiU. läßt Hiel» Gricßfen,
der doch «in folcb fid>ec«Y Stopf ift, müßig fein ^ 3 ferd
grafen und roirft fid) in das fceibefraut? SBill er mft
den Hugen fieß fn die blaue Unergrünblidjfeit oerlieren
unb ebenfalls ein Dräumer werben? Ober haben es
werttatige fieute autpeilen auch nötig, ju träumen, mit
der $anb in den Sand ju hallen, damit fie miedet
fähig find, unbewegten Hngeficßts auf bie Brüde der
täglichen Hotmenbigleit au treten?
Darüber Könnten Sonne und SBinb nachf innen,
toenn fie ßätten und es ihnen nicht genug märe
famt den Weeroogeln unb ber Sippe des Seehundes
Rummel unb dem Ginfie beipaar, baß fie unter ftd>
finb in der ©errlitßfett awifeßen ben ©feeren. Das
£icßt bes fteuerwärters brennt allnächtlich auf feinem
hoben ßeueßter. Hber den Schiffen draußen auf hob?*
fjaßrt, denen es auwiitft, ßat « oon fid) nichts ju
fagen, nur fie fem3ußalten. Hudj der Draht bes 5 cm*
fprechers, ber eine leßte bünne fiinie feftßält am SBatt
entlang 3roifcßen bem Gidumer Dorfe unb dem äußerften
£>aus am EJieer, erfahrt nichts vom heimlichen C&lücf
awifeßen Hlönn unb Weib.
Die Welt aller ficute fei, wo fie fei, fie ift anderswo.
Der Straubhafer und die blaue Seediftel roiffen nichts
oon ihr. Und aus dem Weere feßmatjt die Groigfeit
oor |ich h»n, unb der Ceoiatßan fdjlägt mit den Sdjtpana-
floffen wie jju Urjeiten. Wochen find dann Dage.
^ier ift das ©araöies, roo fein ©efdjaft und feine
forgeuoolle Hantierung betrieben wirb unb ber fom«
mende Dag nießt im ooraus bedacht. Da jeder klugen*
blief mit feiner Gegenwart ausgefüllt ift, hat fein Wcfen
Seit, an anderes 3U benfen, als roas mit den feinen
©lödlein bie freibeblumen läuten. Hur die übereifrigen
Bienen unb fummeln tun ein übriges darüber hinaus.
Hucß die Hmeifen fcßleppcn übermäßige Saften 3U-
fammen. Hber toas ihr Beifpiel bedeutet, weiß nur
ber Huf« über dem ©leere, der awifeßen feimmel und
©Tde ftel)t am (Ende ber Welt und unabläffig basfelbe
ruft im Huf unb Hb des gleichen Donfallcs.
Der SRufer ift unermüdlicher als der ftuduef in den
Hefen Wal bem auf dem fernen Qreftlanb. Bielleicht toerden
eines Dages, die gerufen find, roiffen, roas ec roill.
BieHeicßt toird bann bie -öodjaeit aus fein unb ein
Heues an heben, roenn bas Heue fo ftarf oder ftärter
ift als bas felbftoergcffeue Sichoerfchmel3en oon Wann
unb EBeib in ber Umarmung.
Dann toird es jedem nach feiner Hrt etwas oor-
fchreiben, woran niemand ben ft.
Wochen waren oergangen, als bas junge Weib
fpfnte, baß es beftimmt fei, Wuttcr 311 werden.
Der Wann rußte nod) neben iljr 00m feinem 9 lad)t*
dienft, als fic fritljc cmfftanb und, oon Uurulje 3um
Strand getrieben, hinauslaufchte in die {Jeme, die ißr
unabläffig dasfelbe 311 rief.
Wieder meldete fiel) überrafchcub ein Hnfattg. Der
oerLjieß, fich in l)eimltcf)em 3uncl)incn fünftig geltend
gu mac()en. Gr wollte im £d)oßc bes Weibes fleh eine
Wiege bereiten, wollte fld> fühlbarer mad>en oon fflJond
311 SRonb und den jungfräulidjcn fieib umgeftalten
na^ feinem Bedürfen. Das fei fein unabänbcrlidjer
Wille. Und das Weib werde gehorchen und dulden,
baß es bem Heuen feine Gbenmäßigfeit, vielleicht fein**
Schönheit opfere.
Was änderte es, baß bie fugend erfdjraf? Das,
worüber fic oerfügt hatte in föniglidjer Cbeberfreuöe,
wurde ißr genommen. Hudj bem Hlanne, bem cs gc*
fchenft war, tourbc cs genommen. Hun war cs dein
fommenben ftinbe gegeben unb feinem Begehren. Da-
für empfing bic Gnteignctc einen neuen Hamen und
follte fünftig Wutter feigen.
Das Weib perließ eilig den Stranb. Hber, was ber
Hufer beftellt hatte, oemal)m es nicht nur an einem
eingclnen Blaß, fonbern überall. 3 m 3 cns>fiüngtal
faß Wieb auf einem frinblingftein; Düncucinfamleit
girlelte lüden los ihren .ft reis um fie ab, baß fie nichts
anderes nteßr oeritahm als das eine: „Du roirft ein
ftinb gebären!"
Wie wollte fie bie Botfcßaft aufnehmeu? . . .
3uerft h°tte fie ißr Ohr oerweigert. Hls ißr das
Blut unerwartet tn ben ftopf ftieg ober in bic Bruft
feßoß, wußte fie nicht, roas das ruefweife Hnfiualleit
unb die fliegende ©lut bedeute. Hueß tonnte fic fieß
bie ungewohnte Schwere ihrer ©lieber nidjt erflären.
Was ihr 3U f^affen machte, oerbarg fie uor dem
Wanne, bis fie Gewißheit hatte. Hber and) dann
jögette fie, bie Wafcße, es ißm 3U offenbaren. Sic
fpürte, baß ißr oon ungefähr iß re Befonbcrheit 3urfnf-
gegeben war, nachdem fie alles gefchenft hatte.
Der Wann war völlig ahnungslos in feiner frrcube
und fragte nicht. Sie wollte ißn nicht ftoren. War
er nießt ftrahlend froß und erfeßien ißr ein befreiter
ttRenfch, ber nach langer ©efangenfcßaft fieß hemmungs-
los überall bewegte? Wie er fang nnb federleicht daßin«
feßritt war ber Übermut nicht wieder3uerfennen. Sein
Dag flog ßin roie fein Boot oor bem Winde und hatte
einen neuen Hntricb erfaßten. Droß des Gpätfomnier»
machte er fieß daran, ber (beliebten einen ©arten an-
julegen. Wit Sdjlid unb Dang wollte er ißn düngen,
ein Steinwad follte das Cand oor dem (>lugfand
feßüßen.
Wieb ftanb dabei unb hatte die Elrme unter der
Bruft gerreujt. (Er |cf)er3te, und fie dneßte ßeimlid):
Wenn der ©arten beftellt ift, was wirb dann frjn?
Gr weiß nicht, roas ich weiß. Hbcr, ums fein unid
übers 3 Q i) r r das weiß icß aueß nidjt.
Sie war oon roecßfelnder Stimmung. Wenn er fie
an fieß naßm unb fie gan3 311 befitjen meinte, hatte
fie einen leidooUen fremben3ufl uui ben jungen Hiund.
Der Wann ßattf es gut. Sie aber tonnte nidjt mcljr
oöliig aufgeßen in feiner fjreube. Sie waren Hießt
meßr 3U 3weit allein. Daran hatte fic gar liicßt gc-
dadjt. Hls fie fieß ßinfetjentte, damit er fid) »ließt länger
quäle, ßatte fie ißin helfen wellen. Sic gab ißm,
worüber fie allein ju oerfügen ßatte. aßute fic,
was fie damals nidjt wußte, daß nodj e::i Drittes mit-
beteiligt war. Gs ging nicht nur bic leiden allein ait.
Damals war fie ftöuigin. Htm war fic Wagd. —
Hießt feine Wagd! Gr tat, was er ißr an den
Hu gen abfeßen tonnte. Das Diiifc, bas mit beteiligt
war, als fie fid) ißr ©rautlager tnmi'.tcn des braufenden
Weeres bereitete, war unficljtbar und hatte fic wie das
Schief fal felber nberfefjattet.
Hun leudjtete bas £>och3citsbctt als taljlc Sand-
banf bei ber Gbbc und oerfauf roicbcr bei der f}lut.
(Ebbe und fJHut, fo «wr cs and) in ißr felber.
Was wußte benoeil bei Wann oon folcßcr ftrengen
Schi*ffal5macßt? (Er blieb, was er war, unb ging frei
ans. Gr erfuhr 3ulctjt, was fcljon die 501130 £>cnlid)-
feit ringsum ronßte, was die Bügel fid) 3iifd)rieu, wo*
oon bie Scßafe mit ißren fiantmem blötten, unb was
ber Wind auin öffcntlidjen ©eßeimnis machte bis tief
in alle Weiten ßin. Selbft Bummel wußte früher Be-
feßeib und benaßm fieß tolpatfcßig teilncßmenb.
Öordj. wie frößlicß dem Blanne der Dag oerging!
Hber das junge Weib fam fieß wie eine Schuldige oor,
bic gefcHiiaeidjnet war. Bald lag fie, ißrem unge-
wohnten Hußebcbürfnis uaeßgebend, am Strande, unb
bie Sonne betaftete fie mütterlicß.
Hber auweilen gefeßaß es, daß bie fcßlanfcn ©räfev
fieß grüßend oor ißr neigten. Dann fam fie fieß ge-
feguet oor, und ßoße Stimmen flüfterteu ißr 3U. Sie
war wie ocr3mibcrt unb oon ©eßeimniffen rings um-
geben.
3 n folcßer 3 wicfpältigfeit bräugte es fie, fid) einem
Blcnfdjen ißres ©efdjledjtes 3U offenbaren. Das fonnte
nur 3 ngeline fein. Docß nießt der Seeigel? Die gute
Hlte fam wie bisher mit ber ftiepc und ging ißren
Dratt. 3 üngft ßatte fie ^um erften 9 Jlale rauß auf-
gelacßt, als ob fie ßufte. 3fr cd, bet Hidjt&nutj, ßatte
ißr angebolen, fie 311 raficren. Hlle fRunaeln in ißrem
©efießt waren in Bewegung geraten, und fie ßatte die
Bfcife aus bem Wunde nehmen ntfiffen.
^«d fiel ntcßts darüber ein, als Wieb ißren Hu*
tritt&befudj in der SJlcnfcßenfiebclung 3U madjen be-
gehrte. 3 eßt erft befann er fieß, baß Hiels Gridjfen
fidj gar nießt meßr feßen ließ. Wollten fie nach Gibum
wan bem? Hein. Die ftönigin war ein wenig müde.
Sie warteten bie fjlut ab unb fcgelten hinüber.
Der erfte Dorfmenfcß, der ißnen begegnete, war bie
Batriarcßengeftalt bes greifen Ceßrcrs. Hlle erwaeßfenen
Gidumer hatten feßon oor ißm in der Scßulbanf ge-
feffeu. Bäter unb Htütter nannte er du. Und fie [agten
„Öcrr Öeßrer!“ wie 3»tr ftinbcr3cH.
Hls bas ftattlicße ©aar ißt» grüßte, banfte er ge*
mefjen. Ofred blieb aoll licßter ftreube fteßen und ftellte
die ftönigin als feine frrau oor. Hber ber Hlte richtete
fidj auf in fteifer Würde. Gr fragte abweifenb ftreng
wie in ber Scßule:
„Dvägt fie 3 ßren Hainen?“
Der Sfrager ßatte bas Hmt, fefte, unoerbrüchlicße
Ordnungen als öeiligtümer achten au leßren. Daoon,
daß einer in ©ottc» Geboten willfürlich fcßalten und
Husnaßmen für fieß oon uraltem ©efeß madjen dürfe,
wußte er nießt s.
Gr lehrte ft<ß ab unb ließ bie beiden befeßämt
fteßen.
EBiebs Hngeficßt war wie oon Blut übergoffen,
während ißres ©cliebten Hugen ftäßlem aufblißten.
Sie fpraeßen im Weitcrgeßen Tein Wort. Elbcr oor
des Stranboogts öof bog fieß bas junge Weib mit
einer rüßrend fcßamljaftcii Bewegung aurüd. Der DÜr-
mer umfaßte fie in ßeißer 3ürtlicßfeit mit dem Wrm.
(Er ßatte fid) über fid) felber ergrimmt, daß er die
Cjerrlidje fcßelten ließ oon dem fremden. 3um aweiten
SWale werbe er fieß nidjt oer bluffe 11 laffcn, f 01t dem au
antworten wiffen.
Sollte ißnen der erfte Scßritt 3ur Blenfdjßeit jur
Cual werben? Borßer war er nur ein Sonderling,
öen inan gewähren ließ. Wollte man ißn jeßt als
Übertreter ftrafen um feines ©lüde» willen?
Hu» dem offenen fjenfter flogen Dauben, unb 3 nge-
line Gricßfen mit dem feßmuefen fjricfenßäubdjen und
ber gelben Bemfteinfettc um ben weißen £cils nidfte
bem Bef ueß ju. groß wie ber ßelic Dag trat fie ans
6er Bortur und umarmte die frrcuudin.
3wifcßen ißnen braiußte nießt», roas fieß jugetrogeii
ßatte, erflärt 3U werden. Gs war nichts da, das miß-
beutet werden fonnte unb erft in bie richtige Beleudj-
tung gefetjt werden mußte.
Hicls Gricßfen fam in Hemdsärmeln au» ber Scheune.
Sie hatten die letjten 3 u üer f>eu cingefaßren. Hudj
er war unoerändert, nur etwas 3urü(fhaltender gegen
ben weiblichen Dcil.
Was er mit fieß burcßgclämpft ßatte, ließ er fieß
nidjt anmerfen.
□n Dugelines Wäddjenftübcßen leßnte fid) feelga an
bic Bruft der Freundin unb fcßludjatc. 3 ß* 3tol3 «oar
gefrätttt. Unb docß hatte fic oor dem ftrafenben ©e-
fidjt des greifen fießrer» fieß wie ein fcfjuldbennißtcs
Sdjnlmäbdjcn gcfiißlt.
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SDnr nocf) ein Viertes ba, bas brcinreöcn wollte
groiftfjen iljr unb iljrcr 2at? Mtodjtc bas cljrwürbig
auf treten mit grauem ©oupt, es war con fOTenfeßen
gemacht. Das wollte jut gemeinen SRcgel emiebrigen,
was ißr röntglidjes Cpfer mar, um Den ©eliebten 311
befreien!
3 ät) bäumte fief) ihr 3 nncrcs Dagegen auf, Daß Das
perfönlidjftc 3arteftc ©eßetmnis an bic ßffentlidjfcit
gezerrt werbe, weil es ber allgemeinen Abftempclinig
bebürfe. Gift follte ber gefeßlidjeti Form um frember
SKmfdjen willen genügt werben, bann . . .?
$fut! ©fc fühlte fict) bcfcßmutit uub belciöigt bnrrf)
gubrhtglicfje klugen.
A 3 eitn aber ißt 3 uftanb befavmt würbe, wie es mit
iljr ftanb? Sie wollte gewiß mit feinem Gcßritt mehr
bas Dorf betreten unb fid) lieber i>or allen 9 Rcnfcf)fn
verbergen. Aber bas ©efeß ging ißr und) unb beftanb
laut fdjreienb auf feinem Schein. 2 er Jcucrwärter
lebte in wilber Gße! Das tonnte bie allgemeine
C^rbarfeit nidjt btilben, um nid)t an fid) irre ju
werben?
Wui! -
3 ngeline ftreidjelte bie ©anb ber Aufgeregten unb
feßaute f innen b burd) bas Fenftcr 11a d) ben 3acfigen
Sonbbergen unb ber gltißenbftt BJanberbüne. Sie
mußt«, mit roeldj häßlichem Gtfcr fid) ber Dorfriatfd)
übet bas mutmaßliche 3ufamiuenhaufen in ber ent*
legeneu Dürmerflaufc ßergcmadjt hatte. Da« öjejetev
war fogar bem Gtranboogt über bie Sdjwellc gelaufen
unb hatte burd) ben ÜJtunb eines grauen Drunfcnbolbcs
aufbegehrt, warum bic Boli3fi hier nidjt eingreife wie
bei armen ßeuten? Reiche ©änfe Dürften ln ihrem
Bergnügen nicht geftört werben!
fRoljes ©eläcfjter tmb ©ranntweinatem fdjlugon aus
bem SWunbe.
3 ngeline f)ielt fid) bie Ohren 311. Stiels aber ftreefte
bie ©anb aus unb tat ben Spcrtnfcl uor bie Dür.
Alles bas glättete Sngelines ©anb aus, als müffe
fie eitte Gcßulb ber Gi bunter gutmachen. Sie verftaub
©elga ohne SBorte unb fonnte an fememb nicht irre
werben, ben fie innerlich gejpürt f>atte. ©elga hatte
ihren feften fßlaß bei ihr.
Als Sngeline alles erfahren hatte, fing Ü* behutfam,
aber in ihter wiffenbett Art an, ber ffreunbin 311311*
«eben, fleh nicht länget vor 3freb 311 verbergen.
„Du barfft ihn nicht für fchwnd) holten, baß bu
ihn feßonen willft. BadjDem es fo gelommen ift mit
bir, will er es mit bir tragen. (Er wirb bann redjt
wiffen, was bu für ihn getan h^ft, unb mit bir 311*
lannnen froh fein."
Da« fah 9 Bieb felber ein. G« tat ihr aber gut, cs
fo llar unb beftimmt 3U hören. Die ftriefin fuhr jebori)
fort, mit ber ihr eigenen Gdjallßcit, bie ihr fo wohl
ftanb, bie ftlatfdjfudjt bcs Keinen Dorfe« burd) ben
ÜJiangel an Aeuigreiteu 3U entfdjulbigen, um bar3utun,
baß Jeber einmal, unb am meiften Gricßfens ©of, auf
bas ßäftcrbänldjen fäme. 9 JtU liefet Gntrüftung füllte
man ba nicht antworten. Am heften ginge man bem
fieutgerebe au« bem QQege, inbem man ihm mögliche
wenig Anlaß gab unb nach außen hin nidjt auffiel
gegenüber bem ©ertommen. Orreb unb ©clga hotten
es bod) fo einfach* Sie waren im ©aufe bes Staubes*
beanitcn. Söenn fie wollten, tarn Aids auch h ecQUS
auf bie JJ-euerwÄrteret. Dann icar allen fiäftermäulem
ba« 9 Bort abgefchnitten.
Diesmal aber war 3 ngeline nidjt bie ©eienprinjcffm-
Für fie bebcutetc bie SJtmföhtit ihre Aadjbarfdjaft, bic
ihr tagtäglich begegnete, ©elga aber, her ©roßftäbterin,
war bie Blenfdjheit jur großen fjrrcmbc geworben, vor
ber fie in bie Ginf amfeit geflohen mar. Diefe ftrembe
fiel als 5einb ein in bas ©arabies unb l)eifd>te mit
ber brutalen Stimme eines ©eridjt&uoUgirßer» 3 aßiong.
Die laute Stimme ahnte nicht, baß fie bic unmögliche
3 umutung an ©elga ftcllte, bas Opfer ihrer Blfibcßcii*
haftigfeit gut Befreiung be« ©dichten t)intevf>cr als
Bfehltritt 3U bereuen.
„ 3 dj bin entronnen!" wieberljolte bie Stolje Q-rebs
A 3 orte aus feinem Dagebudj, bie ißr ben Karen Bteg
311 weifen fd)iencn. Sie l)atte nicht in unüberlegtem
ßeidjtfinn wie irgenbeine, fonbem mit freiem SBillen
ßeib unb Seele oor ber Unenblidjfeit felber bem ©e«
liebten übergeben.
©icr nachgeben, hieße, mit eigener ©anb ihr ©eilig*
ium, ben h&Wen örefttag il)rcs ßebens entweihen,
©jemals! . . .
Diefe Stille laufdjte in bem trauten Stübchen bes
ffriefenmöbchen«, bas wett uub ftarv bie Augen ge*
öffnet hotte. Draurnfjaft murmelte es oor fid) hin.
„Deine (Eltern haben eine (fi) c flef^jloffen unb meine
auch. 1 “
©clga« (£ltem? ©in bitterer 3 u fl um bic Cippeit
gab ber ©olbfcligcn ben Aus bruef ungewohnter Strenge,
©om ©ater wollte fic nicht reben, aber für bie willens*
fdjwadjc ©lütter war ihre ©h® du« ©ntiebrigung ge*
wefen. Uub in ihrem ©efanntcnrrei«, wie oiele biefeu
3nxmg5ehcu waren glücTlid)? Maum eine, meinte fic
3u Ceunen. ©ach oußen würbe ber Schein gewahrt,
aber heimlid) jerrten bic Anglüdlid)eu an ben itetten.
©ielleicht wären fie gute ftreunbe geworben, wenn fic
uidjt miteiuanber ocrljciratet wären.
3 mmer noch fchwieg 3 ngcline mit leibuollcr Starr*
heit. Als fie fid) aufridjtcte, legte fie beibc ©änbe auf
©clgas Schultern:
„Dd> weiß, bu faunft nid)t, öamm barfit bu nidjt.
3 © l)Qb bid) lieb, Sdjwcftorleiu!" —
3wifdjcn ben ©lännem fam c« ebenfalls 31t einer
Ausfpradje, bic aber fdjncll 3m erfreulichen (Einigung
führte. 9 tadj ber anfänglidjcn ©utniftung mußte ber
Dürmct ben greifen ßeljrer mit ber fuappcu Sadjlidj*
feit feiner {Vrage gelten laffe«.
Dticls gab 3U bebenfen, baß bas ©lintfeuer auf bem
(Ellenbogen auch nad) ©ibum leuchte. Die ©üdficht auf
bic ftaatlidjc Orbnung brauchte nidjt oljnc 9 lot außer
ad>t gelaffcn ju werben.
Uub welche 9 fot füllte für frrob oorliegen? Gr
fonnte fid) nur freuen, wenn bic Königin feinen Aainen
trug. So war er 3ur Aachgic big feit bereit unb be*
rcbetc alle notmen bigen (Jörmiidjfeitcn.
Aiels reichte bem tfreunbo beibe ©änbe unb fdjaute
ihn fo befonber« an, baß ftreb in feinen A 3 orten ein
©efenntni« las, bas iljn tief bewegte. SBic liebte er
biefen treuen Starten, ber nidjt nur bem ftrcunb, fon*
bern auch bem Aebenbuhlcr bas ßcben gerettet hatte!
„Aüm ©art, flat ftimming!"
Auf ber ©einifahrt war ber AMnb eingcfchlafen, fo
boß fid) 3 «b in bie ©über legen mußte. So war ihm
bie Sduueiglamfeit ber ©eliebten nidjt aufgefallcn. Al«
fic aber in bem (infamen ©aufe beifammen faßen, nahm
ber ©innn fein junges SDcib in bie Anne unb teilte ihr
bas (Ergebnis feiner Unterrrbujig mit Aiels Grichfen mit.
„©clga ßübers! ftlingt bas nicht fein?“
AbeT bie willig ©ingebenbe löftc fid) ron ihm unb
ftanb ifjm gegenüber wie ein Stanbbilb. Spnlhcnbe«
Ceben gftmtc aus ihren Augen.
Das h attc f' e erwartet. Aicht einmal ihr ©e*
liebtec uerftanb bie ©röße unb ©ein heit ihres Opfer«?
Bielleicht wußte er nidjt einmal, bnß er ihrer Dat feine
Befreiung uerbanfe?
Amt ftanb er auf bei ©egenfeite unb wollte aus
Aücffichi auf fie, womöglich auf ihren guten ©uf, ben
ßäftcr3imgen nadjgcben? 3 h* 3 ur müßte et
treten unb troßiger noch als fie ben .Kampf aufnehmen
gegen bie großen, bie fid) mit fDtcnfdjengcbärben ein*
bräugten in bic ©crrlidjfeit. SBas fo Har unb frieb*
lid) geroefen war, würbe nun hAßlidK^ Unruhe »oll.
ßotmte er fo fdjuell oergeffen? Dann liebte ber ©?anu
anbers als bas JUeib. Dann war e« iljm nicht bi«
große Gntfdjeibung für bo« öebeu, fonberti nur eine
Gpifobe.
Dränen bes 3 ©ntes büßten in ißten Augen. Aodj
ha|te fie fein A 3 ort geantwortet. Als aber {Jfreb fie
befäuftigen wollte unb unbewußt fid) baburdj immer
mehr innerlidj entfernte, fdjlug ißre Unbewegtheit in
heftige (Erregung um, fo bnß es ihr entfuhr:
„A 3 enu bu bod) fcfjmctgeu wollteft! 3 d) will lein
Almofen, nadjbcm id) freiwillig alles gefdjeuFt habe.
Blein Äinb menigftens foll einmal ein freier Aienfdj
werben unb ftol3 fein, welch einer Stunbe es fein Da*
fein uerbanlt!"
3u fpät mertte fie, baß fie ihr ©efjciniuis oerraten
hatte. Sie fdjlug bie ©änbe oor ba« ©cfidjt unb ent*
widj wie oor einem ftreinben butdj bic Dür.
Der Dünner blieb wie gebannt fteßen. „ 5 Rein
Ätinb" hatte fie gefngt? Das hieß bod) aud), fein Äinb!
Gr fuhr mit ber ©anb übet bie Stirn unb fa© burd)
bie offene Dur aus füberijcller Aßeitc bie Keinen AJellcu
toi unten, gewiegt oon fchranfenlos hinfl<?bcnber ©üte.
Alüttcrlidj fdjwäßte bie See unb trug ihre ftinblein
alle an ber Bruft.
„Königin!" jd>rie ber Alann auf. (Er haftete tjtoab
au ben Stranb unb wteber 3urücf auf bie nädjfte Düne.
Gr rief, aber bic ©dichte war ocrfdjwunbcn. fjeiner
Saab pricfeltc au J>rebs 3 rüße. Gr eilte gum ßeudjt*
türm hinauf uub fueßte mit bem ftcmroljr ben Glien*
bogen ab.
Da falj er iljrc ©eftalt fict) auf bas Gibuincr Üief
31t bewegen.
„Biein Ainb! Die Bluttcr meines Üinbes!" tönte
cs immerfort in ihm. Gr hatte fie oon fid) getrieben!
3 m AJirbcl imbclanntcr ftärffter Gmpfinbungcn eilte
er feinem Bleibe nad). 3 Bie gcljeßt trieb cs ihn oor*
wärt«. 913 cuu er nur nidjt 311 fpät tarn!
Seine ©änbe möchte er unter iljre Süße breiten.
3 ßre ©anb wollte er auf fein ©erg legen, bannt fic
fpürc, wie jeber ©ammerfd)lag in feiner Bruft il>r
cntgegenpodjte.
Der Sdjweiß raun ihm uon ber Stirn. DBtc hatte
fie auf bie Cippeit gcbtffen uub ausgefehen wie eine
Biävtijrcrin ! 3 n ben leßtcti Dagen hatte- fie einmal
gefagt, wenn fie fterbe, wolle fie iitt 9 J?cer untedatuhen.
9 hm wallte jut tfinfen bas übermächtige fDlcer unb
rollte ba« buntpfc ©etöfe feiner A 3 ogen 311111 Stranb,
unb jtir Aedjtcn breitete fidj bie flimmembe SBeitc wie
ein riefigev gerinnt tterf alter.
„Königin!"
Die Bögel getertm uub fdjredten auf über ber
frijrctenbcn Aleufdjcnftimme.
Gnblich faub er ihre ©cftalt, wie eine Schiffbrüchige
tnapp am Aleereaftraube h< ntcc einer Sanb welle aus*
geftredt.
Audj jeßt antwortete fie feinem Kufen uidjt. Gr
warf fidj neben fie unb umfd)laug fie mit bcbcnbeit
Armen. Sie b ulbete es mit gelchlofffnen Augen. Auch
oor feinen teuchcnben Worten blieb fie ftumni unb
tei Ina huif os.
Als er ihr enblid) bie Augen aufgelüßt hdtt«, fah
fie ihn toteuemft an, baß er ihre Seele 3U fdjauen
meinte, bie noch eine leßte «frage ftcllte, beoor fie ihren
Gcib verließ.
Der Biami foll befemten, bei allem, was iljm heilig
ift, ob er imftaube ift, gum 3weitcn ®iale mit reinem
Atem 311 empfangen, was bie ©olbfelige ihm gefchentt
hat ooit fid). Unb ob er es tjeilig halten wolle, ober
es emiebrigett 3U einem gemeinen Blaffenercignis?
Gr gelobte feierlich: „Gs foll alles werben, wie bu
willft! Aicnn bu es wünfdjeft, glcljeti wir morgen fort
oon h»<r in noch größere Ginfamfcit.“
(Einen anberen JBeg wußte er nidjt. Sie müffen
noch menfdjcufcmer werben. SBenn fie ihre (freiheit
nidjt aufgeben wollen unb ihr ©eiligtum hüten, muffen
fie Flüchtlinge fein oor ber leßten Aienfdjenfiebeiung
unb ihrem ©efeß.
Sic hielten fid) umflammert am Stranbe bes Bteexes
als ihrem leßten Anhalt unb fpürten in Wehmut uub
AJonne, baß ihnen oon ber 9 Renfcf)bcit nidjts übrig*
blieb als fie beibe allein.
Sie waren fid) bie leßten Alitmenfdjeu.
Siebentes Hapitei.
G« ift eine F TO 0<» auf bie feine Antwort gegeben
wirb, ob bie ©errlichtett awifdjen ben Bleereu mütterlidj
ober felbftfüdjtig fei. Aßenn fie mütterlich ift» muß fie
[ich bclttmmcm, was ben beiben Bienfchcn für eine Ber»
Snberung gefchehen ift. Sie ftnb nießt mehr wie itinber.
Derweil jinb ber ©iinmel unb bas ffltcer ftetig in
ber Blannigfaltigfeit ihrer Bewegung. Sie gehorchen
bem Daftftocf eines hrtmlidjen Bteifter«. Gr winft, unb
bie Sonne fommt, unb er führt fie herauf burd) bas
QBolfengcbränge unb führt fie h'^ab- Unb bie enb*
lofeit SQaffcr führen ihren Aeigeu auf. Unb alles
orbnet fid) ein 311 unenblidjer Ginftimmigfeit, als tanjlf n
©inuitel unb (Erbe.
Gs ocrfdjlügt nichts, baß bie Dagc türger werben
unb bie Aädjte länger. Denn auch bie Aäcfjte ftnb
untertan ber gleidjen ewigen ©armoitic. 3 f öe& Dafeiit
geht feiner ©ewohnljeit nach, unb bie jungen Bögcl
in ihrer Siebelei am Gllenbogenfnicf heben fich in
bie 2üfte.
Aber mit ben beiben, bie feine Bögel unb feine
Dierc finb unb aufgeridjtet bahiufchreiten, ift eine Ber*
Anbetung gefdjeljcn. Sie halten fi© im ©aufe unb
bid)t babei, wie fdjeue Kaninchen beim Bau, wenn
Die Sceablcr fommen unb ihre Streife 3icljen.
A 3 unbert fidj bas (ßarabice, uub fragt cs, was bie
9 Aenfd)en fo oerftört gemacht hat, baß fie nicht meßt
umherfd) weifen, fonbem fieß für fid) halten?
Gs ift eilt ©eßeintni» babei, noch ein neuerliches
ift 3U ben oielen anberen bagugefomttten, wa« erft noetj
entfcßleiert werben muß.
Audj gwifeßen ben gwei eingigen ihrer ©atiung ift
wteber ein ©erumfragen ohne SBortc. Sie Ipüten
wieber, baß fie oerfdji ebenen ©efcßlecht« finb, unb ihre
©efcßlcd)tlid)fctt hat unter Dag ein weitoergwetgtes
A3ur3clwerf im Dafeinsgxunb getrieben unb faugt an
verborgenen Diefen.
(Jortfc^unj foEpt.)
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
tttr. 4007
3l!uftrirtc 3citung
503
günf^'g 3a()re ant^ropologtfcfter 5 or f^ un 9
Sun ©eorg Stempel, 'Sertin.
(TVir 28i|fcnf (haften, benen bic Probleme ber Derfunft ©teinens Erfunbungen her Eingeborenen 3entralbrafiliens,
-<yb<s rDlerfcben überall auf ber Erbe, leines 'Jlufflieqs auf bis <Srqcb nifTc Slo*-©rünbcrgs am Ebingu unb Ro-
a
Brof. Pr. 31. A. (£<bmib(, Xubinflcn.
-</bes :Dlen|*en überall auf ber Erbe, feinrs ^iuffltcgs
aus ber Unfultur zur ©efiltung unb zur Beben|*ung brr
Raturfräfte jur £öfung anoertraut finb, finben in ber
Anthropologie ihre zentrale T'if^ipltn; *r fcblic^cn fidj
Ethnologie (Bölferfunbe im rociteflcn ©inne) unb Ur-
ge|*i*fe ergänjenb unb einanber förbernb an.
Die Bereinigung biefer 2öinenf*aftcn in ber berliner
,,©c|ellf*aft für Anthropologie, Ethnologie unb Ur«
flcfcbicbtc", bie auf ein halbes gabrbunbert ertragreicher
Xätigfcit jurütfblidl, gibt bem 9öfitblid Don beren ©rün-
bern bas befte Seugnis. 3Bel*e SRänner haben ber antbro-
pologi|*en gorjebung in Deutf*lanb bie “Sahn gebrochen?
3n erfter Reihe ftept St ut>o If 93ir*oro, ber aus bem
Kopenbagener -Internationalen Kongrefj für Dorgcj*i*t-
Brof I *r. Bcmbatb An trrmann. Berlin . (ic^e Ar*äo(ogie unb Anthropologie 1869 ben Anlafo nahm
«Bbot. Elite. Berlin ) zur ©rünbung bei berliner ©efellfchaft. 3br folgten balb
artbete Vereine mit gleichen 3 («lcn, an beren aller ©pifyc
bie „DeutUbe Antbropologifchc ©e|fll|*aft“ trat. Sieben
Bir*oro griffen bie neue Aufgabe fräftig an ber Etbnolog
Abolf Baftian, ber Bbofiolofl 2- Du Bois-Rep-
monb, ber ©eograpb £einri* Kiepert, bic Ratur-
forfcher R«i*ert, fjartmann, Ebtenberg u. a. Die
geologifcbc giage war dot fünfzig Jabrcn bie beberrfebenbe.
2Bobl tagen febon Beroeife oor für bic Eriftenz bes 3Jlcn •
leben im Diluoialzeitaltrr, aber nur (Jrjeugniffc menf*-
lieber £>anb ( 2 lrtcfaftc) fliegen aus brn S!ebm- unb £ö&-
febiebten ans Xagesli*!, fein €cbäbef ober Knochen biefer
3Jlenf*en fclbft. Die Anorbnung biefer ‘älrtefafte nach
ihrer gorm ergab bie gragc nach bem A3 ober ber Kultur
unb bem Einflufc ber einzelnen Bölfer aufeinanber. Die
©räberforf*ung fefctc ein, baju bie 5 orf*ung nach
bem3i)pus ber Deut (eben, unb fie zeitigten rorrtoollc
Srgebniff*. 6 pmit ftanb bie lirge|*i*tc ,zunä*ft im
Borbergrunbc. Die rcrgcfcbidjUichc ©räberforfebung leitete
jur CSrfennt nis ber Entronf lung ber Sormen ber
XöpfeTei. Die Betrachtung ber metallenen Beigaben,
wie 2 Baffen, 6 *mud, Aßerfztuge, leitete gu ben Anfängen
Brei Pr. 3t. A. <£<bmibt. Jübtnaen. ber Kulturen troicflung; bie $öblenfor|*ung fam ergänjenb
hinzu, BJohl erwies es ficb als Orrtum, bie Kelten als
bie Xräger ber logcnannten £a-Xenc-KuItur anjufpreeben,
allein bamit War bas Problem Don ben A3 egen ber
Kultur aufgcrollt, ob £anbcl ober Übertragung oon
Erfinbungen unb SJluftern pon ©tamm ju ©lamm hierbei
beftimmenb mitwirfen. Bei feinen unzähligen Dergleichen-
ben Unter|u*ungen oon ©cbäbeln lehr Dieter oerfebiebener
Raflen, ba man ben 6 *äbc( ungefähr als SKafeftab für
bie {»irncntwidlung anfab, fanb Rubolf Bir*oro bin-
ficbtlich ber Beränberlichfcit bes 6 d)äbefs innerhalb ber-
leiben ©ruppe fein abf*Iiefecnbes Ergebnis ; er fteflte bei
ben „Raturpölfern“ eine faft grofetre Variation feft als
bei ben atotlifiertcn Waffen. Birtbow bat ben Ippus
alsSDlafcftab antbropologijcber Betrachtung aufgeftellt. Die
moberne Ethnologie, beren 6 cböpfcr ilbolf Baftian
ift, entfprang bem internationalen Berfebr; bie cinigcnbc
ftraft bes fBeltmceres, bic geographifche unb aftronomifebe
Umwälzung foroic bie inbuftioe gorfebung in allen
SlaturwiffenfAaften bis gur Biologie unb jur Bfocboloflic
hoben bie metapbofifötn 91ebelfcbleier, Es galt, umfaffen«
bes obfeftioes Berglcicbungsmatcrial ,ui fdjaffen, was feit-
nr -wnKrbif «u* hem mit ©lücf gcfchcben ift. B5ir brauchen nur bie
*** 1 T m SOI uf een für Bölfcrfunbe in Berlin, in Hamburg unter
Leitung oonDrofcffor Xbilenius, in £cip,ug unter Leitung
ron -^Profcffor Äail Bie ule, bem Orbinarius für BSIferfunbe an ber llnioerfitat Ceipjig,
in 6 tuttgart Unterteilung oon ‘i>rofeffor 51 oeb -©rünberg, in Breslau unter Ceitung oon
Brofeffor 6 eger, tn Schwerin unter Leitung oon Brofcffor Be Ift unb an Dielen anbern
Crtcn bes Reiches gu befudjen, um über bie reiche Qulle bes Stoffes gu ftaunen. '21 bol f
Ba ftian fab aus bem alten Erfabrungsfafoe bes 6 tagiritcn ber: ärOgioxoc 9 van IcüorxoÄirixdi*
• Der SDlenfch ift oon Slatur ein gefcUfcbaftliches 2Befen) bic ilbcrfübrung ^.um tOros ( Bolf)
al'j gegeben an ; er fud>te ben „©efellfcbaftsflcbanfcn", an bem ber einzelne teilbat, unb her
in feinen mannigfacbcn Differenzierungen als „Bölfergebanfe" erfebeint. 3n faleiboffop-
artigem Bifbc nehmen wir bie Erfcheinungen bes Bölfcrlcbcns wahr, wie im farbigen
ftarncoal treten He oor uns bin, wir müffen unter ber geograpbifch bebingten 30tasfierung
ibr echtes BSefen gu etfennen fuchen. SDlan war bemüht — unb ba*u baff uns unfer ehe-
maliger ftolonialbefifo — hie ctbni|<b<n Originalitäten gu fammefn, ehe ber moberne Bericht
fie Döllifl aerftörtc, unb bic gorfeber waren beftrebt, burd) bas Aucrft bunffe unb reichlich
bunte Blatcrial mittels inbuftiocr gorfebung einen teitungsfaben ju ziehen, ber oon
„Elemcntargcbanfcn" aufwärts bis zur böcbftcn SXuIturftufc führt. w Dic mcnfchlithrn
Elemcntargebanfcn» in ihrer 2lusbehnung über bic Kontinente geben nach Bafüan bie
Komponenten, aus benen fiefa bas Bilb bes SUlenfchen x«r’ iSof/fr zufammcnfef)t. M ©eit bem
-'iiiitgange bes SDleifters bat bie Ethnologie au 6 mctbobifche gorjfchritte gemacht. 2Bir baben
ben ©treit ber SDletbobcn erlebt, in bem bie BJicncr ©cfaule bic üÖlögjicbfci! ber „Barallelen"
bei ber Entftcbung fulturelfer ©üter annabm, ber gegenüber bie Berliner ©<hule bas Bringip
ber Übertragung wertoollcn ober djarafteriftifehen fulturellen Erwerbes auch über Konti-
nente unb ÜJlecrc bin oerfoebt. Die gorfeber ber iüngftcn ©eneration finb ber fülabnung
Baftians nach ber 2Babrung etbnifcber Originalitäten für bic 3Biffcnfcbaft gefolgt. Es fei
nur bingewiefen auf bie Reifen B. öagens in Oftinbiens, bie ungemein fruchtbaren Slrbciten
Ebuarb ©efers in ÜJlcrifo, in Bufatan unb in B*ru, bic ganje Kulturen in bas 2i<ht ber
Erfrnnlnis gefegt haben, auf bie zahlreichen etbnographifthen Ergcbniffe all ber Skifcnbcn
tn unferem ehemaligen afrifanifeben unb eteanifeben Kofenialgcbict, ferner auf 51. oon ben
Prof. I»r. -JtubDlf IJöd). •Seen.
Brof Pr- Karl ÜBeule, ^apwa
©teinens Erfunbungen ber Eingeborenen ^rntralbrafilirns,
auf bie Ergcbniffe ft.od)-©rünbrrgs am Ehingu unb SRo-
roima, ber ©übfeeforfchungrn oon Xbilenius, oon 91. Bö*.
iUeubaufe u. a., ber antbropologifAen ÜRcffungen, bie
g efi; o. l'ufdjan in allen Erbteilen in weitem Umfange
at ausfübren fönnen, unb auf bic fu(turbiftorif*cn Ar-
beiten biefes gorf*ers in 2 tfrifa, Kleinafien unb in
2 fmcrifa. <c*on in hic allgemeine ftulturgcfdmbte ge-
boren bie fpra*Ii*en ©tubien g. Bü. fi. SPlüflers über
ebinefifebe Xefte, mittelalterliche japanifche Opern, famoa-
nifebe Xcrtc, über altforifcbc (Eftrangclo) ober uiguri|*r
Xertc, wie 21. ©rünwebcls unb d. ßecoqs Arbeiten unb
©rabungen in Xurfan, bie über bie Beziehungen oon
Bubbbismus unb Ebriftentum ganz neue Siunbr gcbra*t
haben. Eine Ausbeutung ber religiöfen ©runbanf*au-
ungen weftafrifanifcher ©tämmc bat mit piclem 6 *arffinn Bn>l.l>r.5.6elCT,Betlin. (Bh®* t'ebr-
B. Anfermann unternommen. Der förpcrli*en Antbro- anflalt hes i'rtte-AeTrins. Berlin 1
pologie bra*ten bie ungemein eraften unb f*arf fritif*en
gorfchungcn öans Bir*ows über bie mc*ani[*c Bc-
reegungsfähigfeit ber menf*li*en töänbe unb gäbe, bie
barauf ausgeben, bie ffeiftungsfäbigfeit bes menfdblichen
Körpers zu erfennen, foroic beffen Arbeiten über bas ©ebifj
in »ergfei*enbcn anatomif*en ©tubien ebenfo wie feine
Darlegungen bes Berbältniffcs oom ©cfi*t zum 6 *äbel
bauernben ©etoinn; er warnte oor eiligen gcflftdlungen ber
Slaffeeigentümlichfeiten bei nur allgu bürftigem Unter*
|u*ungsmatcrial in bcilfamer ®cife. Die Anfdbauung oon
ber Berfiftenz ber^affe ift burd) bie Unterfuchungen bes
Dr. gTan.zBoas in SJlcuoorf, eines bcutf<h«n gorfebers, arg
erfebüttrrt worben. Er fanb bei amerifam fierten unb bei
in Amerila |*on geborenen ofteuropäifchen guben unb Ita-
lienern eine gormoeränberung ber ©chäbel, bie oiellci*t in
ffimatifchen Bcrbältniffcn ibre Urfa*e bat. 9li*t zule^t ge-
hören bie &imforfcbungcn bon ÜHayBerworn zu ben neue-
ren roertoollen gortfebritten antbropologi|*cr Art. Die
Aüieberauffinbung ber 2JlenbcI|*en Regeln über bie ©pal-
tungen ber Arten bei ber gortpflanzung (teilte bas Ber-
crbungsproblem oon neuem zur Erörterung. Auf biefem
gelbe banfen wir Eugen gif* er in greiburg wertoollc Bref Pr. Karl «mir, tfripwa
Auff*füffe. Er bot hie 9lfbobolbcr Baftarbs (in Deutf*-
©übroeftafrifa) genau unterfu*t unb auf bie Aaflenmerl-
male bes SPlcnfchen alsDomeftilationscrfcheinungen
bingewiefen. 91a*baltige Anregung boten bic um bie gabr*
bunbertwenbe unb fpätcT gcma*tcn gunbe oon 371cnf*en
bcT Urraffcn, bie in beftimmten ©*i*ten fi* zeigten, aus
benen febon Erzeugniffe ber menf*li*en t>anb gehoben
roorben waren, unb bie man au* na* ben teebnif* fort-
fchreitenben Bearbeitungen bes geuerfteins unb gewiffer
Xierfnochcn na* ihren gunbftellcn in granfrei* in fe*s
bestimmte Beriobcn innerhalb ber „älteren Steinzeit“ ge-
f*icben batte, gür mehrere biefer Benobcn gelang cs au*
in Dcutfcblanb, Analoga zu finben. t>atte |*on her 1856
bei Düfjrlborf im 9tcanbcrtal gefunbenr ©chäbel bie Ep-
ftens bes 2Ren|*en im Diluoium oermuten laffen, To rourbe
biefe Auffaffung bur* »eitere gunbe in Spo (Belgien),
in Krapina (bei AgTam) geftärft. Es traten noch hinzu bic
gunbe oon Exo Blagnon, Dom Brünn, oon ©alleo $>ill (©üb-
Englanb). Als nun aber ber (*Wei,zerif*e gorf*er Otto
Käufer in ben twblen bes Dorbognctals 190« ben fo-
genannten Homo Mousteriensu fanb, bas ©felett eines
etwa 15 bis 18 gabre alten günglings, unb bann 1909, etwa . lr Tk „ H
40 ko. oon btdtn «unbfldlt, b”n Hon,o Aorigooceonis. ein ™ '
etflfll. bos in leint! edjlonlbtit unb feimren ÜRobellie. *• ' lca ' va " '
rung oon »ielen ber früher gef unbene n inenf* lieben Befte
abwi*, ba fonnte ber feiber zu ftüb babingegangene Breslauer Anatom Hermann
Klaatf* bur* bie egafteften Unterfu*ungcn biefer gunbe unb bur* beren Begleichung
mit allen bisher betannten es als wabif*cinli* erroeifen, bafj ber Homo .-\urign«ceiiHr<
roobl ber Borfahr bes heutigen Europäers ift unb mit ber SkarbertalTafle, bic ibtn zeitli*
ooraufgeht, einem gcmcinfamcn Stamme angebört. Dct 6 *nitt, bei bie beiben Baffen
trennt, liegt, foroeit wir beute (eben fönnen, wabr|*einli* zn>if*rn Alt- unb gurg-I'alaeo-
lithicum. Es ift natürli*, wie biefe gunbe au* bie Borg«f*i*te mä*tig antegen
mußten, aber au* *r ift in Karl ©*u*barbt ein SWeifter erftanben. ©*u*barbt bat
bic Aletbobe ber flaffif*«n Ar*äologie auf bie Borgcf*i*tc mit Erfolg übertragen, unb
na*bem es ibm gelungen war, bic rorgcf*i*tli*en Bcfeftigungen in her Broeinj ftannoocr
als Karolingifchc Burgen, ni*t als römif*c Eaftra zu erweifen, bat er über bie Kultur-
beziebungen bes alten '©efteuropas feit ber älteren ©teinzeit zum Donaugebiet unb
ebenfo über bie bes norbif*cn Ärcifes zum ©üben wie umgefebrt über btc BSirfungen
oom aUittelmeer ber na* 91orben neues £i*t zu verbreiten gewußt. Die Borgcf*i*tc ift
na* unb na* mehr zur ©icblungsforf*ung übergegangen, unb in bem Xübinger "Robert
Ruboff ©*mibt ift ihr ein funbiger Dofmctf* erftanben. Die moberne Blctbobc anthro-
pofogtf*cr Btcffungen unb ftatifti|*eT .^ufammenfaffung einzelner Erf*cinungen bat Blartin
(3Wün*en) auf bas genauefte ausgebilbet. Aus bem rci*cn Arbeitsergebnis bei brei gemein-
fam f*affenbcn 2Biflcnf*aftcn ber Anthropologie, Ethnologie unb Urgef*i*tc lonnten hier
nur einige marlante Xatfa*en berausgeboben werben. Die Berliner ©e|ellf*aft bat ihr
3ntercffe an biefen gorf*ungcn unoerminbcTt erhalten, wofür bie lange Reibe ber Bänbe
ihres Organs, ber „5dtf*Tift für Ethnologie“, unb im festen gabriehnt au* ihrer
„Bräbiftorif*cn 8 eftf*rifr z«ugt. 3<iblrci*c gor|*er bienen her Erbellung aller ber
mannigfa*cn Broblemc, bie cs z“ löfen gilt. Denn nur ber Unwiffenbe fann jemals
glauben, es gäbe ein lüdcnlo[es Ä3iffen. Blag bie Erringung geiftiger ©üter uns beute
über bie f*rrerc Seit binwegbelfcn. bie für unfer Baterlanb beraufgezogen ift.
Brol-Pr- IbfofrRpdi-t&ninbfra.tr um-
flort. (Bbe>( 9t. ■J'ellmor, crtultflon •
Drei. Pr. Eugen gifdxr, greibuta i. Bi
(ÜH>ot. E. Xb. Auf, grriburfl i. Br.)
Brof. I>r. gdir o. l'ufcban, Btilin.
Brof. Pr- Aubolf Alartin. 9Rün*cn.
‘IWcf. Pr. Jtotl EdwiAharbt, Aertiu
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Brof. Pr. tfVctMj Xbilenius, hambuig.
<Bbot- A. 3Rpcfioot>, ^ambuTfl.)
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©pielbafenbalj in ben Serbien. 9iad) einem ©cmälbe von 'illbcrt ©infler.
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Olt. 4007
3lluftrirte 3dtung
505
u ir. i s in a t i f d) c ']> l q u b c r c i pon 3 o | c f i n c r a f - M o m 1 a n o .
. 1 Jbs . 'W& ' Q|}un Hong bas profje SBort — brr Vklt füllen wollten. Den fttriog beluftigte böd)*
f.QL-+ : Ak wfr‘- /Vr- \ “V§r griebe. tftl&ft aufatmen Gteger licfcft bas finblich friegeTifcbe 6<haufpiel, in
i IflVi* 'X- - wie Defiegte.“ Dies ©efübl bei ’öcfreiung bem er wobl au<b ben patriolifcben Rein er-
x f T&ftxr * 3 ' «fr l Dom Äitoasolp bat oon jeber bei allen Völ- fonnte, unb ba Heb bie Knaben ein ©ebrnf-
, ~ (4 ' ,H fern fräftigen, oft rübrenben ‘Slusbrud gefun- jeicben an ben glichen oon ihm erbaten, |o
^ *?> .//'Jn ben unb fpriebt fufc wobl am ftdrfften in ben gebaute er fie in ihrem 6inne au ehren unb
- r lY i fogenannten gricbensmünjcn unb -mebaillen ju belohnen. £>ulbooll bef«bieb er He für ben
Vy\ . , aus, bie jur 0rier ber griebensfcblüfle geprägt näcbftcn Gonntag abermals doi fein haus unb
\ >\ S/*'- T\ • ii»/. würben. 3n lirj gegraben fd>üttete aisbann unter bie
Vf tXJSm T~if i TT unb unontaflbar feflatlegt «H jubelnbe Gebar jene in§wi-
warb babureb bie glüdfelige (eben geprägten filbernen
/ ©etoifebeit» bafj toieber Äube gricbensmünjen aus, auf
auf bem Srbball berrfebe, benen ein 6tedenreitei mit
unb ber ‘Utünjfebneiber bil- feinem hoUpferbcben» bie
bete auf bicfe'ffietft geroiffer- ^ 'Peitfcbe fchroingenb, luftig
l .Tentmümr auf ben «tcfifälildwn grieben ( lftötil. mafzen bas Gpracfcrobr ber babergaloppiert, umrahmt
jubdnben unb auflebcnben ^ üAT AUA g oon ben Porten; griebens-
Nation. Dafz bei einem Kriege oon jolcbcr Dauer unb folcb furchtbarer BR ZW 3R ■ gebädjtnis in Nürnberg lßöO
J^erftörungsgeroalt wie ber Dreißigjährige Krieg febon bie Stusficbt auf , fflj (übbilb. 4). Diefe „Gtedcnmterflippe" (Klippe edige fDlünge) in ihrer
feine *3eenbigung bie $erzen ber Söffer Dor greube erzittern liefe,, ift ^ originellen gorm ift ein jebem Gammler befanntes, gefebäbtes €tü<f, unb
begreiflich, 6in unbefcbreiblufccs ©emifd? oon gurebt unb Hoffnung ging ^Hwt > K*- J aus ber fonftigen tieffinnigen Gombolif ber griebe nsbenfmünjen leuebtet
roäbrenb ber cnblos binausgejogeTten Voroerbanblungen *um grieben roie wJR. / bas bübfebe ©ilb bes lodigen N Jlüinberger ^übleins in heilerer ftinb-
eine ftetig fteigenbe unb fallenbe fßelle über bie beteiligten 6taaten. be* \ {((^ » / liefefeit beroor.
fonbers über bas ftbtoer betroffene Deutfcblanb, bin, unb bie 2Rebaillen, ’4Z ~zn'~s Senn nicht bie aRüntfunbe leiber ben ©ebilbeten — mit 'älusnabme
bie in jener Seit in unfaem 'Bateilanbc geprägt mürben, fpiegeln biefes natürlicb ber Renner unb Gammler — ein gar fo frembes ®ebiet n>äre,
fangen unb fangen in rübrenber Seife toiber: w ?Ius meiner 91ngft idj, felbft 5?aien fönnten baraus bei oberfläeblicber Kenntnis neben ber ^e-
teutfd)cs ?anb. barinn ich ftede, meine Danb beb auf umb fbilf, o©ott. au lebrung mand) beitere Anregung febopfen; brnn bie fRumismatif ift nicht
Dir, ber Du auch folcb anbeuteft mir." 9lls bann ber griebe roirflicb :i aRcNaitlf au| Ocn I7H2 m «mmbum auf eine biftorifebe gunbgrube, fie ift auch eine Quelle »eftgefebiebt lieben
juftanöe fam. ba mürbe bas roellgefcbidjtlKbe Ereignis in mabrbaft aus- arfchioflmrn grieSen. t>umors. 2Us 'öcifpicl hierfür fei jene gan) eigenartige ©ebäcbtnis-
erlefcncn Serien ber "Prägcfunft gefeiert. Seil (iebt bas fcbönfle münAe auf bas „nach ber greulichen franiöfifeben $enoüftung lß!W
6tüd biefer auf ben Seftfäfifcbcn gritben bezüglichen SDlebaillcn- tpieber reftaurierte ^eibefberger gab" genannt (äbbilb. 2). bie ficb
gruppe ift bas aus ber öanb bes berühmten Gtempeffcbneibcrs A aroar nicht auf einen gricbensfcfcluß bejiebt, bie aber vielleicht in-
Gebaftian Datier in Nürnberg beioorgegangcne (Jlbbifb. 1). Der / fofern ben grirbensmünAcn angereibf werben fann, a(» ja auch fie
grlcbr, ein beirlicber helb, beffen Gtirn ein öljmeig umflicht, xoirft f/ l>i< ilberroinbung einer Rriegsgefabi feiert, ffiobl nur wenige '9e-
mit wuchtiger ©ebärbe ein gebarnifebtes 9liefenweib, bie Rriegsgöttin fud>er bes malertfchen hcibelberger Gcbloffes, bie auf ben .Trümmern
Bellona, ju ‘JSoben; recbls lebncn an einem Ölbaum gabne unb . l . A \ Sbambra" gcroeill unb Aornooll ber franz-öfifchen
6<hilb. bie nicht mehr gebrauchten Reichen bes Rrieges; linfs ruht /yvv 'Cermüfter gebaebt haben, bürften Renntnis baoon baben. bafe auch
ber Gtab SEUerfurs auf ber (EibfugcL, ein Ginnbitb her iReubelebung Y- ** a8 altberübmte 3^<ihrlhcT(ier gafe in feiner urfprünglicben gorm
bes öanbels Durch ben grieben. Umfcbloffen wirb biefe Daiflellung jene Gtürme milgemaebt unb babei als bieberes beutfhes ^Beinfafe
mit ihrer treffenben Gombolif oon bem gewichtigen Spruch: „<£s -r feen gtanjmänneni tüdptiflen , wenn freilich auch nur paffioen
Ünb in fernerem ftampf ber griebe unb ber ftrieg; es ift Europas "V/ •ffliberftanb entgegengefettt bat. '2lls bie franzöfifcben SKorbbrenner
©un|cb. ber jjjriebe erbalte ben Gieg." / 1693 bas herrliche Gcblofc jerftirten unb bie öranbfadel in ben
üRerfroürbigerwcife waren cs Nürnberger Änaben. bie bem 'ZBeft- s rounberoollen öau warfen, ba ftanben fie plößlicb in ihrer bollifdicn
fälifeben griebensfchluffe zu einer einzigartigen Verherrlichung, ber \V ^ m Jätigfeit »ie angewurzelt ftill unb ftarrten auf bas grobe gafe.
Numismatif au einem höChft reijoollen Gtücf oeibalfen. ^ll& nam- v^4p ^V Jy ^ßas war bas für ein Ungetüm? — Doch aweifelsobne „un tonm-au*
lieh C'ctdDio Diccolomini, herz M oon ^malfi, in feiner jSigenfcfcaft vV».'’'- - ' O* jebod) oon foicbem Umfange? — .^roar batte man jenfeits bes
als ©cneralbeooflmätbtigter mit ben grieben6 alten in Nürnberg er- Nbeins febon übles genug oon ben barbarifchen 3rinffittrn ber oer-
Ihien unb bie Gtabt oon geftjubel roiberballte, ba rüdten mit einem Tobten Deutfchen gebärt, jeboeb hier |ab man ja bie fCblimmften Ifr-
SRöIe weit über taufenb Rnabcn ber freien Ncicbsftabt auf ibren Wartungen ubertroffen. Dies gab mufjtc nach “Daris gebracht unb
hölzernen Gtcdcnpferbcn an feiner Dcbaufung oor. Der ganze Dlaft v Dort als 6d>auftücf teutonifchrr Unmäbigfeit öffentlich zur Gehau
wimmelte oon ben brolligen Rnitpfen, bie febon in frübefter gugend geftellt werben, guerft gebaebte man es &u beben, ein halbes
ben friegerifchen ©eift her 3 C »* cingefo-gen batten unb roenigftens auf *■ «sogen, „ticdfiuciicrfiippe" auf hm gcichcnsfcbluf} §»unbert geffibäftiger 'älrme hoben unb feboben, allein bas gah — fo
ihren feolAPferben beutfefee Gtreiter unb wadere NeitfTsmänner oor- .ui aRünfirr «mb Osiwbrüd. OtämbergeT Arbeit. 185IU erzählt ber aHünscbronift — lieb fi<b nicht ein ÜRillimeter Dom
2. Tenfnuiiuf auf bie Nfflaurienina bes oon bm
grangolm bclcbabiatm ötiMbrcgcr gaffrs (17271.
Römisch ’
FLUGELuPIANINOS
bieren auf örund ?5jahriqepErfoh‘
runq die Gewähr für Hairbarkeir
leichresre Spielarr sowie Fülle
und Schönheit - des Tones
Vorspiel und Druckschriften
bereitwillig
LUDWIG HUPFELDAG
Berli n W, LeipziQ 0 rsrr.HO
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3m Trübj'abr:
ptosenmonfag“
„gDucT >
9teup rounösr».
ooKe ‘P ar fü ms "* bBCIo
fünst(»pi»cb«r
Stuttgart „ E 1 i 1 0 * Leipzig
feinste Parfümerien
^lusterlagrer: Leipzig 1 , Hcallischestr^
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3) er lachende Mund S
ilt schön, wenn taubere, gut gepflegte Zähne aus ihm hervor-
leuchten. Dies erzielt man in vollkommenster ‘Weise durch di
Zahnpasta „ SKalikloro die neben hervorragender (Reinigung*-
, kraft auch den Zahnstein löst und den Zähnen ihren
2' v -v._ natürlichen Schmelz wiedergibt.
3Uuftrirte 3eitung
fRt. 4007
Voben bewegen. ds batte (eine ßuft, als Sdjauftüd für
flallifcfjc Spottluft in 'Paris «inju^iebcr, unb oerliefe fid> in
©emülsTube auf feine Schwere. Nun oerfuebten bie gran-
jofcn im Schweiße ihres ^In-qeficbts, bas Ungetüm $u ^erlegen,
bodb an ben feftgefügten Dauben brach fich ihre Kraft. iSrboft
warfen fle eilte ÜJline unter beit wiberfpenftigen Koloß unb
wollten ibn in bie Cuft fprengen ; allein audb biejes Mittel Der-
fagte. 3n gefteigettem Sorne ging man bem gaffe nun mit
Vränben au Seite, allein bie biden unb feuchten Bänbe fingen
nicht geuer. Nun barft bie drbitterung ber gefoppten grana-
männer in tolle But aus; mit Arten hieb man blinblings auf
ben beutlcfeen Did fcbäbel ein, unb enölicb — o roürbiger Driumpb
für bi« „enurde nation !“ — flogen wirdiefe ein paar tauben
tcraus. Der unbefieglicbe Niefe mar wenigstens unbrauchbar
gemacht, fein beutfeher ©aumen fo Ule ficb fürberbin mehr an
biefer Quelle erlaben. Allein ein freunbliche» ©efefcid flrafle
hoch lälicfjlicb bie roelfcben. $erftörer Cügen. Nacfebem es
jabriebntelang, eine Nuine unter Ruinen, gelegen, liefe ber
weinfrofe* Rurfürft Karl DbiüPP »on ber ■pfalj bas ftanbbafte
Safe, ben Kriegsinoaliben non 1693, im gabre 1727 in erhöhtem
©lanje mieberberftellen. mit einer Doppelftiege oerfeben, mit
Wappen, Werfen unb Silbern febmüden; boeb auf bei oberen
Bölbung thronte als Scbnifewerf eine luftige 'Perfon. 3m ge-
fpreuttn fcoflon jener &«it, hoch immerhin mit Saune, erzählten
bie 'Serfe, rote fcbroül es einft bem im gaffe mobnenben Vaccbus
geworben fei, als fein ©ötterbruber SDlars oon granfreich her
auf ibn einrüdte unb fcfeliefelicb auch noch Sudan in feinen Sin*
getoeibrn wütete. Die merfwürbige geier jener gafereftaurierung
mürbe in einer Ntünae oercroigt, bie bas 33ilb bes gaffe» in
feiner neuen unb »erf Charterten ©eftalt aeigt unb auf ber Nüd-
feite bie rfnfcferift trägt: „'Dies gab, fo 40 gabt bem Untergang
ergeben, murb nad> bes geinbs ©efabr ein Dhönij. neu
au leben." — Die SOtebaille »ft alfo auch inbireft bem ©ebäcbt-
nis ber glädlicb übermunbenen böfen granjofenjeit gewibmet
unb mag fidf? in biefem Sinne au huxnoriftifc&cr Abwecbflung
unferen ernften griebensmünaen beigefeUen.
Din böchft originelles Stücf unb gleichfalls nicht ohne einen
gemiffen braftifeben fmmor ift jene burcblocbte SOtebaille, bie
auf ben grieben oon Hamburg, gefchloffen 1762 a*»*lchen
Dreufeen unb 6chmeben nach fura oorber erfolgtem gtiebens*
fchlufe mit Nufelanb, geptägt mürbe (Abbilb. 3). Bit feben
barauf eine große Drommel. bie Don einem 6chu|fe bureb-
bobrt ift. Dies ßoeh gebt zugleich bureb bie ganae SDlebaille,
unb bie naioe Tfnfchxift beifet: „©ott ßob, ber Krieg bat nun
ein . . ", bas Bort „ßoeb" ift ausgelaffen unb bureb bas Vilb
ergänjt. Bie ein brolliger Stoßfcufacr dingt uns heute jener
'Ausruf, allein er (am mobl bamals aus tiefftem öerjen. Denn
jener griebe befreite griebrich btn ©rofeen nach flebcniäbrigem
Kampfe gana überraftbenb aus einer beinahe oeratoeifelten
Kriegslage unb machte ihm bie $änbe a u feinen meiteren
glorreichen Unternehmungen frei.
Slpporismen. “Bon 3i i cf) q r b 3t i e ß.
•Jobrsfurdjt ? (Sine gebanfenfofe 'Phrafe! €>eib ihr im
Schlafe nicht glüdlicfc? Glicht Jobesfurcbt . . . et er bens furcht'
ifs gibt nur eine mabre unb ehrliche gurefet cor bem
Job«: bie gurcht oor bem -Tobe unterer (iebften 9ftcnf<hen.
Die Stabt ber ©eigen.
6fiaac non Karl Dcmmel.
^^Nunfles Sonncngolb lag am Spätnachmittag eines h«rr-
liehen beifeen 6ommertages über Cremona. (Sin meibc*
oolles Abenblauten ging über bie flachen Dächer ber alten
italienifchcn Stabt, bas bie £>änbe ber frommen ©läubigen au
einem ftillen üRariengcbet faltete. — Die SOläbcben gingen mit
ihren Krügen au ben Brunnen unb fchöpftrn baraus dar*
fliefeenbes 'Baffer. Dort ftanben auch bie Sünglinge bes
Abenbs irgenbtoo läffig angefehnt unb beliebten mit ben jungen
äJläbcben au jdjerjen. 3lur eins oon biefen 3Rüb<hen mar es,
5togareffa, bas nichts auf bie Schere ber ffünglinge gab unb
fid) mit bem gefüllten Krug jogleich roieber bes Beges roanbte.
So würbe fic für ftola oon ben anberen SDläbchen angefeben.
^Kogareffas Beg führte allabrnblicb an brr Berfftätte bes be-
rühmten (Geigenbauers Amati Dorüber; ber junge ©eigerbauer-
lebriing Piccolo Amaii magte, wäbrrnb 9fogareffa am ()aufe
oorüberging, fcfenell einen ^lid unb ein ßäebeln aur offen-
ftrbenben Bcrfftaltür hinaus, aber ber oäterlidte 'JDleifter war
geftreng unb mufete fogletcb ein hartes Bort für berartige
Unadjtfamfciten bei ber Arbeit.
So ging cs nun fchon halb «in gabr, ebne bafe ficb bie
beiben nähergefommen maren. An einem Sonntagoormittag
fab 9liccolo bi« ftbrnarabaarige 9togareffa auf ber ^Piaaaa
'Jloma, als ftr im artigen Schritt aus her 2Jlorg«nmrjfe ber
ean-Sigismonbo-Kircbc neben ibrer ebenfofd)önen3Wutter heim-
wärts ging. Da würbe in Piccolo ein Gntfchlufe feft, als er
ber 3fogarefja in rrfpeftooiler (Sn:fernung folgte: fic müffe fein
Beib werben.
Sin neuer, märchenhafter giübluig war ins lombarbifcbe
ßanb gefommen. Die DfiTfich’ unb Orangenbäume hingen ooll
weifecr Blüten, ilnb mit ben grüblingswinben fangen bie tla-
genben ßieber ber SDlanbolinen unb ©itarren. Als 9liccolo
eines foicben Abenbs bureb bie alte 9tinamauerftabt ging unb
feinen Beg am $>aufe ber febönen ftoljen Aogareffa porbeinabm,
fiel plofelich ein funftooll aufammengefaltetes ‘öricflcin. bas
mit einem Steinchen befebroert war, oor ibm nieber. Darinnen
ftanb: „3tfe weife, Sficcolo Amati, bafe Du mich iiebft. Du
wirft, wenn auf unferen öügeln ber Bein reift. Dein ©efellen-
ftüd machen muffen. Du wirft bie berrliihfle ©eige bauen, bie
jemals oon $uTem ©efcblecbte gefchaffrn würbe. Unb wenn
Du über biefe SEReiftergeige bie Saiten fpannft, bann bauche
ihr ben Klang Deiner Viebe au mir ein. unb an bem Inge,
ba id> fie fingen höre, bin ich für ewig Deine *Rogaref!a."
Das traf ben jungen Tliccolo wie ein Schlag- — Bacbic
ober träumte er? Ber aber füllt« ben n ber ©eige Singen oor
ihr Ohr bringen? (Jr JcbTitt im feügen Daumel hur<h e«n altes
Stabtlor unb fafe am Ufer bes Do, über ben Ttch brr Silber-
monb gebreitet hatte, fang für fich allein. 3fon einer erleuch-
teten ©onbcl (am bas übermütige Sachen ber finnlicben, |üb-
länbifchen ^fugenb.
Der feurige Bein auf ben fbügeln reifte, unb ber oäter-
iid>( ©cigenbaumeifter Amati brängte auf bas ©efellenftüd.
Alle C>öIjct beflopfle ber junge ©eigenbauer, bis er enblicb
ben richtigen Aefonanjboben berausfanb unb emfig fefeaffte unb
ex eines Xages, ba in (£retnona brr erftc Bcimnoft ausgcfchcnft
warb, bie Saiten, in bie feine ginger bas beifeefte ßiebesgebet
au 3togareffa hineingebetet hotten, über ben ©eigenfteg fpannte.
Der alte 'JDteifter Amaii fanb ber ©eige Klang wobl giL
gcierlich würbe bem jungen 9Uccolo ber ©efellenbrief auerfout
Da fam es, bafe ein fabrenber 'JHuftfus gen (£remona_ fcm. /
bem bie giebcl, mit ber er unter ben genftern ber heißblütigen ,
italienifcben grauen fpielte, entaweigegangen war. SRun fam
er aum SDleifter Amati, bamit ber bie Banbcrgcige roieber Tickte, i
Auf bes gremben 33it!cn überreichte 9liccoIo ibm feine SKciffer-
geige, bamit er wäbrenb biefer Seit in dremonas ©affen fsit- |
len fönne. Vielleicht, baebte er, oiellricbt . - .
Bebmütige, jubelnbe ßieber »ufete her fahrenbe gant aus
ber ©eige herausaubolen. Die Klänge ließen ben jungen Räb-
chen in dremona feine 91 ub«. bic grauen warfen bem ©eiger
reichlich ©clbftüde au, unb bie Räbchen fanbten feurige Vlide. ,
Aiccolo fefeiieh bem frrmben ©eiger am grierabenb nach unb
warb felbfl oon ben Klängen feiner ©eige ergriffen. Unb als :
bie_ Sterne in (ein Dacbftübdjen fdbauten. ba betete eT in-
brunftig in bie Kiffen feines Nachtlagers: „Nun wirb fic mein
fein, bie ftolae Aogareffa, nun wirb fie mein fein."
Der SfRufifus fchritt, bie braune ©eige unter bem Kinn, .
bureb bie ©affen unb beraufchte Heb an ibren Dänen; er
fchritt fiebelnb aur Stabt hinaus unb fragte nicht nach Beg
unb 6tcg. Als er ein gut Stüd hinter bem Dort war, hielten
ben gant in ber Dunfelbeit aeoci $änbe am Nodaipfel feft.
Da befemn er fu& (inen Augen blid; nun würbe ber ©eigen-
bauer Amati hinter ibm hergelaufen fein. Aber es waren aroei
weiche #änbe, bie ihn hielten, unb ein füfeer 2Runb, ber bie i
Borte fprad): „ßafe mich mit beiner ©eige geben!"
So manberten fie fürbafe gen 'piacenaa, unb als ein neuer |
Alorgen graute, ba fab ber Spiclmann. bafe er fidb mit Amatis
©eige (iremonas fchönftes SNäbchen, Nogareffa, erfpielt hatte.
Niccolo Amati fann unb fann bureb bie Dage unb 2Ronbe.
gabre gingen bin, unb er fab Nogareffa unb feine ©eige
nie wiebrr.
S 31us Äinbcrmunb.
grana befudpt öfters feinen a»ei jfah rc älteren ‘örubet in I
ber Schule. Der ßeferer freut ficb über ben geroeeftrn ‘öengel |
unb läßt ihn immer in ber Schulbanf 'plafe nehmen. Nun |
aber muß granj felbft aut Schule, dr erhält bie obligate
3ud«rtüte unb ift riefig ftola. Da, eines Dages, als er nicht
aufpafet, beftraft ibn ber ßrbTer. grana ift empört. Al» er
nach f»au|c fommt, bittet er feine SWutter um fünf Pfennig.
Sie will natürlich wiffen, was er bamit machen will, unb be-
tommt aur Antwort: „36 will bafür eine Sudertüte laufen
unb fie bem ßebrer geben. Da will ich ihm lagen: -&icr haben
Sie 3bre Düte wieber. aber bierber Fomme ich nicht mebr!«"
Öans baut auf ber Diele ejne (leint Stabt auf. dben
fefet er bas Dach auf einem Räuschen auf, als bie SDlutter
oorbeigebt. „SRama, Vorficht, Da6arbcit!" ruft ber deine JteiL
An einem linben Sommerabenb geben bie Rinber auf bie
ßeuebttäferfuebe aus, wabtenb bie ©rofeen im Balbieftaurant
fifeen. plöfeltch fommt 2Rariecben angtfprungrn unb bettelt:
— „Ach bitte, bitte, liebes SERutticben, bol mir boeb bas ©lüb-
würm^en, es fißt gleich über bem ©rohen." — „Aber warum
bolft bu es benn nicht felber. Rinb?“ fragt bie 3Ruttrr. ( —
„ds finb boefe lauter Vrcnneffeln baopr", antwortet bie Kleine.
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Cameras
<7n jeder yhotofia/icllung
Za haben!
'wsden-ü .21
oogie
I
9 tr. 4007
Olluftrirtc 3citunfl
mild) geaxfen. Der Jöol^rcidjtum bcs
fübluben leiles bcs (vicbiraes oerun-
laßte bic Bewohner, einen großen
-Teil ihrer ©ebraudjsgcgcnftänbe aus
Voll bcrjuftellen. <£o erwarben fie
ficb in her Verarbeitung bcs Voltes
eine große CScfcbief Iid> feit. 3b?e (fr-
jeugniffc fanben halb auch außer-
halb bes Gebietes l'iebbaber, unb
bic Voljfcbnißcrfi enlroidelte ficb all-
mäbücb tu einer blübenben Anbuflrie.
Veute bilbet fit, näcbft ber löcbfrei,
bic wicbtigfle bes ganten Eanbcs.
Volipfeifenföpfe unb Veilfebenftiele
bcs "iifcnacbcr Obcrlanbes geben
bureb qanj Dcuilcblanb. Voljpuppcn
aus Unterwicb unb anbrren Abön-
niten würben oor bem ftriege bureb
bic gante Söelt Derlanbt. 3n Dal-
b*rbo wie in bem ganten ©crsfclbcr
** Vctirfe werben grobe iDtengen ge-
^Cü loffelfd)ntl3Cr. roöbnliibc-r £ol|warrn gearbeitet,
ifoffel» fcol.ttetlcr, Quirle, Startoffel*
lieber unb anbere Küchengeräte, Die <£cbube für fid) unb feine ftamilic macht ficb faft jeber 'Mhön-
bauer lelbft. Viole :Rbönbaucrn finb außeTbem gejebiefte $torbfled)ter. Vclenbinber, 6(bnißcr non
Volsfcbnißerarbeit in ber^tbön. «on®.e.urff.
(T\ie iholtfcbnißcrei ift feit ben lanbroirlfcbaftlicbcn ©erat ((haften u.
-</älteften feiten in ber fKbön bei- bgl. SDleift werben alle biefe Arbeiten
lanbroirlfcbaftlicbcn ©cralfifcaflen u.
bgl. SWeift werben alle bieje Arbeiten
nur ben hinter hindurch betrieben.
©enn bir gelbarbfit ruft, wirb bas
Sdjnijjmfflcr an ben ?lagel gebangt.
Daneben gibt rs abrr eine ftets wach*
fenbe'Sntabl berufsmäßiger &|>nißer.
Viele con ihnen finb in tcbnißiebulcn
Dorgebilbct worben, (fine berühmte
6d?nißfcbule befinbet fi<b in Vifchofs-
beim o. ‘Xbön. 6ie ift in ben neun*
jiger fahren besoorigenftabrbunbeTts
aus (Staatsmitteln gegrünbrt worben
unb gelangte fcbnell jur Blüte. 6ie
Hebt mit bem SRünrbnrr Stunfigcwcrbt
im innigften gufammenbang unb emp-
fängt oon bort forlwäbrcnb neue An-
regung. 'Belebe beroorragenb gute
Arbeit in biefer Anftalt geleiftet wirb,
baoon geben uns einige unferer Ab-
bilbungen einen ‘Begriff. Derartige
'.mene erjieienimmerQuie'preue. ^iucd
ift bies eine ber wenigen 3nbuftri<n. ** ftft i 1 u 1 ,i, tll(lA( ,r
für welche Aobfloffe noch in SERcng« sur ^ cr ^*>lsfchul)mact)cr.
Verfügung Heben. Das mufe ja bas
Streben brr beulten rVn buftric noch auf lange hinaus fein, baß fie unfere tjf imijeben Stohftoffe auf
bas böd)H< oerfeincrl, um auf birfe 'löeife wicbet ©eile auf ben Beltmaift bringen tu lönnen.
VollTöt beben.
21 us ber 6 d> 11 i B( d) u l c in 23ifd>ofsl)eim d. 2U)ön.
BANKHAUS
Fritz Emil Schüler,
Valuta.
TVt PCatflurj ld>«ranll iru 9Rfm»a't'a<n .
®» final unb lallt u>* 6M>' unfc ftlm.
■flcKb eb" bi» IVtlf man iMcarn.
rVtrin^rri ficb in ihr So» ©ul.
(*4 fdxtnl. nl) eh ran laulrnh XlammAtn
Pir 4!el<n«rctlc |m* wr*rbrl,
Unb faraus tofal. N>b «rilbct- .Sinindvn
>«t allen! balbn Irbr bevrbd.
Stift bu bir aeanbclbarrn Med«
Tft flpirn ■ timmdwn au« 'parier
füll Äto-bfinn fpcnbcnbrn rnlauldwn ,
bd> nenn' (labile Vt mmdxn tu.
Rianll s biA. nenn, (lall bafi ri rtflailc
TWt „ 3tnrtfur»“ |e i*firaltia firC.
eo hall' hiA an „brn ftnrs brr ÄjtV
tVr bcibcn . (fmindxn“ iM VI) reu tilmlle.
( Stan l*in mini Ile)
DP Harmoniums
ifu — d»n-St an Prinucs.
508
Slluftrirtc 3 e ' ,un 9
3lr. 4007
2 i t e r a t u t
Victor Blutigen.
Bon i>ans ©äfgcn.
OfY>ü Bictor Blülbgen ifl einet ber feinften Confer ber ©egenroart babingegangen. üin
^4/vftillcr. inniger DiAter, ein ©Aoffmber, bem bas eigen roar, mas_ reit etwa an 'Jöilbelm
iRaabc fo |ebt fräßen: fonniger Junior, ber feine Äraft jieb* aus. gütigem, liebeoollein Ber-
fteber, nicht aber aus ben Riefen, roo ber bei&enbe ©polt rouebert. UnoergängliAes aber
bat Blütbgen auf bem (Gebiete ber ftinbcrliteratur geleiftet. ©ein Stieben ging barauf
hinaus, bas ftinberlieb befonbers fünftlerifA au beben, ibm nidbis Don feiner unmittelbaren
©AliAAeit au nehmen unb bc>A ©ebiAt* ju (Aaffen, bie ftrenger fünftlerifAcr '3öertung
ftanbbalten. lief bat biefer DiAtcr in bic ftinberfeclc bineingcfAaut unb in ibr 5\üfll»d>fcitcn
entbedt, bie er in Berfe reifer Drägung ju (affen toufjle. IBie febr enifpuAt etroa bas Keine
Lieb „Die fünf jS>übnciAen" bem finblidben Denfcn unb Qü i>Ien. (Es möge als ^robe bcs
©Aaffens Bictor Blütbgens t»icr folgen:
Die.fünf pübnereben.
?4) ioav mal in bem Tori*. 5Inl> als lein Wurm mebt rooQu Irftr,
Ta (Wb n einen fclurm. Ta laglrn alle: ..Tiep!"
Ta wntlen |id> lünf t>ubn«ifren Ta bolle* bi* fünf t'iibneiAen
lim. einen tteaenmurm. Üjnanber »iebet lieb.
Könnte bas nicht ein Cieb fein, wie fie. gleich ben Blumen auf her SBiefe, aus hem ©Aofje
bes Golfes in früheren feiten emporblübten? Ellies Doftrinäre, jeher BJunfA, ju belehren
unb ben finblicben ©eift in bie ©ebanfengänge ber (Sttoacbfenen cinjufpannen, fehlt hier:
n>ie bas Äinb empfinbet. fo bat ber Dichter in biefem unb allen anberen (einer (Sebi<bte emp-
funben. 'ZBorte. Slusbrüdt perroenbet er, bie nie fomplijicrt finb, bie ftets bie einfache grifebe
auftpeifen, bie bas föftliAfte ©ut berer finb, bie mir mit 9teAt jung nennen.
Bictor Blütbgen rourbe am 4. gonuar 1844 au Zörbig geboren. (Ir be^og bic Uniccrfität
&alle_ unb ftubierte bort Xbeologie. 3m gabre 1&65 mürbe er £>auslfbrer, melcten Beruf
er (pater mit bem eines 9l<baftcurs oertaufchte. Die „Krefefber Leitung“ bot ibm gelegen-
beit, Heb juerft iournaltflifA au betätigen, anfAlitfeenb miifte er als ©Ariftleiln an einer
befannten geitfArift. ©einen IBobnJifo batte ber Dichter in Berlin, im ©ommer ju gieien-
roalbe a.O.
Slufier als Berfaffet oon ftinberliebern unb als feiner, ftiller 2t>rifer bat Blütbgen ficb
auch als 9tomanbiAter betätigt, ©eine aus bem ftinberteben erwaAftnen Btrfe befonbers
finb in meitefte Streife eingebrungen unb tuet ben fobalb nicht Dergeffen merben.
BüAerbefpreAungen.
Slntife dbaraftere. (Sine fiebert dbarafteriflif ber 3nbioibuen ber Slntife ift bei
bem ©taub ber QuelltnforfAung unb bei ber noch nicht genügenb funbierten BfoAologie her
'äntife immer noch recht fAwierig. Die Arbeiten oen -Jüilamotpiö unb Birt haben febon ein
reichliches Seil Arbeit geleiftet. aber noch immer fehlten fßerfe, hie bie t&eftalten her SInlifc
in etwas gemeinoerftänbliAeT, aber auch grünbliAer BSeife einem gröberen Dublifum oor-
jeiebnen. €o ift bas neuefte Buch non Johannes ©effden lehr au begrüben: „©rie-
AifAe SWenf chen." ©tubien jur grieAilAen (Ebaraflerfurtbe unb SDlenfAenforfAung. {Quelle
& 3Jlei)er, Ceipsig. 1919; gebunben 10 3Rarf.) äuf engem 91aum ift ein grobes 2Raterial au-
unb Ä u it ft.
farnmen getragen. 3n guter ©cbilberung »erben mir in bic (Seheimnifje ber dbaxafterolpflie
ber 3onicr, Polier unb Dorier ringctoribl. Befonbers »ertooll finb bie gut au lefrnben Dar-
tien über bie (fbararterfcbilbcrung bei tDomer. Der ©d»»erpuntt liegt natürlich bei ben
ertragreicheren Dmobfi» ber attifchen unb helleniftifchen jjeit. ?Ille ©eiten geiftiger Stultiu
uoerben oom Berfalfer für fein Xbema unterfucht. 9t ur hie eine grage fei geftellt: Dat
©effden bei aller gerechten Interpretation ber Quellen auch beachtet, bah bie ©cbilbcrun.i
her 'Derfoncn ber "ilntife nach einer oeibältnismähig einfachen Xugenb* unb ^Iffettpfpcbologic
erfolgte; fu<ht er, ber in moberncr 'Dftxhologie erfahren ift. etma mehr ober roeniger in her
©cbilberung, als ber ©rieche rcabrnabm? — Diefen gebier, glaube ich. hat für hie fpät
römifthe Seit Xbeobor Birt oermieben. (fr finbet in feinem 9Derf „(£ baxafterbi Ibet
©pätroms unh bie (fniftebung b'es mobernen (Europa" (Quelle & üHcoer, Seipgg.
1920; gebunben 16 SDlarf) mehr brn 9lüdbalt in ber ©efamtftruftur ber ausgebenben Körner*
jeit, einer ^criohe her Simulation, hie ja für unfere ©epentoort aus ©rünben ber Sinologie
hoebtt intereffant ift. ©as über Diofletian, ftonftantin ben ©roben unb Julian 21pofiata
gefügt ift, ift fo trefflich in Ausführung unh gorm, bab biefe ©eftalten oor allem auch in ihrer
Brbeulung für bie ftirebengejefeiebte pollfommen plaftifcb oor uns treten. 9licht minber roert*
poll für bic frübgermanifebe ©clcbidbte finb bie (fbarafteriftifen ©tilichos. Alaricbs, (Suricbs unN
Xheobrricbs. Befonbers günftig ift ber Quellcnnach»eis in f$orm oon am ©chluf} angebrachten
■JlmncTfungen. fo bab man oon galt au Sali (finAelbeiten nacbpiüfen fann. Pr. * ediönet-oum
JUabunb: „Das ©inngebiebt hes perfifdben § e 1 1 m a <b e r s." SReuc
BicrAciler nach Omar ftbaopäm. ('Jlolanb ■ Berlag Dr. Albert OTunbl in fDlüncbcn
49 ©eiten.) — Diefe BietAeileT atmen in oollem 'JHafee bie |cb»üle ©innlichfeit orientalifehcr
Vrbensanfchauung, bic man mit ftccbt „rcbcllifch-pantbeiftifeb" genannt bat. Die Bor-
trefflichfeit in 9lbotbmus unb ©pradjc macht bie $ettüre biefer BierAeiler au einem fei*
tenen ©enub- — „©efängc aus ben brei 91 eichen." Ausgerpahlte ©ebicfetc oon
S r a n a 'Jfterfel. (Berlag Kurt 'fflolff, i'cipAig. 29./30. Banh ber Bücherei „Der funpftc
Xag". 108 ©eiten, ©ebunben 4,— ÜRarf.) — Das Buch enthält eine Auswahl t>on
©ebiebten aus iöcrfcls früheren Sftcrten. Die Ausroabl ber ©ebiebte ift oortrcffltcb,
benn fie gibt ein beutliehes Bilb oon ■©eifels biebterifAer (Sntroicflung. ßnwr ift ©erfel
noch fein Bollenbeter, aber ein gortfAritt in feiner Kunft ift Aweifellos erfennbar. tierrlAt
in ben erften ©ebiAten noA ungcAÜgelte Rübnbeit in fftort unb Bilb, |o Afiflfn bereits
bie lebten ©ebiAtc eine 9lubc unb filarbeit her ©praebe unh Auffaffung, bie ahnen
laffcn, bab ficb ber DiAter aus bem „©türm unb Drang" halb au männliAer 9teife
burAringt. — Öotoa: „CorifAe ©ebiAtc, Oben unb (fpoben." Unter An
Icbnung an hie antifen BeTsformen übcTtTagen oon Karl Doll. (Beilegt bei Osfar Bcd.
(£. ö. BcdlAe BerlagsbuAbanblung in 3)lünAcn. 225 ©eiten, ©chunbcn 3^0 3Rart.i
— ^oraA, ber antife ©ocibc, roirh Iciber bcutAutagc faft nur oon folAcn ©ebilbeten ge-
leien, bie mehr her ßtoang als bie Liebhaberei baju hrängt, unb bann noA meift im
Urtejt. Unb boA ocrbiente biefer DiAlcr in »eiteren ftreifen befannt au fein. (Es ift baber
mit Sreubcn au begrüben, bafi feine 9Brrtc hier in muftergültigcr Sorm jebermann au-
gängiiA acmaAt »erben. Die beutfAe Übertragung oerbient heshalb befonbere (Empfeb-
iung, »eil fiA ber ilberfehcc an bic antifen Bersformcn anlcbnt; ber Lcfcr fann alfo bic
Dieblmeifc bes groben Aömers aus eigener AnfAauung fennen lernen. — 9liAarb
KoebliA: „DiAtungen." (Berlag oon Klafing & (£o., Berlin. 90 ©eiten.) -
Die 9latürIiAteit im Ausbrud, mit ber Koeblicb bas Jubjeftioc (Erleben roic bic objef»
tioe AnfAauung gcftaltet, maAt für jebermann bie Sieftüre biefes BierfAcns aufcerorbent-
ÜA gcnubreiA. Pr- 9tu0elf t>äbrl, SKminofr
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HDraur.
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Sabrit: Sanitas, Berlia N. 24 .
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Nr. 4008
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nzelpreis 2 Mark 50 Pfg.
c,„c Nummer, vier.djihrlich 25 MarU fr ° m
THE OHIO STATE UNIVERSITY
154. Band
AUS WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Farben — hören?
Mulikinltrumcnt eine lichtbarc Farbe zuzutcilcn? Den mciltcn Mcnfchcn crlcheint
fchon das Aufwerfen diefer Frage als Unlinn ; denn Ohren fehen doch keine Farbe.
Und doch ilt unter fünfundzwanzig Ixfern diefer Zeilen einer, der ganz cntlchieden
behauptet, daß etwa Trompetentön« gleichzeitig rote Farbencrlcheinungen bei ihm her:
vorrufen, Oboen ein fcharfcs Chromgelb, die tiefen Blcch«BDsinltrumentc die dunkclltcn
Samttone von Purpur über Tiefgrün bis zum Schwarz hin, die Bratfchc ein Violett, und daß
die duTcheinanderwogenden Stimmen des Orcheftcrs ihm als wundervoll lieh milchende
Farben wölken crfcheincn. (Bei fpätcr Erblindeten ilt unter fünfen fchon ein Farben*
Hörer.) Befonders franzölifchc Scelenforfcher haben viel über diefe Krfcheinungen ver»
öffentliche unter andden hat auch ein deutfeher Farbenhorcr, Wehofcr, feine Doktor
arbeit darüber gefchrieben. Bei ihm zeichnete ein Klarincttentriller ein gefchlängeltcs
Zickzackband in Grün durch das Ornamentgewebe der gcfchcncn Töne; ein fanfter ge-
tragener Satz von Waldhörnern malte einen Wolkenzug aus Ultramarin in feinen weich Iten
Tönen hinein; ein Flötenmotiv ergab ein anmutig vcrfchlungcncs zartes Gebilde vom
lichten Blau des nördlichen Himmels. Nie gelang cs ihm. aus eigenem Willen das Farben-
fpicl hervorzurufen. Nur dann, wenn er fo in die Mulik verfenkt ilt. dah er weder
Saal noch Künftler lieht, dann verlinkt ihm mitunter die Tonwclt, und an ihre Stelle
tritt Farbenmann igfaltigkcit. Gen» hatte er beides zulammen haben wollen, ihm gelang
aber immer nur eins. Von einer G»tnoll*Symphonic berichtet er folgendes; „Kaum hatten
mich die erlten vollen Akkorde begrübt und in Mozartltimmung verletzt, wurde cs im
Saal lebendig: Ein lilberweaßer Himmel fchien lieh zu bilden, an dem bewegte Wolken
fchwebten — rolige und blaue, manchmal goldigrotc, dann fmaragdgrün fchimmcrndc. An
einer fanften, fcnmcichclndcn Stelle zogen Silberfaden durch den Kranz von Schäfchen«
wölken; als die Töne fchwollen. wuchs zugleich das Farbenlicht an zu gigantifchcn Gc*
bilden voll Bewegung und voll Leben, ein Farbenfpiel, unvergleichlich schöner und
reicher als im kunltvolllten Kaleidofkop.“ Nach einem halben lahre erlebt er an den
wuchtigen Stellen einer Symphonie, wie lieh Gewitterwolken ballen, breite drohende
Blitze durch den Saal fc hießen, wahrend über dem Orchelter der Groll und die Trauer
des Helden (ich in grauviolctten , dültcrcn Mallen wälzen, die ab und zu von einem
Icharlachrotcn Zickzac kitreifen durchrilTcn werden. Nicht bei allen Farbenhörern erreicht
diefe Fähigkeit eine fo hohe Ausbildung. Manche fchaucn nur bei gewilfen Klangfarben
wie auf purpurnen oder violetten Samt, im übrigen haben lie keine tiefer gehenden Fr»
lebniffc. Vielleicht lind uns Ichon Mcnfchcn begegnet, die von roten, grünen, braunen
menlchlichen Eigennamen fprechen. Da mögen wohl die Selbftlaute darin farbig gehört
werden. Feinem Farbenhörer erfchien z. B. das gehörte Dcutfch mit grünen Farbtönen.
Fnglifch hellbraun. Franzölifch dunkelbraun. Altgricchifch gelb. Die Farben werden in
folgender Reihenfolge immer dunkler: i, e, a. o. u. Ein Baß erzeugt dunkle. Sopran die
hcllltcn Farbcntönc. ln der Kunlt und in der Namengebung ipiclt diefe Tatlachc ent*
Ichiedcn eine große Rolle: Der Name Ortrud mit den beiden dunkc'dten Selbftlauten,
mit zwei r und dem harten t, zeichnet gut einen finiteren Charakter, eine fcindlclige
Natur, die Verderben linnt. Dagegen das weiche I und I, die hellen milden Selbltlautc
« und a in Eifa zeichnen eine Lichtgeftalt, eine Glänzende, Reine. — Farbenhören kann
ein Zeichen beginnender Geiltesltörung fein. Wie aber erklärt es lieh bei Gefunden?
1. Ob manche Schall» und Farhenemplindung die gleiche Gefuhlsbetonung hat? Daß
alfo die Gefühle vermitteln? Dagegen aber wendet der Seelen forlcher und Arzt Bleuler
ein, daß ihm das a lautlich fchön klingt, die gefehenc Farbe ihm aber unanfchnlich
und häßlich crfcheint. Worte mit jo lind ihm lchön gefärbt, klingen aber feinem Ohr
unangenehm 2. Oder lind ec früher erlebt« Farbcnempfindungcn. die bei denselben oder
ähnlichem Klang gleichzeitig zufällig früher einmal gefehen wurden? Für eine ganze
Reihe Farbenhörer mag das zutreffen. Aber auch hier widerfpricht Bleuler. Die gehörten
Farben feien etwas ganz Eigenartiges, mitunter früher überhaupt noch nicht Gefchenes.
Seine ü«Farbe fei in der realen Weit viel»
leicht überhaupt nicht möglich ; lie fei hell«
rötlich, etwas gelblich und bläulich, aber
ohne eine Spur von Grünlich. Dazu lei
jede Farbe in der äußeren Welt körperlich«
mafliv. die gehörten Farben dagegen zart,
durch! ich tig. Als Flächenfarben fei ihre Bc*
grenzung io ganz anders, am chcltcn den
Farben am klaren Himmel oder den Regen*
bogenfarben vergleichbar. Die gehörte Farbe
wird auch fall allgemein in das Gehörefeld
verlegt, wie alle SchallempKndungcn, und
nicht ins Gelichtsfeld. Ferner können lie
deshalb nicht Erinnerungen fein, weil Itc
durch äußere Reize angeregt werden und
genau fo lange dauern wie der Reiz. 3. Die
wahrfcheinlicnltc Annahme dürfte fein:
Sehnerv und Hörnerv berühren lieh an
irgendeiner Stelle des Gehirns (etwa im vor«
deren Vierhügel) Bei Schallfchwingungen
leitet dann der Hömcrv die Erregungen bis
zur Bcruhrungsltcllc. Ein Teil der Nerven»
erregung dringt weiter bis zu dem für lie nor»
malcrwcifc bcltimmten Hörbezirk im Schläfen»
lappen. Der andere Teil der Erregung Ipringt
über auf den nach dem Auge hin leitenden
Nerv, erregt im Auge die Netzhaut, und diefe
Netzhauterregung wird als Farbe angelchen.
Je Itärkcr uie Töne anfchwellen. delto
mehr nimmt die Leuchtkraft der gehörten
Farben zu. Alfred Leopold Müller.
Die Bedeutung des Humus.
Von altere her haben Landwirte und Gärtner
gute Erfahrungen gemacht durch Verwcn*
düng von. je nach Möglichkeit, recht viel
„Humus" im Boden; warum, darüber ilt
man bis vor kurzem noch recht im unklaren
gewefen. Seine Wirkungen lind fehr vct«
fehiedener Art. Zunächft muß man, wenn
es auch keine fcharfe Grenze gibt, unter»
fcheiden zwifchcn den leicht und rafch und
den fchwer und langfam zerfetzbaren Teilen.
Aller Humus ift im Übergang begriffen von
folchen organifchcn Kelten, wie lie alsNVur»
zelrückftande, Stallmilt, Gründüngung. Kom«
poft, Moorerde ufw. im Boden einer allmah«
liehen Zerfetzung anheimfallcn bis zur Mine»
ralificrung. Die Zerfetzung geht in den
erften Wochen rafch. dann langlamcr vor lieh,
in leichten Böden, wegen lebhafteren Umlaufs
von Luft und Wälle r. Ichncllcrals in lehmigen
und tonigen Böden. Der am fchwerlten zer«
fctzbarc Reit, feit Jahren angchäuft, ift das
Wichtigltean der „alten Kraft", die der Land«
wirt an feinem Boden rühmt. Humus in leich»
tem Boden vcrbclfcrt deffen walfcrhaltcndc
Kraft, weil er bclfcr als die Sandkörner Wader
anlaugt und feithält; fchwercr Boden aber
wird lockerer, bordier und damit kultur#
fähiger; diefe auflockerndc Wirkung kann fehr
begünftigt werden durch Beigabe von Kalk,
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1 KONZERT a *>■ MAI
Al» klAffendc l.ied
Lieder c fahrmdrn S-stlLn
Erste Symphonie
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der durch Bindung von cntltehendcn organifchcn Säuren die Tätigkeit der Bodenbakterien
fördert Mit dem Bödenwader laugen die Humusteilchen die Bodenfalze, die wichtigen
Bilanzen nahrltoffe, auf, fehutzen lie vor Auswafchung und regeln deren Verteilung, ohne
doch ihrer Abgabe an die Pflanzen« urzcln hinderlich zu fein. Sic fördern außerdem
die (egensreichc Tätigkeit Stickltoff lammclndcr Bakterien, die die leichter angreifbaren
Stoffe ah Nahrung verbrauchen, wahrend die fchwer zcrlctzlichcn eine Reizwirkung in
günltigem Sinne ausuben. Tritt Luft in den Boden ein, Io fpeichcm die Humusteilchen,
wohl unter Vermittlung ihres FTlcngchaltes, Saucrltoff, der, wenn wieder alle Boden*
poren mit Waller gefüllt und vom l.uftfauerltoflf abgelchloflen lind, den PHanzenwurzeln
und den (meilt nützlichen) Bodenbakterien zugute kommt. In allmählicher Zerlctzung
werden lie ..mineral iliert", in cinfachlte Verbindungen, Kohlenfaure, Ammoniak, phosphor»
und fchwcfelfaure Salze ufw , aufgelölt, durch die Tätigkeit von bodenbewohnenden
Bakterien und Filzen. Jene Mineral Itoffc können nun mit dem BodenwalTcr von den
Wurzeln aufgenommen werden; gleichzeitig wirkt aber die von jenen Mikroorganismen
ausgcatmctc Kohlcnfäure auch löfcnd auf die in fchwcrlöslicher Form im Boden vor
handenen Mincralltoffc. die eben nur in Lölung den Pflanzen zugänglich lind. Ihre
wichtigltc Aufgabe erfüllt aber jene Kohlenfaure erlt in dem Augenblick, da lie, aus
dem Boden aufltcigend. an PHanzcnblätter herantritt und von dielen, unter Mitwirkung
des Lichtes, aufgenommen wird, um, in Kohlenhydr.it verwandelt (unter Abgabe fielen
Saueritoffes). die Grundlage für den getarnten pflanzlichen und damit auch ticrifchcn
Stoflwechlci zu gehen. Wenn die Sonne warm den Boden und die Pflanzen beltrahlt
und diele die beiten Aflimilationsbedingungcn genießen, wird am mciltcn Kohlenfaure
lieh entwickeln und austreten: bei naßkaltem Wetter ilt fchon durch die Temperatur
deren Kntbindung verringert, und lie bleibt zum Teil im BodenwalTcr gclöft; die Natur
kommt alfo hier dem Bedürfnis der Pflanzen wie auch des Pflanzers beltcns entgegen. —
Bei all dielen hier kurz Ikizzicrtcn Vorzügen des Humus ilt cs kein Wunder, daß der
Landwirt, trotz aller Erfolge der Kunftdüngung. doch vom ..guten alten Stallmilf* niemals
hat laßen wollen. Dr. Hugo Fifchcr.
Ober Mi neral färben. Die gewaltigen Fortfehritte auf dem Gebiete der Phylik
und der phylikalifchcn Chemie haben lieh namentlich auch in der Mineralogie Itark bemerk*
har gemacht. Hier haben lieh vor allem die Anlichten über die Kriftallltruktur. aber auch
bcifpielsweifc jene Uber Mineralfarben welcntlich geändert. Es waren die Anwendungen
von Strahlungen (Radium*, Kathoden», Röntgen* und ultraviolette Strahlen), wie man
lie auf Mineralien zwecks Erforfchung ihrer Farben erfolgreich einwirken ließ, fowic die
Rolloidchcmic. die uns ein neues Bild diefes Gcgcnftandcs entliehen ließen. Wenn
auch die erreichten Refultate noch nicht fehr groß genannt werden können, ft» muß
doch zugeltandcn werden, daß mit den alten Anfchauungcn endgültig gebrochen werden
muß. Belaßen wir es bei der herkömmlichen Einteilung der Mineralien in farbige
(idiochromatifchc) und gefärbte (allochromatilchc) Mineralien, und bringen wir letztere
wieder in zwei Gruppen in primär und fckundär gefärbte, fo gehören zu den primären
folchc, die durch Strahlungen und Tempcraturunterlchiede lieh nicht oder nur unwefent*
lieh, im übrigen dadurch nicht dauernd beeinflußen laßen. Sie haben ihre Färbung
fchon bei ihrer Entltchung angenommen (Rubin. Smaragd. Spinell, gelber und brauner
Diamant ufw). Die fckundär gefärbten Mineralien haben ihre Färbung erft nach ihrer
Entltchung erhalten und können durch die genannten Strahlen fowie durch die Tempe«
raturen beeinflußt werden (meilt werden lie farblos). Die primär gefärbten Mineralien
werden durch ifomorph gefärbte Körper gefärbt, wie Magnciialilikatc durch Eilcnoxydul.
aber auch durch organifene Suhftanzcn. wie man hcilpiclswcile I g Blcinitrat durch die
vcrfchwindendc Menge von 1 g Methylenblau färben kann. Organifche Färbemittel,
denen man früher eine große Bedeutung zufchrich, beTchränken lieh im übrigen auf nur
wenige Mineralien, außerdem wird organilchcr Farblioff durch Erhitzen zcrltört. Sehr
fehwieng ilt die Untcrfgchung der lekundär gefärbten Mineralien. Die ehemalige Theorie
über die Natur der Pigmente ilt crfchüttcrt,
und wo die diluten vorhanden lind, lind fic
kolloider Natur. Feltgeltcll» ilt. daß es bei
den Quarz Varietäten — Amcthylt vielleicht
ausgenommen — um ein und dasfelbe Färbe»
mittel lieh handelt. Allerdings kennen wir
diclcs nicht Gleiches trifft für die blauen,
grünen ulw. Saphire zu. Ein und dasfelbe
unbekannte Pigment hat lie gefärbt Baryt,
(’öleltin. vielleicht auch blaues Steinfalz
lind mit dem hautigltcn Färbemittel, dem
Schwefel, gefärbt. Im allgemeinen darf man
vielleicht lagen, daß die Färbemittel mit der
betreffenden Subltanz des Minerals chemifch
verwandt lind oder damit genetifeh im Zu*
lammenhang liehen. Dt. Schmid.
Vagotonie. Die lebenswichtigen
unwillkürlichen Regulierungen unferes Kör«
pers ( Gc wc bsernährung, Wachstum, Heilung
von Wunden und Störungen. Drüfentätig«
keit ulw.) untcritehcn nicht der direkten
Ilerrlchaft des Gehirns und Rückenmarkes,
londern lie werden gelenkt von einem bc»
ionderen Ncrvcnfyltem. den autonomen
Nerven. Der Ha uptreprafentant der felb«
Bändigen Nerven faiern ilt das fympathilchc
Ncrvcnfyltem. Der alte anatomifene Name
ilt treffend gewählt. Sympathifch bedeutet
..mitlcidend ". Tatfichlich begleiten unwill»
kürlich ei n gelte Ute Vorgänge unfer Fühlen,
Denken. Fmpfindcn, Begehren, unfere Freu»
den und Leiden. Das fympathilchc Nerven»
ly Item wird Itandig balanciert durch den
Nervus vagus. Ilt nun der Sympathikus er»
fchöpft oder aus einem anderen Grunde un«
genügend aktiv, fo hat der Vagus das Über»
gewicht. Daher der Name Vagotonie. Hier«
durch machen lieh Störungen geltend, die
Ichließlich zu ausgclprochencn Krankheit?»«
zultandcn fuhren. Solche Storungen lind
zum Beifpiel : Blutwallungen. Herzklopfen,
kalte, feuchte, lividc Hände, Druck in der
Magengegend, launenhafte Darmfunktion,
leichter Wcchfcl der Pulsfchlagfolge, Neigung
zu Pulsunregclmäßjgkeitcn. Als vagotonifchc
Krankheitsbilder lind aufzufaßen: Herzneu»
rufen, Althma nervolum. Balcdow, ncrvölc
Magenltorungcn. Magenkrampfe, krampfhafte
Stuhlverltoplung. leichte Eiwcißausfchcidung
als Folge aufrechter Körperhaltung. Die Va»
gotonic ilt meiltvcrgcfellfchaftet mitallgcmein
Schwächlicher KorpeTvcranlagung; hierfür
Inrcchcn: Rcllcxltcigcrung. zarter Körperbau,
llachcr Krultkorb, fchlaffc Bauchdecken,
fchla He Haltung, Vermehrung der eolinophi«
len Zellen und der kleinen Lvmphozvtcn im
HluthilJc Mit Vagotonie verbindet lieh meilt
gciltigc Ncrvoütät, all« unruhiges Auftreten,
überltürzte Spree h weife. Kmpfindfamkcit.
Schreckhaftigkeit. Mangel an Konzentration,
an Ausdauer ufw. ( hefarzt Dr. Engelcn.
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5- KONZERT » I 4 >V\J
Sechste Synxpfiaiue
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Al» Lied ‘Vn der Eni*,
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n rcoäktioncllrr Art lind an die Redaktion der lUu
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icbaftslcbens }u|ammenfcl}t unb bie reiche Erfahrung beT »irt-
f d>aftlicbcn Draris in unmiltclbarer SulommenoTbcit mit ben
bcbctMidjen Organen |üt bie amtliche Sörbciung bes Julien-
bonbels aufibar machen (oll. 'Jlutb ber ©udjfianbel ift im 'Öct-
n?allungstat ber 'Jlubenbanbelsftellc Dcrtictcn. 91t Vertreter
bes 'Bnebfianbels ift ber erfte 'Boifteber bes ^örfenDtreins ber
OeutUbcn ^3uc5b^nblcr £>ofrat l)r. SR einer berufen worben.
Bon fier £anfiel5l)od)f$BJe in Beipjig. ©eficimrat IM.
I*. Sü* er ift auf fein «nfuefeen ecm ber Sertrelung ber
üniperfität im ©enat ber £>anbflsbod?lcbule burd) ben Bfabemi*
leben ©cncil brr Unioerfität entbunben unb an feine Stelle ©c-
beinrrat *1M- Dr. © 1 1 c b a gewählt worben, ©ebeimral l>r.
Sütiber bat bem Senat ber $anbclsbocbfcbulf M *b*er ©rün.
Dung, alfo (eit 1*98, angebört unb feit 1911 ben Borfifj im
Senat geführt. (Sr bat ficb um bie Oraaniiation unb fiie Ser*
TOültung ber £>anbcbbocb|cbuIc beroorragenb oerbienl gemacht,
wie er auch ben ©tubierenben allezeit ein bodjgefcbäeter Cffirer
unb Rubrer gewefen ift. ©einen Dan! fiat ber ©enat in einer
tlbrcffe jum Busbrud gebracht, bie t>pn einer Sborbnung, be-
ftcbenb aus bem neugeroäblten ©enatsDorHbenben <Scb. Kom-
in er jienrut ^licb. Gdbmibt , ©eb- iHat ‘‘Ptof- l*r. ^artfd) unb
bem etubienbireftor ©cb'.Hat "Prof. Ur. Übler überreicht würbe.
*ülillionennb(d)lü(f< auf fier ßeipjiger 2 ed)nifd)en SOteiie.
üuf 6 er in ber briiten 3 Rärjn>o<fcf in teipjig Dcranftalteten
aeebnifeben Smeffe, bie bcfannllich alsbalb nach ihrer Eröffnung
bureb bie Unruhen unb ©tra&enrämpfe geftört würbe, ftnfi, wie
aus einem Südblid in ber „ 3 rcbnifd>en SPttffe", bem amtliAen
Organ bes i'cipjiger fUlcfjamls, beroorflebt, immerbin noch 9 lb-
fcblüfje über mehrere $unb«rt 3 Xlillionen SRI. getätigt worben.
fln fiem Snfindjner Idealer • SWufeum {<£lara - gieglcr-
©tiftung) wirb Diel berumgebrutelt. Der Ronferoator bicler
Sammlungen. Dr. Sranj Sa pp, bat nun in S r . ii bcr^Jbeater*
Leitung ber Staatlichen Sübnen Sölüncbens“ eine übbanblung
üeröff entlieht. in ber es unter anberm beifct: „... 3 Bir polltn
pereinen, was pon Sübnenfünftlern unb ^beaterfacbleuten in
unermublicber Ürbcit getriftet wirb, um bas ©efamlfunftn>erf
bes beutfeben tHationaltbeatfis »u (ebafftn. Dem Jbcatcr bet
©egenwart mute rociteftcr Saunt gegtben werben. Daneben bauen
wir bic ©djaubiibnen ber Vergangenheit in ben »icfriigfteii
Xppen ber tfauptepoeben auf. Die oorbanbenen Vrftänbe rrbnen
ficb in bic gtofsen ©ruppen ein 5 ür feift alle 8 ®eifle ber
Xbeaterlunft ift ein ©runbftwf bereits Dcufianben. tTWobelle
unb "Pläne geflatten febon jrßt einen guten überblid über fien
Xbeaterbau bes 19. [\abrbunberts. Die reiifce Sammlung bei
Dcloraiionscntwürfc unb ßigurinen roachfl in erfreulichem
Einige mcifterlid>e SRobelle ber ViibnenraafcbtneTie werben bei
Dorragcnbcn -Tecfcnifern oerbanft. 8 üf ben 5erj<h«T liegt Diel
banfbaves SWaterial *ur XbeoteTge|chicbtc bereit: bie grofcc $abl
ber Vilbniffe. bie mit bem feinen »upferfticb bes 18. 3 abr-
bunberts beginn enb über bie pracbtoollen ßitbograpbien Don
bei SRitte unb bic repräjentatioen Olgemälbc oom £nbe bes
leßten ^abrbunberts \u ben föftlicben Söerfen Don ©abriel SWar.
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In unserem Verlage erschien
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PRIESTER DER KALI
Die Lebensschule
ein Indischer Roman.
Dfc Dresdener Neuesten Nachrichten schreiben:
Da» Ru* einer Frau Auf Jeder Seite würde man ei »pflren
ewi»*en den Zellet lesen, au* wenn man es nl*t wQkfe
Aber Im guten Sinne da» Ru* einer Frau mit behutsamen
und do* radcslchttlo* »ugrelfenden Händen lieht eine Frau
feine S*leler einen na* den anderen von der Seel« de»
Weibe» sie «rill alle Tiefen offenbaren Nid»! blohitellen lür
SA«ulu»llee, »ondern eben da» Wunder enlsdilelern. damit
man auf »einem Grunde da» Wunderbare erkennen toll er
kennen In Anda*l Audi da» Ru* einer Dlcbferln ? Wohl
do*. Irol« unverkennbarer Ungle l*hell Im Hrthenflug der
Dkhtung Ein lyHs*e» Talent ringt mit dem Slolt da. wo er
e» ln Niederungen iwtngen »etil Mil Meisterhänden kleide! e»
Ihn in feine larbenalrahlerde »*lmmernde GewAnder da. wo er
e» duldet Indien ersieht da» Land der geheimnisvollen Wunder.
Die Lehre von der Qual alle» Sein» und der Seligkeit des
Nirwana ver»bld»! die Seele der Rose Clalre ln den Dienst der
Tode» B 6Hln Kalt Alle», was Ihr liebt, sollt Ihr löten' Das
Gebot wird ihr «um Flu*. Siegerin aber blelbl das Abend
land. die WeUhell von der Erlösung der Well dur* Hebe
Dodi das b u di einer Dichterin.
Prell der Ce schenk« uigibe in edit Indlopopier gebunden
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Das Werk wird l. ZI. verfilmt.
Zu bestehen durch alte Buchhandlungen oder durch den Verlag
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der freien Schulgemeinde Ruppichteroth ibh. Kein)
tilgtet einigen Stadtkindern Heilunq von und Schutz
aeaen körperliche, geistige, sittliche Schaden unsere» Zeu.
Landarziehuna*h«in« mit Real-.Ofnmas. undteellB.
"iJharn. KI Kl.».«n, H.ilpad.gou. B.h.ndlun,.
Werbeschrift durch Oberlehrer Bodswlg
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j«hv ( indcr vom 1. April IsMaJO. Apf il 1910
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Solche Briete (prechen ».««1«* »!■•««.
„ 3 * bin im TJeflb* Jbrec ötbnfi. brr ich Ifiyg waatffgriWffn
6 pra 4 « unb vor allem iVe« in au#ae|f länti *i ‘»die «uf
Inbaltd wegen »eueftgebnibe Uerbrrltung iPiinjWe. 3«*
Bobe unter anberem eine« burd) Sie aelemt; 0 «k au* Bei
lieben TJeTanlaaur« oon 2 tami uufr ? 1 >cifr. wenn iu*t grgcmeing«*
Kertleben reWueitia etntrlit. frbr leirtii ataenfciiige «bneiffun«, I«
«bicbieu bernorgebrn fann 3 * ftlfifi bonv m cmr .rrau fur qrf u bia-
fair unb fle lind» fiir brutal «rbalieii «eine w
ftliitf Utb fteworben. Da* banfe ub 30»«'** 9L in
%* beftellte mir bdl "Pu* unb bin iSoit unb Jbnen bantbar
bafür. «* ift ein wahrer <5*a« für bte tungen 'Leute. !><« rauen«
erroedenb. mit »oblmcUenber Jelluobme. fittlid^em iSmfl unb Itifft
verftänbllcb arfcb neben Ift e* eine Derte emfdbläaiget ClieiaMr. Öl
aab wir obrpobl »A viele« »ulte, bed) •auftldeun« llbee Tuiitte,
von betten id» lein« <Ht)*mng baue «* I" *•
tflgllW Kbeetben Lefet fo ober abntieb über ba* , 2 B*rf.
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Sv*a«rblock 1 Kr. »*w. N«*p«»rto. Brief.tüek; Brauo.cJ.wei*
*tfd»sL, Br.ef.t-; Belgiew Nr. I. 2 6. 18 ; DIa*»^l. Nr. 2; Plaal
Frankreich Nr. lj Gri«<*caland Nr. 5. 80, 81 ; EafUadNr.l; Laacoa
Malta Nr 10. IS; Müden» kom^; Hallaad Nr- 3. 6; Norwe».
Rumänien Nr. 12. Ruu. Le»«nte Nr. 6: Sckwedea Nr. 4,6.13; Toa
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Ü17
malbefcbaG führen. 'Bilbniübüftcn unb «T rtrnniasfcn, 3Hc bnillt n
unb ^Motetten brbeutenbfr SJübnrnfünfller unb €ebriftfteller
bilbfn eine trefflidje (frgänaung birfex it»cil über bie <&rcn^en
be* rein <'JfonogTapbifd)fn binausgcbcnbfit SlunftfammJunp.
^Dichtere Jau|enb ^botpgrapbien bilben ein ©übnenfünfller-
ard)ii> oon ungewohnt idjem Umfang. parallel biexmtt gebt bif
gepflegte Sammlung bonbfcbliftlidKr Dcrumcntc gur Cileiatur-,
'©iibnen- unb tfcitflcfcbicbte. Der ftröfete €<feaß bes Kaufes
ift inben™ bie Bücherei mit runb 30000 SBänben aus- allen
fttoeigen brr ‘öübncnlitcratur unb ber Xbeatrrn>ifTcnfd>aft. 6ie
wirb (4)Tittn>ei(e mit bem Ausbau ber fecbaufammilungcn plan-
mäßig ergänzt. 5m fommenben €ommer feil fic neugrorbnet
ber allgemeinen Sicnußung roieber jugänqlid) fein, lirroäbnt
leien nod) bie Sammlungen ber 2Rdtiond!en unb Schatten-
figuren unb bie japanifdjrn gigurinen, nur um »eite 'V<r-
fpetttDcn unterer Arbeit«* unb 6ammelpfli(bt tu öffnen. Sur
Seit »irb mit Spitteln, bie einem freigebigen Kunflfreunbe rer-
bonft »erben, bie iRcfonftruftion be» griedjifcbcn unb römifeben
Jbeaters nacb ben gefieberten heften betrieben “
9Iuf ber grnntfurter Dnternalionalen SReffe vom 2. bis
Aum ll.SDlai »eiben bie 2lu»ftcller ber CSruppe „ftunftgemerbe,
<£bina* unb gopan • ^Darcn" gcfcfeloffen im ©ortbc -SKröbaus
untergebradjt fein. <fs gibt ficb in bielem Bau ISelegenbeit
für eine jroccfmäfeige unb jugleicfc rei^polle Slnorbnung ber
vcrfcbicfccnen. 2lusftellungsräume unb -€tänbe. Unter ben 2lus*
ftrllern befinben fict) bie erften funitgeroerblidjen öäufer Deutfcfe-
lanbs. |$ux Slusftcllung gelangen alle Kategorien funftgeroerb-
Ii*er <£racugniffc, fünftlerild) ausgefübrte 3Röbel. Keramifen,
tjoljmoren, Siedereien, Batif ufro. Bon ben oerfcfciebenen
groben BSerfftätten [teilen unter anberm aus ber 'I8irtf<hajts-
bunb beutföer Kunftbanbroerfer in Dresbcn, bie Jtündjcner
3Berfftätten . bie Jlunftpflege in Reffen, ber Bunb babitocr
Rünftlerinnen u|ro. ?lad? bem Qbefagten bebarf es feiner groben
Bcgrünbung mebr. rornn ausgrfprccben roirb, baß ber Befudb
ber weifen granffuvter internationalen SReffe für alle am
Äunftge»erbe interelfieTten Greife buTcfjaus empfehlenswert er*
fd>rint. <is ift rallom, fid> roegerc ber Vermittlung oon Unter*
funft&gelcgcnbeit recht zeitig an ben SBobnungsnadjreeis bes 9Ke6-
amts ru wenben, ber feine 3Jlöflli<fcfeit unbenu&t taffen »irb
alle SDIchfläfte in guten Ouaitieren unteriubringen.
Tos britiidjc tf-inreifcoerbot für ehemals feinblicbc
6 t aatsan gehörige ift (eit bem 23. Dezember 1910 in Kraft,
oon biefem -Tage an gerechnet bürfen für einen 3'ittaum oon
brei iabren feine ebenfalls fcmblicfccn Staatsangehörigen nach
©rcfjbTilannien ebne befonberc (Erlaubnis rinreifen ober boit
länger als brei 3Ronatc verbleiben.
£ie ©ebirgs« ober liroler $änge* »elfen finb noch pic!
*u wenig befannt. obgleich bies längft ber gall fein fonntc.
Sie finb pollftänbig ausbauernb, beanfpruebrn rornig pflege
unb finb ber fchönfte Sdjmucf für Berauben, Bfllfon». genftet-
bntftungrn, Bfumenfäftcn ufto. 3Ran bejiebt bie echten
feurig -blutrot blübcn&en unb rooblrieebenbcn $ängt -»elfen
oon ber berodbrten unb beftempfoblenen Samcncucbl unb Senner
banblung »g. (£. ö eine mann in (Erfurt, gür biefes Qabr
mühte bies aber foglricb gefebebm. Berfanbjeit ift onfang 'IJlai
Die fräftigen lopfpflanien foften lOOStüefbOBlf., lOStüefO^f
l€tüd 1 3Rf.)U4Üg(i<b20"/ t Xcucrungs.^ufdblagunb Berfanblpcfen.
>/^ Jagd
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Beckens und der Blase, grgrn Fntxündungen itrr Nieren, du mit ____
Trink-, Inhalation!- u. Badekur,. Kmnkk Mn, »„<- «nrf s ,„,| uini „
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ooo
Loee a 3 Mk. (Postoeld u. Litte
60 Pf.) Aurch dee Waiaptverlriet) :
Alexander Hessel
«cachs, St*ai*lofiorie - Einnahme, I
Drei den, Weisseg aase 1.1
Postscheckkonto Leippig 29713
Cftnncfatxfervteg 22- fr
^QttekfHr-lnksirte
PLATZ
Wirrten. Ibutr 34
ItleMM Ir. K4S
518
3IIuftrirte 3«>tung
91r. 4008
BieOWANN-PHÖNIX-tfAHLe
GeBR.BLCqUVtANN
STAHLWERKE "DÜSSELDORF
STAMMHAUS: „
PH0NIX^rAHLWeRKe<J0H£.Blli£KMAHHAURZZUS(HlA6^TWIC
I
f
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2Iuf 6cm 2?q|(pn. Stad) einem ©cmälbe »on l£uqen 3cn6ia(|if.
ORit ©cr.rtmiflunfl tci Ungarikbrn Runftwrlafli*21.*©. flenne*« flalmnn in t'ut'apfft.)
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.
520
Sltuftrirte 3eitung
«Kr. 4008
£Die Reform urtfere^ *S3eltBtlöe&
5)3
Dr. 2lbolpb Rooftcr.
crurh- »um floihsminiflft t*s iluoiräiliflfn rrnannl. Stilglicftbn
eoiuilh-mcfialilihrn Darin, julrtit Teiilfthci 2tricb»tcmmi Kar für
Ni ?tbftiminuna*0rbift in ^ vrDfrbf r«ir > t0 .
,cn großen lintwidlungscinbcitcn unb
_ tfntwicflunflsftulen, in beren inner-
lid) bedingter Abfolge Heb bas geiftifl-
geftbicbtlicbc Ceben ber 2Kcn|cbbcit
jicbt. ent(prc<ben cbenfo Diele cbaTaftc*
riftifebe Normungen unb Formen bcs
Bcltbilbcs. Tenn in bellen ©cftaltung
gelangen alle irgenbroie maßgebenden
unb einflußreichen ©ruppen Pön ppliti-
leben, wirtlcbaftlicbcn, Cünftlcrifdbcn. reli-
giösen, rein intellefluellcn Bcroußtlcins*
lagen unb Bewegungen jum “Jlusbrucf,
bie ben gefeßiebt ließen Inhalt einer folcbcn
tintroidlungsftufc ausmacbcn. ?iod> in.
ben »injigften if in^Hbetien einer Belt-
anjebauung fpicgelt fid> bie allgemeine
Bticnsarl eines Zeitalters; jebem ^Ib*
fcbnittbcr©<|<bicbte gebärt ein beftimmler
Jpp gebanflitbcr (Sinficllungcn unb ju-
lanuncnfaflenbcT Übcr*eugung als leicht
ablesbares 'JUlrrfmal leinet Bdonber-
beit an.
Ticlcs Bcrbältnis laßt ficb ebne fDtübc
burd) ben ganzen Banbcl brr feiten
binbureb ocrfolgen unb beutiid) feft-
[teilen. s bat aueb für bie ©egemvart
jeine ©ültigfeit bebaltcn. Ber Die ©c-
lamtDerfanung unb bie einjelnen Züge
bcs Bcltbilbcs ober ber Bdtanfcbauuna
unrerer Jage \u erfennen unb in ibrer
(Sigcntümlicbfcit au c rf affen oermag, ber
finbet in ihnen alle jene SWomcntc; ©cfinnungen, €trcbungcn, Neigungen, Bcrbaltungs-
weifen, Jäten, teiftungen roieber, in beren pcrioirrenber gfiU« unb Reibung ficb bas
(Scbicffdl unteres Gebens aus-
wirft. 9t ur in einer Beaic*
bung ift ein bcacichneiibcr
BcAfd eingetreten. Bab-
renb früberen (Stufen ber ünt-
roidlung, gemäß ber im Ber-
bältnis einfachen ’21rt ihrer
©runbrerfaffung unb ihres
Ausbaues, eine beftimmte
unb ba rum leiebt beftimm-
bare Form ber Bcltanfcßau-
ung ober eine nur geringe
gabt [olcber jugeorbnet war,
$ei ebnet ficb bie ©egenroart
nicht foroobl burdj ben 2Rangel
einer für fic ebarafteriftifeben
©cfamtPorftcUung Dom 'Jöefen
unb Bert ber Birflicbfcit
als DiclmebT bureb einen
d her reicht um an allen mög-
liehen ‘Slfpeftcn unb «int-
würfen aus. Tie unrcrglcicb-
liehe 2Jiannigfaltigfcit an
fruchtbaren Spannungen, oon
benen unfere Seit erfüllt ift,
unb bie uns ju überwältigen
broßen, finbet ihren '.Weber-
fcblag in einem bis aufs
äußerfte gcftcigcrtcn Bctt-
beroerb ber Dcrfcbiebenften
Beltbilbcr.
Aft es mög lid), in biefem
bewegten «Spiel eine einheit-
liche 6tTÖmung *u erfennen?
Ober beftebt nicht bie (iigen-
art bcs geiftigen Gebens ber
©cg empört gcrabe in ber
Buntheit, wenn man will,
Unorbnung (einer geiftigen
Bewegungen, in einem un-
pebänbigten Überfluß gebanf-
licfcer ©ebilbe, her aller Be-
mühungen um Ausgleich, um
©eroinnung einer cinbeitlicbcn
©ejamtanftbauung fpottet?
Cf inc ©emeinfamfeit, aller-
btngs mebr eine folcbc nega-
tioer *2lTt, fpringt aber (ofort in bie klugen. Tas ift bie energifebe Ablehnung aller meeba-
niftifchcn Bdtanfcßauung, b. h- jener Borftcllung, bie fid? has ©efüge bei Birflicbfcit Don
naturwinenldjaftlicb-pbonfalifcbcr Eigenart unb ron matbematifd) berccbenbaren unb formu*
Leutnant (öraf ftalnein,
rem Sciiwfbi- Sl araUcrmtflimtnl 3. Rubrer einet brulldtcn T«
iteuillf in 8-an rpn ben fiiaiupfm nc*i8e|(Ririi PVbin, rurt* er
7.itpiil beim Deilr ?iitbtnröUflfl»i in 8a U.msf«tn& PMi^iirbtn.
in CUTbclten rc*n fnan^cfifittcn iecHNitcn erleb oft«
'Bom 44. Äonflrcü ber Teutleben ©cfellfdjaft für Chirurgie im £amienberg-Bitd)on>-i;>au5 tu Berlin:
Blid in i>cn ßifeungsiaal währenb bet crflen Tagung am 7. 'Jlpril.
I. ©rbeimral Bier, ber Bcrfitvntv bcs Äonarcfics. '1. Ocbctmial Rörtc. 3. fSebeimrat Riimmel.
lierbaren ©efeßen hebcirfcbt bentt. iOlan
fann biefe tlbiebnunp auch als bie '2lb-
febr ron jener '-Huffafiung anicbcn, bie
bei ber Betrachtung bcs 6c«ns unb bes
Tcnfcns allen :i'iacbbrud auf bas for-
male, gefle, ©ren^bafte, lagifch cinbeultg
Beftimmbarc pcrlegt. Bir leben ohne
>uagc in einer ,^cit, bie bur6 Die 'Jluf-
locferung unb B<rmacblüftigung bet ^orro
gcfcnn^ci ebnet ift, mag bfefe ^orm als
fefte politiiebr Bcrfaffung, gcfcllfcbaft-
liebe Stanpention unb Siegel, wirifcbaf!-
liebe Crbnung, tbcologijchcs unb tirih-
liebes Trgma, ablclutc roiffcnf cbaftlicfcc
(irfennmis, pbilofopbifcbe (softcmatil
cbcT wie immer fonft flur Tarftellung
gelangen. An ber ©croinnung unb Be-
wahrung bes Formalismus erblidt man
nicht mehr bas erfrbnte Seil.
Tamit crbelli ficb aber unmittelbar
auch jener pofitioc 8ug, ben alle bie
iablrcicbcn neuen Belt bi Iber, bie in ber
©epenwart «um Borfcbein unb «ur ©cl-
lung lommcn, miteinanber pcrbinbel.
unb ber cs bebtngt, baß man mit gug
Den einem ©anbei unfrrer ©eltanicbau
urg, unb rroar oon einem |cbr tief-
gteifenben unb umfaffenben. ipreeben
fann. Tenn gana allgemein roobnl un-
lerer .Seit bie lebhafte (Sebnfucbl intie
nicht jotoobl nach einer formalen gefli-
gung unb qefeßlichen Sicherung ihres
©eltbilbes als oidmebr biejemge nach einer inhaltlichen Bereicherung, nach einer ftoff-
ließen 'ilusbebnung besfelben
Glicht hie (fntbedunß neuer
'Xcpeln, lonbcm biefemgr
neuer ©ebiete, neuer fßirf
licbfeitrn. neuer Anbalte, neue;
i'ebensmöfllicb feiten, neuer
«ccbaupläße jur Üustoirfun,
bcs unftillbarenTranges noch
Jätigfeit, nach ©cftaltung ift
cs, auf bie her ©eift ber JJeit
binjiclt. illicßt neue Bin-
hungen unb Formen, fonhern
neue Jiefen unb Bewegt-
beiten werben erftrebt. Sin
bic Stelle ber 6tatif tritt
bic Tonamif, an biejeniac
ber Berehrung ber Blatbe
matif ein jrifches Berftänhm-.-
für Bcfen unb Bert ber
Tialeftif. ©erabe bas, roac
ficb nießt in Formeln unb
Formen f affen läßt, reiM
^laebhenfen unb »Täfle. Bie
benn bas ■Jluge bafür wiebci
roacb geroorben ift, baß 'Jtecfct
unb ©rbalt bes Gebens eine
eigene, jeber lopifcbcn Bc-
grünbunfl unb £cbematii;c
rung überlegene 3Wad)t auf-
roeifen. unb baß es Tinge
uvifeben toimmel unb ttibc
gibt, ppn benen ficb untere
6d>ulir»cisheit bis jeßt nichts
bat träumen fafjen.
Tabin geboren jene tir-
ober unterbewußten fetfißben
.Suftänbe unb Borgängr bcs
Traumlebens, jene pfpebe
patbifeben lErfcbeinangeti bes
Bcrgeffcns, Bergrcifcns, Bei
fpreebens, bie cif! ßiegmunb
Frcub mit feiner „Blocbp
analpfc" jum ©egenftanb
einer ernftbaften wiflenßbaft-
lubert Unterjucbung gemacht
bat. Tenn natürlich brängt
bie mcnfcblidje (Srtenntnis
babin, aueb in biefen bunflen Reichen — unb es ließe ftcb ibnen np<h eine ganje 9le«bc
abnlitber (irfebeinungsgruppen anreiben, auf beren (Srfunbung ficb bas Antexefte ber ©egen-
wart richtet — ©ejeße, Bcftimmungsgrünbc, tfufammcnbänflc aufaubetfrn. 'Jlbfr Dirfcs-
^rof. D. Hermann gering,
Honriliorialfat. t** cirmoT 8er il>»o-
loaiKten Ä.ifulut 8er Umortfilol b-illr.
t im 82. CrbfiMtobr in Doll« a «£. «Dhc-
ifriu Steller, bullt j. 6.»
'Prof. Dr. iDipriti (ianter,
l'Wh tbcfral. 8rr benibmlt 'Utcilfwmal.lrx
8er Pe:8d8el«r UncMrfildl. 8t||rn ¥*aupl-
(irbirl 8ic (ftflikichlc 8er iPtalbenuilif mar.
f in bti8c!8trfi im eiltet oon !<l 3*J8rtit
©eprg <£dnveilict,
cm weil über T l cul|«Mon8s SceijM binouo
bfldnnlct |ubrrn8ct 8<ulf(bicr 3ourndliil.
SSrtJMSjKbct 8r& . iWrliner .Ifllenuro“,
feierte «tin 12 ‘Jlpul ftirtttt 70. WeSuflMdfl
'Prof, gerbinanb ©rcgoii,
berubmtet fctu liehet <-<fc«ru|pielcr. Jl»iialie8
8et ‘MemharM Duhnen in iVrlin, perhet
.'ntrnbdnl 8e; :**!<innbcimet f'pflbealers.
IriCrle ein lii 21pril feinen .’^i SWburMaa
Rc-mnict.ücnrat ‘p, Tboter,
befannler C^rpfatjuimann 8e» DrljhrJnA.
ein Dioniei 8« D<ÜK'<'rfnban8rl r . + m
k -Spfil (n Vftpüa «r*r ■fllirt non f>2 ?o8r«
(Dbol- 21tfli« boenifch. ßeipua
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91t. 4008
Otluftrirtc 3cilung
521
®ie <Sd>redensl>mfd)aft bes Kommuniflcn ftölj im 'Boflltanfce.
1 tdjipfe Solfcnftcin, bas &aupt quartier PPn S»pld, t»cn rro aus er feine flaub- unb ffrprcf|ungsfcibtten in bas 'Jlofltlunb unternahm. 2, Sin fo-mmunifh|cfc>cs 'äutobafc; $»aufcn perbranntrr ben ijmirpbntin bur<b C*ic
Wrf$en Sanken abflcnommentn ©affen in galfenftein. 3. JRaj töl*. bei T*if*alor bts ^oßtianbes, bcflen Terrorismus jefct büret) bas ffingteifen ber 3lfid?sn>ef)t ein 3irl 0<leW »erben ift. (Dbol ff €etbui(jCT.
1‘bflmitJ. ) 4. 3nbönflcr ben $c>U t»or bem Dölbaus in flauen. 5. u. 8. "Sillen bes ßabnfanltn Jtrötenberbt (9?r. 5) unb bes "Baunteiflcrs Äaiftr in föalfenftcin, bie auf Sefebl t>on f*»ü als 9lepiefialie flehen bas
ifinrüden ber Jlcflieningslnippen in bas ^Jpfltlanb in 'JJranb qeftedt worben finb, 7, 93Cicf auf flauen, bic fcauprftabt bes ‘Coqltanbes, oen bet £»lj buid) Drohungen nttbt als eine 3Rillion erprefjtt, 8, falfenftein.
M« 3entral« ber fommuniftifcbm 'iVireflunß im Sogtlanbe, bas €lanbouarticc con (ÖU unb feiner „Alpten Urmee". 9. Die ebenfalls auf Deranlaflung pon $>61} tmreb Dranbfliftunq jrrftprtrn Villen bes Kaufmann«.,
»5ron^ Sange unb bes 'Baumeiftfis Saum in galfenftein.
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522
3Uuftrirte 3«itung
9lr. 4008
Slbrüftung auf £>e!golanb: Ülbmonticren bet 21-cm • Cv>cfd?ii^tür nie . 3m
simtergrunb: ®er söelgolänber fiafen, ber na<f) 9Se|d>Iu|j bet Entente
gefprengt werben (oll. idw . ‘.Ilellrt SUpppmdM! ?td<bf, SNofTr & Ptuppel tftlfc»lnrtbdb*il.’
^eftreben «ft ni*t bas eigentlich Unmittelbare unb (£boT<»fterifiif*e. <|ine fol*c Neigung
teilt unfere Seit mit allen anberen (Epochen, in beiten eine wiffenfebafttübe löcfinnunfl oor*
banben war. Sas uns jebo* an jenen (Gebieten fe||clt, bas ift nidjt jcnpobl bic (Er-
wartung ober (öeroifebeit, au* fie mit ben 3Dlittcln ber (frfcnnlnis bewältigen ju fönnen
unb bie ihnen innetoobnenbe (Gejebmäbigfcit unb ilfTurfa<btbcit ans Cicfct ju forberr, als
oielmcbr gcrabc bas (Scbeimnispollc, öalbbunfle, irrationale; es ifl bie Hoffnung auf
Offenbarung bisher ungeahnter liefen unb 'HcTlcblungenbeitcn ber menfcblidben Seele, mir
überhaupt ber Ü3clt. Stocbbem jabrAebntclang bas europaifdjc (Gciftcslebcn oon einer aus-
gefproeben rationaliftif*cn unb fritifdjen 'Betoublfeinsarl beberrfcbl war, bie ibren reinflen
'ilusbrud in ber macbtopllen (Snttoidlung ber atu noiflenfebaf teil fanb, beginnt jeftt roicbcr
über basfclbc eine ftarfc Söellc unwJennbar romantifeber Stimmung unb (Gebanfenri*-
tung binjuftreirben. Der „(SrprcfRonismus" unferer Jage ift nicht bcfcbränlt auf bas
©ebict ber Kunft. Sin tiefer ilmfcbroung polhiebt ficb nicht minber auf bem (Schifte ber
'.Religion, bic man oon ihrer
(frftarrung in formen, Dog-
men, oon ihrer geftlcgung auf
ben "durbftaben unb auf bas
■ffiort bes 'Befenntniffes ertöten
unb auf ihre urfprünglicbcn
unb feböpferifeben Ouellen,
nämli* auf bas lebenbige ©e-
fühl unb bic innige Kraft bes
©emütes, jurüdfüljren unb ron
hier aus neu geftalten möchte.
Unb cbenfo beachtenswert unb
fcnnAct*nenb ftnb jene 33e-
«Übungen, felbft bie ^bito-
iopbic, b. b. jenes 'Xcicb, in
bem ber Storftanb bie unbe-
Dingte 2IUcinberrf*aft ausüben
Au bürfen f*cint, unb bas ficb
aus|*lief}licb in ftrengen unb
fetten Gegriffen auf baut, nicht
von ber ©runblage bes foftema-
tifeben Denfcns aus, fonbern
Dom ^Ueben" unb „(Erleben"
ber ju begründen unb au ent*
toidfln. tölar. ftrebt na* einer
Uberroinbung jenes pbilofopbi-
feben Titotlbitbes, bas feine
Eigenart unb ©ro&c in ber
ttnfflellung eines logifeben
Fadbrocrfcs, in ber (Gruppie-
rung unb formalen Slnorbnung
bes Stoffes befafo, ber bem
Denfen aus ben Streifen ber
Statur unb©cf*t*te Auftrömtc,
unb ber nun fofort bureb ben
regiftTierenben unb ftaffifiaic-
renben SRccbanismus bes 'öcr*
ftanbes aufgefangen würbe.
Die Degenwart empfinbet
$ie <£rpbfionsfatoftropf>c bei Königsberg i.^r : (£jplofion bes iDtumtions^
lagere 9totbenftcin am 10. Slpril. Sei ber Hataftropbe fanben über 240 ‘per.
fonen ben lob.
biefen Formalismus, ber feine Strenge auf faft allen ©cbictcn ber Slultur befunbete, als
eine (Entleerung unb -‘flergeroaltigung bes Gebens, als eine Unterbrüdung bei Sülle bes-
fclbcn, als eine 'Cercinfeitigung unb 'Itoröbung feines '3tci*tums, als einen Uerfu*, ben
uncrf*öpf lieben ©cbalt ber '“Birflicbfeit au beengen. 3bm gegenüber ruft man roieber bie
Kraft unb bie (Geltung bes Gebens an; man Drängt fort ton ber grauen in bem
(Glauben, aus ber ’öcwegthcit unb Irrationalität bes Gebens ben Neubau unferer Kultur
unb im .^ufammenbang bamit au* ben Neubau unferer '2vtetldnf*auung tornebmen unb
burebfübren au lönnen. Denn nur — |o gebt bic dberjeugung — inbem man bas ßeben
unb bas Erleben in all ihrer Unmittclbarfcit unb ©c»cgli*feil ,uir ©runblage bes neuen
'Ktollbitbcs madjt, (ann man eine ©efamtanfebauung entwickln, bie ber allgemeinen Kultur-
ftitnmung unterer Seil, bie ihrem Stollen unb 6cbaffcn ben angemeffenen gebanlficbcn
'itusbrud ocrleibt. unb bic aueb in ilbcrcinftimmung mit ber eigentümlichen 'ÜJcfcns
terfaffung biefer .Seit ftebt. (rebr flarf, febr einfluforci* finb bic fubjeftioiftifeben unb
irrationaliftifeben (Strömungen
'Itorurtcil5lo|e Prüfung ibrer
■©ebeutung wirb au bem (£r-
gebnis gelangen, bafj fie ohne
Frage au einer (Erneuerung
unb ^crlcbenbigung unlcrer
oft in Ibeorie unb Formalis-
mus allAufebr befangenen ^Oeli-
betra*tung beitragen fönnen
unb beitragen merben, bafj mit
ihrer febran fcnlofcn kneifen-
nung unb ^ulaflung auf her
anberen 6eite aber au* wie-
ber erhebliche (Gefahren oer-
bunben finb.
Pon ber Jogung bes 5tei(i)spcrbanbcs ber 'Seutjdjen 3nbuftrie im :H{armc>r|aal bes äoclogifcbe”
(Sortens in -Berlin am 14.HIpril: ©efe. SomineTäienrat®cut(£b,©encralbircllor ber 21. ■(£ ■©., [pricbl.
3 nbifcbe ©prücbe.
Keine ‘JDüfft fann bas wahre
3* oerletjen, lein geuer es
oerbrennen, lein SBaffer es
feu*ten unb fein $Binb es aus-
txoefnen.
DieFreunhfcbaft bes ©Uten,
Aucrft blci* wie hie Dämme-
rung, nimmt ftetig ju.
(Sin König fällte toeber
Freunbe no* 3fenoanbte haben.
^5Jie eine glanjenbe '©lume
ohne Duft, fo Hnb bie 5öorte
besjenigen, ber ni*t honbelt,
trie ex fpri*t.
2ue bas eine Ding, bas eine
Dtng, was not tut; tue bas
Dute, benn bas ©ute tut not!
Unb tue es beute, benn es tut
beute not!
Poin Riiibiobrsiportfeft im berliner ßlobion cm 11. ‘älpril: Sie Seil-
nebmerinnen am ‘Jßalblauf, an bem in bie(em 3«bre jum erftenmal Bornen
beteiligt waren, »erlaßen bas ßtabion.
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2t en neu in SCarlsborft bei 'Berlin am 11. ilpril: Sprung über ben Tribünen-
graben im 5Ha(enberg-3agbrennen. 9ln jweiter Stelle ber Sieger grcilauf.
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i miiiimiitiiiiiimiiiiiimi mm m m i
i m m iiiiiim luiiiifttiiiiiuiiiKi m i
1 : - : 1
<£(ement tn ber modernen $unft.
S3*ft $ujo #. Jl e I # ( n g ^ « u 1.
j; II
niiiiiiiiiiiniiiiiiaiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin min tu in nun min man um in umr
ufil ift »orausfeßungslos, fie fteigt au« Öen Jiefen bes
ilnterbewußtfeins auf unb ift ©emcingut brr 2Reufcfr*
freit, ba» feiner Überfeßung bebarf. Die Anfänge frei Literatur
toi« bfT bilbenben Äunft tonnten nur befcfrreibenb fein. (Erft
bei Afrptfrmu« gab ihnen Leben unb €eele unb gehört einem
fcbon ocwgffcfrrittcnem 6tablum an. AbQtbmus ift fcbon
SDtufif unb fteigt aus unterbewußten Antrieben empor. (Es
ift ber mufifalifcfre ©ebalt, ber uns in ben €<frilberungen
Römers beftrieft; es ift bie Harmonie ber Berbältnifle, es
ift Linienmufif, bie aus ber flalfifcben. ^fzdfritcTtur fuggeftio
auf ben Brfcfrautr überftromt. (Es ift be^eicfrnenb, baß bie
im Altertum aiemliefr fononpme ©iffenfefraft ber Aftrelogie
unb ber Aftronomie au bem wunberoollen begriff unb un-
fterblicben Terminus »Harmonie ber 6pbören" fubrte. Darin
ift bie Aangerfrofrung ber SDlufif als foszniiefre Äunft aus*
gefproefren unb bie Brüde au religiöfen ©eltanlcfrauungen
gefcfrlagen. Harmonie ift es, was aus ber grieefrifefren Äultur
uns gleicfrfam mit ©obllaut überftromt unb ben ßufammen*
flang finnlicfren unb ibeellen (Sntaüdens frersorrufi. 6© fteigt
irbifebe 6d>önbett au göttlicher Berddrung bureb bie Äunfb
ober © ötter oericibcit auf bie Bitte ber Äünftler ihren ©e*
ftalten blüfrenbes Leben. 'Die ftiTtbenmufif entwidelt fiefr
parallel mit remanifefrer unb gotifefrer Runft (oornebmlidj
Arefriteftur). B3ii fommen bier in bie 3ri* ber Music»
coelwta unb erleben bas fcfreinbar parafroxe Phänomen,
bah bie urfprünglicfr gefüfrlsmäßigfte, natürlicfrfte, primitiofte,
ja, man fönnte lagen, animalilcbfte Äunft Heb ftreng geglieberte,
unenblicfr reiefre gormen foroic augleicb einfache unb gigantifebe
Bloße fcfrafft. Die SPlufif, oielfadfr aus fenfuellen Untiefen
emporgewaefrlen, bat firf> au abfoluter Xranfjenbenj erhoben,
unb biefe (Eigenfcfraft fpiegelt fiefr in ber bilbenben Äunft be»
anitteialteTS fowie oon Boaana bis su ben Anfängen ber
grüfrrenaiffance reftlos toiber.
SDItt Ausgang ber ©otif (©iotto) macht fi6 eine leichte
Dioergcnj au>i|chen ber (Entroidlung ber SDtufif unb ber
bilbenben Äunft fühlbar. Docfr Ift friefe Dioergena mefrr
außerlicfr gegenftanblicfr, aber feinesroegs oer tieft. ©afrrenb
auf bem ©ebiet« ber 3Rufif bie Äircfre abfolut berrfchenb
blieb, begann bie bilbenbe Run ft, namentlich unter Botticelli,
ifru Anregungen unb 2Kotipe auch außerhalb ber Äircfre au
fuefren. ©leicfrioofrl finb auch bie mptfrologtfcben DarfteUungen
ber grüfrrendiflcnee oon einer fo feufeben Duftigfeit, ber
Ausbrud ihrer ©öttinnen fo feufch, weltfcbeu, mimofenfraft,
ber Abptfrmus ifrrer ©«halben unb Bewegungen fo anmutig
»»erhalten, bah felbft ©öttinnen unb Apmpben im letcfrteften
©eroanbe weit uberfinnlicfrer unb religiöfer empfunben finb
als bie üppigen SDlabonncn ber 6pätrenaiffance unb bes
Barod. Afrptfrmus unb Joncfrarafter laufen in SDtufif unb
In bilbenber Äunft noch parallel. Bei bet formalen Durch-
brechung aller bis babin geftenben gormgejeße oon 3Ricfrrl~
angelo bis Buben« ift bie SWalerci ben Ausbrudsmitteln
unb formalen ©teufen ber SDRufif ungeheuer oorausgeeilt,
benn mir müffen bi« au Bacb unb Beetfrooen ©ergreifen,
um innerhalb formaler ©renaen unb eines einheitlichen
Afrptbmus biefe frimmelftürmenben, neue Gelten erfcfrließen-
ben fünftierifchen Offenbarungen au finben. 3m (päten Barod
unb Aofofo fliehen bie Ausbrucfsformen ber bioerfen Äünfte»
gleichviel, ob Äircfrenmufif, Jana ober Opernmufif, ob
bilbnerifcfre Ausfcfrmüdung ber Äircfren, Calais, (Eremitagen
ober Ifreater, burefraus jufammen. SDtan oermag faum au
unterlcheiben, ob man fich im Opernbaus ober in bei Äircfre
befinbet. Die im reinen gefuitenftil gehaltenen Rircfetn lebe inen
mefrr au einem fcftlicfren (Empfang als ju anbäebtiger (Ein*
fefrr einaulaben. Äunft unb Leben waren (eit ber Blütejeit
bes Berideilcben Seitaltcrs nie mefrr fo fonform unb ein-
heitlich in frei ©irfung wie im Bfütentraum bes Aofofos.
Da« gange SRofofo War Pom fleinften SEJlobel bis gum üppigften
JbTonfaal, oon ben anmutigen DarfteUungen Atatteaus bis
au ben gigantifefren gresfen Jiepolos ein einziger Jang*
rfrotfrmus. Alles tanate, (Engel unb ©öfter, SDlartprer unb
Könige, D«g«n unb Aitter. Das gange Aofolo mar ein
tomnus anmutig ftilifierter Cebensfreube, fann nur mufi*
falifcfr empfunben unb mufifalifefr oerftanben werben. Das
»prfe« nous le d6lug« ber tanaenben BofofogefeUfcfraft ift
nur unter bem fuggeftioen, Bergeffenbeit fcfrenfenben SHaufcfr
eines fü|en, betäubenben Afrptbmus au oerfteben unb nach«
auf ö fr Ich.
Der fur<frtbare SRücffcfrlag, ber auf biefen ßebensfatneoal
in ©eftalt ber franaöfifchen Sleooluhon bereinbraefr unb auf
biefe Orgie einer überfeinerten alten Kultur bie blutrünftige,
allen bisherigen Äuiturfaftoren tobfeinbiiefre gafobinerfrea-
fcfraft brachte, refleftierte nirgenbs fo fchlagenb wie in ber
bilbenben Sfunft. (Ein ober politifefr tenbengiöfer Allegorismus,
ber auch bas Kaiferreicfr fennaeiefrnete, folgte ber gleicfrfam
unbewußt f «hoffen ben ftunftroelt bes SRofofos. Alles war Ab-
Wi,i unb ©ebanfe geworben, bie bilbenbe Runft batte bie
Atufit otrloren. Abnlicfr wie bie großartigen Schöpfungen
ber ^>o»frTenatf|ance oon Aaffael bis SDli (frei angelo, mar es
bie ÜRufif, bie bie Dbantafie, bas Denfen bes (Empires be-
berr lebte, unb fie überwuefrerte nunmefrr bie ©ifröpfungen ber
bilbenben Runft. Aicfrts bringt uns |o fefrr aum Bewußt-
fein, mie unentbehrlich ben ^Berten bilbenber Äunft bie mufi-
falifcfre Seele ift, als bie Jatfacfre, baß wir alle jene Äunft-
perioben, bie bes mufifalilcfren ©efraltes, bes fcfrwingcnbcn
Slfrgtfrmus entbefrren, als minberroertiger, als antiquiert
empfinben; barum fmb für unfer Äunftempfinben feine
3)triobtn unb SRicfrtungen fo ausrangiert wie jene, in benen
arbotfrmifefre, impulslofe ©ebanftn- unb Anefbotenmalcrei
alles mufifalifcfre (Empfinben innerhalb ber bilbenben Äunft
gleicfrfam erftieft.
A3ir geben uns feiten Arcfrenfcfraft barüber, baß SRcifter,
au ifrrer Seit berühmte Äünftler — ich nenne frier als (Ex-
ponenten Cornelius, ©ilfrelm v. Äaulbacb, Alatejfo, ^ilotp,
SDluncacfo — a®ar unfern 3ntelleft frochgrabig aniegten,
unfer Unbemußtfein aber in feine tompatbctififren Schwingungen
^erfeßten, wafrrenb freifpielsweife eine Barocftircfre ofrne {ehe
fünftlerifcfre Bebeutung mit Bilbem bon Äünftlern brüten
unb oierten Aanges gleicfrroobl ein unbefmierbares frarmo-
nifches Behagen erroeden. Alobeme ©alerien werben in
uns bas SDlißbefragen oon Diffonanjen auslöfen, bie um fo
empfinblicher finb, als fie bie wunberoolle SDtelobif einaelner
A3erfe ftören, frtujcn, überfefrreien, wäfrrenb ©alerien alter
SWcifter — por allem bie Atabemie au Bencbig — uns in
nie geftörte Harmonien einportragen, gaibentöne, Sinien,
alles dingt julammen, alles ift Afforb. 3Rögen bie fretero-
genften 6loffe bebanbelt (ein, T« alle fluten auf ben rbotfr-
milchen fbogen einer Äunft, beten ofrerftes ©efeß eben
fiarmonie ift. Der geiftige Snfralt ftefrt unter ber Dominante
bes mufifalifefren ©efralts. Diele in ben foaialen €xfrid>trn
unb Lebensformen wuraelnbe, unoergleicfrliche, nie mehr au
erreitfrenbe Runft würbe für, ©olt fei Dan!! nicht allju lange
Seit in ber intelleftuafiftiiefren Sticfrtung abgefeßt. Die bilbenbe
Äunft hatte ihre Alufif oerloren. Anfangs leife, fpäter
elementar, maefrte fiefr bie 6efrnfucfrt nach ber dingen ben
6eel« in ber bilbenben Äunft wieber geltenb. ©elfrftrefrenb
ging He aber oon burhaus anberen Borausfeßungen aus
unb gelangte au anberen (Ergcbniffen unb Ausbrudsmitteln.
Die eine Aicfrtung, auf Aembranbt fußenb, faßte bas Dk>*
blem ber SERalcrti als Licfrtfompofitionen auf, in benen Be-
banblung unbBerwenbung ber Xöne unb foloriftifcfreiiBaleurs
gerabeju fononpm mit bem Hßefen orcbcftraler Rompofition
war. Die Berwanbtfchaft awifefren SDiufif unb SRaferei war
frier bewußt auf ein SDla(imum gebracht. Das fharmonien*
fpiel oon Jönen unb garben war ©elbftawed geworben.
3m Ausbiud, 3mprefrwnismus, war bet rein gefühlsmäßige
©tanfrpunft betont unb in her Carole l’«rt pour l’sn ifrr
Siel manifefliert. Drefe Sticfrtung fonnte meber, noch wollte
fie über bas gleicfrfam Bfrofiftfre bes mufifalifefren Dnnaips
frinausfommen. parallel mit ifrr ift eine anbere Aicfrtung
aus ben Jiefen muftfalifhen Unterbewußifeins aufgeftiegen.
Aber ihr ift SDluftf bas Organ feelifefrer, oon geiftigen (Ein-
brüden btroorgerufener (fmpfinbungen.
Das ©cgenftänblicfre tritt auch hier mefrr ober weniger
aurüd. ßotoeit es in bie Srfcfreinung tritt, bient es nur bagu,
bie €timmung, jeboefr feineswegs auf anefbotifefrem Biege,
au oertiefen. (Eltgifcfre Lprif ift ber ©runbatforb biefer
Äunftricfrtung, jener £prit, bie weher fubjeftio noch craäblenb
ift, [onbern bie in Biorte geffeibete rbptfrmifcfre Acfonanj
machtooüer fompatfretifcher öinbrüde. Su ihnen gefrören (Eon-
ftable, Jurner, 6cfr(eicfr, oon fpäterrn txriber, 6leppes u|w.,
por allem ©egantini. gür biefe SÄeifter, beren 6<frule un-
abfefrbar ift, ift bie 2anbf<fraft unenblich mefrr als bie bloße
BSiebeTgabe ber 9latur. 6ie wirb Ausbrudsmittel fuggeftiDer
6limmungcn. dt bat ihre gang beftimmten Jonfärbungen in
Dur unb in Atoll, fie frat eine ureigene SEReiofrif ber Cinien.
6ie ftrafrlt Büirfungen aus, bie mit bem Betftanbe nie au
erddren unb fo rdtfelfraft ergreifenb finb wie ein Lieb ober
eine fpmpfronifcfrc Dichtung. Aut fo finb auch jene Bleiftn
gu oerftrfren, bie, um ifrrer ©timmungsmelt oielgeftal tigeren
Ausbmd au »erfetben, tief in bie gäbe Imelt her SDlptfrologie,
ber Legenbe unb unfterblicfrer Dichtungen binabfteigen. Sin
Berglcicfr mit ben amufitalilcfren Schöpfungen ber (EorncliuS’-
fcfrule fagt mehr als noefr fo umftänbtiefr* (ErfläTungen. Alle
bie freraufbefebworenen ©eftalten unb gabelwefen bienen nur
baju, ben ©timmungsgefraltau perbiefrten, au pertiefen, gleicfr-
fam ercfreftral dusautoeiten. Unter biefen nenne i<fr vor allem
geuerbaefr, fDtiUel, einige grübwerfe oon ©abriel 3Jtar
(Abagio), ü>ans p. URarees, Bödlin, Xboma, Älingcr, Dutis
be Jfraoannes, ÜRenarb fowle bie (Engldnber D. ©. Slofetti,
Blatts, ©alter, Bume gones, ©alter (träne, oor allem
aber ben Leßten unb ©roßten unter ihnen, ©iopanni ©egantini,
ber gleicbaeitig Dmprefrionift, ©timmungsmaler unb 6pm-
bolifer ift unb biefe brei nur fcfreinbar bioergierenben SRicfr-
tungen au einer großartigen lompbonifdfren (Einfreit aufammen*
faßt; er ift ber gigantifefre Dolomit an ber ©renafefreibe
aweier Runftanfcfrauungen. Die frier angeführten Flamen
befagen feineswegs eine ©leicfrftellung biefer Äünftler: noefr
ift es ein Berfuch. bie in ihren tecfrnilcfren ÜRitteln fowte
in ifrrer Ausbrudswetfr grunboerfchiebenen SReifter unter
einen £>ut au bringen. (Es finb SPlicfrelangctos unb ©rüne*
malbs neben ©utbo Benis unb Boufftns gefteüt. 3hnen
allen aber ift bas tiefftrömenbe muntalifcfre (Element eigen.
(Einen (eltfamen repofutionären umftürjenben (Einfluß hat
bas mufifalifcfre (Element als Boftulat auf bie Äunftftrömungen
ber ©egenmart genommen. Die gorberungen ber abfolulen
SKufd (unter Ablehnung bei Drogrammufif, lomit ©agneis)
oerfuefrt man reftlos auf bi« bilbenbe Äunft, pornefrmficfr
Seicfrnung unb SRalerei, au übertragen. SZRan berfuefrt, bas
©efefraute in gormen aufaulöfen, biefen gormen aber ben
(Etnbrud ewiger Bewegung, bem unaufhörlichen gluß ber
Jonfiguren entfpiecfrenb, au geben. Sdocfr aber frält man am
(Srfennbaren feft. Als Bropfret unb Älaffifer biefer Äunft*
richtung wäre Ban ©ogfr au beaeiefrnen. Den ©eg oom
DarfteUbaren jur Auflöfung alles begrifflich (Erfennbarcn
grfrt ber (Expreffconismus unb (anbet bei Äanbinsfp. beT als
(Erfter eine Art Katechismus einer gegenftdnblicfrleitsfreien
Runft feftgelrgt frat. 3cfr übergeb« bieT ben gutuTismus als
Swifcfrenglieb, weil er innerfralb feiner fonfujen Äompofitionen
immerfrin noefr Brucfrftüdc beftimmbarer ©egenftänbe unter*
fcfreiben läßt, ©ir pnfr frier in Konfequena immer abfttafter
werbenber Brinaipien an einen Bund gelangt, ben man nicht
anbers benn ab foftematifierten ©afrnfinn beaci ebnen (ann.
(Ejpreffionismus, Kubismus leben oon bogmatifefren Kom-
mentaren, benn ofrne bie (Ertläruitg helfen, bas man nicht
je ben b febtn (oll, wären fi« niemals beaefrtet worben. Die
Seit, ba bie Äunft, frei oon Literatur, ifrr eigener $crob
war, ift oorbei. ©ir fmb fo weit gefommen, baß wir uns
nicht mefrr mit Äunft unb Äünftlern, fonbern mit Dogmen
unb monomanen ganatifern auseinanberjuleßen haben.
Die 3bentifiaierunfl ber bilbenben Äunft unb ber SRufff burefr
bas ibentifch« Boftulat gegenftanfrsfreier gormen- unb garben*
Ipracfre ift eines biefer Dogmen, unb awar bas j neige Dogma,
bas uns hier bcfcfräftigt. Unferc Antwort ift bier „Die
bilbenbe Äunft bebarf ber Harmonie unb ber rfrptfrmifcfrrn
Bewegung, aber fi* fann ebenfowenig felbft HRufit wie bie
3Rufif 6fuiptur werben." Das Unglüd ift barin au fuefren,
baß ber heilige $ain ber frilbenfren Äunft jebem geöffnet ift,
wäfrrenb jener ber SERufif H<fr bem Uncingrioeifrten oerf «fr ließt.
Der Aicfrtmufi fall jefre wirb unfehlbar jebem fompbonifefren
Ronjert ausweiefren ober ibm entfliehen, wäfrrenb jeher
Bfrilifter unb 6nob, gleicfroid, ob ln ber Sdctsfe bes
gortfefrritts ober ber Äeaftion, fiefr ein Urteil über bie
bilbenbe Äunft anaumaßen erlaubt. (Ex ift ber ©uggeftion
funftfritifefrer 6cfrolaftif ausgeliefert. Äanbinsfpfcfrer (Ex*
prefftonismus, Kubismus finb in fiefr nicfrl mefrr fteigerungs*
fähig, finb Aibilismus unb führen aum Airwana in ber
bilbenben Äunft. (Es ift vielleicht ber unbewußte Ausbiud
bafür, baß ©rgenmart unb gutunft (einen Baben mehr für
bilbenbe Äunft abgeben, benn ber übergroße Jeil ifrrer Dar*
ftellungen wuraelt in Borftellungsgrbieten, über bie bie
tommuniflifefre Blcntalität bas Anathema ausgefproefren frat.
Ähnlich oerfrält cs fiefr mit ber Literatur, bie unter ber
intranfigenten Tprannis boffefrewiflifefrer Äulturbiftatur not*
wenbig oerfanben müßte. Aur bie ewigen $ieroglopben
ber 2Rufif finb unangreifbar, unb felbft ber pct verfrne
Jprann oermöcfrte feinen Robex für frie 6traffälligfcit muH*
falifcfr er gormen au fonftruierett. Bielleicfrt ift bics ber
lefcte ^inn moberner Äunftbogmatif unb Anarcfrie, baß fie
ber 2Rufit als eingiger ber Äünfte in ber entgötterten unb
oon toiberlicfren 6enfationen oerborbenen ©eit ben ©eg
ad astra offenhält unb fo, wie bie SERenfcfrbeit aus ber SRufif
ber 6pbären ihre elften göttlichen Snfpiiationen erhielt, in
ifrr Jroft unb guflucfrt fjnbct.
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9tr. 4008
Dlluftririe 3eitunfl
525
«wnenbilb wn bet Krauffubrunq bei ftwnohc JcrblemihT ron vllrranber Jim» im Tullelbotfcr itlabttfxolcr »Tirefrion: Yufroia .limmamann) am
13. Dlar*. l*0bol. (£mil Dottmfler, Tuflelboif-Obeicallel.)
linfs na* r«bls: "Jtet'aflm iJetcT !tnurr ifubmiq Staot); *£.hJu|pt*l««* 9 W<j «rAuft (»iMa hanxlfü); 64>leJtf»t. •Hrretler (Doul Daflebeni. tedlwn« iRanbcl
»mn j c’lajblrebdfuur) bet ..feAUmiM itfdtl <f beibatbi ; Ralla lerfil, ^«Kiufr'eletin (€dmii ’W-uUff); 1 fr. Karl ■Jicntftfe. ‘Mebafltur (illfteb Di«Kj4ji
lidlberons l'uflipiel „Tarne ÄPbolb". ubertraaen r>wi fcugp
p t»ofmanns»l)al, im Teulkben Jbeater Derlin: «f 11c $wims
als Tenna Snaela unb Daul öartmann dis Ton iRanuel
cVfco-t. .Vmbct & VabifA, Detlin I
Djillo «ctublfclb, bet neue Onicnbanl bes- iHurn-
bcrjirr lilabttbcaicis, oorber feebs 3ab*e lano
Tueflor bes tBüijburflc» tlcMlbeaicrs, in
befftn «cpirlplfln er ba9 ßebaflen bei jeil*
dcno|li|<bcn Tromolifcr befonbers brrirdfidjtiqle.
(ijcnenaufndbmc con bei (£c{Mufiubruna bes fDtimobratnas ..Tic Utile iWasfr' ren fturf ÜHunwr, Ülufif oon
Wilhelm fKaufe. im *?lalionaltbratcr tu *JRuniien ( ülusll.jiiunq ; timil ^inhon): IM. Dilb. ;’luf freiem /Selbe
oar her (2MM.
ijnnl TUilMn, bisher iüusflatlunqsbneflpr dm
fHationallbcalcr in 2Run<ben. mürbe als lu-m
leri icber Veiler bes Dusftattunqsrpelens dn bie
irioaisibcalcr in Detlin berufen. iDbel. t>ona&
$veIM. ÜTCündwn >
Dom Dali ber Teutleben 'Subncnqoneflenldjdfl in
ben fiefijälen bes .^roloqildven Gartens tu Detlin
am Kl. Vlpnl:
Dom Dali bet Teutleben Dubnrnjenefienldwft in
ben rScfllaltn bes .irplovnliben Garten» vu Der Im
an Kl. Jlpril:
3ntpe totem in ibrem dum
„(£fna Dinner • Duppe“ .
Den ber (fxftauffubrunq bei Äwnöbie „1013" ppn (£orl istcmbcim im ft leinen e<f>au|cicl-
haus tu Detlin am Ü. *3pril: tülbcrt Daffcimann als Darpn (Sbriilian 3J?asfc unb tflje Jiibbo enirrform in ihrem uant
Daflcrmann als bes Darens alleflc Jcdbler. (Dfccl. 3<n*fcr & Cahld». Detlin.) „Tier DoqateUen''
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Sum SBieberaufbau unteres 5}crfef>t&roejcns: SSRoberner 2ofomotit>bau ; l 33licf in ben SDlontageraurn bes
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orfigtoerfes in Segel. 9focf) einer 3eid)nung für bie Seipsiger „OUuftrirtc 3eitung" pon 3obann t 23af)r.
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528
Slluftrirte 3eitung
'Jlt. 4008
■* . gv
** &*7
6
Siencr griibjabrsmobcit. 9^od> ^cidmungen »oii ©ret Kaleus.
I. ilbcnfmanifl aus Dünne in ebldwtticrtcm 'Jtpja. Xüllbu! mit 'i'jiuticsmhcrfljnfr. ± JlmbrnittOitsflcio aus
©aboibint mit äulpufl aus »Seite, mit 6cite gefuttert. 3. ©eltepptes 3ädtntoftäm aus deinen. 4 . Gin
Kbbncr Der Imitiert afl per Km Hurlden bcs Dlicncr «StaMpoits.. 3m Dptbcidiunb ccn Itr.fs nach iccbis:
«ccitentrifptfkib, einfarbig unb |<t)Ptti|<b. £i|^tn*t mii Xullranb unt> $lüicntuft — (fotMibinctoltum mit ^li(!«.
JC*ul: Jagal mit 'Reibern* — tciflcflcir mit etaurftitfeni unb Dl'ilft, £trau{tftl’CTrir«jue. 5. l'cidjici Grnimct»
capanantcl, apart au tragen. 6. ftpulcrbflcib mit abltrbcnfcn Dolant*. 7. lutbrnanlcl mit tSdinuicn unb
Oualtrn. 9 leiberbiit. efibmgabmbine mil IfilliAm "Selonls.
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iWrifilunfl |cb»cC'tld««i an ^mfiwrifltn au» tan Stinrifkmb toi ta fl4Mi|$m ttcrftballr
®if ?)pt in Wien. 3!ocb 3 < ’t < t ,rlur 'fl <r, < für t>ie Sieipjiger „3IJuftrirIe geitung" ®®n Eufcroifl frefjljaimer
Go gle
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»onwb« Mi ta »^b«<Mb«polrtai»flota
19dm t*oUfäUrn itn Ifrotci.
gAleicbbanbel unb Roblennot in 'IBitn. 9lo <b StübntHtgtn für bi« £«ipjig«r „3Uuftmt« 3«itung" »on Cubroig Sefebaimer.
Go gle
1©on,^iib^lliyfmm*
(7. ,»0Hi««unfl.)
f ic «önigin foll rntfdjcibcn, was gefcfjdjen fol(.
'^-1 |Ter 9 J)nnu l>nl gefaßt: Es fall olles werben, u>ii*
Du willft! IBenn fie unter bie Tür träte,
brauchte fic nur bem Sdjidfalsflcfäljrtcii 3U rointeii, ber
.jur ©artcmmuuallimg fdjwcrc, ninbc Steine fdjidjtet uub
fie binbet mit Vloos unb Torifobeu. Cr mfiljt fid) im
Schweiße feine« Angefirijt* unb weiß nicht, tvoju. Wenn
bie Königin miitft, weiß er, was er 3« tun ljat. Et
geht 311 m Boot hinab unb ridjtet alles jur Abfahrt.
Tann bläljt Der 'IBinb bas Segel, uub bei Bcudjttmiu
unb bie «laufe fteljen am Ufer unb föitnen nidjt mit.
Ter fturs ift auf ©ieiuanbslanb gortdjtct. Ta» (Ein*
ficbclpaar aber ift ouf Dem SHüct.gigc oov bev VtenJdjcn*
weit unb feiner ©ebnn bei» beit, bic alles alltäglich unb
uerfflaot madjt.
Tann fährt bas wahrhaftige Beben unter bem
5 reil)eitsfptud) bev Briefen: „Üewer bob tls Glan!"
'2 Iber bic Königin bleibt im Sjaufe unb jögert, als
fei bie Unentfdjloffenfjcit, von ber fie beu ÜJtaun befreit
t>at, über fie gelommen. Ter Wann wartet Draußen
uergeblidj non lag 31t Tag. Qs ift alles ungewiß,
was wirb, außer bem einen, baß bic beibett Verfemten
um fo fefter ihre 3ufamuieug*hörigfeit fpüvcii, bie uon
ben oeifitteteu Torjleiiteu als jufälliges 1111b luilöcs
Verhältnis angefdjricn wirb.
2Bas werben foll, lagt bie Königin nicht. El ber fie
()at ihr Ijolbfcligcs Angefidjt oeränbert, unb bas fächeln
wirb i^r fdjwet. Ctfjv ^Anglingmatm Willibert fiel), wie
bas 3iigel)t, baß fein Gdjaß fo oerfdjieben ausfehcii tonn.
Vier ©efidjtcr I)at fie |ctjon gehabt. Als fie aufnm, war
fie ber frifdje, ebenbürtige Camera b unb verwies iljr
zufälliges ffie fcfjledjt als 9 tebenfäd)lid)feit in ben tfjintcr-
gnmb. Sie war tatträftig unb tnufühl in ihrem frei«
mutigen Gtol3. Tann fair» bie Welle ber Begeiferung
über SBiebs Angefidjt, als fie bie $«riiictjfcit entöedte
unb in Vcrjücfung geriet. Fljre Augen entbrannten
wie bol)c Üidjtcr in fchwävmcrifdjev ©lut. Sie würbe
bie 3toUli»üöf(hwcfter bes ttiuficbels unb riß ihn mit
fid) non SB 01m c 3U Wonne. — Unb wiebevum axmbelte
fie fidj uub unirbe fein Weib voll füßer 3 nnigfcit unb
aujopfeniber ©ötc, bie nichts für fid) gefonbert be-
halten wollte. Sie gab bem Wanne bei fid) fein Ta-
heim uub maäjtc ihn 311111 heimlich®' 1 Äönig.
9 lun aber ift bie uierte Verwalt blung über bas
fdjöue Antliß gelommen unb ljat es hoheitsooll ftreug
gemacht wie eine ©riefterin am Opferfeuer. (Eine
F® «erwarte rin im höheren Sinne fmnt fie genannt
werben. Sie hütrt ihr ^jeüigtuin vor unreinen irjän-
ben. Sie will bie lautete flamme uidjt im 9 ?a udj
erftiden laffcit.
2Ber ba nafjelommt, er h®iß®» wie er wolle, fic oer«
weigert ihm, HJlcnfdj 311 I)ci^eti in einem 9ltem mit
ihr. SBenn bie SBelt ber geliebelten Beute Schlaufen
unb 3äune untereinanber nötig ljat wie bas ©etier
auf ber SBciDc unb bie ©ferbe auf ber «oppel, bann
mögen fie burd) Orbnungcu uub Verbote ihr 3ufamtneu<
häufen ahgren3en, bah fie nicht burcheinanberlaufeu
wie bic SBilbfdjafe. 3ljt® Siebelimg ift nieberer Art.
«önnen fie nidjt nnbers, fo bezeugen fic r baß fie nod)
in bev Tierljeit fteefen. Tenn wo ber fDlenfdj anfängt,
hört ber 3wn& auf. 3n bev Ijödjftcit ®lenfd)ciiDer*
eiuiguug barf nur bie Siebe gebieten.
Aber warum gibt bic SBafjvljaftigc uidjt bas 3 e 'djeu
311m Aufbnidj? BSeiß fie nidjt, wohin?
An ber Buhne 21 Ijcit tc bic 0011 Dem Stranbuogt
oorausgefagte Springflut bie fantigen Qua bem unb
Harten VW® burdjciiiaubevgewoTfen wie Spieljeug
eines Steinbaufaficns. 9 J?it unfäglidjcr SRüljc rüdten
Bühnenarbeiter bie Söloucr wicbcr 3iiredjt, um bem
SOleere ben 5 Beg 311 oer legen, bah es nidjt ben
fainmentjang bes (Ellenbogen* mit ber 3nfcl unter*
wafdje.
9 lls bie h«>hr ©eftalt ber Cinfiebelin am Straube
erfdjien, ladjteu bie Arbeiter rauh burdjeinanber unb
fcfjauteu auf fie, einer ber 3 u f*' m,mm g ^ e5 anbern
gewifl.
Sie ging erhobenen Hauptes an ihnen oorüber
uoll unnahbaren Stores, bag fie oerftummten.
Tierljeit ! . . .
Tie roten Rippen träufelten fidj uerädjtlidj. (Mts
fie nach bem 3«>if«h<i»foll in bie lünncrflaufc jurücf*
lehrte, hatte bie häßliche Begegnung fie nidjt fdjeu
gemadjt, foubent iljrcn SBibcrftanb gef teigen. 3 ljre
Uiientfchiebenheit fdjien 0011 ihr gewichen. Sie war
fidj ber Steinl) eit ihrer ©cfüEjlc 3U fehr bewußt unb
meinte jeijt bie Vovfämpferiu einer geheiligten Sache
311 fein. Ter 3 »P mtd) i*® 111 Urfprünglidjen hin, ben
iljr bie frerrlidjtci t uncnblidj ebet überall oor klugen
hielt, überrebetc fie, nidjt abtrünnig 3U werben uou
ber iBohrh® it, fon&crti bie lebten Folgerungen ju 3ichen.
Sie blieb unb gab nicht nach! Stun war ihr h«rbcr
Vliinb aufgetan. Fortan u»ar fie eiueCEiferin für ihre
neue ©läubigteit.
3 Bie hätte ber (Siufiebel ber Ijolbjcligen $rtbigcriii
wibcrfteljen föuncn, .jinnal ihm gegenüber gleidj^cttig
iljre fdjeu e 3utüc(haltuiig neuer Cölut wich unb iljm
F®fte befdjerte, bafj nidjt nur fein Blut, foubent andj
feine Seele in Flammen geriet!
Vtanbluug um UBaubluug gleich ber ftrtcu Be-
wegung im 9 J)ceve! SÜicbevum war alles Vorige Stücf*
wert. 'J)un empfirtgett fie weithin weijeub einen neuen
Beruf, fjattc Der (finjicbel fiel) gefolgt, bafe feine
V flicht itjm nidjt genüge? V 3 o()lau! Bun würben
fie Öeudjttürmev aji ber 9 J)eufdjl)eitsftrafte, Vorläufer
einer neuen, freien Vleiifdjen3uriinft. Sie waren allem
©efängiiio entroimeu unb boten aus reiner Onncrlidj*
feit fid) tcigtäglidj freiwillig beu Beweis Ijödjfter Oiebes*
gemeiufdjaft.
ÜBeldj ein hochgemutes C6cfct)lecf)t mußte ans foldjen
?ln tätigen Ijeranwndjfen unb einmal 311m Segen Der
gefürchteten 9 öett werben!
Ter bumpfc Trud war gewidjeu, uub in ber friftal*
lenen Klarheit bes Spätfommertagcs war bas Vavabies
IjervlicheT Denn je. Tie Crftlinge fünftiger SO)eiifd)h®«t
fangen oon 9 Jlcer 311 fDlcer.
91 un erft freute fid) bie Königin ihrer wevöenben
OTutterfchaft wie einer himmlifdjen Verheißung. —
3 n biefeii Tagen fam eine Boifdjaft unb trat auf
wie ein ®ebot ber Vorfeljung. Früher wäre es ein
unbebeutenber Vorfall gewefen uub balb in Vcrgeffeu-
heit geraten. JJetjt *»ar cs ein 3 uu> infcu bes Schidfals.
Öelga h°tt® feitljer nur ab unb an bem Jliife*
tantchen fur3e tövüßc gefdjricbeu nab uon ber ©e treuen
bafür lange ©rgüffe empfangen. 3 Bem folltc §clga
etwas 3U fdjreiben haben? hinter ihr lag bie leere
Cinöbe, hi®^ war bas Sieben!
9 Jlit Verwuuberung öffnete fie beu Brief einer
fremben ^janbfdjrift, ben bie alte Sarah mitbrachte.
Cr war uon einer 3 ug®nbb<fanuten, V 3 era Vrinfmann.
Öelga erinnerte fid) ihrer. (Eines Senators Tochter,
bie ebenfalls in ber erftunten öcrfömmlicfjfeit wiber-
fpenftifdj geworben war.
3 n ber ©roßftabt hatte ber Trang juni Bnbcvsfeiu
uub Veubeginnen erfolgreidj Vnljängcr geworben. Sic
hatten eine „©emeinbe“ gegnmbet, unb inmitten biefer
Futigeti, Vuf fäffigen gegenüber ber alten ©efellfdjafts-
weife hatte bas fühne ©agnis bco Cinfiebelpaares auf
ber fernen Cünfel wie ein Signal gewirft. 3unädjft
war ihnen ein entstellter Bericht 311 Ohren gelommen,
ber in ben befferen Streifen lolportiert unb von bc«
forgteu Cltcm eifrig ausgeuutjt wuvbc als wamenbe*
Beifpiel. Tic Spuren Des Vifeffors ÜJJeier waren im»
oevfeimbar. Dnnerljalb ber neuen ©emeiube Dagegen
hatte bie h®fttge ttnfcinbung mehr als CEmpfcljluug
gewillt. Schien bodj bas Unternehmen bes Feuev-
wärterpnares uorbilblidj 311 fein für einen (Schaufelt,
um ben fid) bi« junge untlare Seljufudjt friftall ifievte.
Sie wollten fiebelu! Sicheln, bas würbe bie flofung,
bie eifrig um 9 lnljänflerfd)aft warb. Ten Staub Der
(üroßftabt wollten fie oon ben F^ften fdji'itteln unb
irgenbwo in ber Stabtfcrnc eine verborgene fteimftätte
finben. Tort fönnten fic bem Tatenbrang unbehinbert
genügen, ihr ^ebcit oon ©rtmb aus nadj eigenem ©illeu
3U geftalten. 3 n engfter ©emeinfehaft oon ©leid)-
geftnnten wollten fie fiebeln unb bas Canb anbauen,
oon ihrer §änbe Qlvbeit leben unb ihr eigen Brot
effen. 3 hre Selpifudjt hatte oft unb Ijciß mit allen
©iberftänben gemngen. Vber ba fie in ©efahr waren,
6ag bas Befte in ihnen getötet würbe, wenn fic nidjt
(Ernft machten, hatten fie bei fid) felber bic Sccbclung
befdjloffen unb fidj gegenfeitig burch ©elöbnis oer*
pflichtet.
(Es fragte fid) nur, wo? SUlcs anberc war burd>-
beraten unb oereinbart. 9 Bera Brinfmann war be-
auftragt, aniufragen, ob Dort oben in ber ©nfamfeit
fidj eine Siebelungsftätte finben laff«. Tann wollten
fie ülbßefanbte fdjicfen, bie alles «rfunben follten.
3 n einer Vadjfchrift erbat bie Brieffcbreibcrin voll
bemütiger Befcheibenheit ben wcrtuallcn Vat unb Die
llnterftühung Derer, bie „fidj fd>on burchgefcht hatten“,
unb uerfidjerte nochmals ben feften Gntfcljluß ber ®e-
meinbe, alle Folgerungen 311 3 ieben- (»ie wollten aus*
geh®« aus ber Heimat uub ©aterftabt, uon (Eltern unb
Familie unb alle Vxücfen hinter fidj nbbredjen.
Ter h®'h® Eltern biefeo Schreibens wäre auch F*®nv
ben burch heu (Ernft beadjtensujert geworben, mit bem
hier jugenbliche Vcgeifterung einen entfeheibenben, oiel*
leicht DerfjängnisDcUcn Sdjritt befdjloß. 3 n ber (Ein*
famfeit Der Türmerf laufe aber wivfte bic Vn frage uit*
befanntcr ©efinnungsgenoffen wie eine erlöfcnbe Vot«
fdjaft. Viemanb tonnte für biefe !)<*© irbifdjen, ha©
religiöfen Beweggninbe empfänglicher fein als £>elga.
Tas, was fie nnpfanb, teilten anbere auch ! 3 nbeni
unerwartet aus ber alten 3 Belt uevwanbte Stimmen fie
anriefen, war es ben beiben, bie fid) unter F«nib.
gläubigen oereinfamt fühlten, als hätten fic ©laubens*
gcitoffen gcfimbeu. Unbewußt ^attc r 3umal in ber
legten 3 «it, €)®lga uadj ©emeinfehaft gehungert, je ent*
frembetcr ifjr bie Allgemeinheit ber UJteufdjheit würbe.
9 tun ftreeften ftef) ff>änb« nadj ihnen aus, bie reiche
©aben brachten, inbem fie 311 bitten meinten. Ter fRuf
nach einet Erneuerung ber SJlenfdjheit, Den bas Ein*
fiebclpaar als ficbeiiS3iel fidj erwäljlt l)<itte, fanb wie
burd) ©ebaufenübertragung ©Ibcrhall. Taft bie neue
3 ugeuDbewegung fdjon ihre auscrwähltcn «reife hatte,
war fjclgn nur oon fjörenfagen befannt. Um fo föft»
lidjer war ihr bie flbcrrafdjimg, nidjt mehr allein Der
Vkiifchcnmaucr gegenüber3uftehen.
Füt ihre neuen ©laubcnsgcnoffen war «s nidjt nadj*
teilig, baß fie uubetannte Vienfdjen waren. Söev bas*
felbe wollte, hi®b für Äjclga Bruber unb Sdjroeftcr.
Es war bcrfelbe f>er3cns,3ug in ihnen, 311 rüd nach bem
Varabies! Taß bev ©laube au ein gelobtes Sanb uralt
wie bie 9 tteufd)hfit fei unb unzählige SJlalc ocrgeblidj
geträumt, ftorte feine ABerbefraft nicht. 3 m ©egenteil,
Öelga Ijatte oon Dein VJibevfprudj ber 3 Belt nur Stärfung
erfahren.
So war es leine F'' rt Ö®# ob bie Brieffchreibcriii ©e*
Währung ihrer Bitte finben muffe. ö®lfla flog ihren
©ebanten weit uoraus. Sie fah fefjon in einem ber
uerlaffenen Tüneutälcr eine ©egenfieDelung erfteh®«,
wie ©üb unb ©egenbilb ber alten VBeltgewoljnheit
gegeuü berge ftellt.
Freb hätte nidjt wiDevfpredjeu fönnen, felbft wenn
er gewollt hätte. Aber er freute fid) 3U fehr au fjelgas
auftebeiiDcr Freube. Außer bem eröffnete fidj feinem
Tätigfcitstrieb ein neues Arteitsfelb unb wies iljm
größere ©flieh teil 3 U » äic er fdjon länger l)ciiiilid) eilt»
befjrte. Seine Aidjtstucrei , wie er cs fdjon nannte,
genügte iljm nidjt mehr. Er war felbft Durch f®in<
IMcbe nidjt bauerub ausgefüllt.
^•jelga fdjrieb iEjreu «rften ©rief, bet eine frolje 3» l >
fage war, baß bic Senbboten fommen follten.
Freb fuhr mit bem Boot nadj Eibuiu, Vor allein
mußte Wiels ©ridjfen willig gemacht werben, ©adjt-
lanb für bie Sicbeluitg Ijerpigebcn. Tas war ö®l 9 Q 6
Aufttog, bem fie eine Einlabung an 3 ngtlinc beifügte.
Ter Türmer hatte außerbem bas Bebürfnis, bem
Freunbe rniebet einmal in bie Augen 31t fcljen unb
ihm 3U crtlären, weshalb c* an ber* geworben fei, als fie
oerabrebet hatten. Er füllte oerftcljen, baß bie §aupt-
beteiligte, bie bas Ceßte hergegebeu hotte, bie Entfchei*
billig in ber Frage Der Ehcfdjlicßung haben muffe.
Auf ber 9 ?eebe bes ttönigstjafettS lag Der Heine
«WU3CT ^Fraiienlob". Tas bebeutete ungewohntes
Beben für ba* Jtille Torf. Tenn bie «ui^eit, bie täg-
lich 3 u m Vadjmitlagslaffce Befudj aus Der «urjtnbt
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bradjte, war oorfibcr. Das Straubbägncgen war auf
ein paar SBagenlängett 3tifammengefrf)tumpft unb lub
mir nod) wenige (Säfte aus.
Die Slaujadcn fangen im ÜBirtsgaus. Bor Gvidjjens
£>of war bi« beutfefa ftlagge n nfge,jQ0cn t
Das alles überbaute ber Stürmer fd)on vom Boote
aus. Äls er auf ber ßanbungsbrüde feftmadjte, punlc
|i<g eine Binaffe geratt, ber «in Oberleutnant entftieg
mit etlldjen Seeleuten, 3 n bem Offner glaubt« ftreb
einen Befannten 3U entbeden. Tief« lang«, etwa*
läffigc ©eftalt mar ein Hamburger 3unge, fo gut tote
er. 2Bo loaren bie Hamburger niegt 3U finben auf
ber groften, naffen JEDicfc? ftreb läcgette ftill vor fid)
gin in feinem llnerfannt.
Dem „Jrauenlob" war er braunen einmal oor 3uxi
3 al>ren in Sumatra begegnet. Äud) geute bewegte
i()n, crogl in (Erinnerung, etwas von bem ftot^en £jod}-
gefiigl, als ein Stücf $«imat fle in ber fernen fjfrembe
befugte, Gr fam fa aud) biesmal uait weither, oon
weit ginter ben Sunbainfeln.
3*og »nb mitteilfam, wenn er es aud) nidjt aus*
fpvadj, bewegte er fid) ambeadjtet unter ben frifdjen,
blauen 3 ungen. Gt beeilte (Id) nitgt, abfeits $u fam*
men, unb wunberte fid) (elber, ob er feine Sdjeu ab*
gelegt fab*- 3 Dic modjte es int Hamburger $afen
ausfegen? Dem Batcr würbe es bort auciet? , . .
Cäcgelte bie Gönne über ber oerräudjerten, breiten
SBaflerftrafte unb igrem Berfegrsgewimmel? Kräne
frümmten ben Biefenarm, unb gegen bie feine Dürft*
wanb grenzte ber goge Sötoftenwalb? Stur einen Äugen*
blief war es, bamt guftgte bas Bilb worüber, f)interlteg
aber bie (Erinnerung: Blandjmal war es botf) fd)ön!
Seltfam, nun war 3 rreb Qreu«nDävtcr auf bem
(Ellenbogen!
©lit feinem Änliegen fant er geute in 9 lie(s (Ertcgfeiiö
Saus fd)Ied)t an. (Es war Bcfud) ba, ber aber wie herum
ben Ginfiebel nidjt ftörte. Der Kapitänleutnant unb
fein Äbjutant tranfen Kaffee mit 3 ngeline, bie ein 2 Ralcr*
äuge in igrem alten Sdjmud unb ber fleibfamen ßan*
bestTad)t entlüden muftte. Unb bas buntgeblümte ®<*
f<f)irr auf bem Difdje unb bie golbgelbeit Elftem! Cs
war ein Bilb geimattiegen Befagens.
ÜBägtenb ber Kommanbant fid) ber C&aftgebcrin
ooll SHitterlicgfeit toibmeie, ging fein „junger £Rcmn"
mit ben btiftenben 3ungenaugen leef 3um Eingriff über.
(Er wollte burdjaus Dngelines 3ierlidjes Spiftentaftgen»
tuet) fid) aneignen, muftte cs aber farausgeben, weil
es ein fjamilienanbenfen war.
„Die ©roftmutter fat es als Braut getragen!"
braute bie 3-rieffn gegeimnisoolt unb blitfte nad) bem
Äbbilb ber ©eftrengen an ber SBanb.
„ 5 Bie fat fie gegriffen?" 1
„Botgilbe! Sie fiegt alles unb will es niegt leiben."'
Clngetines nedifdjes ßaegen flang in bie ©tännev;
frettbe, als Bubi, wie fein (Egef ign verlegen ben
SRaub junicfgeben unb bie fadjmännifcge Kritif über
fid) ergefjen laffen muftte: „Äus ber ©efetgtslinie mit
(«groerer Stglagfeitc ausgefdjoren!"
Der (Einfiebel farte bas luftige ©eplänfel oom Beben*
ymmer aus an. Bielleldjt fattc er fid) borf) ^urüd-
ge^ogeu. Da ging eine ber meteu Düren auf, unb
ber lauge fumburger trat ein.
9 iun war es 311 fpät. Dngeline ftellte oor. 3uni
evften SRale bewegte fid) <3teb roieber in feinem früfaren
®efellfd)äftsfteife. (Sc füllte fid> frei unb unbel)inberi.
(Erft gab es ein eeftauntes Hlufbliden ber Älteren ©ee*
offiiicre; bann ftredten fid) ifjm bie €>önbe entgegen.
®on ungefäfjr überiam fi« bie 3 Jtärd)enftimmung
ber tropifefan ©efilbe. (ßa Im bäume f Acfalten fid) wie
Vrinjefjinnen. Äffen fpiclten ben Hofnarren, unb grell,
bunte Äögel fdjrien wie oersogenc fiieblinge. Gie
fafau in ber warmen 9 lad)t unter bei 3feftbeleud)tung
bcs füblid)eu Stembimmels. Äut^ Qr r «l> würbe oon
ber (Erinnerung mitgenommen unb war in Änberswa,
als fei er nie ber (Sinflebel oom (Eibumer Dief gc»
worben. — Sugeline fefaute ifjn erftaunt an wegen
feiner fiebfaftigleit.
Die Gd)wierigfcit ber Serftänbigung fe^te «rft ein,
als er ben £1**™ in lanbldufiger SBeife jein lediges
Dun unb Dreiben erflören follte.
ßeud)ttürmer am ®linffeuer auf bem (Ellenbogen?
Das flang bei einem ®Hllionätfof)rt nad) Spleen.
„ßatemenau3ünber? . . . 3unge, 3ungel" falauerte
ber Oberleutnant unb flemmte lein (Einglas ein, wo»
burd) feine tinfe ®efid>tsfalfte erftarrte,
Stein, barüber lieg fid) gar md)t reben! fflor ber
3rage, wie er es auf bem Äusgud ofae Äblöfung
ausfalte, fatte 3reb am liebften gefegwiegen. Äls er
aber auf flaute unb 3 ngelines Äugen begegnete, er*
rötete er. CEr fatte nichts 3U oerlcugnen. (Er fpürte
£>elgas ©egenroart, bie genau auf feine Äntwort
ad)tete unb »iffen wollte, ln weiter 2B«ife er fid) 31t
iEjr be rannte.
97un f (bienen alle ju begreifen. 3a freilid), wenn
einer mit feiner jungen frrau bort faufte, lonnte er
es Ausfalten.
„Der Gdjlemmer! £>elga fcollingfaus ift bas ft^önfte
ÜJläbdjeu, bas je über ben 3ungfemftieg ging!“ be*
teuerte ber Oberleutnant unb lieg bas (Einglas fallen.
3 ttgcline war aufgeftanben unb räumte ab. 3 re ^
fjöttc weiter feine Äufflärung 311 geben braudjen. Ülber
bie abwefenbe Ätönigin wäre nicht jufrieben mit ifjm
gewefen. (Er mugte aud) bas legte befennen unb fid)
nid)t wieber fo töridjt nnftellen wie oor bem alten
ßefaer.
„Ä 3 ir gaben uns in freier ßiebo gefunben.“
(Eine tiefe Gtillc fegte ein. Äui bie laffen in
Ctngelines £>anb flirrten leife, unb bie SBanbufa burd).
mag fegnarreub IRaum unb 3 *»t-
Dann aber geriet ber Cinjiebel in ein Streufeuer
uou fragen. (Er jolltc feine merfroüröigen Äuffafjungen
begvünbcn. Ogne bag 3 freb es wollte, würbe er oer*
antwortlid) gemacht für bie neue Bewegung, bie wie
ein SBirbelwinb bie 3u8*nt>i jumal ber gebilbeteu unb
fügrenben Gd)icgt, ergriffen gatte.
©ubi war SBanberoogel gervefen, ege bic ßaufplanf«
ginter igm eing«3ogcn würbe. ®r begann mit ®c*
geifterung non (einen 3ragrten 3U erjäglen.
Der Oberleutnant winfte mit aufgeritgteter £>anb ab :
„Bubi, bas ift £>tmbeerlimonabc gegen bie ftarfc
5 Rifd)ung, bic biefe fid) 3ured)tgebraut gaben, itein
SBunber, bag ignen Älfogol nid>t megr genügt. ® 3 it
finb ba bie reinen SDaifenfnaben bagegen. 9 Bir gaben
wogt aud) rebelliert, aber unfere alten Herren Connten
fid) im ftilten Kämmerlein jagen: »2Bir gaben es niegt
beffer getrieben.« Gie aber trinfen nidjt unb finb nidjt
lieberlid), fonbem fegen igren (Srjeugem bie Biftol«
auf bie 23 ruft unb madjen eine ^ßol-aftreüolution !
Ä 3 arum fo oerflucgt emftgaft?"
„ 9 Beil es um uitfer Beben gegt! 9 Dir wollen nidjt
aueg unfer Beben revpfufdjen!" rief J^reb fügji.
„Gegr fd)ön, wir finb Kulturaffen !" oerfpottete fid)
ber Hamburger, „ÜJlanegmal gaben wir einen ÜJlorali-
fegen unb jagen uns im Kagenjanuner, bu gaft ja
eigentlid) nod) was an ber es oom Beben erwartet. Äbcr
bas gimnilifcge Baterlanb, bas Gic auf (Erben fucgen,
fiegt oerbammt na(g ßuftfdjlog aus. Das geben wir
uns bis 3ufcgt auf.“
Der Kapitänleutnaut, ber ein Dreigiger war, 3upjt«
fid) nadjbenflicg ben Gpigbart unb fdjüttelte ben ftopf.
„Beregrtcftcc, wo wollen Sie einmal lanben? Gie
finb jetjt auf goger Jagrt. Äber einmal muffen Sie
boeg einen €>afen anlaufen? SJ?ir pagt ja aud) in ber
alten Stombüfe uieles nidjt. Sie mügte mal abgegeuert
werben; benu bie Sippfdjaft ftecft unter einer Xcde
unb mad)t ®ott unb ber SBelt was oor. Äber bamit,
bag einer jagt, ben Gcgioinbel madje i(g nid)t megr
mit, unb baoonläuft, ift wenig gefdjafft. Die 3 wugen
werfen ben WIten ben Kram oor bie Srüge unb wiffen
alles beffer. Gie werben ja fegen. SBollen Gie in
3«gn 301)"« ^ueg noeg ßeudgtturmfrige fein?
Bubi, lacgcn Sie niegt. Sie gaben fid) lür3lid)
oernegmen laffen, bie alten öerrjdjaften gätten nur
uoeg mit Änftanb bas Boriemonnaie au 3iegen!“
Bubi würbe feuerrot unb feglug bie Äugen, ui ober
nad) einem fdjneUeu Seitenblid auf 3 )igeline, bie
wieber mit lebgafteni 5 Jlienenfpiel babeifag. 2 Bie ein
weiges Kanindjen oor bem Bau! baegte (Sv
antwortete unb meinte bas entfegeibenbe IBort 3U jagen.
„Bleiue Herren, id) gäbe feinen Äuftrag, für bic
3 ugenbbemegung 3U fpretgen. 9 lber in tiefer Sadje
fann nur ber urteilen, ber miterlebt gat, was wir er*
lebten. 9 iegmcn Gie an, bei uns gat bas Gcgidfat
angewedt, gat uns an ben ftcmfpredjer gerufen unb
fpriegt: »Da® gegt fo niegt weiter mit bir!* UDir gaben
niegt blog auf eine neue SBeife Habau gemaegt unb
ben Deufel an bie B 3 anb gemalt. JBir Eonnten uns
nur niegt länger feelifd) migganbcln laffen. Unfer
(Emp finben lieg ftd> nidgt länger gegen ben Stridg
bürften. TDas id) gelitten gäbe, weift leg!“ ...
Darum war cs aud) fein Gegenbeweis, bag er nidjt
jagen formte, wie es auf bie Dauer mit igm würbe.
(Es war genug, bag er jeftt (eben Dag megr SBagrgett
erlebte als fouft in einem 3agt*- wugte jeftt aus
(Erfagrung, bag ber Wenfdj feine oerfegrobene Unnatur
fein mugte.
Sein Kinn ftgob fidg oor, ninb unb gart, wie ein
Stein auf ber £>eibe.
„Ä 3 as ein HJlcnJtg ift?“ eiferte ber ‘Ältefte. „S“*vft
mal Di^iplin galten unb Dienft tun!"
Der Cinjiebel fagte ign mit greifenbeu Bilden:
„ 3 ft bas alles Dienft, was Gic tun, ober vnadjen
Sie oft blog mit?"
Äuge ftanb in Äuge. Die Ugr maft wieber ab,
wie lauge Sttenfdjen. fi(g mit ben Bliden begegnen, bis
fie fieg bie SBagrgett befennen.
Der Cinjiebel war ftärfer. Der anbere f(glug bie
Äugen nieber.
„3«i id) madjc vieles mit unb tnurre mtd) gtnter-
ger an. Äber Gic Snbem bas aud) nitgt!" begarrte
er troftig.
„Änbeni ober nidjt änbem, bas ift nidjt bic Gut»
fdjeibung. ÄJenn wir nur uns änbem! Das anberc
wirb ftdj finben."
Der Dünner begegnete 3 ng«lines Äugen, bie ign
in gellem Staunen anfag, als füge fie ign 311m erfteu
»tale. Gr wäre bereit gewefen, aueg bas anberc, 3 av«
teftc, 3U oerireten, bie 3rreigeit, bie §«(gn unb er fid)
nagm um ber 9 teinfait igret ßiebe willen. Äber er
braudjtc feine Sorge megr ju gaben, bnft auf bie
Königin ein Sdjatten falle.
Der 3 -ügrec ftredte igm bic £>anb entgegen:
„B 3 emt es fo tft?! . . . 3 <g gäbe etwas gelernt uoit
3 guen. SDlancger wirb fid) freilid) bie Qflügel ucr»
brennen. Äber eins fage idj 3 gnen: Daju gat bas
Gdjidfal Gie ni<gt auserfegen, als ßatemenanaiinber
am Gibumer Dief 3U fterben! Bon 3 gnen göre id)
einmal anbevswo." —
£>cute ftraglte Äiels Gritgien wieber. Äuf ber
Bferbefoppel gatte es ein froges framilienertignis ge-
geben. Das prädjtige ^foglen wollten fie alle be-
fegen.
Unb weltg ein glasgeller Dag war geut«! Dtc
3 agn« baufegte (i(g im SBinbe. Äuf ben gogen Bambus*
ftäben bes Gcgulgartens gleiftten bie Scgäbel unb
(djienen 3U mufi3ieren. Uber bem Ganbweg jur
Bferbefoppel wölbten fid) 3wei geblei^te SBallfifdj*
rippen 3um Dor.
„Bein, wie im Dagomeborf!“ frfjer^tc ber lange
Hamburger. Unb immer war ber Ginjiebel gefellig
babei.
3 ur Äusfpratge mit Stiels Gritgfen fam cs freilid) ni(gt.
Äber er verfpraeg, mit 3ngclinc geraus3ufommen. —
Äuf ber öeimiagrt fpürte baft igm ber Äus»
flug in bie alte SBelt gut getan gäbe. Gr gatte feine
Satge vertreten unb igre Stärfe an fid) felber gefpürt.
CEt meinte gewaegfen 311 fein, feit et bes Batcrs Brief
beantwortet gatte unb igm vorfcglug, fie wollten fid)
gegen feit ig adjten unb ba® Befte autxauen.
Gr war auf bem reegten Söegc. Gs war aud) gut,
baft fie nidjt fortgeflfldjtet waren oor ber Wenfdjgeit.
SBieb gatte ign feitger geleitet. Der Btann war fpäter
als bic JJrau. Äber nun muftte er ßufegen, baft er
(ie bet bei £anb giclt Sie trieb fonft immer weiter
ab von ber SJlenfcggeit.
Gin es befdjäfttgte ign immer wieber, wie beftimmt
ber Kommaubaut uom „Jraueniob“ wiffen wollte, baft
er (eine Dage nidjt gier befdjliefte.
Äun fam bie Siebelung. ÄJar bas nod) niegt bas
legte?
Sinter bem fieudjtturm ftanb bie ©lut ber unter*
gegenben Sonne. Gs fag wt« eine brennenbe 3 -acfetaus.
9 Bieb ftanb am Ufer in gewaltiger, weltentrütfter
Gin f amfeit, über igr wölbte fid) gimmelgocg ein Dor
bes fliegt®. 9 Bte au ber Gegtoelle bes trat
fie igm entgegen. 3 gr 3 uruf Hang, als tfime er aus
eitler anberen SBelt.
Gin agnungsootles Bangen lieft ben ÜRamt er*
fdjauern. Gittern jeitlofcn SBefen glid) bie Geliebte,
als bürfe er |ie niegt berügren wie eine ©eftalt oon
ftlcijd) unb Blut.
Gr wollte fegr lieb 31t igr fein!
Ädjtes Kapitel.
Die Scgneegönfe jogen fübwärts in ber 0 orm bes
ftreitbaren Gllcnbogens.
SBieb fagte: „Sie finb aud) eine ©emeinbe unb
wanbent aus.“ 3 mmer war fie im Bann ber neuen
ßegre, ber fie in gerber ©läubigfeit anging. Äatg Ärt
willensftarfer grauen be3eigte fie Beigung 3U feftire*
rifdjer Äbfonbemng vom Dorfe, als lebten bort Änbers*
gläubige, mit benen fie nitgts gemein gatte. Äucg igre
^reunbfegaft mit ben ©ejegwiftevn (Ericfjfeii tüglte ab.
beren Bcfud) gatte fie eingcwiUigt, „wenn es fein
muftte“. Gie war enttäufegt, baft fjreb nttgt bie er-
wartete (Einwilligung mitbratgte. Geitt ©runb, baft
er wegen bes Befucgs mit Äicls niegt oerganbeln tonnte,
war igr niegt ausreiegenb.
(JortffßiiMQ folgt.)
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31 *. 4 U 08
Otluftrirte 3*i*ung
533
toul >M> Kartou (1745 — 181-1): 6t0lflMlM|j. Wc)l (>*»1.
State* ©raff (1736—1813): Tanitl (Sboborrictfi.
I'anid Gheboirirdi (1726— 1801): ftinbcrbilbnis
$rictaiff Gabriel,
Xcrb ©raffi (1757 — 1838): i.'xim Vfrui» ftahnanb
ppn ^rufecn (IHKtii.
*2lbelpb SKrniri (1815 — iwr>): (scibftbilbnis. f'lciiiifltcicbnunq (1*31).
<£a*I 'Beflas ber ältere (1794 18.">4): ^iinuIicnbitC' (1833).
31us 6ct 'Pilbnisausficllunq bet Slfabcmic ber Riinfle
Äatl «sicffcd (1818— 1N90): ^dwitn ©eltfricb tixibetr.
in Berlin.
Julius Sdtuibcr (1815 — 1(H»<): üllqunbci r. £*umMM IlMTvO».
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534
Olluftxirte 3eitung
9tr. 4008
3 l t e
0 r t Ct l e. /53on3. A. ^3ancffen.
(T\tx brflc SRaMtab für btn Rultur)uftanb eines Eanbes ifl unb roar )u allen Seiten bie
^Slunft, unb roieberum |pTid>t bie befonbere Gigenart, ber Gbarafter. bie ©efinnungsroeile
eines ©olfcs, fufe mit am beullicblten in ber ©aufunft, unb areai in bei Runft ber profanen roie
ber Rircbenbauten, aus, Rein
t'unb gibt es im ganzen weiten
(Srbentunb, bas lold) berrlirbe
©auroerfe aufsurpcifen hätte »ie
unfer beutfebes ©aterlanb. ©Jo-
b»n immer mir unfere 6<hritte
Ienfen mögen, überall begegnet
uns bie (Schönheit bes alten ©au-
ftils in ftet« neuen formen unb
mit Unterfcbieben, bie fid) (elbft
bis auf Rleinftes erftretfen. Unb
toas insbelonbere bie portale an
Rircben unb weltlich™ ©au-
n>erfen betrifft, fo »erben nur
Leiber unb Raffer behaupten
tonnen, bafe in biefer $>infid>l
Teutfdblanb binl*r ber archttef-
tonifeben praebt Italiens unb
beit prunfbollen ftunftbauten
granlreicbs iurüefftebt.
3m romaniUben ©auftil bal
bie Rircbenlüc eine ©ebeutung
erlangt, bie He in ähnlichem s JDtabe
roeber im ontifen Tempel noch
in ber allcbnft lieben ©afilifa be*
feffen hati<- 3m antifen Tempel
toai fie bureb ben 6äulenportifu&
in ben (schatten geftellt rootben.
iu ic fpäter tn bei alt cbrifl lieb en©a*
filifa bureb bas 'Atrium ; berromo-
nifebe 6ti I aber erhob bas 'Portal
cum fon)cntrierten Slusbrud bes
gdffabcngebanfens im ganzen. <3n
Citftm ead finb bie Oiunbtinien ^ am 5n4 , ll , wsl)c | in
überfebreitet niemals geroifle abfolute ©renjen. ©tfonbers an groben ftirtbrn finb bie por-
tale auffallenb mefentlicb deiner als bie 6aufteintüren. ‘ilucb gibt es ihrer an ber £>aupt
faflabc meiftens nur eines, roabrenb für Seitenringänge faft immer reichlich geformt
*u fein pflegt, öeroorragenber
wirb bic'jfrirfung.roenn einebcfc-
ratioe Umrabmung oon ©itter-
mafcroerf unb beTgleichen b* n i u -
tritt, TOODon jeboeb in ber ©egil
nur bie füblidpcn, an ber ©renje
bes jftüufteingrbietes liegenben
©aulübfeiten, Bör allem Spulen,
©eb rau cb machen, überall fühlte
man, n>ie bas 'Jtabmemoerf nicht
mehr als toter 6tein getacti
mar. lonbern roie es, non fproffen-
ben Änofpcn unb blättern heleht,
fich unen blich Derjroeigte. *2lud)
äußerlich löften fich bie f<h»ertn
Piaffen in ber 'Ulannigfaltigfeit
brr gönnen, unb es entftanb
jenes ifceale ©augerüft, oon bem
man gejagt bat, bafj es in letnem
fteten '21uffteigen unb tfmpor-
ftreben bie t»imme!sfebnfucht ber
gläubigen 6eclen finnbilblich oer-
förpere. ^luch bas portal ifl
nach bem ©tauben frommer
6eelen gleicblam bie ©erförpe«
rung biejer £>immcIofebnfucht.
Tie gormrnroclt ber gotifefcen
©aufunft tourbe bbh ber Rieche
auf palaft unb prioatbaus.
oom ^eiligen auf bas 'Zfteltlich*.
übertragen. ©an) hefonbers
gaben bie 6tabJ- unb ©üben«
häufer Slnlafc )u reicher dauern-
m t« frft, roidlunq, unbüb«rjll bot mqitWcr
■Jllles -Poitol in Osnabrucf.
Portal am £t«int>cscml in (stabe in fbannoper
'Portal am „ftaffrrbaum" in
eincr©ef<hi(bteenlbailen;bic 6<bu(cn,in
Deren öanb bie görberung ber gaffaben-
(ompofition lag, fu»b auch mafcgebenb
für bie (JnUoidlung ber portale, (fs
i(t aber felbftoerftän blich: fo biele jeit-
liebe unb örtliche 6til|(battierungcn
überhaupt, fo oie Ir Üntcrfcbiebe in ihrer
'öebanblung. ©ei ber geftftellung brr
(onftiuttioen ©runbpbänomene ergeben
iich bici paare aiternatioer ©eftaltung:
1. Tos ©eioänbe ift recbttoinflig ober
Dcr|chräflt. 2. ©er Jlbfchluft ift mag-
recht ober bogenförmig. II. Tie Um-
rahmung fpringt über bie gläcfjc ber
Stauer oor, ober fie oertieft fich nifchcn*
artig. Tiefe gönnen finben fich in ab>
toecbfelnber ©eftaltung an btn por-
talen ber romanifeben Rirehcnbauten,
bie, roic bie Runftgefchichte lehrt, in
Tcut|<hlanbBielfpäterals).©.ingranr
reich in bie (Srfcbcinung getreten finb.
©ei ben portalen ber gotifeben
ftirchcnarcbiteftur freuten [ich, roic bei
ben genftern, bie roagreebt roecfalelnben
garbenfcbichten mit brn jcnfrrcht auf«
iteigrnben feinen Profilen ber gorm«
fteine; oon ber technifcben URöglicbleit.
mehrere gorm fteine )u einem gröberen
©liebe |u Bereinigen, macht bte ©ottf
nur feften ©ehtduch. Tic Trö^e ber
'Äüdtpiünge eichtet fich fomit ausjcblieb«
lieb nach bem gormat ber €teine, nicht
noch ber ©röfee bes Portals, unb biefe
Portal am (ctaMbous ju grnbutg i. ft.
portal an bei aRumme*l'raufiri in ©raunfetnoeig.
reiche Runft unb feböne gormen auch
in bie portale gelegt, ©erabe bie
gotifchen portale an prioatbauten
zeigen meiftens einen üppig bcforic«
renben 6til. 6o mutet bas portal am
6labtbous &u greiburg im ©reisgau in |
ber Tat roie ein Ri rehen portal an mit
feinem fchönen 6chmud, bei bem oor
allem bie ©ottesmutter mit bem Qefus«
finbe in brn Porbergrunb tiitt. fr-
bod) gibt es auch unter ben nicht-
gotifchen Portalen an weltlichen bau-
ten oicl 6cbönbcit unb Planni^faltig- .
(eit, aus beten langer 9teibe hier nur
bas portal an ber gefte hohentübingen,
bas aus bem Q d b IC 1 639 ftammenbe
Portal am gücbtingsbof in ^übed unb I
bas portal am 6tanbesamt in 6tabe
im hannoorrichen genannt feien, ©on i
befonberertfigenart ift ferner bas portal
am „RaffecbaunT in Ceipjig, einem alt«
berühmten ©aftbaus ber pleifjeflaM.
bas. roic bie 3nfchrift lehrt, früher
arabifchtn ttoffc ©aum" gebeifeen hat.
30er immer in bie Cage fommt, bie
fflaue unleres beutfeben ©atrrlanbcs ju
burchftreifen. ber feilte nicht Oerablau«
men, auch bie bemerfenstoerten poi»
tale an Rirchen unb aeltlicben ©auten
)u fehen unb )u ftubieren. 6ie »erben
ihm nicht nur als Runftroerf greube
bereiten, (onbern ihm auch man<b<
fulturgcfcbuhllicbe Anregung geben.
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. THE OHIO STATE UNIVERSITY
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'Jlbenbfonne. i>tad) einem (Semdlbe Don tlrnolb SDloellcr.
Olluftrirfc 3eitung
SRr. 4008
na! trom
GEAJDDB
XA.MNE
'®äf)tcnb bas DboI-^?(un&roalTfr ben3tt>ccf oerfolgt, btc 'IRunbböblc ju
besinfijieren, babcn roir mit ber Döol^a&npaffa ein Präparat auf ben
SOtarft gebracht, bas für bie meebanifefae Reinigung ber 3äbne aufact-
orbentlicb geeignet ift. Sieben ber überaus feinfornigen 'Bcfcbaffenbeit ift
ber eigenartige u. aparte ©efdjmatf u. ©erueb befonbers berüorjubeben.
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OA<?'
THE OHIO STATE UNIVERSITY
grife 33lep. 'Bon T 1 o r a ßticlcr.
/Cm erfter ©ebanfe flicht unroillfürlüfc in ben roalbgrünen £>ar,(, wenn irir oon geig Bien.
VJ-bem täflet, bem Dichter unb bem SDlenfcben. reben roolleii. Denn ber SWann, ber als
Xcifcnbcr unb ,lägcr brei Erbteile fennt unb mit crfchloffcncm 6inn ihr ©ut unb Böfc
in fidj aufgenommen bat, ift in allem ©cchfel oon Seit unb
Umgebung ber treue 6obn feiner Heimat. ber ftarfe unb —
beimotftoljc Xicberfathfc geblieben. On ibm leb! bie ur*
beutfebe lit leben germanifeber Trog unb Xraum unb bic
feftc Berbunbenbcit mit ber SERutter Erbe unb ber Kreatur.
Es ift immer bas gleiche feine Erfüllen. bas oerinncr-
lichte Schauen bes Dichters, wenn er bie ©efebiebten feiner
ftummen gelben erjäblt. e)n farbenreichen Bilbcrn ooll be-
wegten Gebens gebt cs oorüber: i'udjs. üBilbfagc unb Otter
in ihrem geheimnisreichen Dafein, mit all ibrer Eigenart,
Klugheit, (Schönheit unb tuilben Straft. („Bon wehrhaftem
Xaubroilbe", 91. Boigtiänbcrs Berlafl, l'eipjig.) Dann tritt ber
tapfere Bär heraus aus bem griibltngsmorgen, ber feine
Sauber über bic ftarpatbenaxilofi ausfebüttet. Ober bic
-Jßälfin liegt bei ihren fpielenben ©elfen unter ber ent-
wurzelten Kiefer, jioifcben Gnanitblöden auf einer (leinen
»infei inmitten ber farbentrunfenen (Schönheit im ftaunis
Hangafcb. Unb über bas lebenbe Xicr geben bem Dichter oft
unb gerne Tcnfcn unb Schauen weg, hinein in bic tiefen
oulammcn bange ber immer frifd) ouflcbcnbcn Einjelerlcbeinung
mit ben alten (sagen, ja bem frübeften URptbos eines Golfes.
(so heften ficb ibm an bie ©olfsfpur 'ZDobcs Erinnerung unb
ber alte Klang aus ber Ebba.
Es lebt aller flauber ber 'Bergein f amfeit auf in feinen
(schilbrrungrn ber fciocbjagb. („Bon freiem £>ocblanbtüilbe".
X. Boigtiänbcrs Berlag, Ccip.vg ) 2Rit bilbbafler Dcutlichfcit
Hebt oor bem Vcfer „Bans Urbilb", her bunfle Bcaoarbpcf.
über „ber ööllcnroclt ber tcteilfetten oon (chtoarjem Urfcbic*
feT" in Dagbeftan.
©ar rcijooll ift ber Blid in bic ft lein well ber 2Rurmclticrc.
in bies Cebcn ber Xtur-Xiannbl’n unter warmer frobenfonne,
bort, roo tüolifdjc Schönbeit ins BJelfchlanb hinüber ccrrinnt.
Der Xus*ug auf bic frochalm ober bie beuenben SRurmen-
lein, bas ift ein 3bplf, bas jebem Jpcinricb Bofe pcrjujieben
märe.
Unb in beT (stbilberung, roic er bem grouroeiücn ©ems*
bod nacbflcigl, ber im Bolfsglauben als ber gefeite „BJeifee"
ber jaligcn grauen gilt, fegt fich bei gäger, ber bem bod)
geliebten 9Bifb bie töblicftc Kugel ju fenben (am, gar ftfjön rs-.fi. car.-
auseinanber mit bem rXenfcben, ber im ©cfdböpf ben Br über Ott '• 0
fühlt unb ebrt. v’lucb bort, too fein ftornruf „'2t Mer tot" brn
gelfen fünbet. bah ber König ber Üüftr gefällt ift, fteigt bod) aus bem ©eibmannsberten
örr ©unf<h mit empor, bah hie Xrt erhalten bleibe, „roeil mir ben Xblcr feclifcf) nicht miffen
fönnen". Es finb bies Dinge, bic t>inj unb Kunj natürlich belächeln müflcn, rociE fie ihnen
unerreichbar fteben eben in geiftiger Ebelireifjregion.
ifm gefcfcl offenflrn fommt bicfe Dcnfart Aum 'jlusbrud in bem Buch „■apalun" (Berlag
E. glcifcbcl \ Ep.. Berlin), bas oom Urgrunb alter gägrrfagen fünbet, unb in bem ber 8cblubfag
beT Einleitung |o djarafteriftifd) fagt: „(iebaut her, roo jenleits eurer gepflegten Boiflelluncr
in Einfamfeit bunflc fßipfcl raufefeen, boTt liegt mein gagbgebiet." Xucfe bies Buch entr.
im einzelnen Aagbge|d>ichtcn, Xierbilbcr, Xaturbilber. Doch immer roieber Hingt lauter p:
leifer ber ©ebanfe an bie Bergeiftigung unb an bie legten hes natürlichen Gebens buri
©an( biefem ©ebanfen finb bie Eingangsocrfc unb bas (scbKuftfapitcl geroibmet, bas w
traumbaftCT €Äönbeit ift Xrog tiefer fünft lerifdbcn Erbebe
ober Bcrfunfenbeit ift Srig Blcp eine roiffenfthaftlnhr ft,;
heit eigen, bie febr angenehm berührt. Es bleibt in ihm Pr.
Beobacbler immer mach. Unb barum zeichnet er au6 in fei
lounbcrbarcn fjanbfehaftsbilber einjelnr BoEfsgefialten obr
jebe ^bealifierung hinein. £)ier mit Icifem ftumor Xirr
,Täg*r unh öol^cr. bort ben töricbMIugcn öülejungtr i:
feiner ^cibc; ober bic gcwinnfücbtigcn Xuffen «vtoifeben t,
feierlichen €d)önbeit rociter Elchmoore unb im Ural, roo c :
toeiijf Xunhabn baljt.
(solches Bcrftänbni5 für Bolfsiocfcn im rociteften 6in:
macht ihn auch jum Xnroalf oon Xmerifas oerbrängter ^lr
häuten, ihrer untergebenben Ebelart unb ihrem arifä'
jOlonbmolbos. Der Eingang biefes Kapitels „Born flicbcr
ben_ BaTabies" ift ein SWeifterroerf ber tsd)ilberuitg. Ur:
iXchilbeTung oon intimfiem 9fei^ finb bic ©efdjichtcn „I
Äaujeichc“. „tcpätbcTbftfäben“, „©arnfpinnen". „3m t'ticS
unb bie tei^enbe „XülPagelbeibe". Das ift bcutfdic är
Unb in jebem Blutstropfen ein beutjeher 2)Iann ift bciEjr
gor ber „t>ocbIanbminne" (Berlag g. gontane & Eo., Berlr
eines l'ieberbuches aus Blt-Xirol. 3n feinen unb fraftooli.
Bcrlen ift ba eigenftes Erleben mit bem, was ber Dichter It-
alien üRinneiängern naebgefungen. ,^u jcbönfler Einbeit m-
fihmoljen. Denn cs ift ja nid)t nur ben ritterlichen €a
gern nachaefüblt: cs ift eigenes ritterliches t&efen unb et -
ÜJlatinesart, bie aus ben Ciebern Hingen.
<co bat gri® Bleo in ben erften ftricgsjabTen unfe.
(tolbaten bas fchöne gelbbücblein „On Kraft unb Ebren"
febenft. Unb in folcbcm ©eift bat er all bas ungeheure (r
febeben mitburcblcbt. Er, ber glübenbe Dcutfcbc, ber Br
fämpfer für unfere Slotte, ber SDlitbegrünbcr unferer Kolon
polilif, her (Etationschef unb Berteibiger oon Ufungula, N
beimattreue SRann, er hält in all bem Xieberbrucb ringsir
bureb ©ram unb E)roll feinem Bolle bie Xteue. benn et b:
bie beutfehe Btt in feinem €*er,^en. ilnh bas fei ihm geb«i"'
^ICP. vnrvft-)
©eorg ©ebers „«llgemeine 3Beltgef4Md.tr
in Hi Bänhcn, 3. Auflage, pollftänbig neu bearbeitet v t
l'ubroig Xicg. I. Bb. (Berlag oon 3öil heim Engelmann, i'eipjig. 1919; gebunben :« •
Dtetgig gahre nad) bd iioeilen, nodj oon ©eber felbft b-eforgtrn, erfcheint nur cir»
britte, oon i'ubroig Xiefj neu bearbeitete Auflage, hie, überall bie neueften Ergebniflf be
gorfebung für bie Darftellung nugbar machenb unb in ber äufeerlichen Xnorbnuna h-.
Stoffes roclcntlicbe Berheflcrungen aufroeifenh, bo<h bie ©runbanlage bep ©erfep unc-
getaftet lägt. Eine rein gcograpbifchc ober etbnograpbifcbe 31norbnung bes 6toffes, mit Fr
(Sine beroonagenbe Slaiermcrbung ber Ütotionalgaleric in "Scrlin: &od>gpbirgsI<mb[<baft. <Mgemälbc oon ßaspar ®aoib griebrid» (1774 1S40).
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
(iuvivr
liUn^ui
Muftrirte 3 citung
ftabtllaiid) obnr cigcnilicbcn fborijont, ein wenig gebäffig unb boeb beftrebt, nirmonben ernj
lidj ju ©«rieften; am heften notb bie politifcbe Batiie in „Bdjorfcbls Bablrebe". — 3 Ibs tr- 1
Meinen Belt fommt auch Sans ÖlaitbeU Grjablung „Der 'leg juni $immdreia
(Verlag D<iul Gift, ßeipjig). 3lber toie liebeooll unb roie ebrlid) finb bier einfache Strnfta
in ihren barten unb eefiflen ilTnriffen nacbgtbilbet, mit welcher inneren Babrbeil ift ife:
tiagenbe ©ebulb, ihre fülle ©roftt, ihre langmütige Grgebcnbrit unb ibr aufbaumenber Ire:
gegen ben ©ang bes Bdjidials in Geben unb Sterben erfühlt unb geftaltet! Das ift eirm:
mieber eine gute 'Bauangcldjicbtc, bie nichts befebönigt unb orrflärt unb nicht mehr (*-
inll, als fie ift, unb uns boeb aus bürftiger Gnge in ben gufammenbang ber Bcböpfur.
führt. — Tos möchte auch Bilbtlm Bidebacbs Vornan „31m heiligen 6c«~ (Dctlc
Är. 'Duftet, Vegensburg). 31 ber bie licbenbe ©ütc unb ber tiefe 'Jlaturftnn bes gläubige
Buhlers geben uns boeb feinen Grfaft für bie mcmgelnbc feelifche ©eftaltungsfraft unb bic
2Irmut ber öanblung, bie ganj in ber 2irt bei lanbläufigen Vrfebrungsgefcbicblcii cu;
frommen lolfsfalcnbern gehalten ift. — (Ein Testes grauenbud) finb bie „ölacbtgefprädjf
oon 'ilugufte öauftbner (Verlag Daul Gift, ßeipjig). Sturje ©efcbid)ten aus allen B .
jirfen bes Gebens in eine etwas bürflige ötabmrnbanblung gcfiiqt, manche etwas fprungbaf:
einige gleicbfam etroas oerquollcn in bei Diltion. Eber überall fpürt man ben reinen ur:
beijjen Beklag eines reinen unb gütigen grauenberjens, bas überftrömt oom Geib ber Sei'
unb Xroft fudjt für bie SWübfcligcn unb Velabcnen. 1>r ••rr*t«,*
VolfsfunbliAes. Das an foftbaren Sammlungen reiche Dresbrn bot dot iwfc
fahren einen neuen Bctaft in bem Sftufcum für fäcbfifdje Volfslunft erhalten, bas jwar nae-
feinem mateiicllen 'Berte nicht mit bem ©rünen ©ctoölbc unb ber ©emälbegoleric rnettrifem
Tann, bas aber eine (öftficbe Ccba^fammer leiber nun meift babingejebtuunbenen Volfstujr.-
in Jöausrat unb Xracbt bes ©acblenlanbes ift. Bein »crbienftoolIcT 6cböpfer ift f>pfw
0, €ei)ffcTt, ber Deifafler bes uorliegenben prächtigen Bucbes „Vus Dorf unb Btat:
Volfsfunblicbe Vilbci." (Vertag oon Sari Veiüner, Dresbrn; gebunben 8.50 9Koi'
Gr führt uns in ihm in origineller Beile eine grofj« 91c ibe bet (Schäfte feines SRufeums
oor. fo, wenn er in einer fiafinad)t5|pufgrfifcid)tc all bie '"Puppen, §i 0 iir«i unb Xracfcitn-
ftüde Geben gewinnen läftt: wenn er in ftiller Btunbe uns erjäblt, wie er bas unb jenes
i bin ans £>erj geroaebfrne Btüd gewonnen hat- 3n ben meiften bei fluffäftc gehen wir
aber mit ibm felbft auf bie Banberjcbaft: ins Grjgebirge. unb in bie ßaufift, in bie ftiüer
Btäbtlrin DUiblbcrg unb $crrnbut f in ftirdjcn unb auf griebböfe, ju ftinbtaujrn unb £r-<h-
jeiten . Dabei rifd>Iiebt fi4> uns bas alte Volfstum in eitle unb Vraud). in Bohnung uns
Xracbt, im Kreislauf bes gabres, Don Biege bis jum ©rabe. Gepffert ift auf afle
biejen Banbcrungen ein funbiger gübrer, bei mit leinem erquidenben $ unter fufo übere
bie $>erjcn unb bie Xürcn öffnet, ber als Künftler ein offenes 3luge für bie ölei&e ber Me-
unb bie Bcbönbcitcn mcnfc&licbcn 6<haffens bat unb in feiner Vegcifteiung für fic cum ^
fübfsinnigcn Dieter wirb. 3n unferer gefühlsarmen geil fann bas Vueb einem irbajL
einem Cuidborn neuen Gebens werben; benn nur aus unferm alten, bobenftanbigen Vol(; p
fönnen mir uns neue Kraft bolcn. — llnoüchfige Gebenslraft foll unfere beutfd)e gugenb cifefc
in neuerer geil oon ber £elmoltl<ben Beltgefcbithte oerfuebt roorben ift, bat auch ber
92eubearbeiter ber Beberfchen Beltgcfcbicbte ficb nicht ju eigen machen fönnen. (statt
beffen ift an bei chronologifcb forlfchrcitcnben Darftellung unb fonchroniftifchcn über ficht
feftgebalten worben. SJlan barf reohl behaupten, bafj bas mit biefer Gloffgruppierung ge-
memnene Vilb bes toeltgcfcfeicbtliifrcn ©efebebens in ber in bem oorliegenben elften Vanbr
behanbelten jSeitepocbe. bie oon ben Anfängen: geldjicbt lieber (Erfcnnlnis bis jum gabre
404 o Ghr. führt unb bie ägqpiifcb-mefopolamifche Kulturgemcinfchaft unb bic £>erausbilbung
bes ©egenfaftes oon Guropa ju 31fien umfa&t. febr flat unb übeificbtlid) berausgefommen
ift. 9la<febem im erften Kapitel in eingehenber, fpftematifeber Untcrfuchung bie 'Aufgaben
ber Beftgefcbichte erörlert toorben finb, bebanbelt bas jtDfite Kapitel bie ältefte roeltgefd)icbt'
liehe Völfergemeittfehaft in ber gelt 4241— 745 b. (£hr., bas britle Kapitel bie affpnichc Belt-
berrfchaft in 3lfien unb bie lanbfcbaftlicbe Organifation ©riechenlanbs unb Dtaliens 745— 606
p. Gbr., bas oieilc Kapitel bas ©leichgcroicht ber oier anäcfcte Vabolontcn, «gopten,
Gpbien unb SPtebicn 606—550 p. Gbr. unb bas fünfte Kapitel bas pcrfif$e Beltreich
im Slufftieg 550—493 p. Ghr. Um eine beutlichere 'Itorftellung oon ber Birfung biefer
©liebewng bes Gtoffes ju gehen, fei barouf hingetoiefen, bafe hier j. V. bie ©cfchichte
©riechenlanbs bis stim ionifchen 3luf|tanbc unb bie ältere ©efehiebte 'Home, nicht in einer
gefonherten, in fnh gesoffenen, jufammenbängenben Darftellung gegeben tocibcn, fonbern bafj
fich biefe ©cfdjicbte ©riechenlanbs unb 'Jtoms auf eine ganje 5letbc oerfchiebener 3lbfcbnittc
ber Kapitel 3 bis 5 Perteilt unb hier im engen 3 u f a mmenbangc mit bem gefamten Belt-
gefcheben her entfprethenben ^citepocbc bargeftcUl toirb. Diefe Serrcifjung toirb im erften
■ilugenblid ben nach einer gefcbloffencn Darftellung etwa ber grieebifchen ©efehiebte oer-
langenben unb an eine folche gewöhnten Ccfer frembartig berühren. Gs ift auch gar nicht
ju leugnen, bafj etne folcbe Darftellung an ben Gefer höhere ^nforberungen (teilt als
eine in f*ub abgefdjloflene; beim aufmerffamen Gefcn wirb ber Venufter aber balb be-
merfen, in toie ganj neuem, bebeutfamerem unb belleiem Siebte ibm Picles erfcheint, an
bem er bisher unaebtfam ober ocrftänbnislos ooiübergegangen ift. Das fdjöne Berf, bem
ein umfangreicher, aus bem Xcft an ben Gchlufj oerroirfener Apparat oon Bimcrfungen,
Grfäulcrungen unb näheren SJusfübrungfn angefügt ift, ber bie 'Jörge ju eingehenberem
6tubium, roo es bem Venufter errofinfcht erfcheint, weift, toirb in ber neuen mober-
nifierten gorm feinen alten Gbrenplaft in bet gerichtlichen Giteralur unferer Seit be-
haupten. l»r, ISilbclm tC|Md)mülUt.
31 l I e r b a n b geitgenoffen. -Immer noch fcheint bie Gönne soomers auf ©ute
unb Vöfc unb läcbelt milbe über allerlei geberpolf, bas ©oltes Xiergarten mit leinem mebr
ober weniger roobllönenben fficfchrei erfüllt. Unb tioft Dapiernot unb 35aluta|orgen, troft
Drudloflenerböbung unb Xeuerungsjufchlägen finbet fich immer noch ein gutmütiger Ver-
leger, ber ben 5totfcbrei eines bebrängten Dicbterberjens an bie Dlitmelt xoeitergibt. 3lber
man barf auch bie SOTenfebrnfrcunblichteil nicht ju weit treiben unb muh minbeftens baruuf
halten, bafe irmanb ein reinliches Deutfcb fprtcht, wenn er fich Teinen Vlitmcnlcfccn pcrftänblich
machen will. KurtDelbrüd hat Tiih in feinem Vornan «Gorenjo oon 3Rebi<i unb
©aoonarola" (Verlag 3tid)arb 3Rüblmann, falle) an einen gewaltigen 6tof? gewagt. 3lber
bei allem fehlerhaften gleife unb weitausbolenben 6<h»unge ber figuremeidben Slompo-
lition bleibt er leiber gant in ber trodenen Gchilberung bes älteren hifwrifeben Romans
fteden unb (eiftet fich babti fpiacblicbe Ungeicbidlubfeilen oon ber 3lrt bes folgenben
Gaftungeheuers: „3m ^>ataft bei Dlebicecr würbe mit ben Vergnügungen ber 31nfang ge-
malt, wo eine glänjenbe Verfammlung bei Ginlabung Goienjos gefolgt war. bie in bem
groben Baal, wo man bie 'Bübne aufgefchlagen hotte, in bicht gebrängten öleiben fab in
(Erwartung bes ihnen beoorftebenben ©enuflcs." Bie, bitte? — Bcbr gemanbt unb boeb recht
unerfreulich ift bet „Gtjfchelm Öluguftin“ oon SKarlin Bxuffot (©eorg SRüliet, öRünchcn).
Gin rechter Bauftall, auf beutfeh gc|agt, ohne bie milbe ©rajic unb ben herben £>umor oon
Ölabelais' „©arganlua“ unb Baljacs „Gentes brolatiques“, bie biefer gefehlte ffiiener
anfeheinenb recht aufmerffam gelcfcn hat. (Eine 3lnbaufung oon greffercien, ©aunereien,
Bcbelmenftüden, Drablcrcicn unb banbgroiflidbf n Giebesabentrucrn, ganj auf grobe Birfung
eingeftellt. — farmlojer unb gefälliger ift ber fumor oon gerbinanb Vlablingcrs Kletn-
ftabtgefchichten „eteinather Geut“ (Verlag ^eub & 3lta, Konftanj). ilnwefeni lieber Klein*
Bigurb-eiegfricb unb fermann ber Gberusfer, ^lettlchcn oon ©öttergeblüt. „Gurcn ©ölt
nach, ihr Drutfchen! 3 ur neuen Bottne!** iDlögc ber SDlabnruf bes Dichters bet ®<
fpruch unferer 3ugenb werben!: i>r. 1>o«i 3(
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Fritz Emil Schüler,
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Fcrnspirch-lNr^ 664 , 8665 . S979. 5403 für Stadtyrspräche
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9tr. 4008
rifluftrirte 3e>tung
539
$unff Aufteilungen uni) Äunjtauf fionen.
©a» ftunflaul(ion«ffau 0 Buboff Bangel, $ran(furf a. Xt. ncran,
ilallrf am 10 . Wai 1920 feine looo. Runflauflion. ff» lommeii ©ttnalbe erfler aller
Wciflor au» »er (fammlung »t» 3 ürllen ju Örbucf)'(.“d>ön»crg sum SludgeM.
Wit »rm rcitfj illu| 1 rieeten 3 u»ilüum»latalog 1000 erfrfitin! ruglrid) eine 3 »|lfd)ri(t, an.
läjlidi »es .10 jöEiriger 8 c|frf)fno »er 3 itma.
öd» gleie^c ßau» »ringt um 27 . 3 Ipril 1920 »ie Sammlung W. rf r u tl ■ Pf önig».
»erg, ©cmdl&e aller Wti| 1 er (Rat. 999 a) jur Berfieigtrung.
Bei paul Saffirer, Berlin W. io, Xi((oria(lraße 35 mir» iur
■Seit eine ßon»rrau»(iollung non ©tmalbcn, 3 oid>nungen un» Slguarellen »t» Walers
Bela <X 5 ob e t un» SIgiiarcllen t)on ffl)ri|tian B o i) I f e gegeigt. Bon Wille Sipril
a» (in» einige neuere 21 r heilen oon ßleoogl pi febril, »arunler eine grbfifrr Rollet,
lion nnn Slquareilen. 3 m 3 uni follen Strbeilen »e» Waler» Warlin Blot» u. a.
au»geffellt arerben.
Runfi.fiiau« ©ablljeim Berlin, pofebamer ©trage ii«b geigt äugen.
»Itöliifj (irta iooo ©cmd(»e oon Rünltlern bödjtirn Bange» un» nnn talrnlncllen jüngeren
Rünfllern. Werte Don: Slnbrra» ’tktien »ad), ß d. Bartei», ff. Bradpt, SU. D. 8ran»i»,
3t. Brrnbel, 0. t>. Ganal, X. (Sorintf), 5- o. Ocfregger, XE. p. Oie», X. Oill, 3. ffirter,
31. Seucrbadr, W. 3irlt, 3. ©alleg»», 0. ©eblcr, ff. ». ©ebfrgrbl, ß. ». ßabtrmann,
R. ßagemeifler, ff. ßau»mann, B. sitllgreme, 3t. ßengeler, ß. ßermann, ff. ßil»e»ran»i,
31. 3anf, 31. Stampf, 3. 31. p. Raulbatt), 3t. p. fletler, ff. Roerner, ®. Ruel)1, W. leibt,
1B. Xritlifot», 5. B. Xenbacf), W. Xiebermann, ß, p, Warft», 3. polTart, ß, Stfjnee, ®. ®d)»n.
lebte, ff. ßdjud), W. ßleoogt, 3- Spctl, ff. ßpi»u>eg, 3- ». ßtud, W. Irübner, 3- »• tl»»e,
P. Weber, 9(. Wetjcrjirf, ß. ». 3ügei ufr».
äm 24. b». Xlf«. finbet bei ffarl <Srn|f öenriti in Berlin W. 35 eine
inlrrelTanle Sfrffeigfrung non Winialureii unb Bilbniffen »e» 16 . bi» 10. 3a»r •
t)un»erl» l*alt- Ünter »en Winiaturen fin» eine grobe 2lnjaW critllaffigcr un» inert,
ppller ßtüde oon »culfdjcn, englifdjen, fran(ö|lfd)en, t)ollJn»ifd)en un» »|Ierreid)ifd>en
Winiaturilien »on Buf, f» unltr unteren non Bidiar» ffo»a>aii, Oafflnger, Oemiani,
Oenner, 3oularb, 3ean Bapl. 3fa»f», 31. 3. RSnig, 3»fef Rriet)ubrr. peier lein, 21 11 io 11
Bafarl Wenge, 3ofy fffaia» Bilfon, ßampfon lomgoo» Bcd)e, William ffparle» Bog,
3o». Widjael ©attler, 3of)n ßmart ß flirr ßpiree, »ein »erübmten ßd)mrl)maler ff bri
(lian 3eie»rid) 3iitd un» jablreidjen anberen. 3n »er SiWeilung Bilbniffe fin» ebenfall»
»ie berübmtc|ten Barnen non 8i1»ni»malern aller Xdnber »er »amaligen Seit Derlrelen,
mit ßlbilbern, paflellen un» ßanbjeidjnungtn. 2(nton ©raff mit einem Bilbni» »e»
Oidftee» ffbrili. 3tug. liebge , fotoie troei Stobleicitbnungen , ein gani »ernorragenPes
Oamenbilbni» »on »tm portnlimaler 3tnt. 3can Baron ©ro», Wa». Warie Xouifr »e
©irar» »aRtellen». 3 ran) Rrüger mil einem »errlid)<n ßlbil», fotoie me»retcn »rr
f» beiieblen Ho»ityid)nungtn. 3trtur ein tocnlg brtannlc» ßeinebil» non 3tanroi»
Xapnau» au» »em 3af)re 1336, »er ßollänber Bicolar e Wae», ein ßdjülcr Bern,
»ranbt» un» Safael Weng», ßan» Wielid) mit einem gani beroorragtn» gearbeileten
Wännerporträl »om 3abrc 1 . 143 , u>cid) re al» »a» mcrtPolttTe ßtüd »er Sammlung be-
fonber» ju ermahnen i(T. ff» folgen 3er»inan» non Itansfi, 3rie»rid) Wifijeim oon
ßdjabo», Oori» ßlod mil ltoei praditoollrn Paflellen, »ie Pringeffin Oorotbea non Rur.
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nvi-u.ii,... $09 fronjöfilrbe 71 1 - bttmoi. 8ür $eutf(blanb bejiffern fi<b bie Saniert wie
ben Kanälen Kat bis gcplembct folgt: ®eburten»etluft 3.6 Mionen, «erlufte infolge 3u-
J- 2tn 1229 biemn waten 462000 nobme bei 6teibli6Ieit 2,6 Mionen, boiuntet Kriegs-
Duraniceii ruflPtuHLui.s-u.w JPfHW 1 äibeitet beteiligt, «ei einet $ur*|*nitt5bauer bet ©Heils gefallen« :2 1 3Jlillion«n.
«etfflnung geftellten kitleln brei Dreife oon 1300, 1000 unb oon 10 logen ergibt (i<b ein bur6l6nittli6ei monatlnbci aus- Ile «oflen »ei Belebung, aus einem »erlitt bes nommer-
600 3Rart ousaeiefit für bie «corbeilung bes Jbemos „®ie fall Don 924000 arbeitslosen ober 7394U00 äibeitsltunbrn. ouslrbufles Jur auswärtige angelegenbeiten gebt berbor Dob
Krlhoben btr Jtnpaflunp ber Pobnböbe an bie Treisbrwegung". Ter monatlitbe ®e|amtDerluft, bet fid> ous ben fojioien Um- bet Unterhalt bet fran)Dfi|d>en »tlefjungstiuppen im OJbein-
Quittungen »es *td)tftunbenln 8 es in Stanttel^. Die Stuf- Wallungen ergibt, beträgt alfo 382 Millionen _ 2libeits[tunbtn. !9 nb
merllamteit tirblet 06 mtbr unb mtbr auf bie groben toitt- was bem Slusfall Don iäÜtOtonen Arbeitern |abtli6 entfprrit. für btefes IJabr .00 Millionen gtanlnt toftet. Taoon
Idraft lieben «erlufte bie fi* aus bet ann>cnbung bes äldjl- SRen[ä)enuerlu(te im «riege. 9ta<b bem neueften «ert*l rourben für bas jwerte «irrteliabi 186500000 Staaten ooin
llunbentoges ergeben, -jlan |cbä*t ben Setlufl, bet butd) bie ber etubiengc|c(l|4a|t für foiiale golgen bes «r.eges m StoDen- «atlament “"«fort« 1 }- *•" f l ,n g| 7 Ä,1?'» U, no"®a ion™^d
fterabjehung ber arbeitsjeit Don II) auf 8 glunbtn eingetrelen bagtn bot liutopa Dom «egtnn bes Stetiges bis 3llittt 1B1J Millionen auf bie «efaBung im vtbetnlanb, 0 Jnllronen auf
itt. aul 15 Millionen arbtitsflunben täglich; bas bebcutet, übet 35 Millionen Mtn|cfrcn perloren; bapon lernmen 20 bosjsaoigebici unb rljiKillioncnoulbie .iriimtmungsgebiete
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vV J llciht Ihow Hn
u lldczcn t« wunder-
7ur. Buqrn Ml'SW ■ Il-ipu4<l Le-dlg Passage)
III Isesla RH
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Sörperpf (ege
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Uln« »nieltun a |ur irl>fn#tunf1 m
Dt. 3ollan 2Jlarrufe. mit 121
»bbllftunam. Webuntrn 12 3R<irf.
Seda« ton 3 . 3 .ScNr, tel»»H M
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von Spanien und den spanischer Antillen aus den
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154. Band
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«im riunrnier» Vierteljahr lieh 2 & Mark.) Original frOHl
THE OHIO STATE UNIVERSITY
AUS WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Soziologie. Zu den Wiflenfcfcaftcn, die lieh erft in alleriüngfter Zeit entwickelt
haben, gehört auch die Soziologie, ja, ihr Charakter als WilTen.fcnaft ift noch nicht, ein«
mal von allen Seiten anerkannt. Soziologie ift die Wiflenfchaft von der Gefellfchaft.
Und es bedarf daher zunächlt einer kurzen Erörterung, was wir denn unter Gefellfchaft
hier zu verftehen haben. Im allgemeinen pflegt man darunter den Staat zu verftehen,
oder man geht etwas weiter und definiert als Gefellfchaft jede Gruppe von zufammen»
lebenden Individuen, deren Wechfelbeziehungen relativ dauerhaft lind und irgendeine
fefte Ordnung aufweifen. Mit diefem Gefclltchaftsbcgriff aber kann Geh die Soziologie
nicht zufrieden geben; will fie wirklich die Gefellfchaft ftudieren, fo muß lie alle ihre
Formen in den Bereich ihrer Betrachtung ziehen, und dazu bedarf fie eines viel weiteren,
allgemeineren Begriffes. Zunächlt muß hervorgehoben -werden, daß die Gefellfchaft Geh
immer auf den feelifchen Beziehungen zwifchen den Menfchen aufbaut, ja, daß Ge letzten
Endes in diefen befteht; das gilt vom Staate ebenfo wie von der mehr oder minder zu«
fällig zufam menge kommenen Schar von Menfchen, die Geh zu irgendeinem Diner zu«
fammenfindet. Die Menfchen bleiben hier nicht in ihrer lfoliertheit, fondern mit dem
Augenblick, in dem Ge Geh zufammenGnden, knüpfen Geh zwifchcn ihnen irgendwelche
feelifchen Fäden; der eine Menfch bildet Geh im Bewußtfein des anderen irgendwie ab,
er beeinflußt feinen Gedanken» und Gefühlsablauf, er nimmt Stellung und veranlaßt zur
Stellungnahme. Und das gleiche Gnden wir in allen Fällen, in denen wir von Gefell«
fchaft lprechen, nur daß die Zahl der Teilnehmenden zwifchen der Zweizahl, wie z. B. in
der kinuerlofcn Ehe, und einer praktifch unendlich großen Zahl, wie beim Staat, variieren
kann, daß die Bindungen von verfchiedener Dauer und Intenlität fein, daß Ge Geh auf
ganz verfchicdencn Regungen, verschiedenen Strebungen und lntereficn aufbauen können,
und wir können fomit Gefellfchaft deGnieren als diejenige Bewußtseinsveränderung, die
bei einem Individuum durch ein anderes oder durch mehrere andere Individuen hervor»
gerufen wird, und die Formen des Zufammenlcbcns, die dadurch bedingt werden. Dann
ift die Soziologie die 'Wiflenfchaft, die diefe Bewußtseinsveränderungen und diefe Formen
des Zufammenlebens (tudiert. Daraus ergibt Geb fchon eine Reine von Aufgaben für
iic: Ge wird, wenn Gc die philofophifchcn Grundlagen gcfchaffcn und ihre Methoden
erörtert hat, in erfter Linie zu unterfuchen haben, welcne Triebe es find, die den Menfchen
immer -wieder zur Gefell fchaftsbildung führen. Dabei wird fie auf eine große Mannig»
faltigkeit flößen: von den fexucllen Trieben, die fchon auf der niederften Kulturftufe
die Menfchen zufam men führen bis zu den höchlten und feinverzweigteften Regungen des
modernen Menfchen. Sie wird über die geringe Schöpferkraft des Menfchen, feinen Trieb
zur Nachahmung zu berichten haben und über fein Bedürfnis, Geh anzulchnen und an*
zufchließcn, zu befehlen oder Geh unterzuordnen. Daraus ergeben Geh verfchiedene
Formen, verfchiedene Schichtungen der Gefellfchaft, und dabei laßen lieh verfchiedene
Gefetzmißigkciten auffinden; fo werden wir immer feltftellen können, daß eine Schicht,
die im Belitz irgendwelcher Vorrechte ift, diefe zu behalten ftrebt, daß eine Maße, die
niedergchaltcn wird, nach der Erringung der Macht ftrebt, und daß fie dann fclbft als
Unterdriickerin auftritt, fobald Ge die Macht erobert hat. Weiterhin wird der Einfluß
von Land und Klima, von Bodenfehätzen und Technik auf das gefellfchaftliche Leben
der Menfchen zu unterfuchen fein. In gleicher Weife werden wir die gegenfeitige Be*
einfluffung verfchiedener Gruppen zu berückfichtigen haben, werden feltftellen muffen,
wie Ge Geh fortentwickeln, wie innerhalb ihrer Religion, Wiflenfchaft und Kunft ent»
flehen, und wie diefe wieder als folche das gefellfchaftliche Leben beeinfluffen. Immer wird
dabei der Soziologe bis auf die feelifchen Sachverhalte zurückgehen muffen, und die Ge»
fetze, die er aufftcllt, werden im wefentlichcn pfychologifchc Gefetze fein. Die Aufgabe
der Soziologie geht aber noch weiter: wie die Naturwiflenfchaft uns die Mittel zur Be*
herrfchune der Natur an die Hand eibt, genau fo fall die Soziologie uns dazu verhelfen,
das gefellfchaftliche Leben vorauszubeftimmen und zu regulieren. Dr. Erich Stern.
Kün ft liehe Pflanzen. Mancherlei wiffcnfchaftlichc Anfchauungen. die früher
als feft und unerfchütterlich galten, Gnd durch Entdeckungen der letzten Jahre voll»
ftändig umgewandclt oder gar als falfch erkannt worden. So teilte man früher das
Naturreich in Pflanzen. Tiere und Mineralien ein; jeder Teil war für Geh ftreng ab*
gefordert, ln den letzten Jahrzehnten jedoch kam man zu der AnGcht. daß es in der
Natur keine feharfen Grenzen gibt, daß gewifle Beziehungen und Übergänge Zwifchen
den drei großen Abteilungen des Naturreiches beftehen. So wie gewiffe kriftallartige
Gebilde Geh rein äußerlich -wie Lebewefen niedrig (ter Form verhalten, ebenfo ift es mög«
lieh, daß beim Zufammentreffcn verfchiedener Löfungen Gebilde entliehen, die dasfclbe
Wachstum wie Organismen zeigen, Bewegungen ausführen, auf Rei 2 e reagieren, kurz.
Geh fo verhalten, daß man fie als Lebewefen anfprechen kann. Wenn man ein Korn
von 1—2 mm Durchmcffer, das aus zwei Teilen Zucker und aus einem Teil fchwefel»
faurem Kupfer befteht, in eine wißen« Löfung von 2— 4*/. gelbem Blutlaugenfalz, 1— 10V.
Kochfalz und I— 4 # / 0 Gelatine legt, fo kann jeder Laie bei einiger Vorficht das Wachfcn
diefer künftlichen Organismen hervorbringen und beobachten. Je nach der Temperatur
dauert die Entwicklung der künftlichen Pflanze nur wenige Stunden oder auch einige
Tage. Das künfllichc Samenkorn umgibt lieh mit einem Häutchen aus einer Kupfer»
Verbindung, das für Waßer und verfchiedene Elemente durchläflig. für Zucker iedoch
undurchläfGg ift. Dadurch entfteht im Innern des Kornes ein Druck, der zur Aufnahme
von Subftanz aus der Umgebung und damit zum Wachstum des ganzen Gebildes führt.
Gießt man die Flüffigkeit auf eine Glasplatte, fo erfolgt das Wachstum nur in einer
Ebene. Bringt man Gc in ein Glas, fo geht das Wachstum lowo hl wagerecht als auch fenk«
recht vor Gen. Fs entftchen Stengel, die fich, fobald Ge die Oberfläche erreicht haben,
ausbreiten wie die Blätter von Waflerpflanzen . Ganz ähnlich wie die natürlichen Pflanzen
reagieren diefe künftlichen auf chemifche und phylikalifche Reize. Durch Giftfloffe
wird ihre Entwicklung ebenfalls gehemmt. Der franzöfifche Forfcher Leduc, der Geh
eingehend mit diefen Vcrfuchen bcfchäftigt hat, ift auf Grund feiner zahlreichen Experi«
mente zu der Anlicht gekommen, daß gewiffe Lebensäußerungen der natürlichen Pflanze,
wie z. B. Zellteilung, Nahrungsaufnahme ufw., auf dehfelben phyfikalifcH.chemifchen
Gefetzen ‘beruhen wie die der künftlichen, zumal die künftlichen Zellen und Zellen»
f ;ewebe lieh ftets eng an die natürlichen Formen von Pflanzen und niederen Tieren an«
chnen. Diefe gemeinfchaftlichen Kräfte lind das innere Ausbrei tun gsbeftreben und die
innere Anziehung. Ein abgefchnittencr Pflanzenflcngel vertrocknet in der Luft, erholt
Geh aber wieder, fobald man ihn in Waßer Gellt, weil der Zellinhalt infolge des Aus*
breit ungsbeltrcbcns anfchwillt und fo die Pflanze wiederaufgerichtet wird. Das Erholen
der natürlichen Pflanze wird alfo durch diefelben Kräfte bewirkt, die das Wachfcn der
künftlichen Pflanze hervorrufen. Auch die Entftehung organifcher Subftanzen und die
mannigfachen Formen des Tier» und Pflanzenreiches follen auf diefelben Kräfte zurück*
zuführen fein, die aus der Chemie und Phyfik bekannt Gnd. Wieweit diefe Theorie
Leducs ihre Berechtigung hat, wird die Zukunft lehren. Dr. Horft Mathiszig.
Das Zufammenleben von Zebras, Gnus und Straußen.
Während cs fonfl Regel ift, daß die einzelnen Tierarten abgefondert bleiben, ift cs feit
langer Zeit bekannt, daß Zebras, Gnus und Strauße eine Vorliebe für das gemeinfame
Weiden befitzen. Ohne Frage ift hierbei die Verfchiedenheit ihrer Sinne und die in»
folgcdeßcn erhöhte Sicherheit von großer Bedeutung, Der verltorbene Gouverneur
v.Wiffmann hat bei der Schilderung feiner Jagden Geh eingehend mit diefem Zufammen*
weiden bcfchäftigt. Er läßt fogar diefe Ergänzung ausfchlaggebend fein. Beifpielsweife
erkennt der Strauß durch feine Höhe und fein außerordentlich fcharfes GcGcht jeden
Feind von weitem, während er wie alle Vogel nicht wittern kann. Dafür wittert das Gnu
um fo feiner. Das Zebra foll Geh nach v. Wiflmann durch befonders feines Gehör
auszeichnen. Ohne Frage kommen folche Fälle vor, wo die Ergänzung ausfchlaggebend
ift. So hat Schillings zwei Elefanten beobachtet, diegemeinfam mit einem Giraffe nbullen
zu weiden pflegten. Der Elefant ift ein ausgesprochenes Nafentier, das vorzüglich wittert,
aber fchlccnt fleht. Umgekehrt hat die Giraffe ein fcharfes GcGcht, während fie nicht
befler als ein Mcnfch riecht. Da jedoch fowohl Zebras als auch Gnus wie unf«e Hunde
Nafenticrc find, d. h. vortrefflich wittern, aber keih fcharfes Äugt befitzen, fo kann die
Ergänzung der Sinne wohl als vorteilhaft erkannt fein, aber Ge kann in diefem Falle
nicht den Ausfchlag gegeben haben. Vor feiner Ausrottung fchloß fich den weidenden
SchaTen auch noch aer Buntbock an, der ebenfalls ein Nafentier war. In Überein«
Trimmung hiermit weiden die Kulans, die wie wilde Maultiere ausfehen, in Weftalten in
der Höhe mit Wildfchafen, Tibet-Antilopen und Grimzochfcn, in der Ebene mit Kropf*
und Saiga*Antilopen zufammen. Alle die genannten Tiere Gnd Nafentiere. Alfo kann
die Ergänzung der Sinne nicht immer ausfchlaggebend fein. Wir fehen auch bei unfern
Vögeln Ähnliches. Ncbclkrähen und Dohlen fuchen gemeinfam Futter, ebenfo Nebel*
krähen und Saatkrähen. In den Zügen der Meifert beobachtet man Goldhähnchen, die
häufig einem Kleiber folgen. Solche Beifpiele ließen Geh noch vermehren. Von einer
Ergänzung der Sinne kann bei lauter Augenticren nicht die Rede fein. Es feheint viel*
mehr, daß alle Pflanzen Treffer und Fxiedvögel ganz gern gemeinfam ihre Nahrune fuchen,
wenn zwei Bedingungen erfüllt werden. Einmal darf der Gcnoße von der andern Tier*
art ihnen keine Nahrungskonkurrenz machen. Sodann darf er ihre Bewegung nicht
beeinflußen, alfo den Zug oder Flug durch feine geringere Schnelligkeit nicht authalten.
Weil die Dohle eher fchncller und befler fliegt als die Krähe , fo ift Ge diefer als Ge*
nofGn willkommen. Denn bei der Nahrungsfuche auf weitem Felde tut keiner dem
andern Abbruch. p*f ür forgt Ge mit ihrer Aufmerkfamkeit für erhöhten Schutz. Zebras,
Gnus und Strauße machen Geh ebenfalls keine Nahrungskonkurrenz. Der Strauß frißt
gelegentlich kleine Nager und nimmt die Nefter von Erdbrütern aus. Diefe Nahrung
kommt für Zebras una Gnus gar nicht in Betracht. Wie bei uns die Pferde auf der
Koppel noch Futter finden, wenn vorher Rinder gegraft haben, fo weiden, auch Gnus
und Zebras verfebieden. Einhufer faden die Pflanzen kurz mit der Lippe und den
Zähnen; Gnus bevorzugen mehr hohe Gräfer. Überhaupt können Wiederkäuer mit
empfindlichem Fiotzmaul vieles nicht freflen, was der Einnufer mit feiner unempfind*
liehen Oberlippe gern verzehrt. Die Ergänzung der Sinne ift alfo bei dem Zufammen»
weiden verfeniedener Tierarten eine fehr gefenätzte Beigabe, aber Ge ift dafür nicht
immer ausfchlaggebend. Dr. Th. Zell.
Urfache der Giftigkeit von Bienenft ichen und Ameifenbiffen.
Die Frage, welche Subftanz den Schmerz und die Entzündungserfcheinuneen beim
Bienenftich. beim Ameifenbiß und ähnlichen Verletzungen hervorruft, wurde immer
dahin beantwortet, daß es Ameifenfäure fei, die die genannten Erfcheinungen ver«
urfache. Auch in den Lehrbüchern und der populärwiflenfchaftlichen Literatur finden
fich faft durchweg derartige Angaben. Nach Mitteilungen , die neuerdings Flury
macht, Gnd indes die Verhältnifle keineswegs fo einfach und durchfichtig gelagert.
Die Ameifenfäure verdankt nach ihm ihren Namen einer Infektcnart, in der Ge fenon
im Mittelalter beobachtet worden ift. Die Ameifenarten, die Geh bei uns hauptsächlich
finden, befitzen eine verhältnismäßig große Giftdrüfe, deren fauren Inhalt Ge in eine
Wunde, die Ge vorher mit den Beißwerkzeugen gefetzt haben, entleeren. Das Gift wird
durch einen Schlitz wie durch eine Spritzenöffnung ausgefpritzt. Andere, nament*
lieh in den. Tropen beheimatete Ameifenarten befitzen außerdem noch einen mehr oder
minder langen Stachel. Die Wirkfamkeit des Sekrets der vcrfchiedenen Arten iit fehr
verfchieden. Darüber, daß das Gift der Ameile die Ameifenfäure ift, kann kein Zweifel
möglich fein. Sehr zu bezweifeln ift indes, ob beiden befonders gefürchteten, vor allem
den tropifchen Arten ausfchließLich die Ameifenfäure die Urfache der Giftwirkung ift.
Hier wird von fchweren Vergiftungserfchcinungcn und lang andauernden Erkrankungen
nach Ameifenbiß berichtet. Ja. nach Angaben von Stanley foll im Innern von Afrika
aus roten Ameifen ein tödlich wirkendes Pfeilgift bereitet werden. Hier kann die wirk«
fame Subftanz unmöglich die Ameifenfäure fein. Auch bei unferen emheimifchen Ameifen
enthält der Giftblaleninhalt neben Ameifenfäure noch eine ganze Reihe von anderen,
erft am Beginn der Erforfchung Gehenden Stoffen. — Als wirkfame Subftanz des Bienen*
elftes wird vielfach die Ameifenfäure genannt, desgleichen bei dem Giftftoff der Wcfpen,
Hummeln, Stechmücken ufw. Sie ifi auch in der Tat, wenngleich in fehr geringen
Mengen, in dem eiweißhaltigen Giftfekret enthalten. Der eigentliche Giftftoff feheint
indes zum mindefien der Wirkung nach an Saponin fubltanzen bzw. an Kantharidin zu
erinnern. Durch diefe Feltftellungen erklären Geh die Beziehungen des Bienengiftes, zu den
Schlangengiften und zu dem wichtigftcn Infektcngift, dem Kantharidin. Das ifoliertc
Bienengift übt auf Tiere fchwere Giftwirkungen aus. — Auch bei Raupen wird vom Vor«
kommen der Ameifenfäure berichtet. Bei ihnen wird das Gift meift durch eigentümliche,
ftarre, fehr leicht abbrechende Borltenhaare, die mit befonderen Drüfen im Zufammen*
hang Gehen, übertragen. Neben der Ameifenfäure, die auch hier in außerordentlich
geringer Menge vorhanden ilt, kommen noch gewifle andere chcmifche Verbindungen in
Frage, die gleichfalls der Wirkung nach dem Kantharidin ähneln. Die Neffeltiere des
Meeres enthalten an ihrer Körperoberfläche Neflelkapfeln, die auf Reize einen mit Gift
behafteten Neflelfaden hcrvorfchncllen laßen. Wenn auch hier Ameifenfäure anectroffen
wird, fo ift doch die wirkfame Subftanz eine andere: eine Reihe von verfchieden ftark
wirksamen Giften, die mit dem Namen Thalaffin, Congeftin, Hypnotoxin bezeichnet
worden Gnd. — Auch bei den Brenneflcln wird die AmcifenTäure für die ncflelnde Wirkung
verantwortlich gemacht. Die Brennhaare enthalten in der Tat fehr geringe Mengen von
Ameifenfäure, und andererfeits kann man heim Impfen mit fehr verdünnter Ameifenfäure
auf der Haut das eigentliche Ncßclgefühl und die charakteriftifchen Quaddeln hervor*
rufen. Doch kommt bei der Brenneflelwirkung offenbar anderen Stoffen eine noch wich*
tigere Rolle zu. Sie find chcmifch noch nicht definiert, werden aber namentlich aus der
Wirkung tropifcher Brenneflelarten erkannt. — Der Grund, warum Ameifenfäure bisher
in den genannten und anderen Fällen als der wirkfame Giftftoff betrachtet wurde, liegt
in ihrer weiten Verbreitung in der Natur Die Ameifenfäure ift gut bekannt, und ihre
Wirkung ift ähnlich wie die der angeführten, im einzelnen unerforfchten Giftftoffe. Die
Bedeutung der Ameifenfäure für das Zuftandekommen der Wirkungen der angeführten
Tier* und Pflanzengifte, abgefchen von unferen einhcimifchen Ameifen, ift eine gering«
fügige, meift fogar hebenfächliche. Ihre Rolle ift lange Zeit überfchätzt worden. Dem
Studium der eigentlich die Wirkung erzeugenden anderweitigen Giftbeftandteile ift weiter*
hin die Aufmerkfamkeit zuzuwenden. Dr. W: Schweish eimer, München.
Die Herzoperation. Schon im Altertum ftand die Chirurgie .auf einer fehr
hohen Stufe. Die meiften Operationen, die jetzt allerdings mit feineren Methoden und ge«
rineeTer Sterblichkeit ausgeführt werden, wurden fchon damals ausgefühlt Davon legen
viele der alten Schriften Zeugnis ab. Aus dem Papyrus Ebers (1500 v. Chr.) können
wir z. B. entnehmen, daß Amputationen ufw. gang und gäbe waren. Die alten indifchen
Schriften teilen uns mit, daß die brahmanifenen Priefter fehr fchwicrige Operationen,
wie z. B. Wund« und Darmnähte, Steinfchnitte und Augenoperationen, ausgeführt haben.
Auch die Babylonier, Affyrcr, Ifraeliten, Griechen una andere Kulturvölker ftanden der
Chirurgie nicht fern. Sie alle befchäftigten Geh eifrig mit ihr und leifteten Bedeutendes,
niemals aber haben fie Geh bei Verwundungen des Herzens an die Herznaht gewagt.
Und doch lag es nahe, wenieftens einen Verluch zu machen, das dem Tode entgegen*
fteuernde Menfchenleben duren eine Herzoperation zu retten. Waren es doch nur wenige,
die dem Tode entrannen. Denn wie nach einer Statiftik fcftgeftellt werden konnte,
kam nur durch befonderen Glücksumftand eine fehr geringe Anzahl der Herzverlctzten
mit dem Leben davon, während die eine Hälfte dem enormen Blutverluft zum Opfer
Gel und die andere Hälfte der erfolgten Infektion erlag, ln der Erkenntnis, daß es fich
bei derartig Verletzten um Leben und Tod handelte, entfehloß Geh vor mehreren Jahren
als erfter ein deutscher Chirurg, ProfefTor Rehn (Frankfurt a. MuV, dazu, eine Herznaht
auszuführen, die ihm völlig gelang. Der Gang einer folchen Operation ift folgender:
Nachdem der Patient möglichlt bald nach der Verletzung in eine Krankenanftalt ein*
geliefert worden ift, werden fchnell die Vorbereitungen getroffen. Dann beginnt die
eigentliche Operation. Der Chirurg entfernt die Haut über der linken Bruftwarze in
dreieckigem Lappen und klappt Gc um, fehneidet dann die Muskclpartie auf und (agt
eine oder mehrere Rippen durch und legt das Muskel rippendreicck ebenfalls um. Darauf
fchiebt er den linken Lungenflügel beifeite, und das zuckende Herz liegt in feiner Um«
hüllung, dem Herzbeutel, vor ihm, Sogleich entfernt er das Blutgerinnfel, das Geh inner*
halb und außerhalb des Herzbeutels angefammelt hat, und die nerznaht kann beginnen.
Um jedoch noch weiteren Blutungen aus dem Herzen vorzubeugen, drückt der Chirurg
die HerzbaGs auf der linken Seite zufammen und hindert dadurch den Zulauf neuen
Blutes aus den Adern. Wahrend diefer koftbaren Minuten muß er unter Einfatz aller
Energie fchnell und forgfältig die Herzwunde durch eine Nabt fchließen. Erft dann
kann er dem Blutftrom wieder freien Lauf laßen, und das Herz vermag nach diefer für
einige Minuten unschädlichen Unterbrechung feine Arbeit fortzufetzen. Jetzt kann der
Chirurg mit der Vemähung des Herzbeutels und des Hautmuskellappens beginnen.
Von den 124 Verletzten, die Rehn operierte, blieben etwa 40 % am Leben. Bei den an
der linken Herzkammer Verletzten konnten fogar 45% geheilt werden. In Anbetracht
des fchwicrigcn Operationsgebietes ift der Erfolg ein fehr fchöner. Hoffentlich gelingt
es den. deutfehen Chirurgen, unter Anwendung finnreicher und verbefferter Methoden
die Sterblichkeit bei Herzoperationen herabzudrücken. JH. H.
Die llluftrirte Zeitung darf nur in der Geftalt in den Verkehr erbracht werden, In der fie
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ny right April 29*t> 1920 by Illuftrirte Zeitung, J. J. Weber, Leipzig.
Nu mm« 4009 . 154 . Bänd.
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Verlag von J.J. Weber in Leipzig, Reudnitzer Sffaße J-
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91t 400Q 1 *S4 SRrttth 5 it 3lluftrirtc : Seilunfl erlernt tDöct>cntlic&. Dreis Dierte (jährlich 25 SRorf. 3)reis biefer Stummer l» 33tarf 50 «Dfo. 9Q (afw-.'t 1 Q9H
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ist ständig im Gebrauch der besten Kreise.
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betriebe in Deulfdjlant» au&crc>rbcnllid> fdjrocT liefen, bat bie
'Xebaftion bei „9leucn gürcgfi geitun^'" oeranlagt, an geTDOT-
raqenbc ©efegrte ftgroeijerifeber Herfunft, bie an heutigen unb
neutralen Hocglcgulfn roirren, bie giage ju riebten. cb unb in
weither 'IBeife bte 6<gtreij, mit Deutfeblanbs ttiffen|d)dftlt*em
Ycben nebmenb unb gebenb eng oerbunben, praltilcge frilfc
(elften tonnte. 3luf bief« Anregung antrooitet« Drof. 6t uö
in Berlin, bag eine &ilf$aftion r bi« cs ben tpifle nfd?a ftlidjcn
~2I nftalte n bei ^rntxairtaatcn crmbglidjeit mürbe, ficb in ben
Befift ber auslänbt|<b«n miffetiftgaftlicgen , bureb bie Wurs-
pcrgällntflc oielfacg uneiletromaUcben Literatur ju legen, ein
er rbienft liebes Söerf wäre. Slueg bie 2Jlitt»irfung non greunben
brr Sorlcburg in ben Berbanbslänbern fei erroünfebt. <ibenfo
ift i>rof. Q inftein ber Unficgt. bafe ein« wirtlich roirffame
Hilfe in brr Orpanifation eines $eit|d)iiften- unb Bütgerau»-
tau fites be ft eben mürbe. Xmerifaniicbe »Tnftitute feien ben
Dculftgen bereits in liberaler 'Seife entpcpcnpefominen. 'Jim
iroecfmcigigffcn erfd>eine es, ficb mit bei i>reu&ifchen Slfabemie
ber Söiffenfcbaften in Berbinbung 311 fegen, bie Begebungen
au allen miffenfcbafl lieben Snftitutcn ber Srnlrallänbcr unter-
halte unb bauernb um bas bebrobte roiffenUbaftlicge 2eben be-
mübt fri. c Prof. 2anj, Direftor ber ebirurgifefeen Sllinif in
'Xnifterbam , meint, bafj oon ben Neutralen bei Antrieb jui
B ettung unb ‘^erlöbnung ausgeben rniiffe. Üueb auf geiftigem
©ebicte brobe ben ürnlral möchten beute infolge be» Jiefftanbrs
ber Valuta bie HungeiblodaDe, obwohl boeb ein Ausfall einzelner
unb fe bebeutungcooller ©lieber bie €$rpäcgung bes ganzen
Organismus jur golge gaben muffe. £r macht ben Borfcglag,
bafj jebe neutrale Unioerfität gewiffermogen als Scfcugbeilige
für eine ober bie anbere Acntrale edjtüciteruntDerfiiät auftretrn
unb fi<b mit ibr über ibre bringenbften Bebürfnifle serftänbigen
möge, Bud) -'Prof, übberbalben in t>allc hofft, bofj in
irgenbeiner Aorm bie ouslanbifcge Literatur ben beutfeben ©e-
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gp. Prospekt und Jahresbericht durch den Direktor der Anstalt.
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L Ranßr«. fHßCB« erbdute no berate «»»Do ia freier Uo«e. 3entrol-
ftrUung, flif hrnfcee IBanct in ben S^Iäfiimmem, Bfifcrr, Xutu. u. Xanj.
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3n unfrrem 'Berlage erfebien foeben:
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Sül o r I b 2i u g u ft oon Xhiimmel.
3Jit 10 OrUinalrabicTiingcn oon 2R. 6. b t i I i » ».
(TVie liebt nsroürbiflt unb flalanlt (Stjäblung oen einet ®otf|(6nnen, bie um
-i-'ibett Oleijc tuiiien für ben aettonnen »itb, (eblicbli* ober bo<t> no<b
als ausenonblte bes 'Eoefpioriers ibr (SlücT finbet, roat eine bet beliebteren
©e(d)i(iten Heer S 1 ' 1 - ®et Seefalfee, ber toburgilibc 3Rini(ter Slugufl ®ilb«lm
t»n Sbümmel, jäblte ju ben betonnteften 6d)tiflfteUltn bes ausfltbenben
18. önbrbnnbetls. ®as 1764 eelsbienene IBerf, bas ben Rim|!freunb eben Io
erfreuen toirb »ie ben Siletotuelenncr, nermao uns auch nod> beute ju fefleln.
Den Eiteintutfieunb toiib es betnnbers intcrefficrcn, bab ibm hier bie icabr-
beitsgetreue tBiebcrgabe ber .(frftausgabe gebeten nsirb. 3Bi< buch basiBerf
feinerjeit eingefebdUt tnurbe, jeiot bas Urteil ©oelbcs. brr in „Eiibtunfl unb
Wobrbeit" logt: „Ibümmtis ,®ilbelmin«', eine (leine gei[trei*e Itompofilion,
(o angenebm ais liibn. etroarb li* groben ®eifali. oielleidjl aueb mil bes-
toegen. tueil ber «etfaller, ein (Sbclmann unb £>ofgcno|le, bie eigne Rlaffr
nietet eben tebonenb bebanbelte.“
IBas bie emtiiegenbe Ausgabe jcbixb «an» belonbers ausjeidinel, finb bie
enl^üienbcn Slabietungen bes Deesbner Rünfllets Dbiüpu. bem es gelungen
i[t, bie ,®ilbe[mine", im ®efen unb Kolorit ibrtr Seit ibpllifcb brüll* unb
bo* mit franjö|i!<Set Sleganj nerbrämt, ju |*i|bern. Die Heine Auflage,
in bet bas ®er( er|*einl, toirb in Rreilen non Sammlern unb Runft-
freunben bolb nergriffen lein, ffs toirb nur eine einmalige Auflage oeran-
ftaltet, unb jmar erf*cint biefe in folgenbeit 3lusgabcn:
Stempln! 1 — X unoertäufli*.
©remplar 1 — 30
in Ifcrflomrnl grknBhcn. Xefl u. Rohirrungt" butcfciDrfl oul Von IMbctn.-PüIIrn gthtuift. 3cb« ilrmipiat
prm ftünfllci figtoert <fm X«l brrCnginolplattm bnarkgL ^rrt» <iac» «funplotr» HJ 650 -.
jtmplat 31 — 100
in Deiaamenl g»buitt*n. Int unb Rabirrungm bui®irfg aul Von «Mbnn-Viiitien atbrufft.
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Tie R« bwtunflr" auf Van «Sklbem-Vüiun. brr Iqt auf 3aflbct»papi«« f»b*u®. (3kld>nid<fc»ll txbunSm
mi! TViqomcnmidrn unb-ffdrn, 3eb«öinnplflt pernfNnfller fignie«. T*»«r««»««rr , nr r or« W 200 -.
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2Imcrifa febon tcilro«ifc in llusfidjt gcflrllt fei. (Es roäic
betrügen, ®enn bie Ccbroci^ in biefer feinfitfct bie ^übrung
übandbme unb in allen Cänbrrn bafüc cinträtr. bafj cnlmcrer
bie Silcratur im Biege bes Bustaufcges gegen beul lebe £iteiatur
jui Beifügung geftelft, ober aber ein ftrebit eröffnet roeis^e,
bei es ben beutfeben 3nftituten eimöglidje, Heb bie cinfcglägigr
auslänbifebe ßiferalur au ballen, ©elänge c», bie ©efabi b*r
„roinenfcbafllidjen" Sfolitiung ber beutfeben rtorfeger «u be-
(«itigen, fa »üre bas eine ©rogtat. Denn auf feinem ©ebier
jei ber intemalionale ^lustaufd) fo notroenbig^rpie auf bem
bet BSiffenfigafl.
(Irridjttmg CDiff«n(«tj<if tlidger ^anbfigriften-flrfijltoe an ben
beuffdjtn Bibliotbefen. Die ungebeuerlicbe Berteueiung , bie
bie Drutflrgung roiffenfcbaffliAer 5ftcrfe mit befigrärtftem Celft-
Frei» gerabe^u unmöglich maßt, fteUt bie gelebrte 'ffielt oor
eine feferoere ßrag«. Diflertationen, öabilitationsfigriffen. tccri-
oolic BSerfe mil ^Ibbilbungen unb harten erfegeinen ju laffen.
ift iui §(it faum noeg möglich. Da ift bie beuffege BSiffen-
fdjaff gr.\n>ungen, trenn fie niegt ganj) ins Hintertreffen geraten
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Ihrer bisherigen Tätigkeit, ihre* Leben* benifes beraubt sind. AHw, dl«
umlernen mOaaen, empfehlen wir daher, ungealumt Ihre Vorberething ni
treffen, die Allgemeinbildung ru heben, F.aamen oder Prüfungen oaehzu-
holen, fehlende kaufmlnn. oder banktechniaclie Kenntnisae au ergänzen ,
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
9fr. 4009
3lluftrirtc 3citiuifl
545
will, fufc in ein« ftorm ju helfen, bic eint Befanntma<bung
unb 'i'criDttiung roifienfcbaftlicbci *iorfcbung crmpglicbl. unb es
cerbient ber Borfcblag ^rofeffor 'PaRatges in „'Petermanns
Witteilungen“ Beachtung, €cbreibmafcbinen-Durcblcblöfle lolcber
ürbeilen mit jebem Slbjufl brigeleglen 'Photographien unb eoen-
tueü bdtogropbiertcn faxten in groben roifj*nfcbaftli<btn Biblio-
ibelen unb Onftituten au fammeln unb bei gelehrten Söelt ju-
gänglid) $u machen. $3*r(enbung eintr 'Hmabl oon ^baügcn
auf Slnfoiberung nach auswärts cnifprecbenb bem £eibt>erfcbr
ber Bibliolbefcn, fcanbftbriftcn -gentrafen für bie einzelnen
■fBiflenfcbaftsgebieie an beftimmten Stellen, Sammlung ber
Arbeiten über bie Legionen bes Sluslanbes in ben Ünioer-
fitätsftäbten, beren Bibliotbefen ficb (chon für bie betrrffenbe
■Jlualanbsliteiatur fpejialifitrcn, mären bic roicbtigflcn näheren
<5rforbernine.
Die fUntgefellfdjaft, bie gro&te pbilniopbiicbc Ocganifation
ber £rbe. wirb nadb einer fünfjährigen 'Paule biefes jabr jurn
crftenmal roieber eine l&cneraloerfammlung ocranflalten €ie
roirb für bie jmeite Jpälfte ber ^fingfimodbc, 27. bis 30. 2Rai,
nach £>allc a. 6. einberufen. Die ©eneralocrfaminlung wirb
ju einem allgemeinen pbilofopbifcbcn Kongreß ausgebaut, auf
bem Anhänger alleT p^tlofcvp^ifc^cn Richtungen ocrtTflcn finb.
2tufjer tDiflcnfcbaftlicben Bort ragen unb (onftigentDiffenfchaftliCbcn
Beranftaltungen toirb in ber Uitiberfitdt ein 5lbenbfonjert ftatt-
finben, in beffen Bcrlauf Onflrumcntal- unb Bofalfcböpfungen
bes SDlarburger ■pbilofopbcn i)r&feffor ’paul 9 laterp jur
Darbietung gelangen. Rerner wirb im 6tabttb<ater eine fieft-
auffübrung ftattfinben mit $olb«rlins „lob bcs limpebofles"
in ber Bearbeitung bes BriPatbojenten Viepe • £>alle.
«in SDdt^rt&fongrefi (oll im 6rplember b. 3. in 6obnep
ftattfinben.
Cie ftcorg : schweizer >3eitungsf am mlung , eine ber wert-
pollften Seitungslammlungen, bie D^rlleccbt in Dcutfdjlanb por-
banben finb, ift in ben Befifo bes „Lseminars für Seilungsfunbe
unb Scitungsprajis“ in Berlin übergegangrn. Der bisbetige
Befifcer, 2Rajor a. D. (Seorg 6chmeiber. ein befannter heutiger
3ournalift,bat feit oielen fahren mit Bienenfleiß feltene Seitungs*
n umme rn gefammelt, unb auf biefe ®ci|e bie .^ufammenftellung
oon ungemein roert Dollen 6tüdcn ermöglicht. Die 6ammlung
enthält unter onberm jabllofe Bänbe oon Teilungen aus 6er
Seit Rriebricb» be* ©roßen unb ber fransönfdbrn Rcooluiion
ferner in grobem Umfang Seitungsmaterial aus bem Jahre 1H4\
barunter eine große -plafatlümmlung mit bem |eßT feltenen
„6tcuen>enDeigerungsplafat“, labUpfe (Sremplare oerbolrncr
fojiüliftifAer Seitfchriften unb Material über Anfänge ber fo^to l*
bemofratifeben Besorgung.
Xer Teutfdje Rüitftler «Bunb , ber befonbers bie in ben
6e)effionen organifierieit beutfdjen Zünftler umfaßt, trirb nach
langer 'Paule in biefem 6ommer triebet mit eineT Siusftellung
beroortreten. Cr toiU oom 2. 9Jlai bis 15. Sluguft im dbemntfcrr
ffcönig -Ulbert -Wufcum (ötmälbe unb ‘plaftif icigcn.
Btot)ler «Je ft in flmfterbam. Born »>. bis 21. 2Rai finbet im
Bmfterbamer doncertgebou® ein 9Jlabler*0eft ftatt. RMUcm
W engt Ibera toirb in einem Sbflus oon neun Ronjerten fämi*
liebe ®erfe Blahlers birigicren. Witroirlcnbe finb bie Damen
Cahier, Durigo, »jörftel, Öoffmann-Onegtn, Roorbetoier. Rtibcl.
bie Herren Deniis, Duban unb llrluo. Die Reunte 6ompbonie.
bis 1000 M. monalt. ruhaujr, ohne
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54 ti
FSlIuftrirtc 3 citung
9 tr. 400 t»
«ih« Mu m
bas flagcnbc Cieb. ba» 5ieb oon bcr (Erbe, bie Rinbertoten- Jüt bi« Kriegsgefangenen aus iRufjlonb. ftur Unter- bas €ilbcrgclb wegen ©cfcfycsübertrctung brr 'Bcfcbiagnacir.;
lieber unb Die anbcrcn lieber fDlablm fommen gur 'Sluff übrung. ftüfoung [einer 'Jlacbforldjungstätigfeil bittet bas 'Jlorbifdjr 'Jtotc Der fällt. Hiele ‘Selcblagnabme bringt nun trobl ben Seeluft br =
‘Bgl. bie begügl. '21 ngeige auf Seite f>ti9 bei rorlicgcnbeit ‘Plummer. Kreit* in Kopenhagen (^brcllc: Plorbfors, Kopenhagen) alle baren Selbes mit fid}. beraubt aber fc lbftr>cr|ianb Iid> niebt, xdu
liuftocrbinDung Stodbolm ©enua. 3n ber ScbroeU ift oon :)tufjLanb, Kaurafus, .Xurfcftan unb Sibirien beimgefebrten Diclfacb angenommen wirb, ben ‘Befifttcbrs Kapitals. Tie Stridbl*
eine neue CuftperfrbTSjKklJfcbdf!. „ '21 b 31 ft r a ", gegrünbet beutfd>cn Kriegsgefangenen, ihre öeimlebr bei ihm *u melbcn, bau!. bic allein bas 'Jtccbt bes Sin fauls oon Silbcrgclb bettty. halt
tporben, bie ein neues ©lieb in her geplanten Cufloerbinbung unb «n>ai mit genauer Eingabe bes Iruppenteils (Regiment ben Ifigcntümcr infofern fcbablos, als fic ihm ben AiRrrnniaöic"
Stodbolm ©enua bilbet unb bei ben Seppelin • fBerfen in unb Kompagnie), ju bem ber ®etreffenbc gebärt, feiner '»ibreff« 3öert ber beftblagnabmten Summe in ^apiergelb ausbnabü
^riebritbsbofen ein geofee* Cccftuggcug mit einer Sduoingen- in $cutf$lanb unb Angabe bcs Sägers ober ber Stabt, reo 3luf hielt ©eile erlcibct niemanb einen nominellen Scbabrr
weite oon 21 SJletern bauen unb erproben lief*. 3n bcr Kajüte er fitfe juleßt aufaebalten bat. Sbcnfo wäre bas iPlorbifcfec »ab Saljbrnnn. Die 9lacbfrage natfc ben Saljbtunnr:
fönnen feebs 'l>er|onen ^.'lafj nehmen, 't'as gluggeug hat unter s Jtote Ktcuj ben Surüdgefcbrtcn banlbar für alle Slustiinfte Quellen fefct in biefrm grityjabr aufocrorbentlidj ftarl ein
anbrrm bie 100 Kilometer lange Stredc griebri(bsbüfen—3üricf> über in ben Sägern binterlaffenc Kameraben. 3Ule berartigen tfs bängt bies roobl mit ber gegenwärtigen ©rippe - (fpitamc
m wenig mehr als einer halben Stunbe burebflogcn. 5>ic ^er- SOlitteilungen werben portofrei beforbert, wenn fie mit bem ju|ammen, benn ber „Oberbr unnen" ber ja febon oon öfters-
binbung non ©enua bis (Senf |oU mittels eines italieni|(bfn ‘Bcrmcrt ..ttrifasgefangenfnlcnbung" oerfeben finb. bcr bei Katarrhen ber "illmungs- unb Ucrbauungsorganc mn
yu|tflug$cuges ober eines Heineren balbftarren Cuftfcbiffes b f r- $ie ®ef«blagnabme vor Silbergelb. 3n bcr lebten Seit beftem (Erfolge angewarbt würbe, febeint fi<b geTabc bei bet
geftelll werben. ®on ©enf gebt bie Fluglinie über Caufanne, mehren fid) toitber bie ftälle, in benen '^erfonen, bie öartgelb ©rippe unb beren golgejuftänben gang befonbers ju bnoabrrr
,Sürid>, ^Homansborn bis gtiebriebsbafen. £>ier [teigen bie in gtöfteren SDlengen gebamftert buben, ibren Silberjcbab auf 3lber auch bie „K ronenquelle", bie oon ben 3lTgtcn oor
fteifenben auf bas beulfcbe Öuftfcbiff „‘Sobcnlee“ über unb gefefolid) oerbotenen ©egen *u oeräufoern fudjen unb babei in ncbmlitb bei ©iebt, klieren- unb ‘ölafcnleiben oerorbnet rrir:
fahren bamit über SDlündjcn nad> Berlin unb Stodbolm. bie fcänbe ber Kriminalpolizei fallen, <S5ie golge babon ift, bafe ift auaenblidli^ |ebr ftarf begehrt.
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gegen Katarrhe der Luftwege (Asthma. Emphysem, Foignustünde von Influenza, Rippenfell- und I un^eaentzundung) des Nieren-
Beckens und der Bimse, gegen I ntzündungen der Nieren, dte mit .
sie* genannten Krankheiten zusammenhängenden Hera- und Kreislauf- StMtl., unter faehlrrtl. I r. Iumk
Störungen, Katarrhe des Magens und Darms sowie gegen Ouht und n,, ...„mu
Kohlantaure Tharmal - Blder
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548
Slluftrirte 3eitung
9tr. 4009
Im Gummisaatbeet
einer Pflanzung wird der Samen gelegt.
Derartige, auf Ceylon, Sumatra, in Afrika
und anderen tropischen Ländern angelegte
Pflanzungen haben die Wildgummi »Ge*
winnung mehr und mehr verdrängt.
Die im Saatbeet gezüchteten und nach
einigen Monaten verpflanzten Bäume sind
erst nach fünf bis sechs Jahren zapfreif.
Durch das Anlegen von Gummipflanzungen
hat die Weltemte an Rohgummi riesig
zugenommen, im gleichen Maße die Ver<
breitung des ContinentaLPneumatile. Sichern
Sic sich seine Vorzüge.
DedKherAdomdi
G — HAM^A LLO/I) — BUKV
Berlin N7W.T. ^ommentwwe 6
Antiseptikum und Desinfiziens
Von enten AutoritilMi
als Mund- u.Wundwmcr, lowk zu hygienischen Spülungen empfohlen.
In Rohren mit 10 Tabletten k I pr., oder ld Tabletten 1 J /. pr., oder toDejipllttchen (>/,# gr.) '* Rohr4.— Mark
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itiefel verwendbar. —
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F rankf urt a. M.-Esch«
Schutzmarke.
THE OHIO STATE UNIVERSITY
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154 <53anb
®ic $ ä n a e t i n Sötato^ari,
91 ü i) einem © t m ä I b e non y i e> f * | \ o r Otto S*t*bti<b-
(«u(it bin 3u||a& «bei bin ftünftlei auf 6tit« 560.)
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550
OUuftrirte 3 eitung
9tr. 4009
Unfere ^rteg^entfc^äbt^ung in natura.
9Jon 31 x 1 1> u r Maternus.
Of>or toenig mebr als einem gabre — als es noch galt, unter ben oeilöbnlidjcr gelammten granaoien
>\3ben ©eroalifrieden populär ju machen, ber in Kraft getreten ift — brachte beT „’iemps"
in einem Artifel ..Le bassin de la f'arre“, ber granfreiebs angebliches 5tecbt auf bas Gaar-
gebiet glaubhaft ju machen fuebte. folgende Gäfte:
„Dcutlcblanb bot uns ben Krieg er Hart; es bat bic Dartic begonnen, es bat fic ccrlorcn;
es mu& einen lEinfafc, eine (Entichäbigung jablen; bas ©egenftüd ber 5 ARiUiarben von 1K71. Diele
(Entfcbäbigung fann es entriebten in Bargeld ober in natura . . , w
3n bei lat wimmelt bei uns aufgejtoungene griebensoertrag oon Borpflicfctungen ju Geltungen
in Gütern, bie teil* auf bie ABicbergutmadjungsfchulb angerccbnet werben (ollen, teils unabhängig
baoon, al|o auch obne jeden fiftioen Gegenwert ben trüberen geinben überlaffcn werben mußten.
(Erinnert jei ba an bie Auslieferung ber fpanbelsflotte foroie an bie Abgabe Don Kriegsmaterial,
bellen föert in bie SDUIliarben gebt; baju bie Glquibation des auslänbifcben Beftteft DcutfcbeT,
für bereu ©egentoert bas Aleicb aufjufommen bat, bas Gcbiffbaumateriaf, bie Koblenlieferungcn
unb fonftigen Verpflichtungen an Ataturalabgaben, beren Behandlung im einzelnen hier ju rocit
führen würbe, ba fie ja im gricbensoertrag fclbft ober im Ipäteren 5loten»ed)fel ausbrüdlicb
genannt unb in aabllofcn Abhandlungen bereits hinlänglich gewürdigt worben finb. fo bah man
fie im allgemeinen als befannt oorausfetyen fann.
Alle 3laturallcifturgen, bie ber griebensoertrag Deutfchianb jum Vorteil ber (Entente auf-
erlegte, mülten unter bem ©eficbtsroinffl ber ABeltwirtfchaftslagc beurteilt roerben. [Diefe
fteht im Reichen einer außerordentlichen ABarenfnappheit.
Glicht nur in De utfcblanb , auch in ben Gänbem ber
Sieger ift bie ABarcnerceugung nach bem Kriege hinter ben
Borfrtegslciftungen erheblich aurücf geblieben, (Sütcroorrätc
mürben bei ber oerminberten, nur auf ben Kriegsbedarf
cingefteUten Drobuttion oon oier gabren faum in einzeln en
überfeeifeben Gtaaten angelammelt. Befonbers icbroeT mad)t
fi<h hie ABarenfnappheit auf bem europäifchen Kontinent
bemerfbar. $ier lagen bie rpicbttgften Kriegsfcbauplätje. (Ein
breite» ABüftenbanb jieljt fich burch granfretdjs ©cuc, bas
bie unabldffige Arbeit ber ©efchüfce febuf, unb bas ben ein-
zigen ffioblftanb btt betroffenen ßanbftri^c faum noch ahnen
läfet. Auch Belgien hat unter ben 8*rftörungcn bes Krieges
f<b»er gelitten. SDlillionen $>änbe baben allein an ber Aöieber-
berfteliung ber aer Hörten Ortfchaften, an her Urbarmachung
bes [trichtoeile oöliig unb im mähren Ginne bes ABortes
oerwüfteten Bodens au tun. Die beutfehe A^efichtigung»-
fommiffion, bie bas ©elänbe bereifte, bat feftgeftellt, bafj in
einzelnen ©egenben granfreiebs bie (Einebnung unb Urbar-
machung fand- unb forftroirtfcbaftlicbcn Kobens mehr ftoften
erforbern mürbe, als ber Boben feibft wert ift! Gaffen
biefe geftftellungen bie unnaebfiebtigen gorberungen bes Biel-
oerbanbes in einem milbercn Ciebte crlcbeinen, fo ift ihre
einfache wirtfcbafiliebc golge, bab nur eine enorme Steige-
rung ber gefamten ABarenerjeugung bie Äriegswunben ber
europäifchen ABirtfcbaft heilen fann. Der an Agrarprobuf-
tion reiche Offen ift noch heute ber Gcbauplafe erbitterter
Kampfe ; Afufclanbs Bolfswirtfcbaft liegt nach hem Sufammen-
bruch unter ber Gowjetberrlcbaft lebmer banieber. Unter
ben am febwerften Pon ben toirtfchaftlichen Kriegsfolgen
betroffenen 2Rä<bten (Europas ift noch öfterreieb ju ermähnen,
ba» am fiungertucbe nagt unb fich nur unter ben äufjerften
(Entbehrungen aufrechterhalten fann. 6o liegen bie Dinge
auf bem Kontinent. Aufeer einigen neutralen Kriegsgetoinn-
Tas tcblofo Tcracbon in 6an Arme. in tem bie £i lumpen ftattfinben
BIM öu| 6an Aemo
8ui Äonferenj bes Oberflen States her Alliierten in Gan 3tamo an ber ilalienifcfcen 9fipiera.
lern bat jeher Gtaat mehr ober minber jehrorr um feine
toirtfchaftlicbc unb finanzielle (Ejiftenj ju ringen. Demgegen-
über finb bie Aussichten auf bie tbilfe übcrfccifcber €taaten
gering. (Einmal ftebt bas Kapital bei erhofften Gewährung
oon Ärebiten immer noch feht ffeptifch gegenüber, jum anbern
bebinbert ber 3DlangeI an grachtraum — eine golge bes
U-SJootfrieges — eine grohjügigc Aerfcbtffung oon Aöarcr.
unb bas ABieberaufleben ber öanbelsbejiehungen; fchliefelich
oerteuern bie hoben brachten einzelne Gebensmittcl unb 9lob-
ftoffe |o bebeutenb, bah bie oon ber ISalutafTife am fihmeT-
ften mitgenommenen Gtaaten fie nicht mehr bejablen fönne n
Diele Ausführungen über bie coeltmirtfchaftliche Gage
follcrt oor allem barlcgen, toic reichtig gerabe unter ben
heutigen SPlarft- unb Diobuftionsoerbältniffen ba» A5fT-
fiigungsrecht über Diobuttionsmittel unb ’Soben-
jcfcäße für jebe einzelne ^olfstoirtfchaft ift. Unter biefem
©efidbtspunfte getoinnen. bie Gebietsabtretungen, bie au*
K 'ten ber (Entente ober ententefreuitblichcn Stauten er-
finb, ober mit benen noch gerechnet roerben muf}, tinc
ins Ungemeffene »achfenbe A3ebeutung. Gie finb bie gröfeten
Aaturalleiftungrn, bic je einem Gtaat auferlegt mürben.
Das gilt insbefonbere für bie inbuftriellen ©ebiete. Ob-
wohl bie agrarifchen Gebietsteile für bie «Ernährung ber
Aölfer entfeheibenb Ttnb, bleibt boeb bie Quelle oolfsroirt-
fchaftlidjen ©ebeihens nach ber (Entmicflung ber lebten
aRenfchcnaltcr bie Onbuftric.
Aöelcbe inbuftriellen ABeTte geben nun mit bem griebens-
pertrag an bie (Entente?
3Ran mufe ba febeiben jroilchen ben bereits oolliogenen
enbgültigen ©ebietsabtretungen unb ben aeitnmlig befe^ten
8onen, über beren Gtaalenaugebörigfeit eine Kolfsabflim-
mung entfeheibet.
Abgetreten mürbe bisher (Elfafi-Gotbringcn. Geiic
inbuftnelle A^ebeutung für bie brulfche 3nbuftrie beftanb
tor allem in ber (Eilener jförberung, bie allein brri
Viertel ber beutfehen (Eilenerjprobuflion ausinachle. Gie belief (ich t»o r bem Kriege
auf 21 Alill. t jährlich, unb )mar mürbe brr ABert einer Xonnr lotbringifcher
SERmetteerje» bamals auf 2,60 .M oeranfchlagt. Das ergibt nach biefet ‘Berechnung
einen griebenswert oon 54,6 2Rill. . h- jährlicher ^laturaKciftung, bie hie beulfchc
3nbuftrie bamit an granfreicb abgibt. 3n ABirflichfeit ift ber Betrag, ben bie Ab-
tretung ber beutfehen Onbuftric foftet, um ein Bielfachc» höher- 9la<b bem aufcer-
orbcntlicben Gtuia ber Baluta unb bei brr internationalen Neuerung mufc bic
beulfche (fifen- unb Gtahlinbuftrie, bic ben Ausfall an (E^en burch Derftärftc
(Einfuhren ausauglricbcn acjtoungcn ift, minbeftens ben aroangig- bis brribigfacher
Betrag aufbieten, wenn fie ihre (Sijenerjeugung auf ben alten Gtanb bringen will
Gdbon je tjt geben ihre Auslanbsfcbulben in bie EDliliiarben. Die gefamten (fr)oor-
femmen Gotbringens merben auf 1,777 9Rilltarben Jonnen (Erg gefdjätjt. Da granfreiefc
mit einem ©rfamtoorrat oon fchäüungstoeife b ARilliarben Xonnen «Erj bas (ifenerg-
reiebfte Ganb her (Erbe ift, erringt cs bureb biefen gumaebs eine monopolarifcbc
Gtellung. An Kohlen erhält granfreich burch ben (Srmerb (Elfab-Gothringens einer
ermittelten ©e|amtoorrat oon 55 SRilliaiben Jonncn Kohle, bie nadb bem heutigen
3nlanbspreis ber Kohle allein einen ABert pon runb 10000 SPlilliarben 3Dlarf baT-
ftrllrn. Der ABrrt, ben man nach ben Auslanbspreilcn auf ©runb ber jetzigen
Balutafparmutig annehmen mühte, liegt weit übet bie|em Betrag. Be» ber inter-
nationalen fDlarfiDenoirrung fommt es aber beute auf hie Drrifc, bic gc&abl:
roerben, nicht fo (ehr an, als barauf, bah ber betreffende (Staat bas Berfügungs-
recht über biefe ©runbftoffe ber DtPbultion bat. Denn er wirb als ilherfchufe erf(
biejenige SJlengc an bas Auslanb abgeben, bie er in feiner eigenen Bolfsroirffchafi
nicht wirt|cbafili<h e T oermerten fann. Das fommt für granPrcich bei ber Kohle, an
ber es nod) einen ftarfen, burcb_ weitere beutfebe Alaturallicfcrungen notbürflig be-
ftrittenen SWcbrbebarf bat, vorläufig nicht in gragc. Bemerfcnsrocrt ift, bah bic
elfab-lotbringifchen Koblcnfdjäöe nad) bem heutigen Berbraud) ben gefamten Bebarf
Danir aus der AlijiaM
pon ßan Arme.
©ra[ Obcrnbotff,
’fl’f w*m bfuild)*n QMCbällMtdflrr in
1,1 tmanm un» rifefcll Dir (Srnrbmi-
n Orr pplni|(twn 9|rgtrrunfl.
Dx. ^criclcs ffi. iUoulis,
brr nrurrnannir ^ricCbifdx drlcbälisiräflrr in
Berlin, brr |rin '©»fllaubifluri^ldjtrihfn im
^Itiüirärtigrn Snl übrrrri^t bat.
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be Sfiartino,
brr tuur il«lirni|d)r ^clfdxaflrr in -DerUn.
brr vorläufig ols (JV|Ao|lstföflM funflierrn
triib. lir bot fiSoit oon 1893 bi« 1895 unb
ren I9C*2 bis 190Ci ols 3lllarfif in Berlin.
SÜIatbübc :Dlallinqcc,
rin|lmol» boifrorlnntr Rommrr|jnflrrin. pch
in 31 0 t am am 1*. Februar 1847. rinr brr
brflcn •örrlKlrrinnrn 4ftopnrtl <fccr grauen-
0 «ft allen, t in Stalin am 19. april,
$>afrat hinten ftlamrotb,
brfannlrt 'Porltäl- unb 'Paftellnalrr in C*ir
p 0 . brprbt am t9. -’lptil | ritten 6 ü. (Rrburts
tag mefoabnrt •ttairbtbdt rr|rrurn fwt
(eine reijenbm JtinbnHItn.
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Die ‘•peljmobe 1920/21: 'Peijmobenroabl butcb eine Kommijfion bcs Vereins Deuiitbet Sliirfdjner onläßlicb bcr 40. ©eneralDer|ammlunfl biefcs ^UeTeins in ben Sälen bes 3»oloflifd)cn ©attens ju ^eipjiq.
"• cinci |üi t*£r Vnrj'tKi ..Mlufliiilc 3 rt,ua ß‘ OP«
552
Olluftrirte 3 ritung
9 tr. 4009
granfrctcbs auf oollc achtbunbcrt
becfen! (Eirafe-Eotbringcn bat abcT bc-
fanntlicb auch reiche Kalildßcr, beren
Vorräte auf 300 SMill. t reine Sali*
falze beziffert würben. (Es lieferte 1913
ettpa ein fünftel ber getarnten beut-
feben Äaliförberung, 1910 waren es
200000 Doppelzentner. 3m erften
Öalbfabi 1919 bezog granfreid) be-
reits aus ben clfafe-lotbringifcben da-
uern Äalimeitpcn, bie insflefamt 27 543 1
reiner Halifalze entfprcdjen.
banbeit es fict) bei ben übrigen
enbflültigen Gebietsabtretungen im
Often Dotroicgenb um lanbroirtiebaft-
lieh« ©rgenben — bie V™binz ^ofen
würbe als ber flartoffelfeller Berlins
bezeichnet — fo mag bi« noch furz
auf bie alte beutfdjc 6tabt Danzig
btngemiclen »erben, bie im gtiebens-
oertrag zum greiftaat gemacht worben
ift. Abgeleben non ben gufunftsmög-
liebfeiten, bie Ranzig ab Hafenftabt
bat, geben mit biefer ©tabt mehrere
©erften unb ftaatlicbe Bofomotio-
fabrifen loroie zahlreiche neuere in-
buftrielle Unternehmungen bem beut-
ichen (Einflufe ocrloren. Die (Einrich-
tung fretnj6fif<b« unb amerifanifcher
Dampferlinien mit bem giclpunlt
Danzig toeift baiauf bin, bah man
brüben entlcbloffen ift, bie »irlfcbaft-
lieben Vorteile biefer ©ebietsoeränbe-
rung nach Kräften für bie fremben
SNächte auszunutzen.
(Eine Gonberftcllung in ben Gebiets-
fragen bes griebcnsDcrtrages nimmt
bas (SaarrcoicT ein. (Es ftebt zu-
nächrt fünfzehn gabre lang unter ber
roirtfchaftlicben Kontrolle bes Völler-
bunbrates, ber für bie ©abrung btr
franzöfifeben 3nbuftminterejlen leb-
haft eintritt, um bann in einei Volfs-
abftimmung über feine ©taalsjuge-
böriglcit zu entfebeiben. Damit fallen
alfo alle Nutzungsrechte an ber 3n-
buftrie bes Gaarrcoiers für fünfzehn
gabre ohne rociteres an granfreicb.
Das bebrütet für Deutfchlanb eint
jährliche Naturalabgabenpflicht (nach
bem ©tanbe oon 1913) oon 13 SNill. t
Kohle, alfo minbeftens 2,6 bis 3 9JUI-
liarbengranf nach franzÖfifcbem greife
in ber ©äbning biefes Banbes; baju
lammt eine jäbrlithe Nobcifcnprobuf-
tion oon 1,5 2Rill. t Nobcilcn, eine
©tablerzeugung oon mehr als2 9Rill. t.
©ürbe, was vorläufig nicht anzu-
nehmen ift, ficb bie ©aarbeoölferung
nach Ablauf her fünfzehn §abre für
gTanfreicb enlfcblicfeen, fa rourben bie
bebcutenben ftoblenlager mit Vorräten,
bie auf etwa 13 3Rilliarbcn Tonnen ge-
febäbt »erben, alfo nad) h^utegrn beut-
jehen greifen einen ©ert Don etwa
2300 SWilliarben 9Karf, nach franzäfi*
Ichen einen folcben non 2600 bis 3000
ENilliarben granf barftellen, an bas
Auslanb fallen.
(Eine Volfsabftimmung »irb auch
harüher zu entfebeiben haben, ob Öberfchlef ien bei
Deutfchlanb nerbleibt ober an Volen fällt unb bamtt in
bieSRacbtfpbäre bes engl ifch-ameiifanijchtn Kapitals gelangt.
(Ein furzex flberblid barüber, »eiche inbuftxicllen ©erto bei
biefer Abftimmung auf bem Spiele fteben, »irb mit bazu
beitragen, bie Iragroeite biefer (Entfcheibung oor Augen zu
führen. Oberfchlefien förbrrle 1913 43 9Rill. t Hoble,
802000 t Grz, baoon 520000 t 8>uferze. (Es belafe bamit
bie größte ginfinbuftrie (Europas mit 17,4 VfAJ- her ©eit*
probuftion. Dei ©elamtrocrt ber bergbauamtlichen (Erzeu-
gung »urbe 1913 auf 500 2Rill. H berechnet, 1918 bereits
auf 938 3Rill. Jt, unb heute würbe er ficb auf ein Vielfaches
biefer ©umme ftcllen. Das in Bergbau unb öütlcnwcrfen
Agitatoren für bas Allgemeine Atablrecfct (mit Vinben um Stopf unb 'Arme) bei Anfpradtcn an bi« im 6biba-Aatf zu
3ctio oerfammrltc ungeheure Voltsmrnge.
cStrabcnbemonllranlen in lofio treiben von Oer V»li|(i zu tuiget rieben,
Unruhen im fernen Often: Oie grofjen 'JBablrecbtsbcmonftrotionen in itapan, bie
jut SiuflÖfung bes japanifdien 3lei(f)staps führten.
angclcgle Jtapital betrug [unb 2 iRilliarkn Start unb ifl nadi
ber ©elbentroertung ber lebten geil im »eiteren Anfteigcn.
Von wichtigen inbuftricUcn Vrobuftcn fei noch bas Holz
genannt, oon bem roir erhebliche Bcftänbc mit ber Gebiets-
abtretung ebenfalls an bas Auslanb abgeben müßten. Deutfch-
lanb verliert burch bie Gebietsabtretung 1,8 SRiU. ?>eftor,
gleich 13 V ro 4- feiner forftwirtfcbaftlicb bewirtfehafteten
glädje mit einem Derbboi zertrag oon 4,70 SWill. geftmetern.
Der ©ett ber abgetretenen Beftänbe ift jablenmäfjig faum
einwanbfrei feftzuftellen, ba bie roilbe 'Drehbewegung amOull’
marft in ben letzten Ntonaten faam fiebere Grgebniffe juläfet.
Die gablen oe»ci|tn, bah bic Naturallciftungcn Deutjcfa-
lanbs im griebensoertrag belonbers an inbuftricUcn Nob-
ftoffqucllen unb inbuftriellen An-
lagen 6ummcn ergeben, bic jebe nur
mögliche Bargelbleiftung noch bei
weitem üherfteigen. Die ganze beutfthe
inbuftrielle Drobuftion mub fidb ati
neue (Efiftenz&cbingungen umfteUen zu
einer geit, ba fic felbft oon ber (ebroer-
ften ^Tobuftionsfrife bcimgefucht ift
^aftelle.
Von Arthur ©ilbergleit.
Die 6enbung bes Dichters.
^Neilige Äunblchafter finb wir, aus-
■Wgelanbt in bas gelobte Sanb bet
6eclen, um unjerem C)erm oon ben
oerlorenen 6öbnen unb löchtern ber
©eit flunbe zu bringen. SNanchm^!
tragen wir auf boben 6chultcrftangen
bic Xrauben reifer träume aus bem
ftanaan unferer ©ebnfucht btim, prellen
fie in ben gönnen unb Heitern unferer
Anbacht unb fliehen He zum 3RabIc
bes (Ewigen in feine Sternen becher, bafe
er trunfen oon folcher 6ü{je aufjaudbzt
Aber wenn fidb unfere Augen oer-
bunteln unb auf ber (teten Suche nach
allen permebten Rügern mübc »erben
bitten wir unfere toten Brüber an
ihren Himmelsgewölben, unfer heiliges
€päheramt zu übernehmen, unb was
ihre ©onnenblide erforfeben, flüftern
uns bie ©inbe bes Äthers gebeimnis-
Doll zu- Dann [cbenfen wir blefe feier-
liche Botfdpaft unferen glöten unb Har-
fen unb geben fie in Siebern unb Sauten-
jpielen unferem ©ebieter funb, ber uns
felbft mit Sobgefängen überfebüttet.
Sicbeslieb.
Dein Sebrn gleicht einem geftlanb;
mein Verlangen nach bir umfpült cs
wie ein ENeer. 3d) werfe bir meine
Äorallcn unb SWufcbcln als Btaui*
gefchenle zu, aber bu labt fie achtlos
am ©tranbe liegen, [fahr um gabt
umfebmitge id) hieb unb entfchmcicblr
bir immer mehr Uferlanb, bis bu ein-
mal ganz zerlöft in bem blauen 6ec
meiner Sicjen rubft!
Beetbooen.
Aufzüngcln (cbwarze, zadige Bliöe
aus feinen Soden, ©ie bunlle ©e-
Witter zueft es aus leinen Blicfcn.
Unter feinen Hänben hraufen Berge,
Nleere unb Himmel zu titanifebem
©timmenanprall, zu apotalQptitdben
Hlanglcbtachten zufammrn, als würbe
ein feber, aufbonnernb, um feine ©cli-
Dorbeirfchafl lämpfen. Bis ein Regen-
bogen aufftiablt unb bie ©eiten in
fiebenfacbex 6trahlen|eligfeit verlöbnt
*^in id ) buicb ein grübling&lieb
gegangen. / Von Nlay Qungnicfel.
Bin ich burdj ein grüblingslieb ge-
gangen. —
Der Notenfcblüffel »ar perfponntn
oon fletlernbem, webenbem ©rün.
Bin ich bureb ein grühlingslieb gegangen.
Die Cinien, gewoben aus flingenben ©onnenftrablen, unb
hie Vau lenz« ichen waren fletne Refeen Himmelsblau.
Notenföpfe wie fauchzenbe, flatternbe gTÜblingsf ahnen,
anbere wie zitternbe Birfenblätter, »ieber welche »ie gern-
bclnbe gi(cbe unb wieber welche wie fanftjebwebenbe galtet
'Hl ein Herz »ar ber 3aftftod, bei blübenbe Haftflod.
Bin ich burch ein gTüblingsiieb gegangen.
Unb als es Abenb würbe, ftanben bie germaten »ie
glimmernbe Nlonbe überm Sieb,
Die ©terne brängten ficb Icharenweife burch bie Noten-
fcfalüffeltür.
Bin id> burd> ein grüblingslieb gegangen.
‘Bon !>ct einten ©eneraloetfammlunfl bes Betbanbts ’Stutfdjcr s^ausfrauentercinc in Hamburg oom 13. bis junt 15. 2lpri(: Borftonb unb Delegierte.
(Vbot Xbiele, Hambutg.) x Tie •Harfitwnl*« Srau ‘3V»b-3ift>.
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txnrtfluT in fallen. (SRil ®embnuaui*fl bes Befloasd. A.6«emaiM trgetpjlg )
'peter a ( m,
•Ben Dr. ©cotfl 3otDb ©olf.
STfi 05 6«ti'«'n €ttu4 oniral in |«nfm
-CljBucbf über Die „Kunft be» AabieTens"
laqte, bafe ber Fabian leineswegs auf male*
rifdjt 'Äirfuitgen *u oerjichten btauche, ba ibm
bie ganje Tonleiter com buntelften €<feroara
bes ftarf geäfoicn ßtriches bis aum rtinen
fßeifc bes Bap<ertones aut Berfügung fteb«,
ja, bafj tr (ogar eine au sgef proebene farbige
©irfung erliefen unb bem Bcjcfcauct oergcfltn
machen Tonne, bafo bas rabierte Blatt nur aut
lonunterfcbieben einer einiger garbe entftan-
ben fei — biefe gcftftellung wirb befonbers
burch bie Aabierungen B*t« fcalms in ihrer
Aicbtigfrit beftätigt. ©enn auf fcalms Crigi-
nalrabicrungen mit ungemein fidbewm ßtijt bie
ßilbouette umriffen unb bie (onftruftine Kom-
pofition PoUcnbet ift, fo füllt ficb in feiner
Aufteilung ber 6fala oon $>«ll au Tuntel
bas Blatt mit wahrhaft malerifchem £eben
unb mit ber unmittclbarftrn. bem molcrifcheii
(Einbrucf in nicht» nachftehenben ßtimmung.
2Ran Tonnte bemaujolge glauben, Beter
f>alm fei, wie fo mancher feinet Bcrufsfreunbc,
für bie 2Raj Klinget bie Bezeichnung „IRaler-
rabicier*' erfanb, ein oon ber 2RaIerei jur
©rapbif oerirrter $eitgenoffe. Aber bem ift
nicht fo. £*alm hat fo gut wie nicht» gemalt.
Unb er tommt nicht oon (Experimenten auf
bem gelbe bet SAalerei, fonbern oon ber
Ar^iteftur ber — feine fünftlerifchen Anfänge menigftens bewegten ftdf> auf bem (Gebiete ber Baufunft; halb
(am bann freilich bie Abfchwenfung jur grapbifeben Kunft, in enter SJinie aur Aabierung.
An bei 2Rün<hntr Afabemie lehrte in ben fiebriger fahren ber fpmpatbilihc Brofeffox Aaah bie feböne
Jhroara-weifce Kunft": er war auch Beter fsalms ifebrer. 3n SERainj am 14. Dejembet 1854 geboren, hotte
Beter öalm einen Xcil feiner reiferen ftugenb in Bambetg oerlebt: oon beiben fünftlerifd) (o einbTucfsoolIen
€täbten hotte er reiche Anregungen gewonnen unb Tie mit auf bie Afabemie gebracht. Bon bem Augenblicf
an, ba er bei Aaab eintrat, lag fein Gebens- unb Kunfttseg (chnurgerabe oor ihm, unb mit aller Äonfeguen*
bei 6trebens, zugleich aber mit ber aurücfbaltrnben Bebäcbtigfeit einer ftillrn, in ficb glü (fliehen unb barum
ber ftärfften fünftlerifchen Auswitfungen ohne weitere» fähigen Rünftlernatur, hielt er auf fein Siel au. ®r
fonnte es nicht oerfeblen unb oerfeblte es nicht; in feiner Kunft ift er b«ut» — unb febon feit langem —
fouDcräncr 3Reifter, unb er ift in ber angenehmen Vage, oon biefer
UReifterfchaft nicht nur für fich felbft ©«brauch au machen, fonbern
auch anberen oon feinem Können mitjuteilen ; längft nämlich ift er
Brofeffor an ber 2Rün<hnrr Atabemir ber bifbrnben Äünftr, unb
bie Klaffe feine» einftigen SReifters Aaab ift nun feine eigene
funftpäbagogtfche ©irfungsftätte. Den Drang. fich lebrenb mitau-
teilen unb anberen ju helfen, bat bei Beter $>aim nicht erft bie
Übernahme bes l'cbramtes bewirft, £>alm bat |<hon, als er felbft
roch auf ber Afabemie war unb für* nach feinem (Eintritt ms
eigene, jclbftänbipe €ct>affcn, anberen geholfen, oorab bem ibm
her^Iidh befreunbeten Karl etauffer-Bem, ber ebenjo genial als
Äünftier wie unglücflich als ÜRenfch war. Bon 6 tauffers £>anb
befthen wir aus ben achtziger Jahren in brei Bariationen Biibniffe
fcalms: ber marfante, unoergefclicfee Kopf bes Künftlers, befonbers
charafteriftifch in Brofilanficfct, war bamals bes grrunbes (Entsüden,
unb er lebrieb e.n fülle» Befenntnis au bem lieben 3Rcifter in
leine Blätter hinein.
(Stern hätte 6tauf|er in leinen ©lanatagen Beter fcalm nach
Berlin gesogen; ber inbeffen blieb 9Rünchen treu. Auch jüngft hat
ihn ein ledenber Auf in bie Aeicbsbauptftabt nicht wanfenb *u
machen oermoebt in feiner Ireue au D|ar*Atben. mit bellen fünft-
IcTifchen ©e|ch»cff n er fo innig oerfnüpft ift. Dagegen sieht er aur
6ommersaett wohl gern einmal aus in bie wunbernoll(tc Canb«
fchafl bes beutfehen 6übens, an ben Bobenfee, wo fein £anb-
jchalterhera in 6er Acichenau ein wahres ^uroel an 6timmung unb
eine gunbgrube immer neuer aRotioe fanb. ÜanblCbafter ift öalm
oor «allem, aber es ift faum au befebreiben, wie er aus ber güUe
Am Abein (Stil ®*twbmiquitfl be» Berlogs 9. %. tttmamn in ^eipiig t
ber Aatur herausiu|6affen unb ins Bolle eines reiner, tünftleri-
feben Ausbrui» binein^u werfen Ocrftebt. Die Aeichenau, ber er
feinen erlten Soflus oon Origtnalrabierungen wibmetr, ift nun
freilich nicht fein einiges ßtubienreoier geblieben. Io oft rnb gern
er auch bortbin aurütffebrtf- Als echter Canbf<h«tter hebatf et nur
bes winjigftrn aRotins, um ein ooll wertiges Kunftrocrf au Ichaflen:
bie Alleen im Aorben unb Aorboften SWünchens, ber Aompben-
bürget Kanal, ber feinem lieben £«* m im ÜRünchner Billencorort
C>ern benachbart ift. Ctrafcen, bie in bas Dachauer Bloos hinaus-
laufen, alte ©eiben unb 'Äoosbütten, auch bas finö feiner Kunft
liebe unb burch leine Darftelluna oerebelte Bor würfe, ©ie bie
grapbifebe Kunft im allgemeinen burth ibre Beweghcptcu ficb aus-
aeichnet unb ihre jünger am wenigften unter ftane äftbetifebe ®e*
(ehe gibt. I» ift ber ©rapbifer auch am wenigften ßpeaialift be9
ßtofflichen. t>alms Aabierungen finb burdaus nicht nur lanbfehaft*
lieber Aatur. (Et aittl oielmrbr ben ganzen Umfreis bes 6<hauba:e«t
in ben Beiirf feiner Darftellungen unb entfcfelägt ficb nur bes
ßombolifchen: er ift Aealiit unb liebt mit beiben gühen ltf> auf
ber (Erbe. (Ein ÜReifterwerf bes tabierfen B^rträts ift ba« unge-
mein intim gefebaute Bilbnis ber aRutter bes Künftlers. 3n leinen
glänaenben, weil über ben billigen lectmifchcn (fffclt hinauf in bie
Ausfdjöpfung einer ( ^eitftimmung hineingreefenben Aofofo-^nterieur»,
belonbers in benen aus ßansfou«, Ipricbt nccbmols bet Baufünftltr,
Ipredbcn. bie fünftlerifchen Anfänge.
Da» Bilb talms entriete (eines merfwürbigften guges, wenn ber
AeprobuTlionsgrapbifer unerwähnt bliebe. Aach ben ©erftn alter
unb neuer Kiinfte bot er Aabitrungen gefcfaafl<rn. Ban fo gut wie
8eibl, ßiebermann, SMbi fchuf er nach — fa: bas ift es — er febuf fie nach- <ft gab. bei c"**' iw» «im
BoTbilb, nicht fine feelenlo|e, innerlich unbefriebigte überfehung. fonbem fein eigenes ®e|cn jehwinat in
bieftn Aadhfihbpfungcn mit. Airgcnbs oitlleicbt fo ftarf wie in bem jüngft erfchienenen Blatt nach ©uatbts
,Benejianif^enKonaeTt":in bem ift, infofern auch fei« beibflelifbtesAefofe b«rein|pielt. ber gan|eB«t»r$alm.
Bilbnis bes Künfllers.
9li4 auf güflen. (Stil Oenebtmgund bes BtrLaas d.
Gö' "gle
Aei4eiMti (Ail CRenrtwifluni Mi ->ei1« s» 4. ♦! eeenconn m frioua.i
?lt. 4009
Olluftrixtc Seitung
55ft
Tas lanitipoar 3oo<bini o. fiecroiB. unb £o C*flr bei feinem Huf-
lifttn in ber Rpiuifcbcn Oper «41 Berlin. ('©ild-^bolD.)
0P<l(jc5 ,€>(cUa" in ben Jtamnurfpulrn 6«
rmlfdxr» Ibeateis iu ©erlin. Ibea Helten
(llnfs) «I* l'ucic unb Siflnrt felraub als ttätilic.
(Bila-Dboto.)
rollen au bcroältigen finb, unb neben
ben über bas Dur<bfcbmtt&niü& moberner
Bübncnfunit roeit binausflebenben iin-
Iprüdjen an ben bcforatio-teihni leben
Apparat mit (einen nicht weniger ab
elf BerroanMungen, war es roobl judöi-
beeft bie peinliche Sorge rochen bei be-
IcfcTänÜen Bopularifie rungsfahigfeit biefer
Oper, bie ibr binbernb m ben SReg ge-
treten war. Dicfc Bebcnfcn nun finh feit
bem 18. Bpril, ben Jage, an bem .Die
? !rau obne 6djalten" in ber Bet-
iner Staatsoper an bas Rampen-
liebt gelangte, aufgehoben ober jum min-
beften hoch ganj er bcblicb befe&ränft
worben, benn bic fSirfung, bie bas in
oieler £>inficfct tric geniales 9teulanb ber
mufitbramatilcben Jtunft anmuten be BJerf
bet biefer Begegnung ausfttablte. »at
fo »arm unb bctjgcBinnenb, fo reuDoll
unb imponierenb iugfeicb, bab nunmehr
rcobl (ein Opcrntbeatcr reit 'Jluf unb
Kraft an bir|er_2Rciftergabe länger roirb
DOTÜber gc|)en fönnen.
Dabei finb bic mancherlei binnen-
bungert unb tritifeben gragejeicben. ju
benen bas oon £ug o $of mannstbal
gelieferte Textbuch bei (einer erftrn
Bon bet tfrflaultübrung ron BJaltci (xilcnelcpcro
..Antigone" im ©ro&en 64>du[pieUwus ju Bei-
lin am 18 . Sprit : ©filrub ÖpfolM ilinfs) als
Antigone unb 3Jtabo Xbriftians als Antiflones
etbtrflicr Dsmene. (©ita*‘W>oto.)
(< Dtegrauol)ne©d)atlen''.
^Vaft tDolile es feheinen, als fei bie
OUiopfcejeiung, mt! ber biefe jüitgfte
mufi (bramat ifd>c Gd) öpfung Pon 91 i cb a I b
Straub bei ihrem crjten cfr|ct>einen —
es toar am 10. Oflober 1919 im Op« nt-
ibeater au Sßicn — an biefer (Stelle
< Dpi. 91 r. 3981) begriifet rourbe, alljuapti-
miflifeber 9lalur gcroefen. Denn fie roies
für .Die grau obne Schatten",
bas aeble ©lieb in ber Kette berBübnen-
rocrlc bes 2Reifters, ben Seg über alle
leiftungsfdbigen Xbeater unfercr Seit,
aber aufjer Diesben ball« fi<b bisher (eine
rociteie Opernlcitung mehr an biefcs mufi-
(alifdjc tDlärhenlpiel herangeroagt. Die
©rünbe biefer jögernben gagbafliglcit
einer mit |o fenfationellem .iubel aus
ber Saufe gehobenen $©nbicbtung gegen-
über finb unjebroer ju erfennen: neben
ben enormen mufifalilcben Schwierig-
feiten, bie foroobl oon bem in bas Tref-
fen ju führenben (ompbonifeben liefen-
orebefter unb ben Bertrctcrn ber brei
weiblichen roie ber jroet männlichen öaupt-
rpmenitc »iimarolas ( 17 - 1 »— 180 t) fpmilcbe Cpct .Tic brtmli»t cfb<" im
eiuMtbcJtfr au ödle o b. 6.: ®ro| Bolbomiro Qnlrnbant £eopolb 6o<bl«>
unb £i|efla Urlifabetb fe-AtPorj). ($b ot - ^ieperboff, £>aUr a. b. t ) Tiefe
&auptcrer Cimarofas beberrfebte ju Beginn bes 19 . ^abibunberts ben Spiel-
plan aller airopai (d»fn Opernbäu ict, flerift aber Ipäler in Bcrgrflenbcit
Karl ärmfter als Äarber Borat unb Boibora Kemp als gärbersfrau.
(■ptjol ^onber & üobifd), Berlin.)
3 ntenbanf 'Utax p. Scbillinao (linfs) unb Dr. 'Aicbarb 6traub naih
brr 'Viobc auf ber Bufene. (^ol. 3 an ^ cr ^ ^obifch, Berlin )
'Aoben fnin als Hälfet unb Villi ipof^ifii-Ttnfelo als Kaifriin.
CVb«l- 3 anber & Cnbifrb, Berlin.)
Bon ber örftauffübrung ber Oper .Die grau ohne Schatten" oon 3li<barb 6traub in ber Berliner Slaatsoper am 18. Bpril.
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556
3Uuftrirtc 3 c ' tun 9
3lr. 4000
ftenntnisnabme reichlich berechtigten Anlaß
gab, nicht um «in Atom geringer geworben.
Die bretaftige Dichtung bicfes Wiener ^oeten,
ber (eit ben üntflebungstagcn ber üRufit-
tragöbie „<EIeftra w Hicbarb Straub als
CibrcttoDcrfaffcr jur Seile ftebt, leibet loroobl
bejüglicb ber Hanblung rote ber gorm an
einer oft ängftlich ober ärgerlich getänfleltcn
dberiaftung unb oer|6nörfelten SEHofterien*
fälle, hinter beren Schleier ber nicht ent*
fprechenb oorbereitete Subörer tu um tu febauen
oermag. — Die fdjeue Xocßter bfs ©elfter-
fönigs Äeifobab bat fich sur fcbattrnlofen
©a^elle oerroanbelt unb ift bem auf ber gagb
befindlichen ftaifer bei „füböftlichen 3n|eln"
in bie fcänbe gefallen, bat bie ©eftalt eines
SRenfcfcentocibes angenommen unb ift auf ben
faifcrlichen XbTon erhoben roorben. Drobenb
ftebt ber glucß ber Schaltenlofigfeit,. ber iben-
tijcb mit bem Unheil ber 3RutlerIofigfeit ift.
hinter ihr: er muß binnen aroölf SKonaten
beteiligt »erben, fonft roirb fich ber ftaifer in
Stein Perroanbeln. Die begnadige Amme
ber Staiferin, bie ibr in bie SDicnfcbenroclt ge*
folgt ift. will, als bie griff nabeju abgelaufen
ift, um jeden Drei» 'Hat fcfcaffen unb führt bie
jagßafte Herrin gu ben in ftänbiger Ber-
ftimmung (ebenbrn garbrrsleuten Daraf, um
ber feit biririnbalb fahren in (inderlofer Übe
geinneroigfeit ihre ÄTeife giehenben SDtelobif
unb Snmbolif. l'eucbtcnbe i'icßter, glübenbe
Karben unb total oeTfchiebenartig fcbillernbe
Stimmungen, nicht weniger auch alle mög-
lichen plaflifchen Xhcmen unb tonlicben De-
tail5 häufen fidj non Sjene ju 6}ene, unb
bas Obr bcs bureb bie 'Probleme ber ©e-
fcbebniflc etwa ermübeten tfufebauers roirb
bureb ben Xonftrom au immer neuem Auf-
horchen verführt ober gearoungeu, aumal ba
auch bie mehrfach bominierenben gefchlofTenen
formen rein mufifalifch unb tnelobifdb in
roonnigen ^auberflängen nur fo fcbroclgen.
Go fommt es, bah ber Xönbi<bter auch brn
anfpruchspollen f)örcr mit ben SDtängeln bcs
Xcrtes ausföbnt unb ihm nabelegt, „Die grau
ohne Schatten" mit an bie Spißc aller
Schöpfungen bes SDlufilbramatifers Hitharb
Straub au [teilen, Berbeblt borf bahei aber
nicht »erben, bah, »enn auch ber «infebmei-
chelnbe Ciebcrmeifler von ehebem bei gahl*
reichen JERotioen Date geflanben hat, es boeb
aroedmäßig ift, fich »or ber Aufführung mit
bem 2&erf DCTtraut ju machen, rooau fich bie
Bon Hicharb Specht gefchaffene „Xbemati-
fche $inf übrung" (Berlag von Ab. Surft-
ner, Berlin) trefflich eignet.
Die Xalfachc eines Triumphes trat in bem
Berliner Nahmen mit unbeftreitbarer Sieg*
9ltuc SRpbcn auf ber Atnnbabn.
3Jeuf üKcben auf ber Aemitabn.
befinblichen grau bes ?>anb-
roerfers ibren Schatten für
©alb, ©ut unb pnnlicbe £uft
abjubanbeln. Der in |<h»e-
rer Arbeit fcbwdgenbc gär-
bermeifter fommt babinter
unb tiennt fi6 oon feiner
mißratenen ©attin. Die
ftaiferin aber oerjichtct noch
recht jeitig in großmütiger
'Weife auf ben fo unreell au
eiroerbenben Gehalten. muh
fich aisbann mancherlei Prü-
fungen untergeben, unb ber
Sailer, ber ichon faft bem
gluch her Berftrincrung per-
fallen »ar, »irb in ihre
Arme jurüdgefübrl- Die
2iebe ftegte, bie erfebnte
SERutterfchaft roirb triumphie-
ren, unb auch bie ^ärbeTs-
leute finten fidb roieber in
bie Arme. Die beibrn grauen
aber jubeln:
„(s&dttm ly merfen,
beib« «nwill.
b«ib* in prüfen ben
« lammen «rflablt.
l'cbrwll» Ne» Tcftes nab.
Oemotbel merben,
feilen Itinbrrn
Stuftet fletport'cn !“
Diefe, non ber flagenben
Stimme eine» Ralfen, einem
mit »Sfluherfloten"»öl ge*
(albten ©eifterboten unb .
einem braftifeben Jtrüppel-
Xrta noch befonbers belebten
Abenteuer, bie bei etroas meb r
Naivität faH aus ber pbantaftiid>en iDlärchenwdt oon „Xaufenbunbeine Hacbt" flammen
fönnten, hat &ofmannsthal, roie immer gern mit raffiniert geformten IBorten jonglierenb.
in mannigfach pbilofopbifch angebauchte «Siergemänbrr gehüllt unb überläbt es feinem mufi-
tafifchen Kompagnon. burCb ein beftethenbe» Aufgebot oon Iprifchem unb bTamaiifchem Schlafl-
(euer bie erforberlichen Aniiebungsfräfte in alles bebe rrfeben ber gorm au entfalten.
Dies ift nun 'Jiicbarb Strauß benn auch ohne grage in oerblüffenber Heidjbaltigfeit
gelungen. Der in Icincm „SRofenfapalier'“ mit fo beftridenber ©efchmeihigteit auflietcnbe
Pteifter erfcheint in feiner jüngften Schöpfung — im ©egenfafc ju bem reichlich erflügeitcn
Stil ber „Ariabne" — »ieber als überlegener Dolmetfcbcr einer finnlicb gefättigten Sompbonil
unb als mühelofet ^eherrfcher einer von SDlo^arls öeralicbfeit bis ju einer in unferer jüngften
T>te C£r6ffnunfl t>cr <Srunfiv>alb-3lcnnbabn ,<u 'Berlin mn 18. Slpril: Blid auf bie ^Jiennbabn unb
bie unflebeure iDlengc ber Befudjer.
D i n 1 e i a roett eiferten m it
bem in flangreicben
Wohllaut getauchten
gärberpaar bcs $\arl
Armfter unb bei auch
hinfichtlich ber Übaiofte-
rifiif unübertrefflichen
'Barbara ftemp. SERin-
bei pollenbct »urbc bie
auf mepbiftoartigen Soh-
len (thleicbenbe Amme
bureb bie noch mit teeb-
nifchen unb fprachlichen
Scbwierigfeiten fämp-
fenbe Äarin ^ranaell
geftaltet, roobingegen
(Sbuarb £>abich als
©eifterbotc unb bie ‘Ber*
tretet bet oben er-
mähnten Heben rollen ficb
auf ftattlicber $öbc be-
haupteten.
3u einer ganzen gülle
oon roabrbaft erftaun-
liehen (Einbrüden oerbalf
bieCöfungber )ahlreichen
anfpruchsoollen Defora*
tionsprobleme 6urd) ben
aus ©Tiecbenlanb flam-
men ben SDlaler D. Ara-
oantinos, bem ein reich-
liches halbes Du^cnb
hoch ft ftimmungspoll aus-
geftattetex Bübnenbilber
als fünftlerifche SHuftec-
taten gelungen roaren.
Alles in altem: (Sin
großer Xag für bie
©efebiefete ber berliner
etaatsopfr, boppelt ge-
nußreich in unferer febief-
fal»f<h»eren unb frcubc-
armen ©egenrcart.
Otto Sonne.
baftigfeit in bie ürfebeinung.
unb in enMofem gubei brüdle
bas bis aum allerleßtcn Dlaß
gefüllte unb feftfieb geftimmte
Öaus bem nach icbem Aft-
fchiuß jabllofe SCRafe vor bem
Borbang erfebeinenben Xon-
bichter feinen Dant aus. Der
ftomponift machte bem Unter-
zeichneten gegenüber fein
Öebf baraus, baß Me jeßt
erlebte 'Wirbcrgabe feines
'fflerfes beffen ür|6einung in
'ZQicn unb namentlich in Dres-
ben au iibcrlreffen oermodble.
'Bon ben leitenben Berliner
3nftonjeu tonnte Heb ber
ebenfo feinfüblige roie
energifche 3 n t e n b a n t
t>. Schillings mit bem über-
legcn-lemperamentpoiknBe-
berrfeber bes gidnaenb > fun-
bierten, (ehr tompliaierten
unb namentlich auch in ben
Soloftellen beftriefenb mir-
fenben Oxchefters: bem ©e«
neralmuf ifbixef tor 2co
Blech unb bem geifloollen
Spielleiter Karl $>olo.
in ba» flürmifebe ücho teilen.
(Ss Ȋrc aber ungerecht,
roollte man bie Xräger her
Hauptrollen nicht in betrei-
ben Atem nennen. Soioohl
ber Kaifer bes Helbentenors
Hobert $utt roie bie Jtai-
(erin ber grau (>afgrrn-
5)a$ ®tc6fcu« in bem Berliner Sans- unb Berflniiaunoslotai „Sibcile"
in ber 3dgerflra6c am 20. tiprit: Blid in ben söllifl jerftörten Saal.
©as am 12. Slptii, bem ^abresla^ bet CEtmoibung bes fäd)-
fifeben 3Jlitttormim[t«rs ®u(tao Dleuting, im Urnenbain
bes Krematoriums ju ©resben.JolteroiB entbiiitte Denlmal,
eine 6d)öpfung Oes 'Profcdors Ostoin Tempel, ©tesben.
(Vbcl. 1> Cfcpig tcfrül«,
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Original frotn
THE OHIO STATE UNIVERSITY
'Jli. 4 C 09
Olluftrirte 3 citung
557
Tic 'Wohnungsnot in <S n^Ianb : '21 us austangietten tpijcnbab n tragen ge-
baute Wobnungen.
'S'as am 17. 'liptii gerichtete erfte töous bet bon $>auptmann <56mube (x) begtiinbeten
'Urbeits- unb 6iebelungsgemein|&aft Jteu-'T’eutfcblanb in 'Bblptc bei iDiagbeburg.
gu ben belgi|d>en Übergriffen in ben beut[tben SiTcifen Gupcn unb iOlalmebo: Slnfiöbt non Supcn.
Tu bclgiidun tVbörtun hüb« in ben Ritifcn Ifupm unb Statmtbo burd» Trübungen unb iriTtldiüfllid* €d)obiflimgrn bas 3t»
(iimnumflMrflrbnis ju ibrrn ©unlitn ju bewnfluflfn. tieibe Rreil« fmb Int Nc :TJtrTOBinafru'l beutMws t’onb. Cln (Iup<n gibt es
nuf W* Salle neu. in ÄRalmrbo MMX) bis SOB Hiil wn eraenubri 2X000 Tfuildun
SlmetilanilAe 'Kiefenbotels: ’I>as neue T>enn lolcania • fcotel in Keupotf,
erbaut eon t»tr 'JVnnlolpünia-liilftiSibr'fltlrlllifcaft, tnil SJl)U 3*mmrtit 27 tltfttfldtt* iiuf»u(xn lut ‘Prtlotun
unb nncr Ärrn Irifdjanlop* von 2ÄI t*a u pl kt tuiigr« mit :«#» flnliMuflen unb i* 1 »» auiptruiildtcn r’irtvnjtrllrii.
■Pliif Don tirem 6c<t*amp|cr auf bic ?>atcn<itil«aafn. (Vbel. War ClMti. Rein «. 'Rb V T<t Äolner twfc» mit tum Tom im Jtuntftflnmb.
Ter SbüffTtCtata, bet alsl'Bjrinenumlabeplati mebt unb mehr an 'Sebcutung geroiiai. from
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(8. iVortiCt}UHfl.)
äs tonnte widjtigcr (ein als ftrebs Auftrag ?
Dafür mnfctc fid) 3«»t finden ttofe bet Kaffee-
gefeUfdjaft. Da Aber bie Giebclung von
Dem guten ©Jillen bes Stranboogtes abbing, mochte
er lommen.
<$freb ^ielt Diefe ©ete^tljcit ihrem 3 u ftanb mguto
unb wiberfprad) nid)t. Sr erzählte aud) nid)t, Dafe er
fid) gut unterhalten habe mit ben Bedeuten. Sie hatte
fein ©erlangen, von fremben 9Jleiijd)cn ju hören.
Ate bie (&efd)roifter au ^Sferb antamen, war £jelga
von ber (onnigen Sngcline |o üugenfcheiiilttf) uerfdjii'-
beit, bah bei aller ©aftlid)fett eine gewiffe Sefrembung
fich ftörcnö, wenn auch nur wie biefege 2uft, m«
breitete. 95tit Stiels oerhanbclte Jpelga wie bie Ab*
gefau bte einer anberen ©lacht, Dafe ber Gtranboogt
auf feinem ©runb unb ©oben ber neuen Siebelung
eine Stätte bot, mar nidjt nur eine freunbfcijaftlidje
©efälligEeit, fonbern ntifchcincnb eine ftorbcrurtg t)öt)c-
ren 9led)ts. Überhaupt fd)ieb fic bas ©adjbartiche ab-
fidjtlid) aus ihrer Ausei nanberfetmng aus. 2Bas fic
Jagte, mar gruiibfätjlid) gemeint unb oon lebten über»
perfönlicfjen 9Rüdjid)ten beftimmt. SJiels war es pein-
lich, aber ^>etga brachte wie eine ©etennerin ihre ab»
lehnenbe Stellung 3Ur ftanbesamtlidjcn <£h c J<hlKfewag
3ur Sprache, Aud) hierin Jdjten es nid)t mehr oom
eigenen SBillen ber Diddjftbeteiligten allein ab3uf)ängcii,
was Jie 311 tun hatten- 3hre Weigerung, ben ßiebes*
bunb ftanbesamtUd) feftlegen jju taffen, llang Jehon
wie. eine Sitte ber neuen C&emeinDe, bie Jie ber her»
lömmlid)cn gegenüberf teilte, ab beftänbe bie Siebe*
lung bereits.
Der Stranboogt griff fid) in ben Sart unb 30g
bie Stirn in galten. Die C)eijcf)enbe Art Selgas bünftc
ihn hod)mütig unb jerftörte ettoas in ihm, was ber
Starte mit feufdjer 3nnigEeit bisher behütet hatte.
3ngelinc muhte ihm heimlich beit Arm ftrcidjcln, bafe
er nidjt ’JcEjvoff tourbe. 9liels h* n 8 m *t 3Öh cr $etmat«
lieb« an bet Unberührtheit feines (Erbe*. ©Sicherheit
Jehon hatte er oerlocfenDe Anerbietungen gcwinnfüdjti»
ger ©ejd)5ftsleute abgelefjTtt, bie im Dorf ober in ben
Dünen am ©Joftftranb Kurhäufer errichten wollten.
Auch tonnten ihm bie Dünnersleutc auf feine fad)»
liehen fragen als flanbwirt feine flaue Ausfunft geben,
©ielmchr fdjiert bas neue Unternehmen, bei ßidjt be*
Jeljen, immer nebelhafter, frrembe aus ber ©ro&ftabt
wollten fiebeln? ©Sollten fic fid) im Sdjtaf um-
brehen unb als ©auem aufftchen? Das würbe
©fufdjorei unb hatte feinen Scftaub. Die Sicöeluug
Cant ihm wie eine Saune großer ftinöcr oor, bie er
nicht ernft nahm. ©Jobcaffen modjten fic feine fein,
bas wollte er ihnen glauben. Aber ©flaftertTcter waren
Jie bod) alle unb hatten feine Ahnung öauon, wie
jdjraer ein ßhnbmirt fämpfen tmife.
$elga freiste bie Arme unb war unnahbar.
Der (Etnroanb ftrebs, bafe er bas wirtfchaftlidje
SRififo übemeljme, war ihm nicht ausfchlaggebcnb. Als
SRiels erfuhr, bah ßrteb bie ©ittjteller nicht einmal
fannte, fdjwtcg er. 3cbcs weitere ©3ort fdjien überflüffig.
Da fprad) 3ngclin« flar unb beftimmt: „9?iete, bu
Lift 3U rafd). Dir fehlt ber ©laube."
Der ©ruber Jd)aute fie überrafcht an, als wäre er
mit ihr allein, ©r antwortete erjt friefifdj uub mufete
|id) befinnen, bah er unhöflich fei gegen bie übrigen,
um auch ihnen ocrftänblid) fortjufahren.
(Es war allerbings fein ftdrtfter ©runb, bafe bie
ftremben einen anberen ©lauben auf bie 3nfel brachten,
©on fid) unb feinem Arger, ben er jetjt fdjou hatte
burch Öen Dorfflatfd), wollte er nidjts Jagen. Aber
ein gaii 3 <s neues Dorf, bas fich außerhalb ber flanbes-
fitte ftcllte, mu&te mit feiner Freiheit unter Den Jdjwadxn
Q&cmütcm oerberbltdje ©erwirning ftiften.
„3hr benft an eud), ich touJj aud) an meine fieutc
benfen!"
Öclga nidte gemeffen oor fid) t)» 1 *- ©0 ftahb es
fid) gegenüber, alter unb neuer ©laube! (Es war gut,
Dafe bas, flat mürbe.
6ngeline aber, bic Durch Die Ausfpradjc in ihrem
£>aufe einen tiefen CEinblid getan hatte in Die (Ec^tl^ett
biefes jugenDlid) unflarcn ©orhabens, würbe abermals
gHt.Orürfpredjcrin. Sie oerftaub and) beffer als ihr
ftarter ©ruber, was 5 c lO a f° ?t flTr machte.
„A 3 ieoicl finb's, bie fommen wollen?"
„Adjt Dis 3efpt!" antwortete 8rreb. „Die Siebe lung
fall fletn artfangen.“
„llnb wenn fie 3U euch nir()t paffen?" fragte bie
ftriefin.
„®ann fd)«ibcn wir uns 0011 ihnen!" antwortete
bie Stol3e. Xas hiefe: 3 m anbem Jalle aber fdjeiben
wir uns oon eud).
„Ütiels, Du follft ni^t abfagen. follft Jie fehen
unb bann biri) entfeheiben. Du barfft Jtreng fein mit
ihnen, aber bu barfft nicht im ooraus nein Jagen."
Als bte hdlc Stimme oerfltmgen war, erhob fid)
eine glocfeutiefe Schwefterftimmc 311t Antwort ooll
imfäflHchcr 3 nnigTeit. Alle ijerbigfeit war oon Der
Stoßen gewichen, fic hatte bie fjaarfrone geneigt unb
ihre Augen in ben £>änben geborgen:
„A>ir finb feine Settier, obwohl wir heimatlos fiub.
A 3 er uns bas SicDeln oerwehrt, mufe fich Künftig- auch
ben Schiffbrüchigen oerwehreu unb auf bem ßeudjt-
tttrm bas ßicht löfdjen."
ASas ift ge|d)ch«u? SHi<ls (Eridjfcn hat bie Stirn
erhoben, als laufche er weithin. Seine ftatjlblaucu
Augen hoben burch bie 3 fenfter ber nieberen Ä laufe
bie 9 Ueite braunen gcfudjt. Aks fo anfaiu, war oon
''Jlotwenbigfeit gefanbt unb war unaufhaltfam int
.Kommen wie bas ®leeT. ©s bat nidjt, es fam. Unb
ber A 3 inb bat nidjt, obwohl er braufjen oor Der
Sd) welle winfelte.
Der Starfe fuhr mit ber über bic Stirn,
©r war an gerufen als ftührer feiner Sippe, was er
tun muffe. „Sie finb fd)wad), tu es nicht!“ Aber
3 ngeline unb bie anbere, bie fo wonnig ftarl ift,
haben gefagt: „Du follft" unb „® 3 ir bitten nicht", ©r
mufe weiter fehen über bie ®ren3en; er barf nidjt
fertig fein, fonbern muh öa3u lernen.
Das SJleer pod)t bumpf an Den Stranb unb will
gehört werben. . .
Dann feilen bic Abgcfanbten fommen! SBentt fie
ben Dünnerleuten gleidjen unb fic oor 3 ng«lin«s heim«
Hd)«m ÜBiffert beftehen, bürfen fie fiebeln im Oens*
fiüngtal, wo Die ©fiter geftebelt haben, ehe bie 9 Bauber-
büne ihnen über bas Dad) frod)- ®»e Jollen einen
widrigen ^Blatj haben, unb es JoU ihnen nidjt leicht
gemacht werben. Sie werben harte Arbeit finDen neben
bem, was fie mit fid) felber ausjuinadjen haben. Denn
Dtdjt hinter ihnen blfift ber Sanb unb nebenan rollt
ber ^Bogengang gegen bie oerfperrt« (Einfahrt in ben
Königshofen, in bem oor 3 ohrhunberten König ©elgc
von Dänemart Krone unb Seben verlor. —
„Die Störtcbefer löfd)en bas flicht nicht meljr oor
ben Schiffbrüchigen um bes gefegneten Straubes willen,
5 rau $*l 9 a! M
Unroillfürlich gab 9 liels ©richfen feiner fdjönen
© 3 iDerfacherin ben Jrauennamen unb empfing gunt
DanC für fein ©ntgegenlommen ein hetälichcs flachen
unb «inen feften fjdnbebrucf.
Am meiften fieute ftch ber Dürmer. ©in ©nid) mit
ben ßfreunben wäre ihm fdjrecflid) gctvefen. ©r Jagte
31» 3 ngeline ooll Danfbarfeit: „fjelga hat red)t. Sie
finb bie ^exenpiingeffin!" Die ^riefenjungfrau wies
ihm ihre blanfen Schelmenaugen.
©s gab’ noch unterhaltfame (Srittjelfjeitcn auf Der
Dütmerct 3U befehen, bie ©iels ©richjen 3U fdjulmeifter*
lidjen Anmcrlungen oeranlafoten:
„Oha, bie ßanbwirtfdjaft!"
©ine 5 enne mit btei golbgclbcn Küchlein ftellt« Jid)
als ntucjter 3 u wachs oor. Dicht oor SBinters Anfang?
Der ÜÜOintev lj Qtte h’ e ' r §örner unb 3 äh ne nnb ftafe
Das Klein 3«ug auf. Aber 3um Atisgleid) hatten bie
Schafe ben gan3en Sommer übet in ihrem biefen ©el3
gefdjwiht, weil niemanb fie gefroren hatte!
„Das fonnte werben!“
Das h*U* gemeinfame flachen vcrflang «rft, als Die
©offe mit we hen ben ©löhnen baljütjagten am Straub.
Der $imme! über bem naeften Gllenbogen tm SDleer
brauchte nicht lange 3U fragen: 9 öann lommen bic
Scnbboten ber 3 ugenb, bie es eilig hat* Dem Keiner»
tten £> 5 ufermeer ben ©üefen ju lehren?
Der A 3 inD toeife alles, ©r fonvmt vom ^cftlanö,
wo bie ©äume in ber fluftfpiegclung fid) auf bie
9But3d3chrn ftellen. Der SBinb ift pausbäcftg unb
nngeftüm. Aber er hat HJtüfjc gehabt unterwegs mit
einer 3ähcn ©audjwanb, bie nicht wanten unb weichen
wollte, obwohl ber AJtnb gewohnt ift, überall in Den
Säften 3 utrttt 311 haben. 3 ft bas ein riefiger Dedel
gewefen auf einem ©ftnengrab? ßnDlich liefe er fid)
lüften. Da lag bie ©Jillionenjtabt aufgebeeft wie ein
tribbelnber Ameifenhaufen. Dem SBinD hat es Spafe
gemacht, fid) im öui in bie ftcilen 9 Jlauerfd)luchten 3»
ftür3en, hat braufenben Kämt unb fliegenbe §üte oor
fid) he^getrieben, hat an Sfenftem unb ftirmen [djilbem
gerüttelt : ©lafe Da! ipiatj ba!
©s muß aud) nicht immer in Hamburg regnen. Die
Sonne hat bte ©elegenheit wahrgenommen, ehe ber
SBinD ben Dedel wieber füllen lä&t, unb uaehgefehen,
u>as es bleues gibt, unb alle grellen Anpreifungen auf
ben Anfdjlagfäulett gelefen. Dann Ijnt fie fich toieber
fortgemacht, ©s fleht immer basfelbc gcfcfjrieben: Dafj
niemanb in bem Durcheittanber einen eigenen 2üeg
haben barf, fonft Eommt er unter bie Släber. Alles
gefdjicljt hier maffenwetfe.
A 3 ev eigenen AJillcits feilt will, mufe auswanbent.
Da ift bie eigenwillige 3 ugcttb, bie ben freien UBinb
gefpürt hat bis ins (>«3» irgenbtvo hinten hinaus uon
ber fjauptftrafee verfammelt in ihrem 'Keft. Das ?teft
mufe h 0£ h un t«r ber Dachrmitc geniftet fein auf ein
ftilles, tiefes ftleet hinaus, wo bunllc ÜUaffer flehen
3ivifd)en hohtn ©lauerfdjädjten. ©om $orft Hingen
bie fehnfüchtigeu ßieber 3ur flaute.
©s ift wie in ölten Drnngfalsjeiten, wo Anhänger
eines verbotenen ©lottbens fid) h^i^üief) jujammen*
fanben. Dort neigen fid) bie jungen Sdjeitel eng 3U*
eiitonber, Jünglinge unb ©läbdjen, unb feierlich be-
wegt Hingt © 3 era ©rtnhnanuö Stimme, als fie bic
©otfehaft aus bem gelobten flanbe oorlieft.
©Ser meint, Dafe banad) bie 3 »flenb aaubert unb
fragt, was fie tun JoU? Sic ijt bie 3 ugenb, Die einen
uuoeTbraudjten ©lauben hat. Daheim in beit beljag-
lidjen Stabt Wohnungen ift bes ffliifetrauens genug. Da
finb Anflagen unb ©itten. Da wirb geweint unb ge»
brol>t. Aber bie Alten unb bie jungen [inb gefdjiebeu,
©Item unb fttnber finb fremben ©laubens unb lönneit
nicht eins werben. Durch bas Diele Sidjausfprcchen
wirb alles Jdjlimmer.
Die beiben AbgefanDtcn reifen fdjon morgen. 3 fer
©ftnöel ift lcid)t. Aber ihr ©ang ift hoch unb ftraff,
als fie über Die Aanbungsbrüdc in St. ©auti fchrcitcit
uub ber Dampfer nach öelgolanb anfängt, SBaffer 311
jdjlogcn unb fid) 3U Drehen. Das Heine ffiemeinbiciit
wintt am Ufer unb neibet Die Scnblingc, Die 3uerft Das
flaitb ber fdjauen bürfen. Daun Jiitb ©erb
Albus unb Jferiitj ©ergeborf braufeeit im mobenben
© 3 inö.
f)öllö! ruft bet © 3 iub, Denn Die SBeitc hebt an ju
wachjen unö bie gemauerte ©Seit weicht oon hinnen,
©ahnfrei! Der SBiiib will unaufhaltfam laufen in
hemmungslofem öteiheitsbrang. ©inmal noch lioQt
wie ein Jdjwimmenber Kort ^elgolanb im © 3 ege. Dann
rollt Das 9 J?eer als ©efellin l>eraii unb rviegt fid)
auf unb ab mit bem weifeen Saum Des Icljtcn (Ei-
laitbs. - ..
Der 9 Binb wirft bie grüne SBortüv in ©richtend £>of
l)iniet ben Abgejanbten ins Sdjlofe, fpringt über
bas wohlbefannte mftdjtige AieDba^, fährt nad> feiner
©eroohnheit rittlings über bie SBipfcl ber ©dunte, bie
trtippajeife bid)t hintercinqnber ftehen, immer ein wenig
niedriger als öct ©orbermann, wie mit Dem fflJcJfer
gefdjorcn. Über bie JRutfdjbahn fährt ber 2Btnb, reifet
Äj)äiiöc 00U ©lütter los unb läfjt jie mit fid) fahren
über bie Rennen. Schon ift er ttn Sauf über bic
Koppel nach ben ©ibumer Sanbalpen unb ber ÜBanber»
büne, Jpringt ab in rüfenem ©ogen nach SiorDwcft unb
will im ©orbeigehen beit Ceudjtturm umteifeen. Die
oier Sdjafe an Der Klaufe lehren beut © 3 inb ben ©Aden,
öenn fic fiub flug. Aber ber jungen ©infiebclin möchte
bet Unhold bie Kleiber 00m fleibe jerrcit, weil er felber
naeft gewöhnt ift.
©orn 90 inb liege fid) Dag unb 9 tad)t nod) oicl er«
3äl)leit. Denn er hat jefet feine beft« 3 «it. —
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Original from
THE OHIO STATE UNIVERSITY
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■Por bem (Spiegel. 3iad) einer 'Jiabierung oon ©iegftieb l'aMrfjin.
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Original from
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3 n ©ridjfcns £vin* tft alles wohlüberlegt gebaut.
Tas Sjausi weife, tsoju cs feine guten flauem h a *.
unb fraß in her bunten Stube fräs Weiß pafjeub fein
inufe für fräs l)od)gei»nd)fone Gcfdjledjt. Der jüngfe
•riofbemor Könnte feinen tjoljeu {jut auf beut flopf be<
halten. ©twns mehr 9 laum über fid) hoben fric beifreu
Gcnöboteit.
Wie fic opv Biets nnfr CMigeliitc fteljen, haben fie
fra* Eusfeljeii fdjlidjter, wahrhaftiger Utcufdjen, fric
nichts Umftünk'rifdjes Vorhaben.
©erb Elims, ber Waler, Ijält fid) läfftger als $»01113
Bergefrorf. Sein rafdjev itfmftlevblicf weife nicht, wo-
hin er 3ucrft bilden fall. Denn überall ficht er Qrrcufrf.
GöU et frie feine Suiigfraii iuunerju aufthauen unb
grlüftig fein, fic für fein Gfiuenbud) ju ftcfelcn? Silles
ringsum ruft: 'Beachte midj and)! Born Gudfcnfterdjcu
in bcrDfir mit beut geblümten Borhang bis 3ur Sdjroei-
fung frei leßteu Stuhllehne ift alles uolt fidjetcv
©mpfinbens unb will wert geachtet werben in feiner Brt.
Derweil fuhrt ©ein,? Bergefrorf bas Wort. ©r ift
fein Sprcdjev. Die {länbc muffen mithelfcn, frag er
fertig wirb. ©r hat havte Erbcit mit ben Worten.
Eber wenn fic baftcljen, ift an ihrem cntfteu Willen
nicht 3U rütteln. Go ift er fdjon mit fcchjeljn fahren
gewefen, Inngfani mit Worten, aber rafch mit ber Dat.
Damals, als 311111 elften Wale fein Bamc in ber 3 citung
.Ui lefen ftanb, rocil er ein 9 Jtcnfdjenlebcn gerettet hatte.
©* u»ar hoch fein Eiifljobcns ju machen? ©r fam fres
Weges am öafenfai au einem ftcbTuartagc unb fragte,
fra er fdjon bamals ein Wnfjorfanatifer war: „2Bte
fchnbe, frafe fo otelc fÜWenfdjcn hcrumftchen, frie ein grofe
Gcfdjrei erheben würben. Sonft mödjteft bu gent
ein Baö nehmen.“ Ta rollte ein Ball unb gleid)
hiutcrbrciu ein Heines fdjn'icufrcs Btäfrdjen fric fdjväge
flai mattet herab in bie ©Ibe. £»ei, wie fid) £»eitt3 bie
Gelegenheit tr>ahnial)in! ©r tat, als wäre es nur um
bes fltnbcs willen, fprang nad) unb griff bas ÜJtäbdjcn,
Knopp bevor es unter bem buuflcii Baud) eines Öeidjtcrs
ucrfdjwanb. {»cniadj fpeftafeltcu bie ficute, er folCe
frodj wenigf teils fräs SBaffer aus beu laugen Stiefeln
leeren. Eber er hatte feine Strümpfe an unö wollte
fein Euffeljen erregen.
Was $>ein3 Bergefrorf fo imdjtent unb alltäglich
herausbringt, mufe 9 iiels Gridjfen gelten laffen, obwohl
er fich nachbenflid) auf fren Gdjnurrbart helfet. Sie
wollen flcin bei ber ©rbe anfangen. Sind and) willens,
hart 311 arbeiten. Sie finb fieben 3 i»igcn unb brei
Bläbdjen, bic fid) verpflichtet haben nadj reiflicher Über-
legung. Sie wollen bau fertige Baradcu auffdjlagen.
Die männlichen nnfr bie weiblichen Teilhaber häufen
getrennt. „Die fid) iit Ciebe gefunbon" ljaben, 3tot)e«
in bas Familicnfjeint.
Das ift ber evftc neue Don. Eber audj et fällt
nid>t auf. 3 n ÖCÜ13 Bcrgcboifs SRunb würben bie
fühnflen Bcummgcn bieber unb juverläffig Hingen.
Dagegen ift wenig 31t fageit.
©in fiaufrwirt ift and) gewonnen, bei ©utsverwalter
unb ein richtig verheirateter Wann unb Detter ift. ©r
fall frie gemetnfame Wirtfchaft führen. Bon einem
Gdjlo|fer unb 3 i Hintermann ift audj bic Hiebe. Die
anfreren finb Gtufrentcn. Dem Giiiroanfr bes Straub-
vogtes, frafe eine gerne infam betriebene SBirtfcfjaft nur
gut fei für ftaulfüde, begegnet $»ciii3 treuherzig: Sic
fennten einanber! 3 m übrigen befeuut er offen, uttb
3ieht frie Eugenbrnuen int Überlegen jufamineu, fic
miifeten noch nid lernen 1111fr wüßten, fraß nidjt alles
fo werbe, wie fie es fich flefrndjt hätten.
Stiels ©richfen muß ihm bic ©anb reidjen, lttib was
er fich überlegt hat von feiner fertigen Weit h<r f u»o
alles in ben Orttfefpuren frei fUterleute geht, mufe er
in ber Dafche behalten. {»cinj will freu Baumcifta
machen, ©r ift jmar vom flktfferbau. Eber er wirb
cs fchort fdjnieifeeit.
Dafe er 00m 2 B aff erbau ift 1111fr bic ©oltenauer
Sdjleufe h<ri bauen helfen, hat Stiels ©richfen hoch
auffjordjen laffen. ©r ift nun bei feinem Cieblingsplan,
bem grofeett Deidj im ©aff. Die betben Können fein
©nbe finben.
CJnbeffeu hat ©erb Elfrus Ongeline gezeichnet unb
ihr frie Sfi33e als Bnfrenfen überreicht. Sie lachen
fdjon miteinanber. ©he bas lichte OTäbcfjengefirfjt weife,
wie fie fra^u Kommt, madjt (Serb KUbus fie 3U feiner
SBertrautcn. ©r hat ihr wunb erlidje Diu ge an3uoertrauen
unb behauptet, in feinem vorig eu ©xfrenbafein fdjon
einmal gewefen 3U [ein. Das fei fein erfter ©e*
fronte auf ber £anbungsbrü<fe gewefen.
„So finb Sie gewffe nidjt bas erfte ffllal auf frer
SBelt?“ fragte frie Sthelmtn.
©erb fdjüttclt bie üünftlermflhne. ©r ift entftlicfr
ber Dteinung, bafe nidjt unjShlig neue OTenf^enfeelen
gefdmffeii merfren. 3n einem ©rfrcitfrafein wirb frie Geck*
nidjt fertig. Sic Kommt in einem neuen l'cibc wicbcr.
„91 ber baoou wijfcu Sie bod> nirfjis!"
„tBiffcu wir etwas 0011 jmfereiu elften Dafein tm
SRuttcileifre, ehe wir fruvclj beu Dofr gefroren würben
in bas betmiHlc Sieben? 9Bir finb Gdjläfer. 9Benn
wir wad) werben, ift e& 3 l ‘it. öafe wir balb in fräs
nächftc fieben hinüfrerfterben.“
Seine Stimme Hingt ciufrringlidj leife, frafe 3uge-
liiie ju freu Bilbent ber Bovinljrcn aiiffdjaut, was fic
bajii fagt'ii. —
Die evftc Begegnung mit fren ^-remblingen ift Keine
verlorene S tun fre. Bei ber fchnell hcreinbrcihcnfrcit
Dimfelljeit finb fie gaftfminfrlid) gebeten, über 9lad>t
311 bleiben. Die beifreu wollen aber nidjt in fren man fr»
fdjranfartigeu (baftbetteu liegen, foubern im ©eu über-
nachten.
©0 geiftert in ber bunten Stube. Die Uhr geljt
fürbafe unb fommt bodj nidjt uon ber Stelle. Unb
ber Ofen hat viel 311 crtfhtdi, was nidjt laut gefngt
werben frarf. ©erfrs ©utarrc flimpcvt. Sie iingen
fd)wermütigc unb liebesfelige ÜBeifen aus frei» 3dpf*
geigculjaufl, bcni jungfteu Battenfänger von ©amein.
Die Geelen treten ans 9lugcufenfter unb 3 eigen fidj
in leibooll füfeer llnmlje, wer fie gerufen h a &<-
Da hot Stiels ©ridjfcus Seele frie ungelenfc Sdjeu
eines h«ü>wiicf)figcu jungen, frer ©eheimniffen auf ber
Spur ift, fidj aber Damit nidjt vor fric fieute traut,
ünfr Ctngcliucs Seele hot feine Brio 3 effinncnart unfr
fpinnt lidjte $äbeu.
©nfrUd) finfret Stiels ©richfen fräs lüort, fräs bem
ftarKen Btctiiii Qlnftrcugung macht, bis er es heraus-
bringt.
©1 mödjte wiffeu, wie bic neue ©cmeiiibc 3 ur fRe-
ligioit fteljt. Sie |iufr nidjt latljolifdj. Ob fie lutfre-
vifd) finb, ober Ijcifrnijch, wegen gewiffer grofe er Frei-
heiten, frie fic fidj herausnehmen? ©r für fein Deit
ift fein fttreheuläufer. Die Älircfjc befudjen, Kommt faft
einer Dngesrcife gleid). 9lbcr wer reine Beligion Ijat,
bcin ift tüd)ts mehr Kjeilig.
Gerb Biblis' bewcglidjc Seele gleicht frem blauen
Flämin djen, fräs (idj auf fren ©ol 3 fcheitcm aufridjtet.
©r uidt, frafe ihm fräs ©aar in frie Gtime fällt.
3hm ift es 3 weifclhaft, ob überhaupt ein Bten fd) ohne
Bdigiou leben tarnt.
„3dj fpürc öodj meine Seele in mir unö weife, frafe
fie frie Seljufucht Ijot nad) bem fiieht? 2 Bir hoben
nid)t 3 U wenig Religion, eher finb wir wie ein ©cfäfe
angefüHt mit Bcligion 311 m Übevfliefecn, weil wir Jo-
vi«! Sdjnfucht in uns tjo&f»»- €«hnfucht hat uns
von baljcim getrieben, weil man unfet fieben frort jur
meörigen ©«wohnheit machen wollte. Seelifdj ift frie
Pnofeftafrt gäit^lidj unprofruftiv. Gie ljaben es tech-
nifdj weit gebracht, aber bas Dafeiii fclbcv würbe 3 ur
Dedjuif. ünfere Sehnfudjt glaubt, bafe bas gan^e
fieben etn grofees SBunfrer ift. Darum wollen wir
aus Der SBelt frer toten Sachen fliehen, wo fie aHes
haargenau freweifen unb fräs fiebenfrtge unter frem
Gefranfenmeffer 3 erfchneifren wie fieicheu. llnfere Sehn-
fucht ift voller ©tjrfurdjt, aber wo tvtr herlommen, ift
frie SBelt ©efchäft unfr ift gäitjlid) entgottet. Darum
finb wir auch feine Stirdjenfreunfre. Sie haben frie
Bcligion 3 m fcommcu Sache gemacht unfr betreiben
ein ©anbwerK framit. — Die 911 ten, frie frem Berfrerben
verfallen finb, fagen: »'iCo ift ©ott ?6 2Bir 3ungen
roiffen nicht, w 0 Gott nidjt wäre, ©r ift überall gegen-
wärtig. 2Bir atmen ihn aus unfr ein. ©r fteljt uns
aus fren Bugen in fric 'lBclt “
9Bie fein ©erb Blbus 3ngeliites Seele 3 U finben
unfr 3 U grüfeen weife!
©ein 3 Bergeborf prefet bie ©änbe, frafe leife fric
Gelenfe Inaden. ©t hadt feine 9Borte, als ob er©ol 3
fpaltc.
„©erb h Q t mehr fravoit als wir alle. 3dj wage
mich an Gott nicht h^an. ^Iber was mich h^r treibt,
fpüre iih-“ ©r atmet tief auf. H Dcm will idj leben.
Darum bin ich gur Siebelung gegangen. (Erft mal
wiebe r fauber werben!“
Sinb nicht alle Brufrer unb Gchwefter? Die Flämm-
lein im Ofen führen einen Beigen auf. fülle füugen
feheit es. 9llle Ohren hüten auch, was im flamm
Ijeult, ba es fren füusweg nicht finfret ins Freie. —
SBie lange hat 3ngeltne noch am Fünfter ihres
Giebelftübchens geftanfren? Der Bionb hat frie SBolfcn-
läfren aufgeftofeen. ©r fchaut forgfam aus, als fudje
er etwas auf frer bunflcn ©rbe. Sein Jilberweifeer
Bart fließt herab bis in bie See, föenn frt« Jungfrau
fidj hinauslehnt, ftefet im Dunfel weitab ber fieud)t-
türm als letjter wacher 9Bädjter unb Kämpft fidj mit
lichten Giretdjen burdj bie Ba^t.
3m Garten lächeln frie weifecn Bftcm, unfr auf
bem mofrrigen SBalfifdjbein {ißt fric grofec flaße unb
IccTt fich bi e Bfoten.
Ob frie grofemädjtige 9Beltftafrt, öanach öas Ftiefcn-
finb 3 uwcil«n öuuHe Seljnfucht hat, nun fren frumpfert
Schlaf frer Grmattung fchläft nad) fieberhafter Brbcits-
uumljc?
2 öie tuuufrerlid) ift fräs fieben!
rinöent Xages wartet« frer 2 Binfr fdjon an ber $)of>
cd« auf fric Senbboten. 9llles fiebenbige, was aus
feinem Bau Tarn, mufete bem greifen Cehrer recht geben,
bafe ber 2Binb ^ier^utorib-e bie Bllgegenwart Gottes
oorftelle. Der SBinb fprang ooraus, lief jur Seite
ber UBanfrcrer unfr ftiefe fie von hinten.
Das Dünengebirge 30 g (ich wie ber frunflc Buden
eiiteö vorfintflutlidjeu Schuppentiere« am 2Batt entlang.
2 luf frie hödjftc Gdjuppcnfpißc ftiegen bie Fwniblinge,
um einen 3lusblid über fräs fianfr ihrer 3 ul un ft 3 U
haben.
Gerb Sllbus griff mit ausgc breiteten Ermen um
fid) unfr wollte fräs fianbfdjaftsbilfr in feiner reinen
fiinienfüfrrung umarmen. B3ät) ren b er mit frem aus*
geftredten F* n 9 er Umriffe ber Ganfrberge nach*
fühlte, fdjrie unb pfiff er vor fiuft $»ein 3 Bergefrorf
ftanfr neben ihm unb regte fid) nicht. Bur fein 28ctter«
mantel flog. 3n einem frer fratcrartig abgcjdjloffenen
Dünentäler folltc frie Siebelung erftehen. ©r war
fdjon bei feiner ülufgabc. 3 uer T* follten fie einen
Brunnen graben, hatte Biels ©ridjfcn geraten.
Sic verweilten lange unterwegs unb waren erfüllt
non frer ©igenart ihrer neuen £>eimat, als fie auf frer
Dünncvei eintrafen unb fräs ©tnfie beipaar mit frem
$jei(grufe ber Gemein fre anfpradjen.
Bad) frem Brauch ber Genie infthaft refreten fie fich
mit Dem gefdjwifterlidjen „Du“ an, fobalö fie bie Schwelle
übcrfdjritten h Q tten. Obwohl fie fich 0011 ^Ingefidjt
nodj nie gefehen hatten, war alle F*rwbhe»t überbrüdt,
als fie fidj bie fjanfr reichten. 3 «mal öelga war voll
fdjwefterltd)et $»er 3 lidjfeit. Die Begeiferung ber Beu-
linge für bic ömlidjtcit 3 toifd)cn fren 9Jleeren betätigte
ihre ©lefiimungsgemeinfdjaft. Konnte ben Gafe
vollen ben, fren ber anberc anfing.
3ugenb! Der rauhe SQinb hatte nidjt nötig, 3 U
brüngeu, frafe mit bem SBert begonnen werben müff e »
wenn es noch oor JBinlers Enfang oenvirflicht werben
foIUe, ©S ift fchon eilt F^nifpruch nach Öamburg ab-
gegattgen, frafe bie Baraden »erlaben werben.
Unfr morgen fteden fie fräs Baugelänfre im 3<ns*
fiüngtaL ab. Beim Brunnengraben wirb ber Dürrnet
mithelfen. öclßa Koe^t, unfr auf frem Berfdjlag fönnen
©crö unfr $cin} fchlafen. —
So war frer Enfang unter frie ftänfre genommen.
Die Stätte frer neuen Siebelung war vor vielen, vielen
Reiferen, fra 3 ens fiüng als leßter Getreuer ba» fianfr
ber Bätet noch unter frem Bft«9 hatte, guter B2arfd)*
bofren gewefen. Seinen Badjfommen lag fräs ver«
laffene Dal 3 U wett ab. Dann fam bie $>eibe vor«
fidjtig weftwärts gewanbert unfr tjirit feft mit langem,
jähem aBurjelwcrt. Bodj leifec befchlich bie UBanbcr*
büitc von Borfren her fräs DaL
Buii Kamen jum erfteu Blale wicbcr Blenfchcn au
unfr wollten fiefreln unfr ftärfer fein als bie §eibe unb
ber meifee Dofr. Die ffllöwen fdjrien über ihnen ihr
erftauntes $>ä, Ejft, hä! Die SDilbfchafe ftarrten über
ben Dünengrat. Die brei 9Rä.nner aber wetteiferten
im Fleife-
Der Dürnier freute fich feines tätigen fiebens. Buu
würbe ihn frer flapitän vom „Frauenlob“ nidjt mefrr
mit Bummel, frem Seehunfr, vergleichen.
EUes in frer atten Dorffiebelung war neugierig,
was ba würbe. Obwohl frie Fremfrlinge im SBirts»
haus als {»eiben, balb als unTlug ausgeboten wurfren,
uerfdjaffte ihnen ihre ErbeitfamKeit Edjtung. ©ridjfens
iommerfproffiger Fungfnecht mit ben ftarien Berber-
jäfenen, Omfc mit Boniamcn, rollte bic Eugipfel, bafe
fräs UBeifee jidjtbar würbe, unfr erjäljltc Der Sungmagb
3airen: Der ÜJlaler höbe bie fjftnfre voller Blafcn unb
gcHagt, er Könne fein fiebtag leinen ^llrtfel mehr halten.
Eber gleid) Ijate wieber in frie {jänfre gefpudt unb
gelacht. —
Omfe hotte Steine unfr 3* meT ri gefahren.
3n frer Etittagspauje tarn frie hoh^- fdjöne Frau
über bie Dünen gewanbert mit bem ©Jfen, ba^ fi« in
einer Bothütte afeen. Die war aus Stranfrgut ge-
3 iinmert.
CJortleßung folgt.)
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562
Olluftrirfe 3^ tun 9
9 tr. 4009
^rCUlg £ P | fl T. / 3 u feinem fünfgigften ^eburtdtag
am 30 . * 5 (prif.
Vruife Jtarlould) im „€tcm-
(ludet".
i 3 ulnubue : 3 raq X. tctiet. Sin.)
fallt brr SRante „Dolo* unb
albt ibm ben oon.
bem beginn feiner Rünft-
ler laufbobn gu fptccben.
SDleifter Gebär roirb am
•HO. Slpril nam(id) -’ö 3 a b rt
alt — groeimal 25müf}tc man
bei feinem Slnblid eigentlich
lagen unb obrocbl bic-
(er Gebensablchnitt gerate
Gehär in ber ©lüte feines
cdbaffens trifft, ein ganj
Mein wenig elegifd) fleftimmt
macht ihn ber „günfgign"
bocb- — „Das Jubilieren",
meint erbefcbeiben lacbclnb,
„liegt mit fo gar nicht, ich
entjiebe mich burcb meine
mir böchft roitlforomm 3lt>-
reilc einem rom Wiener Di»
reiten Slarcjag geplanten
2ebäT-3ollu3, brr aus einer
'Jleibc bereits bcfannter
Werfe befteben foll. 3cb
möchte aber brm Tublifum
qcrabe jefet 9leues bieten
unb nicht altert Werfe
oorfiibren, bie lange por
bem günfjiger gefdjaffen
ftnb." 6cinr neuefte Ope*
ret te „Die blaue 3Jlajui" feil
jum ^ln(a% feines 50. <&«■
buTtstages, bas ift lein
Wun|d>. fobalb fie fertig in*
ftrumrnliert ift, im Xbeatcr
©cito gilcfrcr, bic CpcicttcnbiiHi bcs Xbealas an bei Wctn.
(üufiKipm« : gtaRf V. €<yt, »icn }
•Jiiui ©ünlbet. bic rcftc „ttifriqc
(Safnabmr gram X. (?»&«. fMtn
nrn bes Stomponiftcn nad).
er ift Wiens befler Ope-
reiten te nor, ber oon ber ber •
fömm lieben |ii blieben Dür-
fte llung streife oollftänbig
abgefommrn ift unb ftets
oorbilblicbe ©eftalten auf
bie ©ül)ne bringt. (Ernfi
•laute nbapn. un|erbcrübm-
ter Romifer, ber pracbtooU
ringt un b ben golbcnfte n Ju-
nior befigt, ift ein Romifer.
ber es oor allem Derfieht.
fPtenfdjen auf bie ©iibnr
ju (teilen. Die .verliebe
Wiener Soubrette Louifc
R a r t o u 1 cb tanjt nach
Gebots ©Seifen mit grober
©eroc unb ©rajie. Diele
oier Darfteller febroeben
Gebär ftets beim Schaffen
oor, trenn tr bie ginefjen
feiner Runft unb feine
lebensfprübcnbcnSWelobicn
erfinnt. Wenn Lebär Don
feinen Wiener Lieblingen
jpriebt, jo bejirbt er aueb
firanc Lcbdc in feinem JBienrr ixim.
an ber Wien, roo jumeift bie
Uraufführungen feiner Ope-
retten ftaltfinben, in 6jcnc
geben. „Die blaue attagui",
ein peinliches SRilicu, ©ueb
oon €tcin unb Senbacb, roirb
alfo nod) rafcb in Pen italieni-
leben Koffer gepadt, um unter
ftrablenbem italienilcben Fim-
mel pollenbet ju roerben. 'über
Lebär bat nicht nur biefe Ope-
rette fomponiert, noch groei an-
bere ©Seife barrtn in (einer
Gäbe, um bie SReif* um bie (f rbe
angutrclen. „Die gelbe 3ade",
cbincfifches SDlilieu, ©ueb oon
©tetor Ceon, leinem Xertbicbter
brr „Luftigen 9tor« unb
„^rasauitta", fpanifcbcsanilieu,
©ud) oon Will ner unb Speichert.
„3a. »iffen 6ie." erjäblt
Gebär auf bie Jjjrage, tparum
benn nicht ein Werf nach bem
anbern berausgegeben rourbe
„id) arbeitete an biefen btei
(Sachen pfcicbjeitig. ©erabefo
wie ein SDlalct oft brei ©ilber
auf einmal in Arbeit bat unb je
nad) Stimmung unb Gaune balb
an einem 6tilleben, balb an
einem Dorträt ober einer Lanb*
jebüfr malt, fo ift es bei mir.
3c nach Stimmung greife ich
gum ebinefifeben, fpanifeben, je
nach Laune jum polm|d)en
Libretto. 6timmung ift beim
Ramponieren toobl bas Wid>*
tigfte. 'Wenn mich ber <£ifer
padt, bann fommt es dot, bafe
ich tagelang unfiebtbar bleibe.
aJlarie 3^rißa ein, unfern
Opcrnftar. Die 3 et '& a mar
in einem Lebär-Sofliis, ber gu
wohltätigen ^reeden ftatlfanb,
eine unocrglcicblicbe „Luftige
aßitroc" unb (eine befte „ain-
gMe" in „Der ®raf pon Gujem-
bürg" mit SOTarifebfa als ©raf
oon Luxemburg unb Danilo.
Die erfte Daiftellerin feiner
„Luftigen ©itroe" roaT 3Wijii
©üntbtr. 51ucb bie ©üntber
roar bas ©otbilb für biefe be-
Tiibmte $igur, bie bann jubclnb
bic feböne 'Wiener SWufif bureb
alle Gänbrr trug.
Unb nun machen mir Pon
Wien einen 6prung nach D°la.
bort, wo 3Jleifter Gebär als
anilitärfaptllmeifteT feine Lauf-
bahn begann, bort. roo er fein
erftes ©übnenroerf fd)uf. „Xat-
jana", bas 1H90 in Leipzig
feine Uraufführung erlebte unb
feinen elften (£rfofg barftelltc.
Vcipvg roar es alfo. bas Lehars
(irftlingstoerf aus ber Xaufe
bob. Dann tarn er nach Wien,
roo er bis 1902 als '3legiments-
fapcllmctfter fungierte. 2tls fein
ategiment oon Wien foTlgog,
blieb Gebär in Wien, unb aus
bem Rapellmeiftcr rourbe gleich
bfT erforgreiebe Romponift ber
Operetten „•Kaftelbinbei" unb
„Wiener grauen", ein 'JJlcifter-
tomponift, ber mit feiner groben
ftunjt, feinem herrlichen OKelo-
bienreiebtum bie ganje Welt
entlädt.
■JTvaric 3eriha oan bei csiaatsopci in Um ab 3nfl£lc in „Dci
(Stof oon Guffmburs". iüu|iwbn»»: gtani X. €rfca. Sin..)
f^ie etften Sonnentage haben Gebär
bei erften lluslanbsreife nad)
bem Rrieg beftimmt. Sr ift coli piideln-
ber Unruhe unb fieberhafter (frregung,
ba es gilt, nach Otalien ju reifen, um
roieber einmal im Sluslanb ju bin-
gieren, im Sluslanb, bas ben Rom-
poniften ber „Luftigen Witwe" cbenfo
jdjäbt wie feine §eimat. ®i c 3Imeri-
faner wollen Lebär fofort nad) ben
Italienern für fieb gewinnen, aber
nicht nur, um ihn birigirren gu (eben,
(onbern um ibn für ein ganges ,1abr
an fid) gu fcffeln. (Sr foll bort im
ameri tan ilcben 2Riltcu— tomponieren!
3lod) ift ber üKeifter nidbt ganj per traut
mit biefem ©ebanten, benn immerhin
bebrütet biefe ebrenpolle Qinlabung
einen geroiffen Errang — unb gerabc
Gebär ift bisher fcbranfenlos felbft*
bellimmenb grroefen. Wähienb er in
feinem bübfehen, gemütlichen ürbeits-
jimmer über biefe tKeife nach ^ImeTifa
unb bie 9leife nacb SDlailanb plaubert,
roobin ibn bie <f rftauffübrung feiner
„Lercbe" in italienifd)cr €piacbe ruft.
um mich bon nichts ftören ju
laffen. (is ift pitl amüfanter
unb für ein Werl roobltuenber.
trenn man nicht fortgefegt baran
arbeitet. üDleine Luftige Wit-
tof* bat (ich ebenfalls ©e[ell-
Icbaft gefallen laffen muffen, unb
bics beroeift oielleicbt am beften.
bafe einer Operette gerabe biefe
anetbobe ntebt («habet, ©eim
6<baffcn bentc ich eigentlich, roie
cs ja nur felhftoerfiänblich ift.
oor allem an meine Wiener
Interpreten. 3bre Lluffaffung
unb ©erförpeTung ber giguren
ift bann gleicbermafjen beftim-
menb für bic anberen. §>ier in
Wien ift es ©etto gifchrr.
bie bie weibliche £>auptOarftellc-
rin meiner Operetten ift."
Diefe febiefe 6cbau|pielerin
mit ber rounberfebönen (Stimme
feiert mit ibrem DaTtner Hubert
aKarilchfa bie gröbtenXrium pbe.
aRarifchla fommi im©rfang unb
6pie! oollftdnbig ben äntrntio-
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3 c langer man gewiffen Cebensäußerungen ber Xiere
nachgcbt, um fo mehr gewinnt man ben Ginbrud: es ift
unmöglich, bie lebenbe Ratur mit berart ftrengen ©cfeßen
tu erfaßen nie bie leblofe. Gs oerbaltcn fich nicht nur Oie
zahlreichen Xierarten unter äbnlicben Umftänben Derlcbifben.
nein, aueb Oie einzelnen Vertreter berfelben Gprzics fönnen
ficb in fcheinbar gleichen l'agen ooneinanber abweichend be-
nebmen. Roch ift es uns nicht gelungen, biefen Reichtum
an Verballungsroeifen reftlos ju erffären. Ob bas l'ebenbige
fo fein unb boebflrabig aufammengefeßt ift,
baß es uns febroer wirb, jene Xaufcnbfältig-
feit auf einen gememfamen Hauptnenner ju
bringen, ober ob cs etroa ganz eigenen Ge-
legen folgt, beten (irfenntnis uns am Gnbc
gar nicht möglich ift foll hier unentfebieben
bleiben. Die QJlannigfaltigfeit ber Ccberoelt
unb ibrei Äußerungen ift Xatfacbc. ©reifen
wir alle aus ber bunten Fülle oon Grfcbei-
nungrn eine ©ruppe heraus, halten fic uns
furj oor klugen — oieUeubt baß He uns
babei in ber ober jener ^>in|icht oerftänb|j<h
»erben. ^
Als ©runbjug aller oilalen ^roaeffe wirb
im allgemeinen bie GelbfteTbaltung bezeichnet,
mag fic erfolgen bureb Ernährung ober bureb
Fortpflanzung, i'eben, fönnte man ctroas grob
jagen, b*ifef in biefem Ginne fo bief wie
leben- wollen, b. i. nicht flerbcn -mögen. Bie
nun. wenn bem Organismus, in unferem Falle
bem XifT, plößlicb ron außen ber €cbabrn
ober 'Vernichtung brobt ?
Da fommt es natürlich auf bie Vefonber-
beit ber ©efabr unb weiterhin auf bie Qigen-
art bes bebrobten Xieics an. ftumeffl ift
biefem ja infolge feiner Vewcglicbfeit bie über*
auf feiner Afrifareife machte: Bcnn am bellicbten Xage cm
Vöroc bureb bie Gteppc jog, bit oon einer ilntilopenbcrbe
befeßt war, fo wichen bic Xiere wohl rin Gtüd auseinanber,
um bem Stäuber freie Vabn zu machen, aber fie flohen nicht,
©anz anders, wenn in ber Dämmerung am Xränfplaß eines
ber Xiere oon ber auflaucrnbcn Vrftie gefcblagen würbe. -
Fa. Böllig hilflos fönnen Xiere Gefahren gegenüber Irin,
auf bie fie nicht cingeftrllt finb. ?3cb felbft habe zugefeben,
wie Xauben bie unoerfebrt aus einem brennenben ©eböft
cntfpmmcn waren, fpäter zuTudfebrten, burdj
bie Flammen flogen unb bann als gTäfe liebe
Feuerzeichen am Rad>tb«mmel (reiften. Xroß-
bem reagieren bic Xiere nicht wie unocTän*
berli<he, ftarre SERcchanismen. Bct einmal
Krähen ober SRöroen gejagt bat. roeiß bas.
Außer ber SERöglicfefeit. ber ©efabr bureb
bie glucbt zu entrinnen, befißen manche Xiere
noch befonbere RetlungsmitteE. sticht feilen
lucht bas Opfer ben Feind über feine An-
wefenbeit binwegsuläufcben. Damil fp ,r nicht
im geringften getagt lein, bah bies Verjähre,
bewußt angewandt würbe. Fu einer be
fonberen ftunft haben es barin bie X inten
jifche gebracht. Verfolgt, ftofeen fie aus einen;
eigens bafür bercitgebaltenen Farbbeutel einen
Gcbroall „Gcpia" aus. Die Fabel wirb zut
Bahrbeit: bem beutelüfternen Ergreifet legt
ficb eine (cbwarjlicbe 'Bolle in ben Bcg,
hinter weldjer ber ©eängfligte bas ©eite ge-
winnen fann. — Außerordentlich zwcdmäiji.t
an bie Abftufungen ber ©efabr angeglicben
rrfebeint in biefer Hinficht bas Verhalten
(chlecht fliegenber BafferDögcI. Birb unfer ge-
meines, weißftirniges Vläßbubn beunruhigt,
fo Icbroimmt es in gebudtrr Haltung ins Röb-
Anberr Cebensroeife freilich führt auch Z u anberem Üebcns-
fdjuß. So wirft ficb bfT Ginfluß brobenber ©efabr bei
folchcn Xiercn etwas anbers aus. welche Bohnungen haben,
worin fic ficb oerftetfen fönnen. Ginfacßftrr Fall: bieCcbncde,
bie ibr Häuschen bei fid> trägt. Fnbes. nur wenige baben's
fo bequem, Die weitaus mciften Bobntierc muffen bis
ZU ihrem Unterfchlupf gewöhnlich erft eine Bcgflrede flucht-
artig burebmeffen. ©crabczu blißartig oerfebroinbet bic
Qibecbfe oor bem Spaziergänger, ber fich einem befonnlen
1. FtlbMc in £d>rr<ffl(ilunfl-
Gteinbaufen nähert, in ©eröll unb taub. Das ilrbilb
bereu aber, bie, roenn’s gefährlich wirb, in Dedung
ftürzen, ift noch immer bie 2Raus, biefer hellhörige Unter*
ftanbsbcroobncr. Fuchs. Dachs unb Bilbfanincben finb
oom leihen 6<hlag-
Hegten Gnbes fteben faft alle bisher angebeuteten
SKaßreqcln, bie oon Xiercn bei ©efabr ergriffen wer-
ben, unter ber Cofung: H'tiwcg aus bem ©efabren-
hereich! Ditfes Prinzip, fo einfach es flingt, wirb aber
nicht nuT mit 'Jlüdficht auf Körperbau unb Ccbenswrifc
oom Xier in bie Birflichfeit üherfefzt. <5in feelifcbes
3Roment ift es, bas ben Qinfluf} bcr_©efabr auf bas
Gebewefcn mitbeftimmt. Beldbe Umftänbe, fo ^* c
gragc, erfcheinen bem Xier überhaupt als ©efabr?
Qrfabrungsgcmäf) fliehen oiele Xiere, bic in Birf-
licbfeit gaT nicht brbrobt finb; bei anberer ©elegenheit
wieberum oerweilen fie in gefäbrbeter V!age, obwohl
ihnen bit glucbt möglich wäre. Von einer Qinficbt in
ben augenblidlieben 6lanb ber Dinge fann in biefen
Fällen natürlich leine 9Ube fein. Das ticrifche Gen-
forium ift oielmebr auf gewiffe Anzeichen b.zro. ©ruppen
ober Folgen oon Vnzeicbcn abgeftimmt, bie mehr ober
weniger regelmäßig bie Flucht auslöfen. Qine genaue
Orientierung über ben einzelnen gall — fefbft wenn bas
Xier baau geiflig imftanbe wäre — würbe fa auch auf
Äoften ber ^ettungsjeit oor fi<h gehen. Go erflärt es
ficb, baß Diele Xiere oor einem Diel fcbmäcberrn ©egner
fliehen unb uns „feig* eifcheinen; fo läßt es ficb be-
greifen, wenn uns Xiere zuweilen einem flärreren Partner
gegenüber mutig zu fein bürden. SERan lönnte oon
Dielen tagen: 6ie finb nicht Htrren brr augcnbltdlicb
gegebenen Situation. Sir beginnen häufig bie Atolle
bes Verfolgten erft auf ein befiimmtes Stichwort bin
ZU fpielen. Diefe Gin flcllung freilich muß mitunter
äußerft fein fein, aumal auf bie Ouafitälen oon ©c-
Täufchen. Om Balbc fnadl unb fnifteri, regt unb bc*
wegt fich boch eigentlich immer etwas. Unb hoch fdjeint
bem Bilb bie Vrt, wie etroa 3Renfcbenbanb bas ©ezmctg
auseinanberteilt, erfennbar zu fein. Von wclcbcilci
Ginzdheilen zuweilen folch eine Ginftellung mitbeftimmt
(ein mag, läßt eine Grfahrung oermuten, bie Dr. ©ebbing
ts4>ubflrllung bes ron «inrm ^taubooflfl rcrfc'lfllm 'Bläfebubncs
3. €<br«f(lrlluiig bes 'föirbchoplrs bei £i<htung eines Äaubpo^cb
roinbung bes Raumes innerhalb gewiffer Grenzen mög-
lich. Bas liegt näher, als baß es fich bem bräuenben
Unheil bureb bie Flucht entzieht — fefyen wir ooraus, es
bliebe ibm S»il bazu? Xalfäcblid) gebfn unter biefer
Vebingung bie mciften Xiere ber ©efahr aus bem Begc.
•üngefangen bei ber unter einem febäbigenben !Reia fteben-
ben Vmöbe bis hinauf zum "Äffen, ber lieh borm Ceoparben
flüchtet — alle fudjen bie unliebere Gitualion zu meiben.
Ber gebend b«ex nicht feiner Sfinberjabre unb ber fo oft
oeigeblicben Vemfibungen, bie baoonbüpfenben Heupfrrbe
ober eine fleh mit unglaublicher Vehenbigfeit forlfchlängelnbe
'?Ungclnalter zu hafchcn? Die Gtunben, bic Gtunben,
bie ich Gchmetterlingen nachgdaufen bin! Fmmer toieber
ließen fie bie ©efahr nur fo weit an fich h^unfommen,
um mich bei biefem kennen auch immer roieber als
Zweiten Gieger zurüdlaffen zu fönnen. Überhaupt bas
flugfähige Xier — 2Rüden, Fliegen, Vögel — ift es nicht
wie baau gefebaffen, ber ©efahr zu entweichen? 9dcht zu
Drrgeffen bic Gäugrr, zumal bie Hufer. Vielen baoon bat
$eu* fein anberes URiltel gegeben, ihre Grifien.i oor bem
Untergange zu bewabren, als bie Üeicbtfüßigfeil. 9ieb
unb Antilope finb beugen bafür.
Bic aber bie 2Rad>tigen im Xierreich, oon benen oiele
feine anberen geinbe haben als ben "SERenfeben? 9leifenbr
beliebten, baß ©roßfaßen bem Vlcnfcbcn, auch bem un-
beroebrlen, ausweicben. ©anze Glefantenberben bonnern
baoon, fohalb ber „Herr her Gchöpfung" aus bem Didicht
tritt. Sablidcße Grfabrungen, bie in Soologifcben ©arten
an Raubtieren gemacht worben finb, brftätigen folche Vc-
obachlungen. Frftfißenbrn Xieren bleibt natürlich nicfcls
anberes übrig, als bem geinb möglichft Wenig Angriffs-
fläche zu bieten unb (riebt orrleßbare Beicbteile fcbüßrnb
zu umhüllen.
rieht- Vefinbet cs fi4) aber auf freier Bafferhahn, fo fteuert
es, oft halb flalternb, oon bem orrbachierregenben 3Ren*
febentier eiwa hunhert 2Rcter weg, her Xeichmitte zu, »p
es oon ben Gcbrotförnern nicht mehr erreicht werben fann.
Birb cs jeboch oom Jpunbe getrieben, ober es fteht gcrabc
im geberwecbfel. ober bie ©efabr nabt oon oben ber, bann
fluni cs fich fopfüber ins Baffer, um fchließlich an anberer
«stelle wicber aufzutauchen. F>nbet es habet an einem
Gchilfftengel Holt, fo flammer! es fich baran feft unb
febiebt nur ben Kopf aus bem näßen Glemrnt (Abbilb. 2).
3Rit ganz befonberer ÜDleifteifcbafi oerroenben Gfetau6et
tiefen Xrid. — Keine geringeren Anforberungen an ©c-
bulb unb Veobacbtungsfdtärfc bes Gcbüßen ftellt bie gagb
auf bic Rohrbommel, ©leid? einem auf bie Geitc ge-
fundenen Gpißpfabl ober einer balhoerborrtcn Gcbilfgatbr
läßt bas Xier mitten im biebten Rohrmalb (Ahbilb. 4 u. 7)
alle Fahrnis auf Heb zufommen; feilen obne Grfolg. Grft
wenn es entbedt ift unb fein anberer Ausweg bleibt, bann
ftreidjt es ab.- Äbnlichciroeife paffen ficb fo fcbroerfällige
Flieger wie gelbhühner unb noch flugunfäbige, Bofl-
ballcben origlricbbare gungoögrl bem Grbrrich an, wenn
fie fi4> regungslos in eine Vobenbelle buden.
Bie bie Aobrbommcl, »arten auch bic Gtinftierr, fo
her Gfunf, bie Bietung ihrer Gpczialroaffe ab. Gbf fie
fich in bie Fludjt ftürzen, feßen fic her nabcgctammcncn
RZeule einen beftialifchen ©eftanf odt bie Rate. — Um
fchließlich eine ©efahr oon ihrer Vrut abzuwenben, be-
nehmen Hd) manche Vögel in einer Bcifc, bic ben Ve*
obadjler anfangs wie primitor Gehfauheit anmutet. Go
fpielen alte Regenpfeifer febr gern unter lautrm Klagen
bas bein- unb flügellahme „Vöglein“ unb Irnfen jenen
bamit oon ihrer Riftftättc ab. Ähnlich her Rolrüdige
Bürger.
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4. Kleine Robtbommel im £4>ilfröbri<bt; bic ootbere in csebrrtfftrlluna.
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ailuftrirtc 3eitung
9tr. 4009
5. 3®«flf<t>nauwr, einen twmfter pertefleab.
(Srroeift Heb fcblicßlicb bic glucfct in
ihren mannigfachen gormen als pergeb-
li<b, bann »*d>|ell faft jebes Xier in
einem lebten DerjcDeifellen Verfu(h (ein
Verhalten; es nimmt ben ftampf auf, fei
er ©egenangriß ober Vcrteibigung. Vor
biefem legten (Einlaß bei getarnten (Energie
ift aber noch einer tierildjen Äußerung
ju gebenfen, öic fdjlccßtbin als «jebreef-
wirfung bcjeichnet roirb. 6ie tritt ein,
wenn bas Xier ©an bet ©cfabr über-
rafcht wirb, fo baß ibm feine Seit mehr
jur glucbt bleibt, unb wenn bas Xob-
Derfünbenbe bnart übermächtig ift, baß
ein Äampf nicht aufgenommen werben
fann. $inAU fommt bäufig eine läbmenbe
Birfung, welche ßuftänbe ber Ratlofig-
feit, gewöhnlich mit $emmungslomptomen
betfnüpft, im ©efolge baben fann. Jpier-
ber finb, roie geleigt, Diele Derjenigen tfu-
ftänbe bei Xieren ju rechnen, bic mehr ober
roeniger frilifch Gdhrecfftellungen genannt
toerben. Rm gclbhafen g. B. finb foldje
©ehredftellungen ju beobachten (Rbbtlb. 1>.
Belchen biologifchen Sinn tiefe haben,
ift natürlich eine gang an bete gragc.
(Einige roirb man beuten fönnen als
groedmäßige Unterbrechung ober Ruffcbub
ber gludjt; jroerfmäfeig, weil reg ungslofe ©egenflänbe für
^luge unb Ohr bes Räubers viel fchtperer er fennbat finb als
beroegte. Rnbere roieberum roerbrn ju erflären fein als Ver-
l'uehe, ben gefa belieben ©egner au bannen, inbem er felbft
Durch einen Scheinangriff ober eine imponierenbe b^ro. be-
trübliche Haltung in ©efabx gebracht roirb. Sine bxitle
Kategorie von folthen RusbrucfijoTmen muh ols rein pfpebo-
phofifcb c Biifung ber überrafeßung angefprochrn werben, bie
pielleicht überhaupt feinen (frbaltungsroert für bas Tier bat.
©cfabr itn Vergug, bann roerbirgt er fich im bichten
Baumgeäft. fianbelt es fich aber um einen Überfall, fo
wirft er ficb flach auf bie (Erbe, breitet bic glügel aus
unb fachett ben Scbroana, baß fie faft eine eingige ’SHofette
hüben; baju ftreeft er ben Schnabel empor (Rbbilb. 3).
Vielleicht ähnelt er in biefer Stellung einem geuglappen,
roie es b*ifet» unb roirb babureb bem gefürchteten ÜRilan un-
fenntlich. — Übet ein Diel gröberes Repertoire loUhtr
Rusbrudsarten roerfögt ber ffienbebals. Sein ©rimaffen-
bureb ein böchft bcbioblicbcs SJlanopcr
fie richten fich plögltcb auf unb ftarren
ben bellenben Verfolger an, ibr fräftiges
©eroaffen nicht eben oerbergenb (Rb-
bilb. ö). — Gin anbauern bes Biberjpiel
Pon Verfudxn, ficb gegenfeitig bureb
Stimme unb ©rbärbe in Schach gu hol*
ten, labt fich im Streit Don $unb unb
Roße beobachten. Rffen führen mit Vor-
liebe ihr entblößtes ©ebiß ins 6j)ein-
gefeebt. ScbTcd Permag bie (Ejfretions-
organe mancher gu beeinflußen. (Eni-
feften fann ihre perjerrten ©efiebter er*
bleichen laßen
Unb ber URcnftb? Ruch er, gumal
ber junge unb ber primitioe, richtet fich.
eifchredi, als ©anges gegen bie oon außen
auf ihn cinbringenbe leben sfctnblicbf
ÜTfacbt, unb gtoar buTchaus nicht rooll-
beroußt. Bie fopflo» fich ferner D»n
ber ©efabr überrumpelte, fronft befonnrne
3Ren|<hen benehmen fönnen, ift gleich-
falls nur au brfannt. Rllerbings labt
bie reiche ©tieberung ihrer Seelen fpracbe
— bes ©efiebts. ber ©ebärben, ber
Stimme — ben 5lüd|cbluß auf ein reicher
als beim Xier gegliebcrtes Innenleben
ju. (Es ift, als bränge bas Ceben mit
fteigenber (Jntroidlung bes Organismus immer mehr,
immer oielgeftaltiger nach Rusbrud. Natürlich ift es ein
6<htitt, ber pon ber tierifchen Rußerung bis babin führt,
too (cbließlicb aus ber UUenfebenbruft Tein [eelifche Sßot
au funftooUcr ©cftaltung ftrebt; aber boeb eben nur ein
Schritt.
Unb roie ftebt es enbltch um bas Verhältnis oon SDlenfch
unb Jier, wenn Deren Verhalten bei langfam nabenbet
©efabr ins Rüge gefaßt roirb? Rbgelcben pon ben für
fi. 'Jtngriff rinn tfteibc auf eine RmuPllct.
7. (Srpßc :MphrPpmmcl in Cdrrccfftellunfl.
S. lÄenbebals, pon feinet 3Ufthoblc ein Sidjbonuben perlthcucbenb
(Ein geroißes Virtuofcntum im (Erftarren bei pläglichcr
©efahr hat fich bei einigen Dnfeften entroicfelt. — jbaftet
eben ein Ääfer übeT ben Beg. SJlan fpringt binflu. ©a
toi ift er. £ot? 3Wan braucht nur ein Brüchen ftill au
fein, unb febon fchieben fi<h bie Beine roieber unter bem
ge panjntcn Äörper h«rPOT, unb fort geht es im fechsfa^en
eilichriit. Stabbeufcbreden unb geroiße Spinnerraupen
oerfallen auf beftimmte Rei^e bin in
StaTTejuftänbe, in benen fie mit Dürren
^ftchen DeroeCblelt roerDcn. Beroegungs*
los unb ablchredenb zugleich erroartet
unlcr tfgel guchs unb Jpunb (Rbbilb. 9).
übgeleben pon ben Rbroebrltellungcn
mancher Spinnen unb ftrabben, faßen an-
gegriffene Schlangen ihren langen £eib
febr einbrud>pdl AuausgelproehenerHampf-
bdeitfehaft jufammen. ©en f>alsteil neh-
men He, iur Schlinge gelegt, in ben meift
auf fleincm Raum geringelten Rörpct
SUTÜd. ©en Ropf »um .^ufabren erhoben,
liegen fie Aunächft ruhig (Slbbilb. 6).
feb ne den aber in böchfter ©cfabr mit auf-
gerißenem Rachen oor, um babei einen
Biß anaubringen. ©urch Rufricbten unb
ftalsaufbläbm macht bie BriUcafchlange
ihre BerettlchaftsftcUung befonDers ein-
brucfspoll. — Rn ber ©efamteinftcllung.
Die ber bebrobte ticrifcbe Organismus bei
überrafchenber ©cfabr ein nimmt, beteiligt
fich pon ben Reptilien an auch bei
Stimmapparat, fei cs furchterrocdenb,
roarnenb ober um £>ilfe rufenb. — ^lußerft
fehreefbaft ift ber Biebehopf, ber eben
auch nicht berporragenb gut ßiegt. Tift
fpici, bas er mit fteigenber ©efabr auch immer leb-
hafter treibt, bat _ ihm ja leinen Ramcn eingetragen
(Rbbilb. 8). Hn höcbflec (Erregung pcrmag bas Beibcbcn
fogax roie eine Schlange ju &i|d)rn.
$>amfter, bie fich &ar Rauboögeln unter allen Umftänbcn
in Sicherheit ju bringen (uchen, büpicren hingegen ben
^unb, ber ihnen ja .giroeilen mit roahrer Vaffion nacbftellt.
fich felbft fprcchcnben Vorfommnißen bes täglichen Gebens,
bat uns Dct Rrirg einen intereffanten Beitrag jur Bcant
roortung biefer grage geliefert. Von £>au* aus, bas ifl
meine Übrrjtugung, liegt auch auf bem ©runbe bes Solhatcn
berjens ein Stüd „geiflheit". ©en Bunfch. plößlicb beraus
gehoben ju fein aus ber gefabrenrcicben Sage, fühlt ju-
ccitcn auch Die Bruft bes Xapferen. ©ie|e uralte Reigung
jur glucbt vor bem geinblichcn ju über
roinben, aisbann im Vollbetoubtlein aller
2Jlög liebfeiten her ©efabr entgegenjugeben,
unb Atoar für eine Sache» bic nicht un^
mittelbar ber inbiroibucllen ?ebenscrbal»
lung in beAug auf (Ernährung unb gort'
pßanAung bient — Das jcichnct ben
Rfenfchen aus.
©croiß, es gibt auch in brr Xierreibe
ähnliche, freilich eben nur ähnlich geartete
Solle, a. B. in ben Rricgs^ügen ftaaten
bilbcnbcr Snfeftcn. ©iefe Xatjachc ift
burebaus bemerfensroert. 6ie Deutet
nämlich Darauf hin, baß bie ticrifdbc
„Vfocbe" im ©lamme Der ©fieberfüßer
bereits einen ©ipfcl erreichte, ber ach-
tunggebictenb neben her fcrlifcben (Ent-
rpidlungsfiufe böchfter Birbeltierc ftebt
Rur febeint Das Verhalten ctroa ber
Rmetlcn einer ganA anberen feelifebrn
6lruftur au entfpxingen als bas bes
SOTcnf.bcn. Vermutlich liegt boxt ein un-
bewußter ober nuT (ebwaebbewußter Rb-
lauf innig oertetteter plothif^er 8u-
(ammenbänge Augrunbe; hier aber, wenn-
gleich nicht immer, bie bewußte (Etnfeßung
bes Ccbens für eine Obce.
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P. 3flel, p?n etnrni überra|4>t.
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** 4k
9telie| an Dnnenmauer bei fünften I erraffe (nodj ungebculet).
Tte Relief ftcllt eine fürftliifce 'l v cr[pn mit ©clptgc bei bei 3Lbnifc bar.
“Hclic f an ber 3nnenmaucr bes eilten Umgangs (bas Ce ben bes bi|tori[<fccn Bubbbo). Oben: ©autama nimmt
in bei fünften 'Stabe feinex Bubbba-'äJiirbt bic $>ulbigung bes Staga-Surften SRiKilinba (am Stillen Idjlangcn-
nepllebnunf rrfmntlicb) entgegen. Unten: 9tod) ungebeutet.
'Jleliefs an bei 91ufecninaucr bes elften Umgangs Qatafa-
tfiiablunflen. bic bic fiübctcn (frbcnleben bes Bubt>ba fcbil-
betn): ‘Xta Babbilotttta als 'Büffel, ber gebulbifl alle ‘fJoffen
unb bofen (etteifibe eines 'äffen binnimmt unb einem ibn besiegen
belragenben liefen erflärt: „SKifebanblungcn bunb ein ma<btle|es
Jier bieten bi« befte ©elegenbeit, lugenb fß üben, benn 9tadj-
fiebt lemt man nur tninfc onbete. ®enn biejer I<fon>ad>c, »cnlel-
mütigcBffe mi«fe Öcbulb lehrt, warum feilte i<b reiten b werben ?"
©er buibb'fti(<^e lempel 'Borcbubur
auf jjaoa (9. 3abrl>im&ert).
Statt pbotpgrapbifcbcn tüufnabmen »an il. 91. Biaglcbal.
(Sieb* ben 'fluffab »on US. €laug<jjrb auf 6eite 566.)
Relief am Borobubur.
(Sin B©bbi|att®a (eine anbere Bejeidjnung für Bubbba), auf einer
Cetusblüte Tßcnb.
©efomtanfiebt tes Icmpcls; Storbfctlc,
(3nji|<f>en ben beiben Bäumen rechts ber logenannte „unDollcnbele Bubbba".)
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6tup«is mit Bubbbafigur. Tic böd)ften bict Icnaffcn finb mit 72 burrfelecblrn fctupas belebt,
»on benen jebe ein Bilbnis bes bidorifchen Bubbba, mit bet fcanbbaltunfl „bas Stob b«
©cfrf)« brebenb", enthält.
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566
Siluftrirte 3eitung
9tr. 4009
Literatur
Der SSTlaler Otto griebrid). / 35on anaj paget.
(€irbf bas 9ilb Dn länjftin 3Ralaboti auf brr erft»» tr«it* bi(|» stummen
m Atelier bes Wiener Malers ^rpfeffor Otto ßriebiicß fann man ben Seitenflügel eine#
griefes (eben, bas einen in allerlei tfigengebanfen oerlunfenen, roie in leifer Tronic blin»
jelnben ftauj jeigt, ben buntfarbige Tagsögel unb Rräßen grell umtebreien. Als id) ben
SXünftler fürjlicß befugte unb er mich biete# ©ilb [eben lieb, ba mußte ich bodj bemerfen:
„Herr ©rofefior feßeinen ba eine Art ©elbftbilbnis gemalt ju haben!" — worauf bei Herr
‘profeffor allerbing# nur mit einem feinen Lächeln b«r ßuftimmung antworten tonnte.
Otto griebücb, ein Mitbegrünber ber „©ejeffion", muß beute ben ©enioren ber Wiener
Maler jugejäblt werben. Sr ift 1862 ju 9laab in Ungarn geboren, bat aber in AJien
ftubiert unb auch bie Afabemie befuc^t; 1884 ging er nach Münzen unb oon bort nach
©aris, oon wo er, nach einer Afrifareile, 1895 nad) Alien beimfebrte. Qriebtich ift eine
jener füllen , in Surüdgcjogenbeit lebenben, abfeitigen Naturen, bie in ber Runft nie
um ben lauten 9lubm bubien. Sr ift DielmeßT einer oon benen, bie immer Juchen, benrn
Irin (Erreichtes ©eniige leiftet, unb bie, wenn aud> mit febarftm unb Deiflänbigem Auge an
allem Anteil neßmenb, was ber lag aufroirft an neuem Problem, an neuem ©eftaltungs-
willen in ber Runft, bennod) mit unbeirrter ©eßarrlicbtcit eigenen Sielen naebftreben, bie fie
benn aud> mebx für ficb als für anbere erreichen.
Otto griebrieb, ber mit hergebrachter Ufabemif, ja, mit ber $iftorienmalerei begann, bat
in fleißigen Öabrjfßnten gelernt, mit fnappen, fparfamen Mitteln malerifcb ausjufpveeber, roa#
an ©ei|t unb Stoff für ibn ausjulprecßen war, unb biefe ©pailamfeit unb Herbe im Kolorit
jugleicß mit ber ©riftigfeit feiner Silber, bie fic^ erft nach unb na<ß erfcßließt, bann aber
bureß liefe unb ©ebcutung innig gefangennebmen fann — biefe (Eigenfdjaften toaren eben
nießt banacb anäetan, auf Ausheilungen jeben ©efueßer ju gewinnen, griebrieb ßat_ etwas
oon einem CigentrWlcT. Sr finnt ben Söunbern ber ©ewegung nach — rooDon ba# ©ilb ber
TänjerinMataban Sfugnis ablegt — unb was in feinem Sullus „^IßQtbmen", wo biegarbe als
©timmungswert mit febr Diel ©eift bebanbelt wirb, jum glüdlicbften Ausbrud fommt. Da-
neben felfeln griebrieb feit fe bie fojialcn Probleme, ba# Slenb unb Leib ber Mafien, bie
Armut, (Entartung unb ©erfommenbeit. Sr bat in bießterifeb geflauten ©jenen bie neun
Mu|en in ben Alltag unb bas fojiale ©efeßeben bineingeftellt unb als Lithograph namentlich
mit bem fJorträt I>r. ©iftor Abkis, bes terflorbenen gübrers ber öfterreicbilcbcn ©ojial-
bemofraten, eine oorjügliche Ceiftung Dollbracßt. (Ebenfo bat er ©ilbnilfe in Tempera unb
61 gefeßaffen, bie feine feine $anb oerraten. Unb mehr noch in« ftTtiggemalten Silbe
ift ißm in ber impreffioniftifcb bingrroorfenen 6fijje gelungen. (Einen befonberen Top ju
etbafeben, eine beftimmte ©jene in beftimmter ©eleuchtung, einen ©olfsauflauf, einen ©arten
im Monbfcßein ober was es fonft an malerifcb intereffanien Momenten ju feßen gab: barauf
ift er, ein Maler um bes Malens willen, immer mit LeibenftßafJ ausgeroefen.
griebrieb ift feit Dielen öaßren ©rofeffor an ber ABiener Runftlcßule für grauen unb Mab-
cben, unb er ift als Lehrer ein ganj feltener gübrer, ber auf bie ßragen ber Runft unterer
Tage einen feinen unb im eigentlichen ©inne mobernen ©efeßeib weiß, freilich bat ihn fein
Lehrberuf namentlich in ben leßlen fahren oielfach Don {einem malerifcben AJerfe abgejogen,
bas in ber Runft ber ©egenwart einen aeßtungswerten 'piaß gewiß beanfprueben barf.
Sei Tempel ‘SoTobllbur. / San SBalter etauflaarb.
(€i*b* Das Tableau auf «Seile 565.)
ir leben im gritalter ber Zweifler unb ©uebenben. Alte, burch gabrbunberte gefeftigte
Ülitfchauungen geraten ins Sanfen, geheiligte Xrabitionen büßen ibrtn ©ert ein; bie
alten ©obnungen unteres ©eiftes- unb ©emütslcbens finb baufällig; Ichon finb bic genftcr
eingefcblagen, unb bie ÜRaueni geigen IHiffe. 'Siele flüchten unb irren juebenb umber; einige
behaupten, ohne ©obnung ausfommrn ju fönnrn, unb fühlen fich cinfttoeilen im greien roobl;
unb R u n ft.
anbere bauen fi«h neue ©obnungen, unb unter biefen finb es nicht wenige, bie ihre SJauftoffe
ber alten Lehre tlubbbas entnehmen. Die Lehren bes inbifeben ,,‘Protcttanten" ©autama, bie
im 6. gabrbunbert d. Sbr. ber ^lusgangspunlt eines fomplijierten 9leligionsfoftems würben,
bas feit langer Seit in feinem Urfprungslanbe ausgerottet ift, h«lt«n h<ute in »erfchiebenen
gormen ihren (finjug in bas nach einem neuen ©lauben bürftenbe ^Ibenblanb; als bubbbiftifebe
'Pbilofopbie, als reiner SJubbbismus, als etbifcb« ^ubbbismus unb, am erfolgteicbften, als
„cfotcrifcber ^ubbbismus" (ibcofopbie),
©er war 3)ubbba. unb was lehrte er? ©ir fennen nur bie Überlieferung, ben ©agen-
franj, ben feine Hunger um bas Leben unb bie ©erufung bes „©ollfommenen" woben, unb
ber uns in ben Tteliefs bes immer noch ju wenig belannten ^Monumentalbaues ©orobubur
auf SDlitteijapa erhallen blieb. Cftwa im 9. SJabrbunbert würbe biefes auf bas forgfältigfte unb
feinfte behauene SDtonumcnt oon in gaoa etngewanberten Anhängern bes fogenannten nörb*
lieben ©ubbbismus (3Rabapanismus) exr icfjtet unb geriet {cbon im 10. Habrbunbert aus einer
noch bunllen Urfacbe in ©erfall: um jene Seit würbe ber ©iß ber £mbuberr|<ber eon 9Wittel-
nach Oftjaoa oerlegt, unb ber ©orobubur mit anberen ©auwrrfen feiner Umgebung, obgleich
in einjelnen leiten noch unoollenbrt, blieb bem 3abn ber Seit überlaffcn. 2ln pbanta[til<bcn
©erfu^en, ben Untergang bes ©ubbbiftenreiches Don SWitteliaca ju erflaxcn, bat es nicht
gefehlt; irrtümlich ift bie alte 3luffaffung, ber ©orobubur fei als £>ocbburg ber ©ubbhiften
oon ben 'anobammebanern geftürmt unb mit (Erbe bebedt worben, ba ber 3|lam erft im
15. Habrbunbert feinen (Einjug auf gaoa hielt; brauchbarer ift bie Llnficht, baß oerheerenbe
Ausbrüche bes benachbarten ©ulfans SMerapi bie ^inbujaoanen an ber ?licbtigteit ihres
©laubens jroeifelit ließen. Uor etwa bunbert ßabren ließ bei englifcbe ©oupemeur 'Dlaffels
bie 0^uine oon Sdjutt unb oultanifcher aifche befreien, hoch bauerte es bis in unfere Seit, ehe
man bem bubbbiftilcben Prachtbau bie oerbiente ©ertfebäßung unb böcbft nötige Überwachung
angebeiben ließ. Die ©lobctxotter fönnen nicht mehr ben Dboani-©ubbbas bie Köpfe ab-
fchtagen, um ße als ^feifeanbenfen mit junehmen, unb bie ummohnenben gaoanen haben feine
©elegenbeit mehr, bie ©ege burch ihre tleisfelber mit ©asreliefs unb SJtaucrantefiia ju
pflaftem. ©on 1907 bis 1911 würbe ber ©orobubur (ber 9!ame wirb burch „unjählige
©ubbhas" überfeßt) reftauriert, unb fein ©tubium unb feine Überwachung finh ben hollänbi|<hen
Archäologen anoertraut, burch beien rührige lätigfeit bie ©ejehießte unb ber ©inn bes liefen-
baue# immer beutlicher werben. Demnäcbft er|chei«t im Aufträge ber bbllänbifcben Regierung
eine Monographie bes ©orobubur, bie neben Abbilbung unb tErtläiung ber ©asreliefs alles
©efannte über ben ©au enthält unb rnobl auch mit manchen Srrtümern aufräumen wirb,
©o auch mit ber $ppotbcfc bes „unoollenbcten ©ubbba“, ben man in ber bochftcn Kuppel
(6lupa) fanb, unb ber beute am guße bes lempels aufgeftellt ift. SKatb bubbbtftifcben Über-
lieferungen würbe bie Afcbe ©ubbhas in acht foftbaren Urnen beigelcßt unb barüber Kuppeln
mit jpiinbeTformifltr 6piße (6tupa) errichtet; fpäter würben Heben biefer Afchenteile heroor-
geholt, jebes in 12000 ^Heftchen jerlegt unb biefe in 84000 Urnen über bas Lanb perteilt,
©ermutlicb brachten bie bubbbtftifcben (Jinwanberer ein Teilchen ber Aldje ©autamas nach
gaoa mit unb erbauten hie 9ttefmftupa ©orobubur, heren Kuppelform beutlicher wiTb, wenn
man ficb bie beiben unterflen Tenaffen, bie erft nachträglich jur Slonfolibierung bes Monu-
ments angebaut würben, wegbenft. Über taufenbmal ift bie Stupa als Ornament am ©oro-
bubur oerwenbet, unb bie oberfte große ©tupa wirb wobl bie Afcße bes tfrlöfers enthalten
haben.
3n bsx Literatur nun fpielt ein h Q lbfertiges ©ubbbabilb eine unoerbiente Hauptrolle;
man fanb biefen „Unoollenbeten" in ber Houptftupa unb beutete ibn als Kopie bes unooll*
enbeten ©ubbßa, ber in ©orbetinbien an ber ©teile errichtet würbe, an ber ©autama bie
©ubbhareife erhielt, ober als DarfttUung bes Abbi-©ubbba, bes unperfönlichen Urroefens,
ober als eine fombolifcße Darftellung ber ©ernießtung bes glcifcßes, alfo ©ubbßas Übergang
jum Nirwana. Doch oll biefe Hbpotbefen finb müßig, weil ein älterer ©erießt fi<b bewahr-
heiten bürfte, nach bem oor einigen gaßrjebnten ein ©eamter bie obeTfte ©tupa aufbrach, ein
golbenes ©ubbbabilb baraus ftabl unb jum ©eßein einen roß brbauenen ©tein, ber beim
Tempel lag, in bie ©tupo tcßaffen ließ.
5Böt)t«nt>basD5ol»^iun&tpa(fer ben 3tPcdo erfolgt, bie3RunbböbkiCU
besinfijicrcn, haben wir mit ber 0bo(>3al>npafla ein 'Präparat auf ben
SETtarft gebracht, bas für bie meebantfebe ^Reinigung ber 3äbae auüer=
orbcntlicb geeignet ift. sieben ber überaus feinförnigen 33efcfcaffenbcit ift
ber eigenartige u. aparte ©efebmaef u. ©erueb befonbers bctcorjubeben.
■ GiV“
1
THE OHIO STATE UNIVERSITY
9lr. 4009
3tluftrirte 3eitung
567
Die um ben Bau laufcnben, ummauerten Terraffen fi«tb mit etwa 1600 nur noA teilweife
erhaltenen fprcAcnbcn filtern in Basrelief grfAmüdt, pon bcntn bic bes un teilten Umgangs
erbeutet werben tonnten. €ie fd>ilbern an bei Jfnnenmanb bas Ifeben bcs biftonfeben Bubbba,
Inne ©eburt, (eint Ebf, (einen EntfAlufe. 'Weib unb Rinb *u ocrlafTcn, (eine Eirfiebler- unb
Banberjabrc unb feine ErleuAtung; per -Xcrt für bieft Enäblung würbe in bej talitaoiflara
aefunben, wenn aueb nidjt alle Reliefs burA biefe ©djrift erflärt werben tonnten. An ber
AufjcnWanb finb bie in ber Jalafamala (WabrfdxinliA im 5. Jabibunbrrt n. (£br. auf Xenion
rcTfafet) brbanbelten früberen ^nfarnationen Bubbbas gefAilbcrt.
Der Seit ju ben Reliefs ber anbrren Xerraffen ift noch nicht gefunben ; an einigen (onntc
man EUlaitrepa, ben Bubbba ber gufunft erfennen; bie “Bcbrutung ber meiften liegt jeboA
noA gant im Dunfcln.
Die BclAäftigung mit bem Bubbbismus. nah feiner pbilofopbifAen roie na6 ber rcligions-
qcfcbidjtlicbcn Seite mit ben Spaltungen unb teilioeifen Entartungen, ift bant ber umfangreichen
Literatur feit langem nicht mebr bas Vorrecht cinjelncT ©elcbrter, unb |p roerben wobl ciclc
bei beoorftebenben Verausgabe einer Borobuburmonograpbie mit Spannung entgegen {eben.
Die ©efellfAaft ber SD^örite^greunbe.
ine „©efellfAaft ber SDlörifc-greunbe" bat in granffurt a. SW. ber Schrift (teil er unb
'JRönte-gprfAer Vanns Bolfgang Aatb ins Ceben gerufen, beren ftief Katrin brftebt. bie
Verbreitung ber Berfe Ebuarb SDlörifes, biefes aller Volitit abgemanbten, Bon unrnbliA
reinen Harmonien f rteblid>er Veiteifcii überftromenben feinen ©elftes im beutfAen Volte ju
förbern. Das eingeborene, urlprünglidje unb ungetünfteltc ©enie biefes eblen, teufAen
BiAtergemüts unb feiner Dichtungen Bunberrodt tn ihrem flaffilA-fAönen ©ewanb blieben
bis an bie Jabrbunbrrtwenbe nahezu unbefannt unb in ihrer oerebelnbcn Birfung unrrfannt.
Vugo Bolf, ber in tongenialer Beile 55 bei berrliAftcn ©cbiAte 3Rörifcs oertonte, gebührt
bas Berbienft, ben oergeffenen Boden ju neuem Ceben ermeeft unb in vielen taufenb beutfAen
ner.ten ben ©runbftein *ur UnftcrbliAfcit bcs ©rajiöfeften aller 6An>aben gefegt flu haben.
Die Siebe ju bem SWenfAen unb feinem Berte tu pertiefen, ift bas oornebmlicbfte 8>el btt
neugegrünbeten ©efelliAaft. Darüber hinaus bat fie bie Ehrung unb Unterhaltung ber
:TRörifc-6tät1en ins Auge gefafet fotoic bie Untcrftü&ung her bebürftigen SRaAtommen bes
DiAtcrs buiA Ehrengaben: Vlies in allem eine ibeale Angelegenheit, beren gorberung burA
lülitgliebfAaft einem jeben guten DeutfAen EbrenfaAe lein lallte. 9Rörife ift beute mebr
benn je ein ftulturfaftox. ©crabc in biefer geil ber größten ??ot muffen toir, rüd-
iAauenb auf unfere berrliAe geiftige Vergangenheit, oon ber Sufunft glauben, bah rinft
roifbrr etroas oon bem beutfAen Be|cn etftebcn wirb, bas uns in SWörife fo lieb ge-
roorben ift.
gür ben geringen Jahresbeitrag pon 15 .ß (nebft einmaligem Anmdbebeilrag pon 5 .0)
ccTfenbet bie ©cfcllfAaft alljäbrliA ohne »eitere Rollen wertvolle VeröffentliAungen an bie
:Wilgliebcr. Stifter eines Betrages oon 500 .* unb mebr erholten bie jäh rlicbcn ©oben
ber ©e|ell|Aaft auf Cebensieit obne weitere Jahresbeiträge.
Die ©cicllfAaft wblt bereits neben einer tleinrn Anjabl oon Stiftern über 20t) oibent-
liAe :TRirglicbcr. Dem Vorftanbe gehört unter anbtren ber DiAter Cubwig gindb an.
Stöbere Ausfunft burA ben Vorfi&enben £>anns Bolfgang Aatb. granlfurt a. :W.,
CccrbaAftrabe 79.
BüAerbefpreAungen.
3leue VüAcr über Xbeater unb Xan*. Abolf Beisma nn, ber ein nettes *BüA-
Icin über ben Virtualen gcfAriebcn bat, belAäftigt fiA in feinem leöten Ber! cingcbenb mit
bei „Vrimabonna" (Verlag Vaul ttaffirer; geh. 45 jV). Bas ber Virtuofc im Ron.vrt-
iaal oorftellt, bas bebcutct bie ^Jrimabonna auf ber “Bühne. Unb boA finb fie beibe gana
rcTfAiebcnc Xppen. <fn bem Virtualen tobt ein beftänbiger ftampf üwifAcn ber XeAntf unb
bem ©AöpfcrifAen, ^taifAen bem Sigeuncrbaften unb bem VürgcrliAcn. Daraus refultieren
bie Unruhe, Un^ufriebenbeit, Uberfättigung ober ©ebroAenbeit , bie abroeAfclnb ibn b«im-
luAen: im ©runbe genommen al|o eine IragifAc ÖrfAcinung, ein 'Problem. Tic prima bonna
bagegen ift untragifA, unproblematifA: RinMiAfeit unb ftofetterie paaren fiA in ibr unb
maAcn fi? AUt VebcrrfAerin über bie Vf^en. pj f ©unft bespublitums trägt fie empor
lAtainbelnber Vobc ber Jriumpbc, unb fclbft wenn bas Alter fie Ataingt, her Vübne Valet
^u lagen, ftrabll noA um ibr Vaupt bie ©Ioriole ber Erinnerung. Bcismann unternimmt
cs. gcflüftt auf UulturgcfAiAtc unb Anefbote (lefttere liefert bas mciftc iWaterial) eine 3Wonc-
grapbic ber primabonna w fAreiben unb AUfllciA in ibre tfcclc hinein (ulcuAtcn. Von ber
s jlenat|fance, bie man als bie ©eburlsftatte ber primabonna beieiAtten (ann, aon ber (Äonen
Abriana Vafilc führt er uns, bie bcroorftcAcnbftcn ErfAcinungcn bcs perfloffcntn Jabrbunbcrts.
wie gauftina Veffc, 6opbic Arnoulb, bie Eatalani, paulinc Viarboi, Venricttr Montag, Abelina
palti unb einige anbere ©röben bcrausgrrifcnb, bis ,iur Operettenbiva gfib« URaffdro unb
ben Bagnerbcroinrn, einer “SWilbenburg, ©utbeil- EAobcr unb Emmo Dcftinn. Amufant
plaubert er pon ihren tsAtaäAen unb Xriumpbcn unb fteuert bamit tu bem Kapitel ber
intimen XbeatcrgefAiAte unb ber pfoAologie bes publifums einen rciiopllcn “Beitrag bei.
iWcmoiren aon ©ängerinnen, CAauIpickrinnen unb Xäntcrinncn pflegen mcifl €clbft
befpiegdungen brr Eitdtrit tu fein. Der Vauptteil gilt ben Vulbigungrn. bie man empfängt,
einen roiAtigcn Waum nehmen bie Intrigen ber Kolleginnen ein, unb nur rin gant Meiner
AbfAnitt bebanbell bic eigene PlenfAliAfcit. ©retc Biefcntbals tcelbftbefcnntniffe, bie
unter bem Xitel „Der Aufftieg" bei Ernft Aowablt, “Berlin (gcb. 9.0), erfAiencn finb.
bilben eine rübmliAr Ausnahme. Allerbings toirb vorläufig nur oom „Aufftieg" er.tablt, ber
bis tum rrften entfAcibenben Auftreten reicht . oirllciAt wirb ber naAfolgcnbc Vanb, ben
uns bic XänaeTin aerfpriAt, unb ber ihre Xriumpbe (Ailbcrn fall, uns eines anbern belehren.
Bas ft« bisher bcriAtet. ift oon fo rübrenber (£AliAtbnt unb Varmiofigteit unb fo lirbens*
würbig unb nett, bafj man nur rnünfAt, biefer Xon möge bei tTRcmoirenfAreibcrin auA
fünftig erbaltcn bleiben. fRaA bem Vorlicgcnben barf man lagen: fie ift niAt nur eine gute
Xän.tcrin, fonbern auA ein treffliAes :IRenfAcnfinb. 5toA ein anberes VüAlcin einer
Jüngerin XerpfiAorcns fei erwähnt. Es bringt fein 6elbflbefenntnis. aber wpbl eine An-
leitung tum 6dbf!ftubium unb ift pan Olga Desmonb, ber befannlen tcAonbeitstänAcrin, cer-
fnfet („Äbptbnipgrapbif", Verlag Vreitfopf & Partei; geb. r"\A pcrfonliA fAä(tr
bie Kunfl ber Desmonb nicht befonbers boA ein, unb barum moAtc iA auA ber ran ibr
ausgcllügeltcn XanjnolenfAiilt feinen groben Bert beimeffen. Die Xanttunft liegt in ber
forpcrliAcn Anmut unb im Temperament; rorm bie Walur bies niAt gegeben bat, her wirb
burA noA fo fleißiges ©lirberftubium fie niAt erlernen. i>r. Daieriai Xormu
3 u r ©efA'Ate grtebriAs bes ©toben. Der um bie Verausgabe ber
Beife griebTiAs bes ©rohen wie um eine VeröffentliAung ber Literatur über ben groben
preufeenfönig perbiente Verlag oon Aeimar ftobbing in Berlin »eröffentfiAt j»ei neue Berfe
biefes Citeraturfreifes, auf bie im WaAftcbenben turg oertoiefen fei. Den erften Banb ber
„Jugenb griebtiAs bes ©rofeen" bes franjöfifAen ftifiotifers Erneft Caoiffc legt
griebriA d. Oppefn-Bronifotosfi in beutfAcr Überfettung por. Es bat gewifj einen
befonberen Beij unb auA «inen unbeftreilbaren “Bert, hier einmal bie Jugenb eines ber
bcTPorragenbften DeutfAen aller feiten unteT bem ©efiAtswinfel eines frembftämmigen ©e-
lehrten ju betraAten. Das ebrliAe Streben bes granjofen naA »iffenfAaftliAer Objeftioität
ift babei burAaus anjuerfennen. Xrcßbem wirb man gut tun, bei bem Cefen boA ftets btc
XalfaAe. bas Berf eines fianjöfifAen Berfaffers dpt HA tu haben, im Auge tu behalten
unb baraA «inen fritifAen Abftanb au wahren . SRur auf biefe Beife fann man ben riAtigen
©eroinn aus bem Berfe jieb«n- — Das zweite ju nennenbe Bert w ©efpräA« griebriA^
bes ©rofoen", berausgrgeben pon gricbxiA P- ■Dppcln-Bronifowsfi unb ©uftap
Bertbolb Vol}, bilbet eine »illfommene Ergäniung ber Ausgabe bet Berfe gtiebriAs
bcs ©rofjen. Die ©efpräA«. gcfAöpft aus ben BcriAten ber ßeitgrnoffcn unb SWitlcbcnbcn.
finb AronpfogifA georbnet unb führen oon her Stronprin.tenAcit bis an bas Cebensenbe. ?lur
bie ©cfpräAe mit DiAtern unb ©efrbrlen finb aus biefer Jfteitfofge berausgelöft unb in einem
befonberen AbfAnitt für fiA Aufammengcftcllt. Bic bic Briefe, geben auA bic ©cfpräAe ein
Zeugnis oon bei ftaunensioeiten Vidfeitigfeit brr Bntereffen bes Königs, ber, ein geiftpollcr
Vlauberer, mit beftridenber Ciebenswürbigfeit feine 8 u bÖTer ju feffeln ocrmoAte unb brsbalb
wobl gdrgcntliA oon ihnen als „alter Sauberer" unb als „Roi-Ornteiir* gefennjeiAnet werben
tonnte. Die ÜWen&dfAen Xafeln unb <ll!uflrationen au Rugiers „©elAiAtc griebriAs bes
©ro&en* unb ju ber fogenannten gürftenausgabe ber ,.<Kuvre» do FViMric le Unuid u geben
bem Banbe einen fAönen, roürbigcn BilbfAmud. Dr. m »iu<bmüiier
Römisch
FLUGELuPIANINOS
bieren auf Qrund ?5jäbriqenEr'fah‘
runq die Qewährfür Halrbarkeir
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LUDWIG HUPFELDAG
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ll alle zum Leben nötigen Rohstoffe enthält.
Wl Zu haben in allen Drogerien u. Apotheken.
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atluftrirtc 3eitung
§»ol3pIaftif oon ©eorg ©rafegfler.
fTSer liölncr Bilbbauer unb ^rofeffor ber borti^en ftunftf&ufe, bet 6<J)öpfft
^Ji > cs (Mlubbrunncns unb ber monumentalen fiiflurcn am 'ftatbaus in «stbro-erte,
bat ficb in feinen neueflcn 'Arbeiten aueb als ein origineller JpolÄPlaftifer ertviefen.
(£itt €obn bes baoerifeben £>ocblanbes. aus '■Vartcnfirrbcn flammen b, «ft er t*on
ftaus aus mit bem >>olAe (o vertraut, fraft er es ohne 6d)tviciiflfcit meiftert
unb formt, tvie es ihm fein fünfllerifdjes 'Wollen einaibt. islcflreifboljerei ift es
eigentlich, n>as er in biefen ficbcn Köpfen bietet. SDlan rvirb tiefe fünftlcnfcbcii
3mprooifationen eines temperamentvollen ecbnifccrs ain beften toürbiflc n tonnen,
tvenn man toeifo, tvie fie entftanben finb. Wäbrenb eines gerienaufentballes
im eommer 1918 in ^'artentivdjen (triff ber Künftlcr in feinem bortiflen $rim
abtvecblelnb balb iur poliaft jum „Äliabn" (€palten) bes öoMes, balb b<mb«
babte er Knüpfe! unb €<bni|jeifen unb fd^ni^tc aus benfelben fbolftfcbeitcrn, tvie
er fic als Brennbol* jur erbt machte, auch aleicb feine Köpfe heraus. Tas tlobiae
ftbieferipe lannen* unb gicbtenbolj jivanq au einfacher gorm unb berbem 6d>nitt.
3Rit biefeT vom äflaterial einflcflebencn 6<bnifrn>ei{e gelangte ©rafegger it>icbe r
AU urfprüngli&er ©fftaltunpsart, bie ebrnfonxit entfernt ift Don parfümierter
SalonbvUplaftif tvie von abficbtlid) gefunfteltcr Primitivität ultramoberner netter-
artiger Kunftäufeerungen.
0'uafcgpeTS originelle frolAplaftif erfebeint vielmehr burebaus pefunb unb
natürlid) getvacblen. mie jene ber alten bopeTifcben, fdwäbifdven unb fränfififcen
öoUfcbniöer. 'Wir leben in biefen Arbeiten beachte nstvexte ilufjcrungcn eines
raffemabifl begninbeten, DolfstümfiArn ftunftlcbaflens — oor allem viel urfprüng«
li(fce ^tipe bes fo inbioibucll geftalteten bcutfdxn ©efidbts. Wir fönnen fie
Dirlleicbt am beften djarartcrifieren mit^ber Beje trbnung ; „'.Wimifcbe Öol*-
plaftif." ‘JUeranber t)filmencr, 3Ründ>en.
9tr. 4009
e
THE OHIO STATE UNIVERSITY
9lr. 4000
3lluftrirtc 3t' tun 9
(a®tyym 3 ^<!?i?E 2 aÄa^jsJfi®K i?®oa cagw^" 0 ^nre®sföeG 3 bo> ©fcacaoiBiywE^ ®KAB 9 Da«scawEoe.
* „»tOWO'i'V-AA,,. ¥
c d^ MAI 1920 ^
MAHLER-FEST
Sämtliche Werke
GUSTAV MAHLER'S
üi einem Cyctus von neun Konzerten
DIRIGENT:
WILLEM MENGELBERG
.MITWIRK ENDE!
Die Damen: Cahier ,Duriffo, Förste//
Haffmann - Oneffin /Noordemter, Reidel
Die: Herren : Denijs sDuft&n / Urins
Concf.rtgebouw- Orchester • Toonkunst- Ciior
1 KONZERT« 17* MAI
ZW Lied ihm der Erde,
S KONZERT« 18 MAI
cA eurde Symphonie.
*) KONZERT« Sl MAl
•Achte Symphonie,
I KONZCRTi b-AlAI %• KONZERT* IO MAI ? KO.NZERTt l/ .'Ul
fVis klAffend* Med Dritte Sy mphon ie Das Lied ihm der Erde,
Lieder efihrmdtnSexilen «KONZERT* 12 .MAI 8 KONZERT* 18 MAI
Erste Symphonie i\eHtu TÜnfhr Symptuxiu ^Aeunte Symphonie
« Konzert* « mai 5 -Konzert* «♦■mai ^konzekt« fi MAi
XntUe Symphonie/ Sechste Symphonie Achte Symphonie,
s -S KüidertotenJieder *- S J
4- KONZERT «IS MAI
Unter / Siebente Symphonie
jQon-NEMtNT Unpersönlich ) 40 Ouldek / Zuzügl Städt-Stever
^ Schriftliche V’oraus b estelli no Erbeten
AM nAS
»tuttgart „Elilo“ Leipzi
feinste Parfümerien
lusferlagrer: Leipzig-, Hallischestn^
ZumTDeißbleichen miß färben er Zahne Zahnpaste
Chlorodont
Specifihum gegen Locfcerruerden der £ähne.
XabaratoriuTR £ 00 . JDresden-OT.
i in|S
THE OHIO STATE UN1VERSITY
570
3Iluffrirte 3 c ' tun 9
9lr. 4000
Sillgemeine 9^otijcn.
91oibb«utfd)er £loqb unb Shipping öoarö. (ötgenübci
irtcfübtenben SÖlelbungen über [cbEoebenbe 33crhanblungen atof ds
gemeinfamen Scbiffab risbicnfles bes SHorbbeutfchen Ctoqbs mit
bem amerifanifcbcn Shipping 35oarb teil! jtfet bfT 9lorbbeut|d)t
i'loob mit, ba& er lebon feit langer fteit mit bem amdrifdnifdjtn
6bipping ^oarb in ähnlichen 'Crrbanblungen ftebe roic bit
tumburfl-Hmerifa fiinie unb bafj. biele ^exbanblungen oor-
ausficbtM) erfolgDeifprccbcnb (ein toerben.
£eutf<t>e Scftiffaljrtspatcnlc in 6er franiöfifdjeit Worin«.
Der frangfrfiftben SRavinr fehlt es an gelerntem D«r(onal.
namentlich an 3Re<hamftrn. 51 ur bie Inhaber fTan^öftfcber
Scbiffabrtspatente mürben bisher in ber framöfifeben Marine
^ugelaflen. 3n (Sllafj- ^bringen gibt es jablrei6e Onbaber
bcuUcber Scbiffabrl&pütcnte, mesbalb bie „ßianAÖfildbe Flotten*
£iga" beim 2Rarin«mmiftfr beantragt bat, biefe beutlcbcn Scbiff*
fabrtspatente ben fran^öfilcben gktcbjafteLlen.
Die Seife n*ng bes SRartfarfes beam.bas fallen bei fremben
Sablungsmittel fefite Anfang 3RärA ein, mürbe reäbrenb bes
Äapp*Dutf(be& Dorübergebenb unterbrochen, aber febon in ber
SJtitie ber ©eneralftre ifstracbe roieber fortgefefet, unb b fl i ' n
baSBocbe naef) Ottern belcnbers beachtliche 3te|ult<ite crjiclt, bie
[ich befonbeis auf ben ©arenmärften äußern. 9öie erbeblich
bie ftursoeränberung ift, £cigfn folgenfec ^crflleidjsjablen :
jWatfntnitrunu ÜRarfnalieruna
m t'ollant» in brr tr dtirrtj
Snbe Januar 2,15 1 , 191 * 5,50 f ,
9. «pnl 4.75 j '• 9.50 | * *•
iftulfemnoheruna t^veiwr •tränt
in Lettin in Sctlin
Anfang gebiuar . . . 3970 I a. n 1700 1 «ho
ü. «pril 2152 } — q:> o 1060 ( Jö ,0
CSnbc Januar 2,15 \ ioi«
9. 2Ipnl 4.75 i " r l£l '•
Anfang gebmar . . . 3970 I A - a 1700 1 «ho
ü. «pril 2152 j ~~ q:> 0 1060 J Jö <•
Daraus folgt, bah fuh bie 3Deltfompatbien Deutlchlanb immer
mehr jutoenben; fpricht boeb bas Steigen ber 2Ratf eine
beutlichere Sprache als alle Sloten unb SRiniftcrrebcn.
Softroert reichen, bie überfällig finb. Die Erhöhung ber
Doftgcbübrcn, wie fie im Verleb rsbeiiat b«{prod)cn roorben ift
unb in tur)rm eingefübrt toerben toirb, macht ©ieberum eine
bleibe oon ^oftmertjeichen überflüffig. ‘©ei ber ©riefppft be-
ginnen bie Säfcc mit 10 Pfennig für Drudfacfcen bis jum ©e*
nicht oon 50 ©ramm. Durch fünf teilbar ift hier überhaupt
(eine einzige ©ebübr mehr. Sic (teigen oon 10 au 10 Pfennig
bis jum betrage oon 60 Pfennig. Dann gibt es nod) Sähe
)u SO Pfennig unb ju 1 SRarf. dbcrflüjfig toerben fomit
©riefmarfen au 5 Pfennig, ju 15 Pfennig, au 25 Pfennig
unb au 75 Pfennig. 9lur im Dofetoerfebr fommt noch eine
burch fünf teilbare 3<>bl t?cr; bas ^>afct bis Aum ©ewiebt
oon 5 Stilogiamm foll in ber 3lahAone 1,25 SWart foften.
Dfennigbeträge gibt es bier überhaupt nur noch in ber 9lab-
Aone mit 2,50 2Rarf für 'Dafete oon 5 bis 10 Kilogramm. 3111c
übrigen 'Dafete foften oolle^2, 4, 5, 8 unb 12 Warf. Siiich
bie vcTficbtrungsgebübren für SBerlfenbungen betragen 1 ober
2 2Rarf. gür Doftontoeifungen braucht man nur noch 33iief-
matfen au 50 Dfennig unb ^u 1 9Rarf. 9Iuf eine Doftfartc
toirb im inlänbifchen Decfehr eine einjige ju 20 Dftnnig not-
roenbig fein, eine anbere etroa au 110 'Pfennig lebiqlicb für ben
^Qeltoerfebr. Der SBerfauf Oon “ffiertAeichen am Schalter toirb
fo roef entlieh oerein facht, ba bie 3abl bei bereitAuhaltenben
Sorten beträcbtfith oerringert toirb.
— 1 - Studenten-
I Uten»llien-F*brlU
I ■ An«tc u . größte F * bn W
■ I I <1 ir*cr Br.nche
■ \|J| Emil Lfldke,
■ ■ Jen. t. Tb. 9 .
■ J — Ooidcne Medaille. -
^ ManvrrUnfCKr.KaUloe.
LUT 5 CHER SE
8 S? a -
.Ipporotc
.. Hals- u. lungenleiden
Krtdncfraifterftrt.i»t< A.e.Ätttatilifn. tuSotUlPfm Vtfnintun^cn, flfihma k
iMit'cn.ii'tc mllrcKbf tlpPilKln mit «cteilic Miaute in itttu uiu un>
aulurl aitcn cugcfaitOic n VtlitcUuiiiuu citltiun. imicrc
dlDlolin = "Pilldi
por.iü«li(bc<fTi«l 0 f < Hielt. „&Bi«tn ( ®cr|a)UnnMiifl, OatB.rl, ‘Raibtfdnvtifi.
cild)c tin IRiictni mriufiidiuici« innrer. duf. M _nj)twnt iinttttmiamnctir
bo«>tn irrt iflirt»“ .ruiarin.WamSffinbcn lirlüt fi (6 rin.' countflhniirti
lauten bttictutiont?litcrknniinflrii tn t<n SWinctlunacii. SdOfmcittiiMMi
ift tannt nictit aciüflt. bah nun aurb ictjri i’aio unt Vunarntiantc tu frinrm
iprurittn ixallc önluita turrt Äotolm fluten mufl. ütorclin Villen finfe fiit
.4 1 .- pro iftKirörf l in icttrüfeottjefc ju traten. ^allolKciiolin *CiUenttflenbii'ci
ntctil oormriQ fein iolltcn. io »cnfeeit nrir fit aticft feitrlt feurdr unten Wericuö
eporbete tebennann (regen Wachnabme »u.
WMatüflrlldif <*roldifirc lohewlw». k *•., »erlin S« W.
Blutarme, tfertröfe unö ötflroacfle
nehmt nur bie ärjtltd) glänjenb begutachteten 31egiPdn.'Ia.
blettcn. X>ic JDtrfung ift üt*m»f<b<nt>. gibt nitfjte bciTcrce
für ben Aufbau bes Körpere. 3n allen ’Jpothcfcn erhältlich.
„ 0 e&cime /y
JVotKitMunafn, Onnffflunaen In
Wimtni. unft ^dKitun^ffacfem.
Öeirofö*
3 fu«f ünft e
Sfe. Oarlefeen. 3tuf, Ikrmeaenrf.
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
Die feebeutenbfle, reid?(/altigfte unb am gfänäenbffen auegeflattefe
6 fj r o n t f über ben TDettfrieg
finb Die in 9 gebunbenen 3oIgen oorfiegenben
£rieg$mmtmern 6 er 3 Uuftrirten Reifung.
{“^fcMufenbe ©on Silbern natf) Originalen jafpreidjer ^eroorragenber Stünjller, Die ifjre
\ <2mbrü(fe im (Jelbe gefammen faben, geben bie ©ergangenen großen CTreigniffe
e^t»g«treu unb in anfd)au(idjer £ebenbigteit trieber. STeiric (£f)ronif fann prf? an ber
jütle fün|Tlcriftf)er 2'cifräge, bie nad) eigenen (linbrüifen geflaitef finb, mit ber i’eipMqcr
jfluflrirten 3eit»ng me(Tcn, Haufcnbe ©on SHfrbilbungen nadj ©fjatagrapfjiftbcn iUuf»
nahmen ergänzen tiefe fünftierifdjen lOarffetlungen. 3n ber 2Diebergabe wedjfeln flare
Sfutotppicn mit ©arsügfiifjen lief« unb ßfffetbruden unb prächtigen ©ielforfrigcn Ülfr*
bilbungen. 23iele öunbtrte ©on Sluffdfcen aud ber 3«ber bebeutenber ©djriPilener,
(5elef)Her, SMifdrd uftr». unierrit^fen über ofle (^rogen, bie un^ tx»äf)rcnb bc4 Striegel
bemrgl l)abtn. ^efonberl ©iAtigen ©ebitfen finb sat)(reii^e umfangreiibe Conber»
nummern aeaubmef trorben. £)i t Rrieglnummem ber JCeipstger 3Hu(lrirten 3<Üung
finb ein überaus triifjtigcl, tccrlDotlel Cucilenmaleriaf für bie 0cf(f)i(pte bei 3Pelt-
friegel. 3br ©tubium ermöglicht etf, bal, wal wir in ben ©ergangenen 3<>l)ren erlebt
unb wie wir alle* Im Gtrubel ber Greigniffe ffeljenb aufgefoßt in unmittel-
barer Sriföe wieber auf leben ju taffen, P^b bie STrieglnummern ber ^eipjlaer
3tlußrtrien ein 2Derf ©on bleibenbem gefdjtifyiHtljen 3Berf. 9Iul oflen Sellen
ber üBelt täg(icf) eingefjenbe Slnfragcn unb ^eflellungen beweifen bie älnerfennungz
bie ber »ebeutung ber ieipjlger Sfluftrlrten Jeituna überalT all fül^renber (£fjr©nif bei
ffieltfriegel gejotlt werben. Oie Ztorrdle ber no^ ©erfügbaren folgen pnb bement*
fpredjenb nur nod) gering.
©ie greife müffen infolge ber weifcrfjin gediegenen unb ber bunf) ben 3leubrutf be-
bingien befonberen großen Unfoßen abermall crfföfjt werben. Gie befragen |e^f für bie
l.Jdge (STricgö-IRr. 1 — 22 = 5luguP-©ejbr.l914) in <beften3Jl, tO,-, geb. 3R. M.-
2.
m
23— +7 Januar - 3uni 1915)
35.50,
72.50
3.
m
48— 14 = 3Bli-Cejtr. 1915)
53.50,
69.50
4.
0
75-lB0 = 3anuor-3uni 1916)
53.50,
69.50
5.
m
101-126 = 3ufi - 2>cj6r. 191 6)
53.50,
69.50
6.
0
127 - 152 = 3onuor - 3oni 191?)
33.50,
69.50
7.
0
153-178 ~ 3ult - OejfT. 1917)
53.50,
69.50
8.
m
179 - 204 = 3anu«r - 3unl 1918)
53.50,
69.50
9.
m
205 - 225 = 3ull - 2! OD&r. 191 8)
53.50,
69.50
9if(e 9 Jorgen jufammen fopen alfo 500 UJtarf in öefleib 650 37?arf gebunben.
Qinseln flnnen bie 1., bie 4. unb bie 5. Jolge gar nidjf mel)r, bi« übrigen Joigen
nuT nod) in befcfiränfter anjapl abgegeben werben. 3nterejfenfen, bie fi^ ein
C?irein©lar bei ©ollflänbigen JDerfel in 9 3 9, 9 en P«b<rn wallen, wirb empfofjkn, iljre
©eilellung bolb aufjuaeben. Gin ^cubrurf bei ganjen JJJerfel erfSbeint fäum mögiid?,
benn er würbe eine 2>er©iclfatf?ung bei je^igen preifel bebingen.
„!Die Sricgstiummcrn ber a((be®äf)rlett „Ceipjiger 3f(uflrirfeti" finb ;tt>eifel(oe bie be(Ie Rrieg^ronif/' ©rajtr ftasMift.
„Sein AMI befiel ein dfjnlid) gro^ angelegte^ unb lilernrifd) berfieflee Unternehmen." 3Jtfln<$en.A(u$ttirger sft«nf>jeHung, münden.
©ef^äff6fle((e 6er 3Wuf)frir(ett 3ei<«tiö (3- 3- 3e6er) in leidig 26.
572
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154. Band
AUS WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Primitives in unferem Wirtfchaftslcben. Die Behiuptung, daß
uns der Krieg auf tiefere Stufen der Kultur zurückecworfen habe, hat einen weit tieferen
Sinn, als es zunächft feheinen mag. Nicht nur, daß die Menfchcn felbft roher, unge«
zügcltcr. glcicHfam primitiver in ihrem Gefühls« und Willcnslebcn. geworden find, daß
die Kampfweife an die Art, wie wilde Volke rftäm me (ich bekriegen, erinnert: auch
die Formen des Lebens, insbefondere des wirtfchaftlichen Lebens, weifen in mannig*
facher Hinlicht wieder Züge auf, wie wir Ge auf niederen Kulturftufen antreffen.
Suchen wir das an einigen Beifpielen näher zu erläutern. Wenn wir den Ausführungen
von Bücher folgen, fo hatte die Wirtfchaft nicht auf allen Entwicklungsftufen das
gleiche Gepräge. Der Stufe der Volks wirtfchaft gingen zwei andere Formen voraus,
deren ältere die der gefchloffenen Hauswirtfchaft ift. Einen Güteraustaufch zwifchen
den einzelnen Wirtfeharten — die in diefem Falle jede von einer Familie gebildet wurden —
gab es nicht oder nur in einem fehr befchränkten Umfange; was gebraucht wurde, das
wurde in der eigenen Wirtfchaft hergeftellt. Eine Bewegung in der Richtung auf diefen
Zuftand hin weift die Kriegszcit auf: man verfuchtc. möglichft viel von dem, was man
nötig hatte — alles war auf unferer Kulturftufe ja nicht mehr möglich — felbft zu produ*
zieren. Leute, die nie Landwirtfchaft getrieben, die von Viehzucht keine Ahnung hatten,
fuchtcn ein Stückchen Land zu erwerben oder zu mieten, um felbft etwas Gemüfe zu
bauen, um Kartoffeln zu pflanzen. Man hielt eine Kuh oder eine Ziege, um Milch zu
haben; man zog Schweine. Gänfe und Hühner, und man ging daran, Rohprodukte
weiterzuverarbeiten. So (teilte man nicht nur Butter felbft her, machte nicht nur Wurft,
fondern man verarbeitete auch die Haut weiter, oder beffer gefagt, man ließ lic weiter«
verarbeiten. Und damit kommen wir zu einer anderen, ehedem weitverbreiteten, nun
aber fchon feit langem überwundenen Wirtfchaftsform. Wenn wir heute ein Paar Stiefel
kaufen, dann gehen wir entweder in ein Schuhgcfchäft und kaufen lic fertig, oder wir
gehen zu einem Schuhmacher und laffen fie nach Maß anfertigen. Dabei liefert dann
der Handwerker das Leder, das Futter und die übrigen Zutaten. In früheren Zeiten
aber mußte, ganz abgcfchcn davon, daß cs fertige Schuhe nicht gab, der Kunde, der
lieh ein Paar Stiefel machen laffen wollte, dem Schufter das Leder liefern; deffen Auf*
gäbe war es lediglich, das gelieferte Material zu verarbeiten. Und ähnlich alle anderen
Handwerker. Und was erlebten wir jetzt im Kriege und erleben es heute noch? Auf
irgendeinem Wege fuchen wir uns den Kleiderftoff zu befchaffen, und wieder fällt dem
Schufter oder dem Schneider nur die Rolle zu. die er in früheren Zeiten zu fpielen
hatte: den Stoff zu verarbeiten. Aber weiter: die MafTenproduktion hat, größtenteils
wohl aus Mangel an Rohltoff, aufgehört, und an ihre Stelle ift wieder die ..Kunden«
Produktion*' des Mittelalters getreten, d. h. der Verbraucher kauft keine fertige Ware, die
nicht für einen beftimmten, fondern für jeden beliebigen Abnehmer beitimmt ift, fondem
er bezieht feine Ware, die auf feine Beltcllung. nur für ihn angefertigt worden ift: der
Produzent arbeitet nicht für den großen Handel, fondern direkt für den letzten Ver*
brauchcr, den Ko nfu menten. Die Inhaber der Produktionsmittel — des Werkzeugs, der
Mafchincn — und der zu verarbeitenden Stoffe waren alfo getrennte Individuen; immer»
hin gab es aber auch in diefen Zeiten fchon zahlreiche Familien, befonders in der Land*
wirtfchaft. die gewiffe Vorrichtungen zur Verarbeitung der von ihnen erzeugten Roh*
Produkte felbft nefaßen. ln anderen Wirtfchaftcn fehlten diefc, und cs war ganz allgc«
mein üblich, daß man lieh gegenfeitig aushalf, daß ein Haushalt dem anderen Werk»
zeuge ufw. lieh. Diefe „Leihe", wie Bücher diefen Zultand nennt, ging fehr weit; alles
mögliche kam auf diefe Weife vorübergehend zur Benutzung aus einem Haushalt in den
anderen. Vor dem Kriege kannte man diefen Zultand wohl noch auf dem Lande, in
der Stadt aber kam ihm kaum irgendeine Bedeutung zu. Das wurde im Kriege wefent*
lieh anders. Nachdem man auch in der Stadt angefangen hatte, felbft im Haushalt
alles mögliche, was man früher fertig vom Krämer bezogen hatte, herzuftellen, bedurfte
man dazu auch gewifler Vorrichtungen, die in den mciltcn Häufcrn fehlten, ja. die man
bisher nicht einmal dem Namen nach gekannt hatte. Bald aber wurde in diefer Familie
eine kleine Huttermafchine, in jener ein Topf zum Schnapsbrennen, dort eine Wurft»
mafchinc, dort ein Bock zum Sticfclnagcln angcfchafft, und man half (ich gegenfeitig
aus; einer lieh dem anderen, was er hatte, immer in der (tillcn Hoffnung und Voraus*
fetzung, daß der andere auch ihm gelegentlich aushelfen würde. Diefes Leihen wurde
etwas, womit man, genau wie im Mittelalter, rechnete. Aber man rechnete auch auf
die pcrfönlichc Hilfe des anderen. Es war nicht immer leicht, einen Handwerker auf»
zutreiben, der einen kleinen Schaden im Haufe reparierte. Man wandte (ich, was einem
im Frieden nie eingefallen wäre, an einen gefchickten Nachbar, und diefer fprang auch
hilfsbereit herbei. Die Dame, die früher ein Dienftmädchen gehabt hatte und nun
keins finden konnte, bat die Nachbarin, lic möchte ihr dies oder das mitbringen, wenn
(ie in die Stadt ginge, um für Geh Beforgungen zu machen, und diefe war mcift gern dazu
bereit, weil fic immer befürchten mußte, daß auch lic einmal in Verlegenheit kommen
könnte und dann darauf angewiefen wäre, die Hilfe der anderen in Anfpruch zu
nehmen. Auch diefe Bittarbeit wurde etwas, worauf man. genau wie im Mittelalter, zählte.
Das Geld hat feinen Wert verloren; nicht nur, daß alles teurer geworden ift und man
für fein Geld weniger als ehedem bekommt; viele Dinge lind für Geld überhaupt nicht
zu haben, fondern nur im Austaufch gegen andere Waren. Der Schuhhändler in der
Stadt war kaum zu bewegen, für einen noch fo hohen Preis ein Paar Stiefel herzugeben;
kam aber das Mädchen vom Lande, und ließ deffen gefüllter Korb darauf fchlicßen,
daß Butter oder fonlt irgendwelche Schätze darin verborgen feien, gleich wurde der
fonft fo ftolze und unfreundliche Gefchäftsmann klein und liebenswürdig. Butter oder
Stiefel oder Kleiderftoff, kurz, Waren, die man gerade nötig brauchte, waren die Mittel,
die alle Türen öffneten und alle verborgenen Waren zum Vorfchein kommen ließen.
Wenn die Angehörigen primitiver Völkerftämme Verträge miteinander abfchlicßcn, gegen*
feitig etwas austaufchen. dann beginnen lie damit, daß lie Gefchenke austaufchcn, oder
daß der Niedere dem Höhergeftelltcn ein Gefchenk macht. Und wie fteht es bei uns
heute? Unler Wirtfchaftslcben weilt untcT der Einwirkung des Krieges verfchiedcnc
Züge auf, die unferer Zeit fonft fremd waren, Züge, die einer niederen Kulturftufe
angchören. Es wäre intere ffant, zu verfolgen, welche feelifchen Prozeße diefen Vor-
gängen zugTunde liegen; allein, das würde uns hier zu weit führen. Im wcfcntlichcn
wirkt der Mangel an Waren als treibender Faktor. Der Kulturmcnfch, der auf den Wegen,
die ihm fonft zur Befriedigung feiner Bedürfniffe zu Gebote Gehen, nicht zum Ziele
kommt, fucht eben nach anderen Möglichkeiten. Während er fonft fefte Formen, die
er lieh nur anzucigncn hat, vorfindet, licht er (ich hiervor die Aufgabe gcftellt, neue zu
finden, und dabei kommt er wieder auf Dinge zurück, welche die fortfchrcitende Kultur«
cntwicklung fchon lange überwunden hatte. Dr. Erich Stern, Hamburg.
Urreitlichc Klimafchwankungen und ihre Urfachen. Durch
die Jahrzehntcmillioncn unferer Erdgefchichtc hindurch haben die verschiedenen Erd«
räume die verfchicdenlten Klimas erlebt. Nicht immer war Tropenhitze zu veripüren,
wo jetzt Tropenfonne brennt; nicht immer war dort Heimat des Schnees und Eifes, wo
jetzt Inlandeis ganze Länder bedeckt. Man hat (ich in der Paläoklimatologie mit den
Urfachen der Klimalch wankungen befaßt und eine Reihe von Gründen gefunden, die
beftimmend fein können, auf den Wechfcl cingewirkt zu haben. Noelke nimmt an. daß
die Sonne zeitweilig durch kosmifche Ncbelma-ffen hindurchgegangen ift. zuletzt durch
den Orionnebel. Dadurch find Sonnenlicht und Sonnenwärmc abiorbiert worden. Nach
Cultcrvcll trat eine Klimabefferung «in, wenn die Sonne durch gaserfüllte Regionen
wanderte, in denen der Luftdruck erhöht wurde. Fifchcr fand für die Umlaufszcit der
Sonne 22 bis 28 Millionen Jahre. Sobald de lieh aber vcrlangfamte, trat eine Eiszeit auf
der Erde auf. Jackcl klärt die Uriache der Eiszeiten fo auf, daß die beiden Planeten
Venus und Merkur zunächft als Ringe von der Sonne abgcfchlcudcrt wurden. Sie ver»
dunkelten die Sonne, und es kam zu zwei Eiszeiten. Verschiedene Forfcher, darunter
Wood, Mentzel, David. Huntington. Dubois, Wocikoff, Philippi, glauben an ein Heißer*
werden der Sonne, an eine Mitwirkung der Sonnenflecken beim Entftchcn der Klima«
fchwankunecn. Sogar die Entwicklung der Sonne vom weißen zum gelb cn und roten
Stern wird nerangezogen. Guy lieht heute die Südhalbkugcl für vcrcift an und glaubt an eine
Vergletfcherungder N'ordhälfte. fobald das Perihel (Sonnennähe) mit dem Sommer und das
Aphel (Sonnenferne) mit dem Winter der Nordhalbkuecl zufammen fällt. Andere glauben
in der Schiefe der Ekliptik, in Schwankungen der Exzentrizität die Urfachen erkannt zu haben,
die für Klimafchwankungen fprechen. An Polverfchiebungen glaubt Kreichgauer, der im
Präkambrium den Nordpol in Südozeanien fucht. Im Karbon wandert er über das Meer
zwifchen Hawai und Mexiko. In der Kreidezeit Geht er ihn füdlich von Alaska, dann foll
er Geh im Tertiär durch das weltliche Alaska über die Pcrryinfeln und Baffindand nach
Südgrönland bewegt haben, wo er Geh im Diluvium befunden haben foll. An Grönlands
Oftküftc entlang foll er in feine jetzige Lage gewandert fein. Goldficr, Keilrich, Simroth
laffen den Pol nin und her pendeln. Andere Forfcher nehmen an, cs fei möglich, daß
die Erdkrufte über den Gehen bleibenden Erdkern gleiten könne. Arrhenius und Frech
Gellten zur Erklärung der Eiszeitcrfcheinung die Kohlenfäurehypothefe auf, die befaßt, daß
durch Erhöhung des Kohlendioxydgafcs eine Abkühlune der Luft eingetreten fei, die ge*
nügte. um Eiszeiten zu erzeugen. Harbre glaubt, daß nach der erhöhten vulkanifchen Tätig*
keit im Tertiär eine Erhöhung des Waffcrdampfgehaltes eingetreten fei. durch die die Eiszeit
hervorgerufen fein follte. Höhcnftaubwolken führten die Brüder Gavarin als Erklärung
urfachen für die Klimafchwankungen an. Wieder andere, darunter Manfon und Habenicht,
glauben an eine Wolkendecke, die bis zum Quartär vorhanden gewefen fein foll. Früher
(oll auch die Erdwärmc bedeutend erhöht gewefen fein. Semper und Kerner fehen in
der früher verfchiedenen Land« und Meerverteilung Urfachen der Schwankungen. Nach
Klein und Pictte foll der Lauf des Golfftromes ein anderer geworden fein, und das hätte
verändernd auf der Befchaffenhcit des Klimas cingewirkt. Viele unferer bedeutendften
Eiszeitforfcher fehen in Landerhebungen die Urfachen zu Eiszeiten. So glaubt Geinitz.
Skandinavien fei um 400 m, Schottland um 90 m gehoben worden. De Geer nimmt an.
Skandinavien müßte 1000 m hoch herausgehoben worden fein. Kacken läßt das Arrali«
gebirge 4000 m hoch werden. Nach Lcplius follen fich die Alpen im Mittelquartär um
1300 ois 1500 m, der nordcuropäifche Kontinent um 500 bis 600 m erhöht haben, um
die Entftchung der Eiszeiten zu erklären. Arldt hat darauf hingewiefen, daß fich Eis*
Zeiten in der Erdgefchichtc immer dann eingeltellt haben, wenn Gebirgsbildungsvorgängc
und Eruptivperioden vorüber waren. Die größere Feuchtigkeit der Gebirge wurde in
Sehne« und Eis gebunden. Rudolf Hundt.
Die Ganzlernmethode. UntcT den wichtigen Gcfctzcn, die uns die moderne
pfychologifche Forfchung enthüllt hat. nimmt einen ganz hervorragenden Rang ein die
Ganzlcmmcthode. Die Bedeutung diefer Entdeckung liegt darin, daß die inltinktive
Zwcckanpaffung des Mcnfchcn diefe Lernwcifc nicht erfaßt hat. Von Jugend auf haben
wir einer durchaus falfchen Lernweife uns bedient. Wir pflegen Lernstoffe in kleine
Teilftücke zu zerlegen, die einzeln memoriert werden. Falt jedes Schulkind lernt nach
diefer falfchen Methodik. Wenn ein Kind z. B. fünf Strophen eines Gedrehtes fich ein»
r trägen foll. fo pflegt es erft die erfte. dann die zweite, dann die dritte Strophe zu
ernen ufw. bis zum Auswendigkönnen und dann die einzeln eingeprägten Teilftücke
zufammenzufaffen, Faft alle Schüler pflegen Vokabeln in Einzelpaarcn zu lernen, alfo
z B. le pirc der Vater, 1c pfcrc der Vater, le pere der Vater, la tablc der Tifch, La
table der Tifch ufw. Die wiffenfchaftlichen Experimente zeigen aber, daß eine Ab*
kürzung der Lernzeit, eine Verringerung der nötigen Wiederholungen, eine Erlcichte*
rung des crltmaligcn Auswendigkönnens, eine Sicherung der fpätcrcn Erinncrungstreue
erzielt wird durch die Ganzlernmethodc. Es soll alfo ein Gedicht ftets in einem
Zuge von Anfang bis zu Ende memoriert werden, es foll alfo beifpielsweife eine
Reine von 20 Vokabeln nicht etwa paarweife cingctrichtert . fondem die Reihe
muß ftets von Anfang bis zu Ende in einem Zuge eingepaukt werden. Durch folche
Lernwcifc wird das geisttötende rein motorifche Herfagen heller vermieden, das Lern*
intereffe wird unwillkürlich konzentriert auf die gcdächtnisfchwicrigercn BcGandtcilc, bei
f ;edanklich zufammenhängenden Stoffen wird der einheitsfehaffende Überblick gewähr*
eiltet, die verbindenden Übergänge zwifchen den einzelnen Lernabfchnitten werden von
vornherein in richtiger Folge cingcprägt. Bei Erprobung der Lernweile feheint cs zu
oft. als ob die Aneignung in Teilftücken vorteilhafter fei. Diefer Anfchein ift trügerifch.
Beim wiederholenden Einprägen macht fich das Gefühl des Bekanntwerdens mit dem
Lcrnftoff frühzeitiger geltend. Durch diefc fchcinbarc Erleichterung wird eine günltigc
Stimmung für das Weiterlernen bewirkt. Wenn aber jemand durch Erfahrung die Vorteile
der Ganzlcmmcthode erprobt und mit diefer Methode fich befreundet hat, dann kommt
der Einfluß der Anfangitimmung in Wegfall, und nun können die Vorzüge der Ganzlcrn*
methode ohne Hemmung (ich geltend machen. Chefarzt Dr. Enge len.
N achtfroftfchutz. Für Landwirtfchaft und Gartenbau ift der Nach tfroft oder,
wie er richtiger heißen könnte, der MorgcndämmcrungsfroG von befonderer Bedeutung,
denn ein einziger folchcr Froft kann die ganze Ernte einer oder mehrerer Obftforten
vernichten. Deswegen hat man in zweierlei Richtungen vielerlei Verfuchc gemacht, einer*
feits im rechtzeitigen Erkennen der Froltgcfahr und andercrfeits in allerlei Schutzmitteln.
Die Gefahr kann man z, B. erkennen, wenn man an der gefährdeten Stelle ein «Ick*
trifches Thermometer aufftcllt, das beim Sinken bis auf null Grad ein Zeichen gibt.
Dann aber ift es m ei ft fchon zu fpät. um Schutzmittel herbeizubringen; deshalb wendete
man (ich feit mehreren Jahrzehnten immer wieder dem aus zwei Thermometern beftehenden
Pfychrometer zu. Wenn das eine Thermometer, deffen Kugel mit befeuchtetem Mull
umwickelt ift, am Abend abgelcfen wird, und wenn es nur 4° über Null Geht, fo foll nachts
Froft zu erwarten fein, Diefes weitverbreitete Verfahren hat lieh cbenfowenig wie alle
anderen bewährt, denn bloße Gelegenheitserfolge nützen im pTaktifchcn Leben nichts. Jetzt
ift man nach vielen Verfuchcn auch in den Vereinigten Staaten von Amerika zur felben
Erkenntnis gekommen, was man einfacher hätte haben können, wenn man die deutfehen
Arbeiten darüber gelcfcn hätte. Trotz Formeln und Kurven, die man drüben mühfam
abgeleitet hat, wird jetzt doch empfohlen, die Wetterkarte zu Itudieren, um danach jene
abzuändern — aber ein wetterkundiger Gärtner wird aus den Wetterkarten allein leicht
crfchcn, ob Froft bevorGeht oder nicht, und das ohne Formeln und Kurven. Der zweite
Weg zum Nachtfroftfchutz ift der unmittelbare, indem gefährdete Gartenfrüchte durch
ftarkc Rauchentwicklung oder durch übergebreitetc Matten unter eine künltliche Schutz*
wolkc kommen. Während Rauch durch Verbrennen naffen Torfes und Laubes oder
anderer fchwelcnder Mittel befonders in Frankreich zum Weinfchutz und in einzelnen
Gegenden der Vereinigten Staaten von Amerika für Wein und Oblt erzeugt wird, greift
man in Kalifornien bei feinen hochwertigen Obftforten, wie Plirlichcn, Aprikofcn ufw..
gern zu dem teureren, aber guten Schutz durch Ausbreiten von Matten auf Dauer,
geftellen. Einen fehr gefchickten Ausweg fand bei gemeldeter Froltgcfahr kürzlich ein
nordamcrikanifchcr Farmer, um feinen Obftgartcn zu retten. Er trieb alles Vi«h und
alle Pferde hinein, und die tierifche Wärme genügte, die Obftbäume vor dem Er*
frieren zu retten, denn lie war nicht fo groß, daß die erwärmte Luft rafch über die
Bäume aufitieg, und daß die ruhende Luft aufgerührt wurde. Prof. Dr. C. Kaßncr.
Die Mandeln als Eingangspforte für Infektionen. Mandeln
nennt man die — wegen der Ähnlichkeit mit der Mandelfrucht — in den beiderfeitigen
Gaumen« oder Rachenbögen des Halfes liegenden Balgdrüfen. Wurden die Gaumen*
mandcln in altdcutfchcn Schriften noch als „Knoden“ «rwähnt, fo weiß man heute über
ihren anatomifchcn Bau und ihre phyliologi fehen Funktionen weit mehr als früher.
Citron hat darauf eben wieder hingewiefen. Die Mandeln bei dem gefunden Menfchcn
ftcllen offenbar ein Abweh rorgan dar, indem fie die reichlich in der Mundhöhle vor*
handenen Bakterien abfangen und mit ihrem I.ymphftrom nach außen ausfeheiden oder
(ie wenigftens daran verhindern, in die Lymph* bzw. Blutbahn zu gelangen.* Gelingt cs
indes krank machenden Keimen, fich trotzdem in den Mandeln feftzu fetzen, fo ift damit
die Eingangspforte für Infektionen von längerer und kürzerer Dauer gegeben. Es ift
fogar wahrLcneinlich, daß auch die Infektion mit Typhus und Paratyphus auf diefe Weife
in den Körper des Menfchen eindringt. Am wichtigftcn ift der Nachweis des von be<
deutenden Klinikern (Trouffeau) unu Anten (Gürich) betonten Zufammcnliangcs, der
darin belteht, daß nach von den Mandeln ausgehenden Infektionen akute Gelenk*
rheumatismen, akute Nierenentzündungen, ja Blutvergiftungen auftreten. Wir fehen alfo,
daß die Mandcln. wenn fic felbft erkrankt lind, nicht mehr in allen Fällen in der Lage
lind, der eingedrungenen krank machenden Keime Herr zu werden. Diefe gelangen
dann in die Blutbahn und können die oben genannten Infektionen auslöfcn. — Da es
lieh gewöhnlich um einen Eiterherd oder um ein „Bakterienfammelbcckcn“ in den
Mandeln handelt, fo hat fchon in alten Zeiten der Wunfch beftanden, Ge auszurotten.
Bereits Hippocrates verftand cs, die Mandcln mit dem Finger auszufchälen, und Paulos
von Aigina fchnitt fie mit einem gekrümmten Meder weg. Heute lind die Methoden
Gcherlich beffer dem einzelnen Krankheitsfälle angepaßt, aber der damals der Behandlung
zugrunde liegende Gedanke befteht heute noch zu Recht. Dr. E. Ebftein, Leipzig.
Di» llluHriTte Zeitung d«f nur in der GrfUlt in den V»»k*hr «krach« *»rdrr, in d»r R« mr Ausgabe gelangt ift. ]»d* Verindenin*, auch da« B«il«»n von Druck fachen irgendwelcher Art, ift unterlagt und wird gerichtlich verfolgt.
All» Xufendungto redaktioneller Art find an die Redaktion d»r llluftrirten Zeitung in Leipzig. Rrudnitxer StraBc 1—7, afl« andern Zufendungcn an die Celchaftzftelle der lllufbirten Zeitung, ebenfall* in Leiprig, ru richten. — Genehmigung
tur Reproduktion unterer bilde« kann pur nach jed»*tnaliger vorheriger Versündigung mit dem Stammhaa« (J. ]. Weber, Leipzig) erfolgen. — Für unverlangte Finfendungen an die Redaktion wird keinerlei Verantwortung übernommen,
Copyright May 6* h 1920 by llluftrirte Zeitung, J.J. Weber, Leipzig. Nummer 4010. 154. Band. Verlag von J.J. Weber in Leipzig, Reudnitzer Straße 1—7.
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unb anar in t>ic pbiloIogif(b*biftori|(b« Abteilung unb in bic
mdlbcmaiijcß - natura» ifTenfebaftl idjc Abteilung, Sin bet 6ptßc
ber elfteren unb bet ©cfamljafultät liebt bet bisherige Dctan
«Sei). £>ofrat Drof. Dr. '©etbe unb an Die 6piße ber leßteren
ift <S>el>. £»ofiat 'Prof. I>r. 'Hinne als Dtfan getoabl* »orben,
bet btejes Unit bis Ml.Oflober b. JV bcfleibet.
Die Qcutfd)« pbUofopbif^e (fee(ell|^äf4 (C5e|*aftsftelle:
Erfurt, Tiorbbäurer etrafer 21) beruft bic biesjabtige öaupt»
Derfammlunfl ju pfinflften (24. bis 25. 2Rai) nach S&timar
rin. Am erften 3age tsixb prof. Dr. 3Ray ‘ötonbt, ber :’tad>-
rolger ^ubolf ifudens in in einer öffentlichen Vortrags«
fißung über bas £l)cma: „Die beuijdje pbilofopbie unb i^r
6<bi(ffür [pretben. Üon bcr r^eitfebrift bet Deutfcbcn pbilo«
lopbifcben ©efeLIfebafl, ben „Beiträgen jur Pbilojapbie bcs
beuifcbcit 3bealismus", liegt ber etfte 'öanb (19M €>.) jeß!
abgejcblaffen »or. (Verlag ftenjcrfc^e ‘SJucfcban blutig, Erfurt.)
Die ftiißrer ber ettjifhen Berocgung Europas unb Wmerifos
planen für biefes 3 abr in ber Gtfciofi.} eine internationale
SVonfmrtj. Die Anregung baju gebt oon Ametifa aus. Drof.
Dr. Abler-9!ero ■ijor! unb I>r. i»bn (£UiDt*35rooflon unb ifng-
lanb $arrt) 6 ncll* l'onbon hoben bic ^inlabung an Drutfö-
lanb — Dr. giubolf penjig-tibarloltenburg — n>eitergegeben.
(Snbt ?loDember porigen ^abres traten bie amerifanifeben eibi-
leben ©eleülebaftcn in Detroit julammcn. nicht t>bne oorbet mit
ben cngliicfeen, f ran jofifeben unb beulfcben ßreunbeit AÜblung
genommen 311 haben, um bie gegenwärtige 'Jage bet etbifeben
Aetpegung ju be(pre<ben unb befehloffen . an neutralem Ort
ben ’Berfud) au machen, in gemeinfamet 'Beratung ben SBifbcr-
aufbau bet Idbroet erfebütterten etbifeben ©e|ell|cbaflen (futopas
unb bie Bereinigung auf ein großes gemetnjames $ie( aller
Xräiger guten Willens au betreiben. 3n filugblöltcrn mürbe
mebrfacb barauf aufmcrflam gemacht, baß einerfeits bas Be*
buxfnis nach ctbifchex Durebbringung bcs Sieben* in ben oom
Kriege betroffenen Cänbern noch nie fo bringenb geroejen fn
mir jeßt; barum fei aud) ber Bobcn bafür rpoblDoibrrritct. baß
aber anberfeits auch finanzielle ilfe geleiftet toerben muffe
tammlungen ju bielem gtoede baben in biefem iabrr bereits
ein erfreuliche* Ergebnis gehabt.
tat £>od) fd) ul ft nbi um ber Auslonbbeutfchen. DuTcb Aunb-
erlaß an bie Kuratoren ber Uniperfitäten unb bie iHefloren
ber Xedpnifchen ho<frfd>ulen bat jeßt ber fminiftcr für SBiflen-
{ebaft. ftunft unb BoKsbilbung |ur ifrleicbte rung bes ©tubiums
ber Auslanbbcutfcben beftimmt, baß binfidptl ich ber ©ebtibren
ben '^eidjsinlänbern gleidbzuftellrn finb: Deulftboflmetcbn
Deutfcbbaiten unb ’Xetchsauslanber beutfeber Abftammung unb
iüluticrlpracbe, bie in abgetretenem ©cbict ober in bcr Dia-
{pora bebeimatet finb.
Die Aonigl. Dänifdj* (befellfdjaft bcr 1Biffenf<l)aflrn bat in
einer ihrer leßten 6ißungen folgenbe beut lebe ©debile ange-
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578
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'ProfeRcr an 6er Uniocrfität (Böttingen, unb b.Sfrnim, ^Jro-
fefloi an bei Umoerfität granffurt a. 2)1.; in bie natunpiflen»
fdjafilic^ - matbemoti(cf>e ftlafj« Gilbert Gtnflein, Brofeffor am
Äaifer - Bülheim -^nftilut in Berlin, 2Raj ^lancl, ^rofeffor
an bcr Unioerfitäl Berlin, G. BSiebemann, ^rofeflor an ber
Uniperfität ifrlangen, unb B. BSillftäbter, ^rofelior an 6er
Unioerfitäl SDlümfeen.
Brelsau»|«fereibrn „ttTjitljung jar 9Renf<feUife!eit". Ber
Btrein beutfdjer greimaurer bat einen Breis »oti 1000 3Rarf
ausgefe^t für bie befte ©cferift über „Grjifbunfl jur SDlenfölitfe-
feit“. Bie 6<feTift foll rainbefttiis Diei Brutfbcgen umfafTen.
Bie SJlieberfcfeTift ift unter Beifügung eines mit iferem Kenn*
roort beaeidjnctcn cer|d>loffenen Umlcfelaflcs. ber eine genaue
Bnftferift bes BeTfarfcTS enthält, bis jtim 1. Oftober 1920 an
bas 6efretariat bcs Arbeitsamtes bes Beretns beutfeber grei-
maurer in Ceipjig, gitfeteftrafee 43, einjulenben. Bei biefer
(»teile finb auefe Abbtude btefes ^reisausfebreibens unb bie (fr-
(äuterung ju biefem ^reisausfebreiben uncntQfltlid? au erhalten.
Brcisritfetfi finb bic öerren Brof. r>r. Bifolai §artmann,3Jtar-
Burg, Dr. gobannes Berroeoen, Bonn, Drof. Bicbiicfe
Bi|<feoff, Ceipjig. ßtablfifeulrat Dr. Artur Bucfeenau, Berlin-
2leuföl!n, Bn>f- Dr. fjfinritfe 6eeborf, Bremen, 6tabt|<bulrat
flonrab 3Beifi, Nürnberg. Bie preisgefrönte (Schrift ®irb (figen-
tum brs Bcreins beutfeber Freimaurer, ber ibre Bcröff ent Hebung
unDtrjüglicfe betreiben wirb. Alle (Sinnabmen. bie ber Berein
aus bem Berlagsoertragc eraielt, fallen bem Bcrfaffcr au.
Stn ^reisausfiftretbcn jut Sxlangung oort ffntnrarf»fft|jeit
für bas in Bresbett ju erriebtenbe &QgienttttuItum unb bie
ftaatlicben natunciflenlcbaftlidjen SDlufeen «r lallen. bas bcutfifee
ÖOflienemufeum Bresben unb bas läcfefifcfee SWinifterium bes
Äuftus unb öffenllidjen Unterridjts. (fs »erben alle beutfefeen
unb beutltb-öiterreidbifdjen Brcfeiteftcn aum 'ffiettberoerb ein-
geloben. Blafjgcbenb für bie6taatsangebörtflfcit ift ber l.ganuar
1920. <5s fmb fieben greife ausgefeöt. Bie Bclamtfumme
beträgt 100000 Blaxf. 1. Breis 35000, 2. 25000, 3. 15000,
4. 10 000 unb bie brei lefcten greife in £>öbe oon je 5000
Blarf. Bas ^reiogc riefet ftfot fiefe aus 26 ^erfonen aufammen,
barunter Billing-ftarlsrufje. (öörltne-Ecipjifl, ©urlitt-Biesben,
feoffmann- Berlin, $ägg -Bresben, Oanffert- Berlin, Jtramer-
Bresben, ©tfeufemacfeex- t>amburg unb Bkba-Brcsben.
tjauptroerfe altbeutfdjer $Iaftif in 521 Bbatogiapfeien
3mperialformat »erben gegenwärtig im SDlufeum ju BJiesbaben
geaeiflt. Bic banfensroerle Ausftellung gebt pan ber BSies-
babener ©efellfefeaft für bilbenbe Äunft aus unb bejiebt fitb
auf bic Beviobc ber 6pät-Botif unb grüb-9tenaiffance im
fränfifdben , fiferoäbild) • fränfijiten, mittelrbeinifcfeen unb ober-
tbeinilcfeen ©ebiet; in einem Anhang ift bas Äaifer 3Jlargrab
in Önnsbrud mit ben Aelicfs angefcfelonen , beionberer Äßeri
würbe auf bie ©Übergabe aller ©idjtigen (finjeiteile in Sonber-
auf nabmen gelegt; fo enthält bie €amntlung 31 Aufnahmen
bes £>eilbronner ftpcfealtars, oon benen bie SDlebriabl erft burtb
bie ©efelltcfeaft per an labt würbe. Beit 6tofe ift mit 84 Stummem
Mitteten, barunter 32 Aufnahmen pon Ärafauer SRarien-
altar • Bergraberungen nadj ben ausge jeiefeneten Original-
platten bes Strafauer Altert umsoereins, bic Bobc „wabrfeaft
pratbtooile Blatter" nannte. Bon Beter Biftber jäblt man
98 Aufnahmen, barunter 52 Dom ©ebalbusgrab, oon Biemen-
Die drei kommenden Kriege
Englands Auseinandersetzung mit seinen Brüdern von der Entente.
Deutschlands Aufstieg in den kommenden Wirren.
Eine milltfirisdi polIHsAe Prophezeiung von OTTO AUTENR1ETH. - Preis M. 4.15 zuzüglich 20°/„ BuchhSndler-Teuerungszuschlag.
Der Schmadifrlede von Versailles« liegen und wie sie sich unter BerOdu-lchtl* Kenner der Rassenert und der Weltlnte reuen, groben politischen Ereignisse der nfiduten
der Deutschland vernichten sollte, Ut das gun * der 8e*<hl<htllchen Bestrebungen der Man meint einen gewiegten Diplomaten spre- Jahre mit klarem Dlldte ln Ihren Ursachen er-
Todesurtell Fronkrelchs I Mit unwldersleh- Völker und Rassen notge- dien ru hören, der Weltwissen besitzt und kennen und ln Ihren Folgen beurteilen will.
Udler Logik beweist das Otto Autenrleth auf drun 8 en entwickeln müssen. Ohne unzel»- die Seele der Völker und Rassen kennt ". - Jeder Auslanddeutsche, Jeder Krlegstellneh
Grund der Weltlage, wie sie sich durch den 8«m*ben Optimismus, lediglich als Konse- In dem gewaltigen politischen Panorama, mer. Jeder der der Überzeugung Ist, dafe
beendeten Krieg besonders für England er- ü ue n*« die sich aus den Tatsachen ergibt, schll- welches Autenrleth uns entschleiert. Ist un- wir uns nldit auf unsem Untergang, son-
glbt. In seinem aufsehenerregenden Buche : d<r1 er Denis Islands ?* re Abrechnung mit Frankreich nur ein dem auf einen neuen Aufstieg rorberellen
verschiedenen Völker und Rassen notge-
drungen entwickeln müssen. Ohne unxelt-
Grund der Weltlage, wie sie sich durch den 8«"6&en Optimismus lediglich als Konse-
beendeten Krieg besonders für England er- dlt » ,<h auj dcn T«»»a<hen ergibt, schll- wei
gibt. In seinem aufsehenerregenden Buche: dcr1 er Deutschlands Wiederaufstieg JJJ]
drei kommenden Kriege", durch Arbeit und seine Mission
Er zeLgt. wie England, um seine Welt- «*» f«lca Bollwerk In der
mach Istellung zu behauplen, genötigt wird, kommenden groben Aus- .«.Tl .
sich mit Japan und Amerika auseinander- elnanderseteung zwi- I; 1 1
zusetzen, die Ihm schlimmere Konlcurren- sehen der wel Ben und »||fj||)||| f|j||ip^Sa sH
len geworden sind, als es Deutschland gelben Rasse. Et filll I I I |jf .
Jemals war und er zeigt, wie bei dieser * el ?t den ^^8- der 4m
Auseinandersetzung ganz automatisch uns wieder aufwärts
Frankreich unter die Räder kommt. ? r h u[f, ? (^"i 0
Auseinandersetzung ganz automatisch uns wieder aufwärts jfl
Frankreich unter die Räder kommt. Ad^n 1^ idL^B^-
Wenn Autenrleth die Entwicklung der drei nutzung der Situation, •
kommenden Kriege schildert, so Ist nicht die Sich wahrscheinlich *
etwa der Wunsch der Vater des Gedankens, viel früher ergeben wird,
denn der Verfasser Ist zwar ein guter als die Massen Jetzt ahnen.
Patriot, aber auch ein klarer kühler Rech- General v. Francois schreibt
kleiner Ausschnitt. „Bereit sein, wenn die müssen, sollte es lesen I
Stand t r°T mr „ < !“ £!. 61 l»» crh*UU* in .lim Buditav.d-
fflil l!ll **'••• Aufgobe. ,, Zähneknirschend langen, ln denen es ausllegt, oder auch
Bö I *•, mu ® Frankrel * »«sehen. g eg Cn Machnahme zu beziehen durch
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N. ->«uv_ ’ J v selte geschoben, zer-
treten wird" (Seite 4S). hat die moralische Pflicht, sich dafür elnxu-
QY)/» % , , Cr\y «p . ™ setzen, da£ ein Werk, wie dieses, keinem
V»' , , er * oU d BuA Deutschen unbekannt bleibt.- Austleferungs-
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Icbneibei 98, Don ftonrob 2Reit 17, Den $>ans Bacfoffen unb
feiner 6d)ule 25 ufro.
(Tine mitlelbeutfcbe «usfttllung in attagötburg, umfaffenb
Sieblung, €ojialfür|orge unb Arbeit, toirb für 1921 oor bereitet,
gär bas oon bei 6tabt jur Verfügung grfteUte 'Varfgrlänbc
auf ber Elbinlfl Äotes $orn haben Vrofellor Vaul 3Jteb«
in Berlin unb Sfrc&iteft E. E. ©cbeibe in SRagbeburg ben ©e*
famtplan entworfen unb für bie fcauptgebäube roeitgebenbe
‘äntoenbung ber neueren, buT<b ben Bauftoffmangfl gebotenen
Baurocilen in VutfUfct genommen. ©ennoeb roirb Dauerhaft ifl-
feit erftrebt, bie fpatere Übernahme iener Bau»erfe bur<h bie
©labt ermöglicht, ills 6onberausftellungen »erben ein Eanb*
franfenbaus, eine Derffdjule, eine 6ieb(erf^u[e ufro. angef cbloffen.
t>i« heutige ©emerbefcha» »finden 1922, bie ben un-
gebrochen 6Caffensbrang unb bie Ce iftungs fähig feit aller
an ben formal hochwertigen ©eroerben ‘Beteiligten geigen will,
tritt jefjt mit einem Aufruf an bie brutfeben Äünftler» tanb-
werfer, gabrifanten unb Äunftfreunbe htmor. ©anad) will
bie 0<bau, inbtm fie ber Vorführung ber ©egenftänbe bie
Eigenart ber 'flobftoffc bureb Einteilung nach 2Raterialflruppen
jugrunbe legt, ben Blicf auf bie Spannweite unb Bebeutfam-
feit ber fünftlerifCm ©ifferrn3ierung binlenfen, bertn Mittel,
bie terfcnifcbe Bearbeitung, gelegentlich lehrhaft beroorge boben
»erben fann, obroobl weitläufige 271 ufte rroerf Hätten unb 6<hau-
betriebe bem gertigprobuft nicht ben Viag oerfperren »erben,
sieben bem fcaupttril ber Sfuoftellung, bem Bebarf bep Alltags
an erlefener tBare, (oll bie eigentliche turusprobuftion in eigener
fialle ober in befonberem ©ebäube barmonifcb .jufamme ngefafjt
»erben, unb bas Befte an Büchern. Brongen, Ebelmctallen, 2Ro-
faifen, bie biflerenjiertefte 9öerffun(t jeigen. Es Derftebt ficb Dön
|rlbft,ba[j bieEinlabung auch anbiröflnmcbifCtnunb böbmifeben
©eutlthen. wie an bie anberen abgefprenaten Volfsteile ergeht.
XJat 9IS| r* unö Kräftigungsmittel 6ej au» ber pieffach preis-
efrönten ßabrif pbarmaieutifcber Präparate E. g.Vfcbe u.Eo.
n Hamburg 19 ift in feinen ©runbfubftanjen Eiroeifj, gett
unb Stobltbobraten auberorbcpllicb »ertooll für eine gleich-
mäßige Ernährung unteres ganzen ftörpetgewebes. ©as allen
'JltiDöfen, Blutarmen, VefonDaletoentcn, StTiegsbclcbäbiqten,
Bleichfüchtigen, »erbenben 2Rüttern unb fBöchaerinnen. Rinbern
unb ©reifen 3u rmpfeblcnbr , angenehm fCmedenbe Präparat
ift in Originalpacfungen in allen Hpotbefrn unb ©rogrrien
Su haben, ©leicb empfehlenswert finb ‘älfcbe’s Bronchial-
Daitillen, bie p<h fCon feit mehr als 40 ßabicn gegen fcuften
unb ftei|erfeit auch her Äinber aufs befte bewährt bähen. 3ebe
Vpotbefe führt auch biefc rühmlich ft befannten ‘fVaftillcn.
Von Den lannasbäbern ift nur Bab • Nauheim oon
einer Belegung bureb franjoftfCe Gruppen oerfebont geblieben
unb wirb bif9 auch auf bie ©auer fein, ba es außerhalb ber
neutralen Sone tiegt.
Eine Wohltat für bie Jfflfct finb bes Ortbopäben grirbrid)
fcänje in Nürnberg, äufeerer Raufer -Vla^ 2, fiufsgelenf-
6tüt)febern ( bie bem gufce in feiner natürlichen tage
beim Auftreten ftanbhalten, fobafj oor^eitiges Ermüben beim
©eben ober Stehen oermieben wirb unb Schnurren im gufe-
grfenf nicht aufneten tönnen. BefteUungen fönnen fchrifllid)
mit 21bjei<hnung be* gufeumriffe» ober bureb Einfenbung eines
alten abgetragenen Schubes gemacht werben.
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582
SUuftrirte 3*>tung
sti. 4010
^eoölferung^BetDegung in Europa infolge be£ Kriege#. / iöon Dr. Xö. @d>n>e»4euner.
3 eher Sozialpolitilcr unb BeDöllcrungsbpgicnifcr ocrfolgtc bic (Sinroirfung bcs langen
Krieges auf bie Beoölferunps» unb ©cfunbbeitsoerbältniflc mit fteigenber Beforgnis.
Die [cblimmftcn Befürchtungen, bic ehe bem gehegt unb ausgesprochen mürben, finben in
ben tatfäcblicb entftanbenen Bcrbällniffen ibre
Bcttatigung. flmmerbin ift es ein anberes.
Unbcilsocrfünbung zu hören ober an &anb
naefter fahlen bas unnnberlrglitbe (Ergebnis
jahrelangen AJabnfinns oor pcb zu leben.
Aus nichts gebt gieifbarer bic biologifchc
llnfinnigfeit bcs Krieges berbor als — neben
ben Icbiglich friegsentpanbenen gefunbbeit liehen
golgen, bic jeber einzelne fclbft beobachten
fann — au» ber Jufammenftcllung pon
Zahlenreihen über bic Bepölfcrungsbcroegung
in ben einzelnen am Kriege beteiligten Öän-
bern Europas, bcs öauptlcibcnben an bem
eben pcrgdngencn Kriege. 3 n Kopenhagen bc>
ftebt feit Kriegsbeginn eine „Stubicngcfdlfcbaft
für fojiale golgen bcs Strien«*. €rit hem
Jahre 1915 bat pe in längeren flroifcfcen räumen
Beröffentlicbungcn über bic Bcpölferungs-
beroe-gung in ben friegfübrenben Staaten
berausgegeben, bic ficb gegenüber ben allge-
meinen Angaben ber legieren bureb bic toobl-
tuenbe €«cblicbf«U unb Objcftioität bes iHcu-
tralen ausjeiebneten. 6ic boten roäbicnb ber
ganjen Kriegsjeit ben einigen pofilioen A nbalt
für eine Beurteilung ber tatfäcblicb beftebenben
Bexbältnifle. (Ein neues, non (Sbriftidn Döring
oerfabte» $>cft biefer Stubicngcldlfchaft bietet
bic erften ejaften Anbaltspunfte für bie Be-
urteilung ber friegsentpanbenen Bcpölferungs-
pcrbdltntffc in (Europa.
Der Wenfcbcnoerluft ron 1914 bis Witte
1919 betrug nach biefen Angaben in ben zehn
Staaten Deutlcblanb, Cfterrcicb-ilngarn, ©roh*
brifannien, granfreieb, Italien, Belgien, Bul-
garien, 'Rumänien, Serbien unb (EuTopäifch-
Äufjlanb insgelamt 35,4 Will innen. Daoon
entfallen 20,2 Will. auf ben ©eburtenrüdgang
unb über 15 Will. auf bie Zunahme & cr §terb-
liebteit. Annäbernb 10 W II. Wcnfchcn finb
auf ben Schlachtfeldern geblieben. Der ©e-
burtcnrerluft betrug im Durcpfcbnilt 38®/* ber
normalen griebenszahl. Die
ßifjer ber ©*f andrer lüfte
febroanft ,\n>i[cben 4 unb
11% ber Beoölferung; in
Deutfcblanb betragt pe 9,3 */,.
Serbien nimmt wegen feiner
gan$ ungewöhnlichen Ber-
lüfte eine Ausnabmcftcllung
ein; bei ibm betragen bie
Berlufte 35% ber Berölfc-
rung. Der BcDöltcTungs-
ftanb, ber (Enbe 1913 in ben
genannten zehn Staaten noch
400850000 betrug, toar bis
Witte 1919 auf 389030000
gefunfen, ipäbrcnb bei nor-
maler BepölfcTungsentroid-
lung eine (Erhöhung auf
424 480000 zu enoarten ge-
roden wäre. 3n Deutfcblanb
allein fanf bie Bcoölfcrungs-
zahl, wobei bas ^Reichsgebiet
als intaft betrachtet wirb,
pan 07400000 <Snbc 1913
auf 05 500 000 Witte 1919
(zu erwartenbe Zahl un-
ter normalen Bcrbältniffcn:
71800000).
Aus ben ©efamtjablen
gebt, obgleicb pe auf ben
©rab ber Berlufte beutlicb
binrocifen, bic Bebcutung
ber Anbcrung für bic Be-
rölfcrungspcrbällniffc noch
nicht beroor. Jnfolge ber
Rricgseerlufte ift bas ©leidi-
ge triebt im Aufbau ber Bc-
pölferung jerftört worben.
Der Altersaufbau ift rer-
niebtet. Die jüngften mäh-
renb bcs Krieges geborenen
Jahrgänge bleiben um mebr
'Hon ber Ronfcrcnj bos Obcrftcn 9totc5 ber 'Miiertat in 6an iKcmo:
■Sic Xfilncbmer auf ber lerraffc bcs Sd)lo|fts XcDadjan, in bem bic
^crbanblunpcn ftattfonben. m«. wi
1 . ftoob ®eotgc, cngli(d)« SRiniftrTpräTibent. 2 . £crt* durion. 3 . URiUeranb, franjöftfcbcr 3 Rimfter-
Ptdfibent. 4 . 91 itti, italimifdxt SPttntflcrptäfibent.
als ein Drittel hinter ber normalen gricbens^abl (uriid. Die blutigen Brrluftc baben bie
gefünbeften unb leiftungsfäbiflftcn Jahrgänge bes männlichen @c|d)led)ls betroflen unb babureb
einen $cil ber beften Arbeitstraft, ber boffnungsbcrccbtigtften ^eugungsfäbigfeit rerniebtet.
©än^licb Dcrltbobcn bat ficb bas gablen-
rerbältnis ber ©efcbled)ter, unb biefes ift für
forialbogienifcbc gragen oon gans befonbercr
Bebeutung. 3n ben »ebn genannten Staaten
Aufammen flieg ber grauenübrrfebuf} ron
etnia 5,2 s J0lill. auf runb 15 Jiill., bat pd) alfo
beinahe rerbrcifad>t. Durch biefe Angabe läfjt
ficb jeboeb bie ISinroirfung auf bas ©efcblccbter
berbältnis feinestoegs flar erfemten. Bon ber
männlichen Bcrölfcrung rourben im Caufe ber
?ieit gan.t enorme Bruchteile fürs öeet ein
gezogen. So tourben oon ber männlichen Be
oölferung insgefamt in Deutfcblanb 35 °l m
mobil ipert (11 SRill. Blann), in öfter rcicb-
ilngarn ebenfopiel (9 fZTlill. ), in ©rofebritannien
26 s /„ (G SRill.), in ßran!reid> (7 Will.),
in Dtalien 29 °/ B (5 Will.). Demcntfprecbenb
finb bie grofoen Wänneroe dufte, bie Urfadbo
ber fühlbaren Berfcbicbung im ©cfcblechtcr-
oerbältnis rourben. auf bie rocbrfäbigcn Alters
Haffen ^roifdjen 1K unb 45 Jahren befebräntt
Dicfc Jahrgänge finb gleichzeitig bic iricbtigftcn
für iSbefcbltcfeung unb gonpflanjung. ©erabe
bei ihnen h«t P<h ber Jrauenüberfcbub fo
rocfcntlicb erhöbt ; für bie übrigen Altersflaffen
fommt eine Berfcbiebung ber ©efd)Ie<bter-
peibältniffc nicht in Betragt. Bon fünf ©rofj-
ftaaten, für bie Berechnungen rorliegen, tarnen
auf 1000 Wann im Alter ron 18 bi» 4-5
Jahren grauen:
1913 1919
in Deutfcblanb 1005 1180
in öfterreicb- Ungarn .... 1048 1230
in ©rofjbritannicn unb 3rlanb . 1078 1 175
in granfreid) 1017 1230
in Italien 1109 1228
D)ie öeimfebr oon ctroo 400 beutfefcen Äiicpspcfangcnen aus Onbicn : 2lnfunft bcs Dampfers
„(£briftian 91ebc" an ben €t. S ])auli-i ; önbunpsbrücfcn in £>amburfl am 21. 'Slpril. rrboi ono m«. (wnbur«.i
zufammen 1045 1205
Bor bem Jahre 1913 hatten bie BaKanftaatcn
als einzige i'dnber in (Europa einen fleinen
Wännerüberfcbufc aufouroeifen. Bemcrlens-
roertertoeife bat fleh auch hier
bureb bie Kriege eine ftarfr
ȟaucnubenabl bcrausgrbil
bet. in Serbien beifpielsrocife
rpn 1000 : 937 im Jahre
1913 auf 1000: 1339 (!) im
Jab« 1919.
©cgcnübcT biefen euro-
päifeben fahlen lammen
bic aupercuropäif(h<n (eine
BiertelmilUpn Kriegstoter
her übcrfceifcbcn Dominions
unb Kolonien Snglanbs.
52000 amcrilanifcbe Kriegs
tote ufir.) faum in Bedacht
Auf Jahrzehnte hinaus roirb
(Europa bic oerberblicben
golgen bes Krieges in be
oöltcrungspolitifcber Öinficbt
fpüren unb auch gefunbbeit
lieb hinter be» übrigen (Erb-
teilen zurüdbfeiben muffen
(Es roirb ibm fdjroer gelingen,
bie gefunbbeitspofitifcb fufe
renbe Stellung roicbcrjuge
roinnen. Das gilt für alle
Staaten, bic am Kriege be-
teiligt waren, ob pe mili
lärijcb fiegreid) blieben ober
unterlagen, in gleicher Aßcifc
Abhilfe unb Befferungs
mapnabmen muffen ficb, roor
auf bier nur furz hinge
triefen fei, in erfter ^inic
auf gefteigertc gürforge für
bie jugenblicben (audb fchon
bie Ungeborenen) erftreden
BefonbcTS bei ber fozial
hogienifchen unb gefunbbeit
lieben gürforge für bie auper
ehelichen Kinbcr fönnen be
bcutenbe Berfäumniffe zum
grl. Dr. ©crltui> 'Säumer,
Slilflliet» bet ^Calionjlpnljnimlunj iTftno-
frdiitOM DarWi-, tritt in tu
dun bt* Innern als 'Hortr«»(»*n»< ‘Marin «in
Cüblciluiif) für ed>u!onflflfflfnbfi!cn).
£äna Salufdjef,
numbait« 'öfilitmr ;Kolrr. t-dvIOfm Otr
'.1tb#iunPfli in »*n •©«(«« *Ji*rott*n. b*-
täiti» äud) 6utdj Ifint SilenSabAbilbet,
feint om U. 3ttoi fernen 50. Qfeburtslafl.
'Hrof. 'Huguft 'Jlaps,
Dr. phil. un» Tr. 3 m. h. c.. Ttitnof Per
litemens & ßdlsfe *1 -W . aRitfllieb 6« Ruta-
tspiims »« UfcBrifol'le-Iwfcmtifcen , Kn(b«.
anftall urt» Itx Rdilet -1tt:lb*IW-tfWlell|<tM3|!.
beheutenber Sadjfl«!cbrlft unb 3n»u(thellet.
f am fO. Sprit.
©obeimer 9leg..'Jlat
Dr. ÜRetfener,
»tt neue Vtil« bn Vaimi fei flnebn-
pr afibmtrn an €trllc Pts ^urüdflrttnrncn
©cfanNtn Dr. ’MirtJrr. h»bcr Mrlrrrnt
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3m WMn&of ju üeipjig. Starb einer 3ei<bnung für bie Seipjiger „OUuftrirte Seitung" Don Slubolf ßipus.
SlluftriTte 3 c ^ un 9
33om SBirbelfturm in^Zorbomcrifa am28.2Häia: Slnficfct aus iölclrofe ^arf,
einer ^oiftabt bon (lljicööo, nad) bem rübertoben bes Ortons, burdj ben
§unberte oon ödu|ern reeflflefeflt mürben unb Diele ^eifonen ben Job fanben.
s 2lu& bem befefeten C&ebiet $eutfd)lanbs: (£nfllif<{)e Sto&fanonenboote auf
bem Schein. (ipbot. s SDiattbous, ftsin.)
[!
(£ine ^emonftration für bie 3ri|d)e iHepublif in 9leup©rf, an ber 25 (XX) 5Imerifaner teilnabmen. ®in Demonftrotionsjufl für Dnbicns fireibeit
in ateuoorf am et. ‘patriefstag (17. 2Rära>.
Verteil für Die Allgemeinheit, für bie ©eftaltung ber BeDölfcrungspcrbältniffc, gutgenuK&t Bettp gifdjer »croenbct. Die tiefe (off Taille, bas 2Rer!maI ber neuen 2Jlobe, mit bem im
roerben. Jebem üRcnfcben aber, betn bie Bebeutung ber angeführten ßahlen nur einiger- Arrangement oerfebroinbenben ©ürtcl. ber tur je Ärmel, ber furje atod, baju ein fanbfarbener
mafjen dar geworben ift, mufj oerftanbes-gemaf) tum Bcwufjtfein fommen, »eich oerbcrbliche ©trobbut mit bunfler, nuancierter, pliffierter Banbrüfcbe, ift entjütfenb. Bon Dollenbetcm
■ffiirfungen in biologifcber unb
bpgienifcber Bejahung ein Strieg
mit fid) bringt.
'Jßiener 6ommer=
moben=3been.
Bon Claire Datei, Söien.
(AbNlbunurn Heb* -teile 589.)
(TVit uijenbe, jugenblicbc
-</3Robe ber Bolant* unb
Dliffees bat ber (sommer fid)
bruer ju eigen gemacht. £5 gibt
alferbinas nichts Anmutigeres
ab biefe garten, buftigtn Ar-
rangements, unb ber 6d>i<f, ber
(ich nun einmal in Einfachheit
am beften jeigt, (ann Heb hier
am leicblcften entfalten. Die
©iener ©cbaufpielctin oon ©e-
febmad bat für bie neuen ^Ro-
ben, bie jo anmutig betreiben
©irlen, toenn fte mit ©inn unb
Smpfinben für ‘Jöixfung unb
©chönbeit rr©äblt ©eiben, bas
richtige Berftänbnts. fRicbt
mabllos n>irt> t>on unferen
ftünftlerinncn bas üRobcrne ber
©aifon als Äolie gewählt, fon-
bern man liebt fultioirrteftcn
©efefemad bei ber ©abl be*
funbet. Bot allem ift es ber
feine, grajiös febmiegfame (>«*po
jjjoorgetto in bunfelblauen unb
lanbfarbenen Tonen, ber ein
Liebling bcs Sommers ift. Sein
gefältelt, in baarbünnen Dliffces
*u einer Xunifa »erarbeitet, fiebt
man ibn ju bem bunfelblauen
ftleib un(erer Operettenbioa
■2lus ber ^Ibfttmmuitg&jone in Kärnten: töldffenfunbgebunj; ber "BcDÖlferung SUdgenfurts
gegen ben ’SInfcblufo an (sübflaroicn auf bem 9leuen s Plat)e, bem gröfeten iMafee ber <£tabt,
am Sonntag, bem 11. Slpril.
3tn ber protcftfunbgtbuna nahmen »eil über 15000 ‘•p« Ionen teil. Di* Bertrrl« bet Slablgemeinbe unb Aebnet aller rolitildjen
'Parteien hielten oom frfti icb flckbmürftm 'Salten bcs Aaintrbofw aus bcflciftcrt au (genommene pairioti fd»c Anlpracbcn, 'Den ©ipfel-
Punft ber •ikranftalrung bilbete bie Abfindung bes Kärntner heimat liebes.
51eij ift bas febroarje, für je
Xaftfleib mit ber Aolle runb
um ben Au&icbnitt, ben jarten
Danienaff ungen unb bem feinen
Ximbre bes fönigsblauen Ban-
bcs. T>a.ju febroarjer großer öut
mit rofenroter Blattinnengarnie-
rung. ßu fo einem SUeih ©irb
ein faltiges (£ape aus Xaft ge-
tragen, bas in feiner Slunbung
an bie Krinolinenlinie erinnert,
bie hier unb ba im SDlobcbilb
auf taucht. Sine ausgefproebene
Sommcrtoilette in hartem Aofa
trägt bie reijum floffene :T»laric
aRapen oom Burgtbeatcr
3 uqe nbfiifcb unb entjüdenb ift
biefes jartrofa Setbcnfleib mit
ben nur fetÜiCb arrangierten
Bolantteilen, bie mit Storallcn-
farbe gclantet finb. X5er minjige
Urmel, bie abfolute Anfprucbs-
lofiflfeit bei Xaille jeigen bie
neue 2Rpbe an. X)aju fiebt man
einen ©eiben Organbpbut mit
Blumen, ©ie Blumen finb beuer
— unb bas ift febabe — lange
nicht in bem 2Rafje ©ertreten
als cs ihnen im Sommer ge-
bühren ©ürbe; allcrbings böri
man eon deinen Xoques, bie
eng ben ftopf umgeben feilen, unb
bie aus ganj fleinen Blumen br-
ftehen »erben, bie eng aneinanber
arrangiert finb. Der grobe $ut.
ber früber, Ungetümen gleich, bas
bübjebefte 5\öpfd)en ungrajiös be-
fdbmerte, ift überwunben, unb
gewife »irb er nicht »ieber fo
halb ins fOiobebilb bincingudcn,
benn ju ben einfach »irfenben
3Roben, ju ben jugcnblicben
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THE OHIO STATE UNIVERSITY
Wr. 4010
3 Ilu(tmte 3 c 'lung
583
Bas als Siebig-SDlufcum fürjlici> eitrgeipeibie alte Laboratorium bcs
grofjen cfjcrnifcben gorfßers guftus Liebig in ©iefeen, in bem er
»on 1824 bis 1852 tätig roar.
Linien paßt einmal bas 6cbn>ere, Ubrrlabrnr nicht. (Eine weitere Slbbilbung j. 35.
jeigt ein blaues pliffiertes ßeinenlleib mit rofa ßetnengarnieTung, baju Meinen blauen
hut mit 6cbleicr Cöeitp gifdjer). 60
eine Sufammenftfllung wirft hoch eben
bcs f leinen £>utes wegen ganj aller-
liebft unb (<bid. Die furjen •ärmel er»
forberten eig.-ntlidj lange hanbfebube,
aber bie weltliche Orientierung oerrät
uns, ba|j aud> bie Doriferin md)t bar-
an benft, lange Jpanbfipubc ju tragen,
unb |o macbcn auch mir in 3fiien bicic
9R#be mit ehrlichem herjen mit.
Denn wo tollten mir auch bas fDlate-
rialt .^übernehmen! (Sine anbere 3lb-
bilbung jeigt roieber SDlarie SWapen in
einer ©ompbonic oon 3Beife unb hell-
blau. 6cbr weiche bebrudte Dongis-
leibe ift lebt graziös in einer lunifa
arrangiert, bie rücfreärts in jwei hell-
blau gefütterten «schleifen gefnüpft ift.
Die Jaille — ein SDlcrfmal ber heuri-
gen 3Robe — ift ganj einfach unb an-
fprucb&los im Kimono gearbeitet, mit
furjen 31 1 mein d erleben.
'Das ©emälbe.
33on 3licbaib 3tiefc.
Qtbolf ift ein grünblicher SERenfcb.
< ' 31boll ftebl in einem Slunftfalon unb
belicht Silber. Der 'Bcfifoer bat eine
neue ftunfiricblung erfunb>n, eine, bie
allen gerecht wirb. Dir pflegt er. (St
nennt fie ben „ftpnjunfturismus". Die
lägt jebrs fünftlerifebeSeftrebrn gelten.
9)Jal bas, mal jenes. Unb fo bat h f rr
2Jlaper ficb benn fd on auf olle aiicb Jun-
gen „gelegt". 31uf bie DUotpleuie, auf
bie ^ointilliften, bie Dmpreffipnifttn,
bietEiprrffioniften, bieguturiftrn. Bas
eben gerabe Trumpf n>ar. heule ift
3Refcbuggc Trumpf. Das weif) herr
■aflaper. Unb barum bat er eine üus-
ftellung „älterer guturiften" eeranftal-
tet. Jeher 21usftclter mu& minbeftens
jroanog Jahre fein. (Ehrenwort lich-
herr 2Haper läßt ficb nicht mebr rein-
legen, wie neulich mal, als man ihm
Bas jünflft irt Bresben aufgeftclfte
Boppetbenfmol für ©etfearb unb
Söilbelm ». Äügelgen.
Das Denfmal touibe am ftunttrljübtstae ber Sr-
mprbung ®eibarb p. fligtlocrs (27. 'Dtäi* 1820) ent-
büllt ÖSerbarb d. Ä. roar |riner#il ein ItortTät* unb
biltBrimmalft ron %uf. Sein Sohn fBilkelm, eben-
falls SKaler. ift als ^rloflrr brt „CWflcnhfrinnminflm
eines allen 9Rartrrt" auf bie 9la(btpclt getommen.
hie üJtalerei eines oierjäbri-
gen Knaben b